Download (1 MB) - Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung ...

Download (1 MB) - Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung ... Download (1 MB) - Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung ...

netzwerk.fgf.nrw.de
von netzwerk.fgf.nrw.de Mehr von diesem Publisher
01.03.2013 Aufrufe

Liebe LeserInnen, mit dem Journal 21 des Netzwerks Frauenforschung NRW möchten wir Sie in gewohnter Weise über die (Forschungs-)Aktivitäten des Netzwerks informieren, verbunden mit aktuellen Nachrichten und einem Anliegen, das unseres Erachtens für die weitere Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung in Nordrhein-Westfalen erhebliche Bedeutung hat. Nachdem das von Bund und Land gemeinsam finanzierte HWP- Programm Ende 2006 ausläuft, hat die Landesregierung in ihrem Haushaltsentwurf für das Jahr 2007 den Titel "Frauenförderung" ganz gestrichen. Die Koordinationsstelle des Netzwerks Frauenforschung hat ebenso wie die Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten (LaKoF) hierzu eine Stellungnahme erarbeitet, die dem Finanzausschuss des Landtages im Rahmen einer Anhörung am 19.10.06 vorgelegt wurde. Diese Stellungnahmen drucken wir - zusammen mit einem Offenen Brief des Forschungsschwerpunktes "Dynamik der Geschlechterkonstellationen" zum selben Thema - in Auszügen ab (S.12-20). Alle Verfasserinnen der Stellungnahmen sind sich einig: Der Erhalt der Koordinationsstellen des Netzwerks und der LaKoF ist ebenso wie die weitere Förderung der Frauen- und Geschlechterforschung als entscheidendes Profilelement innovativer Wissenschaftspolitik in NRW unverzichtbar. Hierzu benötigen wir die Unterstützung aus Politik, Ministerium und Wissenschaft - hierzu benötigen wir Ihre Unterstützung! Wie wichtig die bisherige Forschungsförderung durch Bund und Land war, zeigen auch die Berichte in diesem Journal, denn ein Großteil der vorgestellten Projekte ist aus dem HWP-Programm finanziert worden so die Projekte zu Geschlechterdimensionen am Beispiel von Weblogs, zum Gender-Portal oder zur "Vielfalt in der Unternehmerschaft" und nicht zuletzt das Projekt der Koordinationsstelle zu "Gender-Aspekten bei der Einführung und Akkreditierung gestufter Studiengänge", das wir mit finanzieller Unterstützung des Innovationsministeriums durchführten und Ihnen in einer Kurzfassung vorstellen. Obwohl die Studie erst Ende September in gedruckter Form vorgelegt wurde, sind bereits Anfang Dezember alle Exemplare der Studie vergriffen, was bei einer Auflage von über 1000 Exemplaren verdeutlicht, wie nachgefragt und wichtig eine Handreichung zur geschlechtergerechten Einführung gestufter Studiengänge ist. Dank der Unterstützung aus dem Innovationsministerium konnten die Ergebnisse auch dem Akkreditierungsrat vorgestellt werden, der entscheidend mit darüber bestimmt, inwieweit das Kriterium der Geschlechtergerechtigkeit Eingang in den Akkreditierungsprozess findet. Deutlich wird an dieser Studie auch, dass die Forschungen des Netzwerks weit über Nordrhein-Westfalen hinaus Einfluss gewinnen. Die nationalen und internationalen Vernetzungen des Netzwerks Frauenforschung NRW werden auch in Beiträgen von Antonia Graf über das "Exzellenznetzwerk GARNET", von Liane Schüller über das Maria Sibylla Merian Programm sowie bei der Vorstellung der Marie-Jahoda-Gastprofessorin Dr. Kathy Davis sichtbar. Intensiviert wurde die Vernetzung auch durch den Beitritt der Koordinationsstelle des Netzwerks zum neugegründeten Dachverband "Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum" sowie zur "European Platform of Women Scientists" (EPWS). Der Beitrag von Christina Möller zeigt die nachhaltige Bedeutung des als Kooperationsprojekt des Netzwerks entwickelten und über sieben Jahre erfolgreich arbeitenden Graduiertenkollegs "Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel". Die AutorInnen Annette Zimmer und Holger Krimmer vergleichen in ihrer detaillierten aufschlussreichen Studie das Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen an Hochschulen und im Nonprofit-Sektor und Iris Osterloh-Trittmann und Claudia Hornberg zeigen am Beispiel der Telemedizin in der kardiologischen Rehabilitation, dass "Frauenherzen anders schlagen" und im Krankheitsfalle eine spezifische Behandlung erfordern. Herzlich begrüßen möchten wir als neue Netzwerkprofessorin Dr. Rebecca Grotjahn, die mit der Professur "Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Genderforschung", nicht nur an den Hochschulen Paderborn/Detmold unterrichten und forschen wird, sondern auch zugleich die wissenschaftliche Leitung der "Internationalen Komponistinnen-Bibliothek" der Stadt Unna inne hat. Zu guter letzt stellen wir Ihnen Buchbesprechungen und Veröffentlichungen aus dem Kontext des Netzwerks Frauenforschung NRW vor. Wir danken allen AutorInnen für das Gelingen der vorliegenden Ausgabe, wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und für den Jahreswechsel alles Gute! Ihre Ruth Becker und Beate Kortendiek Editorial Journal Netzwerk Frauenforschung NRW Nr. 21/2006 5

