01.03.2013 Aufrufe

Praxis-Wirtschaft - Dialog SoWi

Praxis-Wirtschaft - Dialog SoWi

Praxis-Wirtschaft - Dialog SoWi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Entwicklung eines schulinternen Curriculums für das Wahlpflichtfach<br />

„<strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>“ (G8) zur Förderung der ökonomischen Urteilsfähigkeit sowie<br />

der ökonomischen Handlungskompetenz<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

Schriftliche Hausarbeit gemäß § 33 Abs. 3 OVP<br />

am Studienseminar für das Lehramt für die Sekundarstufe II/I<br />

in Recklinghausen<br />

dem staatlichen Prüfungsamt Dortmund vorgelegt von<br />

Harri Gellert<br />

Erstkorrektorin: StD’ C. Schrieverhoff<br />

Recklinghausen, im Mai 2009


Inhaltsverzeichnis Seite<br />

Einführung 1<br />

1. Das Konzept und die Entwicklung eines schulinternen Curriculums für<br />

einen <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs<br />

1.1 Ökonomische Urteilsfähigkeit und ökonomische Handlungs-<br />

kompetenz – Begriffsklärung 3<br />

1.2 Das Konzept des Kurses 8<br />

1.3 Besondere Anforderungen an die Lehrkraft bei diesem Konzept 11<br />

1.4 Begründung für die Auswahl der Themen des schulinternen<br />

Curriculums 13<br />

1.5 Kriterien zur Formulierung der Themen des schulinternen<br />

Curriculums 15<br />

2 Entwurf der exemplarischen Unterrichtsreihe „Unser Unternehmen –<br />

(K)ein einfaches Geschäft?! (Problemfelder: 1c, 2a/ 4a, c/ 5b, d,)<br />

2.1 Lernziele des Unterrichtsvorhabens 18<br />

2.2 Sequenzen der Reihe: Unser Unternehmen – (K)ein einfaches<br />

Geschäft?! 19<br />

2.3 Darstellung der Stunden zur Sequenz a): Wir werden Unternehmer –<br />

Tausend Dinge zu beachten?! 20<br />

2.4 Darstellung der Stunden zur Sequenz c): Big Boss – Führe ich meine<br />

eigene Druckerei „richtig“? 20<br />

2.5 Darstellung der Stunden zur Sequenz d): Unternehmenspleite – Soll<br />

der Staat Retter in der Not sein? 21<br />

2.6 Entwurf einer exemplarischen Stunde aus Sequenz a) 22<br />

2.7 Entwurf einer exemplarischen Stunde aus Sequenz c) 23<br />

2.8 Entwurf einer exemplarischen Stunde aus Sequenz d) 24<br />

3 Beurteilung der ökonomischen Urteilsfähigkeit und der<br />

ökonomischen Handlungskompetenz 26<br />

II


4 Hinweise für die Einführung des Faches <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> in<br />

anderen Schulen 28<br />

5 Fazit 29<br />

6 Ausblick 31<br />

7 Literaturverzeichnis i<br />

7.1 Verwendete Internetquellen iii<br />

7.2 Für den <strong>Praxis</strong>–<strong>Wirtschaft</strong>sunterricht angegebene Materialhinweise iii<br />

7.3 Filmhinweise iv<br />

8 Anhang<br />

8.1 Schulinternes Curriculum <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> v<br />

8.2 Schulinternes Curriculum Politik/<strong>Wirtschaft</strong> Hittorf-Gymnasium<br />

Recklinghausen xiv<br />

8.3 Vorläufiger Entwurf „<strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>“ xix<br />

8.4 Handout <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> für Eltern, Schülerinnen und Schüler xxi<br />

8.5 Materialien zu den exemplarischen Stunden xxiii<br />

9 Versicherung xxx<br />

III


Einführung<br />

„In den Schulen führt die ökonomische Bildung ein Schattendasein – aber der Druck<br />

wächst“ lautete die Überschrift eines Artikels in der „Recklinghäuser Zeitung“ vom 13.<br />

März 2009 1 , in dem die Notwendigkeit der Förderung ökonomischer Kompetenzen der<br />

