Holz zeigt Teamgeist - Mikado

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. Juni 2010 Organ von Juni 2010 Themenmagazin für Zimmermeister 6.2010 Juni ISSN 0944-5749 12,80 C= Marketing plus Themenmagazin für Zimmermeister Marketing I n n o v a t i o n smanagement Definition und Techniken Spielregeln für Ideen Berichte aus der Praxis Innovationstypen Innovationen Steilpass für Ideen Abdichtung Defensive nach Plan plus I n n o v a t i o n smanagement Definition und Techniken Spielregeln für Ideen Berichte aus der Praxis Innovationstypen Holzbildhauer Freistoß für die Kunst Europäische Vereinigung des Holzbaus Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau Mischbauten Holz zeigt Teamgeist

.<br />

Juni 2010<br />

Organ von<br />

Juni 2010<br />

Themenmagazin für Zimmermeister<br />

6.2010<br />

Juni<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

Marketing<br />

plus<br />

Themenmagazin für Zimmermeister<br />

Marketing<br />

I n n o v a t i o n smanagement<br />

Definition und Techniken<br />

Spielregeln für Ideen<br />

Berichte aus der Praxis<br />

Innovationstypen<br />

Innovationen<br />

Steilpass<br />

für Ideen<br />

Abdichtung<br />

Defensive<br />

nach Plan<br />

plus<br />

I n n o v a t i o n smanagement<br />

Definition und Techniken<br />

Spielregeln für Ideen<br />

Berichte aus der Praxis<br />

Innovationstypen<br />

<strong>Holz</strong>bildhauer<br />

Freistoß<br />

für die Kunst<br />

Europäische<br />

Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus<br />

Unternehmermagazin für <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />

Mischbauten<br />

<strong>Holz</strong> <strong>zeigt</strong> <strong>Teamgeist</strong>


Auf <strong>Holz</strong> geklopft.<br />

<strong>Holz</strong> und Gips – mit Knauf Diamant optimal kombiniert.<br />

Mit Knauf Diamant sichern Sie sich beste Qualität und alle Verarbeitungsvorteile<br />

hochwertiger Gipsplatten für den <strong>Holz</strong>tafelbau. Dabei ist Knauf Diamant vielseitig<br />

einsetzbar: für die aussteifende Beplankung – mit Wetterschutz auch für die<br />

Außenseite, für sichere und geprüfte Wandkonstruktionen, für die Gebäudeabschlusswand<br />

über 70 dB, für sicheren Brandschutz bis F90.


Editorial<br />

Dubiose Gestalten<br />

Ob in Berlin oder Brüssel, Köln oder Kassel – immer mehr große Hotels heißen ihre Gäste<br />

auf eine sehr eigenwillige Art willkommen: „Dann brauchen wir noch Ihre Kreditkarte.“<br />

Mühelos, selbstverständlich, beiläufig kommt dieser Satz über die Lippen der Frauen und<br />

Männer an den Rezeptionen. Ein Satz, der dem Gast schon in der Lobby signalisiert, dass ihm<br />

hier niemand über den Weg traut, nicht mal eine<br />

Hand breit. Seine Kreditkarte soll den zweifelnden<br />

Hotelier beruhigen.<br />

Als Gast muss ich das aber auch einsehen,<br />

schließlich haben die Herbergsväter schon so oft<br />

schlechte Erfahrungen gemacht. Gäste plündern<br />

die Minibar, klauen Bademäntel und schrauben<br />

die Duschköpfe ab. Beim Einchecken frage ich<br />

mich spätestens jetzt, welcher Marketing-Teufel<br />

diese Hotelketten reitet und vor allem, mit welchen dubiosen Gestalten ich heute Nacht<br />

Tür an Tür schlafen werde.<br />

Jeder Zimmerer hat wohl schon Forderungsausfälle erlebt. Aber stellen Sie sich vor, Sie<br />

würden von Ihren Kunden noch vor dem ersten Beratungsgespräch einen Bonitätsnachweis<br />

verlangen. Und stellen Sie sich weiter vor, kaum ein Kunde würde ablehnen, weil das beim<br />

<strong>Holz</strong>bauer so üblich ist. Das halten Sie für abwegig? Na ja, ist es vielleicht auch. Deshalb<br />

finden Sie richtig gute Marketing-Ideen und wie Sie diese Innovationen effektiv umsetzen<br />

können in unserer Beilage mikadoplus – wie immer nur für Abonnenten.<br />

Ihr<br />

Christoph Maria Dauner,<br />

Chefredakteur mikado<br />

Mischbauweise: <strong>Holz</strong> überzeugt auch als<br />

Teamplayer. Seite 12. Interview: Der Baye-<br />

rische Staatssekretär Franz Pschierer sagt,<br />

welche Förderwege der Freistaat gehen will.<br />

Seite 28. Kunst mit Köpfchen: Vom Boots-<br />

bauer zum <strong>Holz</strong>bildhauer. Ein Leben für das<br />

<strong>Holz</strong> und die Kunst. Seite 62.<br />

www.mikado-online.de 3


4<br />

mikado 6.2010 Inhalt<br />

Die Kombination macht’s<br />

Während <strong>Holz</strong> früher vor allem bei Decken und Dachstühlen<br />

von Massivbauten zum Einsatz kam, ist es heute<br />

auch mal umgekehrt: Das Gebäudeinnere ist massiv.<br />

Großflächige <strong>Holz</strong>elemente finden als Außenwand Anwendung.<br />

Gründe sind der hohe Vorfertigungsgrad, die<br />

vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und die hervorragenden<br />

Wärmedämmeigenschaften Seite 12<br />

Thema des Monats: Mischbauweisen<br />

12 | Geschosswohnungsbau<br />

Der Neubau im Berliner Prenzlauer Berg sollte<br />

Passivhausstandard erreichen. Deshalb besteht die<br />

Außenwand des Stahlbeton-Skelettbaus aus <strong>Holz</strong>rahmenbauelementen<br />

– mit speziellen Fenstern,<br />

Lehm-Kork-Platten und Lehm.<br />

16 | Nullenergie-Wohnanlage<br />

Ein Vorzeigestadtteil sollte die Münchener Messestadt<br />

Riem sein – vor allem was das Thema Nachhaltigkeit<br />

betrifft. Als herausragendes Bauprojekt<br />

entpuppte sich eine große Wohnanlage mit individuellen<br />

Grundrissen und Nullenergiestandard.<br />

20 | Kinderhaus<br />

Kurze Wege und kleiner Verbrauch: Nach diesen<br />

Vorgaben entstand ein energieeffizienter Kindergarten.<br />

Die Kombination aus <strong>Holz</strong> mit Stahl und<br />

Beton war nach fünf Monaten bezugsfertig.<br />

Sanierung und Ausbau<br />

24 | Kirchendachstuhl<br />

Die Wanderschaft führte den Schweizer Zimmerergesellen<br />

Christoph Hübscher nach Dänemark. In<br />

Roskilde bekam er einen ganz besonderen Auftrag:<br />

die Sanierung des Dachstuhl des Doms zu Roskilde.<br />

mikado 6.2010<br />

SäBU HOLZBAU GMBH<br />

<strong>Holz</strong> spielt seine Stärken aus<br />

In Poing steht eine Passivhaussiedlung aus Stahlbeton<br />

und <strong>Holz</strong>rahmenbau. Die Kombination aus wirtschaftlicher<br />

Bauweise, ansprechender Architektur und verschiedener<br />

Baustoffe kommt an: Für die Massivbauweise<br />

sprechen die Werte beim Schall- und Brandschutz sowie<br />

die Eignung als Speichermasse. Die großen Vorteile des<br />

<strong>Holz</strong>baus liegen in der Wärmedämmung. Seite 36<br />

Details im Griff<br />

33 | Wärmedämmverbundsystem<br />

Wenn <strong>Holz</strong>faserdämmstoffe durchfeuchten, quellen<br />

sie auf. Wenn die gerissene Putzschicht auch noch<br />

zu dünn ist, kommt ein Teufelskreis in Gang.<br />

Architektur<br />

36 | Reihenhauszeile<br />

Bei der Wahl zwischen traditionellem Massivbau<br />

und innovativem <strong>Holz</strong>bau entschied sich ein<br />

Münchner Bauträger für beides: Stahlbeton- und<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbau.<br />

Produkt und Praxis<br />

44 | <strong>Holz</strong>-Beton-Fertigkeller<br />

Wenn ein <strong>Holz</strong>baubetrieb auch Keller errichten<br />

kann, hat das Vorteile. Erst recht, wenn der Keller<br />

preisgünstig ist und hohen Wohnkomfort bietet.<br />

Zimmermeisterdach<br />

48 | Kunststoffabdichtungen, Teil 2<br />

Jedes Dach hat unterschiedliche Anforderungen.<br />

Grundlage für eine dauerhaft funktionssichere<br />

Dachabdichtung mit Kunststoff-Dachbahnen ist die<br />

Auswahl der richtigen Bahn.<br />

VALLENTIN ARCHITEKTUR


Bootsbauer macht Kunst<br />

Hans Panschar macht Dinge, mit denen sich der<br />

Mensch umgibt, zu Kunst. Er hängt eine Häuserzeile<br />

an die Wand, setzt Stühle auf Stelen, formt Regale,<br />

die wie Einbäume aussehen, und schnitzt Boote, die<br />

das Zeug zum Haus haben. Sein Arbeitsmaterial ist<br />

<strong>Holz</strong>, sein Werkzeug die Kettensäge, sein Lebensweg<br />

genauso spannend wie seine Skulpturen. Seite 62<br />

52 | Dachdetails, Teil 2<br />

Bei Durchdringungen ergeben sich – abhängig von<br />

der Einbauart – unterschiedliche Anschlüsse der<br />

Zusatzmaßnahme an aufgehende oder durchdringende<br />

Bauteile.<br />

<strong>Holz</strong>welten<br />

62 | <strong>Holz</strong>kunst<br />

Häuser im Kleinformat, Stühle auf Stelen, Nägel<br />

in Groß: Hans Panschar zimmert keine Dachstühle,<br />

sondern Kunst. Seine Inspirationen liefern der<br />

Alltag und ein bewegter Lebenslauf.<br />

Rubriken<br />

3 | Editorial<br />

6 | Kurz und bündig<br />

2 8 | Meinung<br />

3 0 | Büro kompakt<br />

3 2 | Ihr gutes Recht<br />

3 5 | Tipps und Termine<br />

41 | Produkte Spezial: Energieberechnungssoftware<br />

4 2 | Verband aktuell<br />

4 6 | Branchenführer<br />

5 4 | Unternehmen<br />

5 6 | Inserentenverzeichnis<br />

6 6 | Vorschau/Impressum<br />

QUIRIN LEPPERT<br />

Innovationsmanagement<br />

Ideen finden für mehr Erfolg<br />

Innovationen sind Ideen,<br />

die in der Lage sind, etwas<br />

entscheidend zu verändern.<br />

Mit vielen Praxistipps für die<br />

Ideenfindung im Betrieb.<br />

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Nest Architekten;<br />

alwitra; Quirin<br />

Leppert<br />

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Bart Claeys,<br />

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Ein Magazin der<br />

WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG<br />

Tippen Sie, wer Fußballweltmeister wird.<br />

Zu gewinnen gibt es Karten für ein Fußballbundesligaspiel in der<br />

Münchener Allianz-Arena auf Logenplätzen der Knauf Gips KG.<br />

Mehr Informationen darüber finden Sie auf Seite 8.<br />

www.mikado-online.de 5<br />

GRAFISSIMO, ISTOCKPHOTO.COM


MARKUS BOLLEN<br />

mikado-Interview<br />

6<br />

kurz & bündig<br />

Nur wer sein Ziel kennt, kann genau zielen<br />

Wenn viele ähnliche Unternehmen ähnliche Arbeiten in ähnlicher<br />

Qualität anbieten, hat es das einzelne Unternehmen schwer.<br />

Und letztlich entscheidet dann fast immer der Preis. Dass es auch<br />

anders geht, predigt Gerald Köstner, Berater für Strategisches<br />

Management und Marketing. mikado fragte ihn, welche Dinge für<br />

den Erfolg entscheidend sind.<br />

mikado: Herr Köstner, wie kann<br />

ein <strong>Holz</strong>bauunternehmen seinen<br />

Erfolg steigern?<br />

Gerald Köstner: Indem es seinen<br />

Erfolg bewusst plant. Indem es<br />

realistische und messbare Ziele<br />

formuliert und die dann syste-<br />

muss seine Kunden nicht nur zufriedenstellen,<br />

sondern begeistern<br />

und verblüffen.<br />

Wie begeistert man Kunden?<br />

Durch Dinge, mit denen der<br />

Kunde nicht rechnet. Ein Unter-<br />

nehmer muss ihn immer wieder<br />

positiv überraschen. Er muss<br />

ihm Aaahs und Ooohs bieten.<br />

Die Summe der Eindrücke erzeugt<br />

einen positiven oder nega-<br />

mikado 6.2010<br />

tiven Gesamteindruck. Und der<br />

bleibt im Gedächtnis haften. Davon<br />

hängt es ab, ob der Kunde<br />

beim nächsten Auftrag wieder<br />

zu dem Unternehmer geht. Und<br />

vor allem, wie der Kunde schon<br />

jetzt von seinen Erfahrungen mit<br />

dem Handwerker in seinem Bekanntenkreis<br />

berichtet.<br />

Ist denn nicht die handwerk-<br />

liche Qualität das entscheidende<br />

Kriterium?<br />

Eben nicht. Der Kunde erwartet<br />

zwar hohe handwerkliche Quali-<br />

„Richtig beurteilen kann die handwerkliche Qualität nur ein<br />

anderer Zimmerer oder ein Planer. Ein Laie kann sie nur vermuten.“<br />

matisch anstrebt – denn nur<br />

wer sein Ziel kennt, kann genau<br />

zielen. Des Weiteren muss<br />

es sich deutlich von seinen Konkurrenten<br />

unterscheiden. Und es<br />

Brettschichtholz<br />

Hersteller signalisieren ihre Qualität<br />

▴ Schon in dieser im Jahr 1911 in Wuppertal errichteten Turnhalle<br />

fanden Brettschichtholz-Träger Anwendung.<br />

Allerdings gab es damals noch kein Überwachungszeichen<br />

tät, kann sie selber aber gar nicht<br />

richtig beurteilen. Richtig beurteilen<br />

kann die ja nur ein anderer<br />

Zimmerer oder ein Planer.<br />

Einem Laien fehlen die dafür nö-<br />

tigen Fachkenntnisse. Der kann<br />

die Qualität nur vermuten. Und<br />

gerade wegen seiner Unsicherheit<br />

bei der fachlichen Beurteilung<br />

nimmt er andere Dinge viel<br />

stärker wahr und zieht bewusst<br />

oder auch unbewusst Schlussfolgerungen<br />

über die handwerkliche<br />

Qualität und die unternehmerische<br />

Kompetenz.<br />

Welche Dinge nimmt der Kunde<br />

vor allem wahr?<br />

Ganz besonders sind es die Mitarbeiter,<br />

die ein Unternehmen<br />

einzigartig machen. Daneben die<br />

ganz alltäglichen Dinge, die er<br />

im Vorfeld einer Beauftragung<br />

wahrnimmt: das Firmenschild,<br />

die Parkplätze, der Eingang, der<br />

Empfang, das Besprechungszimmer,<br />

das Gespräch. Die Werbematerialien:<br />

Flyer, Broschüren,<br />

die Website. Und natürlich auch<br />

das Auftreten auf der Baustelle:<br />

der Zustand der Fahrzeuge, das<br />

Verhalten der Mitarbeiter.<br />

Unter Federführung der Studiengemeinschaft<br />

<strong>Holz</strong>leimbau e.V.<br />

haben die deutschen Brettschichtholz-<br />

Hersteller das „Überwachungszeichen<br />

BS-<strong>Holz</strong>“ ins Leben gerufen. Es signalisiert<br />

eine freiwillige Verpflichtung<br />

des Herstellers zu besonders hochwertiger Qualität. Um es<br />

führen zu dürfen, sind eine Reihe von Bestimmungen zu erfüllen,<br />

die deutlich über die bauaufsichtlichen hinausgehen:<br />

strengere Anforderungen bei der Produktion, Ausweisung der<br />

Oberflächenqualität, Garantie einer intensiveren Eigenüberwachung<br />

als in der DIN EN 14080:2005 gefordert und eine Überwachung<br />

durch neutrale Prüfer zweimal jährlich. Die genauen<br />

Bestimmungen stehen auf der Website der Studiengemeinschaft<br />

<strong>Holz</strong>leimbau e.V. zum Download bereit.<br />

www.brettschichtholz.de


kurz & bündig<br />

Wie erreicht ein Unternehmen<br />

eine positive<br />

Ausstrahlung seiner<br />

Mitarbeiter?<br />

Zum einen natürlich<br />

durch einen klaren<br />

Verhaltenskodex. Zum<br />

anderen aber – und<br />

das ist viel wichtiger –<br />

durch eine klare Unternehmensphilosophie.<br />

Der Mitarbeiter muss sich<br />

im Klaren darüber sein, warum<br />

es das Unternehmen gibt, was<br />

der Sinn des Unternehmens ist.<br />

Das muss der Chef immer wieder<br />

betonen und in den Mittelpunkt<br />

stellen – und natürlich auch selber<br />

vorleben.<br />

Zum Schluss noch die in diesem<br />

Monat unvermeidliche Frage:<br />

Wer wird Fußballweltmeister?<br />

Brasilien.<br />

Herr Köstner, herzlichen Dank für<br />

das Gespräch.<br />

▴ Gerald Köstner ist<br />

davon überzeugt, dass<br />

Erfolg ohne eine<br />

durchdachte und vom<br />

Chef vorgelebteUnternehmensphilosophie<br />

kaum möglich ist<br />

Sportholzfällen<br />

Hauen und Sägen um den Titel<br />

STIHL TIMBERSPORTS<br />

Die besten Sportholzfäller<br />

Deutschlands kämpfen auch<br />

2010 in drei Axt- und drei Säge-<br />

Disziplinen um die nationale<br />

Meisterschaft. Zuerst finden<br />

Qualifikationswettbewerbe statt,<br />

das Endturnier dann am 7. August<br />

im Erlebnispark Tripsdrill.<br />

Der Sieger vertritt Deutschland<br />

bei der Weltmeisterschaft am 4.<br />

und 5. September im österreichischen<br />

St. Johann. Ausrichter ist<br />

Werkzeughersteller Stihl.<br />

www.stihl-timbersports.de<br />

◂ Gunnar Poller beim Qualifikationswettbewerb<br />

in Lichterfeld<br />

in einer der drei Axtdisziplinen<br />

Die clevere Wahl<br />

für EnergieEffizienz<br />

• Klimaschützend dämmen<br />

• Energiekosten senken<br />

• Wohngesundheit und Komfort erleben<br />

Ob bei Modernisierung oder Neubau – mit der Generation 032<br />

treffen Sie immer die clevere Wahl. Alle Innendämmstoffe<br />

schützen zusätzlich Ihre Gesundheit: nur ISOVER trägt diesen<br />

Blauen Engel. www.isover032.de<br />

So wird gedämmt<br />

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GENERATION<br />

032<br />

KOMPROMISSLOS BESSER DÄMMEN<br />

A Brand of Saint-Gobain


WERNER HUTHMACHER<br />

8<br />

kurz & bündig<br />

▴ Pfosten-Riegel-Fassade zum Garten ▴ <strong>Holz</strong>rahmenbau-Fassade zur Straße<br />

Solaranlagen<br />

Keine Montagen ohne Statik<br />

Bei der Installation<br />

von Solaranlagen<br />

lauern kostspielige Gefahren,<br />

wenn statische Berechnungen<br />

fehlen. Die<br />

Gesellschaft für Technische Überwachung mbH (GTÜ)<br />

weist darauf hin, dass kürzlich in Berlin eine Turnhalle<br />

gesperrt werden musste, weil nach der Montage einer<br />

Solaranlage der Einsturz des Dachs drohte. Deshalb<br />

rät die GTÜ: Wenn bautechnische Unterlagen fehlen,<br />

ist die Statik des bestehenden Dachs unbedingt<br />

neu zu berechnen. www.gtue.de<br />

Barrierefreiheit<br />

Senioren ernst nehmen<br />

Handwerker können sich nun durch einen Lehrgang<br />

als „Geprüfte Fachkraft barrierefreie<br />

Installation und Montage“ qualifizieren. Die SGS-<br />

TÜV GmbH hat in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle<br />

„Wohnen im Alter“ das Prüfzeichen<br />

entwickelt und zeichnet damit Betriebe aus,<br />

die besondere Qualifikationen für behinderten- und<br />

altengerechtes Wohnen besitzen. Der demografische<br />

Wandel ist nämlich für viele Handwerksbetriebe ein<br />

wachsender Markt. Genauso wichtig wie das Knowhow<br />

ist, dieses den Kunden zu signalisieren.<br />

www.sgstuev.de<br />

mikado 6.2010<br />

Gesucht waren Häuser, die zukunftsweisend sind – im<br />

Konzept, in der Energieeffizienz und in der Gestaltung.<br />

Den 1. Preis gewann ein Berliner „Reihenhaus“ in<br />

Mischbauweise. Errichtet wurde es 2007 bis 2008 in einer<br />

schmalen, trapezförmigen Baulücke auf dem Gebiet<br />

des ehemaligen Mauerstreifens. Entworfen hat es das<br />

Architektenehepaar Ludloff für sich selbst – zum Wohnen<br />

und Arbeiten. Der Stahlbetonskelettbau besitzt auf seiner<br />

Nordseite eine hochwärmegedämmte <strong>Holz</strong>rahmenbauwand<br />

und auf seiner Südseite eine großflächig verglaste<br />

Pfosten-Riegel-Fassade. Gebürstete und mit Eisenoxid<br />

behandelte Fichtenholzbretter geben der Straßenfront<br />

ihr markantes Erscheinungsbild.<br />

www.haeuser.de/award2010 ı www.ludloffludloff.de<br />

Wer wird Weltmeister?<br />

Häuser Award 2010<br />

Urbanes Reihenhaus mit <strong>Holz</strong><br />

▴ Zu gewinnen gibt es Karten für ein Fußballbundesligaspiel<br />

in der Münchener Allianz-Arena auf Logenplätzen der Knauf Gips KG<br />

Richtigen Tipps winken attraktive Preise!<br />

Packt es Deutschland diesmal? Oder erstmals Spanien? Oder wieder<br />

einmal Brasilien? Tippen Sie, wer Fußballweltmeister wird. Unter den<br />

richtigen Tipps verlost mikado dreimal zwei Karten für ein Fußballbundesligaspiel<br />

der kommenden Saison 2010/11 – in der Allianz-Arena,<br />

dem Stadion des Champions-League-Finalisten FC Bayern München,<br />

in der Loge der Knauf Gips KG.<br />

Teilnahmeschluss ist nach der ersten Runde der Gruppenphase:<br />

am 16. Juni 2010. Die Ziehung der Gewinner erfolgt dann nach dem<br />

Endspiel am 11. Juli. mikado und Knauf wünschen Ihnen viel Glück!<br />

So einfach geht’s:<br />

Schicken Sie eine E-Mail mit dem Kennwort „Weltmeister“ in der<br />

Betreffzeile sowie Ihrem Tipp und Ihrem Namen im Textfeld an:<br />

wmtipp@mikado-online.de<br />

An dem Gewinnspiel können nur Personen teilnehmen, die mindestens 18 Jahre alt sind. Gesetzliche Vertreter und<br />

Mitarbeiter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG und der Knauf Gips KG sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme<br />

ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einen Tipp abgeben. Unter allen richtigen Antworten entscheidet<br />

das Los. Der Gewinner wird im Anschluss an die Verlosung von mikado schriftlich benachrichtigt und erhält<br />

seinen Gewinn von der Knauf Gips KG. Eine Barauszahlung des Preises ist ausgeschlossen. Der Gewinner erklärt<br />

sich bereits jetzt damit einverstanden, dass er als solcher veröffentlicht wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

ALLIANZ ARENA/B. DUCKE


GOTTFRIED MÜLLER<br />

kurz & bündig<br />

◂ Hugo Charlemont,<br />

kleinwüchsiger<br />

Besitzer einer<br />

Werft, kaufte im<br />

Hafenviertel<br />

ein 2,90 m breites<br />

und 36 m tiefes<br />

Restgrundstück und<br />

ließ sich von<br />

seinen Schiffszimmerleuten<br />

einen Alterswohnsitz<br />

bauen. Auf<br />

acht Stockwerken<br />

mit einer<br />

durchschnittlichen<br />

Raumhöhe<br />

von 1,35 m sind<br />

50 Räume<br />

untergebracht<br />

Penibel ausgeführte Zeichnungen und geistreiche Kurzgeschichten<br />

zu „verlorenen Gebäuden“ sind ein großes Thema des<br />

Münchener Illustrators Gottfried Müller. Seine „Dokumente“ sind<br />

zwar alle frei erfunden und immer merkwürdig bis bizarr, wirken<br />

aber trotzdem echt und authentisch. Der Kaiserslauterner Architekturprofessor<br />

Bernd Meyerspeer war dermaßen fasziniert, dass er über<br />

hundert seiner Studenten ausgewählte Gebäude als Modell nachbauen<br />

ließ. Die Ergebnisse<br />

sind zusammen<br />

mit den<br />

Originalzeichnungen<br />

bis 30. Juli<br />

2010 bei Steelcase<br />

Rosenheim zu sehen.<br />

Der Ausstellungskatalog<br />

und<br />

eine Mappe mit<br />

Drucken der großformatigenZeichnungen<br />

können<br />

Interessenten direkt<br />

beim Künstler<br />

bestellen.<br />

www.agentur-fa.de<br />

▸ Maryse Trausch<br />

dachte die<br />

Geschichte weiter<br />

und baute<br />

dazu ein Modell<br />

Ausstellung<br />

Rückwärts bauen<br />

TU KAISERSLAUTERN<br />

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www.mikado-online.de 9


IMU-GRAFIK<br />

10<br />

ZDB / KRISTOPH LEMP<br />

kurz & bündig<br />

▴ Die ausschnittweise Realisierung des 1. Preises mit dem Titel „Future Living“<br />

Fotowettbewerb<br />

Gesucht: Skurrile Baubestände<br />

Bei Aufträgen im Gebäudebestand taucht oft Außergewöhnliches<br />

auf: museumsreife Heizungsanlagen, rissige<br />

Einscheibenverglasungen, eklatante Baumängel, selbstgebastelte<br />

Rohrnetze und bizarre Anbauten. Die Fachzeitschrift<br />

„Gebäude-Energieberater“ schrieb dazu einen Fotowettbewerb<br />

aus. Gekürt werden die zehn skurrilsten Aufnahmen.<br />

Mitmachen können Energieberater, Handwerker,<br />

Fachplaner und Architekten. Bis zum 15. August 2010<br />

kann jeder Teilnehmer bis zu fünf Bilder mit einer Kurzbeschreibung<br />

einreichen. www.geb-info.de<br />

Marktforschung<br />

mikado 6.2010<br />

Trockenbau<br />

Bauinvestitionen steigen leicht an<br />

Phantasie wird Realität<br />

Zur „Suche nach dem Machbaren“ eingeladen hatte<br />

der „Bundesverband Ausbau und Fassade“ (BAF) im<br />

ZDB mit einem Nachwuchswettbewerb. Studenten, Meisterschüler<br />

und Auszubildende demonstrierten Phantasie und<br />

handwerkliches Können. Den 1. Preis gewann Nadine<br />

Büttgen von der Fachhochschule Hannover für ihr „Future<br />

Living – Leben im Familienrahmen“. Realisiert wurde eine<br />

prototypische Raumeinheit mit Gipsplatten für Innenwände<br />

und Decken sowie zementgebundenen Platten als Putzträger<br />

für die Außenwände. Die Jury lobte das Gesamtkonzept<br />

und die durchdachte Detailplanung und Ausführung<br />

mit wandintegrierten Schränken und Schiebetüren.<br />

www.zdb.de → Suche: Phantasiewelten<br />

Das Frühjahrsgutachten der deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

befasst sich auch mit den Perspektiven<br />

der Bauwirtschaft. Die sind zwar nicht rosig, aber in<br />

der Tendenz durchaus positiv. Für die realen Bauinvestitionen<br />

prognostizieren sie einen Anstieg um 0,4 Prozent im<br />

Jahr 2010 und um weitere 0,7 Prozent im Jahr 2011. Steil<br />

ansteigen wird dieses Jahr das Investitionsvolumen im öffentlichen<br />

Bauen, dann aber wieder deutlich fallen – Grund:<br />

das Konjunkturpaket. Beim gewerblichen Bauen verhält es<br />

sich genau umgekehrt: starke Einbußen dieses Jahr, dann<br />

leichte Erholung – Grund: die Wirtschaftskrise. Im Wohnungsbau<br />

rechnen die Experten mit einem kontinuierlichen<br />

Wachstum: dieses Jahr um 1,1 Prozent und nächstes<br />

Jahr um 2,5 Prozent.<br />

GEBäUDE-ENERGIEBERATER


Gewinnspiel<br />

Gewinnspiel<br />

Protool QuaDrive – schnell & kraftvoll<br />

Mit dem handlichen QuaDrive Akku-Programm beweist Protool, dass Vielseitigkeit<br />

und Leistung kein großes Gehäuse und Netzkabel erfordern.<br />

Die einzigartig schnellen und kraftvollen Akku-Bohrschrauber begeistern jeden Profi.<br />

Im Vordergrund des QuaDrive<br />

Programms stehen die Leistung<br />

und Vielfältigkeit<br />

Die mit dem iF product design<br />

award 2009 ausgezeichneten Qua-<br />

Drive Akku-Schrauber von Protool<br />

decken alle Anforderungen im täglichen<br />

Profi-Einsatz ab. Die Akku-<br />

Bohrschrauber DRC und die Akku-<br />

Schlagbohrschrauber PDC sind mit<br />

einem 4-Gang-Getriebe ausgerüstet.<br />

Dadurch sind Umdrehungszahlen<br />

von bis zu 3800 U/min möglich.<br />

Diese hohen Geschwindigkeiten sind<br />

ausschlaggebend für einen sauberen<br />

Bohrfortschritt und absolute Präzision<br />

in allen Arbeitssituationen. Mit<br />

dem maximalen Drehmoment von bis<br />

zu 60 Nm im 1. Gang treiben die Qua-<br />

Drive DRC und PDC selbst die dicksten<br />

Schrauben ohne Vorbohrung sauber<br />

ins <strong>Holz</strong> – sogar 10 x 300 mm<br />

schaffen sie ohne Mühe.<br />

Das bürstenlose EC-TEC-Kraftwerk<br />

entwickelt einen sehr hohen Wirkungsgrad<br />

und ist für höchste Lebensdauer<br />

konzipiert. Die Li-Ion-Akkus<br />

liefern bei geringstem Gewicht<br />

▴ Halten die<br />

Geräte, was<br />

sie versprechen?<br />

Die Gewinner<br />

dürfen das testen<br />

enorme Energieeffizienz. Das Ergebnis:<br />

Bis zu 100 % Steigerung bei der<br />

Schraubleistung pro Akkuladung<br />

gegenüber vergleichbaren Geräten<br />

bei identischen Arbeitsbedingungen.<br />

Beispielsweise können bis zu 90 Tellerkopfschrauben<br />

(8 x 220) in Fichte<br />

verarbeitet werden. Dass diese Leistung<br />

und Vielseitigkeit in kompaktem<br />

Format verpackt wurde, bringt<br />

einen weiteren Pluspunkt: Die Qua–<br />

Drive Akku-Bohrschrauber wiegen<br />

nur zwischen 1,6 und 2,3 kg. Abhängig<br />

von der Modellvariante sind sie<br />

mit 10,8 V, 14,4 V oder 18 V Lithium-Ionen-Akkus<br />

ausgestattet.<br />

Blitzschnell umzurüsten<br />

Durch die FastFix-Schnittstelle lassen<br />

sich die Geräte blitzschnell und werkzeuglos<br />

von der Akku-Bohrmaschine<br />

zum Winkelschrauber, zum Kraft-<br />

Mitmachen und Gewinnen<br />

schrauber oder zum Bauschrauber<br />

umrüsten. Der zuschaltbare Axialschlag<br />

bei der PDC-Variante erweitert<br />

das Spektrum dieses Geräts um Bohranwendungen<br />

in Mauerwerk. Diese<br />

intelligente Vielfalt ermöglicht die<br />

optimale Lösung für jeden Bedarf.<br />

Zwei für die ganz harten Fälle<br />

Für die härtesten Herausforderungen<br />

wie z. B. metrische Schrauben im<br />

Stahlbau oder Schraubanker in Beton<br />

sind die QuaDrive Akku-Schlagschrauber<br />

IDC und IWC zuständig.<br />

Mit dem zuschaltbaren Tangential-<br />

Schlag entwickeln diese Kraftpakete<br />

Drehmomente, wie man sie bisher<br />

nur von netzgetriebenen Maschinen<br />

kannte. ▪<br />

Detaillierte Informationen zu allen<br />

QuaDrive Modellen finden Sie unter<br />

www.protool.de/quadrive<br />

Protool und mikado verlosen je einen QuaDrive Akku-Bohrschrauber DRC 18-4 TEC LI, QuaDrive<br />

Akku-Schlagbohrschrauber PDC 18-4 TEC LI und QuaDrive Akku-Schlagschrauber IWC 18-2 TEC<br />

LI. Um zu gewinnen, müssen Sie einfach folgende Frage richtig beantworten:<br />

Durch welche beiden technischen lösungen erreichen die QuaDrive Schrauber von Protool eine<br />

erhöhte Ausbringung pro Akkuladung?<br />

a) EC-TEC-Motor und li-Ion-Akku<br />

b) li-Ion-Akku und FastFix-Schnittstelle<br />

c) FastFix-Schnittstelle und 4-Gang-Getriebe<br />

Antworten Sie auf www.mikado-online.de. Oder Sie schicken die Antwort mit dem Betreff<br />

„Protool-Gewinnspiel“ per Post an die WEKA MEDIA GmbH & Co. KG, Redaktion mikado,<br />

Römerstraße 4, D-86438 Kissing, per Telefax 0 82 33/23 71 11 oder per E-Mail an gewinnspiel@<br />

mikado-online.de. Die Gewinner testen die Geräte vier Wochen und dürfen sie anschließend<br />

behalten. Einsendeschluss: 28. Juni 2010. mikado und Protool wünschen Ihnen viel Glück!<br />

An dem Gewinnspiel können nur Personen teilnehmen, die mindestens 18 Jahre alt sind. Gesetzliche Vertreter und Mitarbeiter der WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG und der Protool GmbH sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme an diesem Gewinnspiel ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer<br />

kann nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen. Unter allen richtigen Antworten entscheidet das Los. Der Gewinner wird im Anschluss an die<br />

Verlosung schriftlich benachrichtigt und erhält seinen Gewinn von der Protool GmbH. Eine Barauszahlung des Preises ist ausgeschlossen. Der<br />

Gewinner erklärt sich bereits jetzt damit einverstanden, dass er als solcher veröffentlicht wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

www.mikado-online.de 11<br />

Anzeige


Thema des Monats Mischbauweisen<br />

12 mikado 6.2010


◂ Das Wohnhaus<br />

in der Berliner<br />

Pappelallee hat<br />

die in der<br />

Stadt übliche<br />

Traufhöhe<br />

von 22 Metern<br />

und deshalb<br />

sieben Geschosse<br />

▸ Die großen<br />

Fassadenelemente<br />

in <strong>Holz</strong>rahmenbauweise<br />

fertigte<br />

Haacke-Haus<br />

in seinem<br />

Potsdamer Werk<br />

Geschosswohnungsbau<br />

Urbane <strong>Holz</strong>fassade<br />

Passivhausstandard sollte der Neubau in Berlin erreichen.<br />

Deshalb besteht die Außenwand des Stahlbeton-Skelettbaus<br />

aus vorgefertigten <strong>Holz</strong>rahmenbauelementen.<br />

Die Genossenschaft gründete sich<br />

eigens, um dieses Wohnhaus<br />

nach ihren Vorstellungen zu bauen<br />

– mit Grundrissen, die gemeinschaftliches<br />

und generationenübergreifendes<br />

Wohnen ermöglichen, und<br />

mit einem umweltfreundlichen Energiekonzept.Bauherrengemeinschaften<br />

schießen in Berlin zurzeit wie Pilze<br />

aus dem Boden. Der Baustoff <strong>Holz</strong><br />

wird dabei immer beliebter und setzt<br />

in der „Steinernen Stadt“ innovative<br />

Akzente. Dieser Siebengeschosser<br />

steht wie die anderen Berliner <strong>Holz</strong>-<br />

Leuchttürme im Bezirk Prenzlauer<br />

Berg. Geplant haben ihn die beiden<br />

Architektinnen Irene Mohr und Karin<br />

Winterer.<br />

43,5 cm starke Außenwand in<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbauweise<br />

Die Tragkonstruktion erfordert nach<br />

der Berliner Bauordnung eine Feuer-<br />

beständigkeitsklasse F90, weshalb<br />

Thema des Monats Mischbauweisen<br />

eine Skelettbauweise mit Stützen,<br />

Decken, Treppenhaus und Brandwänden<br />

aus Stahlbeton realisiert wurde.<br />

Großformatige Fassadenelemente in<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbauweise und eine Kork-<br />

Lehm-Dämmung ließen sich damit<br />

gut kombinieren.<br />

Hergestellt wurden die Fassadenelemente<br />

von „Haacke-Haus“<br />

in Potsdam. Das über 130 Jahre<br />

alte Unternehmen ist Spezialist für<br />

energieeffiziente Bauweisen. Es führte<br />

auch die Montagearbeiten auf der<br />

Baustelle durch. Die 43,5 cm starken<br />

Außenwandelemente sind nahezu<br />

wärmebrückenfrei. Haackes Inge-<br />

nieure entwickelten einen speziellen<br />

Auflagerwinkel aus Stahl, der die<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbauelemente mit den<br />

Stirnseiten der Stahlbetondecke ver-<br />

bindet. Die Fugen sind mit Mineral-<br />

wolle ausgestopft.<br />

Auf das Potenzial des <strong>Holz</strong>fertigbaus<br />

und die Möglichkeiten spezieller<br />

Innenraumdämmung waren die<br />

13<br />

HAACKE-HAUS/GERHARD ZWICKERT


MOHR + WINTER ARCHITEKTEN<br />

Detailschnitt<br />

Thema des Monats Mischbauweisen<br />

14 mikado 6.2010<br />

Außenseite:<br />

12 cm <strong>Holz</strong>faser-<br />

Außendämmung<br />

0,8 cm mineralischer<br />

Außenputz<br />

<strong>Holz</strong>tafelelemente mit<br />

<strong>Holz</strong>faserweichplatten:<br />

20 cm <strong>Holz</strong>rahmenelemente<br />

2 x 1,2 cm beidseitige<br />

Beplankung <strong>Holz</strong>werkstoff<br />

Innenseite:<br />

6 cm Lehm-Kork-<br />

Innendämmung<br />

2 cm Lehminnenputz<br />

◂ Ein Kran hebt<br />

ein Fassadenelement<br />

an<br />

seine Einbauposition.<br />

Gute<br />

Dämmung<br />

und die thermisch<br />

getrennte<br />

Befestigung<br />

machen<br />

Passivhausstandard<br />

möglich<br />

Architektinnen bei der Sanierung der<br />

Speicherstadt in Potsdam gestoßen.<br />

Gerade im Bereich Sanierung machte<br />

sich Haacke mit seinen kapillaraktiven<br />

Wärmedämmlehmsystemen<br />

einen Namen. Die Idee, ein mehrgeschossiges<br />

Wohnhaus unter Einsatz<br />

dieser Naturmaterialien zu bauen,<br />

legte in diesem Fall nicht den<br />

Grundstein, sondern das „Kielbrett“<br />

für die Zusammenarbeit.<br />

Kastenfenster als innovative<br />

Lösung für die Lüftung<br />

Passivhäuser brauchen in Deutschland<br />

eine kontrollierte Lüftung. Bei<br />

diesem Gebäude gingen die Architektinnen<br />

zusammen mit der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umweltschutz<br />

