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News<br />

16 Journal <strong>Netzwerk</strong> <strong>Frauen</strong>forschung NRW Nr. 21/2006<br />

Auszug aus einem offenenen Brief des Interdisziplinären Forschungsschwerpunkts<br />

"Dynamik der Geschlechterkonstellationen" der Universität Dortm<strong>und</strong> an<br />

den Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong> Technologie, Herrn Prof. Dr. Andreas Pinkwart,<br />

den Minister für Generationen, Familie, <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Integration, Herrn Armin Laschet <strong>und</strong><br />

den Minister für Arbeit, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales, Herrn Karl-Josef Laumann<br />

Kontraproduktive Wissenschaftsförderung <strong>und</strong> Demontage erfolgreicher <strong>Frauen</strong>förderungsinitiativen<br />

Der Interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt "Dynamik der Geschlechterkonstellationen" der Universität<br />

Dortm<strong>und</strong> wendet sich an die zuständigen Ministerien des Landes NRW mit einer offenen Stellungnahme<br />

zu den gleichstellungspolitischen Maßnahmen der Landesregierung.<br />

Die Landesregierung, so ist der Pressemitteilung vom 23.06.2006 zu entnehmen, setzt neue Akzente in der<br />

<strong>Frauen</strong>förderung <strong>und</strong> will gleiche Chancen für <strong>Frauen</strong> im Beruf fördern.<br />

In der Pressemitteilung der Landesregierung "Zukunftspakt sichert NRW-Hochschulen finanzielle Planungssicherheit<br />

bis 2010" vom 18.08.2006 heißt es: "Bei der Bildung wird nicht gespart. Das haben wir<br />

versprochen, <strong>und</strong> das halten wir".<br />

Dennoch hat Prof. Dr. Pinkwart nach Auslaufen des B<strong>und</strong>-Länder finanzierten Hochschul- <strong>und</strong> Wissenschaftsprogramms<br />

die Forschungsprojektförderung zur <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Geschlechterforschung</strong> für 2007 eingestellt<br />

<strong>und</strong> das zuständige Ressort mit einer globalen Haushaltskürzung versehen.<br />

Dies ist aus wissenschaftlicher <strong>und</strong> wissenschaftspolitischer Sicht aus mehreren Gründen unverantwortlich.<br />

Nachwuchsförderung<br />

Bisher wurden über die Projektförderung des Wissenschaftsministeriums NRW, vor allem über das B<strong>und</strong>-<br />

Länder finanzierte HWP-Programm (z. B. Lise Meitner-Programm NRW, Dorothea Erxleben Programm in<br />

Niedersachsen) zahlreiche junge Wissenschaftlerinnen für die Forschung qualifiziert <strong>und</strong> in die Wissenschaft<br />

eingeführt.<br />

In NRW sind in den letzten Jahren viele erfolgreiche Maßnahmen initiiert worden, um im Exzellenzwettbewerb<br />

mehr <strong>Frauen</strong> für wissenschaftliche Führungspositionen zu gewinnen. Um im Exzellenzwettbewerb<br />

mehr <strong>Frauen</strong> auf Professuren berufen zu können, bedarf es zudem einer breiten Nachwuchsförderung. Dies<br />

ist in NRW in den letzten Jahren in vorzeigbarer Weise geschehen <strong>und</strong> hat auch Erfolge gezeitigt.<br />

Wir wissen allerdings auch aufgr<strong>und</strong> einer Auswertung der Daten für den akademischen Mittelbau aller<br />

Universitäten des Landes, dass die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Wissenschaft als Beruf für <strong>Frauen</strong>, aber,<br />

wie sich gerade zeigte, auch für Männer ganz besonders schwierig ist. Hier ist eine nachhaltige Unterstützung<br />

ganz <strong>und</strong> gar geboten (s. Bericht in: Die Zeit v. 06.04.06: Dr. Habil. Kinderlos (Martin Spiewak).<br />

Das Land hat in der TG 64 "Forschung, Lehre, Internationales <strong>und</strong> Transfer" die vorherige Finanzierung<br />

durch den B<strong>und</strong> ersetzt. Es ist nicht nachvollziehbar, warum dies nicht auch in der Titelgruppe 62 - <strong>Frauen</strong>förderung<br />

geschehen ist.<br />

Darüber hinaus sind wir der Auffassung, dass das Land trotz der Föderalismusreform eine Initiative ergreifen<br />

sollte, den B<strong>und</strong> zur Mitfinanzierung in die Pflicht zu nehmen <strong>und</strong> neue Modalitäten der Ko-Finanzierung<br />

auszuhandeln.<br />

Gender Mainstreaming<br />

Die Landesregierung sagt, der Ansatz des Gender Mainstreaming sei ein Gr<strong>und</strong>satz der gesamten Regierung<br />

<strong>und</strong> würde in allen Ressorts umgesetzt. Der Minister für Arbeit, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales, Herr Laumann,<br />

will die bessere Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf für Männer <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong> fördern.<br />

Dennoch werden Stellen für die <strong>Frauen</strong>häuser gekürzt <strong>und</strong> die 46 Regionalstellen „Frau <strong>und</strong> Beruf“, wichtige<br />

Vernetzungsstellen für das gesamte Land, aufgelöst. Ebenfalls aufgelöst wurde die Koordinationsstelle<br />

des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>Frauen</strong>ges<strong>und</strong>heit, wodurch eine bis dahin sehr erfolgreiche Vernetzung aller ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Institutionen <strong>und</strong> Angebote für <strong>Frauen</strong> im Land NRW verspielt wird.<br />

Dies ist unverantwortlich im Sinne der Regierungserklärung <strong>und</strong> widerspricht dem Gr<strong>und</strong>satz des Gender<br />

Mainstreaming. Eine spezielle <strong>Frauen</strong>förderung ist mit diesem Gr<strong>und</strong>satz sowohl vereinbar als auch gebo-

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