Schülerinnen und Schülern betont wird. Von Seiten der Arbeitgeber und<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sverbände besteht seit längerer Zeit die Forderung, wirtschaftliche Themen in<br />

den Lehrplänen stärker zu verankern oder sogar ein eigenes Fach <strong>Wirtschaft</strong><br />

einzuführen.<br />

Zu dem Fach Politik/<strong>Wirtschaft</strong> in der SEK I, in dem eine Ausweitung der<br />

wirtschaftlichen Themen gegenüber dem früheren Fach Politik bereits erfolgte, bietet<br />

der Wahlpflichtbereich die besondere Möglichkeit, ein Fach <strong>Wirtschaft</strong> für interessierte<br />

Schülerinnen und Schüler anzubieten. Dieses Fach sollte als Ergänzung für den<br />

gesellschaftswissenschaftlichen Bereich gesehen werden und nicht als Konkurrenzfach.<br />

Um Schülerinnen und Schülern der SEK I ökonomische Zusammenhänge näher zu<br />

bringen und Interesse zu wecken, wird in der vorliegenden Arbeit die Entwicklung eines<br />

schulinternen Curriculums für einen <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs im neuen Wahlpflichtbereich<br />

(G8) vorgestellt. Ein <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs setzt die Tradition der<br />

Politik/<strong>Wirtschaft</strong>skurse aus dem früheren Differenzierungsbereich fort, jedoch mit<br />

verändertem Schwerpunkt. Das Besondere an einem <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs ist, dass<br />

betriebswirtschaftliche Problemstellungen stärker in den Vordergrund gerückt werden.<br />

Der Zusatz „<strong>Praxis</strong>-“ betont die Schüler- und Handlungsorientierung, die bei der<br />

Ausgestaltung der Themen des schulinternen Curriculums eine wichtige Rolle spielt.<br />

Die Lernenden erhalten die Gelegenheit, einerseits <strong>Wirtschaft</strong> zu erleben durch<br />

regelmäßige, andererseits sollen sie aktiv handeln, indem verstärkt Methoden<br />

schüleraktiven Handelns verwendet werden, wie das Rollenspiel, die Debatte oder die<br />

Zukunftswerkstatt, um ihre ökonomische Urteilsfähigkeit und ökonomische<br />

Handlungskompetenz zu fördern.<br />

Die Themenauswahl orientiert sich an wirtschaftlichen Problemen, die die Lebenswelt<br />

der Lernenden unmittelbar berühren aber auch in Zukunft berühren können. Beispiele<br />

hierfür wären das Thema Der Kunde ist doch König – Habe ich als Konsument nur<br />

Rechte oder auch Pflichten?, oder Wir werden Unternehmer – Tausend Dinge zu<br />

beachten?!. Sozialpolitische Sichtweisen werden aber nicht ausgeblendet, sondern<br />

immer wieder in den Reihenplanungen mit aufgenommen, z.B. wenn es um<br />

1 Wallkötter, Michael: Ganz dicke Bretter. In den Schulen führt die ökonomische Bildung ein<br />

Schattendasein. In: Recklinghäuser Zeitung, 13.3.2009.<br />

1


verantwortliches Handeln als Unternehmer geht und um die Frage Heiligt mein Profit<br />

alle Mittel?.<br />

Zur Erfüllung dieses Konzepts werden besondere Anforderungen an die Lehrkraft<br />

gestellt. Die Einrichtung eines solchen Kurses, die Organisation von <strong>Praxis</strong>kontakten,<br />

die Absprachen mit anderen Lehrkräften sowie die Durchführung des Unterrichts selbst<br />

beanspruchen die Lehrerfunktionen Organisieren, Innovieren und Unterrichten in<br />

besonderem Maße. Diese Funktionen werden im Verlaufe der Arbeit näher ausgeführt.<br />

Auf die Lehrerkompetenz des Beurteilens wird ebenfalls eingegangen, um<br />

Möglichkeiten zur Messung ökonomischer Urteilfähigkeit und Handlungskompetenz<br />

aufzuzeigen.<br />

Zu Beginn des Schuljahres 2008/09 wurde am Hittorf-Gymnasium Recklinghausen zum<br />

ersten mal ein <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs eingerichtet. Auf Grund meines persönlichen<br />

wirtschaftlichen Interesses äußerte ich den Wunsch, im Rahmen des bedarfsdeckenden<br />