(DBU) neue Wege und untersuchten<br />

sie im Rahmen eines Forschungsprojektes<br />

auf ihre Praxistauglichkeit im<br />

Geschosswohungsbau.<br />

Die Raumluft wird noch wie üblich<br />

in den Bädern abgesaugt und eine<br />

Wärmerückgewinnungsanlage versorgt<br />

die Warmwasseraufbereitung.<br />

Die Zuluftversorgung aber – und das<br />

ist das Neue – erfolgt über spezielle<br />

Kastenfenster. Im Raum zwischen<br />

der äußeren und inneren Verglasung<br />

wird die kühle Außenluft durch<br />

die Abwärme der inneren Scheibenoberfläche<br />

und durch die Sonneneinstrahlung<br />

vorgewärmt. So tritt keine<br />

unangenehme Zugluft auf.<br />

Lehm-Kork-Platten für<br />

angenehmes Raumklima<br />

Die geringe Laibungstiefe garantiert<br />

einen sehr guten Tageslichteinfall,<br />

was bei massiven Außenwänden normalerweise<br />

nicht der Fall ist – erst<br />

▸ Ein spezieller<br />

Auflagerwinkel<br />

aus Stahl<br />

verbindet<br />

die <strong>Holz</strong>rahmen-<br />

ZWICKERT<br />

bauelemente<br />

mit den<br />

Betondecken und<br />

sorgt für plane<br />

Fassadenflächen HAACKE-HAUS/GERHARD


echt nicht, wenn sie einen U-Wert<br />

von 0,126 W/(m 2 K) erreichen müssen,<br />

um den Passivhausstandard zu ermöglichen.<br />

Die <strong>Holz</strong>weichfaserdämmung<br />

im Inneren der 20 cm starken<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbaulemente und der<br />

diffusionsoffene Wandaufbau ohne<br />

Dampfsperre sorgen für ein gesundes<br />

Innenraumklima.<br />

Zur Bekleidung der Innenseite<br />

kamen spezielle Lehm-Kork-Dämmplatten<br />

von Haacke zum Einsatz. Sie<br />

sind ein patentiertes Produkt aus speziellem<br />

Ton, porösem Kieselgur und<br />

Korkgranulat. Durch die Mischung<br />

entsteht ein saugendes Gefüge mit<br />

guten Dämmeigenschaften.<br />

Die Platten besitzen eine Stärke<br />

von 6 cm, werden werkseitig schon<br />

für die entsprechende Wandgröße<br />

vorgefertigt und mit Tellerdübeln auf<br />

der Raumseite der <strong>Holz</strong>rahmenbauelemente<br />

befestigt. Darauf wird abschließend<br />

ein 2 cm starker, mehrlagiger<br />

Lehm-Innenputz aufgebracht.<br />

„Cellco“ nennt sich dieses kapillaraktive<br />

Innenwanddämmsystem. Es<br />

sorgt in den Wohnungen für einen<br />

angenehmen Feuchte- und Temperaturausgleich.<br />

Gebäudekonzept erzeugt<br />

große Resonanz<br />

Nach nur wenigen Wochen hatten<br />

sich für dieses Projekt genug Interessenten<br />

gefunden. Die Skelettkonstruktion<br />

gestattete unterschiedliche<br />

Thema des Monats Mischbauweisen<br />

Wohnungs- und Grundrisslösungen.<br />

Auch ein Eigenanteil beim Innenausbau<br />

war auf Wunsch möglich<br />

und wurde von einigen Bewohnern<br />

genutzt.<br />

Das ungewöhnlich soziale Konzept<br />

des Bauprojekts ging voll auf. Inzwischen<br />

sind alle Wohnungen bezogen.<br />

Die Genossenschaftsmitglieder<br />

sichern sich mit einem überschaubaren<br />

finanziellen Aufwand von<br />

26 000 Euro pro Person ein Wohnrecht<br />

auf Lebenszeit.<br />

Im Oktober 2009 bezogen 27 Erwachsene<br />

und 15 Kinder das Wohnhaus<br />

in der Pappelallee. Die Hausgemeinschaft<br />

setzt sich zusammen aus<br />

unterschiedlich großen und unterschiedlich<br />

geschnittenen Wohneinheiten<br />

für Singles, Familien, Rentnern<br />

und Wohngemeinschaften. Die<br />

individuell genutzten Flächen sind zu<br />

Gunsten gemeinschaftlich genutzter<br />

Flächen reduziert.<br />

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

förderten das Gebäude als innovatives<br />

Pilotprojekt für nachhaltiges<br />

Bauen im städtischen Raum. Diese<br />

Pionierrolle lohnte sich nicht nur<br />

für alle Beteiligten finanziell, sondern<br />

sorgte auch für eine ausgeprägte<br />

Identifikation und emotionale Bindung.<br />

Und ein Nachfolgeprojekt in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft ist auch<br />

bereits in Planung.<br />

Karin Mackensen, Berlin ▪<br />

◂ Das kapillare<br />

Innenwandsystem<br />

„Cellco“ besteht<br />

aus vorkonfektionierten<br />

Lehm-Kork-Platten<br />

▴ Die Wohnungen<br />

konnten<br />

durch die Skelettbauweise<br />

individuelle<br />

Grundrisse<br />

erhalten<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Geschosswohnungsbau<br />

mit Gewerbenutzung<br />

D-10437 Berlin<br />

Bauherren:<br />

Leuchtturm e.G.<br />

D-10437 Berlin<br />

www.gemeinschaftlicheswohnen-im-leuchtturm.de<br />

Bauweise:<br />

▸ Stahlbeton-Skelett<br />

▸ Fassade aus vorgefertigten<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbauelementen<br />

▸ Mineralischer Außenputz<br />

▸ Lehm-Kork-Innendämmung<br />

mit Lehm-Innenputz<br />

Nettonutzfläche:<br />

1594 m 2<br />

Baukosten:<br />

3,2 Mio. Euro<br />

Bauzeit:<br />

September 2008<br />

bis September 2009<br />

Wärmeenergiebedarf:<br />

15 kWh/(m 2 a)<br />

Passivhausstandard<br />

Planung:<br />

Mohr + Winterer<br />

Architekten GmbH<br />

D-10117 Berlin<br />

www.mohr-winterer.de<br />

Herstellung Außenwand:<br />

Haacke-Haus GmbH & Co. KG<br />

D-29202 Celle<br />

www.haacke-haus.de<br />

www.mikado-online.de 15<br />

HAACKE-HAUS/GERHARD ZWICKERT


Thema des Monats Mischbauweisen<br />

Nullenergie-Wohnanlage<br />

Nachhaltigkeit und Individualität<br />

Ein Vorzeigestadtteil sollte die Messestadt Riem sein – vor allem was die Nach-<br />

haltigkeit betrifft. Als herausragendes Bauprojekt entpuppte sich eine große Wohnanlage<br />

mit individuellen Grundrissen, Nullenergiestandard und niveauvoller Gestaltung.<br />

Viele Köche verderben den Brei,<br />

lautet ein altes Sprichwort. Auf<br />

die Nullenergiewohnanlage „solaR2“<br />

im Münchener Stadtteil Messestadt<br />

Riem trifft das jedoch überhaupt<br />

nicht zu. Ganz im Gegenteil: Obwohl<br />

34 Bauherren an dem Projekt<br />

beteiligt waren und jede der 34 Wohnungen<br />

anders aussieht, ist das Ensemble<br />

trotzdem eine runde Sache<br />

von hoher Qualität geworden.<br />

Alle Wohneinheiten orientieren<br />

sich nach Süden. Die Fassaden bestehen<br />

aus <strong>Holz</strong>. Als Pionier in puncto<br />

Nullenergiestandard hat die Wohnanlage<br />

Geschichte geschrieben.<br />

Kernpunkt des Ensembles ist ein<br />

90 m langer, dreigeschossiger Riegel,<br />

den Treppenhäuser in vier Abschnitte<br />

gliedern. Die beiden Enden bilden<br />

Reihenhaustypen, die direkt von außen<br />

zugänglich sind. Davor erstreckt<br />

sich – direkt am Park, dem Gelände<br />

16 mikado 6.2010<br />

der Bundesgartenschau 2005 – ein<br />

zweiter Riegel in Form von drei nebeneinander<br />

liegenden, zweigeschossigen<br />

Reihenhauszeilen.<br />

Mut zur Individualität<br />

Insgesamt 3800 m 2 Geschossfläche<br />

finden in den Gebäuden Platz. Die<br />

Grundrisse der Wohneinheiten variieren<br />

zwischen 35 m 2 bis 165 m 2<br />

und sind durchweg individuell geschnitten.<br />

„Wir haben zunächst mit<br />

den einzelnen Käufern ihre jeweiligen<br />

Grundrisswünsche durchge-<br />

sprochen und die dann wie Puzzleteile<br />

zusammengefügt“, erzählt Joachim<br />

Nagel, Bauträger und Architekt<br />

in einer Person. „Die zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt noch nicht vergebenen<br />

Flächen legten wir dann<br />

einfach nach unseren eigenen Vorstellungen<br />

fest.“<br />

▴ „solaR2“ nennt<br />

sich die<br />

Wohnanlage im<br />

Münchener<br />

Stadtteil Messestadt<br />

Riem.<br />

Sie besteht aus<br />

unterschiedlichen<br />

Haus- und<br />

Grundrisstypen<br />

Kaum ein Bauträger wagt sich<br />

an so ein ungewöhnliches Vorhaben,<br />

denn die Vielfalt der Grundrisse<br />

treibt den Planungsaufwand in<br />

unbekannte Höhen. Es entstand ein<br />

bunter Mix unterschiedlich geschnittener<br />

Geschosswohnungen, Maisonetten<br />

und Reihenhäusern. Alle verfügen<br />

über Freibereiche in Form von<br />

Balkonen, Gartenterrassen und Dachterrassen.<br />

Zudem führt jedes Treppenhaus<br />

zu einer Gemeinschaftsdachterrasse.<br />

<strong>Holz</strong>fassaden vergrößern<br />

Wohnfläche<br />

Die kleineren Einheiten des Ensembles<br />

sowie eines der Giebelhäuser bestehen<br />

komplett aus <strong>Holz</strong>, errichtet<br />

von der Bergmüller <strong>Holz</strong>bau GmbH.<br />

„Wir haben sehr gute Erfahrungen<br />

mit Bergmüller gemacht“, betont


Nagel, „es ist nicht das erste Projekt,<br />

das wir zusammen realisiert haben,<br />

und eine gute Zusammenarbeit<br />

macht sich immer bezahlt.“<br />

Der Geschosswohnungsbau ist in<br />

Mischbauweise errichtet – mit Betonschotten,<br />

Stahlbetondecken und<br />

nichttragenden Fassaden aus <strong>Holz</strong>.<br />

„Durch die <strong>Holz</strong>fassaden konnten<br />

wir bei vergleichsweise dünnen<br />

Wänden enome Dämmwerte erreichen.<br />

Außenwände in Massivbau-<br />

weise wären wesentlich dicker<br />

geworden und hätten die nutzbare<br />

Wohnfläche verringert.“<br />

Die Fassadenkonstruktion beruht<br />

auf 20 cm dicken Stegträgern,<br />

die zur Rauminnenseite mit 15 mm<br />

OSB-Platten beplankt sind. Vor den<br />

OSB-Platten befindet sich eine 6 cm<br />

dicke und in den Zwischenräumen<br />

gedämmte Installationsebene, die<br />

wiederum mit zwei Lagen 12,5 mm<br />

Thema des Monats Mischbauweisen<br />

▸ Ein langer<br />

Gebäuderiegel mit<br />

Geschosswohnungen<br />

bildet<br />

am Nordrand<br />

des Grundstücks<br />

den Abschluss<br />

www.mikado-online.de 17


Gipskartonplatten bekleidet ist. Zwischen<br />

den Stegträgern ist Zellulose-<br />

dämmung eingeblasen. Die Außenseite<br />

der Stegträger ist wie die Innen-<br />

seite mit OSB-Platten beplankt, hier<br />

aber lediglich 11 mm dick.<br />

Auf der Nordseite ist diese Konstruktion<br />

auf 6 cm <strong>Holz</strong>weichfaserplatten<br />

als Putzträger weiß verputzt –<br />

„weil heller Putz in der Messestadt<br />

vorherrschend ist und wir uns hier<br />

eingliedern wollten“, erklärt der Architekt.<br />

Auf der Südseite ist die Anlage<br />

mit unbehandeltem Lärchenholz<br />

verschalt. Die Anordnung der Fenster<br />

variiert ebenfalls mit den Himmelsrichtungen.<br />

Während auf der Nordseite<br />

Fensterbänder vorherrschen,<br />

Querschnitt durch die Wohnanlage<br />

Thema des Monats Mischbauweisen<br />

18 mikado 6.2010<br />

<strong>zeigt</strong> die Südfront Einzelfenster,<br />

die von roten Fassadenplatten umrahmt<br />

sind.<br />

Bei den ganz in <strong>Holz</strong>bauweise errichteten<br />

Giebel- und Reihenhäusern<br />

entfällt die Installationsebene<br />

zugunsten einer tragenden Ebene aus<br />

6/12 cm dicken <strong>Holz</strong>ständern. Diese<br />

dienen als Stützen für die in jenen<br />

Gebäuden verbauten 14 cm dicken<br />

<strong>Holz</strong>massivdecken.<br />

Auch die tragende Ebene der Dächer<br />

besteht hier aus Massivholz.<br />

Zum Vergleich: Der Geschosswohnungstrakt<br />

setzt beim Dach auf<br />

Stahlbeton, der mit 30 cm Hartschaumdämmung<br />

gedämmt und extensiv<br />

begrünt ist. „Wir haben uns<br />

◂ Die Fassaden<br />

sind alle in<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbauweise<br />

erstellt.<br />

Auf der Nordseite<br />

sind sie in<br />

horizontale<br />

Bänder gegliedert<br />

Die Südseiten<br />

▸<br />

der Ge-<br />

schosswohnungen<br />

besitzen<br />

durchlaufende<br />

Balkone.<br />

Im Vordergrund:<br />

die Tief-<br />

garageneinfahrt<br />

auch bei der Konstruktionsart ganz<br />

nach den Wünschen der Käufer gerichtet“,<br />

verdeutlicht der Planer diese<br />

Entscheidungen. Auf diese Weise<br />

seien die unterschiedlichen Varianten<br />

entstanden.<br />

Dächer mit Gärten zwischen<br />

Photovoltaikanlagen<br />

„Darüber hinaus hatten wir uns vorgenommen,<br />

vor Ort genauso viel<br />

Energie selbst zu erzeugen, wie wir<br />

verbrauchen“, fährt Nagel fort. Diese<br />

Rechnung sollte nicht nur die<br />

Punkte Heizung und Warmwasser<br />

betreffen, sondern auch den gerne<br />

vergessenen Faktor Strom. Das


gehört sozusagen zur Unternehmens-<br />

philosophie: Der Name „Nest“, den<br />

Nagel sowohl als Architekturbüro<br />

als auch als Bauträger verwendet,<br />

ist ein Akronym aus den beiden Begriffen<br />

„Null-Energie“ und „Solar-<br />

Technik“.<br />

Um ihr selbst gesetztes Ziel zu erreichen,<br />

gingen Nagel und sein Team<br />

einerseits gängige Wege: Sie setzten<br />

auf hervorragend gedämmte Hüllflächen,<br />

deren U-Werte zwischen<br />

0,10 W/(m 2 K) und 0,16 W/(m 2 K) liegen.<br />

Sie wählten passivhaustaugliche<br />

Fenster mit U-Werten von 0,5<br />

bis 0,6 W/(m 2 K) bei der Verglasung<br />

und 0,76 W/(m 2 K) beim Rahmen. Sie<br />

entschieden sich für eine <strong>Holz</strong>pelletsheizung<br />

mit einem Primärenergiefaktor<br />

von 0,11.<br />

Sie informierten und schulten die<br />

Wohnungskäufer über die verschiedenen<br />

Energiesparmöglichkeiten,<br />

setzten auf energiesparende Leuchtmittel,<br />

Aufzüge und Pumpen und arbeiteten<br />

mit einem Küchenbauer zusammen,<br />

der energieeffiziente Geräte<br />

vorschlug und einbaute. Jede Wohnung<br />

ist an ein Lüftungsgerät mit<br />

Wärmerückgewinnung angeschlossen<br />

und wird darüber belüftet und<br />

beheizt.<br />

Darüber hinaus jedoch ließen sie<br />

eine 96 m 2 große thermische Solaranlage<br />

auf dem Flachdach des Riegels<br />

installieren, die seither 40 Prozent<br />

des Heiz- und Warmwasserbedarfs<br />

Thema des Monats Mischbauweisen<br />

Den Südrand<br />

▸<br />

der Wohnanlage<br />

bilden drei<br />

Reihenhauszeilen.<br />

Die<br />

Kombination von<br />

<strong>Holz</strong>schalung<br />

und Putz gibt den<br />

Fassaden<br />

ein spannendes<br />

Erscheinungsbild<br />

produziert. Eine ebenfalls auf dem<br />

Dach platzierte rund 450 m2 große<br />

Photovoltaikanlage erreicht 60 kW<br />

Peak und bringt einen Ertrag von<br />

60 000 kWh/a. „Das größte Problem<br />

bei dieser Anlage war der Platz. Wir<br />

haben lange getüftelt, um die benötigte<br />

Fläche auf den Dächern unterbringen<br />

zu können – weil dort ja<br />

auch die Dachterrassen sind“, erinnert<br />

sich Nagel.<br />

Seither sind die Bewohner von<br />

„solaR2“ quasi autark. Was sie an<br />

Strom erzeugen, speisen sie entsprechend<br />

den rechtlichen Vorgaben in<br />

das öffentliche Netz und kaufen ihrerseits<br />

die benötigte Energie wieder<br />

ein. Zudem ist das Gros der Eigentümer<br />

zu Experten in puncto Energiesparen<br />

geworden.<br />

Es gibt sogar Listen, in denen der<br />

jeweilige Verbrauch dokumentiert ist.<br />

Dabei fällt auf, dass die Mieter, die<br />

die energetische Aufklärungsarbeit<br />

nicht mitgemacht haben, heute diejenigen<br />

sind, die am meisten verbrauchen.<br />

Die Eigentümer sind hingegen sind<br />

in puncto Energieverbrauch zu vorbildlichen<br />

Konsumenten herangewachsen.<br />

Nicht nur, dass sie ihre eigenen<br />

Verbrauchswerte Monat für<br />

Monat dokumentieren. Sie legen sie<br />

auch noch für alle anderen Bewohner<br />

der Anlage sichtbar aus. Unisono,<br />

also insgesamt 34-mal.<br />

Christine Ryll, München ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Neubau der Wohnanlage<br />

„solaR2“ mit 34 Wohneinheiten<br />

D-81829 München<br />

Bauweisen:<br />

Geschosswohnungen:<br />

Stahlbeton mit <strong>Holz</strong>fassade<br />

Reihenhäuser: <strong>Holz</strong>rahmenbau<br />

Bauzeit:<br />

September 2006 bis Juni 2008<br />

Wohnfläche: 3170 m 2<br />

Baukosten:<br />

5,5 Mio. Euro gesamt<br />

Architektur:<br />

Nest Architekten GbR<br />

D-82008 Unterhaching<br />

www.nest-architekten.de<br />

Bauträger:<br />

Nest Solar Passivhaus<br />

GmbH & Co. KG<br />

D-82008 Unterhaching<br />

www.nest-passiv.de<br />

Statik:<br />

Ingenieurbüro Derflinger<br />

D-85609 Aschheim<br />

www.ibderflinger.com<br />

Haustechnik:<br />

Ingenieurbüro en.eco<br />

D-80639 München<br />

www.eneco.de<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

Bergmüller <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

D-84092 Bayerbach<br />

www.bergmueller-holzbau.de<br />

www.mikado-online.de 19<br />

NEST ARCHITEKTEN


Thema des Monats Mischbauweisen<br />

Kinderhaus<br />

Bunter Baukasten<br />

Kurze Wege und kleiner Verbrauch: Nach diesen Vorgaben entstand in Neuried ein<br />

energieeffizienter Kindergarten. Die Kombination aus <strong>Holz</strong> mit Stahl und Beton war nach<br />

fünf Monaten bezugsfertig.<br />

Die Gemeinde im bayerischen<br />

Neuried geht in Sachen Kinderbetreuung<br />

neue Wege. Weil immer<br />

mehr junge Familien in die Gemeinde<br />

ziehen, war eine zusätzliche Einrichtung<br />

mit Kindergarten und -krippe<br />

dringend notwendig geworden.<br />

Imke Friedrich, die Architektin<br />

der Gemeinde, entwarf ein Kinderhaus<br />

ohne Flure, in dem die Räume<br />

zwar großzügig bemessen, aber von<br />

überall her schnell zu erreichen sind.<br />

Die Verantwortlichen hatten strenge<br />

20 mikado 6.2010<br />

Vorgaben zu berücksichtigen, denn<br />

das neue Kinderhaus entspricht als<br />

öffentliches Gebäude der kürzlich<br />

novellierten Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV 2009).<br />

Solarthermische Heizungsanlagen<br />

und eine Photovoltaikanlage helfen<br />

nun dabei, den Energiebedarf um die<br />

geforderten 30 Prozent zu senken.<br />

Von außen sieht das neue Kinderhaus<br />

in Neuried aus wie eine knallbunte<br />

Kindervilla. Die vordere Fassade<br />

ist in fröhlichem Rot und Blau<br />

gehalten, der breite Treppenaufgang<br />

gleicht, von der Seite betrachtet, einer<br />

großen Rutsche.<br />

Knallbunte Kindervilla<br />

Unter dem<br />

▴<br />

breiten Balkon<br />

befindet<br />

sich eine große<br />

Terrasse. So<br />

können möglichst<br />

viele Kinder<br />

draußen spielen<br />

Einladend wirken auch die vielen<br />

Ruhebänke und Spielgeräte im Garten,<br />

die großzügigen Fenster sowie<br />

der 21 m lange und 3,50 m breite<br />

Spielbalkon im ersten Stockwerk des<br />

Gebäudes. Architektin Imke Friedrich<br />

verfolgte die Idee, einen großen


Gruppenraum als gemeinschaftliches<br />

Zentrum zu schaffen, von dem<br />

aus alle Nebenräume direkt zu erreichen<br />

sind. „Die Erzieherinnen können<br />

ohne Umwege etwa in den Wickelraum<br />

und den Schlafraum für<br />

die Krippenkinder gelangen“, erklärt<br />

Friedrich.<br />

Damit möglichst viele Kinder<br />

auch draußen spielen können, befindet<br />

sich unter dem breiten Balkon<br />

zusätzlich eine Terrasse in der<br />

gleichen Größe. So entstanden zwei<br />

große Spielflächen. Der Balkon und<br />

der großzügige Dachüberstand bieten<br />

im Sommer genügend Sonnenschutz.<br />

„Alles ist auf die praktische Nutzung<br />

der Bewohner ausgerichtet“, formuliert<br />

es die Architektin.<br />

Das neue Gebäude grenzt an ein<br />

Neubaugebiet im Osten von Neuried<br />

und bietet 74 Ganztages- und<br />

Kindergartenkindern auf zwei Etagen<br />

Platz. 840 m² groß ist das neue<br />

Haus, das gesamte Grundstück mit<br />

dem Garten misst 3165 m². Rund<br />

Thema des Monats Mischbauweisen<br />

▴ Ein durchdachtes<br />

Energiekonzept<br />

verringert<br />

den Bedarf für<br />

Stromund<br />

Heizkosten<br />

Nach fünf-<br />

▸<br />

einhalb Monaten<br />

Bauzeit war<br />

das Kinderhaus<br />

für die<br />

kleinen Bewohner<br />

bezugsfertig<br />

www.mikado-online.de 21


Thema des Monats Mischbauweisen<br />

Feuerwiderstand bis REI 90<br />

Prüfzeugnis P-3325/5982-MPA BS<br />

22 mikado 6.2010<br />

◂ Mit der Treppe<br />

lernen die<br />

Kinder spielerisch<br />

zählen<br />

2,5 Mio. Euro hat die Anlage insgesamt<br />

gekostet, wobei die Landesregierung<br />

die Baumaßnahme mit<br />

660 000 Euro subventionierte.<br />

<strong>Holz</strong> mit Stahl und Beton spart<br />

Kosten und Energie<br />

Was man dem auffälligen Bau auf<br />

dem ersten Blick nicht ansieht: Er<br />

ist in Hybridbauweise errichtet: Das<br />

Basismaterial <strong>Holz</strong> kombinierte die<br />

Architektin mit Beton und Stahl.<br />

„An die Betondecke beispielsweise<br />

konnten wir direkt die Akustik-<br />

unterdecke befestigen, ohne dass zusätzliche<br />

Brand- und Schallschutzmaßnahmen<br />

nötig waren“, erklärt<br />

Christine Machacek, Geschäftsführerin<br />

des ausführenden <strong>Holz</strong>bauunternehmens.<br />

„Außerdem konnten wir<br />

dadurch das Eigenschwingungsverhalten<br />

gegenüber einer <strong>Holz</strong>balkendecke<br />

deutlich reduzieren.“ Das<br />

Biessenhofener Generalunternehmen<br />

Säbu erfüllte die hohen Anforderungen<br />

an den Bau. „Säbu hatte einen<br />

exakten Bauzeitenplan, der auf den<br />

Tag genau ausgearbeitet war“, berichtet<br />

Architektin Friedrich. Lediglich<br />

fünfeinhalb Monate dauerte es,<br />

bis das Kinderhaus bezugsfertig war.<br />

Statik im Element<br />

LIGNATUR Decken- und Dachelemente haben hervorragende<br />

statische Eigenschaften bei geringem<br />

Eigengewicht und minimaler Höhe.<br />

Sie wollen mehr wissen? Wir beraten Sie gerne.<br />

Telefon +41 (0)71 353 04 10<br />

Lignatur AG<br />

CH-9104 Waldstatt<br />

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„Dank der gut organisierten Bauleitung<br />

und der zuverlässigen Handwerker<br />

konnten wir unser Ziel erreichen“,<br />

sagt Friedrich.<br />

Bauen mit System<br />

Säbus Konzept ist die Systembauweise:<br />

Die einzelnen Systemelemente eines<br />

Gebäudes fertigen die Mitarbeiter<br />

im Allgäuer Werk in Biessenhofen an.<br />

Dort werden die Wände bereits entsprechend<br />

gedämmt und – soweit<br />

technisch möglich – die Fassaden<br />

auf die geschlossenen Bauteile aufgebracht<br />

sowie die Fenster eingesetzt.<br />

Erst dann werden die einzelnen Teile<br />

verladen und zum Bauplatz geliefert.<br />

Die Montage des Gebäudes vor<br />

Ort dauerte gerade einmal zwei Wochen<br />

– was der Vorstellung der Architektin,<br />

den Bau möglichst schnell<br />

fertigzustellen, sehr entgegenkam.<br />

Strom wird verkauft<br />

Auch die geplanten Energiesparmaßnahmen<br />

konnten aufgrund der speziellen<br />

Bauweise umgesetzt werden.<br />

„Durch den <strong>Holz</strong>bau und die starke<br />

Dämmung haben wir sehr niedrige<br />

Verbrauchswerte erreicht“, sagt<br />

www.plexiglas.de<br />

Thema des Monats Mischbauweisen<br />

▴ Ein großer<br />

Gruppenraum<br />

fungiert<br />

als Zentrum. Die<br />

Nebenräume<br />

sind von da aus<br />

direkt<br />

zu erreichen<br />

Friedrich. Als öffentlicher Bauherr<br />

ist die Gemeinde verpflichtet, nach<br />

der neuen EnEV und dem Erneuerbaren<br />

Energien Gesetz zu bauen.<br />

Weil es als nachhaltig, kosteneffizient<br />

und energiesparend gilt, entspricht<br />

das Konzept der Hybridbauweise der<br />

EnEV 2009. Die schreibt vor, den<br />

Primärenergiebedarf (Heizung und<br />

Warmwasser) um 30 % zum zulässigen<br />

Bedarf zu verringern. Auch die<br />

Wärmedämmung muss 15 % mehr<br />

leisten als bisher. Für das Neurieder<br />

Kinderhaus plante Friedrich eine<br />

solarthermische Heizungsanlage mit<br />

www.mikado-online.de 23<br />

SäBU HOLZBAU GMBH<br />

<strong>Holz</strong>pellets. Hinzu kam eine Photovoltaikanlage.<br />

„Wir speisen den gewonnenen<br />

Strom in das Netz ein und<br />

haben dadurch jeden Monat Einnahmen“,<br />

sagt Friedrich.<br />

Sandra Werner, München ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Neubau Kinderhaus an der Zugspitzstraße<br />

in D-82061 Neuried<br />

Bauweise: Hybridbauweise<br />

Energiestandard:<br />

Energiestandard KfW 40 mit<br />

einem Jahresprimärenergiebedarf<br />

von ca. 30 % des zulässigen<br />

Bedarfs nach EnEV<br />

Bauzeit: April bis August 2009<br />

Nutzfläche: 930 m²<br />

Umbauter Raum: 3640 m³<br />

Bauherr, Planer und Architekt:<br />

Gemeinde Neuried<br />

D-82061 Neuried<br />

www.neuried.de<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

Säbu <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

D-87640 Biessenhofen<br />

www.saebu-holzbau.de<br />

Lieber relaxen als putzen!<br />

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mit AntiAlgenAusstattung


Sanierung und Ausbau<br />

Kirchendachstuhl<br />

Feuertaufe in Dänemark<br />

Die Wanderschaft führte den Schweizer Zimmerergesellen Christoph Hübscher nach<br />

Dänemark. In Roskilde bekam er einen ganz besonderen Auftrag: die Sanierung des<br />

Dachstuhl des Doms zu Roskilde.<br />

24 mikado 6.2010<br />

CASPER WILKENS, ISTOCKPHOTO.COM<br />

Der besondere Ruf des Doms von<br />

Roskilde ist darauf zurückzuführen,<br />

dass er seit dem 15. Jahrhundert<br />

die Begräbnisstätte des Königshauses<br />

von Dänemark ist. Nicht<br />

weniger als 20 Könige und 17 Königinnen<br />

liegen hier begraben. 1280<br />

fertiggestellt, ist er der erste gotische<br />

Dom aus Backstein in Europa. Seit<br />

1995 steht er auf der Liste des Weltkulturerbes<br />

der UNESCO.<br />

Brand zerstört Kirchendach<br />

Am 26. August 1968 vergaßen unachtsame<br />

Handwerker bei Renovierungsarbeiten<br />

am Dach des Hauptschiffes<br />

eine Lötlampe. Die Lampe<br />

löste einen verheerenden Brand aus.<br />

Zwei Drittel des Hauptschiffes, die<br />

beiden Querschiffe und der Margretenturm<br />

wurden ein Raub der Flammen.<br />

Der anschließende Wiederaufbau<br />

erfolgte in einer damals neuen<br />

Konstruktionsweise mit druckimprägniertem<br />

<strong>Holz</strong> und Kupferdach. Die<br />

Imprägnierung griff jedoch das Kupfer<br />

an: Bereits wenige Jahre nach der<br />

Fertigstellung entstanden aufgrund<br />

von Korrosion die ersten Löcher im<br />

neuen Kupferdach.<br />

Deshalb entschied der Kirchenrat,<br />

das Dach ein weiteres Mal neu zu<br />

errichten – nun jedoch in der Originalkonstruktion.<br />

Als Erstes musste<br />

er 46 Mio. Kronen (gut 6 Mio. Euro)<br />

für den Umbau auftreiben. Als die<br />

Finanzierung stand, ging es Anfang<br />

2005 daran, das benötigte <strong>Holz</strong> (300<br />

m³ Douglasie und 15 m³ Eiche für<br />

die Schwellen) zu bestellen: Bundbalken<br />

mit einem Querschnitt von<br />

32,5/32,5 cm und 15,40 m Länge sind<br />

nicht die handelsüblichen Dimensionen,<br />

die der Säger auf Lager hat.


