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Beiträge<br />

Kontakt <strong>und</strong> Information<br />

www.garnet-eu.org<br />

Prof. Dr. Young<br />

Sandra Bense<br />

sandra.bense@uni-muenster.de<br />

Tel: 0251/ 83 - 25328<br />

Liane Schüller<br />

Ausblick<br />

Die Zusammenführung der einzelnen Ergebnisse<br />

aus den thematischen Arbeitsgruppen ist für den<br />

Herbst dieses Jahres geplant. Die Interdisziplinarität<br />

der gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse sichert<br />

die Vielfalt der bestehenden Perspektiven<br />

36 Journal <strong>Netzwerk</strong> <strong>Frauen</strong>forschung NRW Nr. 21/2006<br />

<strong>und</strong> bildet die Basis für die nächste Konferenz.<br />

Noch in diesem Jahr wird ein "Call for Papers" zu<br />

Gender in der Politischen Ökonomie ausgerufen<br />

werden. Voraussichtlich im Februar 2007 kann<br />

dann mit ersten Forschungsergebnissen die nächste<br />

R<strong>und</strong>e eingeläutet werden - diesmal in einem<br />

Europäischen Nachbarland.<br />

Interdisziplinäre <strong>und</strong> internationale Grenzüberschreitungen in der<br />

Wissenschaft - Das Maria Sibylla Merian-Postdoc-Programm<br />

1 Ein ähnlicher Bef<strong>und</strong> zeigt<br />

sich im wissenschaftlichen<br />

Berufssystem: Besetzen <strong>Frauen</strong><br />

noch fast jede dritte Position<br />

im wissenschaftlichen Mittelbau,<br />

so ist es jede zehnte<br />

Position bei C2- <strong>und</strong> C3-<br />

Professuren <strong>und</strong> etwas mehr als<br />

jede zwanzigste Position bei<br />

C4-Professuren. Vgl. Allmendinger,<br />

Jutta u.a. (o.J.): <strong>Frauen</strong><br />

in der Wissenschaft. Gutachten<br />

für die Enquete-Kommission<br />

"Globalisierung der Weltwirtschaft"<br />

des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages. München, S.4.<br />