Unterrichts im Referendariat diesen neuen Kurs unterrichten zu dürfen. Bereits in<br />

meinem Studium der Sozialwissenschaften lag mein Schwerpunkt im Bereich der<br />

Ökonomie. An der Universität Münster besuchte ich mit Engagement eine Reihe<br />

wirtschaftswissenschaftlicher und wirtschaftsdidaktischer Seminare bei Prof. Gerd-Jan<br />

Krol, der auch im Examen mein Schwerpunktprüfer war. Die Möglichkeit, ökonomische<br />

Bildung am Hittorf-Gymnasium zu vermitteln und auch zu etablieren, stellte einen<br />

besonderen Reiz für meine schulische Ausbildung dar, weil ich mich auch gerne in<br />

meiner weiteren Laufbahn in dem Bereich der ökonomischen Bildung an Schulen<br />

engagieren würde.<br />

Zu Beginn des Schuljahres lag ein erster Entwurf zu möglichen Themeninhalten des<br />

<strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses vor (s. Anhang S. xx – xxi), doch gab es kein stimmiges<br />

Konzept in Bezug auf thematisch gebündelte Sequenzen, auf die Materialauswahl oder<br />

mögliche <strong>Praxis</strong>partner. Ein umfangreiches Konzept mit Curriculum für diesen<br />

zweijährigen Wahlpflichtkurs der Stufen acht und neun, der mittlerweile über ein halbes<br />

Jahr läuft, zu entwerfen, stellte für mich einen besonderen Anreiz für die<br />

Themenformulierung meiner zweiten Staatsarbeit dar.<br />

Die Einführung und hoffentlich erfolgreiche Weiterführung des <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses<br />

würde das Schulprofil sinnvoll ergänzen. 2 Am Hittorf-Gymnasium gibt es einen<br />

bilingualen Englischzweig, in dem die Sachfächer Politik/<strong>Wirtschaft</strong>, Geschichte und<br />

Erkunde auf Englisch unterrichtet werden. Als besonderes Angebot kann das<br />

2<br />

Das Schulprogramm des Hittorf-Gymnasiums Recklinghausen ist abrufbar unter: www.hitttorfgymnasium.de.<br />

2


Sprachzertifikat Business English Preliminary in der SEK I erworben werden.<br />

Schülerinnen und Schüler, die ihre Sprachkompetenzen im Bereich <strong>Wirtschaft</strong>senglisch<br />

durch das Zertifikat verbessern wollen, könnten gleichzeitig ihre ökonomischen<br />

Kompetenzen mit der Anwahl des <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses vertiefen. Durch den<br />

Ausbau beider Kompetenzen bekommen die Lernenden gute Vorraussetzungen, um<br />

das Fach Sozialwissenschaften auf Englisch in der Oberstufe weiter zu wählen. Für die<br />

Schülerinnen und Schüler besteht in der Oberstufe das Angebot, das Zertifikat Business<br />

English Higher schließlich zu erwerben.<br />

In der vorliegenden Arbeit wird das Konzept sowie die Erarbeitung eines schulinternen<br />

Curriculums für den <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs unter besonderer Berücksichtigung der<br />

Förderung ökonomischer Urteilsfähigkeit und ökonomischer Handlungskompetenz<br />

vorgestellt. Es wird erörtert, nach welchen Kriterien und Vorgaben die Auswahl und<br />

Formulierungen der einzelnen Themen des Curriculums erfolgte. Auf Grund der<br />

begrenzten Länge der Arbeit wird exemplarisch eine Unterrichtsreihe aus dem<br />

konzipierten schulinternen Curriculum näher vorgestellt werden, indem Entwürfe von<br />

drei Unterrichtsstunden aus unterschiedlichen Sequenzen präsentiert werden. An<br />

diesen exemplarischen Unterrichtsstunden wird gezeigt, wie die ökonomische<br />

Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz gefördert wird. Evaluationsmöglichkeiten zur<br />