Vom Kriegsschiff zum<br />

Kirchenschiff<br />

Für den runden Walm suchten die<br />

Zimmerleute Eichenschwellen mit<br />

einem natürlichen Bogen. Fündig<br />

wurden sie in einem Staatsforst, der<br />

1802 angelegt wurde. Damals war es<br />

üblich, Eichen an den Hang zu pflanzen,<br />

damit sie den für den Schiffsbau<br />

nötigen Bogen bekamen.<br />

Qualitätssicherung führt zum<br />

Auftrag<br />

2005 mussten sich fünf Firmen qualifizieren,<br />

um in die Endrunde der Auftragsvergabe<br />

zu kommen. Den Zuschlag<br />

erhielt Jönsson A/S aus Herlev<br />

bei Kopenhagen. Jönsson erhielt den<br />

Auftrag schlussendlich wegen eines<br />

speziellen Qualitätssicherungssystems.<br />

Es bestand aus mehreren Teilen:<br />

Erstens versahen die <strong>Holz</strong>bauer<br />

das <strong>Holz</strong> noch im Sägewerk mit<br />

◂ Runde Pfette<br />

vom Walm<br />

mit französischem<br />

Schloss als<br />

Längsverbindung<br />

Die Pfette liegt<br />

▸<br />

auf dem<br />

Aufrissboden, um<br />

die Länge des<br />

letzten Schlosses<br />

anzureißen.<br />

Die ganze Pfette<br />

besteht<br />

aus fünf Teilen<br />

◂ Gratwechselung<br />

des Walmes<br />

▸ Übergang von<br />

der geraden<br />

auf die runde<br />

Mittelpfette<br />

mit Kopfbändern<br />

und Säule<br />

nummerierten Messingplättchen. Die<br />

Nummern führten sie in der <strong>Holz</strong>-<br />

liste mit bis zum Einbau an der Kirche.<br />

Zweitens fotografierten die Zimmerer<br />

jede <strong>Holz</strong>verbindung einmal<br />

offen und einmal zusammengebaut.<br />

Die Aufnahmen wurden archiviert.<br />

Drittens fertigten die Zimmerleute<br />

von jedem neuen Teil des Daches ein<br />

Modell im Maßstab 1 : 20, um einen<br />

dreidimensionalen Einblick in die<br />

Konstruktion zu bekommen. Außerdem<br />

bauten die Zimmerer ein Probegebinde<br />

eines Hauptbinders im Maßstab<br />

1 : 1 aus Fichte. Beim Abbund<br />

des Probebinders legten die <strong>Holz</strong>bauer<br />

fest, welche zusätzlichen Maschinen<br />

und Werkzeuge sie benötigten<br />

und wie sie einzelne <strong>Holz</strong>verbindungen<br />

verändern könnten, um möglichst<br />

rationell zu arbeiten.<br />

Das <strong>Holz</strong> war auf 12 % Feuchtigkeit<br />

heruntergetrocknet. Somit war<br />

nur mit sehr geringen Schwundmassen<br />

zu rechnen, um ein späteres<br />

Durchhängen der Konstruktion zu<br />

vermeiden. Um 5 mm überhöht, banden<br />

die Zimmerleute nur die längs<br />

gehenden Sprengwerke ab. Sämtliche<br />

Kopfbänder des Baus wurden 3 mm<br />

länger abgebunden, damit sie auch<br />

tragend wirken.<br />

Schief, schiefer,<br />

Margretenturmspitze<br />

Eine Vermessungsfirma nahm Mitte<br />

Februar 2007 die Hauptgeometrie<br />

aller bestehenden acht Hauptbinder<br />

sowie die Geometrie der Mauerkrone<br />

mit allen Höhen auf. Das Problem<br />

war, dass kein einziger rechter Winkel<br />

im Grund zu finden war. Im Firstkreuz<br />

der Schiffe steigt die Betonkonstruktion<br />

der Margretenturmspitze in<br />

die Höhe. Die Konstruktion steht auf<br />

einem unregelmäßigen Viereck von<br />

vier Auflagerpunkten, die jeweils unter<br />

dem Fuß der Kehlsparren liegen.<br />

Die unregelmäßige viereckige Form<br />

www.mikado-online.de 25


Sanierung und Ausbau<br />

geht in der Höhe des ersten Kehlgebälks<br />

in eine kleinere quadratische<br />

Form über, die jedoch 45 Grad versetzt<br />

zur Grundform steht. Vom ersten<br />

zum dritten Kehlgebälk geht das<br />

Quadrat in ein kleineres regelmäßiges<br />

Achteck über, das schon in der<br />

Flucht der Turmspitze konisch bis<br />

über die Firsthöhe der Schiffe hinaufsteigt<br />

und mit einer Betondecke endet,<br />

auf der die <strong>Holz</strong>konstruktion der<br />

Margretenturmspitze steht.<br />

Aufwendige Einzelteilfertigung<br />

Ende Februar hatten die Zimmerer<br />

den Grundriss und einen Plan mit allen<br />

Schnitten der Hauptbinder vorliegen.<br />

Damit konnten sie sich an den<br />

Zeichentisch begeben. Die Ostseite<br />

des Daches wurde 5 cm nach Norden<br />

gerückt und vier der acht Dachflächen<br />

wurden windschief zwischen<br />

den Hauptbindern gezeichnet, jedoch<br />

nicht im Kehlbereich. Die Schrägheit<br />

26 mikado 6.2010<br />

belief sich auf (nur) 8–12 cm im<br />

Grund, um einen möglichst parallelen<br />

Dachüberstand zur Mauer zu<br />

halten. 90 % des Daches bestanden<br />

aus Einzelteilen. Die Zeichnungen<br />

fertigten die <strong>Holz</strong>bauer in mehreren<br />

Etappen im Maßstab 1 : 20 von<br />

Hand. Der Zeitaufwand betrug ungefähr<br />

400 Stunden.<br />

Aufriss im Betonwerk<br />

Für den Aufriss und den Abbund<br />

stand eine von der Kirche angemietete<br />

Halle zur Verfügung. Die 50 auf<br />

50 m große Halle eines alten Betonwerks<br />

hatte Platz für den 17 auf 20 m<br />

großen Reißboden und 300 m³ Konstruktionsholz.<br />

Der Abbindeplatz beanspruchte<br />

mit der Zeit immer größere<br />

Ausmaße. Auf dem Aufrissboden<br />

zeichneten die Zimmerer den kompletten<br />

Grund um den Margretenturm<br />

mit den Kehlsparren, den Schiftern<br />

und dem letzten Hauptbinder zum<br />

◂ Pfettenstoß<br />

der verkanteten<br />

Mittelpfetten<br />

unter dem Kehlsparren<br />

mit<br />

waagerechtem<br />

Blatt<br />

▴ Modell der<br />

Dachkonstruktion,<br />

Maßstab 1 : 20<br />

◂ Wegen<br />

der Gratwechsel<br />

musste das<br />

oberste Stück des<br />

Walms senkrecht<br />

verschalt<br />

werden<br />

First vom Walm<br />

▸<br />

mit Loch<br />

für das Firstkreuz<br />

Turm hin auf. Anschließend legten<br />

sie auf der gegenüberliegenden Seite<br />

der abzubindenden Dachseite eine<br />

Schicht mit 9 mm Sperrholz aus, worauf<br />

sie das Profil der abzubindenden<br />

Seite zeichneten. Das geschah, damit<br />

die <strong>Holz</strong>bauer nicht zu viele Linien<br />

übereinander reißen mussten,<br />

damit Grund und Profil gleichzeitig<br />

zugänglich waren (Schifter) und<br />

um die Platten aufzubewahren, falls<br />

sich irgendwelche Fehler einschleichen<br />

sollten. Den Aufriss der ganzen<br />

Kirche bewahrten die Zimmerer auf,<br />

bis sie mit dem Richten fertig waren.<br />

Damit sparten sie viel Zeit, als<br />

entschieden wurde, dass – nachdem<br />

der Westteil abgebunden war – auch<br />

10 m Kirchenschiff in Richtung Westen<br />

erneuert werden sollten. So war<br />

es ein Leichtes, die Platten wieder<br />

auszulegen und den zusätzlichen<br />

Binder herzustellen. Die restlichen<br />

elf Gebinde mussten die <strong>Holz</strong>bauer<br />

jedoch auf der Baustelle aufreißen,


HÜBSCHER<br />

Sanierung und Ausbau<br />

abbinden und dazwischen einpassen.<br />

Grund dafür waren die Höhenunterschiede<br />

von bis zu 19 cm zwischen<br />

den Bindern im alten Dach.<br />

Komplex und aufwendig<br />

Einem Aufriss im Maßstab 1 : 1 im<br />

Zeitalter von Sema und Dietrich’s<br />

standen die Zimmerer zu Beginn<br />

skeptisch gegenüber. Doch wenn<br />

<strong>Holz</strong> verdreht, gerissen und nicht<br />

mehr maßhaltig ist, erreicht man<br />

mit rechnerischem Abbund kaum<br />

die gleiche Qualität wie mit einem<br />

1 : 1-Aufriss. Deshalb rissen die <strong>Holz</strong>bauer<br />

alles bis auf die längs gehenden<br />

Pfetten und die Bundbalken auf dem<br />

Reißboden an. Es kamen Kugelschreiber<br />

in vier verschiedenen Farben zum<br />

Einsatz, um die zum Teil recht komplizierten<br />

Verbindungen übersichtlicher<br />

zu gestallten. Die Pfetten und<br />

Wechsel wurden mit Längsmaßlatten<br />

gerissen, weil sie parallel zur Firstlinie<br />

verlaufen. Die Windschiefheit<br />

der Dachflächen wurde nur durch<br />

die Tiefe der Kerve auf der schräg gestellten<br />

Pfette erreicht. Die Pfettenzusammenblattung<br />

unter den Kehlsparren<br />

erfolgte ebenfalls durch das<br />

Übertragen der Längsmaße aus dem<br />

Grundriss mittels Maßlatte. Die unterschiedlich<br />

geneigten Pfetten lagen<br />

im Grund zwischen 88 und 92<br />

Grad zueinander. Deshalb musste der<br />

Zusammenschnitt im Grund ausgetragen<br />

und nicht wie bei rechtwinklig<br />

zueinander liegenden Pfetten<br />

aus dem Profil ermittelt werden. Die<br />

Bundbalken wogen ungefähr 1 t und<br />

waren damit zu schwer, um sie auf<br />

den Reißboden zu heben. Sie wurden<br />

deshalb ebenfalls mit Reißlatte und<br />

Schablonen angerissen. Da sich in<br />

der Halle kein Kran befand, bewegten<br />

die <strong>Holz</strong>bauer alles mit Gabelstapler,<br />

Sackkarren und Rollwagen.<br />

Nach dem Anreißen ging es zum<br />

Zuschnitt. Dann bauten die Zimmerer<br />

jede <strong>Holz</strong>verbindung, jedes Gebinde,<br />

jedes Sprengwerk und jede Pfette mit<br />

Kopfbändern einmal komplett zusammen.<br />

Das geschah aus mehreren<br />

Gründen: Da das <strong>Holz</strong> verdreht und<br />

nicht zu 100 % maßhaltig war, mussten<br />

sie einige Verbindungen im Aufriss<br />

reduzieren und konnten sie erst<br />

beim Zusammenbauen ganz genau<br />

zusammenpassen. So erhielten sie die<br />

Sicherheit, dass alles, was zur Kirche<br />

transportiert wurde, auch sicher passte,<br />

denn vor Ort musste das <strong>Holz</strong> sehr<br />

zeitaufwendig in etwa 35 m Höhe gehoben<br />

und durch das 30/50 m große<br />

Notdach transportiert werden. Der<br />

andere Grund für den Zusammenbau<br />

aller Verbindungen war, dass man<br />

alle Beschläge, Bauschrauben und<br />

Schlüsselschrauben ausmessen konnte.<br />

Weil nur säurefester A4-Stahl zum<br />

Einsatz kommen durfte, musste der<br />

Schlosser die Schrauben größtenteils<br />

selbst herstellen oder die Schlüsselschrauben<br />

verlängern.<br />

Im August 2007 begann das Team,<br />

die Eichenschwellen auszulegen, damit<br />

sie untermauert werden konnten.<br />

Anschließend konnten die Zimmerer<br />

die Bund- und Stichbalken<br />

verkämmen, um dann endlich mit<br />

dem Richten zu beginnen. Im September<br />

wurde jedoch entschieden,<br />

dass Richtung Westen weitere 10 m<br />

Dachkonstruktion weggerissen und<br />

neu gebaut werden mussten. Leider<br />

kam diese Entscheidung erst, nachdem<br />

die Westseite bereits abgebunden<br />

war. Deshalb musste das Team<br />

die neuen 10 m vor Ort abbinden<br />

◂ Bundbalken<br />

der Apsis mit<br />

runden Wechseln<br />

und Stichbalken<br />

▴ Pfettenstoß<br />

zwischen<br />

gebogenem und<br />

geradem<br />

<strong>Holz</strong>bauteil<br />

Der Autor<br />

und dazwischen einpassen, weil es<br />

hier Höhendifferenzen von bis zu<br />

19 cm gab.<br />

Endlich fertig<br />

Ende Mai 2008 zogen die Zimmerer<br />

zur Kirche, um beim Richten zu helfen.<br />

Im Frühjahr 2008 begannen die<br />

Dachhandwerker mit der Dachschalung<br />

(38/150 mm) und der Kupfereindeckung.<br />

Am 3. Juli 2008 war es<br />

dann so weit: Die Zimmerer konnten<br />

das Richten abschließen. Im September<br />

demontierten sie das letzte<br />

Schalbrett. Von September bis Weihnachten<br />

mussten noch Stege in der<br />

Konstruktion aufgehängt, das erste<br />

Kehlgebälk verschalt und mit Geländer<br />

versehen werden, damit zu jeder<br />

Zeit die Möglichkeit besteht, Kontrollgänge,<br />

Feuerwehrübungen oder<br />

Besichtigungen durchzuführen.<br />

Zu guter Letzt wurde der neue<br />

Dachstuhl am 17. März 2009 mit einem<br />

ordentlichen Fest eingeweiht. ▪<br />

Christoph Hübscher folgte Anfang<br />

Juni 2001 dem Ruf der großen<br />

weiten Welt und begab sich auf die<br />

traditionelle Wanderschaft bei der<br />

Zunft der „rechtschaffenen fremden<br />

Zimmerer und Schieferdeckergesellen<br />

Deutschlands“. Im Juli 2006 erfuhr der Zimmerergeselle<br />

von der Renovierung des Dachstuhls der<br />

Domkirche in Roskilde. Kurz entschlossen reiste<br />

Hübscher nach Dänemark und übernahm bei der<br />

Sanierung immer mehr die Rolle des Vorarbeiters<br />

oder Poliers.<br />

www.mikado-online.de 27


Meinung<br />

Interview<br />

Deutschland ist noch nicht gebaut!<br />

Eine aktuelle Umfrage beweist: Die Deutschen wollen bauen – aber nur, wenn der<br />

Staat mithilft. Wie das auf Länderebene aussehen kann, fragte mikado den Bayerischen<br />

Staatssekretär für Finanzen, Franz Pschierer (CSU).<br />

mikado: Gut 78 % aller Bauwilligen sind<br />

junge Familien oder Paare. Mit welcher<br />

Hilfestellung dürfen sie rechnen sie?<br />

Pschierer: Bayern betreibt trotz aller<br />

Sparzwänge Wohnraumförderung<br />

auf hohem Niveau und stellt<br />

2010 dafür 215 Millionen Euro zur<br />

Verfügung. Bemerkenswert ist, dass<br />

eine Förderung aus dem Bayerischen<br />

Wohnungsbauprogramm und dem<br />

Bayerischen Zinsverbilligungsprogramm<br />

gegebenenfalls auch kumulativ<br />

möglich ist. Die Darlehenshöhe<br />

im Bayerischen Wohnungsbauprogramm<br />

beträgt bis zu 30 Prozent der<br />

Gesamtkosten.<br />

Die ganze Baubranche und auch <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland fordern einfache und<br />

transparente Unterstützung, ähnlich<br />

der Abwrackprämie. Wie wollen Sie<br />

den Förderdschungel lichten?<br />

28 mikado 6.2010<br />

Klar ist, dass Förderungsmöglichkeiten<br />

einfach und transparent sein<br />

müssen – auch in der Baubranche.<br />

Eine Förderung der Baubranche ähnlich<br />

der Abwrackprämie halte ich jedoch<br />

nicht für praktikabel.<br />

Der Vorsitzende von <strong>Holz</strong>bau Deutschland,<br />

Ullrich Huth, hat eine „Energiesparprämie“<br />

angeregt. Wie kommt<br />

der Vorschlag bei Ihnen an?<br />

Eine der größten und dringlichsten<br />

politischen Herausforderungen<br />

unserer Zeit stellt die Begrenzung<br />

des CO 2 -Anstiegs in der Atmosphäre<br />

dar. Aus diesem Grund halte ich<br />

◂ Staatssekretär<br />

Franz Pschierer<br />

sympathisiert mit<br />

der Idee einer<br />

„Energiesparprämie“<br />

„Photovoltaikanlagen auf<br />

Dachflächen bleiben weiter attraktiv.“<br />

grundsätzlich die Idee einer Energiesparprämie,<br />

als steuerpolitisches Förderinstrument<br />

für energetische Modernisierungsmaßnahmen,<br />

für einen<br />

sinnvollen Ansatz. Deshalb hatte sich<br />

Bayern schon 2008 mit einer Bundesrats-initative<br />

für eine Steuerermäßigung<br />

bei energetischen Sanierungen<br />

stark gemacht.<br />

laptop und lederhose – welche Förderungen<br />

können bayerische Bauherren,<br />

die sich für eine energie-<br />

effiziente Bauweise wie den <strong>Holz</strong>bau<br />

entscheiden, erwarten?<br />

Bayern hat kein eigenes landesweites<br />

Programm zur Förderung energie-<br />

effizienten Bauens. Wir sind nämlich<br />

der Ansicht, dass dem Bund hier eine<br />

Vorreiterrolle zukommt und diese<br />

Aufgabe nicht von einem einzelnen<br />

Land im Alleingang bewältigt werden<br />

kann. Gerade deswegen wollte Bayern<br />

mit der Bundesratsinitiative 2008<br />

eine Förderung von energetischen<br />

Sanierungen und des energieeffizienten<br />

Neubaus anstoßen, konnte aber<br />

die anderen Länder nicht zum „Mitziehen“<br />

begeistern.<br />

Die bayerische Devise lautet:<br />

Wenn man über eine Förderung der<br />

Energieeffizienz nachdenkt, sollte<br />

dies nicht über Zuschüsse abgewickelt<br />

werden, sondern über Steuer-<br />

ermäßigungen – ähnlich der Kfz-<br />

Steuer: je geringer der „Ausstoß“,<br />

umso höher die Förderung.<br />

Sie sagen, dass Banken und Investoren<br />

wichtige Impulse im Bau-<br />

sektor setzen können. Welche Schritte<br />

braucht es?<br />

Momentan ist das Zinsniveau historisch<br />

günstig. Nie war die Durchführung<br />

von Bauvorhaben attraktiver


Meinung<br />

als aktuell – für Familien, die sich<br />

ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen<br />

wollen, und auch für<br />

Investoren. Außerdem <strong>zeigt</strong> die<br />

Wohnungsbedarfsprognose der<br />

Bayerischen Landesbodenkredit-<br />

anstalt nicht nur einen großen Neubaubedarf<br />

für die nächsten knapp<br />

20 Jahre, nein, sie belegt auch, dass<br />

in der Vergangenheit weniger gebaut<br />

wurde als eigentlich erforderlich.<br />

Dadurch hat sich ein Nachholbedarf<br />

aufgestaut. Deutschland ist<br />

also „noch nicht gebaut“.<br />

Also setzen die günstigen Finanzierungsangebote<br />

der Banken jetzt<br />

schon einen wichtigen Impuls für<br />

den Bausektor. Gerade vor dem Hintergrund<br />

der „Griechenlandkrise“<br />

sollten Investoren diese Finanzierungsangebote<br />

verstärkt nutzen und<br />

in „Betongold“ – oder auch „<strong>Holz</strong>gold“?<br />

– investieren.<br />

Und was die Finanzierungsmöglichkeiten<br />

der Bauunternehmer<br />

angeht, stehen wir momentan vor<br />

der großen Herausforderung, dass<br />

die mittelständische Bankenwirtschaft<br />

den Unternehmen ausreichend<br />

Geld zur Verfügung stellt,<br />

um Investitionen auch angehen zu<br />

können.<br />

Bauherren erhalten teilweise höhere<br />

Kredite bzw. bessere Konditionen,<br />

wenn sie mit <strong>Holz</strong>baubetrieben bauen,<br />

die Mitglied in bestimmten Qualitätsgemeinschaften<br />

sind. Könnte das<br />

künftig für die staatliche Förderung<br />

auch relevant werden?<br />

Entscheidend ist tatsächlich zuvorderst<br />

die Qualität – der Baustoffe<br />

und der Ausführung. Die staatliche<br />

Wohnraumförderung allerdings verlangt<br />

nur, dass das Gebäude nach den<br />

anerkannten Regeln der Baukunst<br />

ausgeführt wird. Die Wahl der Baustoffe<br />

bleibt den jeweiligen Bauherren<br />

überlassen. Ich persönlich freue<br />

mich immer über die Verwendung<br />

heimischer Materialien.<br />

▸ Gedankenaustausch<br />

in der<br />

Staatskanzlei:<br />

Franz Pschierer<br />

(rechts) und<br />

mikado-Chefredakteur<br />

Christoph Maria<br />

Dauner<br />

„Die Idee einer Energiesparprämie<br />

halte ich für einen sinnvollen Ansatz.“<br />

Sanieren und Modernisieren füllt die<br />

Auftragsbücher. Wie wollen Sie dem<br />

Neubau auf die Sprünge helfen?<br />

Für den Neubau stehen die klassischen<br />

Instrumente wie die Arbeitnehmersparzulage<br />

und die Wohnungsbauprämie<br />

zur Verfügung. Auch die<br />

Einbeziehung der selbst genutzten<br />

Wohnimmobilie in die geförderte Altersvorsorge,<br />

der sog. „Wohnriester“,<br />

war angesichts der demografischen<br />

Entwicklung in unserer Gesellschaft<br />

nur konsequent.<br />

Wohneigentum ist effektive Altersvorsorge<br />

für die Bauherren. Sollten alters-<br />

bzw. behindertengerechte Gebäude<br />

stärker gefördert werden?<br />

Diese besondere Förderung für behindertengerechten<br />

Wohnraum gibt<br />

es bereits. Diese Förderung besteht<br />

aus einem leistungsfreien Darlehen<br />

von höchstens 10 000 Euro je Wohnung.<br />

Damit können bauliche Maßnahmen,<br />

die der Anpassung von<br />

Miet- und Eigenwohnraum an die<br />

Belange von Menschen mit Behinderung<br />

(§ 2 Abs. 1 SGB IX) dienen,<br />

finanziert werden.<br />

Nach fünfjähriger bestimmungsgemäßer<br />

Benutzung des Wohnraums<br />

wird die Darlehensschuld regelmäßig<br />

erlassen.<br />

Kenner des Handwerks<br />

Solare Energie vom Dach bringt Aufträge.<br />

Nun sorgen die Kürzungen bei<br />

den Solarfördermitteln für Verstimmung.<br />

Was raten Sie den Betrieben?<br />

Die regelmäßige Anpassung der Vergütungssätze<br />

ist wesentliches Element<br />

des EEG. Es soll die technische<br />

Weiterentwicklung der Technologien<br />

anregen und eine Überförderung verhindern.<br />

Die Preise für Photovoltaik-<br />

anlagen sind im Jahr 2009 durchschnittlich<br />

um rund 30 % gefallen,<br />

in 2010 wird ein weiterer Preisverfall<br />

von 10–15 % erwartet. Eine Absenkung<br />

der Einspeisevergütung war daher<br />

erforderlich, um eine Überförderung<br />

zu vermeiden. Zugleich soll im<br />

EEG der wirtschaftliche Vorteil aus<br />

dem Eigenverbrauch von 3,6 Cent<br />

auf 8 Cent pro kWh erhöht werden.<br />

Kürzlich hat sich eine Arbeitsgruppe<br />

der Koalitionsfraktionen auf Änderungen<br />

am Gesetzentwurf zum EEG<br />

verständigt, die den Diskussionen der<br />

letzten Wochen und der Anhörung<br />

im Umweltausschuss Rechnung tragen.<br />

Ich gehe davon aus, dass trotz<br />

der Änderungen eine Förderung der<br />

Photovoltaikanlagen auch auf Dachflächen<br />

weiterhin attraktiv bleibt.<br />

Herr Pschierer, wir bedanken uns für<br />

das freundliche Gespräch.<br />

Franz Josef Pschierer leitete von 1984 bis 1986 das Referat Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit der Handwerkskammer für Schwaben in Augsburg.<br />

1986 wurde er Redakteur der Deutschen Handwerkszeitung, ab 1989 stellvertretender<br />

Chefredakteur. Seit 1994 ist Pschierer Mitglied des Bayerischen<br />

Landtags und wirkt seit 2008 als Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium<br />

der Finanzen.<br />

www.mikado-online.de 29


Paare empfinden unterschiedliche<br />

Charaktere oft als Bereicherung.<br />

Auch bei Partnern, die gemeinsam einen<br />

Betrieb führen, gilt das Phänomen<br />

als Vorteil.<br />

Gegensätze ziehen sich an<br />

In der Praxis kommt es oft vor, dass<br />

der eine Partner der kreative, vor<br />

Ideen sprühende Typ und der andere<br />

der besonnene, genau kalkulierende<br />

Betriebswirt ist. Der eine repräsentiert<br />

die Firma nach außen und der<br />

andere wirkt eher im Hintergrund.<br />

Inwieweit beide Partner den Betrieb<br />

vertreten, hängt von ihrem Status im<br />

Unternehmen ab.<br />

Sind sie gleichberechtigte Geschäftsführer,<br />

handeln und vertreten<br />

beide dementsprechend. Ist einer der<br />

Partner allein Firmeninhaber, dann<br />

kann es sein, dass der andere im Hintergrund<br />

wirkt. Oft ist diese Konstellation<br />

auch bewusst so vereinbart.<br />

30<br />

Management Büro kompakt<br />

Unternehmensführung<br />

Gemeinsam zum Ziel<br />

Eine gemeinsame Zielsetzung bringt Unternehmerpaare ohne Stress und<br />

Tohuwabohu durch den beruflichen Alltag.<br />

Stärken erkennen und nutzen<br />

Bei der Aufgabenverteilung übernimmt<br />

jeder die Aufgaben, die seinen<br />

Stärken entsprechen. Dadurch<br />

verdoppeln sich Potenziale und der<br />

Betrieb profitiert davon. Erkennen<br />

die Paare ihre individuellen Stärken,<br />

können sich diese wie ein Katalysator<br />

auf dem Weg zum Erfolg auswirken.<br />

Ehefrauen sehen sich oft als „Mädchen<br />

für alles“, wenn sie ihre Aufgaben<br />

im Betrieb beschreiben. Das ist<br />

anerkennend gemeint und signalisiert<br />

die große Bandbreite an täglichen<br />

Aufgaben. Doch wer für jeden<br />

und alles stets zur Verfügung steht,<br />

hat oft das Gefühl, im Alltag nur<br />

zu reagieren anstatt zu agieren. Das<br />

kann Unzufriedenheit auslösen. Viele<br />

Frauen fragen sich: „Wer bin ich hier<br />

eigentlich?“ Erfahrene Unternehmerfrauen<br />

empfehlen, gewisse Voraussetzungen<br />

im Betrieb zu organisieren,<br />

mikado 6.2010<br />

um eine zufriedenstellende Arbeitssituation<br />

zu schaffen und Konflikte<br />

zu minimieren.<br />

Regeln und Vereinbarungen<br />

Bei Unternehmerpaaren erfordert die<br />

gemeinsame Unternehmensführung<br />

besondere Regeln oder Vereinbarungen.<br />

Nach welchem System der Betrieb<br />

arbeitet, bestimmt das gemeinsam<br />

festgelegte Unternehmensziel.<br />

Entwickeln sich unterschiedliche<br />

Auffassungen zur Betriebsführung<br />

zum Egotrip eines Beteiligten, kostet<br />

das Kraft und Nerven. Je nach<br />

Lebensabschnitt werden private Ziele<br />

mitberücksichtigt.<br />

Nicht vergessen: Paare sollten eine<br />

Balance zwischen Management und<br />

Partnerschaft anstreben.<br />

Organigramm klärt Status<br />

NICOLAS LORAN, ISTOCKPHOTO.COM<br />

Nach der gemeinsamen Zielausrichtung<br />

des Betriebes ist es wichtig, dass<br />

der Status geklärt ist. Idealerweise<br />

geschieht das über ein Organigramm.<br />

Es soll aufzeigen<br />

▸ wer wem unterstellt ist<br />

▸ wer für welche Aufgabe der<br />

richtige Ansprechpartner ist und


Aufgabenbereiche festlegen<br />

▸ wer für wen die Vertretung<br />

übernimmt.<br />

Die optisch dargestellte Hierarchie<br />

vermeidet unnötige Missverständnisse.<br />

Jeder Mitarbeiter findet seinen<br />

Platz und seinen Vorgesetzten. Ein<br />

Organigramm ist gerade für Kleinbetriebe<br />

ein gutes Hilfsmittel.<br />

Veränderung durch<br />

unterschiedliche Auffassungen<br />

Das Positive an unterschiedlichen<br />

Auffassungen ist die Chance zur Veränderung.<br />

Beide Partner sollten ihre<br />

Energie dazu nutzen, Lösungen zu<br />

finden, indem sie miteinander reden,<br />

die gemeinsamen Ziele noch einmal<br />

überprüfen und versuchen, Kompromisse<br />

einzugehen.<br />

Nähe und Distanz im Alltag<br />

Oft gibt es keine Abgrenzung vom<br />

beruflichen zum privaten Alltag.<br />

Der Betrieb ist das Gesprächs-<br />

thema Nummer 1. Verglichen mit anderen<br />

Ehepartnern verbringen Unternehmerpaare<br />

wesentlich mehr Zeit<br />

miteinander. Gerade deshalb sollten<br />

zusammenarbeitende Partner einen<br />

vertrauensvollen und respektvollen<br />

Umgang miteinander pflegen. Es hat<br />

sich bewährt, die Balance von Nähe<br />

und Distanz zu halten. Positiv ist<br />

es, wenn jeder für sich eigene Hobbys,<br />

Interessen oder Freundschaften<br />

pflegt. Zu viel Nähe verstärkt das Gefühl<br />

von Routine.<br />

Paare, die in unterschiedlichen Unternehmen<br />

arbeiten, können ein „Tal<br />

des Schweigens“ schon mal einige<br />

Zeit praktizieren. Im gemeinsamen<br />

Management Büro kompakt<br />

Ehepartner sollten gewisse Grundlagen festlegen, z. B.:<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

Gemeinsame Zielsetzung (schriftliche Planung)<br />

Status klären (Firmendiagramm)<br />

Feste Arbeitszeiten (Arbeitsbeginn und Arbeitsende)<br />

▸ Geregelte, faire Entlohnung<br />

Aufgaben- und Verantwortungsbereiche schriftlich festlegen, z. B. Buchhaltung,<br />

Verkauf, Marketing und Produktion. Die Trennung von Kompetenzen<br />

erweist sich auch für Kunden und Mitarbeiter als hilfreich.<br />

Unternehmen ist das unmöglich. Da<br />

hilft es nur, schnell eine Lösung zu<br />

finden, um den Streit oder die Meinungsverschiedenheit<br />

zu klären. Mitarbeiter<br />

haben ein feines Gespür und<br />

merken sehr schnell, wenn Chef und<br />

Chefin uneins sind.<br />

Hält die Krise in der Partnerschaft<br />

an, denken beide sogar an Trennung,<br />

bedeutet das in den meisten Fällen<br />

auch das Ende der gemeinsamen Unternehmensführung.<br />

Ein Partner wird<br />

sich dann eine neue berufliche Herausforderung<br />

suchen.<br />

Als Paar gemeinsam ein Unternehmen<br />

zu führen, bietet große Erfolgschancen.<br />

Jedoch sollten beide Partner<br />

die Pflege ihrer Beziehung nicht<br />

vernachlässigen.<br />

Die Frühlingsakademie in der Toskana<br />

bietet Unternehmerpaaren eine<br />

ideale Gelegenheit, gemeinsam aus<br />

ihren Gewohnheiten herauszutreten.<br />

In Workshops können sich die Paare<br />

austauschen und kreative Erfolgsrezepte<br />

weitergeben. Fernab vom geschäftlichen<br />

Alltag kommt so wieder<br />

Schwung und Motivation in die Partnerschaft.<br />

▪<br />

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Uschi Beck bietet seit Mitte der<br />

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für Unternehmer/innen, Führungskräfte<br />

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Handwerk und Dienstleistung an.<br />

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www.mikado-online.de 31


Um ihre Produktivität zu erhöhen,<br />

sollten Zimmereibetriebe<br />

die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter<br />

flexibilisieren. Das Gesetz erlaubt, die<br />

tägliche Arbeitszeit auf zehn Stunden<br />

und die wöchentliche auf 60<br />

Stunden zu erhöhen, wenn innerhalb<br />

von zwölf Monaten ein zeitlicher<br />

Ausgleich stattfindet. Es bietet<br />

sich an, im Frühjahr anzufangen<br />

und im Sommer ausreichend Stunden<br />

für den Winter vorzuarbeiten. Wie er<br />

die Arbeitszeiten verteilt und sie seinen<br />

Mitarbeitern mitteilt, steht dem<br />

Zimmereibetrieb frei. Üblich ist z. B.<br />

ein Aushang am Freitag der Vorwoche.<br />

Mit der Vereinbarung betrieblicher<br />

Arbeitszeitverteilung hat der<br />

Arbeitgeber grundsätzlich das Anordnungsrecht.<br />

Größtmögliche Flexibilität<br />

entsteht, wenn auch der Samstag<br />

als Arbeitstag mit einbezogen ist<br />

und die Arbeitszeit kurzfristig bestimmt<br />

werden kann. Die Arbeitnehmer<br />

erhalten unabhängig von der tatsächlich<br />

geleisteten Arbeitszeit einen<br />

geregelten Monatslohn. Der Tarifvertrag<br />

sieht für April bis November 178<br />

und für Dezember bis März 164 Gesamttarifstundenlöhne<br />

(GTL) vor.<br />

Individuelle Arbeitszeit- und<br />

Entgeltkonten sind ideal<br />

In der Praxis hat sich eine andere<br />

Monatslohnvariante bewährt, die<br />

sich an der tariflichen Stundenzahl<br />

im jeweiligen Monat orientiert.<br />

In der Lohnabrechnung ist bei der<br />

32<br />

Management Ihr gutes Recht<br />

Arbeitsverträge<br />

Ausgleichskonten schaffen Flexibilität<br />

Das Gesetz verlangt bei der betrieblichen Arbeitszeitverteilung für Mehrarbeit einen<br />

Ausgleich innerhalb von zwölf Monaten. Zu beachten ist dabei die Festlegung von<br />

Beginn und Ende des Ausgleichszeitraumes sowie die Ankündigung der Arbeitszeit.<br />

Gewährung eines Monatslohnes zwischen<br />

den tatsächlich gearbeiteten<br />

Stunden und den sonstigen lohnzahlungspflichtigen<br />

Stunden – wie<br />

z. B. Urlaub, Krankheit und Feiertag<br />

– und den nicht zu bezahlenden<br />

Fehlzeiten – wie z. B. Krankengeldbezug,<br />

unbezahlter Urlaub und unentschuldigtes<br />

Fehlen – zu unterscheiden.<br />

Der volle Monatslohnanspruch<br />

„Größtmögliche Flexibilität entsteht, wenn auch der<br />

Samstag als Arbeitstag mit einbezogen wird.“<br />

besteht also nur, wenn keine Ausfallzeiten<br />

vorliegen. Für jeden betroffenen<br />

Arbeitnehmer ist ein individuelles<br />

Arbeitszeit- und Entgeltkonto,<br />

das sog. „Ausgleichskonto“, einzurichten.<br />

Auf dem werden die mehr<br />

geleisteten Stunden gutgeschrieben<br />

und später dann abgerufen.<br />

Der Tarifvertrag schreibt vor, dass<br />

das Guthaben auf dem Ausgleichskonto<br />

ausschließlich für die nachstehend<br />

genannten Fälle verwendet<br />

werden darf:<br />

▸ zum Ausgleich für den<br />

Monatslohn<br />

▸ zur Vermeidung der<br />

Inanspruchnahme von Saison-<br />

Kurzarbeitergeld<br />

▸ bei witterungsbedingtem<br />

Arbeitsausfall außerhalb der<br />

Schlechtwetterzeit<br />

▸ am Ende des Ausgleichszeitraumes<br />

▸ bei Ausscheiden des Arbeitnehmers<br />

Im laufenden Arbeitsverhältnis<br />

können Arbeitszeitguthaben auf den<br />

neuen Ausgleichszeitraum übertragen<br />

werden.<br />

mikado 6.2010<br />

Autor<br />

Tarifvertraglich festgelegt ist auch<br />

eine geeignete Absicherung des Ausgleichskontos:<br />

Der Arbeitnehmer, der<br />

Stunden vorgearbeitet hat, muss darauf<br />

vertrauen können, dass sein Guthaben<br />

abgesichert ist – insbesondere<br />

gegen Insolvenz des Zimmereibetriebs.<br />

Der Arbeitgeber kann wählen,<br />

ob er die Absicherung durch Bankbürgschaft,<br />

Sperrkonto oder Hinterlegung<br />

bei der Urlaubs- und Lohnausgleichskasse<br />

der Bauwirtschaft<br />

(ULAK) sicherstellen will.<br />

Win-Win-Situation für<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

Die Auswirkungen der Arbeitszeitflexibilisierung<br />

auf den Betrieb einerseits<br />

und den Arbeitnehmer andererseits<br />

sind ausnahmslos positiv.<br />

Dies bestätigen auch alle Unternehmen,<br />

die das Instrument der betrieb-<br />

lichen Arbeitszeitverteilung schon<br />

seit Jahren nutzen. Ausfallzeiten<br />

werden auf ein Mindestmaß reduziert<br />

und Kurzarbeit weitgehend vermieden.<br />

Die Arbeitnehmer haben ein<br />

geregeltes Monatseinkommen. Und<br />

die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

infolge einer gesteigerten<br />

Produktivität trägt maßgeblich zu einer<br />

Sicherung der Arbeitsplätze für<br />

die Beschäftigten bei. ▪<br />

Ulf Mosenthin ist Rechtsanwalt und<br />

seit 1990 beim Verband Baugewerblicher<br />

Unternehmer Niedersachsen<br />

e.V. tätig. Er leitet dort die Abteilung<br />

„Arbeits- und Sozialrecht“.


Details im Griff Juni 2010<br />

Wärmedämmverbundsystem<br />

Putzrisse durch undichte Blechanschlüsse<br />

Objekt<br />

In den Jahren 2001 bis 2002 entstand<br />

in einem Münchener Neubaugebiet<br />

ein Geschosswohnungsbau mit<br />

einem Wärmedämmverbundsystem.<br />

Aus brandschutztechnischen Gründen<br />

wurde die Außenseite mit Gipsfaserplatten<br />

beplankt, darauf mit<br />

Tellerdübeln bauaufsichtlich zugelassene<br />

<strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten befestigt<br />

und auf einer gewebearmier-<br />

ten Grundputzschicht ein abschließender<br />

Deckputz aufgebracht.<br />

Schaden<br />

Einige Jahre später traten an den Fassaden<br />

Risse auf, die sich je nach Witterung<br />

vergrößerten und verkleinerten.<br />

Eine eindeutige Schadensursache<br />

ließ sich zunächst nicht feststellen.<br />

Erst im Rahmen des selbstständigen<br />

Beweissicherungsverfahrens konnte<br />

der vom Gericht beauftragte Sachverständige<br />

notwendige Untersuchungen<br />

durchführen und die Schadensursache<br />

klären.<br />

Laboruntersuchungen <strong>zeigt</strong>en die<br />

wasserabweisende Wirkung des Anstriches<br />

und des Putzes. Eine Durchfeuchtung<br />

der Putzschicht nur durch<br />

Schlagregen ließ sich somit ausschließen.<br />

Beim Aufschneiden verschiedener<br />

Risse <strong>zeigt</strong>e sich, dass die<br />

Putzdicken sehr unterschiedlich ausgefallen<br />

und teilweise nur 3 bis 4 mm<br />

dick waren. An diesen dünnen Stellen<br />

traten die Risse vermehrt auf.<br />

Schadensursache<br />

Die <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten hatte<br />

ein <strong>Holz</strong>bauunternehmen aufgebracht,<br />

das darin langjährige Erfahrung<br />

besitzt. Die nachfolgende<br />

Wenn <strong>Holz</strong>faserdämmstoffe durchfeuchten, quellen sie auf. Der<br />

Putz kriegt da leicht Risse. Und wenn der auch noch zu dünn<br />

ist, entsteht ein Teufelskreis, der die Fassade irreparabel schädigt.<br />

Das Objekt:<br />

▸<br />

Ein viergeschossiges<br />

Wohn-<br />

gebäude mit<br />

Wärmedämmverbundfassade.<br />

Die Putzschicht ist<br />

auf <strong>Holz</strong>-<br />

faserdämmstoffplatten<br />

aufgebracht<br />

Putzfirma jedoch war vermutlich<br />

mit den Besonderheiten dieses Werkstoffes<br />

nicht besonders vertraut. <strong>Holz</strong>fasern<br />

quellen nämlich auf, wenn sie<br />

feucht werden – und deshalb hätte<br />

Auf einen Blick<br />

Objekt Geschosswohnungsbau mit Wärmedämmverbundsystem:<br />

Putz auf <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten<br />

Schaden Zahlreiche Risse in der Putzoberfläche<br />

Schadensursachen<br />

Schadensbeseitigung<br />

Schadensvermeidung<br />

die Putzschicht unbedingt gleichmäßig<br />

in einer Stärke von 10 bis 15 mm<br />

aufgetragen werden müssen, damit<br />

kein Regenwasser durch feine Risse<br />

eindringen kann.<br />

Wassereintritt an Anschlüssen von Fensterbänken und<br />

sonstigen Verblechungen lässt <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten<br />

aufquellen (auch als Folge mangelhafter Ausführungskoordination<br />

und Überwachung)<br />

Fassade und Anschlüsse komplett erneuern oder durch<br />

vorgehängte Plattenfassade ersetzen<br />

▸ Wasserdichte Anschlüsse der Blecharbeiten<br />

▸ Verschweißte, wasserdichte Fensterbleche<br />

▸ Ausreichende Putzdicke<br />

www.mikado-online.de 33


34<br />

Details im Griff Juni 2010<br />

Die Hauptursache der Risse lag jedoch<br />

in der ungeeigneten Ausführung<br />

der Blecharbeiten. Anstatt verschweißte<br />

Fensterbleche, die absolut<br />

wasserdicht sind, und Verblechungen<br />

aus Strangpressprofilen anzubringen,<br />

war aus Kostengründen ein Spengler<br />

mit der handwerklichen Fertigung<br />

der Teile aus Titanzinkblech beauf-<br />

Downloadtipp:<br />

Diesen Schadensfall können<br />

mikado-Abonnenten im Internet<br />

als PDF kostenlos herunterladen:<br />

www.mikado-online.de<br />

→ Downloads<br />

tragt worden. Für ein herkömmliches<br />

Mauerwerk mag das für viele Häuser<br />

ausreichend sein, beim vorliegenden<br />

Wärmedämmverbundsystem jedoch<br />

war das absolut ungeeignet. Hier hätten<br />

alle nachfolgenden Handwerker<br />

und vor allem der Bauleiter ihr Veto<br />

einlegen müssen.<br />

Die Vergabe der drei Gewerke an<br />

verschiedene Unternehmer, verbunden<br />

mit einer unzureichenden Ausführungskoordination<br />

und -kontrolle,<br />

erwies sich als folgenschwerer<br />

Fehler.<br />

Die vielen Schwachstellen und<br />

Ausführungsfehler an Anschlüssen<br />

von Fensterbänken, an Befestigungskonsolen<br />

für Brüstungsgeländer, geringe<br />

Übergriffe bei Dachrandverblechungen<br />

und weitere fehlerhafte<br />

Verblechungsanschlüsse führten zu<br />

◂ Der undichte<br />

Anschluss<br />

des Fensterblechs<br />

an die<br />

Putzfassade<br />

lässt Regenwasser<br />

eindringen<br />

▸ Beim Öffnen der<br />

Putzfassade<br />

<strong>zeigt</strong> sich das Ausmaß<br />

der<br />

Durchfeuchtung<br />

in der <strong>Holz</strong>faserdämmung<br />

▸ Die feuchten<br />

<strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten<br />

quollen auch und<br />

erzeugten<br />

Risse in der<br />

Putzschicht<br />

mikado 6.2010<br />

zahlreichen Wassereintritten in das<br />

Wärmedämmverbundsystem.<br />

Im Laufe der Zeit durchfeuchteten<br />

sich die <strong>Holz</strong>faserplatten und als<br />

logische Folge quollen sie auf. Die<br />

Spannungen, die dadurch im Systemaufbau<br />

entstanden, führten zu<br />

den Rissen im Putz. Das wiederum<br />

hatte zur Folge, dass – besonders<br />

bei Schlagregen – weiteres Wasser<br />

eindringen konnte und die <strong>Holz</strong>fasern<br />

noch weiter aufquollen. Die Risse<br />

verbreiterten sich und noch mehr<br />

Feuchtigkeit konnte den Weg nach<br />

innen finden. Bei langen Trockenphasen<br />

trat der gegenteilige Effekt<br />

auf, die Risse schlossen sich wieder.<br />

Zum Untersuchungszeitpunkt waren<br />

Teilflächen der Dämmstoffschicht<br />

bereits so stark mit Wasser gesättigt,<br />

dass der innere Haftverbund der<br />

Platten aufgelöst war und Gefahr bestand,<br />

dass Fassadenteile abstürzen.<br />

Schadensbeseitigung<br />

Für die Sanierung gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

Entweder wird die Putzfassade<br />

mit einem hohen Aufwand<br />

komplett erneuert. Oder es werden<br />

alle Fensterbleche ausgetauscht und<br />

eine vorgehängte Fassade angebracht,<br />

was nur etwa ein Drittel der<br />

Kosten verursachen würde, jedoch<br />

zu gestalterischen Beeinträchtigungen<br />

führt.<br />

Schadensvermeidung<br />

Die Frage, ob so ein empfindliches<br />

Fassadensystem für die grobe Baustellenpraxis<br />

überhaupt geeignet<br />

ist, bejahen der <strong>Holz</strong>faserdämmstoffplatten-Hersteller<br />

und das <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />

aufgrund ihrer positiven<br />

Erfahrungen, betonen aber, dass<br />

besondere Sorgfalt nötig ist.<br />

Auch wenn der Putz durchgehend<br />

in ausreichender Dicke aufgetragen<br />

wird, kann die Durchfeuchtung damit<br />

nicht komplett verhindert werden.<br />

Die ungewollte Wasserzufuhr ist<br />

dadurch aber geringer und es dauert<br />

viel länger, bis ein eventueller Schaden<br />

in diesem Umfang auftritt.<br />

Werden die einzelnen Gewerke<br />

nicht exakt geplant, koordiniert und<br />

kontrolliert, ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass solche Schäden auftreten,<br />

ziemlich hoch. Sich dabei auf die<br />

Haftpflichtversicherung zu verlassen,<br />

kann ruinös enden.<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Manfred Burgstaller,<br />

Oberhaching / Dipl.-Ing.<br />

Hartwig Bernhardt-van laak, ö.b.u.v.<br />

Sachverständiger, Eurasburg ▪<br />

▸▸ Bei Regen<br />

dringt Wasser in<br />

die Risse ein<br />

und verstärkt das<br />

Aufquellen<br />

der <strong>Holz</strong>fasern HARTWIG BERNHARDT-VAN LAAK


Fortbildung<br />

Tipps und Termine<br />

Meran<br />

Branchenseminar für Frauen<br />

Das zweitägige Seminar für Unternehmerinnen und Frauen in<br />

leitenden Funktionen bietet rund 20 Vorträge zu Themen aus<br />

Marketing, Betriebsführung,<br />

Management, Marktforschung,<br />

<strong>Holz</strong>bau und Raumgestaltung.<br />

Daneben gibt es ausreichend<br />

Zeit zum Networking und ein<br />

attraktives Rahmenprogramm, darunter eine Besichtigung von<br />

Schloss Juval mit persönlicher Führung von Schlossherr Reinhold<br />

Messner und anschließendem Abendessen.<br />

Veranstaltungsort: Meran (Südtirol)<br />

Termin: 1. und 2. Juli 2010 ı Teilnahmegebühr: 460 Euro<br />

Informationen: www.forum-holzbau.com<br />

Riva del Garda<br />

Ingenieurholzbau aus aller Welt<br />

Die 11. World Conference on Timber Engineering (WCTE) ist eine<br />

Plattform, auf der sich <strong>Holz</strong>bauexperten über die neuesten technischen<br />