2 Maria Sibylla Merian (1647-<br />

1717) war Begründerin der<br />

Insektenforschung <strong>und</strong><br />

Kupferstecherin.<br />

3 Vgl. Jürgen Mittelstraß, der<br />

betont, dass Interdisziplinarität<br />

"fachliche <strong>und</strong> disziplinäre<br />

Engführungen, wo diese der<br />

Problementwicklung <strong>und</strong> einem<br />

entsprechenden Forschungshandeln<br />

im Weg stehen"<br />

aufbrechen <strong>und</strong> "in Wahrheit<br />

Transdisziplinarität" genannt<br />

werden muss. Mittelstraß,<br />

Jürgen (2005): Methodische<br />

Transdisziplinarität, in:<br />

Technikfolgenabschätzung -<br />

Theorie <strong>und</strong> Praxis 2, 14. Jg., S.<br />

19.<br />

4 Vgl. hierzu: Europäische<br />

Kommission (Hg.) (2001):<br />

Wissenschaftspolitik in der<br />

Europäischen Union. Förderung<br />

herausragender Leistungen<br />

durch Gender Mainstreaming;<br />

Bericht der ETAN-<br />

Expertinnengruppe "<strong>Frauen</strong><br />

<strong>und</strong> Wissenschaft", Brüssel.<br />

Nach wie vor streben viele <strong>Frauen</strong> eine Karriere in<br />

der Wissenschaft an - dennoch ist bekanntlich<br />

noch immer ein eklatanter Mangel an weiblichen<br />

Führungskräften (gerade auch im Wissenschaftsbereich)<br />

zu verzeichnen. Besonders frappant ist<br />

dabei der Knick, den die wissenschaftliche Karriere<br />

nach der Promotion erfährt. Bei Promotionen<br />

insgesamt immerhin noch bei einem Drittel, liegt<br />

der <strong>Frauen</strong>anteil bei den Habilitationen derzeit<br />

bei unter einem Fünftel 1 . Bislang existieren zwar<br />

b<strong>und</strong>esweit mehrere Modelle zur Förderung von<br />

PromovendInnen. Eine spezielle Unterstützung für<br />

PostdoktorandInnen muss jedoch noch immer als<br />

f<strong>und</strong>amentales Desiderat in der Hochschullandschaft<br />

bezeichnet werden.<br />

Das seit dem Frühjahr 2006 laufende Maria Sibylla-Merian-Postdoc-Programm<br />

des Essener Kollegs<br />

für <strong>Geschlechterforschung</strong> (EKfG), das an der<br />

Universität Duisburg-Essen angesiedelt ist, hat es<br />

sich vor diesem Hintergr<strong>und</strong> zum Ziel gesetzt,<br />

NachwuchswissenschaftlerInnen gezielt zu fördern,<br />

um sie für die Anforderungen in Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Forschung erfolgreich zu qualifizieren.<br />

Insbesondere <strong>Frauen</strong> aus den Natur-, Technik-, Ingenieur-<br />

<strong>und</strong> Sozialwissenschaften sowie der Medizin<br />

stehen im Fokus des Programms, dessen Namensgeberin<br />

Maria Sibylla Merian, die bereits im<br />

17. Jahrh<strong>und</strong>ert als Künstlerin <strong>und</strong> Naturwissenschaftlerin<br />

agierte, als Vorreiterin interdisziplinären<br />

Forschens gelten kann 2 . Im Folgenden soll erläutert<br />

werden, in welcher Form <strong>und</strong> mit welcher<br />

Zielsetzung sich das bislang erfolgreich angelaufene<br />

Programm in Zukunft weiterentwickeln soll.<br />

Die Besonderheit des Maria Sibylla Merian-Postdoc-Programms<br />

liegt darin, dass die TeilnehmerInnen<br />

durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen<br />

auf heterogene Karrierewege vorbereitet werden<br />

- in der Hochschule, der Industrieforschung, in außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> im<br />

strategischen Wissenschaftsmanagement. Außerdem<br />

zielt es auf den interdisziplinären wissenschaftlichen<br />

Diskurs zwischen verschiedenen Forschungsdisziplinen<br />

mit dem Ziel der Ausbildung<br />

einer transdisziplinären Persönlichkeit 3 , die in der<br />

Lage ist, interdisziplinäre Projekte zu initiieren<br />

<strong>und</strong> durchzuführen.<br />

Zentrale Elemente des Programms sind die Förderung<br />

der internationalen Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation<br />

sowie die Vermittlung des gr<strong>und</strong>legenden<br />

Wissens darüber, wie auf unterschiedlichen Ebenen<br />

Gender-Kompetenz im Forschungsprozess<br />

produktiv wird. Zugleich soll durch die wissenschaftliche<br />

Forschung, die das Programm begleitet,<br />

der so genannten "leaky pipeline" 4 , dem Versickern<br />

hoch qualifizierter <strong>Frauen</strong> im Karriereverlauf<br />

<strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen Verlust wichtiger<br />

Humanressourcen <strong>und</strong> innovativem Knowhow<br />

nachgespürt werden.<br />

Das Maria Sibylla Merian-Postdoc-Programm fußt<br />

auf drei miteinander verwobenen Bausteinen:<br />

1. einem bedarfsgerechten Qualifizierungsprogramm<br />

mit hochwertigen Workshops <strong>und</strong> Seminaren<br />

2. einem International Science Center (ISC)<br />

3. der Einladung ausländischer Postdocs an die<br />

Universität Duisburg-Essen.<br />

Bislang konnten die Teilnehmerinnen verschiedene<br />

Angebote des Qualifizierungsprogramms nutzen,<br />

etwa zu den Themen "Führungskompetenzen",<br />

"Wissenschaftsmanagement" sowie "Bewerbungen<br />

in der Wissenschaft/Berufungstraining".<br />

Die weiteren Bausteine sollen in den kommenden<br />

Jahren peu à peu aufgebaut werden, um

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