News Netzwerkprofessorinnen stellen sich vor Information und Kontakt Prof. Dr. Rebecca Grotjahn Geschäftsführende Leiterin Musikwissenschaftliches Seminar der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold Gartenstraße 20 32756 Detmold Tel: (05231) 975-661 Fax: (05231) 975-668 grotjahn@mail.unipaderborn.de Prof. Dr. Rebecca Grotjahn 6 Journal Netzwerk Frauenforschung NRW Nr. 21/2006 Professorin für Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Genderforschung - Musik von Frauen am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold Dienstag, 11. April 2006, 11:13 Uhr. Das Telefon klingelt im ungünstigen Augenblick, denn gleich beginnt meine Lehrveranstaltung über "Clara Wieck, Robert Schumann und die Idee der romantischen Liebe". Dran ist die Rektoratssekretärin der Universität Paderborn: "Können Sie sofort herkommen? Der Rektor möchte Sie noch heute ernennen!" Kaum vier Stunden später bin ich Professorin für Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Genderforschung - Musik von Frauen am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn - die Stelle, die ich seit der Ruferteilung im Herbst 2005 vertreten habe. So rasch die letzte Etappe vor sich ging, so langwierig war der Weg zur Wiederbesetzung der Professur, die - als einzige Netzwerkprofessur für Musikwissenschaft - immerhin seit Mitte 2002 vakant war. Allerdings war dies für mich nicht unbedingt ein Nachteil, blieb mir so genug Zeit für meine Habilitation an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Studien zur Kulturgeschichte der Musik, 2004) und für die Symposien über die Komponistin Louise Farrenc, über "Stimme und Geschlechteridentität(en)" und zum Thema "Diva - Die Inszenierung der übermenschlichen Frau" die ich - jeweils gemeinsam mit KollegInnen - in den Jahren 2004 und 2005 leitete. Schon während des Studiums an der Musikhochschule und der Universität Hannover (Lehramt Musik, Deutsch und Philosophie, anschließend Gesang, Musikwissenschaft und Musikpädagogik) gehörte die musikwissenschaftliche Frauenbzw. Genderforschung zu meinen Interessenschwerpunkten, die freilich in der Lehre damals noch keine Rolle spielte. Gemeinsam mit einer Freundin veranstaltete ich daher Mitte der achtziger Jahre ein ‚selbstverwaltetes' Seminar über Komponistinnen - von den Professoren der Hochschule mit einer Mischung von Befremden und Entsetzen beäugt, aber immerhin toleriert. Mittlerweile haben sich meine Forschungsinteressen auf Themen aus dem Bereich Sänger(innen)- und Gesangsgeschichte sowie auf die musikalische Alltagsgeschichte insbesondere der ‚Höheren Tochter' zugespitzt. Außerdem habe ich Aufsätze zu Opern und Sinfonien, zur musikalischen Sozialund Institutionengeschichte, zur Musik der NS- Zeit und zu historischer populärer Musik vorgelegt. Seit 2002 bin ich Sprecherin der Fachgruppe Frauen- und Genderstudien in der Gesellschaft für Musikforschung. Stationen meiner beruflichen Laufbahn waren die Musikhochschulen Hannover, Essen, Düsseldorf und Köln sowie die Universität Oldenburg. Das Musikwissenschaftliche Seminar Detmold/Paderborn, zu dessen Geschäftsführender Leiterin ich kurz nach meiner Ernennung gewählt wurde, ist eine gemeinsame Einrichtung der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Paderborn. Zu meiner Professur gehört die nebenamtliche Leitung der Internationalen Komponistinnen-Bibliothek der Stadt Unna, die nach der langen Vakanz zunächst erst einmal wieder aufgebaut werden muss, aber in Zukunft sicher nicht nur als Archiv mit Materialien zur Musik von Frauen, sondern auch als Ort für musikalische und wissenschaftliche Veranstaltungen nutzbar sein wird.