Erkenntnisse, Forschungsergebnisse und Designinnovationen<br />

austauschen können. Ingenieure und Architekten werden<br />

die Veranstaltung ebenso besuchen wie Forscher, Professoren<br />

und Hersteller aus der <strong>Holz</strong>baubranche. Die internationale Konferenz<br />

beleuchtet die vielfältigen Aspekte des <strong>Holz</strong>baus, vom<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> über erdbebensichere Gebäude und vorbildliche<br />

<strong>Holz</strong>architektur bis hin zu Spezialkonstruktionen mit Materialinnovationen.<br />

Veranstaltungsort: Riva del Garda (Italien)<br />

Termin: 20. bis 24. Juni 2010 ı Teilnahmegebühr: 540 Euro<br />

Informationen: www.wcte2010.org<br />

München / Kassel / Berlin<br />

Sentinel-Haus-Konzept<br />

Das Vermitteln von Erkenntnissen und<br />

Konzepten zum gesunden Bauen und<br />

Sanieren hat sich das Sentinel-Haus-<br />

Institut zur Aufgabe gemacht. Die Teilnehmer<br />

der Seminare lernen, wie schadstofffreie<br />

Raumluftqualität mit vertraglich vereinbarten Zielwerten<br />

zu erreichen ist.<br />

Veranstaltungsort: München ı Termin: 21. bis 23. September 2010<br />

Veranstaltungsort: Kassel ı Termin: 26. bis 28. Oktober 2010<br />

Veranstaltungsort: Berlin ı Termin: 23. bis 25. November 2010<br />

Teilnahmegebühr: 930 Euro (3 Tage), 390 Euro (1 Tag)<br />

Informationen: www.sentinel-haus.eu<br />

Rosenheim<br />

Gebäudetechnik und <strong>Holz</strong><br />

Die Baupraxis sieht sich einer zunehmenden Überregulierung<br />

durch neue Normen und Verordnungen ausgesetzt. Dabei ist<br />

es möglich, Vorgaben aus diesen Regelwerken im Hinblick auf<br />

Wirtschaftlichkeit und Kosteneffizienz vorteilhaft zu nutzen.<br />

Fachinformationen werden zu einem wichtigen Wettbewerbs-<br />

faktor. Die Fachtagung „Gebäudetechnik und <strong>Holz</strong>“ vermittelt<br />

wichtige neue Bestimmungen und <strong>zeigt</strong> sinnvolle technische<br />

Lösungen – systematisch und praxisbezogen. Kooperations-<br />

modelle und neue Erkenntnisse zum Hightech-Werkstoff <strong>Holz</strong><br />

runden die Themenpalette ab.<br />

Veranstaltungsort: Rosenheim<br />

Termin: 18. Juni 2010 ı Teilnahmegebühr: 285 Euro<br />

Informationen: www.egle-engineering.de → Fachtagung<br />

Studienreise<br />

<strong>Holz</strong>bau in Südschweden<br />

Seit den 1990er-Jahren entstehen in<br />

Schweden zahlreiche mehrgeschossige<br />

und großvolumige <strong>Holz</strong>bauten. Grund<br />

dafür ist die „Nationale <strong>Holz</strong>baustrategie“,<br />

die in dem waldreichen Land die<br />

Wettbewerbsnachteile des Baustoffs <strong>Holz</strong><br />

ausgleichen will – durch Aufklärungskampagnen,<br />

Forschung und Förderung<br />

von Pilotprojekten. Die Akademie des<br />

Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes veranstaltet<br />

eine Studienreise zu den wichtigsten<br />

Bauprojekten und Akteuren der südschwedischen<br />

<strong>Holz</strong>bauszene.<br />

Termin: 22. bis 26. September 2010<br />

Teilnahmegebühr: 928 Euro (DZ) / 1023 Euro (EZ)<br />

Informationen: www.azh-holzbau.de<br />

Raesfeld<br />

Erfolg durch Physiognomik<br />

Das faszinierende Gebiet der Gesichtsausdruckskunde <strong>zeigt</strong> dieses<br />

Seminar praxisnah. Die Teilnehmer lernen, die Persönlichkeit<br />

und das Verhalten ihrer Kommunikationspartner besser und<br />

schneller einzuschätzen. Dadurch sind sie in der Lage, Eindrücke<br />

bewusst einzuordnen und zu interpretieren. Verhandlungen mit<br />

Kunden lassen sich so schneller zum Ziel führen.<br />

Veranstaltungsort: Schloss Raesfeld<br />

Termin: 25. und 26. Juni 2010 ı Teilnahmegebühr: 480 Euro<br />

Informationen: www.akademie-des-handwerks.de<br />

www.mikado-online.de 35


36<br />

Architektur<br />

Reihenhauszeile<br />

Bauträger kommt auf den <strong>Holz</strong>geschmack<br />

Bei der schwierigen Wahl „traditioneller Massivbau oder innovativer <strong>Holz</strong>bau“<br />

entschied sich ein Münchener Bauträger für beides: Stahlbeton- und <strong>Holz</strong>rahmenbau.<br />

Gerade für den Passivhausstandard bietet diese Kombination nämlich große Vorteile.<br />

mikado 6.2010<br />

▴ Die Gartenseite<br />

besitzt hohe<br />

Sichtschutzwände<br />

VALLENTIN ARCHITEKTUR


Architektur<br />

Gernot Vallentin ist als Architekt<br />

bekannt für Passivhausbauten.<br />

Die Südhausbau gilt als innovativer<br />

Bauträger, der wirtschaftliche Bauweise<br />

gekonnt mit guter Architektur<br />

und moderner Technik kombiniert.<br />

Insofern passen beide gut zusammen.<br />

Als dann in einem größeren<br />

Baugebiet nach der Beplanung noch<br />

ein Restgrundstück übrig blieb, das<br />

sich aufgrund seiner Ausrichtung<br />

und nicht vorhandener Verschattung<br />

optimal für die Passivhausbauweise<br />

eignete, beschloss die Südhausbau<br />

sogar, hier erstmals auch den Schritt<br />

in den <strong>Holz</strong>bau zu wagen.<br />

„Wir haben dann einen Haustypen<br />

entwickelt, der sich auch problemlos<br />

auf andere Grundstücke und örtliche<br />

Gegebenheiten übertragen lässt“, erläutert<br />

Vallentin. Als konstruktive<br />

Grundlage für die fünf Wohneinheiten<br />

mit jeweils 129 m2 Wohnfläche<br />

wählte der Planer die Mischbauweise,<br />

„um so die Vorteile beider Bauarten<br />

kombinieren und dabei auch<br />

die jeweiligen Kostenvorteile ausspielen<br />

zu können“. Für die Massivbauweise<br />

sprechen die guten Werte<br />

beim Schallschutz und Brandschutz<br />

sowie die Eignung als Speichermasse.<br />

Die großen Vorteile des <strong>Holz</strong>baus<br />

liegen bei der Wärmedämmung.<br />

Entsprechend entschied sich das<br />

Bauteam, die Kommunwände und<br />

Decken des Fünfspänners aus Stahlbeton<br />

zu realisieren – und dabei<br />

weitgehend Fertigteile zu integrieren,<br />

um terminlich und in puncto<br />

Genauigkeit mit dem <strong>Holz</strong>bau mithalten<br />

zu können. Fassade und Dach<br />

sind in <strong>Holz</strong>rahmenbauweise ausgeführt.<br />

Auf die Anschlusslösungen<br />

kommt es an<br />

Die Traufwände sind außen mit<br />

24 mm Lärchenholz auf 30 mm<br />

Hinterlüftungslattung verschalt.<br />

Dahinter verbergen sich 15 mm<br />

DWD-Platten auf Stegträgern, zwischen<br />

denen 24 cm Zellulose-Dämmung<br />

eingeblasen ist. Auf der Gebäudeinnenseite<br />

schließt sich an<br />

diesen Aufbau jeweils eine Lage aus<br />

15 mm OSB-Platten an, gefolgt von<br />

der 60 mm dicken, mit Mineralwolle<br />

gedämmten Installationsebene. Den<br />

▾ Die Erschließungsseite<br />

liegt im Norden,<br />

besitzt<br />

deshalb nur<br />

wenige<br />

Fensteröffnungen,<br />

dafür aber<br />

sensibel gestaltete<br />

Eingangsbereiche<br />

Abschluss des mit einem U-Wert<br />

von 0,13 W/(m 2 K) bezifferten Aufbaus<br />

bilden zwei Lagen mit jeweils<br />

12,5 mm Gipskartonplatten.<br />

Der Aufbau der Giebelwände ist<br />

weitgehend identisch mit dem der<br />

Traufwände. Allerdings ist die gedämmte<br />

Installationsebene in diesem<br />

Fall 120 mm dick, sodass die<br />

Konstruktion auf U-Werte von<br />

0,110 W/(m 2 K) bzw. 0,12 W/(m 2 K)<br />

kommt. Die in die Wandkonstruk-<br />

tionen integrierten Fenster sind dreifach<br />

verglast und lassen sich im Erdgeschoss<br />

mit Schiebeläden aus <strong>Holz</strong><br />

verschatten.<br />

Das Satteldach ist mit 18 mm<br />

Alu-Wellen auf 60 mm Konterlattung<br />

und 30 mm Lattung gedeckt.<br />

Auf der Innenseite folgen diesem<br />

Aufbau 15 DWD-Platten auf Stegträgern.<br />

Die dazwischen eingeblasene<br />

Zellulosedämmschicht misst 30<br />

cm. Auf der Rauminnenseite sind<br />

die Träger mit 15 mm OSB-Platten<br />

beplankt, vor denen sich wiederum<br />

eine 40 mm dicke Installationsebene<br />

befindet. Die Innenverkleidung besteht<br />

aus 15 mm Gipskartonplatten.<br />

Der U-Wert dieses Aufbaus beträgt<br />

0,13 W/(m²K).<br />

„Wir haben darauf geachtet, dass<br />

Anschlüsse zwischen <strong>Holz</strong>- und<br />

Massivbauweise in puncto Luftdichtheit<br />

und bezüglich der schall-<br />

bzw. brandschutztechnischen An-<br />

forderungen sehr sorgfältig ausgeführt<br />

sind, um dieses Detailproblem<br />

der Mischbauweise zu lösen“,<br />

betont Vallentin. Die Monteure von<br />

<strong>Holz</strong>bau Lackner bildeten alle kritischen<br />

Bauteile konsequent mit den<br />

entsprechenden Abklebungen aus –<br />

„und sie haben dabei sehr gründlich<br />

gearbeitet“.<br />

Flexibler Grundriss fördert den<br />

Verkauf<br />

Sämtliche Innenwände der Reihenhausanlage<br />

bestehen aus Trockenbauelementen.<br />

„Dies war deshalb<br />

möglich, weil wir die Konstruktion<br />

zwischen den Betonschotten spannen<br />

konnten und so bei der Inneneinteilung<br />

vollkommen frei waren“, erklärt<br />

Vallentin. Entsprechend schlug<br />

er den Käufern mehrere verschieden<br />

konzipierte Grundrisse vor.<br />

Die 6,32 m breiten Endhäuser erschließt<br />

eine an der unbelichteten<br />

östlichen bzw. westlichen Innenwand<br />

angrenzende halbgewendelte<br />

www.mikado-online.de 37<br />

VALLENTIN ARCHITEKTUR


STEFAN MÜLLER-NAUMANN<br />

38<br />

Architektur<br />

Treppe. Der gen Norden gerichtete<br />

Bereich des Hauses nimmt den Eingang,<br />

das Gäste-WC und die Küche<br />

auf. Gegenüber der Treppe ist der<br />

Essplatz situiert. Im Süden wird gewohnt.<br />

In den Obergeschossen finden<br />

wahlweise drei oder vier Schlafräume<br />

sowie ein großes, natürlich<br />

belichtetes Bad Platz.<br />

Die 5,98 m breiten Mittelhäuser<br />

sind jeweils über eine in Nord-Süd-<br />

Richtung verlaufende einläufige<br />

Treppe erschlossen. Sie bildet zusammen<br />

mit dem nördlich angrenzenden<br />

Gäste-WC den Kern jedes<br />

Gebäudes und erschließt das Obergeschoss<br />

mit den hier untergebrachten<br />

drei Schlafräumen und einem<br />

Badezimmer. Südlich davon befindet<br />

sich auch hier der Wohnbereich,<br />

den die Bewohner über zwei zu beiden<br />

Seiten des Kerns angrenzende<br />

Durchgänge erreichen. Im Norden<br />

der Bauwerke sind die Eingänge<br />

und die Wohnküchen mit den Essplätzen<br />

situiert.<br />

„Diese Anordnung lässt den<br />

Grundriss sehr großzügig wirken,<br />

da die Verkehrszone nicht als solche<br />

erkennbar ist“, freut sich Vallentin<br />

über seine Idee. Trotzdem seien<br />

Wohnküche und Wohnraum optisch<br />

voneinander getrennt. Diese ebenso<br />

einfache wie unübliche Anordnung<br />

der Räume sei neben der für Bauträgerobjekte<br />

ungewöhnlichen <strong>Holz</strong>fassade<br />

auch das Kriterium gewesen,<br />

das dazu beigetragen habe, dass die<br />

Mittelhäuser quasi zuerst ihre Käufer<br />

gefunden haben.<br />

Weil die Anlage den Status eines<br />

Prototypen hatte, gewährte das<br />

Bauteam den Käufern innerhalb der<br />

Rohbauphase auch eine sehr lange<br />

Entscheidungsfrist bezüglich der<br />

endgültigen Anzahl der Zimmer.<br />

Lange Zeit offen blieb auch die<br />

Entscheidung über die Art der für<br />

extreme Temperaturen vorgesehenen<br />

Zusatzheizung. Zur Auswahl<br />

standen neben einer Pelletsheizung<br />

auch Luft-Luft-Wärmepumpen und<br />

die letztlich gewählten Gasbrennthermen.<br />

Diese Vielfalt der möglichen<br />

Heizvarianten bedeutete zwar<br />

zunächst einen Mehraufwand bei<br />

der Planung. „Doch nun kennt der<br />

Bauherr die unterschiedlichen haustechnischen<br />

Konzepte, sodass wir bei<br />

künftigen Projekten eine gemeinsame<br />

Diskussionsbasis haben“, resümiert<br />

der Architekt zufrieden.<br />

Nachfolgeprojekte sind bereits<br />

im Bau<br />

Beim ersten dieser künftigen Projekte<br />

steckt das Büro Vallentin bereits<br />

mitten in der Werkplanung.<br />

„Die Reihenhäuser in Passivhausbauweise<br />

haben bei unseren Käufern<br />

so viel Anklang gefunden, dass wir<br />

uns entschlossen haben, im zweiten<br />

Bauabschnitt weitere Gebäude dieser<br />

Art zu integrieren“, erklärt Matthias<br />

mikado 6.2010<br />

Das Erdgeschoss<br />

◂<br />

ist offen<br />

gestaltet. Der<br />

großzügige<br />

Koch-Ess-Bereich<br />

orientiert<br />

sich nach Norden<br />

▾ Quergestellte<br />

Treppen in<br />

der Gebäudemitte<br />

erschließen die<br />

Privaträume<br />

im Obergeschoss<br />

Ottmann, Geschäftsführer der Südhausbau.<br />

Es entstehen derzeit weitere<br />

22 Reihenhäuser: drei Zeilen<br />

mit vier Wohneinheiten und zwei<br />

mit fünf.<br />

Während der Bebauungsplan im<br />

ersten Bauabschnitt ein Satteldach<br />

vorschrieb, sieht er nun im zweiten<br />

leicht geneigte Flachdächer vor. So<br />

sehen die neuen Gebäude anders aus<br />

als ihre Vorläufer. Doch auf Passivhausstandard<br />

und eine Mischkonstruktion<br />

aus <strong>Holz</strong> und Massivbau<br />

setzen auch sie. Denn Ottmann ist<br />

von beidem absolut überzeugt, „sowohl<br />

vom <strong>Holz</strong>bau mit seinem angenehmen<br />

Raumklima als auch von<br />

der Passivhausbauweise mit der integrierten<br />

Be- und Entlüftung“. Daher<br />

will die Wohnungsbaugesellschaft<br />

künftig noch mehr auf diese<br />

Kombination setzen. Neben den Reihenhauszeilen<br />

im Münchener Vorort<br />

Poing entsteht derzeit auch ein<br />

Musterhaus in Berlin: diesmal ein<br />

Einfamilienhaus – in Passivhausbauweise<br />

und ganz aus <strong>Holz</strong>.<br />

Christine Ryll, München ▪<br />

STEFAN MÜLLER-NAUMANN


Grundrisse Obergeschoss<br />

Grundrisse Erdgeschoss<br />

Gebäudeschnitt<br />

Architektur Juni 2010<br />

Kinderzimmer<br />

Wohnbereich<br />

Keller<br />

Schlafzimmer<br />

Koch-Ess-Bereich<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Neubau einer Reihenhauszeile<br />

mit fünf Wohneinheiten<br />

D-85586 Poing<br />

Bauweise:<br />

Stahlbeton mit Fassade aus<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbauelementen<br />

Bauzeit:<br />

Mai 2008 bis Januar 2009<br />

Baukosten:<br />

961 Euro/m2 Wohnfläche<br />

Wohnfläche:<br />

5 Reihenhäuser à 129 m2 Umbauter Raum:<br />

4036 m3 (alle fünf Häuser)<br />

Bauträger:<br />

Ottmann GmbH & Co.<br />

Südhausbau KG<br />

D-80798 München<br />

www.suedhausbau.de<br />

Architekt:<br />

Architekturbüro Vallentin<br />

D-84405 Dorfen<br />

www.vallentin-architektur.de<br />

Statik:<br />

Ingenieurbüro Jochum<br />

D-82239 Alling<br />

Haustechnik:<br />

Ingenieurbüro Lackenbauer<br />

D-83278 Traunstein<br />

www.lackenbauer.de<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

Lackner <strong>Holz</strong>bau<br />

D-84371 Anzenkirchen<br />

www.lackner-holzbau.de<br />

www.mikado-online.de 39<br />

Keller


Schnitt Südfassade<br />

40<br />

Architektur Juni 2010<br />

Fenster-Tür-Elemente 110 x 248 cm<br />

Fenster-Tür-Elemente 110 x 248 cm<br />

mikado 6.2010<br />

Isometrie Nordfassade<br />

Dachaufbau<br />

Aluwelle 18/76 mm<br />

Unterkonstruktion 60/60 bzw. 60/100<br />

Luftlattung 30 mm<br />

Unterdeckplatte 15 mm<br />

<strong>Holz</strong>steg und Zellulosefaserdämmung 300 mm<br />

OSB-Platte 15 mm<br />

Installationsebene 40 mm<br />

Gipskartonplatte 15 mm<br />

Wandaufbau<br />

Gipskartonplatte 25 mm<br />

Installationsebene mit Dämmung 60 mm<br />

OSB-Platte (luftdichte Ebene) 15 mm<br />

<strong>Holz</strong>stegträger mit Zellulosedämmung 240 mm<br />

Unterdeckplatte 15 mm<br />

Luftlattung 30 mm<br />

<strong>Holz</strong>schalung 24 mm<br />

Große Speichermasse durch<br />

die massive Innenkonstruktion<br />

Passivhausgeeignete Fenster<br />

mit Dreifach-Verglasung


Energieberechnungssoftware<br />

Evebi<br />

Zielführende Varianten<br />

„Evebi“ ist ein Werkzeug zur energetischen<br />

Bewertung von Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden<br />

– sowohl für Planer als auch<br />

für Energieberater. Alle von der EnEV 2009<br />

geforderten Berechnungsverfahren sind umgesetzt<br />

und ein flexibles Umschalten zwischen<br />

ihnen ist möglich. Damit lassen sich<br />

die jeweils besten Ergebnisse bei der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) einreichen.<br />

Berichte zu thermischen Untersuchungen, zu<br />

Luftdichtigkeitsprüfungen und zur Stromeinsparung<br />

lassen sich zusätzlich ausgeben.<br />

Zusatzmodule für vereinfachte Sachwert-<br />

ermittlung, Datenimport, Wärmebrücken und<br />

Fotoaufmaß ergänzen das Leistungsspektrum.<br />

Die Software läuft auf Windows-Betriebssystemen,<br />

die Hardware sollte 128 MB Arbeitsspeicher<br />

und 200 MB freien Festplatten-<br />

speicher aufweisen.<br />

ENVISYS GmbH & Co. KG<br />

D-99423 Weimar<br />

Telefon 0 36 43/49 52 71-0<br />

www.envisys.de<br />

Dämmwerk<br />

Vernetzter Spielaufbau<br />

„Dämmwerk 2010“ ist für die Ener-<br />

gieeinsparverordnung (EnEV), die<br />

Energieberatung und bauphysika-<br />

lische Analysen wie Wärme-, Feuch-<br />

te-, Schall- und Brandschutz ent-<br />

wickelt. Damit lassen sich Energie-<br />

ausweise für Wohn- und Nichtwohngebäude<br />

nach DIN V 18599 er-<br />

stellen und auch Wärmebrücken de-<br />

tailliert berechnen. Schnittstellen<br />

für den Datenimport aus CAD sind<br />

vorhanden. Die Software läuft auf<br />

Windows und wird permanent aktualisiert. Der Support ist kostenlos.<br />

KERN ingenieurkonzepte ı D-10965 Berlin<br />

Telefon 0 30/78 95 67-80 ı www.bauphysik-software.de<br />

ennovatis EnEV+<br />

Raumgreifende Kombination<br />

Mit „ennovatis EnEV+“ lassen sich Wohn- und Nicht-<br />

wohngebäude energetisch berechnen und Energieausweise<br />

erstellen. Die Anwendung kombiniert den<br />

IBP-Rechenkern mit einer 3D-Gebäudeerfassung.<br />

Bei der grafischen Eingabe berechnet sie Flächen<br />

und Volumina, erleichtert die Erstellung der Mehrzonenmodelle<br />

und reduziert den Zeitaufwand<br />

gegenüber tabellarischen Verfahren. Sie läuft<br />

auf Windows-Betriebssystemen.<br />

ennovatis GmbH ı D-04463 Großpösna<br />

Telefon: 03 42 97/98 87-0 ı www.ennovatis.de<br />

EnEV-Pro 2009<br />

Genauer Pass nach vorn<br />

Für Nutzer der CAD-Software von Dietrich’s ist die Energieberechnungssoftware<br />

„EnEV-Pro“ von Visionworld interessant,<br />

denn die beiden Hersteller kooperieren miteinander. Die thermische<br />

Gebäudehülle wird vom CAD-Programm aus dem bei der<br />

Werkplanung erstellten 3D-Modell und bauphysikalischen Daten<br />

automatisch ermittelt und zur Berechnung der Energiebilanz an das<br />

Visionworld-Programm übergeben. Notwendig sind ein Windows-<br />

Betriebssystem und 1 GB Arbeitsspeicher.<br />

Dietrich’s Datenverarbeitung für Handel und Produktion AG<br />

D-85579 Neubiberg ı Telefon 0 89/61 44 21-0 ı www.dietrichs.com<br />

VISIONWORlD GmbH<br />

D-24598 latendorf ı Telefon 0 43 93/9 71 99 43 ı www.enev.net<br />

www.mikado-online.de 41


42<br />

Energieberechnungssoftware<br />

Passivhaus Projektierungs Paket<br />

Champions League Mit der Software „IBP:18599“ lassen sich Nachweise für Wohn- und<br />

für Nichtwohngebäude nach DIN V 18599 und Energieausweise<br />

Das „Passivhaus-Projektie- erstellen. Ein „Building Modeller“ visualisiert die Dateneingaben.<br />

rungspaket“ (PHPP) ist die<br />

Ein Wärmebrückenkata-<br />

Standardsoftware für diesen<br />

log stellt die Grundla-<br />

Energiestandard. Die Excel-<br />

gen eines Gleichwertig-<br />

Arbeitsmappe enthält alle<br />

keitsnachweises anhand<br />

für die Projektierung rele-<br />

der aktuellen Ausgabe<br />

vanten Berechnungen und<br />

der DIN 4108 Beiblatt<br />

Nachweise. Sie ist das Ergeb-<br />

2 dar. Die Rechenwerte<br />

nis von mehr als 20 Jahren<br />

für über 100 Wärm-<br />

Forschung über Energienutbrücken<br />

sind integriert.<br />

zung, Bauphysik und Haus-<br />

Der Hersteller betont,<br />

technik. Voraussetzung ist „MS<br />

dass Detailergebnisse<br />

Excel 2000“ oder höher. Open<br />

in so großer Tiefe ange-<br />

Office und Apple Macintosh sind möglich.<br />

<strong>zeigt</strong> werden, die Rechenvorgänge gut nachvollziehbar sind.<br />

Passivhaus Institut Darmstadt ı D-64283 Darmstadt<br />

Detailergebnisse für Referenzgebäude lassen sich direkt mit dem<br />

Telefon 0 61 51/8 26 99-0 ı www.passiv.de<br />

eigenen Gebäude vergleichen. Die Software läuft auf Windows-<br />

Betriebssystemen und braucht 1 GB Arbeitsspeicher.<br />

Heilmann Software Gesellschaft für Informationstechnologie mbH<br />

D-71701 Schwieberdingen ı Telefon 0 71 50/97 90-0<br />

Bauteilrechner<br />

www.heilmannsoftware.de<br />

Fitnesstest für Elemente<br />

Einen einfachen Bauteilrechner stellt Dämmstoffhersteller<br />

Knauf Insulation als kostenfreie Software zur Verfügung. Sie<br />

erlaubt mit wenigen Eingaben eine zuverlässige Bewertung<br />

von Bauteilen gemäß DIN EN ISO 6946. Das Programm enthält<br />

neben einem umfangreichen Baustoffkatalog, den die Nutzer<br />

ergänzen können,<br />

auch vorgefertigte<br />

Schichtaufbauten<br />

typischer Wand-,<br />

Decken- und Dach-<br />

konstruktionen.<br />

Unter dem Menüpunkt„Energieeinsparung“<br />

lassen<br />

sich Konstruktionen<br />

miteinander<br />

vergleichen sowie<br />

Energieeinsparungen,Kosteneinsparungen<br />

und Amortisationszeiten diverser Investitionen<br />

errechnen. Auch der Feuchteschutz einzelner Konstruktionen<br />

nach DIN 4108-3 (Glaser-Verfahren) wertet das Programm<br />

aus und stellt es in Grafiken dar. Die Software läuft auf allen<br />

gängigen Windows-Betriebssystemen und lässt sich von der<br />

Hersteller-Website herunterladen und installieren.<br />

Knauf Insulation GmbH<br />

D-84359 Simbach am Inn ı Telefon 0 85 71/40-0<br />

www.knaufinsulation.de<br />

mikado 6.2010<br />

IBP:18599<br />

Durchdachte Spielzüge<br />

BuildDesk<br />

Eingespieltes Duo<br />

Nutzer der CAD-Software „Sema Experience V11.2“ können<br />

bauphysikalische Flächen, Räume und die gesamte Gebäude-<br />

hülle ermitteln und als Materiallisten ausgeben. Für jedes Bauteil<br />

lässt sich dabei ein U-Wert hinterlegen, der in der Materialliste<br />

mit ausgewertet<br />

wird. Nach dem<br />

Transfer über eine<br />

direkte Schnittstelle<br />

zur Energieberechnungssoftware<br />

„BuildDesk“<br />

lassen sich alle<br />

weiteren thermischenBetrachtungen<br />

wie z.B. die<br />

Berechnung von<br />

Energiebilanzen<br />

durchführen. Zusätzlich<br />

besteht die Möglichkeit, alle bauphysikalisch wichtigen<br />

Daten via ASCII- und Excel-Export anderen Energieberechnungsprogrammen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

SEMA GmbH<br />

D-87499 Wildpoldsried ı Telefon 0 83 04/9 39-0 ı www.sema-soft.de<br />

BuildDesk Österreich GmbH<br />

A-4020 linz ı Telefon +43/7 32/77 43 24-0 ı www.builddesk.at


Energieberechnungssoftware<br />

Energieeffizienz Gebäude<br />

Team aus Spezialisten<br />

Eine ganze Reihe von Programmen für verschiedene<br />

Berechnungen bietet der Hersteller „Solar Com-<br />

puter“ an. Das Softwarepaket „Energieeffizienz Gebäude<br />

EnEV 2009 / DIN V 18599“ dient zur Erstellung<br />

bedarfsorientierter Energieausweise für Wohn- und<br />

Nichtwohngebäude im Ein- oder Mehrzonenmodell<br />

für Neubauten und Bestandsgebäude. Mit dem<br />

Zusatzmodul „Energiebericht 18599“ lassen sich<br />

Energiepotenzial-Analysen für Sanierungsprojekte<br />

generieren. Das Zusatzmodul „Wirtschaftlichkeitsberechnung“<br />

vergleicht künftige Energiekosten mit<br />

den Kosten für verschiedene Modernisierungsmaßnahmen<br />

nach VDI 6025 und liefert so den Kunden<br />

eine nützliche Entscheidungshilfe. Die Programme<br />

laufen auf Windows-Betriebssystemen bei einem<br />

Arbeitsspeicher von mindestens 256 MB.<br />

SOlAR-COMPUTER GmbH<br />

D-37083 Göttingen<br />

Telefon 05 51/7 97 60-0<br />

www.solar-computer.de<br />

Bautherm EnEV X<br />

Die Software für integrale Planung nachhaltiger Gebäude<br />

Testen Sie die LEGEP-Software auf der<br />

Messe Consense in Stuttgart und besuchen Sie<br />

unseren Stand 2B15 in der Kongress-Halle C2.<br />

Oder bestellen Sie Ihre kostenlose Demo-Version unter:<br />

www.legep-software.de Fon: 082 33.23-40 65 | service@legep-software.de<br />

Variantenreicher Allrounder<br />

Das Programm „Bautherm<br />

EnEV X 6“ prüft die Anforderungen<br />

nach der EnEV<br />

2009 und erstellt unter anderem<br />

auch Energieausweise,<br />

ausführliche Wärmeschutz-<br />

und Feuchteschutz-Nachweise<br />

und Energieberater-<br />

berichte. Die für die Berechnung<br />

des Jahres-Primär-<br />

energiebedarfs wichtige An-<br />

lagenaufwandszahl lässt<br />

sich unter Berücksichtigung<br />

von Beheizung, Lüftung<br />

und Warmwasser-<br />

bereitung mit verschiedenen<br />

Verfahren berechnen.<br />

Eine umfangreiche Baustoff-<br />

und Bauteildatenbank ist im<br />

Programm integriert. Das<br />

Modul „Energieberatung“<br />

berechnet die Jahresenergie-<br />

kosten eines Gebäudes und<br />

die Wirtschaftlichkeit von Modernisierungsmaßnahmen<br />

unter Berücksichtigung von Energiepreissteigerungen und<br />

Finanzierungskosten. Der Vergleich von Modernisierungsvarianten<br />

im Beraterbericht hilft bei Investitionsentscheidungen.<br />

Systemvoraussetzungen sind ein Windows-Betriebssystem<br />

und ein Arbeitsspeicher von mindestens 1 GB.<br />

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Produkt & Praxis<br />

<strong>Holz</strong>-Beton-Verbundsystem<br />

Haus und Keller aus einer Hand<br />

Wenn ein <strong>Holz</strong>bauunternehmen auch Keller errichten kann, hat das große Vorteile.<br />

Erst recht, wenn der Keller auch noch preisgünstiger ist und einen höheren<br />

Wohnkomfort bietet. Ein Zimmermeister testet den „WohnFertigKeller“ von BauBarth.<br />

Montag Morgen 7:00 Uhr auf<br />

einer Baustelle in Oberbayern:<br />

Zimmermeister Martin Rosenbauer<br />

wartet mit seinem Team auf<br />

die Lieferung eines „WohnFertigKellers“.<br />

Es herrscht etwas Nervosität,<br />

denn das Montageteam wird diese<br />

Kellerlösung heute zum ersten Mal<br />

montieren.<br />

Rosenbauer hat den väterlichen<br />

Betrieb 1998 übernommen und stieg<br />

dann gleich in den <strong>Holz</strong>hausbau ein.<br />

Inzwischen baut er mit 20 Mitarbeitern<br />

etwa 15 <strong>Holz</strong>häuser pro Jahr.<br />

Preisvorteil nützt Kunden und<br />

Zimmerer<br />

Zum Bau von „WohnFertigKellern“<br />

hat er sich entschlossen, weil er sich<br />

davon einen Marktvorteil im derzeit<br />

stark umkämpften <strong>Holz</strong>hausbau<br />

44 mikado 6.2010<br />

erhofft: „Bauinteressenten kann ich<br />

jetzt Haus und Keller aus einer Hand<br />

anbieten – den Keller in Wohnqualität<br />

und mit einem Preisvorteil von<br />

10 bis 20 Prozent gegenüber Betonkellern<br />

im vergleichbaren Standard.“<br />

Den Preisvorteil gibt er teilweise an<br />

seine Kundschaft weiter, teilweise<br />

nutzt er ihn, um im harten Preiskampf<br />

mehr Kalkulationssicherheit<br />

zu haben.<br />

Die Vorbereitungen für die Montage<br />

waren überschaubar: Bereits zwei<br />

Wochen zuvor hat die Zimmerei die<br />

Bodenplatte betonieren lassen, die<br />

ihre Mitarbeiter am Tag vor der Montage<br />

mit einer Bitumenbahn abgeklebt<br />

haben. Auch das Quellband, das<br />

später einen luft- und wasserdichten<br />

Anschluss zwischen Bodenplatte und<br />

Kelleraußenwand herstellt, ist bereits<br />

vorbereitet. Martin Rosenbauer hat<br />

Die Außen-<br />

▴<br />

wandelemente<br />

des „Wohn-<br />

FertigKellers“<br />

bestehen<br />

aus großformatigen<br />

<strong>Holz</strong>-<br />

platten zum<br />

Kellerinneren und<br />

Polystyrol-<br />

platten<br />

zum Erdreich<br />

diese Arbeiten selbst beaufsichtigt,<br />

obwohl sie für seine Mitarbeiter eher<br />

Routine waren. „Die Abdichtungsmaßnahmen<br />

entsprechen im Großen<br />

und Ganzen denen bei einer Hausmontage<br />

auf Bodenplatte.“<br />

Ablauf fast so wie beim<br />

<strong>Holz</strong>hausbau<br />

Um 7:30 Uhr trifft der „WohnFertig-<br />

Keller“ auf der Baustelle ein – begleitet<br />

von einem Montagemeister des<br />

Lieferanten BauBarthHausbau. Er instruiert<br />

kurz das Zimmereiteam und<br />

um 8:00 Uhr kann die Montage beginnen.<br />

Sie unterscheidet sich kaum<br />

von einer Hausmontage auf Bodenplatte.<br />

Die Nervosität lässt nach.<br />

Die Außenwandelemente des<br />

„WohnFertigKellers“ bestehen aus<br />

Polystyrol-Schalungssteinen, die auf<br />

großflächigen <strong>Holz</strong>platten vormontiert<br />

sind und nach dem Aufstellen mit<br />

Ortbeton ausgegossen werden.<br />

Außen befindet sich eine Perimeter-<br />

dämmung, die bis Passivhausstandard<br />

lieferbar ist. Für das Innere stehen<br />

verschiedene <strong>Holz</strong>- oder <strong>Holz</strong>werkstoffplatten<br />

zur Auswahl.<br />

Da die Kellerwände fertig vor-<br />

elementiert angeliefert wurden und<br />

mit 2,5 t pro 100 m 2 relativ leicht<br />

sind, geht die Arbeit auf der Baustelle<br />

zügig voran. Für die Zimmerer<br />

ungewohnt ist nur, dass bei der<br />

Montage spezielle Richtstützen zum<br />

Einsatz kommen. Der Montage-<br />

meister hatte sie im Gepäck und erläutert,<br />

wie man die Außenwände<br />

damit fixieren kann. An den Innen-<br />

und Außenecken werden zusätzliche<br />

Abschalungen angebracht, um die<br />

Außenwände während des Betoniervorgangs<br />

zu stabilisieren.