Überprüfung ökonomischer Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz werden im<br />

Anschluss vorgestellt. Abschließend sind Hinweise aufgeführt, die zur Einführung eines<br />

<strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses im Wahlpflichtbereich anderer Schulen hilfreich sein können.<br />

Eine tabellarische Übersicht über das entworfene schulinterne Curriculum befindet sich<br />

im Anhang dieser Arbeit auf den Seiten v – xiv.<br />

1 Das Konzept und die Entwicklung eines schulinternen Curriculums für<br />

einen <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs<br />

1.1 Ökonomische Urteilsfähigkeit und ökonomische Handlungskompetenz –<br />

Begriffsklärung<br />

Nicht erst aber besonders nachdem die Ergebnisse der TIMMS-Studie aus dem Jahr<br />

1997 und die Ergebnisse der PISA-Studie aus dem Jahr 2000 den deutschen<br />

Schülerinnen und Schülern der untersuchten Jahrgänge schlechte Ergebnisse im<br />

internationalen Vergleich bescheinigt hatten, konzentrierte man sich im Bildungswesen<br />

zur Verbesserung der Lernergebnisse auf eine Ausbildung „allgemeiner<br />

3


Kompetenzen“ 3 , die gesellschaftlich mittlerweile einen „Common Sense“ 4 darstellen.<br />

Ein besonderer Kritikpunkt am deutschen Bildungssystem bestand darin, dass<br />

Schülerinnen und Schüler nicht befähigt würden, Probleme in alltagstypischen<br />

Situationen zu lösen, die sich nicht einem Schulfach oder einer Disziplin zuordnen<br />

lassen. 5 Damit junge Menschen lernen, Probleme des Alltags besser lösen zu können,<br />

sollten die Lernsituationen im Unterricht realitätsnah und vielfältig sein. In der<br />

Bildungspolitik wandte man sich ab von einer „Input“-Steuerung des Lernens hin zu<br />

einer Fokussierung auf den „Output“, d.h. die Ergebnisse nach dem Lernen, welche den<br />

Aufbau von „Wissensstrukturen, Einstellungen, Überzeugungen, Werthaltungen, also<br />

Persönlichkeitsmerkmalen“ beinhalten, standen von nun an im Vordergrund. 6 In dem so<br />

genannten Klieme-Gutachten 7 wurde ein Konzept vorgestellt, wie Bildungsstandards für<br />

das deutsche Schulsystem entwickelt und genutzt werden könnten. Die<br />

Bildungsstandards legen fest, welche Kompetenzen die Lernenden nach einer<br />

bestimmten Zeit erworben haben sollten und stellen so die Grundlage für<br />

Evaluationen. 8<br />

Eine plausible Definition für den Begriff Kompetenz liefert Heinz-Elmar Tenorth, indem<br />

er erklärt: „Eine Kompetenz ist eine Disposition, die dazu befähigt, variable<br />

Anforderungssituationen in einem bestimmten Lern- und Handlungsbereich erfolgreich<br />

zu bewältigen.“ 9 Zu berücksichtigen ist, dass die Kompetenzbildung im Kontext von<br />

Bildungsstandards stets auf der Grundlage der jeweiligen Anforderungen eines Faches<br />

oder Lernbereichs stattfindet, d.h., dass sie stets „domänenspezifisch“ 10 ist.<br />

Für den Bereich der ökonomischen Bildung bedeutet das, dass Schülerinnen und<br />

Schüler dazu befähigt werden, „in wirtschaftlich bestimmten Situationen handlungsfähig<br />

zu sein“ 11 . Dies setzt voraus, dass die Lernenden sowohl Wissen, kognitive<br />

Fähigkeiten, als auch Verständnis sowie motivationale Bereitschaft und soziale<br />

Fähigkeiten erwerben. In der ökonomischen Bildung werden drei Kompetenzbereiche<br />

unterschieden: Ökonomische Sachkompetenz, ökonomische Urteilskompetenz sowie<br />

