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Die Herbstkademie stieß auf eine unerwartet hohe Resonanz, die den großen Bedarf solcher Qualifizierungs- und Unterstützungsangbote belegt. 130 Promvierende und Promotionsinteressierte aller Fachbereiche der Universität Duisburg-Essen und umliegender Hochschulen haben teilgenommen. Ausgerichtet wurde die Herbstakademie vom Geschäftsbereich Frauenförderung & Gender-Mainstreaming in Kooperation mit dem Bereich Hochschuldidaktik am Zentrum für Hochschulentwicklung der Universtät DuE. Um insbesondere die Potenziale von Frauen in der Wissenschaft zu stärken, werden aus Mitteln der Universität verschiedene Programme zur fachspezifischen Unterstützung des Promotionsprozesses von Frauen realisiert. Ergänzend bietet das ZfH eine fachübergreifende Qualifizierung für Promovierende und Betreuende an der Universität an. Gudrun Schäfer: Hochseilakt ohne Netz und doppelten Boden? Rechte und Pflichten der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten An der Ruhr-Universität Bochum erhielten die dezentralen Gleichstellungsbeauftragten (damals noch als "Vertrauensfrauen") den Lore-Agnes-Preis 2003 für ihre besonderen Verdienste um die Förderung von Frauen an der RUB. Auf Initiative einiger dezentraler Gleichstellungsbeauftragter ist nun an der RUB ein Projekt initiiert worden, das neu gewählten Gleichstellungsbeauftragten die Einarbeitung in ihr Amt erleichtern soll. Durch Befragungen der bisherigen dezentralen Gleichstellungsbeauftragten wird der Weiterbildungsbedarf erhoben und ein entsprechendes Programm in enger Kooperation mit den an der Hochschule vorhandenen Einrichtungen konzipiert. Darüber hinaus wird ein Leitfaden zusammengestellt, in dem alle für die tägliche Arbeit wichtigen Informationen zusammengestellt sind. Bislang operierten die Frauen an der Bochumer Universität, wie wohl auch an anderen Hochschulen, in einer rechtlichen Grauzone: Rechte und Pflichten der damaligen Vertrauensfrauen waren eher historisch "gewachsen" und basierten meist auf der unausgesprochenen Übereinkunft, dass die zentrale Gleichstellungsbeauftragte entlastet werden müsse, die Fakultäten aber gleichwohl in allen Stadien der Berufungsverfahren Gleichstellungsaspekte adäquat zu berücksichtigen hätten. In dem Gleichstellungsplan der Bochumer Universität vom 27.10.2005 wird der Status der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten verankert; die Fakultäten werden zur Bereitstellung von Sachmitteln und einem Raum verpflichtet. Erstmals wird nun im Entwurf des neuen Hochschulfreiheitsgesetzes auch auf Landesebene in der Hochschulpolitik die "Gleichstellungsbeauftragte der Fachbereiche" erwähnt und ihr Status als stimmberechtigtes Mitglied des Fachbereichsrates und als beratendes Mitglied der Berufungskommissionen festgeschrieben. Bisherige Ergebnisse der Befragungen von dezentralen Gleichstellungsbeauftragten Die dezentralen Gleichstellungsbeauftragen wünschen sich unter Anderem: Eine übersichtliche Zusammenstellung aller für ihre Arbeit relevanten Gesetzestexte (z. B. HRG und LGG) und Formalia für die Wahl der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten Verbindliche Angaben für das Vorgehen bei Personalentscheidungen in der Fakultät, insbesondere bei der Vergabe von Drittmittelstellen Eine Richtlinie zum Vorgehen in Fällen sexueller Belästigung Genaue Informationen und einen regelmäßigen Austausch über die Fortschreibung von Gleichstellungsplänen (ggf. auch als Internetplattform) Handreichungen für Gender-Aspekte und Möglichkeiten des Gender Mainstreaming bei der Konzeption, Akkreditierung und Umsetzung der neuen gestuften Studiengänge Eine Supervision oder zumindest einen regelmäßigen Austausch über das Verhalten in Berufungsverfahren Eine Sammlung "kritischer Fälle" bzw. von Präzedenzfällen in Verfahren. In Bezug auf die Weiterbildung rangiert der Wunsch nach Seminaren zur Rhetorik und zum sachorientierten Argumentieren ganz oben auf der Liste. Dabei soll nicht nur Theorie vermittelt werden, sondern es sollten vor allem auch typische Argumentationsmuster und Diskussionsverläufe simuliert werden. Weitere Angebote sollten sich auf Universitätsstrukturen und -finanzen beziehen, da genaue Sachkenntnisse in diesen Bereichen extrem wichtig sind. Des Weiteren wurden Fortbildungen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit über unterschiedliche Medien und für verschiedene Zielgruppen als Thema genannt. News Kontakt und Information www.uni-due.de/promovierenmit-meduse Journal Netzwerk Frauenforschung NRW Nr. 21/2006 11