Produkt & Praxis<br />

Herstellung in Lizenz ist möglich<br />

Nach der Montage der Kelleraußenwände<br />

folgt ab etwa 11:00 Uhr die der<br />

Innenwände. Die Zimmerer kommen<br />

gut voran, denn sie bewegen sich auf<br />

gewohntem Terrain. Darin sieht Rosenbauer<br />

einen entscheidenden Vorteil:<br />

„Wir kommen mit den Aufgaben<br />

auf der Baustelle problemlos klar. Und<br />

auch sonst entspricht der Projektablauf<br />

dem, was wir kennen. Ich schicke<br />

einen Grundriss an BauBarth und<br />

bekomme innerhalb von zwei Tagen<br />

ein Festpreisangebot. Stimmt der<br />

Bauherr zu, geht der Kellerplan in<br />

die Arbeitsvorbereitung und von<br />

dort in die Vorfertigung.“ Die will<br />

Rosenbauer evt. bald komplett im<br />

Produkt in Kürze<br />

Produktname:<br />

WohnFertigKeller<br />

Komponenten:<br />

▸ Innenbeplankung mit <strong>Holz</strong>oder<br />

<strong>Holz</strong>werkstoff-Platten<br />

nach Wahl<br />

▸ Polystyrol-Schalungssteine<br />

2 x 65 mm mit bewehrtem<br />

140 mm Zwischenraum zum<br />

Ausgießen mit Ortbeton<br />

▸ Optional zusätzliche Perimeterdämmung<br />

bis zu<br />

U = 0,11 W/(m2K) Preis:<br />

Ca. 80 Euro pro m 2 Umfassungsfläche<br />

(zzgl. Ortbeton)<br />

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▴ Bei der Montage<br />

der Kelleraußenwände<br />

kommen<br />

spezielle Richtstützen<br />

zum Einsatz<br />

▸ Die in <strong>Holz</strong>rahmenbauweise<br />

erstellten<br />

Kellerinnenwände<br />

bauen die<br />

Zimmerer gleich<br />

mit ein<br />

▸ Wenn die<br />

Brettstapeldecke<br />

verlegt ist,<br />

erhalten zunächst<br />

die Deckenränder<br />

eine zusätzliche<br />

Bewehrung. Dann<br />

wird der<br />

Hohlraum mit Ortbeton<br />

gefüllt<br />

eigenen Unternehmen abwickeln,<br />

denn der „WohnFertigKeller“ kann<br />

auch in Lizenz gebaut werden.<br />

Auf der Baustelle wird etwa um<br />

12:00 Uhr die Brettstapeldecke auf<br />

die Wandkonstruktion aufgelegt. Die<br />

Deckenränder bekommen anschließend<br />

eine zusätzliche Bewehrung.<br />

Danach – etwa ab 14:00 Uhr – gießt<br />

das Team die Außenwände mit Ortbeton<br />

aus. Der Montagemeister hat einen<br />

Spezialtrichter mitgebracht, über<br />

den sie den Ortbeton in die Elemente<br />

füllen. Dabei dringt er dank Fließmittel<br />

und 8er Körnung blasenfrei bis<br />

in die kleinsten Ritzen. Einen Rüttler<br />

brauchen sie nicht.<br />

Ausgießen mit Beton ist kein<br />

Problem<br />

Die Lagen werden in vier Umläufen<br />

gegossen, um den Betondruck<br />

zu minimieren. Beeindruckend war<br />

für Martin Rosenbauer, dass es trotz<br />

dieses Verfüllens in Raten keine Zeitverzögerung<br />

gab: „Ist man einmal um<br />

den Keller herum, hat die erste Lage<br />

schon so weit abgebunden, dass man<br />

am Startpunkt ohne Pause weitermachen<br />

kann.“<br />

Das Ausgießen dauert etwa bis<br />

16:30 Uhr. Der letzte Arbeitsgang an<br />

diesem Tag ist das Abdecken des Kellers<br />

mit einer Folie, die als Trennlage<br />

und Witterungsschutz dient. Etwa um<br />

17:30 Uhr ist das Team der Zimmerei<br />

für diesen Tag fertig.<br />

Schon am nächsten Tag kann Rosenbauer<br />

das <strong>Holz</strong>haus aus eigener<br />

Fertigung auf den „WohnFertig-<br />

Keller“ montieren. Die vorgefertigte<br />

Konstruktion bietet der Baufamilie<br />

also neben einem hochwertigen<br />

Wohnkeller eine zügigen Abwicklung<br />

ihres Bauprojekts mit entsprechender<br />

Termin- und Preissicherheit.<br />

Und der Zimmereibetrieb wird unabhängig<br />

vom Nassbau und generiert<br />

mehr Umsatz. ▪<br />

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47


Zimmermeisterdach Kunststoffabdichtungen, Teil 2<br />

Kunststoffabdichtungen, Teil 2<br />

Drum prüfe, wer sich ewig bindet<br />

Jedes Dach hat unterschiedliche Anforderungen. Grundlage für eine dauerhaft<br />

funktionssichere Dachabdichtung mit Kunststoff-Dachbahnen ist die Auswahl der<br />

richtigen Bahn für die jeweilige Beanspruchung.<br />

Nicht jedes Bauwerk ist gleich.<br />

Auch die Anforderungen an die<br />

Dachabdichtung sind unterschiedlich.<br />

So muss z. B. bei einer Dachbegrünung<br />

die entsprechende Dachabdichtung<br />

auch unter Begrünungen<br />

einsetzbar sein. Die Einbindung des<br />

Bahnenherstellers ist bereits während<br />

der Planungsphase sinnvoll. Mit ihrem<br />

Know-how und Serviceleistungen<br />

wie Berechnung der Windsogsicherung<br />

oder Entwässerung gemäß<br />

aktueller Vorschriften bieten die Experten<br />

Hilfestellungen.<br />

48 mikado 6.2010<br />

Vor dem Einsatz einer Abdichtung<br />

sind grundsätzlich folgende Punkte<br />

zu klären:<br />

▸ Anforderungen an die Witterungsbeständigkeit,<br />

z. B. Sonne, Wärme,<br />

Kälte oder Hagelschlag<br />

▸ Anforderungen an die mechanische<br />

Belastbarkeit, z. B. Windlasten,<br />

Auflasten durch Bekiesung<br />

oder Begrünung oder Bewegungen<br />

aus der Unterkonstruktion<br />

▸ Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber Umwelteinflüssen,<br />

z. B. aggressive Gase,<br />

▴ Anspruchsvolle<br />

Nutzung<br />

einer Flachdachfläche<br />

durch<br />

Dachbegrünung<br />

erhöhte Schmutzablagerungen, Industrieabgase<br />

oder -schmutz<br />

▸ Dauerhafte Verträglichkeit mit anderen<br />

einzusetzenden Baustoffen<br />

▸ Art, Anzahl und Lage der Dachdetails,<br />

Ausführung mit Formteilen<br />

oder handwerkliche Umsetzung<br />

Darüber hinaus sind die Verlegerichtlinien<br />

der jeweiligen Hersteller<br />

schon aus Gewährleistungsgründen<br />

einzuhalten. Die Verlegerichtlinien<br />

beschreiben neben den Verlegetechniken<br />

auch die dazu erforderlichen<br />

Hilfsstoffe.<br />

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Dauerhafte Nahtverbindungen<br />

In den meisten Fällen kommen Abdichtungsmaterialien<br />

in Form von<br />

Bahnen zum Einsatz. Wie die Bahnen<br />

untereinander gefügt werden, hängt<br />

vom Typ der jeweiligen Kunststoffbahn<br />

ab. Grundsätzlich sollten Nahtverbindungen<br />

auch mit Blick auf die<br />

Baustellensituation einfach, schnell,<br />

sicher, überprüfbar und sofort funktionsfähig<br />

herzustellen sein.<br />

Folgende baustellenüblichen Fügetechniken<br />

sind im Einsatz:<br />

▸ Quellschweißverfahren<br />

▸ Heißluftschweißen<br />

▸ Dichtungsbänder und<br />

▸ Verkleben mit Kontaktklebstoffen<br />

Quellschweißverfahren<br />

Beim Quellschweißverfahren kommt<br />

ein für den jeweiligen Kunststofftyp<br />

passendes Quellschweißmittel<br />

zum Einsatz. Das ist ein Lösungsmittel,<br />

mit dem die beiden zu fügenden<br />

Oberflächen angelöst und durch<br />

anschließendes Andrücken homogen<br />

miteinander verbunden werden.<br />

Hierzu führt der Anwender einen<br />

rund 5 cm breiten Flachpinsel<br />

in den Überdeckungsbereich der beiden<br />

Bahnen ein. Der Pinsel wird fortlaufend<br />

mit dem Quellschweißmittel<br />

getränkt. So werden die Fügeseiten<br />

der Bahnen ausreichend angelöst und<br />

miteinander verbunden. Beim Quellschweißverfahren<br />

sollte eine Mindestverschweißbreite<br />

von 30 mm<br />

erzielt werden. Bereits nach kurzer<br />

Zeit erreichen im Quellschweißverfahren<br />

gefügte Nähte eine ausreichende<br />

Festigkeit und Dichtheit. Die<br />

Fügetechnik ist bei den Kunststoff-<br />

Dachbahnen-Typen PE-C, EVA, PIB<br />

und PVC-P möglich.<br />

Heißluftschweißen<br />

Fügt man Kunststoff-Dachbahnen<br />

mittels Heißluftschweißen, kommt<br />

es zu einer homogenen Nahtverbindung.<br />

Bei Temperaturen zwischen<br />

300 bis 700 °C – abhängig<br />

vom jeweiligen Werkstoff – werden<br />

die sich überlappenden Oberflächen<br />

plastifiziert. Die durch die entsprechende<br />

Temperatur „aufgeweichten“<br />

Zimmermeisterdach Kunststoffabdichtungen, Teil 2<br />

▸ Beim Quellschweißverfahren<br />

werden die zu<br />

fügenden Oberflächen<br />

mit<br />

dem passenden<br />

Quellschweißmittel<br />

angelöst …<br />

▸ … und<br />

anschließend<br />

durch<br />

Andrücken<br />

homogen<br />

miteinander<br />

verbunden<br />

Oberflächen fügt der Anwender anschließend<br />

mit gleichmäßigem Druck<br />

zusammen. Dabei verbinden sich die<br />

weichen Kunststoff-Flächen mit-<br />

einander materialhomogen. Eine Silikon-<br />

oder Teflonrolle erzeugt den<br />

notwendigen Druck.<br />

Zum Schweißen kommen elektronisch<br />

regelbare Schweißautomaten<br />

oder Handschweißgeräte<br />

zum Einsatz – baustellenüblich<br />

als „Föhn“ bezeichnet. Grundlage<br />

für eine einfache, schnelle und sichere<br />

Verschweißung ist zum einen<br />

die gleich bleibende Oberflächen-<br />

güte der Kunststoff-Dachbahnen,<br />

zum anderen ein ausreichend „großes“<br />

Schweißfenster. Das ist der<br />

Bereich der Schweißtemperatur in<br />

Verbindung mit der Schweißgeschwindigkeit,<br />

in der dauerhaft funktionssichere<br />

Verschweißungen mit<br />

dem jeweiligen Material möglich<br />

sind. Sowohl die Schweißtemperatur<br />

wie auch die Schweißgeschwindigkeit<br />

sind von verschiedenen Faktoren<br />

abhängig. Hierzu zählen neben<br />

dem Werkstoff die Umgebungstemperatur,<br />

die Sonneneinstrahlung, die<br />

Bahnendicke und die Beschaffenheit<br />

des Untergrunds.<br />

Vor diesem Hintergrund setzt die<br />

Fügetechnik Fachkenntnisse und<br />

Erfahrung des ausführenden Dachhandwerkers<br />

voraus. Falsche Temperatur<br />

und/oder Geschwindigkeit kann<br />

www.mikado-online.de 49<br />

ALWITRA ALWITRA


auch zur Zerstörung der Dachbahn<br />

führen. Ebenso ist der Untergrund<br />

zu beachten, da bestimmte Dämmstoffe<br />

hitzeempfindlich sind. Diese<br />

sind beim Schweißen entsprechend<br />

zu schützen.<br />

Einige Hersteller fordern nach<br />

der Nahtfügung und deren Kontrolle<br />

eine zusätzliche Absicherung der<br />

Nahtkante mit vorgegebenen flüssigen<br />

oder pastenartigen Hilfsstoffen.<br />

Folgende Werkstoffe können mittels<br />

Heißluft und einer Mindestschweißbreite<br />

von 20 mm gefügt werden: PE-<br />

C, ECB, EVA, FPO, PVC-P, TPE, spezielle<br />

EPDM-Bahnen und PIB.<br />

Dichtungsbänder<br />

Kunststoff-Dachbahnen lassen sich<br />

auch mit Dichtungsbändern untereinander<br />

fügen. Dabei spielt es für<br />

die Nahtverbindung keine wesentliche<br />

Rolle, ob die Dichtungsbänder<br />

bereits werkseitig integriert oder vor<br />

Ort eingelegt werden. Mit den bereits<br />

integrierten Dichtungsbändern lässt<br />

sich erheblich Zeit sparen. Zur Fügung<br />

der beiden Bahnen reinigt der<br />

Anwender zunächst die Klebefläche,<br />

dann entfernt er das Schutzpapier<br />

vom Dichtband und fügt anschließend<br />

die Naht unter Druck zusammen.<br />

Sowohl die Fügebreite als auch<br />

die Breite des Dichtbandes sollte mindestens<br />

40 mm betragen.<br />

▴ Verschrauben<br />

des Befestigers<br />

mit Telleranker im<br />

Nahtbereich<br />

50 mikado 6.2010<br />

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Kontaktklebstoffe<br />

Die Nahtfügung mittels Kontaktklebstoffen<br />

erfordert den größten Zeitaufwand<br />

und ist deshalb bei der modernen<br />

Abdichtung von Dachflächen<br />

seltener anzutreffen. Die überlappende<br />

Bahn wird zurückgeklappt, sodass<br />

die beiden zu fügenden Flächen<br />

freiliegen. Diese sind zunächst<br />

zu reinigen und anschließend mit<br />

dem passenden Kontaktklebstoff in<br />

entsprechender Dicke und in einer<br />

Mindestfügebreite von 50 mm einzu-<br />

streichen. Danach muss der Klebstoff<br />

so lange ablüften, bis er bei<br />

der Fingerprobe keine Fäden mehr<br />

zieht. Eventuelle Verunreinigungen<br />

auf dem Kleber sind zu entfernen.<br />

Nach dem Zusammenklappen der<br />

Überdeckungen werden die Bahnen<br />

unter hohem Druck durch eine Stahlrolle<br />

miteinander verklebt.<br />

Prüfe, ob sich’s ewig bindet<br />

Zur fachtechnisch einwandfreien<br />

Verlegung gehört auch die Prüfung<br />

der gefügten Nähte. Aufgrund<br />

der unterschiedlichen Fügetechniken<br />

gibt es mehrere Nahtprüfverfahren,<br />

die miteinander kombinierbar sind:<br />

Neben der optischen Nahtkontrolle<br />

gibt es die Reißnadelprüfung, die<br />

Anblasprüfung, die Druckluftprüfung<br />

und die Vakuumprüfung.<br />

Eine optische Nahtkontrolle sollte<br />

der Anwender immer durchführen.<br />

Fehlstellen oder offen stehende<br />

Nahtkanten sind schnell entdeckt<br />

und lassen sich nacharbeiten. Bei<br />

der Fügung von thermoplastischen<br />

Kunststoff-Dachbahnen im Heißluftverfahren<br />

tritt in der Regel eine<br />

kleine Schweißraupe aus der Naht.<br />

Das gilt als ein Zeichen für eine ordnungsgemäße<br />

Nahtfügung.<br />

Bei der Reißnadelprüfung wird<br />

eine Prüfnadel – oder ein Schraubendreher<br />

mit abgerundeten Ecken bzw.<br />

eine Scherenspitze – an der erkalteten<br />

Nahtkante entlang entgegen der Naht<br />

gefahren. So lassen sich Fehlstellen<br />

schnell identifizieren, weil man dort<br />

mit dem Prüfgerät regelrecht hängen<br />

bleibt bzw. in die Naht eindringt.<br />

Auch wenn die Prüfung mit leichtem<br />

Druck auszuführen ist, sollte die<br />

Bahn natürlich nicht verletzt werden.<br />

Deshalb sind spitze Gegenstände als<br />

Prüfgerät nicht geeignet!<br />

Für die Anblasprüfung kann der<br />

Anwender den Handföhn zur Heißluftschweißung<br />

nutzen. Jedoch sollte<br />

die Temperatur nicht mehr als 150 °C<br />

betragen. Mit einer Spitzdüse oder einer<br />

höchstens 20 mm breiten Flachdüse<br />

wird die Schweißnahtkante angeblasen.<br />

Bei Fehlstellen richtet sich<br />

die Naht an dieser Stelle etwas auf.<br />

Verlegetechnik<br />

Bei der Abdichtung von Flachdachflächen<br />

mit Kunststoff-Dachbahnen<br />

gibt es drei Verlegearten: lose verlegt<br />

mit Auflast, mechanisch befestigt<br />

oder vollflächig bzw. streifenweise<br />

verklebt. Die Art der Verlegung<br />

steht immer im Zusammenhang mit<br />

dem konstruktiven Aufbau und der<br />

Nutzung des jeweiligen Daches.<br />

Lose verlegt mit Auflast<br />

Bei einer losen Verlegung verlegt<br />

man die Dachabdichtung tatsächlich<br />

„lose“ auf dem Dachschichtenpaket<br />

und die überlappenden Bahnen<br />

werden untereinander gefügt. Die<br />

lage- und windsogsichernde Funktion<br />

kommt der anschließenden – als<br />

Auflast bezeichneten – Schicht zu. In<br />

den allermeisten Fällen kommt als<br />

Auflast eine Kiesschicht zum Einsatz.<br />

Auch eine Dachbegrünung stellt<br />

solch eine Auflast dar. In den Fällen,<br />

in denen das Trockengewicht<br />

der Begrünung kleiner ist als die anzusetzende<br />

Windsoglast, ist zusätzlich<br />

eine mechanische Befestigung<br />

erforderlich. Eine mechanische Fixierung<br />

der Abdichtung ist unmittelbar<br />

an den umlaufenden Dachrändern,<br />

an Lichtbändern und -kuppeln, Dehnungsfugen<br />

sowie an aufgehenden<br />

Bauteilen vorgeschrieben. Sie dient<br />

als Sicherungsmaßnahme zur Aufnahme<br />

horizontaler Kräfte. Eine lose<br />

verlegte Abdichtung ohne zusätzliche<br />

Auflast ist keine funktionsfähige<br />

Dachabdichtung. Das Gewicht<br />

der aufzubringenden Auflast ist abhängig<br />

von den nach DIN 1055 zu<br />

erwartenden Windlasten. Die Tragkonstruktion<br />

muss das gesamte


Dachschichtenpaket inklusive der<br />

Auflast aufnehmen können.<br />

Zum Schutz der Kunststoff-Dachbahn<br />

kommt zwischen Abdich tung<br />

und Kiesschicht oder einem weiteren<br />

Begrünungsaufbau eine Schutzlage<br />

wie z. B. ein ausreichend schweres<br />

Kunststoffvlies gemäß den technischen<br />

Anforderungen. Das verhindert<br />

mechanische Beschädigungen<br />

durch die Folgeschichten. Alternativ<br />

gibt es diverse höherwertige Schutzlagen<br />

wie Bautenschutzmatten oder<br />

Schutzbahnen aus vlieskaschierten<br />

Kunststoffbahnen auf dem Markt.<br />

Mechanisch befestigt<br />

Soll die Dachfläche frei bewittert werden,<br />

bietet sich zur Lage- und Windsogsicherung<br />

die mechanische Befestigung<br />

an. Sie kann im Nahtbereich,<br />

im gesamten Bahnenbereich ober-<br />

oder unterhalb der Bahn erfolgen.<br />

Zum Einsatz kommen entweder Einzelbefestiger<br />

– dann spricht man von<br />

linearer Befestigung – oder durchlaufende<br />

Metallprofile bzw. -bänder.<br />

Das nennt man Linienbefestigung.<br />

Die Naht- oder Saumbefestigung erfolgt<br />

in aller Regel im Nahtbereich<br />

der unten liegenden Bahn. Die Überlappung<br />

und Fügung der nachfolgenden<br />

Bahn schließt zum einen die<br />

Naht, zum anderen werden so die Befestiger<br />

abgedeckt. Die Überdeckung<br />

Zimmermeisterdach Kunststoffabdichtungen, Teil 2<br />

◂ Nahtverbindung<br />

mit integriertem<br />

Dichtband:<br />

Schutzpapier vom<br />

Dichtband<br />

entfernen …<br />

▸ … anschließend<br />

die Naht unter<br />

Druck zusammen<br />

fügen, z.B.<br />

durch Einsatz<br />

einer<br />

Universalrolle<br />

▸▸ Fixieren der<br />

Kunststoff-Dachbahn<br />

im<br />

Nahtbereich mit<br />

einem<br />

Befestiger-<br />

automaten FDT<br />

ist entsprechend zu erhöhen, damit<br />

noch ein ausreichend breiter Fügebereich<br />

neben den Befestigern entsteht.<br />

Befestiger, die nicht durch die Überlappung<br />

abgedeckt werden, müssen<br />

entsprechend mit Bahnenstreifen<br />

überdeckt werden.<br />

Bei der sog. „Feldbefestigung“<br />

kommen in der gesamten Fläche der<br />

Dachbahn Befestiger zum Einsatz. Sie<br />

müssen auf den jeweiligen Werkstoff<br />

abgestimmt sein und auch einzeln<br />

abgedichtet werden. Hierzu kommt<br />

ein flüssiger oder pastenartiger Hilfsstoff<br />

zum Einsatz. Die Feldbefestigung<br />

funktioniert auch dort, wo z. B.<br />

eine zusätzliche Lagesicherung zur<br />

Saumbefestigung notwendig wird,<br />

meist im Eck- und Randbereich.<br />

Befestigung ohne Perforation<br />

Ein Hersteller bietet eine Befestigung<br />

unterhalb und ohne Perforation der<br />

Abdichtung an. Hier kommen Klettbänder<br />

zum Einsatz, die nach einem<br />

objektbezogenen Verlegeplan verlegt<br />

und mit Einzelbefestigern im Untergrund<br />

fixiert werden. Anschließend<br />

rollt der Anwender die unterseitig<br />

mit einem Kunststoffvlies kaschierten<br />

Bahnen quer zu den Klettbändern<br />

aus. Die Vlieskaschierung und<br />

die Klettbänder verkletten miteinander.<br />

Das stellt das Anrollen mit einer<br />

Stahlrolle sicher.<br />

Zugelassene Befestiger<br />

Für alle drei Varianten der mechanischen<br />

Befestigung gilt: Es dürfen nur<br />

Befestiger zum Einsatz kommen, die<br />

für den Zweck und den vorhandenen<br />

Untergrund geeignet und vom Bahnenhersteller<br />

zugelassen sind. Anzahl<br />

und Abstand der Befestiger bzw. der<br />

Klettbänder legt der Hersteller durch<br />

einen Verlegeplan fest.<br />

Voll oder streifenweise verklebt<br />

Die dritte Möglichkeit der Fixierung<br />

ist die vollflächige oder streifenweise<br />

Verklebung der Bahn. Sie kommt<br />

dann zum Tragen, wenn eine mechanische<br />

Fixierung nicht oder nur<br />

unzureichend und eine Lagesicherung<br />

mittels Auflast aus statischen<br />

Gründen nicht möglich ist. Der Dachhandwerker<br />

nutzt das vollflächige<br />

Verkleben bei der Ausbildung von<br />

Anschlüssen und Details.<br />

Zum Einsatz kommen Selbstklebebahnen<br />

oder ein vom jeweiligen<br />

Bahnenhersteller vorgegebener Klebstoff.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Randbedingungen können für die<br />

Verklebung von Dachbahnen keine<br />

einheitlichen Angaben gemacht werden.<br />

Der Anwender muss sich an die<br />

entsprechenden Verlegevorschriften<br />

der Hersteller halten.<br />

Sven-Erik Tornow, Köln ▪<br />

www.mikado-online.de 51


Zimmermeisterdach Dachdetails, Teil 2<br />

Anschluss der Unterdeckung an den Kamin im unbelüfteten Dach<br />

Randan-/abschluss<br />

(geklebt/gepresst)<br />

Eine geschlossene Dachfläche<br />

ist der beste Schutz für ein Gebäude.<br />

Doch in aller Regel „verletzen“<br />

Durchdringungen wie Kamine,<br />

Gauben oder Dachflächenfenster die<br />

Dachfläche. Die Art der Detailausbildung<br />

hängt dabei von der Art der<br />

Zusatzmaßnahme ab:<br />

Kaminanschluss<br />

Unterspann-/Unterdeck-/<br />

Schalungsbahn<br />

Dachdetails, Teil 2<br />

Einschneidende Maßnahmen<br />

Bei Durchdringungen ergeben sich – abhängig von der Einbauart – unterschiedliche<br />

Anschlüsse der Zusatzmaßnahme an aufgehende oder durchdringende Bauteile.<br />

Unbelüftete Konstruktionen können<br />

von der konstruktiven Ausbildung<br />

her mit geringem Aufwand hergestellt<br />

werden. Sie haben in der Regel<br />

52 mikado 6.2010<br />

eine größere Regensicherheit als belüftete<br />

Konstruktionen. Bei Unterdächern<br />

und Unterdeckungen, die direkt<br />

auf einer Schalung oder auf der Dämmung<br />

verlegt sind, ist der Anschluss<br />

an der Durchdringung hochzuführen,<br />

zu befestigen und wasserdicht auszubilden.<br />

Das erfordert eine systemgerechte<br />

Verklebung der Bahnen am<br />

Bauteil. Alternativ kann der Anwender<br />

den Anschluss auch regensicher<br />

herstellen, wenn er die Bahnen bzw.<br />

Bleche oder sonstige geeignete Anschlussmaterialien<br />

mindestens fünf<br />

Zentimeter über die Oberfläche der<br />

Folienrinne<br />

Randan-/abschluss<br />

(geklebt/gepresst)<br />

Luftdichtheitsschicht<br />

Dachdeckung hochführt. Abhängig<br />

von der Dachneigung und von der<br />

Ausbildung des regensicheren Anschlusses<br />

der Dachdeckung an den<br />

Kamin kann es erforderlich sein, die<br />

firstseitige Anschlusshöhe der Bahnen<br />

zu erhöhen.<br />

Unterlüftung gewährleisten<br />

Bei Unterspannungen, die frei über<br />

die Sparren gespannt verlegt werden,<br />

wird die Herstellung der Anschlüsse<br />

an Durchdringungen analog ausgeführt.<br />

Da Unterspannungen in aller


Regel unterlüftet sind, können dabei<br />

jedoch ergänzende Ausführungsdetails<br />

erforderlich sein. Das ist der<br />

Fall, wenn ein Kamin den Luftstrom<br />

im Sparrenfeld unterbricht oder so<br />

stark einschränkt, dass der für belüftete<br />

Konstruktionen geforderte Lüftungsquerschnitt<br />

nicht mehr gegeben<br />

ist. Unter- und oberhalb derart<br />

großer Durchdringungen sind dann<br />

Ent- und Belüftungsöffnungen erforderlich.<br />

Dazu muss der Anwender die<br />

Bahnen auf der Trauf- und der Firstseite<br />

des den Luftstrom sperrenden<br />

Bauteils öffnen.<br />

Zimmermeisterdach Dachdetails, Teil 2<br />

Anschluss der Unterspannung an den Kamin bei der unbelüfteten Konstruktion<br />

Randan-/abschluss<br />

(geklebt/gepresst)<br />

Unterspann-/Unterdeck-/<br />

Schalungsbahn<br />

Im Bereich der Öffnungen muss die<br />

auf den Bahnen ablaufende Feuchtigkeit<br />

oberhalb der Durchdringungen<br />

aus den unterbrochenen Bereichen<br />

in ein daneben liegendes Sparrenfeld<br />

geführt und dort abgeleitet werden.<br />

Die Aufgabe können Ableitrinnen<br />

aus Bahnenstreifen oder Bleche<br />

erfüllen. Die Rinne sollte dabei eine<br />

Querneigung zu dem betreffenden<br />

Feld haben, um die Bildung von Wassersäcken<br />

und stehendem Wasser zu<br />

vermeiden. Die Ableitrinne wird mit<br />

den gleichen Höhen- und Seitenüberdeckungen<br />

eingebaut, die auch in der<br />

Folienrinne<br />

Randan-/abschluss<br />

(geklebt/gepresst)<br />

Luftdichtheitsschicht<br />

Fläche zum Einsatz kommen. Stöße<br />

sind im Bereich der Unterkonstruktion<br />

anzuordnen. Anstatt die Bahnen<br />

vor und hinter der Durchdringung<br />

enden bzw. beginnen zu lassen,<br />

kann der Handwerker auch Einbauteile<br />

verwenden. Bei belüfteten Konstruktionen<br />

kann der Eintrieb von<br />

Flugschnee oder Schlagregen durch<br />

die erforderlichen Lüftungsöffnungen<br />

nicht ausgeschlossen werden.<br />

Das ist bei fachgerechter Detailausbildung<br />

jedoch kein Mangel.<br />

Dipl.-Ing. (FH) und Dachdeckermeister<br />

Sascha Diver, Herdecke ▪<br />

www.mikado-online.de 53<br />

DÖRKEN GMBH & CO. KG


54<br />

Unternehmen<br />

Hochschule Rosenheim und ift Rosenheim<br />

Bauvorhaben in der Altbausanierung gesucht<br />

▴ Übersicht der geprüften Konstruktionsvarianten zur Beurteilung der<br />

Altbaudecken<br />

HTS <strong>Holz</strong>träger<br />

Schuh hinterlässt große Fußstapfen<br />

▴ Hat in seinen 80 Lebensjahren viel erreicht:<br />

Josef Schuh<br />

Am 12. Mai 2010 feierte<br />

Josef Schuh seinen 80.<br />

Geburtstag. Der Pionier in<br />

der Entwicklung vorgefertigter<br />

Bausysteme bleibt,<br />

auch wenn er sich künftig<br />

intensiver um sein Privatleben<br />

kümmern will, dem<br />

<strong>Holz</strong>bau erhalten: Obwohl<br />

er sein Unternehmen HTS<br />

<strong>Holz</strong>träger an den Stahl-<br />

und Gitterrost-Hersteller<br />

Meiser übergeben hat, hat<br />

er sich dennoch eine Beteiligung<br />

am operativen Geschäft<br />

rund um den Träger<br />

vertraglich zusichern<br />

lassen.<br />

HTS <strong>Holz</strong>träger<br />

D-66606 Wendel-Bliesen<br />

www.htstraeger.com<br />

mikado 6.2010<br />

Die vorhandenen Planungsgrundlagen für den Schallschutznachweis<br />

von <strong>Holz</strong>balkendecken in Massivbauten sind in der derzeitigen Fassung<br />

der DIN 4109 sehr lückenhaft. Folge sind Fehler in Planung und Ausführung<br />

von Sanierungsmaßnahmen. Ein Forschungsvorhaben leis-<br />

tete den ersten Schritt zur Reduzierung der Planungsunsicherheiten.<br />

Labormessergebnisse schufen Grundlagen, um Altbaudecken und Sanierungsmaßnahmen<br />

schalltechnisch einstufen zu können. Im nächsten<br />

Schritt sind nun Planungsgrundlagen zu erarbeiten, um die Laborergebnisse<br />

durch eine Prognose der Flankenübertragung auf die<br />

jeweilige Bausituation übertragen zu können. Dazu benötigen die<br />

Projektpartner aktuelle Bauvorhaben in der Altbausanierung, die die<br />

Möglichkeit zur messtechnischen Untersuchung bieten. Die Untersuchungen<br />

führen die Hochschule Rosenheim mit dem ift Rosenheim<br />

in einem Kooperationsprojekt durch.<br />

Wer Interesse an einer Zusammenarbeit hat, kann sich an<br />

Dr. Andreas Mayr von der Hochschule Rosenheim wenden.<br />

E-Mail: andreas.mayr@fh-rosenheim.de<br />

Pro Clima<br />

Clevere Verbindung<br />

Mit dem Verbinderprogramm Sherpa erweitert Pro Clima<br />

sein Produktprogramm um konstruktive Bauteile. Die Einschubverbinder<br />

bestehen jeweils aus zwei Aluminiumteilen,<br />

die sich nach dem Prinzip einer klassischen Schwalbenschwanzverbindung<br />

zu einer kraftschlüssigen Verbindung<br />

zusammenfügen. Die beiden Teile befestigen spezielle <strong>Holz</strong>schrauben<br />

an den zu verbindenden <strong>Holz</strong>teilen. Das Verbinderprogramm<br />

deckt Lastbereiche von 8 bis 130 kN in<br />

Einschubrichtung ab. Einsatzbereiche sind unter anderem<br />

Möbel- und Messebau, Carports, Treppen und Balkone und<br />

Schwerlast-Tragwerke.<br />

MOll bauökologische Produkte GmbH<br />

D-68723 Schwetzingen ı www.sherpa.proclima.com/<br />

Bei Beanspruchungen auf Zug und Druck sowie zur Momenten-<br />

▴<br />

übertragung um alle drei Raumachsen stellen die Sherpa-Verbinder<br />

eine zuverlässige Verbindung zwischen den Bauteilen her


Unternehmen<br />

Monier Braas<br />

Förderfuchs überlistet Papiertiger<br />

Der Braas Förderfuchs ermöglicht es Dachhandwerkern, ihren Kunden aktuelle<br />

Fördermittelanträge vorausgefüllt und nahezu unterschriftsreif vorzulegen. Der<br />

neue Service fordert bei den jeweiligen Förderstellen die passenden Anträge<br />

für die finanzielle Unterstützung an. Er ist in der Einführungsphase kostenlos.<br />

Voraussetzung für seine Nutzung ist der Einsatz von Materialien des Dachziegelherstellers.<br />

Handwerker und Händler müssen nur auf der Internetplattform<br />

Braas Profinetz alle notwendigen Angaben zum Projekt und zum Kunden<br />

eingeben und erhalten in einem ersten Schritt die Höhe aller möglichen<br />

Fördersummen. Wenn der Auftrag vom Kunden verbindlich beim Verarbeiter<br />

oder Händler eingeht, kann er in einem zweiten Schritt alle Förderanträge fix<br />

und fertig anfordern und ein paar Tage später herunterladen.<br />

Monier Braas GmbH ı D-61440 Oberursel ı www.braas-profinetz.de<br />

Glunz<br />

Neuer Marketingchef<br />

▴ Ulrich Ingelfinger ist der<br />

neue Marketing-Chef bei Glunz<br />

Inthermo<br />

Der Bereich Marketing bei Glunz steht<br />

unter neuer Leitung: Seit 1. Februar<br />

2010 verantwortet Ulrich Ingelfinger<br />

die Bereiche Produktlinienmanagement,<br />

Objektgeschäft und Kommunikation.<br />

Er steuert die Produkt-,<br />

Marken- und Marktpolitik aller Produktlinien<br />

und den Vertrieb. Ingelfinger<br />

hat in Deutschland und in den<br />

USA Wirtschaftswissenschaften studiert<br />

und wechselte von CWS-boco,<br />

wo er im Produktmanagement und<br />

zuletzt als Head of R&D tätig war.<br />

Glunz AG ı D-49716 Meppen<br />

www.glunz.de<br />

Alle Zielgruppen ansprechen<br />

Vor einiger Zeit hat Inthermo seine Geschäftstätigkeit im<br />

Bereich „Dämmungen für gemauerte Bestandsgebäude“ ausgebaut,<br />

jetzt hat das Unternehmen seinen Internetauftritt<br />

an die neuen Gegebenheiten angepasst. Der Produktbereich<br />

ist neu geordnet, die Inhalte sind auf die verschiedenen Benutzer<br />

zugeschnitten und farblich als „Bauherreninfos“ oder<br />

Informationen für Fachleute gekennzeichnet. Ein News-Bereich<br />

informiert über aktuelle Termine und Veranstaltungen<br />

und die Händlersuche ist durch die Einbindung von Google<br />

Maps komfortabler geworden. Für die Aktualität der produktbezogenen<br />

Angaben im Internet sorgt eine spezielle<br />

Datenbankanbindung, die die Inhalte automatisch auf den<br />

jeweils neuesten Stand der Technik bringt.<br />

INTHERMO GmbH ı D-64372 Ober-Ramstadt ı www.inthermo.de<br />

▴ Alles, was Bauprofis brauchen: Inthermo stellt auf der neuen Website<br />

unter anderem Detailzeichnungen zum Herunterladen bereit<br />

www.mikado-online.de 55<br />

ERIC ISSELéE, ISTOCKPHOTO.COM<br />

Xella<br />

Wacker durchgehalten<br />

Die Duisburger Xella-Gruppe hat sich im Krisenjahr 2009<br />

vergleichsweise gut geschlagen: Zwar konnte der konsolidierte<br />

Konzernumsatz das Rekordniveau von 2008 (1,4<br />

Mrd. Euro) nicht halten und lag mit 1,2 Mrd. Euro um<br />

16 % darunter. Das operative Ergebnis sank um 22 % von<br />

281 Mio. auf 219 Mio. Euro. Über das Jahr wurde jedoch<br />

ein stabiler freier Cashflow von 141 Mio. Euro generiert.<br />

Eine Prognose für 2010 wagte die Unternehmensführung<br />

noch nicht, sie erwartet aber Marktanteilsgewinne.<br />

Xella International GmbH<br />

D-47119 Duisburg<br />

www.xella.de


Der innovative Balkon<br />

– innen im Mauerwerk<br />

liegende Stahlhülse<br />

– außen einen eingescho benen<br />

Leimholzkragbalken mit Metallabdeckung<br />

– darauf einen <strong>Holz</strong>belag mit<br />

Aussengeländer<br />

Tel: 08541/6554 | Fax: 2514<br />

Fa.Piske@t-online.de<br />

www.piske-innovationen.de<br />

Inserenten<br />

A<br />

Abbundzentrum, Dahlen 60<br />

Auwärter, Waldershof 60<br />

B<br />

Bruckamp, Lübecke 60<br />

Brügmann, Büchen 57<br />

D<br />

Dieckmann, Melle 61<br />

Dölker, Horb 61<br />

E<br />

easy-step Schwabmünchen 61<br />

Evonik, Darmstadt 23<br />

H<br />

Hundegger, Hawangen 59<br />

K<br />

Knauf, Iphofen U2<br />

l<br />

Ladenburger, Bopfingen 31<br />

Lignatur AG, CH Waldstatt 22<br />

M<br />

Matheis, Frankenstein 61<br />

Moser, Salach 60<br />

P<br />

Piske, Vilshofen 57<br />

Poppensieker+Derix,<br />

Westerkappeln – Velpe 59<br />

Protool, Wendlingen 11<br />

R<br />

RA massivholz Mudersbach 57<br />

Rettenmeier, Wilburg Einhefter<br />

Roto, Bad Mergentheim 9<br />

S<br />

Saint-Gobain, Ludwigshafen 7<br />

Suttner, Haselbach 61<br />

W<br />

Weihele, Görisried 61<br />

WEKA, Kissing U3, U4, 43<br />

Wiese, Meschede 60<br />

56<br />

Unternehmen<br />

mikado 6.2010<br />

Koramic<br />

Merkblätter „für Dummies“<br />

Seit dem 1. Januar 2010 gilt das neue Merkblatt für Unterdächer,<br />

Unterdeckungen und Unterspannungen. Um Verarbeitern<br />

und Planern den Umgang mit den neuen Regeln<br />

zu erleichtern, hat Koramic die Anforderungen für jedes<br />

seiner Dachziegelmodelle in neuen Produktdatenblättern<br />

leicht verständlich aufgeschlüsselt. In übersichtlichen<br />

Tabellen sind die drei Unterschreitungsgrenzen der<br />

Regeldachneigung, die möglichen erhöhten Anforderungen<br />

und die dazu passenden Zusatzmaßnahmen detailliert dargestellt.<br />

Die neuen Produktdatenblätter stehen im Internet<br />

zum Download bereit.<br />

Koramic Dachprodukte GmbH & Co. KG<br />

D-30659 Hannover ı www.koramic.de<br />

▴ Frank Weigelt wechselt von der Deutschen<br />

Rockwool zum niederländischen<br />

Hersteller von Fassadentafeln Rockpanel<br />

Rockwool<br />

Exportschlager<br />

Zum 1. Juli 2010 übernimmt Frank Weigelt<br />

– bislang Leiter Marketing Services<br />

bei der Deutschen Rockwool – die Leitung<br />

des Bereichs „Marketing & Business<br />

Development“ in der niederländischen<br />

Schwestergesellschaft Rockwool Rockpanel<br />

mit Sitz in Roermond. In seiner neuen<br />

Position verantwortet Frank Weigelt<br />

die Marketingaktivitäten auf internationaler<br />

Ebene und die Geschäfts- und Produktentwicklung<br />

der Holländer.<br />

DEUTSCHE ROCKWOOl MINERAlWOll<br />

GmbH & Co. OHG<br />

D-45966 Gladbeck<br />

www.rockwool.de<br />

Isocell<br />

Frischzellenkur<br />

Modernes Design mit Besinnung auf das Wesentliche,<br />

nutzerfreundlicherer Aufbau und eine Erweiterung<br />

des inhaltlichen Angebots – das waren die Zielvorgaben<br />

für die Entwicklung des neuen Internetauftritts<br />

von Isocell. Jetzt präsentiert der Zellulose-, Luftdichtheits-<br />

und Einblastechnologieexperte sein komplettes<br />

Produkt- und Dienstleistungsspektrum. Dazu kommt<br />

ein neu gegliederter Infobereich über das Unternehmen<br />

mit verbesserter Suchfunktion nach Ansprechpartnern<br />

für den Vertrieb. Der neue Internetauftritt startet mit<br />

Deutsch, Englisch, Französisch und Tschechisch gleich<br />

viersprachig, weitere Sprachen folgen noch 2010.<br />

ISOCEll Vertriebs-GmbH<br />

A-5202 Neumarkt am Wallersee ı www.isocell.at<br />

▴ Isocell <strong>zeigt</strong> und beschreibt alle seine Produkte ausführlich<br />

auf seiner neuen Website. Das beinhaltet technische<br />

Details, aber auch Antworten auf Fragen zu Anwendungsbereichen<br />

und Verarbeitung


Mafell<br />

Unternehmen<br />

Gemeinsam an vorderster Front<br />

Das Mafell Partnerprogramm zielt auf eine bessere Beratung<br />

für das Handwerk ab. Intensives Training bei Beratung und<br />

Technik erlaubt es Mitarbeitern im Fachhandel Funktion und<br />

Nutzen der Produkte zu vermitteln. Beim Startschuss auf der<br />

Messe „<strong>Holz</strong>-Handwerk 2010“ in Nürnberg waren 90 Fachhändler<br />

dabei, bis 2012 soll das Netz mit 200 Partnern in<br />

Deutschland enger geknüpft werden. Interessierte finden die<br />

Partner auf der Internetseite des Werkzeugherstellers über<br />

die Rubrik „Händlersuche“. Als erster Hersteller von Elektro-<br />

werkzeugen für das <strong>Holz</strong>handwerk bietet das Oberndorfer<br />

Unternehmen Leasingmöglichkeiten an.<br />

MAFEll AG<br />

D-78720 Oberndorf a.N. ı www.mafell.de<br />

▴ Das Produktspektrum des Segments Construction Industry von Finnforest Merk umfasst Massivholz,<br />

Brettschichtholz, Sperrholz, OSB, Kerto-Furnierschichtholz, Leno (Brettsperrholz) und Finnjoist<br />

Finnforest Merk<br />

Kundengerechtes Gesicht<br />

▴ „Wir wollen nicht die Größten, sondern<br />

die Besten sein.“ Getreu diesem<br />

Motto bildet Mafell Mitarbeiter von<br />

Fachhändlern aus, um die<br />

Beratung für Handwerker zu verbessern<br />

Unter dem Motto „one face to the customer“ hat Finnforest Merk seine Marktbearbeitung überarbeitet.<br />

Das Key Account Management setzt sich dafür ein, dass Produkte, Service, Marketing<br />

und Verkauf den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe angepasst sind. Das ermöglicht<br />

dem Kunden den einfachen Zugriff auf das gesamte Produktportfolio der Aichacher über nur<br />

einen Ansprechpartner. „Die Neuorganisation der Sparte Construction Industry auf europäischer<br />