3 Hentig, Hartmut von: Die überschätzte Schule. In: Frankfurter Rundschau, 11. 5. 2004.<br />

4 Kayser, Jörg/ Hagemann, Ulrich (Hrsg.): Urteilsbildung im Geschichts- und Politikunterricht. Bonn 2005,<br />

S.18.<br />

5 Vgl. ebenda, S. 19.<br />

6 Klieme, Eckard u.a.: Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Eine Expertise. Berlin 2003, S. 21.<br />

7 Das Gutachten wurde 2002 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter der Leitung von<br />

Eckhard Klieme zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards in Auftrag gegeben. In diesem Gutachten<br />

wurden Mindeststandards in der Bildung für eine bessere Evaluierbarkeit festgelegt.<br />

8 Vgl. Kayser/Hagemann (2005), S. 20.<br />

9 Tenorth, Heinz-Elmar: Fachtagung Rahmenlehrplanarbeit. Protokoll. Berlin 21. 8. 2003.<br />

10 Kayser/Hagemann (2005), S. 21.<br />

11 MSJK NRW (Hrsg.): Rahmenvorgabe Ökonomische Bildung in der SEK I. Frechen 2004, S. 15.<br />

4


ökonomische Handlungskompetenz. Die Förderung der Urteils- und<br />

Handlungskompetenz setzt den Erwerb von Sachkompetenz, welche auch methodische<br />

Fähigkeiten einschließt, voraussetzt. 12<br />

An dieser Stelle sei angemerkt, dass im Kernlehrplan Politik/<strong>Wirtschaft</strong> des öfteren von<br />

Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz gesprochen wird, während die<br />

Rahmenvorgabe Ökonomische Bildung ausschließlich von ökonomischer<br />

Urteilskompetenz und Handlungskompetenz spricht. Die beiden Begriffe der Fähigkeit<br />

und der Kompetenz werden synonym verwendet.<br />

Ökonomisch zu urteilen beinhaltet in Anlehnung an die Rahmenvorgabe die Fähigkeit,<br />

dass die Lernenden zu wirtschaftlichen Problemstellungen in zukünftigen<br />

Lebensbereichen wie etwa Ein- und Verkauf, Vorsorge, Arbeit oder Kreditaufnahme<br />

sich eine begründete Meinung bilden können, hinter ökonomischen Argumentationen<br />

und Entscheidungen stehende Interessen erkennen aber auch Problemlösungsansätze<br />

im Hinblick auf beabsichtigte und unbeabsichtigte Nebenfolgen analysieren und kritisch<br />

beurteilen können. 13 Im Kernlehrplan Politik/<strong>Wirtschaft</strong> für die SEK I wird eine ähnliche<br />

Definition zur Urteilskompetenz geliefert, wobei ein Unterschied darin besteht, dass laut<br />

Kernlehrplan die Urteilsfähigkeit zu politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen<br />

Sachverhalten bereits in der SEK I „kriteriengeleitet“ nach „Kategorien“ 14 angebahnt<br />

werden soll. 15 Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, wirtschaftliche<br />

Entscheidungen kriteriengeleitet hinsichtlich ihrer „ökonomischen Rationalität“, ihrer<br />

„Wirksamkeit“ sowie ihrer „Folgen“ zu analysieren. 16<br />

Die Urteilsbildung und eine daraus resultierende Handlung findet nach Bernhard Sutor<br />

in mehreren Schritten statt. 17 Auf Grundlage der Sachkompetenz sollte zunächst eine<br />

Situationsanalyse stattfinden, in der das Problem oder der Konflikt unter<br />

Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen, Ideologien oder Strukturen von den<br />

Lernenden erkannt wird. In der nächsten Phase beurteilen die Schülerinnen und<br />

Schüler politische bzw. ökonomische Handlungsmöglichkeiten in der gegebenen<br />

Situation im Hinblick auf mögliche Zielkonflikte, Durchsetzungsmöglichkeiten und<br />

12<br />

Vgl. RVÖB (2004), S. 15.<br />

13<br />

Vgl. ebenda, S. 16f.<br />

14<br />

MSWF NRW (Hrsg.): Kernlehrplan für das Gymnasium – Sekundarstufe I (G8) in NRW:<br />