News Kontakt und Information Masha Gerding, Gleichstellungsbeauftragte der RUB Ruhr-Universität Bochum Gleichstellungsbüro 44780 Bochum Masha.Gerding@rub.de Tel: 0234/ 32-27837 Fax: 0234/ 32-14354 Dr. Gudrun Schäfer, Projektmitarbeiterin TransResearch Auf dem Aspei 36 44801 Bochum schaefer@transresearch.de Tel: 0234 70 90 744 Fax: 0234 70 90 757 12 Journal Netzwerk Frauenforschung NRW Nr. 21/2006 Last but not least zogen etliche Befragte das Fazit, dass ihnen die bisherige Arbeit extrem nützliche Einblicke in viele Hochschulbereiche eröffnet hat, die sie ohne dieses Amt niemals gewonnen hätten. Die auf diesem Wege erlangten Fähigkeiten und Kenntnisse in den zahlreichen oben genannten Bereichen sollen an der Ruhr-Universität in Zukunft den betreffenden Frauen auch von offizieller Seite bescheinigt werden. Bleibt zu wünschen, dass damit das gleichstellungspolitische Engagement dann auch Vorteile für den weiteren Berufsweg mit sich bringen wird und neue Perspektiven eröffnen kann. Politikerinnen, Gleichstellungsbeauftragte oder Wissenschaftlerinnen, die ebenfalls an dem Thema arbeiten, können gerne Kontakt zu den Autorinnen aufnehmen, um sich mit ihnen auszutauschen. Stellungnahme der Koordinationsstelle des Netzwerks Frauenforschung NRW zum von der Landesregierung NRW vorgelegten Entwurf des Haushaltsgesetzes 2007 anlässlich der Anhörung des Haushalts- und Finanzausschusses am 19.10.2006 (Auszug) Ausgangssituation: Nordrhein-Westfalen liegt mit 13,2 % Frauenanteil bei den Professuren im Vergleich der Bundesländer nur im unteren Mittelfeld (9. Rang). Bezüglich der Verankerung der Frauen- und Geschlechterforschung dagegen nimmt NRW, nicht zuletzt dank des Netzwerks Frauenforschung nach unserer Einschätzung einen der vorderen Plätze ein, auch wenn sich dies nicht in gleicher Weise wie der Anteil der Frauen an den Professuren quantitativ belegen lässt. Es ist jedoch zu befürchten, dass das Land NRW in beiden Bereichen seine Position verschlechtern wird, wenn der Haushaltsentwurf der Landesregierung nicht an einigen Stellen deutlich nachgebessert wird. 1. Zur Streichung der Mittel in Kapitel 06100, Titelgruppe 62: In der Titelgruppe 62 waren 2005 3,4 Millionen € für die Frauenförderung im Hochschulbereich veranschlagt. Mit diesem Ansatz blieb der Gesetzgeber bereits im Jahr 2006 um 0,4 Millionen € unter dem Ansatz von 2005. Für 2007 ist nun eine vollständige Streichung der Mittel vorgesehen. Die Begründung für die völlige Streichung der Frauenförderung über diese Titelgruppe - der Wegfall des HWP - vermag nicht zu überzeugen. Denn beim HWP handelte es sich bekanntlicher Weise um ein Bund-Länder-Programm, bei dem die Länder mindestens genauso viel Mittel einbringen mussten wie der Bund. Der Wegfall der Bundsmittel begründet deshalb allenfalls eine Reduzierung des Mittelansatzes um 50%, nicht aber die gänzliche Streichung aller in der Titelgruppe bisher veranschlagten Mittel. Dies ist umso bedauerlicher, als die Mittel der Titelgruppe 62 bisher sehr gezielt für die wichtigsten Ziele der Frauenförderung im Hochschulbereich eingesetzt wurden, nämlich a) für die Steigerung der Zahl der berufungsfähigen Frauen durch das Lise-Meitner-Stipendien-Programm, das Maria-Sibylla-Merian Postdoc Programm (insbesondere in Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie der Medizin) und das Lehrbeauftragten-Programm b) für die Effektivierung der Gleichstellungsarbeit an den nordrhein-westfälischen Hochschulen durch die Unterstützung des Koordinationsbüros der LaKof (Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an nordrhein-westfälischen Hochschulen); die Finanzierung von Mentoring-Programmen und von Zuschüssen zur Entwicklung von Instrumenten und Initiativen zur Erhöhung des Frauenanteils in Naturwissenschaften c) zur Weiterentwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung an nordrhein-westfälischen Hochschulen durch die Unterstützung der Koordinationsstelle Netzwerk Frauenforschung sowie durch die Förderung von Forschungs- und Kooperationsprojekten der Frauen- und Geschlechterforschung in unterschiedlichen Disziplinen (siehe Anlage). Die Einstellung des Lise Meitner Programms ist bereits vor längerer Zeit beschlossen worden, obwohl das Programm alles in allem positiv evaluiert wurde. Ob die Habilitation tatsächlich ihre Bedeutung verlieren und ob es gelingen wird, den Frauenanteil bei den Professuren über das Institut der Junior-Professur zu erhöhen, lässt sich derzeit noch nicht abschießend beurteilen - große Skepsis ist angebracht. Ein den Zielen des Lise-Meitner-Programms verpflichtetes Programm zur Förderung von Frauen auf dem Weg zur Professur wäre angesichts des immer noch erschreckend geringen Frauenanteils bei den Professuren weiterhin nötig. Ebenso nötig ist jedoch auch die weitere Unterstützung der Gleichstellungsarbeit an den nordrhein-westfälischen Hochschulen durch eine angemessene Ausstattung der Koordinationsstelle der LaKof sowie