Ebene verspricht einen deutlich erhöhten Kundennutzen“, betont der für Zentraleuropa<br />

zuständige Vice President Christoph Zimmermann.<br />

Finnforest Merk GmbH<br />

D-86551 Aichach<br />

www.finnforest.com<br />

Unternehmermagazin<br />

Hier könnte Ihre<br />

Anzeige stehen<br />

Tel.: +49 82 33.23-71 35<br />

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www.mikado-online.de 57


58<br />

Klöber<br />

Unternehmen<br />

Roto<br />

Rosenkranz bleibt Spitze<br />

Erich Rosenkranz führt auch in den nächsten<br />

Jahren die Division Dach- und Solartechnologie<br />

bei Roto. Der Aufsichtsrat verlängerte seinen<br />

Vertrag vorzeitig. Damit gebe man nicht<br />

zuletzt ein „weiteres klares Kontinuitätssignal“<br />

an der Unternehmensspitze. Außerdem erkenne<br />

der Aufsichtsrat so die erfolgreiche Arbeit des<br />

Vorstandsmitglieds an.<br />

Roto Dach- und Solartechnologie<br />

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◂ Erfolgreiche Arbeit wird belohnt: Der<br />

Roto-Aufsichtsrat verlängerte den Vertrag von<br />

Vorstandsmitglied Erich Rosenkranz vorzeitig<br />

Die nächste Generation<br />

Klöber hat seinen Internet-Auftritt getreu dem aktuellen Firmen-Motto<br />

„Next Generation“ überarbeitet und die Funktionalitäten<br />

den Kundenbedürfnissen angepasst. Neu sind der<br />

Schnelleinstieg in den Dachbereich mit Zusatzinformationen<br />

und der Direkteinstieg zu aktuellen Sonderthemen auf der<br />

Startseite. Der Nutzer gelangt schnell zu den für ihn wichtigen<br />

Informationen wie Datenblätter, Verlegeanleitungen,<br />

Ausschreibungstexte und Broschüren. Ein besonderes Highlight<br />

sind die Produktvideos, die zu zahlreichen Produkten<br />

Hinweise und Verlegeanleitungen geben.<br />

Klöber GmbH & Co. KG<br />

D-58256 Ennepetal<br />

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▴ Die neue Internetseite www.kloeber.de bietet eine schnelle und<br />

umfassende Information zu den Produkten<br />

mikado 6.2010<br />

▴ Bauschäden durch Schimmel oder Feuchte – mit einer luftdicht<br />

verklebten Gebäudehülle gehören die Schreckgespenster der<br />

Kompetenz Zentrum Biberach<br />

Luft muss draußen bleiben<br />

Dauerhaft großes Interesse besteht an Weiterbildung zum<br />

Thema Luftdichtheit. So waren im März 2010 alle drei entsprechenden<br />

Kurse im Kompetenz Zentrum Biberach ausgebucht.<br />

Zimmermeister, Architekten, Gutachter, Poliere,<br />

Gesellen und langjährige Mitarbeiter informierten sich bei<br />

den Referenten Helmut Schuler und Rolf Willimowski über<br />

rechtliche Grundlagen mit Bauphysik, der DIN 4108-T7 und<br />

der Richtlinie Luftdichtheit. Außerdem bekamen die Teilnehmer<br />

Anleitungen für die Auswahl der richtigen Folie und der<br />

richtigen Klebematerialien – Verarbeitungshinweise inklusive.<br />

Praktische Tipps, Einschneidtechniken und eine Blower-Door-Messung<br />

rundeten das Programm ab.<br />

Kompetenz Zentrum <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />

D-88400 Biberach ı www.kompetenzzentrum-bc.de<br />

Weinig<br />

Neues Gruppenmitglied<br />

Weinig hat das in Insolvenz<br />

geratene Traditionsunternehmen<br />

<strong>Holz</strong>-Her in Nürtingen<br />

mit Wirkung zum 1. April<br />

2010 gekauft. In der Vergangenheit<br />

hatten die Tauber-<br />

Aus zwei mach eins:<br />

▴<br />

Weinig hat <strong>Holz</strong>-Her unter seine<br />

Fittiche genommen<br />

bischofsheimer die Prozesskette Massivholz durch die Integration<br />

von Schlüsselunternehmen wie Waco, Dimter, Grecon,<br />

Raimann und Luxscan komplettiert. Jetzt kommt ein<br />

Spezialist für Maschinen zur Plattenbearbeitung hinzu. Der<br />

Neuzugang wird als eigenständiger Geschäfts-und Produktbereich<br />

mit eigenem Markenauftritt weitergeführt.<br />

Michael Weinig AG<br />

D- 97941 Tauberbischofsheim ı www.weinig.com


Unternehmen<br />

Haas<br />

Hauseigene Kaderschmiede<br />

▴ Die operative Geschäftsleitung<br />

bei Haas liegt<br />

seit Februar 2010 in den<br />

Händen von<br />

Johann Wellner<br />

Leitz<br />

Zum 1. Februar 2010 hat Johann Wellner<br />

die operative Geschäftsleitung bei<br />

Haas übernommen. Der langjährige Prokurist<br />

des Unternehmens ist abteilungsübergreifend<br />

vom Vertrieb über interne<br />

Abläufe bis hin zur Produktion und<br />

Montage verantwortlich. Nach seinem<br />

Studium zum <strong>Holz</strong>techniker ist er vor<br />

fast 27 Jahren in Falkenberg eingestiegen.<br />

Zuvor war Wellner verantwortlich<br />

für den Bereich Gewerbe- und Industrie-<br />

bauten. Seine Nachfolge tritt Johann<br />

Wimmer an – ebenfalls ein langjähriger<br />

Mitarbeiter der Fertigbaufirma.<br />

Haas GmbH & Co. Beteiligungs KG<br />

D-84326 Falkenberg<br />

www.Haas-Group.com<br />

Ausgezeichnetes Lexikon<br />

▴ Die Form und das Erscheinungsbild des<br />

Leitz-Lexikons überzeugten die Jury beim „INKA Award 2009“<br />

ebenso wie Inhalt und Aufbau<br />

Unter insgesamt 100 zu bewertenden Katalogen in der<br />

Kategorie Print schaffte es das Leitz-Lexikon, Edition<br />

5, beim „INKA Award 2009“ in der Branche Werkzeuge<br />

auf Platz zwei. Das Anwender-Lexikon ist eine Darstellung<br />

von Produktionsprozessen in der Bearbeitung von<br />

Massivholz, <strong>Holz</strong>werkstoffen und Kunststoffen und des<br />

Zusammenwirkens von Werkstoffen und Werkzeugen.<br />

In der Aus- und Weiterbildung an Berufs- und Fachschulen<br />

hat das Leitz-Lexikon deshalb seinen angestammten<br />

Platz als anerkanntes Lehrmittel.<br />

leitz GmbH & Co. KG<br />

D-73447 Oberkochen<br />

www.leitz.org<br />

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62<br />

<strong>Holz</strong>welten <strong>Holz</strong>kunst<br />

Häuser im Kleinformat, Stühle auf Stelen, Nägel in Groß: Hans Panschar zimmert keine<br />

Dachstühle, sondern Kunst. Seine Inspirationen liefern der Alltag und ein bewegter Lebenslauf.<br />

mikado 6.2010<br />

Captain’s Dinner<br />

(2009,<br />

Eichenholz, 44 x<br />

22 cm)


<strong>Holz</strong>welten <strong>Holz</strong>kunst<br />

Hans Panschar macht Dinge, mit<br />

denen sich der Mensch umgibt, zu<br />

Kunst: Stühle, Stifte, Städte, die sich<br />

aus Booten erheben. Er hängt eine<br />

Häuserzeile an die Wand, setzt Stühle<br />

auf Stelen, lehnt riesige <strong>Holz</strong>nägel<br />

mit Köpfen an eine Mauer und formt<br />

ungewöhnliche Regale. Sein Arbeitsmaterial<br />

ist <strong>Holz</strong> und sein Lebensweg<br />

genauso spannend und vielgestaltig<br />

wie seine Skulpturen.<br />

Schon als Schüler jobbte Panschar<br />

auf einer Bootswerft am Ammersee<br />

und baute dort Tornados und Katamarane.<br />

Parallel lebte er das Leben<br />

eines Jugendlichen, der das Wasser<br />

liebt: Er ging zum Surfen, zum Segeln<br />

– und spielte schon damals mit<br />

dem Gedanken, den Beruf des Bootsbauers<br />

ergreifen.<br />

Doch dann entschied er sich, noch<br />

ein paar Jahre länger zur Schule zu<br />

gehen, und absolvierte die Fachoberschule<br />

für Gestaltung. „So kam die<br />

Kunst in mein Leben“, lächelt er heute<br />

und schiebt nach, dass er schon als<br />

Kind gut zeichnen konnte. Studieren<br />

wollte er dieses Fach allerdings<br />

Vier Häuser<br />

▴<br />

(2009,<br />

Eichenholz,<br />

vierteilig,<br />

Höhe 140 cm)<br />

nicht – oder zumindest nicht gleich.<br />

Stattdessen arbeitete er nach dem<br />

Fachabitur ein Jahr lang als Windsurflehrer<br />

in Italien – und beschloss<br />

dann, erst einmal zu reisen.<br />

Scheideweg Pukuri Junction<br />

Asien, Australien, Süd- und Nordamerika:<br />

Zwei Jahre lang sah er sich<br />

mit zwei Freunden die Welt an, arbeitete<br />

als <strong>Holz</strong>fäller für den einzigen<br />

Tannenbaumzüchter von Australien,<br />

schuftete auf einer Bootswerft<br />

in Auckland, zimmerte <strong>Holz</strong>hütten<br />

zusammen, war Nachtwächter und<br />

vieles mehr.<br />

Und dann, mitten auf der Pukuri<br />

Junction, einem Eldorado für Segler<br />

an einer einsamen Ecke Neuseelands,<br />

nachdem er vier Stunden darauf gewartet<br />

hatte, dass endlich ein Autofahrer<br />

vorbeikam, um ihn ein paar<br />

Kilometer mitzunehmen, stieg aus<br />

dem ersten Auto sein alter Freund<br />

Andi. Angesichts eines solchen Zufalls<br />

trafen beide die Entscheidung:<br />

„Wir bauen eines Tages zusammen<br />

ein Segelschiff.“<br />

Das Vorhaben „Grafikstudium“<br />

war damit passè. Es wäre eh zu langweilig<br />

gewesen, findet er heute. Wieder<br />

zu Hause in Deutschland, machte<br />

er erst einmal ein Praktikum in einer<br />

Schreinerei. Bald war ihm klar,<br />

dass es ihm nicht genügte, „eckige<br />

Kisten“ zu bauen. Nein, er wollte<br />

mit runden Formen arbeiten, komplizierte<br />

Verbindungen und Arbeitstechniken<br />

erlernen, verrückte Dinge<br />

realisieren.<br />

Er machte eine Lehre als Bootsbauer.<br />

Die ausbildende Werft brachte<br />

ihm von der Pike auf bei, <strong>Holz</strong> mit<br />

Kunststoff zu verbinden. Er lernte zu<br />

planen, zu sägen und zu hobeln. Er<br />

erlebte, wie aus einfachen Planken in<br />

vielen Arbeitsschritten Renntornados<br />

der olympischen Klasse werden.<br />

Mit Kunst hatte das zwar nichts<br />

zu tun, aber mit <strong>Holz</strong>. Dieses Material<br />

ließ ihn auch bei seinem nächsten<br />

Karriereschritt nicht los: Er baute<br />

das Boot, von dem Andi und er<br />

drei Jahre zuvor fabuliert hatten: ein<br />

13 m langes Traumschiff aus rotem<br />

Zedernholz nach der Strip-Planking-<br />

www.mikado-online.de 63


<strong>Holz</strong>welten <strong>Holz</strong>kunst<br />

Bauweise. Zwei Jahre lang werkelten<br />

sie in einer Scheune in Lübeck an ihrem<br />

von einem Neuseeländer entworfenen<br />

Traumschiff. Als sie fertig waren,<br />

waren sie pleite.<br />

„Na ja, wir brauchten dringend<br />

Geld“, schmunzelt Panschar. Also segelten<br />

die beiden ins Mittelmeer und<br />

schipperten dort Touristen hin und<br />

her. „Mit dem Segeln ist das so eine<br />

Sache“, blickt er auf diese Zeit zurück,<br />

„entweder man hat Angst, oder<br />

es ist einem langweilig.“<br />

Also vertrieb er sich die Zeit mit<br />

Kunst. Er sammelte Treibholz und<br />

bastelte daraus Collagen, Bilder und<br />

Skulpturen. Und er verkaufte sie<br />

auch, quasi von Bord weg an all die<br />

Touristen und Menschen, die in den<br />

Häfen nach etwas Besonderem suchen,<br />

das sie vom Urlaub mitbringen<br />

können.<br />

Ein Meister mit Erfahrung<br />

Nach zwei Jahren fand auch dieser<br />

Lebensabschnitt ein Ende. Die beiden<br />

segelten ihr Schiff zurück nach<br />

Lübeck. Panschar ging dann mit<br />

seiner zukünftigen Frau nach München.<br />

„Werkstattleiter für die Schreinerei<br />

am Lehrstuhl für Ergonomie der<br />

TU München gesucht.“ So ungefähr<br />

lautete die Anzeige, die dem jungen<br />

Bootsbauer mit Segelerfahrung just in<br />

64<br />

▴ Das große<br />

Stadtrad<br />

(2010, Lindenholz,<br />

Durchmesser<br />

120 cm)<br />

Drei Kuckucks-<br />

▾<br />

heime<br />

(2009, Eichen-<br />

und Robinienholz,<br />

teilweise ge-<br />

brannt, dreiteilig,<br />

35 x 22 cm)<br />

mikado 6.2010<br />

dieser Zeit in die Hände fiel. Schließlich<br />

brauchte er Arbeit. Der für die<br />

Stellenvergabe zuständige Professor<br />

fand Gefallen an seinem wilden Lebenslauf<br />

und stellte ihn ein.<br />

Es war ein sicherer Posten. Er hätte<br />

vielleicht langweilig werden können,<br />

wenn ein anderer als Panschar<br />

ihn gekriegt hätte. Doch der nutzte<br />

ihn als Station auf seinen ihm<br />

damals selbst noch nicht bewussten<br />

Weg zum Bildhauer: Er begann, Möbel<br />

zu entwerfen, baute Kommoden,<br />

Tische, Stühle, sehr schlicht, aber mit<br />

dem gewissen Etwas.<br />

„Bis dahin war ich einfach nur<br />

Bootsbaugeselle gewesen, doch die<br />

Position an der TU gab mir die Chance,<br />

die Meisterprüfung im Schreinerhandwerk<br />

zu machen“, erinnert er<br />

sich. Als er die hatte, reduzierte er<br />

seinen Job auf eine Drittelstelle, um<br />

verstärkt Möbel zu bauen. Den passenden<br />

Ort dafür hatte er auch gefunden:<br />

Ein alter, etwas heruntergekommener<br />

Bauernhof in Berg am<br />

Starnberger See wartete quasi darauf,<br />

dass ihn jemand wieder bewohnbar<br />

machte. Eine Weile noch jonglierte<br />

er zwischen seinem Atelier und der<br />

TU, dann widmete er sich ganz seiner<br />

neuen Profession.<br />

Seine strengen Entwürfe, denen<br />

Treibholz, mal naturbelassen, mal<br />

bunt gestrichen, das gewisse Etwas<br />

verliehen, kamen an. Das Geschäft<br />

lief gut und von Tag zu Tag besser.<br />

Er gründete eine Familie. Gleichzeitig<br />

wuchs in ihm der Wunsch, <strong>Holz</strong>kunst<br />

zu machen und sich darauf zu konzentrieren.<br />

„Ich bin immer gut damit<br />

gefahren, dass ich Risiken eingegangen<br />

bin“, denkt er an diese Entscheidung<br />

zurück, „also habe ich damals<br />

wieder einmal den unbekannten, unsicheren<br />

Weg eingeschlagen.“


<strong>Holz</strong>welten <strong>Holz</strong>kunst<br />

Ja zum Risiko<br />

Seither ist er Bildhauer. Ausschließlich.<br />

Am liebsten verarbeitet er Eichenholz,<br />

schon deshalb, weil sich<br />

das auch für den Außenbereich eignet.<br />

Zudem ist es auf Gerbsäure sehr<br />

reaktionsfreudig und Panschar arbeitet<br />

gerne mit chemischen Veränderungen.<br />

So hat er z. B. eine Rosttechnik<br />

entwickelt, die die Exponate<br />

mit einer Eisenhaut umhüllt. „Doch<br />

eigentlich freue ich mich über jedes<br />

<strong>Holz</strong>“, betont er. Und weil er das<br />

meiste Material, das er verarbeitet,<br />

Ausstellungen<br />

Ateliertage Berg<br />

Tage des offenen Ateliers bei<br />

Hans Panschar<br />

D-82335 Berg<br />

26./27. Juni 2010 und<br />

3./4. Juli 2010,<br />

Samstag 14–19 Uhr,<br />

Sonntag 11–19 Uhr<br />

www.hanspanschar.de<br />

Häuser<br />

Fraunhofer inHaus-Zentrum<br />

D-47057 Duisburg<br />

16. September bis<br />

29. Oktober 2010<br />

www.inhaus-zentrum.de<br />

▴ Hans Panschar<br />

bei der<br />

Arbeit. Die<br />

Kettensäge gehört<br />

dabei zu<br />

seinen Lieblingswerkzeugen<br />

Die schwarze<br />

▸<br />

Stadt (2007,<br />

Eichenholz mit<br />

Eisen geschwärzt,<br />

vier-<br />

teilig, Höhen<br />

150 bis 178 cm)<br />

geschenkt bekommt, gibt es auch<br />

Skulpturen aus Pappel, Nussbaum,<br />

Birke und Ahorn.<br />

Meist arbeitet er frei nach eigenen<br />

Skizzen. In seinen Werken kommen<br />

nur selten Menschen vor. Stattdessen<br />

verarbeitet Panschar sein Leben:<br />

Stuhl steht für Sesshaftigkeit, Arche<br />

für Zuflucht, Schiff für Reisen,<br />

das Unterwegs-Sein. „Häuser und<br />

Städte sind ein großes Thema für<br />

mich“, gesteht er. Sie repräsentieren<br />

den Wunsch, sich niederzulassen und<br />

eine Burg zu bauen.<br />

Und, hat er sich niedergelassen?<br />

„Ich bin angekommen“, antwortet er,<br />

„und natürlich werde ich mich weiterentwickeln,<br />

aber die Arbeit, die ich<br />

mache, ist stimmig, und ich werde<br />

auch dabei bleiben.“ Ganz das Reisen<br />

aufgegeben hat er natürlich nicht,<br />

aber für seine Arbeit genügt ihm inzwischen<br />

eine Reise in seinem Kopf.<br />

Die Ideen, die ihn zu seinen Kunstwerken<br />

inspirieren, verdankt er seiner<br />

bewegten Vergangenheit. „Und<br />

wenn ich an einer Arbeit sitze, habe<br />

ich schon drei, vier andere Werke im<br />

Kopf“, schmunzelt er.<br />

Kunst aus <strong>Holz</strong> in einer Welt, in<br />

der es so viele brotlose Künstler<br />

gibt. Kann einer wirklich davon leben,<br />

noch dazu einer, dessen Weg so<br />

viele Windungen beschrieben hat?<br />

Panschar lacht: „Ich bin kein verkappter<br />

Erbe, und Kunst ist auch harte<br />

Arbeit, aber ich bin schon lange<br />

dabei und habe mir einen eigenständigen<br />

Ausdruck erarbeitet. Und ja,<br />

ich und meine Familie, wir leben davon,<br />

und es läuft ganz gut.“<br />

Christine Ryll, München ▪<br />

www.mikado-online.de 65<br />

QUIRIN LEPPERT


JURA-HOLZBAU<br />

ARCHIMEDIALAB/BERND LEDERLE<br />

66<br />

Vorschau mikado 7.2010 erscheint am 2. Juli 2010<br />

Ingenieurholzbau<br />

Verwaltungsgebäude in Schwandorf<br />

Die komplexen Anforderungen beim Neubau der<br />

Verwaltung des Zweckverbands Müllverwertung<br />

Schwandorf führten zu einer ungewöhnlichen<br />

Lösung. Von einer „gebauten Landschaft“ sprechen<br />

die Architekten. Die organische Form der doppelt<br />

gekrümmten Schale entsteht durch rautenförmig<br />

angeordnete Brettschichtholz-Bogenbinder.<br />

Impressum<br />

Offizielles Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der<br />

Europäischen Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (E.V.H.), Luxemburg<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4<br />

86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0<br />

www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />

Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland<br />

Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />

Christoph Maria Dauner<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />

Christoph.Dauner@weka.de<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />

Claudia.Vielweib@weka.de<br />

Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh)<br />

Guenther.Hartmann@weka.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />

RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />

RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />

Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />

Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />

Anzeigen:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

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Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18/2010<br />

Aboverwaltung:<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis:<br />

11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />

11 Ausgaben Studenten/<br />

Meisterschüler: 75,00 €<br />

Einzelheft: 12,80 €<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />

mikado 6.2010<br />

Thema des Monats<br />

Hallen- und Gewerbebau<br />

Unternehmen signalisieren ihre Kompetenz und ihren Erfolg<br />

durch schicke Firmengebäude. Sie sind „gebaute Visiten-<br />

karten“ und für ein positives Image unverzichtbar. Seitdem<br />

das Thema „Nachhaltigkeit“ im öffentlichen Bewusstsein<br />

wichtig ist, findet dabei <strong>Holz</strong> als Baumaterial immer öfter<br />

Verwendung – zumal sich seine Leistungsfähigkeit in den<br />

letzten Jahrzehnten durch technische Entwicklungen ständig<br />

verbessert hat.<br />

Außerdem<br />

Ihr gutes Recht:<br />

Aktuelles<br />

Gerichtsurteil<br />

zu Kündigungsfristen<br />

RUPERT STEINER<br />

Architektur<br />

Freibad<br />

Vorgefertigte Brettsperrholzelemente prägen die<br />

Konstruktion und das Erscheinungsbild des Wein-<br />

landsbads in Mistelbach. Der Gebäudekomplex<br />

gewann den Niederösterreichischen <strong>Holz</strong>baupreis<br />

und einen Österreichischen Bauherrenpreis. Die<br />

elegante Form des Bauwerks erinnert an traditionelle<br />

Sommerbäder.<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />

Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />

lithografie:<br />

high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />

Druck:<br />

Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />

ISSN<br />

0944-5749<br />

Erscheinungsweise:<br />

11 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />

Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />

Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />

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VERBAND AKTUEll<br />

Zukunft <strong>Holz</strong> gGmbH<br />

Gemeinsame Klammer für <strong>Holz</strong><br />

Seit 23. März 2010 gibt es die „Zukunft <strong>Holz</strong> gGmbH“. Am 7. Mai 2010 lud der<br />

ehrenamtliche Geschäftsführer Rainer Kabelitz-Ciré alle beteiligten Akteure nach<br />

Berlin, um dort die Weichen auf Erfolg zu stellen.<br />

Das Ziel von Zukunft <strong>Holz</strong><br />

lautet: „Projektorganisation<br />

und -koordination für Maßnahmen<br />

der <strong>Holz</strong>absatzförderung,<br />

Förderung nachhaltiger<br />

Forstwirtschaft und nachhaltiger<br />

<strong>Holz</strong>produktion.“ Gründer<br />

der gGmbH sind <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland, der Deutsche<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaftsrat (DHWR) und<br />

der Deutsche Forstwirtschaftsrat<br />

(DFWR). Bis ein hauptamtlicher<br />

Geschäftsführer gefunden<br />

◂ Ullrich Huth, Vorsitzender <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland und Präsident des<br />

Deutschen <strong>Holz</strong>wirtschaftsrats<br />

(DHWR), machte sich stark für die<br />

Zukunft <strong>Holz</strong> gGmbH<br />

Die Teilnehmer wollten die Details<br />

▸<br />

über Finanzierung, Nutzen und<br />

Aufgaben von Zukunft <strong>Holz</strong> erfahren<br />

ist, übernimmt Rainer Kabelitz-<br />

Ciré, Geschäftsführer von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland, diese Position<br />

in ehrenamtlicher Funktion.<br />

„Wir brauchen eine gemeinsame<br />

Klammer für den begehrten<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong>“, erläuterte Kabelitz-Ciré.<br />

Die Zukunft <strong>Holz</strong> gGmbH<br />

soll die zentrale Kommunikationsplattform<br />

werden, um <strong>Holz</strong><br />

mit einer Stimme in der Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Neben<br />

der Kommunikation rückt Zukunft<br />

<strong>Holz</strong> die Bereiche Marktberichterstattung<br />

und den Informationsdienst<br />

<strong>Holz</strong> in den<br />

Mittelpunkt ihrer Aufgaben.<br />

Vom Erfolg der gGmbH ist auch<br />

MdB Georg Schirmbeck (CDU),<br />

Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats,<br />

überzeugt: „Wir<br />

◂ Rainer Kabelitz-Ciré erläuterte als<br />

ehrenamtlicher Geschäftsführer<br />

von Zukunft <strong>Holz</strong> die Kernaufgaben<br />

der gemeinnützigen Gesellschaft<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

glauben an die Zukunft von<br />

<strong>Holz</strong>!“ Dafür machte sich auch<br />

Ullrich Huth, Vorsitzender von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland und Präsident<br />

des Deutschen <strong>Holz</strong>wirtschaftsrats<br />

(DHWR), stark. Um<br />

eine tragfähige Finanzierung<br />

Neue Merkblätter in der Infoline<br />

auf die Beine zu stellen, will er<br />

mit Zukunft <strong>Holz</strong> am 14. Juni<br />

2010 ein beschlussfähiges Treffen<br />

organisieren, damit bisher<br />

erreichte Vermarktungserfolge<br />

für <strong>Holz</strong> erhalten und ausgebaut<br />

werden können. cm ▪<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland stellt seinen Mitgliedsbetrieben zwei neue<br />

Merkblätter über „Infoline“ zur Verfügung. Das neue Merkblatt<br />

„Energieeinsparverordnung 2009 – Anforderungen an die<br />

energetische Modernisierung der Gebäudehülle“ behandelt die<br />

höheren Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz, die<br />

seit dem 1. Oktober 2009 für die Altbausanierung von Wohn-<br />

und Nichtwohngebäuden gelten. Die Anforderungen an die<br />

Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden wurden im Vergleich zur<br />

EnEV 2007 um durchschnittlich 30 % erhöht. Für die Sanierung<br />

von Bestandsgebäuden bedeutet dies beispielsweise eine mittlere<br />

Reduzierung der U-Werte der Bauteile der Gebäudehülle<br />

um 15 % gegenüber der EnEV 2007 (bzw. auch EnEV 2002).<br />

Das aktuelle Merkblatt beschränkt sich auf die für den <strong>Holz</strong>bau<br />

wesentlichen Bauteile. Das Merkblatt „Dachlatten“ wurde<br />

generell überarbeitet und an die änderung der DIN 1052:2008<br />

angepasst. Es enthält jetzt auch Hinweise zum <strong>Holz</strong>- und Korrosionsschutz.<br />

Den Zugang zur Infoline erhalten Mitglieder wie<br />

gewohnt über den jeweiligen Landesverband.<br />

I


Aus guten Einzelspielern<br />

ein schlagkräftiges Team<br />

formen und führen, eine Spielphilosophie<br />

entwickeln und zielstrebig<br />

umsetzen, sich im harten<br />

Kampf gegen Konkurrenten<br />

durchsetzen und Menschen<br />

begeistern – Fußballtrainer haben<br />

sehr viel mit Unternehmern<br />

gemeinsam. Das ist einer<br />

der Gründe, warum das Spiel<br />

so faszinierend ist. Einen anderen<br />

Grund nannte Trainerlegende<br />

Sepp Herberger in seinem berühmten<br />

und oft zitierten Satz:<br />

Weil man vorher nie weiß, wie<br />

ein Spiel ausgehen wird.<br />

II<br />

VERBAND AKTUEll<br />

mikado-Umfrage<br />

Wer wird Weltmeister?<br />

Deutschland ist im WM-Fieber. Eine ganze Nation ist Fan, Bundestrainer,<br />

Fußballphilosoph und Wahrsager gleichzeitig. mikado entlockte Verbandschefs<br />

und -geschäftsführern jeweils fünf Tipps zum Verlauf des Turniers.<br />

Und weil niemand weiß, wie<br />

ein Spiel ausgeht, reizt das Tippen<br />

umso mehr – das einzelner<br />

Spiele und erst recht das einer<br />

gesamten Weltmeisterschaft, bei<br />

der die besten 32 Nationalmannschaften<br />

vier intensive Wochen<br />

lang ihre Fähigkeiten messen.<br />

mikado wollte wissen, wie denn<br />

die Chefs und Geschäftsführer<br />

der Verbände von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland tippen und stellte<br />

ihnen fünf Fragen:<br />

▸ Welche Mannschaft wird<br />

Weltmeister?<br />

▸ Welches Außenseiterteam<br />

überrascht am meisten?<br />

mikado 6.2010<br />

▸ Wie weit schafft es die<br />

deutsche Mannschaft?<br />

▸ Wer wird der beste Spieler<br />

des Turniers?<br />

▸ Wer wird bester Torschütze?<br />

Tippen auch Sie den Weltmeister!<br />

ALLIANZ-ARENA/B. DUCKE<br />

Karten für Fußballbundesliga-<br />

◂<br />

spiele in der Münchener<br />

Allianz-Arena, dem Schauplatz des<br />

Eröffnungsspiels 2006,<br />

können mikado-Leser gewinnen<br />

Bei der Frage nach dem Weltmeister<br />

setzen die meisten Tipper<br />

auf Deutschland, das sich<br />

bei Turnieren meist in guter<br />

Form <strong>zeigt</strong> und diesmal zahlreiche<br />

Spieler des Champions-<br />

League-Finalisten FC Bayern<br />

München in seinen Reihen hat.<br />

Als besten Spieler erwarten die<br />

meisten den Argentinier Lionel<br />

Messi, der beim spanischen<br />

Meister CF Barcelona eine glänzende<br />

Saison gespielt hat. Nur<br />

einmal wird auch einem deutschen<br />

Spieler diese Leistung<br />

zugetraut, nämlich Mittelfeldmotor<br />

Bastian Schweinsteiger,<br />

der trotz seines Alters von erst<br />

25 Jahren schon fast 80 Länderspiele<br />

auf dem Buckel hat,<br />

aber erst diese Saison unter<br />

Louis van Gaal in die Weltklasse<br />

aufstieg. Bei den Fragen<br />

nach dem Überraschungsteam<br />

und dem Torschützenkönig gehen<br />

die Meinungen dann ziemlich<br />

auseinander. ▪<br />

Auch die mikado-Leser können den kommenden Weltmeister<br />

tippen – und dabei gewinnen. Unter allen richtigen Tipps<br />

verlost mikado dreimal zwei Logenkarten für Fußballbundesligaspiele<br />

der kommenden Saison in der Allianz-Arena, dem<br />

Stadion des Champions-League-Finalisten FC Bayern München.<br />

Ausführliche Informationen und Teilnahmebedingungen stehen<br />

in diesem Heft auf Seite 8.


VERBAND AKTUEll<br />

◂ Ullrich Huth,<br />

Vorsitzender von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Weltmeister: Deutschland<br />

Überraschungsteam: Elfenbeinküste<br />

Deutschland: Finale<br />

Bester Spieler: Lionel Messi<br />

Bester Torschütze: Wayne Rooney<br />

◂ Joachim<br />

Hörrmann,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

von<br />

<strong>Holz</strong>bau Baden-<br />

Württemberg<br />

Weltmeister: Spanien<br />

Überraschungsteam: Elfenbeinküste<br />

Deutschland: Viertelfinale<br />

Bester Spieler: Lionel Messi<br />

Bester Torschütze: Lionel Messi<br />

◂ Alexander Habla,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

des<br />

Landesinnungsverbandes<br />

des Bayerischen<br />

Zimmererhandwerks<br />

Weltmeister: Deutschland<br />

Überraschungsteam: Elfenbeinküste<br />

Deutschland: Finale<br />

Bester Spieler: Lionel Messi<br />

Bester Torschütze: Fernando Torres<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

◂ Rainer Kabelitz-<br />

Ciré, Geschäftsführer<br />

von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland<br />

Weltmeister: Deutschland<br />

Überraschungsteam: Ghana<br />

Deutschland: Finale<br />

Bester Spieler: Lionel Messi<br />

Bester Torschütze: Stefan Kießling<br />

◂ Michael Hafner,<br />

Verbands direktor<br />

von <strong>Holz</strong>bau Baden<br />

Weltmeister: Brasilien<br />

Überraschungsteam: Slowenien<br />

Deutschland: Halbfinale<br />

Bester Spieler: Lionel Messi<br />

Bester Torschütze: Thomas Müller<br />

◂ Wilhelm Reihl,<br />

Geschäftsführer des<br />

Verbandes<br />

Niedersächsischer<br />

Zimmermeister<br />

Weltmeister: Brasilien<br />

Überraschungsteam: –<br />

Deutschland: Gruppenphase<br />

Bester Spieler: –<br />

Bester Torschütze: –<br />

◂ Josef Schlosser,<br />

Präsident von<br />

<strong>Holz</strong>bau Baden-<br />

Württemberg<br />

Weltmeister: Brasilien<br />

Überraschungsteam: Kamerun<br />

Deutschland: Halbfinale<br />

Bester Spieler: Lionel Messi<br />

Bester Torschütze: Lionel Messi<br />

◂ Peter Aicher,<br />

Präsident des<br />

Landesinnungsverbandes<br />

des<br />

Bayerischen<br />

Zimmererhandwerks<br />

Weltmeister: Deutschland<br />

Überraschungsteam: Kamerun<br />

Deutschland: Finale<br />

Bester Spieler: Lionel Messi<br />

Bester Torschütze: Arjen Robben<br />

Michael Schönk,<br />

◂<br />

Landesfach-<br />

gruppenleiter<br />

der Fachgruppe<br />

<strong>Holz</strong>bau im<br />

Baugewerbeverband<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Weltmeister: Deutschland<br />

Überraschungsteam: Holland<br />

Deutschland: Finale<br />

Bester Spieler:<br />

Bastian Schweinsteiger<br />

Bester Torschütze: Wayne Rooney<br />

III


IV<br />

VERBAND AKTUEll AUS DEN LANDESVERBäNDEN<br />

Verband des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes Baden-Württemberg<br />

Ausbildung sichert Fachkräfte<br />

Richard Drautz (FDP), Wirtschaftsstaatssekretär in Baden-Württemberg, unter-<br />

stützt die überbetrieblichen Berufsausbildungslehrgänge des Gemeinnützigen<br />

Berufsförderungswerks des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes Baden-Württemberg.<br />

Für die überbetrieblichen<br />

Berufsausbildungslehrgänge<br />

im Jahr 2010 hat das<br />

Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg<br />

dem Gemeinnützigen<br />

Berufsförderungswerk<br />

des Baden-Württembergischen<br />

Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes<br />

GmbH einen Zuschuss in<br />

Höhe von 439 775 Euro bewilligt.<br />

Zudem fördert das Wirtschaftsministerium<br />

die energetische<br />

Modernisierung des<br />

Zimmerer-Ausbildungszentrums<br />

(ZAZ) mit einem Zuschuss<br />

in Höhe von 300 000 Euro aus<br />

Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms.<br />

Richard Drautz<br />

(FDP), Staatssekretär im Wirtschaftsministerium,<br />

übergab die<br />

beiden Bewilligungsbescheide in<br />

Biberach dem Geschäftsführer<br />

des Baden-Württembergischen<br />

Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes<br />

Joachim Hörrmann und<br />

dem ZAZ-Gesamtleiter Thomas<br />

Rothfuß.<br />

Im Gemeinnützigen Berufsförderungswerk<br />

finden im Jahr<br />

2010 insgesamt 217 überbetrieblicheBerufsausbildungslehrgänge<br />

für rund 3770 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer statt.<br />

„Durch die Modernisierung<br />

und Sanierung des ZAZ kann<br />

die Ausbildung im baden-württembergischenZimmererhandwerk<br />

künftig unter verbesserten<br />

Bedingungen stattfinden“,<br />

erklärte Richard Drautz. „Darüber<br />

hinaus leisten wir mit der<br />

Maßnahme einen wichtigen Beitrag<br />

zum Umweltschutz und das<br />

ZAZ spart bei den Betriebskosten<br />

bares Geld, das es anderweitig<br />

in die berufliche Bildung investieren<br />

kann.“<br />

Der Staatssekretär wies darüber<br />

hinaus auf die große Bedeutung<br />

einer zukunftsfähigen<br />

mikado 6.2010<br />

Infrastruktur an überbetrieblichen<br />

Berufsbildungsstätten für<br />

die Leistungsfähigkeit des dualen<br />

Ausbildungssystems, die<br />

berufliche Weiterbildung und<br />

das Ausbildungsplatzangebot<br />

im ländlichen Raum hin. Das<br />

Land beteiligt sich zu 75 Prozent<br />

der förderfähigen Kosten<br />

an der energetischen Modernisierung<br />

des ZAZ.<br />

Ausbildung auf hohem<br />

Niveau halten<br />

Überbetriebliche Berufsausbildungslehrgänge<br />

werden in Baden-Württemberg<br />

in rund 100<br />

Bildungs- und Technologiezentren<br />

der Wirtschaftsorganisationen<br />

angeboten und vom<br />

Wirtschaftsministerium jährlich<br />

mit rund acht Millionen<br />

Euro gefördert. Dort werden<br />

den Auszubildenden nach einem<br />

mehrstufigen Konzept die<br />

◂ V.l.n.r.: Thomas Rothfuß<br />

(ZAZ-Leiter) und Joachim Hörrmann<br />

(Hauptgeschäftsführer im Verband<br />

des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes<br />

Baden-Württemberg) informierten<br />

Staatssekretär Richard<br />

Drautz über die Ausbildungsinhalte,<br />

die u.a. Bernd Otto (ganz vorne) am<br />

Zimmerer-Ausbildungszentrum<br />

(ZAZ) vermittelt<br />

Ausbildungsinhalte vermittelt,<br />

die der jeweilige Ausbildungsbetrieb<br />

selbst nicht vermitteln<br />

kann. „Die überbetrieblichen Berufsausbildungslehrgänge<br />

sind<br />

ergänzender Bestandteil der dualen<br />

Ausbildung und garantieren<br />

ein hohes Niveau der Ausbildung“,<br />

so Richard Drautz.<br />

Es sei wichtig, so der Staatssekretär,<br />

dass die Betriebe ausbilden,<br />

um für die Zukunft genügend<br />

Fachkräfte zu haben.<br />

„Nach einer Studie, die wir in<br />

Auftrag gegeben haben, werden<br />

in Baden-Württemberg bereits<br />

im Jahr 2015 120 000 dual<br />

ausgebildete Fachkräfte fehlen.“<br />

Das Wirtschaftsministerium unterstütze<br />

deshalb mit der Förderung<br />

der überbetrieblichen<br />

Berufsausbildungslehrgänge<br />

weiterhin die Betriebe bei der<br />

Ausbildung der Fachkräfte von<br />

morgen. ▪


VERBAND AKTUEll VERBäNDE & VEREINIGUNGEN<br />

Akademie des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes e.V.<br />

<strong>Holz</strong>bau made in Sweden<br />

Die Akademie des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes bietet im September eine<br />

viertägige Studienreise nach Südschweden an. Mitfahren lohnt sich,<br />

denn in Schweden pflegt der <strong>Holz</strong>bau eine besonders selbstbewusste Haltung.<br />

▴ Früher: Das Rathaus in Mariefred verkörpert den traditionellen schwedischen<br />