Politik/<strong>Wirtschaft</strong>. Frechen 2007, S. 29.<br />

15<br />

Eine Einteilung der Urteile in bestimmte Kategorien, wie sie z.B. Wolfgang Sander in Sach- und<br />

Werturteils vorschlägt, wird für den Bereich der Sekundarstufe I weder in der Rahmenvorgabe<br />

Ökonomische Bildung noch im Kernlehrplan Politik/<strong>Wirtschaft</strong> vorgenommen. Daher wird auf eine<br />

Unterscheidung in dieser Arbeit verzichtet.<br />

16<br />

KLP Politik/<strong>Wirtschaft</strong> (2007), S. 30.<br />

17<br />

Vgl. Sutor, Bernhard: Politische Bildung als <strong>Praxis</strong>. Grundzüge eines didaktischen Konzepts.<br />

Schwalbach/TS 1992, S. 35.<br />

5


Verfahrensregeln. Nach grundlegender Analyse und Beurteilung der Situation werden<br />

die Lernenden schließlich zu Handlungen motiviert. Nach Sutor erfüllt dieses<br />

idealtypische Verlaufsschema die Funktionen, dass es zum einen ein<br />

handlungsorientiertes politisches und ökonomisches Denken im Unterricht fördert und<br />

zum anderen als möglicher Phasenablauf für jede problemorientierte Fragestellung<br />

genutzt werden kann. 18 Die exemplarischen Stunden in Kapitel 2 folgen diesem<br />

Verlaufsschema.<br />

Auch Sutor weist auf die Bedeutung von Kategorien hin und benennt „Gemeinwohl“,<br />

„wirtschaftliche Effizienz“ und „Legitimation“ als mögliche Kategorien. 19 In den fünfziger<br />

Jahren erklärte bereits Wolfgang Klafki, dass Kategorien einen wahllosen Austausch<br />

von Argumenten verhindern, und die Lernenden eine erste Orientierung für die<br />

Urteilsbildung erhalten, indem sie die Kriterien klassifizieren. 20 Ein geeignetes Modell<br />

zur kriteriengeleiteten Urteilsbildung ist das Modell von Peter Massing, das von Jörg<br />

Kayser und Ulrich Hagemann erweitert wurde. Massing benutzt die beiden leitenden<br />

Kategorien „Legitimität“ und „Effizienz“. 21 Legitimität zeichnet sich dadurch aus, dass<br />

eine Entscheidung wertrational von der Gesellschaft am meisten Anerkennung erhält.<br />

Effizienz beinhaltet die zweckrationale Ansicht, dass eine Entscheidung für das<br />

angestrebte Ziel am ehesten Erfolg verspricht. 22 Kayser und Hagemann merken an,<br />

dass neben diesen beiden Kategorien weitere „universelle Kategorien“ eingeführt<br />

werden sollten, wie z.B. „Vor-/Nachteil“ oder „Lösbarkeit/Unlösbarkeit“. 23 Die Auswahl<br />

der Kriterien hängt von der Betrachtungsebene ab, also dem Gebiet, in dem der<br />

Sachgegenstand behandelt wird, z.B. Politik oder <strong>Wirtschaft</strong>, Recht, Psychologie, Ethik<br />

etc. Ein binäres System an Kategorien sollte im Verlauf der SEK I ausgebaut werden,<br />

um eine differenzierte Urteilsbildung für die SEK II zu gewährleisten. 24 Die Vielfalt<br />

möglicher Kategorien weist darauf hin, dass eine Entwicklung einheitlicher Kategorien<br />

zur Förderung ökonomischer Urteilsfähigkeit in der <strong>Wirtschaft</strong>sdidaktik noch fehlt und in<br />

diesem Bereich Forschungsbedarf besteht.<br />

Im letzten Schritt muss zur Anbahnung der Urteilsfähigkeit die Sichtweise auf ein<br />

bestimmtes Problem berücksichtigt werden. Massing spricht von unterschiedlichen<br />

18<br />

Vgl. Sutor, Bernhard: Politik – Ein Studienbuch zur politischen Bildung. Paderborn 2001, S. 82ff.<br />