News<br />

<strong>Netzwerk</strong>professorinnen stellen sich vor<br />

Information <strong>und</strong> Kontakt<br />

Prof. Dr. Rebecca Grotjahn<br />

Geschäftsführende Leiterin<br />

Musikwissenschaftliches<br />

Seminar der<br />

Universität Paderborn <strong>und</strong> der<br />

Hochschule für Musik Detmold<br />

Gartenstraße 20<br />

32756 Detmold<br />

Tel: (05231) 975-661<br />

Fax: (05231) 975-668<br />

grotjahn@mail.unipaderborn.de<br />

Prof. Dr. Rebecca Grotjahn<br />

6 Journal <strong>Netzwerk</strong> <strong>Frauen</strong>forschung NRW Nr. 21/2006<br />

Professorin für Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Genderforschung - Musik von<br />

<strong>Frauen</strong> am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Paderborn <strong>und</strong> der<br />

Hochschule für Musik Detmold<br />

Dienstag, 11. April 2006, 11:13 Uhr. Das Telefon<br />

klingelt im ungünstigen Augenblick, denn gleich<br />

beginnt meine Lehrveranstaltung über "Clara<br />

Wieck, Robert Schumann <strong>und</strong> die Idee der romantischen<br />

Liebe". Dran ist die Rektoratssekretärin<br />

der Universität Paderborn: "Können Sie sofort<br />

herkommen? Der Rektor möchte Sie noch heute<br />

ernennen!" Kaum vier St<strong>und</strong>en später bin ich Professorin<br />

für Musikwissenschaft mit Schwerpunkt<br />

Genderforschung - Musik von <strong>Frauen</strong> am Musikwissenschaftlichen<br />

Seminar Detmold/Paderborn -<br />

die Stelle, die ich seit der Ruferteilung im Herbst<br />

2005 vertreten habe.<br />

So rasch die letzte Etappe vor sich ging, so langwierig<br />

war der Weg zur Wiederbesetzung der Professur,<br />

die - als einzige <strong>Netzwerk</strong>professur für Musikwissenschaft<br />

- immerhin seit Mitte 2002 vakant<br />

war. Allerdings war dies für mich nicht unbedingt<br />

ein Nachteil, blieb mir so genug Zeit für meine<br />

Habilitation an der Carl von Ossietzky Universität<br />

Oldenburg (Studien zur Kulturgeschichte der<br />

Musik, 2004) <strong>und</strong> für die Symposien über die Komponistin<br />

Louise Farrenc, über "Stimme <strong>und</strong><br />

Geschlechteridentität(en)" <strong>und</strong> zum Thema "Diva<br />

- Die Inszenierung der übermenschlichen Frau"<br />

die ich - jeweils gemeinsam mit KollegInnen - in<br />

den Jahren 2004 <strong>und</strong> 2005 leitete.<br />

Schon während des Studiums an der Musikhochschule<br />

<strong>und</strong> der Universität Hannover (Lehramt<br />

Musik, Deutsch <strong>und</strong> Philosophie, anschließend<br />

Gesang, Musikwissenschaft <strong>und</strong> Musikpädagogik)<br />

gehörte die musikwissenschaftliche <strong>Frauen</strong>bzw.<br />

Genderforschung zu meinen Interessenschwerpunkten,<br />

die freilich in der Lehre damals<br />

noch keine Rolle spielte. Gemeinsam mit einer<br />

Fre<strong>und</strong>in veranstaltete ich daher Mitte der achtziger<br />

Jahre ein ‚selbstverwaltetes' Seminar über<br />

Komponistinnen - von den Professoren der Hochschule<br />

mit einer Mischung von Befremden <strong>und</strong><br />

Entsetzen beäugt, aber immerhin toleriert. Mittlerweile<br />

haben sich meine Forschungsinteressen<br />

auf Themen aus dem Bereich Sänger(innen)- <strong>und</strong><br />

Gesangsgeschichte sowie auf die musikalische<br />

Alltagsgeschichte insbesondere der ‚Höheren<br />

Tochter' zugespitzt. Außerdem habe ich Aufsätze<br />

zu Opern <strong>und</strong> Sinfonien, zur musikalischen Sozial<strong>und</strong><br />

Institutionengeschichte, zur Musik der NS-<br />

Zeit <strong>und</strong> zu historischer populärer Musik vorgelegt.<br />

Seit 2002 bin ich Sprecherin der Fachgruppe<br />

<strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> Genderstudien in der Gesellschaft für<br />

Musikforschung.<br />

Stationen meiner beruflichen Laufbahn waren die<br />

Musikhochschulen Hannover, Essen, Düsseldorf<br />

<strong>und</strong> Köln sowie die Universität Oldenburg. Das<br />

Musikwissenschaftliche Seminar Detmold/Paderborn,<br />

zu dessen Geschäftsführender Leiterin ich<br />

kurz nach meiner Ernennung gewählt wurde, ist<br />

eine gemeinsame Einrichtung der Hochschule für<br />

Musik Detmold <strong>und</strong> der Universität Paderborn. Zu<br />

meiner Professur gehört die nebenamtliche Leitung<br />

der Internationalen Komponistinnen-Bibliothek<br />

der Stadt Unna, die nach der langen Vakanz<br />

zunächst erst einmal wieder aufgebaut werden<br />

muss, aber in Zukunft sicher nicht nur als Archiv<br />

mit Materialien zur Musik von <strong>Frauen</strong>, sondern<br />

auch als Ort für musikalische <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />

Veranstaltungen nutzbar sein wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!