<strong>Holz</strong>bau<br />

Der Blick nach Schweden<br />

lohnt sich: Die <strong>Holz</strong>bauprojekte<br />

der letzten Jahre sind<br />

spektakulär. Doch vor allem die<br />

Hintergründe sind von Bedeutung.<br />

Über allem steht die Frage,<br />

wie es der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

gelingen konnte, Politik und<br />

Gesellschaft davon zu überzeugen,<br />

dass das zeitgemäße Bauen<br />

mit <strong>Holz</strong> nicht nur die Pflege<br />

oder Weiterentwicklung des roten<br />

Schwedenhauses ist.<br />

Gesetz läutet Wende ein<br />

Ende 1993 wurden in Stockholm<br />

die neuen nationalen Bauregeln<br />

(BBR94) veröffentlicht.<br />

Darin heißt es ganz unspektakulär:<br />

„Gebäude sollen so errichtet<br />

werden, dass der Entstehung<br />

von Bränden vorgebeugt<br />

wird, dass die Ausbreitung von<br />

Bränden und Rauchgasen innerhalb<br />

der Gebäude begrenzt<br />

wird, dass Personen in den Gebäuden<br />

aus diesen flüchten können<br />

oder auf eine andere Weise<br />

gerettet werden, sowie dass die<br />

Sicherheit für das Rettungspersonal<br />

beachtet wird.“ Nüchtern<br />

ist formuliert, was den Abschied<br />

von traditionellem Denken bedeutet.<br />

Mit dürren Worten präsentiert<br />

sich die Wende von den<br />

Detailanforderungen hin zu<br />

funktionalen Maßgaben.<br />

In der Folge bauten die<br />

Schweden 1996/97 im Projekt<br />

„Wälludden“ das erste 5-geschossige<br />

<strong>Holz</strong>haus nach langer<br />

Zeit der Dominanz der mineralischen<br />

Bauweisen. Das<br />

Projekt war Teil des im Verbund<br />

der nordeuropäischen Länder<br />

umgesetzten Forschungs- und<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

▴ Heute: Ein Besuch des 8-geschossigen Wohnbaus Limnologen in Växjo<br />

steht natürlich auch auf dem Programm der Studienreise<br />

Entwicklungsprogramms<br />

„Brandsäkra trähus“, in dem<br />

verschiedene mehrgeschossige<br />

Bauvorhaben umgesetzt und<br />

gemeinschaftlich dokumentiert<br />

und evaluiert wurden.<br />

Nationale <strong>Holz</strong>baustrategie<br />

Ein weiterer Anlass, einen Blick<br />

auf die Stellung des <strong>Holz</strong>baus<br />

in Schweden zu werfen, ist<br />

das 2006 von der Regierung in<br />

Stockholm verabschiedete Programm<br />

der Nationalen <strong>Holz</strong>baustrategie.<br />

Realisiert wurden<br />

in diesem Rahmen neben den<br />

prominenten 8-geschossigen<br />

Wohnungsbauprojekten „Limnologen“<br />

und „Portvakten“ in<br />

Växjö weitere Wohnungsbauten,<br />

Bürogebäude, Gebäude für<br />

Kultur und Bildung sowie den<br />

Sport. Der <strong>Holz</strong>bau erfuhr die<br />

zugesagte politische Unterstützung<br />

seitens der Nationalen<br />

<strong>Holz</strong>baustrategie in Form von<br />

Öffentlichkeitsarbeit, geleistet<br />

von der „<strong>Holz</strong>baukanzlei“ des<br />

Ministerpräsidenten. Daneben<br />

standen erhebliche Kapazitäten<br />

der Technischen Hochschulen<br />

zur Verfügung.<br />

Konzeptionell zeichnet den<br />

<strong>Holz</strong>bau „Made in Sweden“ ein<br />

hohes Maß an Kreativität aus.<br />

Auch bei der Qualität lohnt der<br />

Blick auf das Gebaute und der<br />

Vergleich mit den mitteleuropäischen<br />

Standards.<br />

Termin:<br />

22. bis 26. September 2010<br />

Teilnahmegebühr:<br />

928 Euro (Doppelzimmer) /<br />

1023 Euro (Einzelzimmer)<br />

Anmeldung und Informationen:<br />

www.azh-holzbau.de ▪<br />

V<br />

DEDERICH


VI<br />

VERBAND AKTUEll VERBäNDE & VEREINIGUNGEN<br />

Europäische Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (E.V.H.)<br />

Belgien und Frankreich wollen dabei sein<br />

▴ <strong>Holz</strong>bau für Europa: Die E.V.H. beriet über eine schlagkräftigere Strategie<br />

mikado 6.2010<br />

Den <strong>Holz</strong>bau europaweit auf<br />

Erfolgskurs bringen – dafür<br />

stellten die Mitglieder der<br />

E.V.H. am 4. und 5. Mai 2010 in<br />

Brüssel die Weichen. Verbandsvertreter<br />

aus Deutschland, Luxemburg,<br />

Österreich und der<br />

Schweiz diskutierten das Strategiepapier<br />

„<strong>Holz</strong>bau Europa“,<br />

dessen Inhalt der E.V.H. deutlich<br />

mehr Schlagkraft geben könnte.<br />

Dafür interessierten sich auch<br />

die Zimmererverbände aus Belgien<br />

und Frankreich, die bislang<br />

Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB)<br />

Keine Kürzung der Investitionen<br />

Der Vorsitzende der Bundesvereinigung<br />

Bauwirtschaft<br />

(BVB), Karl-Heinz Schneider,<br />

nahm auf einer Pressekonferenz<br />

in Berlin Stellung zu der<br />

Steuerschätzung, die Anfang<br />

Mai von der Bundesregierung<br />

vorgelegt wurde: „Die nun bekannt<br />

gewordenen Zahlen zu<br />

den erwarteten Steuereinnahmen<br />

des Staates zeigen einmal<br />

mehr: Der Staat hat kein Einnahmenproblem,<br />

diese stiegen<br />

auch in den Krisenjahren 2008<br />

und 2009 an, sondern ein Ausgabenproblem.<br />

Der Staat darf<br />

bei Investitionen bzw. bei investiven<br />

Anreizen gerade nicht<br />

sparen.“ Diese Anreize lösten<br />

nach Schneiders Berechnungen<br />

private Investitionen aus und<br />

brächten ein Vielfaches an Steuern<br />

in die öffentlichen Kassen<br />

zurück (siehe Kasten).<br />

Die Erhöhung der konsumtiven<br />

Ausgaben hält Schneider<br />

für falsch. Diese müssten<br />

zugunsten höherer Investitionen<br />

zurückgefahren werden. „Nur<br />

so kann die Wirtschaft wieder<br />

in Gang kommen. Nur Investitionen<br />

sind die Grundlage<br />

für Wachstum und Wohlstand.“<br />

Schneider weiter: „Wir negieren<br />

nicht, dass die öffentlichen<br />

Haushalte konsolidiert und vor<br />

allem Schulden abgebaut werden<br />

müssen. Kürzt man dafür<br />

allerdings Investitionen, handelt<br />

man grob fahrlässig. Investitionen<br />

zu streichen ist aus<br />

wahltaktischen Gesichtspunkten<br />

zwar einfach, es ist ordnungspolitisch<br />

aber falsch.“<br />

Bauwirtschaft hat schon viel<br />

geleistet<br />

Schneider betonte, dass gerade<br />

die Bauwirtschaft ihren Anteil<br />

am sog. „Subventionsabbau“<br />

bereits geleistet habe. Er<br />

erinnerte in diesem Zusammenhang<br />

an den Wegfall der degressiven<br />

AfA, die Erhöhung der<br />

Grunderwerbsteuer, die Verlängerung<br />

der Spekulationsfrist,<br />

die Begrenzung der Verlustverrechnung<br />

zwischen den Einkunftsarten<br />

sowie besonders<br />

an den Wegfall der Eigenheim-<br />

zulage. Schneider forderte in<br />

diesem Zusammenhang eine<br />

Änderung des Steuerverfahrensrechts<br />

sowie den Abbau bürokratischer<br />

Hemmnisse. „Gerade<br />

Rückflüsse von Investitionen<br />

noch nicht auf europäischer<br />

Ebene mitwirken. Sie informierten<br />

sich aus erster Hand über die<br />

Erfolge, die die E.V.H. bisher erzielt<br />

hat. Gleichzeitig lernte das<br />

E.V.H.-Präsidium die Strukturen<br />

und Fokusthemen der Beitrittskandidaten<br />

kennen. Dabei ergaben<br />

sich zahlreiche Parallelen<br />

zum Engagement der bisherigen<br />

E.V.H.-Mitglieder, die reichlich<br />

Potenzial für normative, politische<br />

und technische Synergien<br />

bieten könnten. ▪<br />

diesen Maßnahmen müsste<br />

sich die Bundesregierung widmen<br />

– wegen der vermeintlich<br />

leeren Kassen. Wenn sie darüber<br />

hinaus für eine Verstetigung<br />

der kommunalen Finanzen<br />

sorgt und Arbeitnehmer bzw.<br />

Personengesellschaften steuerlich<br />

entlastet, steht einem Aufschwung<br />

auch in der Bauwirtschaft<br />

nichts mehr im Wege.“ ▪<br />

Die BVB geht im Beispiel von einer privaten Investition in Höhe<br />

von 50 000 € aus und unterstellt einen durchschnittlichen Facharbeiterlohn<br />

von 30 000 €.<br />

Auf die Investition von 50 000 € entfallen 19 % Mehrwertsteuer:<br />

9500 €<br />

Auf einen Facharbeiterlohn von 30 000 € entfallen:<br />

12,5 % Lohnsteuer = 3750 €<br />

5,5 % Solidaritätszuschlag = 206 €<br />

40 % Sozialversicherungsbeiträge =12 000 €<br />

Im Beispiel nimmt der Staat nimmt also 13 456 € an Steuern<br />

ein. Die Sozialversicherungen erhalten 12 000 € an Beiträgen.


VERBAND AKTUEll VERBäNDE & VEREINIGUNGEN<br />

Leistungspartner von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

Timmy beweist Stehvermögen<br />

Er ist 1,50 m hoch, wiegt 54 kg und steht seit April 2010 am Eingang der Zimmerei<br />

Graeff in Wiebelsheim (Rheinland-Pfalz). Gemeint ist „Timmy“, der Sympathieträger<br />

des Zimmererhandwerks, diesmal als fast mannshoher Stehtisch und Blickfang.<br />

Seinen neuen Platz verdankt<br />

Timmy dem Gewinnglück<br />

von Jennifer Mallmann. Die<br />

kaufmännische Angestellte der<br />

Zimmerei Graeff hatte bei der<br />

Messerallye der Leistungspartner<br />

von <strong>Holz</strong>bau Deutschland<br />

auf der Dach+<strong>Holz</strong> International<br />

2010 im Februar in Köln<br />

mitgemacht. Bei der Verlosung<br />

des Hauptpreises nach der Messe<br />

war ihre Gewinnkarte gezogen<br />

worden.<br />

„Er ist herrlich!“, erklärte Jennifer<br />

Mallmann begeistert nach<br />

der Übergabe des großen Timmys<br />

durch den Vorsitzenden von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund<br />

Deutscher Zimmermeister, Ullrich<br />

Huth, und Harald Neubauer,<br />

dem Leiter der Fachgruppe Zimmerer-<br />

und <strong>Holz</strong>baugewerbe im<br />

Baugewerbeverband Rheinland-<br />

Pfalz e.V. Mit dem Hauptgewinn<br />

bei der Messerallye hatte Jennifer<br />

Malmann nicht gerechnet.<br />

Die Messe und die Messerallye<br />

waren fast schon in Vergessenheit<br />

geraten, als der Anruf aus<br />

der Berliner Geschäftsstelle der<br />

Leistungspartner von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland kam.<br />

Die gesamte Branche<br />

entdecken<br />

Die Leistungspartner von <strong>Holz</strong>bau<br />

Deutschland, ein Zusammenschluss<br />

führender Hersteller<br />

von Baustoffen, -elementen<br />

sowie Zimmereimaschinen mit<br />

der <strong>Holz</strong>bauorganisation, veranstalteten<br />

auch in diesem<br />

Jahr eine Messerallye. Die<br />

Rallyekarte musste bei jedem<br />

Organ von <strong>Holz</strong>bau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />

Leistungspartner abgestempelt<br />

und anschließend am Stand von<br />

<strong>Holz</strong>bau Deutschland in die Lostrommel<br />

eingeworfen werden.<br />

Durch die Teilnahme an der<br />

Messerallye hat Jennifer Mallmann<br />

nach eigenen Angaben<br />

„viel von der Messe gesehen“.<br />

„Es war zwar anstrengend, aber<br />

sehr aufschlussreich, die einzelnen<br />

Stände der Leistungspartner<br />

zu besuchen.“ Die kaufmännische<br />

Angestellte war das erste<br />

Mal mit ihrem Betrieb auf<br />

der Dach+<strong>Holz</strong> International<br />

und lernte somit die wichtigsten<br />

Partner der <strong>Holz</strong>baubranche<br />

durch die Messerallye kennen.<br />

Neben dem Hauptpreis gab es<br />

noch Sonderpreise der einzelnen<br />

Leistungspartner, die täglich<br />

auf dem Stand von <strong>Holz</strong>bau<br />

Willkommen Timmy:<br />

◂<br />

<strong>Holz</strong>bau-Deutschland-Vorsitzender<br />

Ullrich Huth (links) und Harald<br />

Neubauer gratulierten Jennifer<br />

Mallmann, die den Stehtisch für die<br />

Zimmerei Graeff gewonnen hat<br />

Deutschland verlost worden waren.<br />

Dazu gehörten Werkzeugmaschinen<br />

und diverse Baumaterialien<br />

für den <strong>Holz</strong>bau, aber<br />

auch iPods, ein Strandstuhl und<br />

Goretex-Jacken, die zum Teil direkt<br />

auf der Messe bzw. inzwischen<br />

den Gewinnern übergeben<br />

worden sind.<br />

Timmy bleibt standhaft<br />

Auch wenn es der persönliche<br />

Gewinn von Jennifer Mallmann<br />

war, wird der große Timmy im<br />

Betrieb bleiben. „Dort ist doch<br />

mehr Platz für ihn“, so Mallmann.<br />

Für zu Hause hat sie von<br />

Ullrich Huth noch einen kleinen<br />

Timmy bekommen, der sie<br />

an ihren Gewinn und die Messe<br />

Dach+<strong>Holz</strong> International 2010<br />

erinnern wird. Der „Stehtisch-<br />

Timmy“ wurde übrigens eigens<br />

als Hauptgewinn für die Messerallye<br />

der Leistungspartner gefertigt.<br />

Timmy braucht aufgrund<br />

seiner Maße etwas Platz. Er ist<br />

1,50 m hoch, 30 cm tief und<br />

vor allem breit. Die Hutkrempe<br />

hat einen Durchmesser von<br />

über einem Meter. Damit ihm<br />

Feuchtigkeit nichts antut, ist die<br />

<strong>Holz</strong>figur mit Schiffslack versiegelt.<br />

Der Körper besteht aus<br />

Dreischichtplatten. Seine Beine<br />

sind aus Vollholz gefertigt, um<br />

eine optimale Standfestigkeit zu<br />

sichern. ▪<br />

VII


Ein neuer Markenauftritt, aktuelle<br />

Entwicklungen und<br />

vielversprechende Chancen im<br />

DachKomplett-Markt – das erwartete<br />

die Teilnehmer in Biberach.<br />

Sie erhielten zudem neue<br />

Ideen für den Verkauf mit dem<br />

„Nachfrage-Sog-System“. Alles<br />

in allem war es „wieder eine<br />

sehr gelungene Veranstaltung“,<br />

so das Fazit der Teilnehmer.<br />

Im Fokus der Frühjahrsveranstaltung<br />

stand das radikal<br />

veränderte Erscheinungsbild<br />

von DachKomplett. Alexander<br />

Habla, Hauptgeschäftsführer der<br />

Bayerischen Zimmererverbände<br />

und somit Franchisegeber<br />

von DachKomplett, nutzte die<br />

Gelegenheit, den anwesenden<br />

Zimmerern nahezubringen, warum<br />

DachKomplett sich in seiner<br />

Erscheinung am Markt überholt<br />

hat und es dringend einer<br />

Überarbeitung des Logos, des<br />

VIII<br />

VERBAND AKTUEll VERBäNDE & VEREINIGUNGEN<br />

Qualitätsverbund DachKomplett<br />

<strong>Holz</strong>bauer machen’s spannend<br />

Spannend – das war sie, die 11. Unternehmertagung DachKomplett von <strong>Holz</strong>bau<br />

Baden-Württemberg am 19. März 2010 im Kompetenz Zentrum <strong>Holz</strong>bau und Ausbau in<br />

Biberach. 58 Mitglieder informierten sich das über neue DachKomplett-CI.<br />

Internetauftrittes und der Medien<br />

bedurfte.<br />

Frisches Outfit für<br />

veränderten Markt<br />

Gemeinsam mit dem Marketingexperten<br />

Stefan Theßenvitz<br />

konnte er den Anwesenden<br />

plausibel verdeutlichen,<br />

dass DachKomplett zum einen<br />

in den meisten Regionen<br />

als Marke noch nicht bei den<br />

Kunden angekommen war. Eine<br />

Markt- und Kundenbefragung<br />

durch Stefan Theßenvitz belegte<br />

dieses. Er <strong>zeigt</strong>e darüber hinaus<br />

auf, dass sich der Markt<br />

für lukrative Aufträge im Geschäftsfeld<br />

„Komplette Ausbauleistung<br />

durch den Zimmerer“<br />

drastisch verändert hat und weiter<br />

verändern wird und darum<br />

eine Rundum-Erneuerung von<br />

DachKomplett dringend nötig<br />

war. In der lebhaften Diskussion<br />

mikado 6.2010<br />

Zukunft mit Zuversicht: Die<br />

◂<br />

QVDK-Mitglieder waren mit dem<br />

erneuerten Erscheinungsbild<br />

ihres Marketing-Verbundes sehr<br />

einverstanden<br />

war der Tenor unter den Mitgliedern<br />

zur neuen Darstellung von<br />

DachKomplett überwiegend positiv,<br />

ja teilweise sogar begeistert.<br />

Ein mancher outete sich<br />

als Fan des neuen Outfits mit<br />

der Äußerung, dass eine Veränderung<br />

schon seit Längerem<br />

fällig war.<br />

Für die Betriebe, welche sich<br />

mit Material im alten Design<br />

eingedeckt oder bereits Anzeigenreihen<br />

mit dem alten Logo<br />

gebucht haben, wird es einen<br />

Nachbetreuungsservice aus<br />

München geben. Auch die Internetpräsenz<br />

– von Geschäftsführer<br />

Thomas Schäfer am Nachmittag<br />

vorgestellt und von allen<br />

als sehr gelungen bezeichnet –<br />

wird so gestaltet werden, dass<br />

auch die Betriebe wahrgenommen<br />

werden, die zunächst noch<br />

das alte Logo weiterführen.<br />

Mitglieder verdienen besser<br />

Der Rückblick von Geschäftsführer<br />

Schäfer auf das Jahr 2009<br />

mit DachKomplett in Baden-<br />

Württemberg fiel äußerst positiv<br />

aus. Die Zahlen sowohl der internen<br />

Erfolgsabfrage als auch die<br />

Auswertung aus dem Betriebsvergleich<br />

belegen, dass man mit<br />

DachKomplett im lukrativsten<br />

Geschäftsfeld des <strong>Holz</strong>baus aktiv<br />

ist. Der Erfolg lässt sich sogar<br />

in Euro und Cent berechnen:<br />

DachKomplett-Mitgliedsunternehmen<br />

erwirtschaften ca. zwei<br />

Euro mehr pro Stunde als andere<br />

Teilnehmer des Zimmerer-Betriebsvergleiches<br />

2009. Eine Bestätigung<br />

für das Erfolgskonzept<br />

des Marketingverbundes.<br />

Nach der Präsentation eines<br />

neuen Messestandmodules<br />

gab es für die Mitglieder dann<br />

noch Anregungen zur Steigerung<br />

des Verkaufserfolges. Burga<br />

Warrings, die Marketing-<br />

expertin des Qualitätsverbundes,<br />

gab unter dem Titel ‚Erfolgreich<br />

verhandeln – Schritt für Schritt<br />

zum Verkaufserfolg‘ wertvolle<br />

Hinweise, wie man mit Systematik<br />

im Beratungsgespräch einen<br />

guten Verkaufsabschluss zu<br />

guten Preisen erzielt.<br />

Nach einem Ausblick auf aktuell<br />

geplante Medien und Aktivitäten<br />

aus München und in<br />

Baden-Württemberg wurde der<br />

Marketingbeitrag 2010 wieder<br />

einstimmig beschlossen.<br />

Positive Geschäftserwartung<br />

Das Fazit der Unternehmertagung<br />

2010 lautet: gelungenes<br />

neues Erscheinungsbild, top aktualisierte<br />

Medien zur Marketingunterstützung<br />

und ein innovativer<br />

Internetauftritt – so<br />

das Feedback der Teilnehmer.<br />

Gestärkt und bestätigt in ihrer<br />

Mitgliedschaft im Marketingverbund,<br />

blicken die „Dach-<br />

Komplettler“ aus Baden-Württemberg<br />

zuversichtlich auf das<br />

Jahr 2010. ▪


Juni 2010<br />

Themenmagazin für Zimmermeister<br />

plus<br />

Marketing<br />

Innovations-<br />

management<br />

Definition und Techniken<br />

Spielregeln für Ideen<br />

Berichte aus der Praxis<br />

Innovationstypen


Marketing Innovationsmanagement<br />

Prozesse<br />

Innovation beginnt im Kopf<br />

Innovation enthält zwei<br />

Komponenten: etwas<br />

Neues – das Erfolg hat.<br />

Es geht um Ideen,<br />

die in der Lage<br />

sind, etwas entscheidend<br />

zu verändern.<br />

2 mikado plus Juni 2010<br />

Innovationen sind in aller Munde. Jeder scheint sie zu brauchen und<br />

zu suchen. Oft wird Innovation mit Neuerung und Erfindung gleichgesetzt:<br />

etwas Neues, das es noch nie zuvor gab. Aber Innovation ist viel mehr.<br />

Innovation enthält stets zwei Komponenten:<br />

etwas Neues – das Erfolg hat. Etwas<br />

Neues, das einen Mehrwert schafft und bestimmten<br />

Menschen so nützlich ist, dass sie<br />

bereit sind, Geld dafür zu bezahlen. Neu<br />

allein reicht also nicht. Es geht um Ideen,<br />

die in der Lage sind, etwas entscheidend<br />

zu verändern. Dabei kann die Idee ganz<br />

klein sein. Sie kann eine Kombination aus<br />

bereits bestehenden und bekannten Komponenten<br />

sein. Sie kann etwas Bekanntes<br />

in einem neuen Kontext sein oder einfach<br />

eine Idee, die Erfolg bringt.<br />

Innovation und die damit verbundenen<br />

Vorgehensweisen und Techniken werden<br />

dann gebraucht, wenn jemand auf der Suche<br />

nach einer Idee ist, die das Geschäft erfolgreicher<br />

machen soll. Bestimmte Techniken<br />

helfen auch dann, wenn jemand<br />

etwas Neues bzw. eine Idee hat und sie nun<br />

zum notwendigen Erfolg führen will.<br />

Die Innovation und ihre Eigenheiten<br />

Die Definition „Innovationen sind Ideen,<br />

die Erfolg bringen“, verwandelt Innovation<br />

zu einer vielfältigen Aufgabe eines jeden.<br />

So betrachtet, stellen die meisten Unternehmer<br />

fest, dass sie an vielen Stellen bereits<br />

innovativ waren bzw. sind. Jede neue Idee<br />

im Kundengespräch, die dem Kunden gefällt<br />

und Ihnen zu einem Auftrag verhilft,<br />

ist eine kleine Innovation. Auch größere<br />

lassen sich mit entsprechenden Vorgehensweisen<br />

und Techniken gezielt erarbeiten.<br />

Unterschiedliche Innovationstypen<br />

Man muss kein Daniel Düsentrieb und auch<br />

kein Abenteurer sein, um Innovationen<br />

erfolgreich umsetzen zu können. Um die<br />

eigene, individuelle Art und Weise zu finden,<br />

wie man selbst erfolgreich Innovationen<br />

umsetzen kann, ist es sinnvoll zu<br />

wissen, welcher Innovationstyp man ist.<br />

Ein Test am Ende des mikadoplus verrät,<br />

welcher Innovationstyp Sie sind (Seite 14).<br />

Jeder Innovator wird die Vorgehensweise<br />

im Innovationsprozess ein wenig anders<br />

mit Leben füllen.<br />

Wer mit einer Innovation erfolgreich<br />

sein möchte, braucht eine klare Vorgehensweise,<br />

viele effektive Innovationstechniken,<br />

Ideen und noch mehr Konsequenz.<br />

1. Zielsetzung und Suchfeld:<br />

Der Bereich, für den eine Innovation<br />

gesucht wird<br />

Wer zielorientiert sucht, sucht meist effizienter<br />

und erfolgreicher. Wer schon eine<br />

Idee hat, kann in diesem Schritt überprüfen,<br />

welchem Ziel die Idee dient, welches<br />

Problem sie löst oder lösen könnte.<br />

▸ Wofür suche ich eine Innovation?<br />

▸ Welches Ziel verfolge ich damit?<br />

Innovationen im Berufsalltag<br />

Vermarktungsinnovation:<br />

▸ Wie kann unser Betrieb das bestehende<br />

Produkt/Service anders verkaufen?<br />

▸ Welche Verkaufsargumente im Wettbewerb<br />

können wir steigern, reduzieren,<br />

eliminieren oder neu kreieren?<br />

Produktinnovation:<br />

▸ Wie kann unser Betrieb Kompetenzen<br />

und Ressourcen neu kombinieren, um<br />

neue Produkte oder neuen Kundennutzen<br />

zu schaffen?


▸ Welche Vision,<br />

welche Ziele<br />

verfolgt das<br />

Vorhaben?<br />

▸ Was und auf<br />

welcher Ebene<br />

wird gesucht<br />

(z.B. Produkt,<br />

Vermarktung<br />

oder Geschäftsmodell)?<br />

▸ Worin besteht<br />

der größte<br />

Handlungsdruck?<br />

Marketing Innovationsmanagement<br />

Innovationsprozess für einfach erfolgreiche Ideen<br />

Zielsetzung &<br />

Suchfeld<br />

Zielsetzung &<br />

Suchfeld vereinbart<br />

▸ Welche Ideen aus anderen Branchen<br />

können wir auf unsere Produkte übertragen?<br />

Prozessinnovation:<br />

▸ Was können wir an unseren bestehenden<br />

Prozessen ändern, hinzufügen<br />

oder weglassen?<br />

▸ Was passiert, wenn wir einen Teil unserer<br />

Wertschöpfungskette verändern,<br />

z. B. das Lager eliminieren?<br />

▸ Was passiert, wenn wir einen Prozessschritt<br />

automatisieren?<br />

Serviceinnovation:<br />

▸ Was genau passiert vor, während oder<br />

nach der Leistung unseres Betriebs?<br />

▸ Was und wie können diese Gedanken<br />

unseren Service ergänzen oder verändern?<br />

Gesamtbild heute Ideen & Impulse<br />

▸ Welche Kernkompetenzen<br />

&<br />

Ressourcen sind<br />

vorhanden?<br />

▸ Was sind die<br />

größten Stärken/<br />

Schwächen im<br />

Unternehmen?<br />

▸ Was ist der<br />

relevante<br />

Markt? Wer<br />

sind relevante<br />

Wettbewerber?<br />

▸ Welchen<br />

wesentlichen<br />

Wettbewerbsfaktoren<br />

folgt<br />

der Markt?<br />

Ist-Nutzenprofil<br />

entwickelt<br />

▸ Welche Ideen<br />

verändern das<br />

Geschäft und<br />

wie kann neu<br />

kombiniert<br />

werden?<br />

▸ Welche<br />

Branchenregeln<br />

werden<br />

gebrochen?<br />

▸ Wie werden<br />

heutige<br />

Nichtkunden zu<br />

Kunden?<br />

▸ Welche Ideen<br />

können das<br />

Vorhaben<br />

anreichern?<br />

Neue Ideen und<br />

Impulse erzeugt<br />

Projektansätze &<br />

Prototypen<br />

▸ Wie können<br />

Ideen kombiniert<br />

werden?<br />

Welche Gesamtkonzepteentstehen<br />

dabei?<br />

▸ Wie gut erfüllen<br />

die Projektansätze<br />

die<br />

definierten<br />

Erfolgskriterien?<br />

▸ Wie können<br />

die Ansätze<br />

optimiert und<br />

konkret umgesetzt<br />

werden<br />

(Prototyp)?<br />

▸ Wie verändern<br />

die Ansätze das<br />

Nutzenprofil?<br />

Projektansätze,<br />

Prototypen & Nutzen<br />

Geschäftsfeldinnovation:<br />

▸ Was können wir mithilfe unserer bestehenden<br />

Kompetenzen noch alles zusätzlich<br />

tun?<br />

▸ Wie können wir unsere Kompetenzen<br />

neu kombinieren und uns damit ein<br />

vielleicht sogar ein weiteres Standbein<br />

aufbauen?<br />

Geschäftmodellinnovation:<br />

▸ Wie kann ein neues Geschäftsmodell<br />

aussehen, wenn unser bestehendes<br />

Modell nicht mehr ausreichend profitabel<br />

ist oder wir uns für die Zukunft<br />

noch besser wappnen möchten?<br />

▸ Auf welche zusätzliche oder andere<br />

Art und Weise können wir unser Geld<br />

in Zukunft verdienen?<br />

▸ Gibt es bisherige Nichtkunden, die in<br />

Zukunft Kunden werden können?<br />

Markterfolg<br />

▸ Wie können<br />

die Ideen am<br />

Markt platziert<br />

werden?<br />

▸ Welche internen<br />

und externen<br />

Hürden müssen<br />

berücksichtigt<br />

werden?<br />

▸ Welche Nachfrage<br />

und welcher<br />

Nutzen wird<br />

mit den Ideen<br />

erzeugt?<br />

▸ Wie sieht die<br />

Kosten-Nutzen-<br />

Situation aus<br />

(Business-Plan)?<br />

Belastbarkeitstest des<br />

Projekts<br />

Umsetzungsplanung<br />

Neugier ist das wichtigste<br />

Instrument für<br />

erfolgreiche Ideen.<br />

www.mikado-online.de 3


Innovationen für<br />

Jede neue Idee im<br />

Kundengespräch, die dem<br />

Kunden gefällt und<br />

zu einem Auftrag verhilft,<br />

ist eine kleine Innovation.<br />

Marketing Innovationsmanagement<br />

Vermarktung<br />

Produkte, Services<br />

Strukturen, Prozesse<br />

Geschäftsfelder<br />

Geschäftsmodelle<br />

Beispiel:<br />

2. Gesamtbild heute<br />

Wer weiß, wo er aktuell im Wettbewerb<br />

steht, tut sich leichter, eine klare Differenzierung<br />

und Abgrenzung zum Wettbewerb<br />

zu finden. Hier hilft ein sog. „Nutzenprofil“<br />

weiter:<br />

▸ Identifizieren bzw. definieren Sie den<br />

Markt, auf dem Sie sich aktuell bewegen,<br />

von dem Sie sich differenzieren möchten<br />

(z. B. <strong>Holz</strong>hausbau).<br />

▸ Identifizieren Sie relevante Wettbewerber<br />

bzw. Wettbewerbergruppen (z. B.:<br />

kleiner Wettbewerber A, B, C (z. B. osteuropäische<br />

Anbieter oder Fertighausindustrie).<br />

▸ Erarbeiten Sie für sich selbst, für Ihr<br />

Unternehmen und auch für Ihre wichtigsten<br />

Wettbewerber eine kurze Stärken-Schwächen-Analyse:<br />

Was sind die<br />

drei größten Stärken, was die drei größten<br />

Schwächen?<br />

▸ Identifizieren Sie die wesentlichen Wettbewerbsfaktoren<br />

im Markt. In welche<br />

Aspekte investieren die Akteure bzw.<br />

worauf legen die Akteure besonders<br />

4 mikado plus Juni 2010<br />

▸<br />

▸<br />

Sie wollen den Margenverfall für Ihre Produkte aufhalten?<br />

Sie wollen Umsätze für bestehende Produkte steigern?<br />

▸<br />

▸<br />

Sie wollen neue Produkte und Leistungen am Markt anbieten?<br />

Sie wollen sich mit neuen Leistungen differenzieren?<br />

▸ Sie suchen einen geeigneten Weg, um hohe Kosten im<br />

Entwicklungsbereich zu vermeiden?<br />

▸ Sie suchen eine Lösung für konkurrierende Ziele?<br />

▸ Sie sind erfolgreich und wollen Geschäftsfelder der<br />

Zukunft erschließen?<br />

▸ Sie wollen mehr aus Ihren Kompetenzen machen und<br />

ein zweites Standbein aufbauen?<br />

▸ Sie haben eine Geschäftsidee. Wie wird sie<br />

zum Erfolg?<br />

▸ Sie suchen ein neues Geschäftsmodell, weil<br />

Ihr bestehendes nicht mehr profitabel ist?<br />

großen Wert (z. B. Preis, Architektur oder<br />

Dienstleistungsbreite, schlüsselfertig vs.<br />

Ausbauhaus)? Beschränken Sie sich auf<br />

sechs bis sieben Wettbewerbsfaktoren.<br />

▸ Tragen Sie die Wettbewerbsfaktoren auf<br />

der x-Achse in die untenstehende Nutzenprofil-Vorlage<br />

ein.<br />

Erstellen Sie zunächst Ihr eigenes Nutzenprofil.<br />

Dazu schätzen sie zu jedem Wettbewerbsfaktor<br />

ein, ob Sie „wenig“, „mittel“<br />

oder „sehr viel“ in den Faktor investieren,<br />

und tragen den Wert auf der y-Achse ab.<br />

Verbinden Sie die Punkte zu Ihrem Nutzenprofil.<br />

Überprüfen Sie bei jedem Schritt: Nimmt<br />

der Kunde Ihr Invest (z. B. Zeit oder Geld)<br />

auch genauso wahr?<br />

Beispiel: Sie investieren sehr viel in Qualität.<br />

Nimmt der Kunde das auch wahr?<br />

Gehen Sie für Ihre Wettbewerber ebenso<br />

vor und schätzen Sie deren Kontur aus<br />

ihrer Sicht ab.<br />

▸ Aus dem fertiggestellten Nutzenprofil<br />

können Sie ablesen, wie Sie aktuell im<br />

Markt positioniert sind, wie Sie sich in der<br />

Ausprägung der Wettbewerbsfaktoren


▸<br />

▸<br />

Marketing Innovationsmanagement<br />

Nutzenprofil für (Firma): Relevanter Markt: Suchfeld:<br />

Sehr<br />

viel<br />

Mittel<br />

Wenig<br />

Wettbewerbsfaktor<br />

1<br />

Wettbewerbsfaktor<br />

2<br />

von Ihren Konkurrenten unterscheiden<br />

und welche Ausprägungen aktuell noch<br />

nicht besetzt sind (weiße Flecken).<br />

Aus diesem Nutzenprofil können Sie<br />

bereits erste Ideen ableiten: Was passiert,<br />

wenn Sie Ihre Ausprägungen bestimmter<br />

Wettbewerbsfaktoren erhöhen<br />

oder senken?<br />

Wenn Sie bereits eine Idee haben, können<br />

Sie an dieser Stelle überprüfen, ob<br />

diese Idee mächtig genug ist, eine wesentliche<br />

Abgrenzung zu Ihren Wettbewerbern<br />

zu schaffen. Verändert die Idee<br />

die Wettbewerbsfaktoren oder Ihre Ausprägungen?<br />

Wettbewerbsfaktor<br />

3<br />

Wettbewerbsfaktor<br />

4<br />

Wettbewerbsfaktor<br />

5<br />

Demo-Nutzenprofil für (Firma): <strong>Holz</strong>schmiede Relevanter Markt: Zimmerei<br />

Sehr<br />

viel<br />

Mittel<br />

Wenig<br />

Preis Verkaufsförderung<br />

3. Ideen und Impulse: Regeln brechen<br />

Wer mithilfe von Methoden die Perspektive<br />

wechselt und andere Blickwinkel erlaubt,<br />

kann gezielt Ideen machen, kombinieren<br />

und reifen lassen.<br />

Eine der einfachsten und wirksamsten<br />

Kreativmethoden ist das sog. „Regeln brechen“:<br />

Jede Branche hat ihre geschriebenen<br />

und ungeschriebenen Regeln. Wer<br />

es schafft, die Regeln zu brechen und dabei<br />

einen Nutzen für sich oder den Kunden<br />

ermöglicht, kann dem Wettbewerb, der sich<br />

noch brav an die Regeln hält, ein Schnippchen<br />

schlagen.<br />

<strong>Holz</strong>-<br />

rahmenbau<br />

Moderne<br />

Architektur<br />

Premiumanbieter<br />

Billiganbieter<br />

Wettbewerbsfaktor<br />

6<br />

Elementbau Sanierung Dachaufstockung<br />

www.mikado-online.de 5<br />

…<br />

▴ Vorlage für Ihr Nutzenprofil<br />

Wer die Perspektive<br />

wechselt und<br />

andere Blickwinkel<br />

erlaubt,<br />

kann gezielt Ideen<br />

machen,<br />

kombinieren und reifen<br />

lassen.<br />

▾ Beispiel für ein<br />

Nutzenprofil Premiumanbieter<br />

vs. Billiganbieter


Keine richtig gute<br />

Idee haben oder<br />

eine, die jemand<br />

schon vorher hatte<br />

Strukturiert<br />

vorgehen!<br />

Eine richtig gute Idee<br />

erarbeiten, die das<br />

angestrebte Ziel erfüllt<br />

und einen klaren<br />

Nutzen bringt.<br />

▴ Immer der ärger mit den<br />

Innovationen:<br />

Manche Ideen fallen einem<br />

einfach so zu –<br />

Geistesblitze, die sehr nützlich<br />

sein können.<br />

Leider halten sie sich an keinen<br />

Zeitplan und sind<br />

auch nur eine Idee. Eine Idee<br />

wird erst durch den<br />

Erfolg zur Innovation. Auf dem<br />

Weg zum Erfolg<br />

einer Idee gibt es allerdings noch<br />

einige Hürden<br />

Innovation beginnt<br />

im Kopf.<br />

Marketing Innovationsmanagement<br />

Die Idee von<br />

jemandem zerreden<br />

oder klauen lassen<br />

Teilen!<br />

Die Idee ausarbeiten<br />

und mit den<br />

richtigen Menschen<br />

darüber sprechen<br />

6 mikado plus Juni 2010<br />

Die Schwächen der<br />

Idee nicht erkennen<br />

und nicht verbessern<br />

Bewerten &<br />

verbessern!<br />

Bewertungskriterien<br />

festlegen. Die Idee<br />

systematisch bewerten<br />

und kontinuierlich<br />

verbessern<br />

▸ Stellen Sie die geschriebenen und vor<br />

allem auch die ungeschriebenen Regeln<br />

Ihrer Branche auf (z. B. Zimmerer bauen<br />

neue Einfamilienhäuser).<br />

▸ Greifen Sie nach und nach die Regeln<br />

heraus und brechen Sie sie, in dem Sie<br />

jeden Baustein der Regel, also „Zimmerer“,<br />

„bauen“, „neue“ und „Einfamilienhäuser“<br />

gezielt verändern.<br />

▸ So entstehen neue Sätze wie „Zimmerer<br />

bauen keine Einfamilienhäuser“,<br />

„Zimmerer bauen alte Einfamilienhäuser“<br />

oder „Der Kunde baut neue Etagen“.<br />

Lassen Sie Ihrer Kreativität freien<br />

Lauf. Vor allem: Bewerten Sie nicht<br />

gleich. Eine Idee, die zunächst unsinnig<br />

scheint, kann sehr wertvoll oder kombiniert<br />

mit anderen Ideen das Tüpfelchen<br />

auf dem i sein.<br />

▸ Bearbeiten Sie die neu entstandenen<br />

Ideen und Ansätze. Was bedeuten sie<br />

tatsächlich für das Geschäft, die Prozesse,<br />

Strukturen und Produkte. Welche<br />

konkrete Idee, bezogen auf Ihr unter „1.<br />

Zielsetzung und Suchfeld“ definiertes<br />

Suchfeld, können Sie daraus entwickeln?<br />

Beispiel: „Der Zimmerer baut<br />

Die Umsetzung<br />

nicht planen, sich<br />

verplanen oder zu<br />

lange abwarten<br />

Organisieren!<br />

Die Umsetzung<br />

der Idee detailliert<br />

planen, ggf. Partner<br />

suchen und zügig<br />

realisieren<br />

▸<br />

Die Idee schlecht<br />

finanzieren oder<br />

schlecht verkaufen<br />

Zielstrebig umsetzen!<br />

Die Idee stetig präsentieren,<br />

kritisieren<br />

lassen und verbessern.<br />

Den differenzierenden<br />

Aspekt<br />

und den Nutzen<br />

hervorheben<br />

alte Einfamilienhäuser“: Was genau bedeutet<br />

der Ansatz? Steckt eine konkrete<br />

Idee dahinter?<br />

Sammeln Sie alle konkreten Ideen.<br />

Innovationsmethoden für den Alltag<br />

Wortassoziation:<br />

Nehmen Sie eine Zeitung zur Hand. Schlagen<br />

Sie willkürlich eine Seite auf und tippen<br />

Sie mit geschlossenen Augen auf ein<br />

Wort. Verwenden Sie das Wort, wie unpassend<br />

es Ihnen auch erscheinen mag, und<br />

produzieren Sie Ideen. Ideen, die zu Ihrer<br />

aktuellen Fragestellung, Ihrer Zielsetzung<br />

und Ihrem Suchfeld passen. Je klarer Sie<br />

Ihr Ziel formuliert haben, umso einfacher<br />

fällt diese Methode.<br />

Notieren Sie alle Ideen, die Ihnen einfallen,<br />

so schräg und abwegig sie auf den ersten<br />

Blick scheinen mögen. Lesen Sie Ihre<br />

gesammelten Ideen immer wieder durch,<br />

verbessern und kombinieren Sie sie. Lassen<br />

Sie sie reifen und vergessen Sie nicht,<br />

sie zu teilen. Konstruktive Kritik ist eine<br />

der wertvollsten Methoden, wenn es um<br />

erfolgreiche Ideen geht.