19<br />

Sutor (1992), S. 35.<br />

20<br />

Vgl. Breit, Gotthard: Kategorien. In: Richter, Dagmar/ Weißeno, Georg (Hrsg.): Lexikon der politischen<br />

Bildung. Band 1. Didaktik und Schule. Schwalbach/Ts 1999, S. 120.<br />

21<br />

Massing, Peter: Kategorien politischen Urteilens und Wege zur politischen Urteilsbildung. In: Politische<br />

Urteilsbildung. Aufgabe und Wege für den Politikunterricht. Bonn 1997, S. 115-131, S. 121.<br />

22<br />

Vgl. ebenda, S. 124.<br />

23<br />

Kayser/Hagemann (2005), S. 40.<br />

24<br />

Vgl. ebenda S. 43f.<br />

6


Systemen, während Hagemann und Kayser den für Schülerinnen und Schüler leichter<br />

erfassbaren Begriff der Perspektive verwenden, aus der die Beurteilung vorgenommen<br />

wird. 25 In Kapitel 2 der Arbeit wird in den exemplarischen Unterrichtstunden zur<br />

Förderung ökonomischer Urteilsfähigkeit und ökonomischer Handlungskompetenz auf<br />

das erweiterte Modell Massings Bezug genommen.<br />

Auf der Basis angemessener Sachkenntnis und Urteilskompetenz, werden die<br />

Lernenden befähigt, ökonomisch zu handeln. Sie erweitern ihre Handlungskompetenz,<br />

indem sie lernen, die eigene Rolle als konsumierende Bürgerin bzw. als<br />

konsumierender Bürger verantwortungsbewusst auszufüllen, eigene ökonomische<br />

Interessen zu formulieren und durchzusetzen aber auch Kompromisse zu schließen.<br />

Außerdem sollen die Lernenden Möglichkeiten für den Übergang ins Berufsleben unter<br />

Einbeziehung individueller Interessen sowie Kenntnisse über die sich permanent<br />

ändernden Anforderungen der Arbeitswelt reflektieren können. 26<br />

Handlungskompetenz beinhaltet, dass die Lernenden ökonomische Zielvorstellungen,<br />

Umsetzungsmöglichkeiten, Handlungsalternativen sowie Folgen und Nebenfolgen in<br />

unterschiedlicher Form darstellen können. Zur Förderung der Handlungskompetenz<br />

merkt der Kernlehrplan Politik/<strong>Wirtschaft</strong> folgendes an:<br />

Die Handlungskompetenz umfasst in der Regel drei Ebenen der Handlungsorientierung, die ein<br />

potentielles Handeln unterstützen können: produktives Gestalten (wie z.B. Anfertigen eines<br />

Informationsblattes, einer Fotodokumentation, eines Videos), simulatives Handeln (wie z.B.<br />

Rollenspiel, Pro-Contra-Debatte, Zukunftswerkstatt) und reales Handeln (wie z.B. Erkundung,<br />

Praktikum, Straßeninterviews). 27<br />

Das Prinzip der Handlungsorientierung wird im Curriculum des <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses<br />

besonders berücksichtigt, um dem im nächsten Kapitel erläuterten Konzept eines<br />

solchen Kurses gerecht zu werden.<br />

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Förderung ökonomischer Urteilsfähigkeit<br />

und ökonomischer Handlungskompetenz sowohl einen fachspezifischen als auch einen<br />

fachübergreifenden Beitrag zum Verstehen gesellschaftlicher Wirklichkeit leistet. 28<br />

Beide Fähigkeiten dürfen nicht getrennt betrachtet werden, wie Dagmar Richter erklärt,<br />

da sie sich gegenseitig bedingen und die aktive gesellschaftliche Teilnahme<br />

ermöglichen, „bei der sich die Subjekte ihrer politischen Existenz bewusst sind,<br />

25 Vgl. Kayser/Hagemann (2005), S. 40f.<br />

26 Vgl. RVÖB (2004), S. 17.<br />

27 KLP Politik/<strong>Wirtschaft</strong> (2007), S. 19.<br />

28 Vgl. ebenda, S. 12.<br />

7


Handlungsmöglichkeiten erkennen und ggf. ergreifen können“ 29 . Die Schülerinnen und<br />