Die Herbstkademie stieß auf eine unerwartet hohe Resonanz, die den großen Bedarf solcher Qualifizierungs-<br />

<strong>und</strong> Unterstützungsangbote belegt. 130 Promvierende <strong>und</strong> Promotionsinteressierte aller Fachbereiche<br />

der Universität Duisburg-Essen <strong>und</strong> umliegender Hochschulen haben teilgenommen. Ausgerichtet<br />

wurde die Herbstakademie vom Geschäftsbereich <strong>Frauen</strong>förderung & Gender-Mainstreaming in Kooperation<br />

mit dem Bereich Hochschuldidaktik am Zentrum für Hochschulentwicklung der Universtät DuE. Um<br />

insbesondere die Potenziale von <strong>Frauen</strong> in der Wissenschaft zu stärken, werden aus Mitteln der Universität<br />

verschiedene Programme zur fachspezifischen Unterstützung des Promotionsprozesses von <strong>Frauen</strong> realisiert.<br />

Ergänzend bietet das ZfH eine fachübergreifende Qualifizierung für Promovierende <strong>und</strong> Betreuende<br />

an der Universität an.<br />

Gudrun Schäfer: Hochseilakt ohne Netz <strong>und</strong> doppelten Boden? Rechte <strong>und</strong><br />

Pflichten der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten<br />

An der Ruhr-Universität Bochum erhielten die dezentralen Gleichstellungsbeauftragten (damals noch als<br />

"Vertrauensfrauen") den Lore-Agnes-Preis 2003 für ihre besonderen Verdienste um die Förderung von<br />

<strong>Frauen</strong> an der RUB.<br />

Auf Initiative einiger dezentraler Gleichstellungsbeauftragter ist nun an der RUB ein Projekt initiiert worden,<br />

das neu gewählten Gleichstellungsbeauftragten die Einarbeitung in ihr Amt erleichtern soll.<br />