Marketing Innovationsmanagement<br />

Bildassoziation:<br />

Die Bildassoziation funktioniert im Kern<br />

wie die oben beschriebene Wortassoziation,<br />

nur mit Bildern. Auch die Natur liefert viele<br />

Bilder, die Sie zur täglichen Inspiration nutzen<br />

können. Welche Ideen könnte z. B. eine<br />

Ameise für Ihre Zielsetzung liefern? Was<br />

zeichnet die Ameise aus? Was sind ihre<br />

Stärken? Wie arbeitet sie? Was produziert<br />

sie? Wie kommuniziert sie? Wie lässt sich<br />

das auf meinen Betrieb übertragen?<br />

Das wohl wichtigste Instrument, um gute<br />

Ideen zu haben, ist die Neugier. Halten Sie<br />

die Augen offen und versuchen Sie, schnelle<br />

Beurteilungen zu vermeiden. „Das geht<br />

nicht“ oder „Das kenne ich schon“ sind die<br />

größten Gegner der Innovation.<br />

Die Begeisterung, auch in bekannten<br />

Dingen Neues zu entdecken mit „Was wäre<br />

wenn“-Fragen oder „Wie kann es noch gehen“,<br />

ist ein wichtiger Innovationshelfer.<br />

4. Projektansätze und Prototypen<br />

Wer aus Ideen ein durchdachtes Gesamtkonzept<br />

schnürt, es ausprobiert und den<br />

Nutzen prototypisch darstellt, kann die<br />

Qualität der Idee einschätzen und reduziert<br />

das Risiko.<br />

▸ Ideen, die zusammenpassen oder gemeinsam<br />

einen neuen Ansatz ergeben,<br />

werden gebündelt betrachtet. Oft zieht<br />

eine Idee z. B. für ein neues Produkt<br />

auch den Bedarf einer neuen Vermarktung<br />

nach sich.<br />

▸ Bewerten: Definieren Sie vier bis fünf für<br />

Sie entscheidende Bewertungskriterien,<br />

die für den Erfolg der Idee entscheidend<br />

sind (z. B. Kundennutzen oder Realisierungsaufwand).<br />

▸ Bewerten Sie die Ideen gemäß der Kriterien.<br />

Finden Sie möglichst viele Personen,<br />

die Ihre Ideen bewerten.<br />

▸ Priorisieren Sie die Ideen gemäß der Bewertung<br />

und entscheiden Sie über das<br />

weitere Vorgehen.<br />

▸ Spiegeln Sie Ihre Ideen gegen das erarbeitete<br />

Nutzenprofil: Wie verändert sich<br />

das Profil dadurch? Helfen die Ideen dabei,<br />

sich vom Wettbewerb zu differenzieren?<br />

Kreieren sie vielleicht sogar neue<br />

Wettbewerbsfaktoren? Zeichnen Sie Ihr<br />

Soll-Profil in das bisherige Nutzenprofil<br />

ein. Sollten die aktuellen Ideen nicht<br />

für eine klare Differenzierung und einen<br />

wertvollen Zusatznutzen für den<br />

Kunden ausreichen, gehen Sie zurück<br />

zu „3. Impulse und Ideen“, verwenden<br />

Sie andere Kreativmethoden und denken<br />

Sie neu.<br />

5. Markterfolg<br />

Wer konsequent die Ideen weiterdenkt,<br />

plant, strukturiert und umsetzt, hat die<br />

größten Chancen auf Erfolg. Reflektieren<br />

Sie: Was sollte mit der Idee erreicht werden?<br />

Wie kann das zielsicher umgesetzt<br />

werden? Risikomanagement, Projektmanagement<br />

und Disziplin sind gefordert, um<br />

die Ideen „an den Mann“ zu bringen.<br />

Auch eine gute Idee verkauft sich selten<br />

von selbst. Ein umfassendes Vermarktungskonzept<br />

ist ein essentieller Baustein<br />

zum Erfolg einer Idee. Verwenden Sie die<br />

W-Fragen, um alle Aspekte eines Vermarktungskonzeptes<br />

abzudecken. Fragen Sie<br />

sich nicht nur, WAS soll gekauft werden,<br />

sondern auch<br />

– WER kauft?<br />

– WANN wird gekauft?<br />

– WO wird gekauft?<br />

– WIE wird gekauft?<br />

– WESHALB wird gekauft?<br />

– WIEVIEL wird gekauft?<br />

Innovationen bergen ein gewisses Risiko.<br />

Nichts zu tun, birgt ein viel größeres<br />

Risiko. Vorgehensweisen, Techniken und<br />

Unterstützung gibt es viele. Sie anwenden,<br />

umsetzen und die nötigen Entscheidungen<br />

treffen muss jeder selber. ▪<br />

Die Autorin<br />

„Verlieren Sie sich nicht in<br />

einer Idee. Behalten Sie<br />

den Nutzen im Auge:<br />

Differenzierung: etwas, das<br />

die Konkurrenz nicht hat<br />

Mehr Kunden: Kunden, die<br />

die Konkurrenz noch nicht<br />

als Kunden erkannt hat<br />

Mehr Umsatz: Nutzen für<br />

den Kunden, der bereit ist,<br />

Geld zu bezahlen<br />

Mehr Spaß: Einzigartigkeit<br />

macht Spaß und bringt<br />

berufliche Zufriedenheit.“<br />

Ines Gottmann arbeitet als Beraterin, Trainerin und<br />

Coach für Innovationsthemen und ist Gründerin der<br />

„Aktion M – einfach erfolgreiche Ideen“. Die Unternehmergenossenschaft<br />

hat das Ziel, für Innovationen zu<br />

begeistern und auch kleineren Unternehmen Zugang<br />

zu hochwertiger Beratungsleistung zu ermöglichen (www.aktion-m.de).<br />

Darüber hinaus agiert Frau Gottmann als persönlicher Coach in schwierigen<br />

Veränderungs- und Entscheidungssituationen.<br />

Ihre eigene kleinste und bisher schönste Innovation war: Innovation<br />

statt Wettbewerbsdruck!<br />

Gottmanns größte Innovation: Beratung zum „selber machen“ – denn<br />

der Kunde weiß meist selbst am besten, wo es hakt und was er braucht.<br />

www.mikado-online.de 7


Marketing Innovationsmanagement<br />

Erfahrungsberichte<br />

Spaß jenseits ausgetretener Pfade<br />

Sensibilität Austausch<br />

nachdenken Entwicklung dranbleiben<br />

Tagebuch Telefon abstellen sich Zeit nehmen<br />

Weitermachen<br />

sinnorientiert<br />

Freiräume, die man als Unternehmer braucht<br />

Produkte<br />

Verbesserung Prozess<br />

motivierte und zufriedene Mitarbeiter Erholung Zielgruppen<br />

den Anforderungen des Marktes voraus sein<br />

Personal Leitungsrunde<br />

Kooperationen<br />

das Gegenüber ernst nehmen<br />

keine Angst vor Rückschlägen<br />

Raum lassen<br />

Planung<br />

Zettel<br />

Schnelligkeit<br />

Verantwortung<br />

Stifte<br />

Märkte Jahresplan<br />

Ziel Rückzug<br />

Forschung<br />

Ideen<br />

Resümees Ruhe<br />

Unternehmen<br />

Mitarbeiter einbeziehen<br />

stabile Mitarbeiterschaft<br />

Montagsrunde<br />

Zufriedenheit<br />

delegieren<br />

Innovation ist kein Zufall, sondern<br />

das Ergebnis eines systematischen<br />

Prozesses. Bei Innovationen wirken<br />

viele zusammen: Der Chef ist der Resonanzkörper<br />

für seine Mitarbeiter,<br />

Mitarbeiter<br />

offen sein<br />

Praxistipps für innovative Unternehmen<br />

8 mikado plus Juni 2010<br />

Vertrauen<br />

Tag-Wolke: Was innovatives Denken befördert, denn nicht jede Veränderung ist eine<br />

▴<br />

Verbesserung, aber jede Verbesserung braucht eine Veränderung<br />

Kollegen<br />

Dienstleistungen<br />

Organisation<br />

Kunden und Partner. Er plant, steuert<br />

und kontrolliert die Innovationen in<br />

seinem Betrieb. Innovation ist ein kontinuierlicher<br />

Prozess: Sie findet jeden<br />

Tag statt, außerhalb der Komfortzone<br />

und abseits gewohnter Wege. Innovationsmanagement<br />

kann folgende Bereiche<br />

in einem Betrieb betreffen:<br />

▸ Veränderung in der Produktion<br />

▸ Neue Produkte oder Variationen<br />

bestehender Produkte<br />

▸ Neue Dienstleistung oder Variationen<br />

bestehender Dienstleistungen<br />

▸ Veränderungen in der Organisation,<br />

in den Arbeitsabläufen<br />

▸ Veränderungen in Management,<br />

Marketing, Qualität<br />

▸ Neue Zielgruppen und Märkte<br />

▸ Personal: Unternehmenskultur,<br />

Motivation, Teamarbeit<br />

▸ Subunternehmer: klare Spielregeln<br />

▸ Forschung & Entwicklung<br />

▸ Kooperationen mit Unternehmen<br />

oder wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

Wie entstehen neue Ideen und wie<br />

setzen Unternehmer diese Ideen erfolgreich<br />

um? Drei innovative Zimmerer<br />

standen uns Rede und Antwort. ▪<br />

▸ Ein Leitsatz für Innovation ist: „Was können wir HEUTE besser machen?“ Wichtig ist, über die Stärken zu sprechen.<br />

Kundenbefragungen sind ein gutes Werkzeug, Stärken zu identifizieren und Fehlern vorzubeugen.<br />

▸ Eine weitere Innovationsquelle für Ihren Betrieb ist eine Web 2.0-Lösung. Damit öffnen Sie Ihren Internetauftritt der<br />

interaktiven Kommunikation. In einem sog. „Weblog“ geben Sie allen mit Ihrem Betrieb verbundenen Menschen – ob<br />

Kunde oder Mitarbeiter – die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen. Richten Sie jedem Ihrer Kunden einen eigenen<br />

Bereich für sein Bauprojekt ein. Laden Sie Ihre Kunden dazu ein, über ihr persönliches Bauerlebnis zu berichten. Laden<br />

Sie Ihre Mitarbeiter ein, im Weblog sichtbar für Ihre Kunden zu dokumentieren, was sie im laufenden Monat an<br />

Neuem gelernt oder angestoßen haben, was sie begeistert hat und was sie gerne umsetzen würden in Ihrem Betrieb<br />

(Beispiel www.blog.gumpp-maier.de).<br />

▸ Probieren Sie Neues aus, seien Sie sensibel für Kreativität in Ihrem Umfeld. Lassen Sie sich inspirieren von moderner<br />

Kunst, Musik, Fotografie, Webdesign, Architektur oder der Natur.<br />

▸ Herausforderungen beflügeln: Über Projekte, die Sie fordern, freuen Sie sich am meisten.<br />

▸ Begehren Sie das Bessere: Jede Ihrer Arbeiten spiegelt das zurzeit Bestmögliche wider. Und morgen ist ein neuer Tag.<br />

▸ Geben Sie neuen Ideen Raum: Nehmen Sie sich Zeit: für Fachliteratur, moderne Forschungsansätze, Trends in Ihrer<br />

Branche und vor allem aber zum Nachdenken und Reflektieren.<br />

▸ Nehmen Sie Ihr Umfeld wahr, Wahrnehmen kommt vor Beurteilen: Wahrnehmen → Analysieren → Beurteilen →<br />

Entscheidungen treffen.


„Sobald ich eine Idee habe,<br />

wird sie aufgeschrieben.“<br />

Marketing Innovationsmanagement<br />

Nach seiner Bundeswehr-Karriere besuchte<br />

Andreas Johnsen die Meisterschule. 1995<br />

gründete Johnsen die Zimmerei Andreas<br />

Johnsen in Witzhave. Inzwischen beschäftigt<br />

das mittelständische Unternehmen<br />

20 Mitarbeiter. Katrin und Andreas<br />

Johnsen führen den Betrieb gemeinsam.<br />

Die drei Kinder befinden sich bereits auf<br />

den Weg in die mögliche Firmennachfolge.<br />

Andreas Johnsen ist begeisterter Fußballer<br />

und Harleyfahrer.<br />

mikado: Herr Johnsen, wie entstehen in<br />

Ihrem Betrieb neue Ideen?<br />

Johnsen: Durch Impulse, beim Lesen von<br />

Fachzeitschriften, in Gesprächen mit Kollegen<br />

und durch Vorschläge, die von den<br />

Mitarbeitern kommen. Die sagen oft, wir<br />

könnten dies oder jenes mal anders machen.<br />

Sehr oft kommen Ideen dann, wenn<br />

wir mit etwas nicht zufrieden waren.<br />

Wie integrieren Sie die Ideen im Betrieb?<br />

Wir machen ein Brainstorming mit den<br />

Entscheidungsträgern hier im Haus. Das<br />

sind die Firmenleitung und die angestellten<br />

Meister. Dann entwickeln wir einen Fahrplan.<br />

Den stellen wir den Mitarbeitern vor<br />

und diskutieren darüber. Schließlich wird<br />

es ausprobiert.<br />

Die größte erfolgreiche Innovation in Ihrem<br />

Betrieb war …<br />

Dass ich hier im Norden sehr früh mit dem<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbau angefangen und die Vorfertigung<br />

immer weiter entwickelt habe.<br />

Wie halten Sie Ihre Ideen fest?<br />

Überall, wo ich mich bewege, liegen Zettel<br />

und Stifte. Sobald ich eine Idee habe,<br />

wird sie aufgeschrieben. Meine Mitarbeiter<br />

sind angewiesen, Ideen innerhalb eines Tages<br />

aufzuschreiben, ansonsten geraten sie<br />

in Vergessenheit.<br />

Wie geben Sie Neuem im Alltag Raum?<br />

Wer zu viel arbeitet, verliert die Übersicht.<br />

Man muss sich Freiraum schaffen, um zu<br />

planen, um vorauszudenken und Ideen zu<br />

entwickeln. Ich ziehe mich häufiger mal für<br />

ein bis zwei Stunden zurück, in denen ich<br />

darüber nachdenke, was ich ändern und<br />

umsetzen will. Einmal im Jahr nutze ich<br />

zwei Tage, an denen ich nur das Allernotwendigste<br />

telefoniere, um darüber nachzudenken,<br />

was ich machen will.<br />

Wie kann ein Zimmereibetrieb innovative<br />

Ideen erfolgreich umsetzen?<br />

Am wichtigsten sind motivierte und zufriedene<br />

Mitarbeiter. Wenn die nicht mitmachen<br />

wollen, laufe ich gegen eine Wand. Genauso<br />

wichtig ist: Man darf keine Angst vor Rückschlägen<br />

haben. Sobald ich Bedenken habe,<br />

dass was schiefgehen kann, kann ich die<br />

Idee gleich in den Mülleimer werfen.<br />

Was war Ihre letzte große Innovation?<br />

Wenn wir Platz haben, fertigen wir komplette<br />

Dachseiten vor und heben sie dann<br />

hoch. Da läuft immer der ganze Ort zusammen.<br />

Das ist für uns ein Fortschritt in Richtung<br />

Qualität und Schnelligkeit.<br />

www.zimmerei-johnsen.de<br />

▴ Das Unternehmerpaar<br />

Katrin und Andreas Johnsen führt<br />

den Zimmereibetrieb<br />

A. Johnsen Zimmerei & Hausbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

– Mitglied bei DachKomplett –<br />

gemeinsam<br />

„Man darf keine Angst vor<br />

Rückschlägen haben.“<br />

mikado: Die beste Idee<br />

Ihres Lebens war …<br />

Johnsen: Meine Frau zu<br />

heiraten war die beste<br />

Idee, die ich je hatte.<br />

▾ Andreas Johnsen:<br />

„Innovative Ideen entstehen<br />

durch Vorschläge,<br />

die von zufriedenen und<br />

motivierten<br />

Mitarbeitern kommen“<br />

www.mikado-online.de 9


▴ Jörg Walter Karl im Gespräch<br />

mit einem seiner<br />

Kunden. Die Bauherren<br />

wollen, dass die<br />

Bauphase ein erfüllendes<br />

Erlebnis ist, wo<br />

Sinn und Begegnung stattfinden<br />

„Richtig gut sind wir im<br />

Umgang mit<br />

den Kunden und auch<br />

im Betrieb.“<br />

Marketing Innovationsmanagement<br />

„Neue Ideen darf man nicht<br />

für sich behalten.“<br />

Jörg Walter Karl ist Zimmermeister und<br />

Geschäftsführer der Zimmerei Karl in Ammerbuch.<br />

Er ist seit 1985 selbstständig<br />

und hat 1991 einen <strong>Holz</strong>baubetrieb mit<br />

drei Mitarbeitern übernommen und in den<br />

folgenden Jahren bis auf 15 Mitarbeiter<br />

ausgebaut. Jörg Karl ist Vater von drei<br />

Kindern, spielt in der Kirche die Orgel,<br />

singt im Chor und liebt moderne Kunst.<br />

Jörg Walter Karl ist Mitglied bei Dach-<br />

Komplett.<br />

mikado: Herr Karl, wie entstehen neue<br />

Ideen in Ihrem Betrieb?<br />

Karl: Ich denke, der Auslöser ist immer, mit<br />

offenen Augen und Ohren durch die Welt<br />

zu gehen. Auf diese Weise nimmt man ein<br />

Thema wahr. Dann ist es wichtig, sich damit<br />

zu beschäftigen und dabei das Gegenüber<br />

ernst zu nehmen.<br />

Gilt das auch für Ihre Mitarbeiter?<br />

Auch die Mitarbeiter müssen dafür eine<br />

Sensibilität entwickeln. Es geht natürlich<br />

viel vom Chef aus, muss aber auch<br />

den Mitarbeitern aufgetragen werden. Die<br />

Mitarbeiter müssen die Aufmerksamkeit<br />

in ihrer Wahrnehmung einüben und in<br />

ihr Verhalten übertragen. Sie lernen, das<br />

10 mikado plus Juni 2010<br />

Ernstnehmen des Kunden selber anzuwenden<br />

und einen vertrauensvollen Umgang<br />

aufzubauen.<br />

Wie integrieren Sie die innovativen Ideen<br />

in Ihren Betrieb?<br />

Ich integriere sie insoweit, als ich nicht<br />

beim Wahrnehmen stehen bleibe, sondern<br />

den Ideen nachgehe. Und wenn man etwas<br />

sieht oder einem etwas einfällt, dranbleibt,<br />

bis man es im Alltag vorwärts und auf den<br />

Boden kriegt. Ideen hat jeder Mensch mal,<br />

und gerade im Handwerk ist oft zu viel<br />

Umtrieb, da muss man dranbleiben, darf<br />

es nicht fallen lassen. Man muss sich Zeit<br />

dafür nehmen.<br />

Was befördert Ihr innovatives Denken und<br />

Handeln?<br />

Mein Umfeld ist der Alltag. Und im Alltag<br />

ist das Sich-Zeit-Nehmen und Raum<br />

zu lassen für Ideen wirklich wichtig. Wir<br />

sind im Handwerk permanent unter Zeitdruck<br />

und in Hetze, da kann sich keine<br />

Idee entfalten. Man muss sich einen Raum<br />

schaffen, dass man damit umgehen kann.<br />

Neue Ideen darf man nicht für sich behalten,<br />

sondern muss sie in den Betrieb tragen,<br />

die Mitarbeiter einbeziehen, an die<br />

Mitarbeiter delegieren und es ihnen zutrauen,<br />

dass sie das umsetzen. Wir sind vor<br />

allem im Servicebereich innovativ. Technisch<br />

gesehen sind wir in unserem Betrieb<br />

auf einem guten Level. Aber richtig<br />

gut sind wir im Umgang mit den Kunden<br />

und auch im Betrieb untereinander. Hier<br />

bekommen wir auch immer wieder positive<br />

Rückmeldung von unseren Kunden.<br />

Das ist für uns spannend.<br />

Die beste Idee Ihres Lebens war …<br />

Aktuell war das der Rückzug aus der Alltagsverantwortung,<br />

das hat sowohl mich<br />

als auch den Betrieb vorangebracht. Die<br />

Mitarbeiter merken, wie viel von ihnen abhängig<br />

ist für den Erfolg und das Gelingen,<br />

und sie merken, wie wichtig sie sind. Ich<br />

selbst habe nun die Freiräume bekommen,<br />

die man als Unternehmer braucht und die<br />

einem der Handwerksalltag oft nicht lässt.<br />

Der Betrieb erhält einen neuen Stellenwert<br />

für mich, wenn er nicht so dominant<br />

ist und alles überlagert. Ich bin schon seit<br />

20 Jahren an diesem Thema dran, habe es


Marketing Innovationsmanagement<br />

aber erst in den letzten zwei Jahren geschafft,<br />

den Freiraum zuzulassen. Es war<br />

anfangs schwer, den Mitarbeitern so viel<br />

Verantwortung zu überlassen. Ich bin froh<br />

darüber, dass wir das ein gutes Stück vorangebracht<br />

haben.<br />

Die größte erfolgreiche Innovation in Ihrem<br />

Betrieb war …<br />

Ich glaube, die beste Idee im Betrieb ist die,<br />

dass wir sinnorientiert denken und nicht so<br />

sehr ertragsorientiert – das Streben nach<br />

Erfüllung von Inhalten und Kommunikation.<br />

Die Mitarbeiter brauchen das, dass sie<br />

in ihrer Tätigkeit etwas Erfüllendes haben<br />

und Sinn in ihrer Arbeit sehen. Auch die<br />

Kunden suchen nicht immer den billigsten<br />

Anbieter. Die Bauherren wollen, dass die<br />

Bauphase ein erfüllendes Erlebnis ist, wo<br />

Sinn und Begegnung stattfindet. Der Ertrag<br />

ist Grundlage, klar, das muss auch immer<br />

ein Thema sein. Mein Schlüssel zum Erfolg<br />

ist die Beziehungsebene, dass man einander<br />

begegnet und einander etwas bedeutet.<br />

Wir schaffen das vor allem im Privatkundenbereich.<br />

Im öffentlichen Bereich muss<br />

man es differenzierter sehen, aber auch da<br />

ist die Beziehung wichtig, nur auf einer anderen<br />

Ebene.<br />

Wie halten Sie Ihre Ideen fest?<br />

Klar, es ist für mich eine Schlüsselsache,<br />

dass ich meine Ideen in einer Art Tagebuch<br />

notiere, auch mittelfristige Jahrespläne und<br />

Resümees mache ich mir, die man auch unterjährig<br />

zur Hand nimmt und schaut, wo<br />

man steht. Für mich sind dann auch die<br />

Gespräche und die Gesprächsprotokolle im<br />

betrieblichen Bereich wichtig.<br />

Was sind Ihre Regeln für den Alltag, um<br />

dem Neuen Raum zu geben?<br />

Das ist auf jeden Fall unsere Montagmorgen-Runde.<br />

Das ist eine wöchentliche<br />

Gesprächsrunde, wo alle Mitarbeiter dabei<br />

sind. Da ist Raum für Gespräche. Das<br />

nimmt etwa zehn Minuten in Anspruch,<br />

manchmal aber auch eine halbe Stunde.<br />

Wenn größere Themen auftauchen,<br />

wird es verlegt, aber es ist wichtig, dass<br />

Neues überhaupt angestoßen wird. Ein<br />

weiterer Rahmen ist mir wichtig im Betrieb,<br />

das ist dienstags die Leitungsrunde<br />

zu viert. Das ist ausführlicher, eine<br />

Stunde oder anderthalb. Da ist Zeit für<br />

grundsätzliche, organisatorische und technische<br />

Themen.<br />

Welche Voraussetzungen begünstigen es<br />

Ihrer Meinung nach, dass ein Zimmereibetrieb<br />

innovative Ideen erfolgreich umsetzt?<br />

Da komme ich zum Anfang zurück. Das<br />

Wichtigste ist, dass man sich mitten im<br />

Arbeitsalltag Zeit für neue Ideen nimmt.<br />

Wichtig ist auch, dass die Mitarbeiterschaft<br />

stabil beieinander ist. Innovation entsteht<br />

in der längerfristigen Zusammenarbeit.<br />

Verständnis und Vertrauen müssen wachsen<br />

können, auch zwischen Mitarbeitern<br />

und Chef.<br />

Uns ist Ihre Begeisterung für Kunst aufgefallen.<br />

Was bedeutet moderne Kunst für<br />

Sie – im Hinblick auf Innovation?<br />

Die Kunst ist für mich persönlich wichtig.<br />

Sie beschreibt Dinge, die man im Alltag<br />

oft nicht ausdrücken kann. Der Betrieb ist<br />

für mich ein großer Teil im Leben, darum<br />

trage ich die Kunst in den Betrieb. Aktuell<br />

arbeiten wir an der Gestaltung einer Musikveranstaltung<br />

mit. Ob es auf die Mitarbeiter<br />

wirkt, weiß ich nicht, ich glaube<br />

aber, es hat eine Wirkung auf Raum und<br />

Atmosphäre und geht vielleicht auch darüber<br />

hinaus in die Tiefe.<br />

www.zimmereikarl.de<br />

„Das Wichtigste ist, dass<br />

man sich mitten im<br />

Arbeitsalltag Zeit für neue<br />

Ideen nimmt.“<br />

▾ Jörg Walter Karl:<br />

„Ich finde Inspiration für<br />

Erneuerung und<br />

Veränderung in moderner Kunst,<br />

die ich auch in meinem<br />

Betrieb ausstelle, sowie im Hören<br />

und Aufführen von<br />

klassischer und zeitgenössischer<br />

Musik bis hin zu<br />

Klezmer und Jazz“<br />

www.mikado-online.de 11


▴ Ein innovatives Team:<br />

Andrea Engelhardt bringt als<br />

Elfenbeinschnitzerin<br />

und freischaffende Künstlerin<br />

Inspiration in den<br />

Zimmereibetrieb ihres Mannes<br />

Axel Engelhardt<br />

„Innovativ ist jedes Stück<br />

<strong>Holz</strong>, das ich verarbeite.“<br />

Marketing Innovationsmanagement<br />

„Innovationen entstehen dort,<br />

wo wir Neuland betreten.“<br />

Axel Engelhardt führt gemeinsam mit seinem<br />

Vater Claus in siebter Generation den<br />

bereits 1805 gegründeten Familienbetrieb<br />

mit derzeit 18 Mitarbeitern im hessischen<br />

Erbach. Andrea und Axel Engelhardt haben<br />

drei Kinder. Andrea Engelhardt bringt<br />

als Elfenbeinschnitzerin und freischaffende<br />

Künstlerin Inspiration in den Betrieb. Axel<br />

Engelhardt liebt die Natur, das Jagen, Fliegen,<br />

Wandern und Radfahren. Axel Engelhardt<br />

ist Mitglied bei DachKomplett.<br />

mikado: Herr Engelhardt, wie entstehen<br />

neue Ideen in Ihrem Betrieb?<br />

Engelhardt: Neue Ideen kommen zum einen<br />

von den Mitarbeitern, bei Messebesuchen<br />

oder durch Anfragen von Kunden,<br />

dort wo das Leistungsportfolio unseres<br />

Hauses die Anfragen noch nicht abdeckt,<br />

wo wir Neuland betreten. Dann fragen wir<br />

uns: Ist das machbar, ist das sinnvoll? Wir<br />

diskutieren das Thema und versuchen, es<br />

umzusetzen, sofern es sich mit unserem<br />

Credo bzw. mit meinem Gewissen vereinbaren<br />

lässt. Vor 15 Jahren kam jemand<br />

mit dem Wunsch zu mir, ein Passivhaus zu<br />

bauen. Ich habe die Anfrage ernst genommen<br />

und mich mit dem Thema beschäftigt<br />

– mit Erfolg.<br />

12 mikado plus Juni 2010<br />

Wie integrieren Sie die innovativen Ideen<br />

in Ihren Betrieb?<br />

Die Systematik, neue Ideen in den Betrieb<br />

zu integrieren, ergibt sich allein schon aus<br />

den Regularien, die eingehalten werden<br />

müssen: vom Entwurf über den Bauantrag<br />

bis zur Realisierung eines Hauses, einer<br />

Aufstockung oder eines Anbaus. Sagt ein<br />

Kunde zum Beispiel, ich möchte mein Haus<br />

mit alternativen Dämmstoffen gedämmt<br />

haben, dann muss ich diese alternativen<br />

Dämmstoffe in den Prozess des Wärmeschutznachweises<br />

integrieren und prüfen,<br />

ob mit diesen Dämmstoffen und den jeweils<br />

zugrunde gelegten Werten auch die heute<br />

gültige Energieeinsparverordnung 2009<br />

erfüllt wird. Insofern entsteht da ganz automatisch<br />

eine Systematik. Andere Dinge<br />

spielen sich im Ablauf des Arbeitsprozesses<br />

ein, da bedarf es keiner stringenten Systematik<br />

von außen. Man kann auch Innovationen<br />

kaputtregulieren, das darf natürlich<br />

nicht geschehen.<br />

Was befördert Ihr innovatives Denken und<br />

Handeln?<br />

Aktuell sind das die steigenden Energiepreise.<br />

Es gibt Bedarf an Häusern, die immer<br />

weniger Energie brauchen oder – wie<br />

das Energieplushaus – Photovoltaik und<br />

Solarthermie mehr Energie produzieren als<br />

verbrauchen.<br />

Innovativ ist auch jedes Stück <strong>Holz</strong>, das<br />

ich verarbeite, denn jeder Baum, der gefällt<br />

wird, ist CO 2 -neutral und wächst wieder<br />

nach, ist also ein regenerativer Baustoff.<br />

Wir melden unsere Projekte der CO 2 -Bank<br />

und können somit dokumentieren, wie viel<br />

CO 2 bei jedem unserer Projekte gebunden<br />

wurde.<br />

Die größte erfolgreiche Innovation in<br />

Ihrem Betrieb war …<br />

Dass wir es geschafft haben, weg von<br />

dampfdichten Konstruktionen zu diffusionsoffenen<br />

Außenbauteilen zu gelangen<br />

und diese erfolgreich einzusetzen und zu<br />

vermarkten. Wenn ich ein <strong>Holz</strong>haus baue,<br />

dann will ich es nicht in einer Folie eintüten.<br />

Wie halten Sie Ihre Ideen fest?<br />

Ich notiere meine Ideen so schnell wie<br />

möglich auf Papier oder schicke sie mir


STEFAN THESSENVITZ<br />

Marketing Innovationsmanagement<br />

bei komplexeren Sachverhalten als E-<br />

Mail, um Sie abends oder am nächsten<br />

Tag wieder präsent auf dem Bildschirm<br />

zu haben.<br />

Was sind Ihre Regeln für den Alltag, um<br />

dem Neuen Raum zu geben?<br />

Flexibel sein, mit offenen Augen und Ohren<br />

durch den Alltag gehen und sich frei<br />

machen von Zwängen. Generell gilt, ständig<br />

sein Tun und Handeln kritisch zu überprüfen<br />

und zu korrigieren, ohne sich dabei<br />

zu verzetteln.<br />

Wie kann Ihrer Meinung nach ein Zimmereibetrieb<br />

innovative Ideen erfolgreich<br />

umsetzen?<br />

Es muss eine gesunde Ebene zwischen der<br />

Geschäftsführung und den Mitarbeitern<br />

geben. Die Mitarbeiter müssen sich trauen,<br />

dem Chef etwas zu sagen. Und man muss<br />

ein offenes Ohr haben für die Wünsche der<br />

Kunden und die Bedürfnisse und Anforderungen,<br />

die am Markt herrschen.<br />

Wenn man sieht, was ja schon seit Jahren<br />

passiert, dass die Energiepreise steigen,<br />

dann darf man nicht warten, dass Jahr für<br />

Jahr eine schärfere Energieeinsparverordnung<br />

kommt, da muss man von sich aus<br />

sagen: Da ist ein Markt, da ist Potenzial,<br />

wir müssen Häuser bauen, die gescheit<br />

wärmegedämmt sind.<br />

Ich kann guten Gewissens sagen, dass<br />

wir als Firma noch nie Handlungsbedarf<br />

hatten mit neuen Wärmeschutzverordnungen<br />

bzw. Energieeinsparverordnungen,<br />

die Gesetz wurden. Das haben unsere Häuser<br />

immer schon locker erfüllt. Wir haben<br />

immer schon Jahre vorher gehandelt.<br />

Die Spagate, die der Massivhausbau machen<br />

muss, darüber können wir eigentlich<br />

nur lächeln.<br />

www.engelhardt-haus.de<br />

Die Autorin<br />

◂ Axel Engelhardt setzt die<br />

innovativen Ideen<br />

seiner Bauherren um<br />

„Innovation ist ein<br />

kontinuierlicher Prozess:<br />

Sie findet jeden<br />

Tag statt, außerhalb der<br />

Komfortzone<br />

und abseits gewohnter<br />

Wege.“<br />

Anja Theßenvitz ist freiberufliche Unternehmensberaterin.<br />

Mit ihren umfassenden, auf wissenschaftlichen<br />

Methoden basierenden Umfeld- und Betriebsanalysen<br />

legt sie Potenziale für Produkt- und Dienstleistungsinnovationen<br />

offen.<br />

„Innovation begegnet mir in jeder meiner Beratungen. Zuhören und<br />

Fragen, das sind meine Werkzeuge. Damit identifiziere ich Möglichkeiten<br />

für Innovation und gebe den Gedanken meines Gesprächspartners Anstoß<br />

in eine neue Richtung.“<br />

Gemeinsam mit ihrem Mann Stefan gründete Anja Theßenvitz 1997 das<br />

Beratungsunternehmen THESSENVITZ MARKETING. 14 Jahre Erfahrung<br />

mit dem gesamten Marketing-Instrumentarium stehen ihr zur<br />

Verfügung, um innovative, kundenorientierte Prozesse anzustoßen<br />

und entsprechende Maßnahmen in den Arbeitsablauf des Betriebs zu<br />

integrieren.<br />

www.thessenvitz.de<br />

www.mikado-online.de 13


Marketing Innovationsmanagement<br />

Fragebogen<br />

Vorsichtig, mutig oder Abenteurer?<br />

Innovationstest<br />

Schokolade Welche Schokolade würden Sie gerne probieren?<br />

▫ A)<br />

Kaffee<br />

14 mikado plus Juni 2010<br />

▫ B)<br />

Chili<br />

Risiko Was sehen Sie tendenziell als Erstes?<br />

▫ B)<br />

die Probleme<br />

Neigung Wozu neigen Sie?<br />

▫ B)<br />

Ideen so lange zu<br />

bearbeiten, bis sie gut<br />

sind<br />

▫ C)<br />

die Chancen<br />

▫ A)<br />

Ideen in die Schublade<br />

zu legen<br />

Wein Welche Weinlage würden Sie gerne besitzen?<br />

Innovationsquellen<br />

▫ A)<br />

Spätburgunder<br />

Kaiserstuhl<br />

▫ C)<br />

Nordkap 2000<br />

Woraus entstehen Ihre besten Ideen?<br />

▫ C)<br />

aus dem Spaß und der<br />

Hoffnung auf Neues<br />

▫ B)<br />

aus der Gefahr, es könnte<br />

bald zum Problem<br />

werden<br />

Veränderung Mit welchen Worten verbinden Sie Veränderung?<br />

▫ A)<br />

unangenehm &<br />

aufwendig<br />

Der Test verrät, welcher Innovationstyp Sie sind. Der Typ sagt aus, was<br />

er besonders gut kann und wo die Stolpersteine liegen. Jeder Innovator<br />

füllt seine Vorgehensweise bei Innovationen ein wenig anders mit Leben.<br />

▫ B)<br />

notwendig & sinnvoll<br />

▫ C)<br />

Salz-Karamell<br />

▫ A)<br />

die Risiken<br />

▫ C)<br />

Ideen sofort zu teilen<br />

und zu realisieren<br />

▫ B)<br />

St. Pauli Südhang<br />

▫ A)<br />

aus akuten<br />

Problemen<br />

▫ C)<br />

unverzichtbar &<br />

erfrischend


Innovationstest<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4<br />

86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0<br />

www.weka.de<br />

www.mikado-online.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />

Gesellschaften, sofern nicht anders lautend:<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm)<br />

(verantwortl.)<br />

Christoph.Dauner@weka.de<br />

Marketing Innovationsmanagement<br />

Küche Welche Cuisine engagieren Sie für Ihren runden Geburtstag?<br />

Impressum<br />

▫ C)<br />

Cocina prehispánica<br />

▫ A)<br />

Schubeck<br />

Tempo Welche Vorgehensweise ist Ihnen am liebsten?<br />

▫ B)<br />

ein mittlerer Schritt mit<br />

mittleren Chancen und<br />

Risiken<br />

Vorgehen Wie lösen Sie meistens Ihre Probleme?<br />

▫ C)<br />

unstrukturierte<br />

Denkprozesse und<br />

Vorstellungskraft<br />

Redaktion dieser Ausgabe:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv)<br />

Aboverwaltung:<br />

Fon +49 82 33.23 40 40<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />

Popp Media Service<br />

Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />

Manfred Popp ı Andreas Kollmann<br />

lithografie:<br />

high end dtp-service<br />

Herrenbachstraße 19 ı 86161 Augsburg<br />

Druck:<br />

Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />

▫ A)<br />

möglichst kleine Schritte<br />

▫ B)<br />

zielstrebig, tatkräftig und<br />

impulsiv<br />

Wettbewerb Wie ist Ihre Einstellung zum Wettbewerb?<br />

Arbeitsorganisation<br />

▫ A)<br />

der Konkurrenz gegenüber<br />

sehr misstrauisch<br />

▫ C)<br />

leben und leben lassen<br />

Wie planen und organisieren Sie Ihre Arbeit?<br />

▫ C)<br />

Ich arbeite am liebsten<br />

in einer dynamischen<br />

und unstrukturierten<br />

Arbeitsumgebung.<br />

▫ B)<br />

Ich stelle unentwegt<br />

den Status quo in Frage<br />

und halte nach neuen<br />

Möglichkeiten Ausschau.<br />

▫ B)<br />

Ferran Adria<br />

(Molekularküche)<br />

▫ C)<br />

ein großer Schritt mit<br />

großen Chancen und<br />

Risiken<br />

▫ A)<br />

analytisch und<br />

detailorientiert<br />

▫ B)<br />

Wettbewerb spornt mich<br />

zu Bestleistungen an.<br />

▫ A)<br />

Ich setze Prioritäten und<br />

wäge ab, welche Schritte<br />

mich meinem Ziel<br />

näherbringen.<br />

Wie oft haben Sie die Antworten A, B oder C angekreuzt? Die Auswertung des Innovationstests steht im Internet unter<br />

www.mikado-online.de → aktuelle Ausgabe → mikadoplus lesen oder bei den Downloads unter Auswertung Innovationstest.<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />

Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

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