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Beiträge<br />

Quelle: Statistisches<br />

B<strong>und</strong>esamt, URL: http://<br />

www.destatis.de/basis/d/biwiku/<br />

hochtab1.php<br />

einzelnen Arbeitsbereichen von Nonprofit-Organisationen,<br />

so z. B. zum Sozialbereich (Lange<br />

2005), wie auch Untersuchungen zu vorrangig lokal<br />

tätigen NPOs deutlich (Zimmer/Priller 2004:<br />

87f), dass <strong>Frauen</strong> in Leitungspositionen auch hier<br />

deutlich unterrepräsentiert sind (Stecker 2004),<br />

obgleich die Gesamtbeschäftigung des Sektors<br />

eher weiblich geprägt ist.<br />

2.2 Die Universität als Arbeitsplatz: Hochschullehrer<br />

in Deutschland<br />

Deutschland verfügt über ein komplexes System<br />

der tertiären Bildung, das sich aus Universitäten,<br />

Fachhochschulen sowie Pädagogischen <strong>und</strong> anderen<br />

fachspezifischen Hochschulen zusammensetzt<br />

(KMK 2005); Huisman 2003). Ohne auf Details einzugehen,<br />

ist festzuhalten, dass die Mehrheit der<br />

Einrichtungen sich in öffentlicher Trägerschaft befindet<br />

(public institutions). Die genannten Hochschultypen<br />

unterscheiden sich vor allem hinsichtlich<br />

des Praxisbezugs ihrer Ausbildungsangebote<br />

(programs). Danach bilden Fachhochschulen stärker<br />

praxisbezogen aus, während an Universitäten<br />

dem Humboldtschen Ansatz der Einheit von Forschung<br />

<strong>und</strong> Lehre eine größere Bedeutung zukommt.<br />

Auch sind Universitäten der dominante<br />

Ausbildungstyp des deutschen tertiären Ausbildungssystems.<br />

(Abb. 2)<br />

Die Lehrenden aller Hochschultypen tragen die<br />

Berufsbezeichnung Professor bzw. Professorin. Allerdings<br />

unterscheiden sich die Zugangsvoraussetzungen<br />

zur Profession des Hochschullehrers<br />

nach dem Typ der Institution. So wird an Fachhochschulen<br />

großer Wert auf die Praxiserfahrung<br />

der Lehrenden gelegt, während an Universitäten<br />

die Leistungen in der Forschung - insbesondere<br />

Publikationen - bei der Ernennung zur Professur<br />

den Ausschlag geben. Infolge der stärkeren Wis-<br />

52 Journal <strong>Netzwerk</strong> <strong>Frauen</strong>forschung NRW Nr. 21/2006<br />

senschaftsorientierung der Universitäten verfügen<br />

diese vor allem in den Fachkreisen der verschiedenen<br />

Wissenschaftsdisziplinen im Vergleich<br />

zu den Fachhochschulen über größeres Prestige.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen Aufgabenstellung<br />

von Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen haben<br />

Lehrende an Universitäten eine st<strong>und</strong>enmäßig geringere<br />

Lehrverpflichtung als ihre Kollegen <strong>und</strong><br />

Kolleginnen an Fachhochschulen.<br />

Fachhochschulen wurden in Deutschland erst vor<br />

wenigen Jahrzehnten im Zuge der Bildungsexpansion<br />

eingeführt (Katzenstein 1987: 306). Die klassische<br />

Institution der tertiären Bildung in<br />

Deutschland ist daher nach wie vor die Universität.<br />

Seit ihren frühen Anfängen im Gefolge der<br />

Humboldtschen Bildungsreform zu Beginn des 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts (Ellwein 1992) gilt die Universität als<br />

Elite-Einrichtung <strong>und</strong> die Ausübung des Hochschullehrerberufs<br />

als eine prestigeträchtige Profession.<br />

Deutschland gehört zu denjenigen Ländern<br />

in Europa, die <strong>Frauen</strong> vom Universitätsstudium<br />

zunächst gänzlich ausschlossen. Erst in der<br />

Weimarer Republik, d.h in den 1920er Jahren des<br />

letzten Jahrh<strong>und</strong>erts, wurden <strong>Frauen</strong> als Studierende<br />

aller Fächer an Universitäten in Deutschland<br />

zugelassen. In dieser Zeit entfielen auch die<br />

gesetzlichen Verbote hinsichtlich der Berufstätigkeit<br />

von <strong>Frauen</strong> an Universitäten, so dass die Wahl<br />

einer Karriere als Hochschullehrerin gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

möglich war. Dennoch bildeten Professorinnen<br />

an deutschen Universitäten bis in die jüngste<br />

Zeit eine sehr kleine Minderheit (Übersicht bei<br />

Vogel/Hinz 2004: 12ff). Die Gründe, warum weibliche<br />

Wissenschaftlerinnen in Deutschland einen<br />

schweren Stand hatten <strong>und</strong> noch haben, <strong>und</strong> es ihnen<br />

nur in begrenztem Ausmaß gelingt, eine Leitungs-<br />

<strong>und</strong> Führungstätigkeit an einer Universität<br />

einzunehmen - d. h. eine Professur zu erhalten -<br />

sind vielfältig. (Abb. 3)<br />

Abb. 2: Strukturierung des deutschen Systems der tertiären Bildung nach Hochschultyp<br />

Hochschularten 2002/2003 2003/2004 2004/2005<br />

Universitäten 99 100 102<br />

Pädagogische Hochschulen 6 6 6<br />

Theologische Hochschulen 17 16 15<br />

Kunsthochschulen 50 52 52<br />

Fachhochschulen 158 162 167<br />

Verwaltungsfachhochschulen 29 29 30<br />

Hochschulen insgesamt 359 365 372

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