Durch Befragungen der bisherigen dezentralen Gleichstellungsbeauftragten wird der Weiterbildungsbedarf<br />

erhoben <strong>und</strong> ein entsprechendes Programm in enger Kooperation mit den an der Hochschule vorhandenen<br />

Einrichtungen konzipiert. Darüber hinaus wird ein Leitfaden zusammengestellt, in dem alle für die<br />

tägliche Arbeit wichtigen Informationen zusammengestellt sind.<br />

Bislang operierten die <strong>Frauen</strong> an der Bochumer Universität, wie wohl auch an anderen Hochschulen, in<br />

einer rechtlichen Grauzone: Rechte <strong>und</strong> Pflichten der damaligen Vertrauensfrauen waren eher historisch<br />

"gewachsen" <strong>und</strong> basierten meist auf der unausgesprochenen Übereinkunft, dass die zentrale Gleichstellungsbeauftragte<br />

entlastet werden müsse, die Fakultäten aber gleichwohl in allen Stadien der Berufungsverfahren<br />

Gleichstellungsaspekte adäquat zu berücksichtigen hätten.<br />

In dem Gleichstellungsplan der Bochumer Universität vom 27.10.2005 wird der Status der dezentralen<br />

Gleichstellungsbeauftragten verankert; die Fakultäten werden zur Bereitstellung von Sachmitteln <strong>und</strong> einem<br />

Raum verpflichtet.<br />

Erstmals wird nun im Entwurf des neuen Hochschulfreiheitsgesetzes auch auf Landesebene in der Hochschulpolitik<br />

die "Gleichstellungsbeauftragte der Fachbereiche" erwähnt <strong>und</strong> ihr Status als stimmberechtigtes<br />

Mitglied des Fachbereichsrates <strong>und</strong> als beratendes Mitglied der Berufungskommissionen festgeschrieben.<br />

Bisherige Ergebnisse der Befragungen von dezentralen Gleichstellungsbeauftragten<br />

Die dezentralen Gleichstellungsbeauftragen wünschen sich unter Anderem:<br />

Eine übersichtliche Zusammenstellung aller für ihre Arbeit relevanten Gesetzestexte (z. B. HRG <strong>und</strong><br />

LGG) <strong>und</strong> Formalia für die Wahl der dezentralen Gleichstellungsbeauftragten<br />

Verbindliche Angaben für das Vorgehen bei Personalentscheidungen in der Fakultät, insbesondere bei<br />

der Vergabe von Drittmittelstellen<br />

Eine Richtlinie zum Vorgehen in Fällen sexueller Belästigung<br />

Genaue Informationen <strong>und</strong> einen regelmäßigen Austausch über die Fortschreibung von Gleichstellungsplänen<br />

(ggf. auch als Internetplattform)<br />

Handreichungen für Gender-Aspekte <strong>und</strong> Möglichkeiten des Gender Mainstreaming bei der Konzeption,<br />

Akkreditierung <strong>und</strong> Umsetzung der neuen gestuften Studiengänge<br />

Eine Supervision oder zumindest einen regelmäßigen Austausch über das Verhalten in Berufungsverfahren<br />

Eine Sammlung "kritischer Fälle" bzw. von Präzedenzfällen in Verfahren.<br />

In Bezug auf die Weiterbildung rangiert der Wunsch nach Seminaren zur Rhetorik <strong>und</strong> zum sachorientierten<br />

Argumentieren ganz oben auf der Liste. Dabei soll nicht nur Theorie vermittelt werden, sondern es<br />

sollten vor allem auch typische Argumentationsmuster <strong>und</strong> Diskussionsverläufe simuliert werden. Weitere<br />

Angebote sollten sich auf Universitätsstrukturen <strong>und</strong> -finanzen beziehen, da genaue Sachkenntnisse in<br />

diesen Bereichen extrem wichtig sind. Des Weiteren wurden Fortbildungen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit<br />

über unterschiedliche Medien <strong>und</strong> für verschiedene Zielgruppen als Thema genannt.<br />

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www.uni-due.de/promovierenmit-meduse<br />

Journal <strong>Netzwerk</strong> <strong>Frauen</strong>forschung NRW Nr. 21/2006 11

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