Schüler werden befähigt, an sozialen, an politischen und in Zeiten von wirtschaftlichen<br />

Krisen und zunehmender Globalisierung an ökonomischen Prozessen teilzunehmen.<br />

Auf diese Weise wird ein unverzichtbarer Beitrag zur Herausbildung, Stabilisierung und<br />

Weitererntwicklung einer demokratischen Kultur geleistet.<br />

1.2 Das Konzept des Kurses<br />

Um zu erläutern, wie ökonomische Urteils- und Handlungskompetenz gefördert werden,<br />

wird das Konzept eines <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses näher vorgestellt. Legitimation erfährt<br />

die Einrichtung eines <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses durch die Vorgaben der Allgemeinen<br />

Prüfungsordnung (APO) SEK I. Laut Paragraph 17 (Abs. 3) kann die Schule im<br />

Wahlpflichtbereich der Klassen acht und neun „ein Fach oder eine Fächerkombination“<br />

aus dem „gesellschaftswissenschaftlich-wirtschaftlichen Schwerpunkt“ anbieten. 30 Auf<br />

Vorschlag der Schulleitung sind die Grundsätze für solch einen Kurs in der<br />

Schulkonferenz zu beschließen. In der Rahmenvorgabe Ökonomische Bildung wird<br />

darauf hingewiesen, dass ein Wahlpflichtangebot mit dem Schwerpunkt <strong>Wirtschaft</strong>, die<br />

ökonomische Grundbildung der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer nicht ersetzen<br />

kann, es aber eine gute Möglichkeit bietet, deren Inhalte zu vertiefen. 31 Für die Schule<br />

ergibt sich gleichzeitig die Gelegenheit, ihr Profil um ein wirtschaftliches Angebot in der<br />

SEK I zu erweitern, in dem die Schülerinnen und Schüler ihre ökonomische<br />

Kompetenzen ausbauen, die eine gute Basis für das Fach Sozialwissenschaften oder<br />

Sozialwissenschaften/<strong>Wirtschaft</strong> in der Oberstufe darstellen.<br />

Ein <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs bietet die Möglichkeit, durch einen Fokus auf<br />

praxisorientierte Unterrichtsverfahren, den häufig von Schülerinnen und Schülern als<br />

dröge oder zu kompliziert beschriebenen gesellschaftswissenschaftlichen Teilbereich<br />

<strong>Wirtschaft</strong> auf altersgerechte und ansprechende Weise näher zu bringen. Zentrales<br />

Gestaltungsprinzip für die Themen des Curriculums ist die Öffnung des Unterrichts über<br />

<strong>Praxis</strong>kontakte, die soziale, politische und vor allem ökonomische Realität erfahrbar<br />

machen. Diese <strong>Praxis</strong>kontakte sind Ausgangspunkt für einen handlungsorientierten<br />

Unterricht. Handlungsorientierte Unterrichtsmethoden sind ein weiteres Kernelement<br />

29 Richter, Dagmar: Es besteht dringender Aufklärungsbedarf über das Professionswissen von<br />

Lehrkräften und über die Lernprozesse von Schüler/innen auf verschiedenen Schulstufen. In: Kerstin<br />

Pohl (Hrsg.): Positionen der politischen Bildung. Ein Interviewbuch zur Politikdidaktik. Schwalbach/Ts.<br />

2004, S. 288-301, S. 292.<br />

30 Allgemeine Prüfungsordnung SEK I. Ordnung der Bildungsgänge. In: BASS; 13-21, Nr. 23 Rd.Er. d.<br />

Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW vom 1. 7. 2008, § 17(3).<br />

31 Vgl. RVÖB (2004), S. 14.<br />

8


dieses Kurses. Eine zusätzliche Öffnung des Unterrichts stellt die Arbeit an Projekten<br />

und die Teilnahme an Wettbewerben dar.<br />

In der alltäglichen <strong>Praxis</strong> kommt der Einsatz handlungsorientierter Methoden häufig zu<br />

kurz. Der <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs bietet die Chance, verstärkt handlungsorientierte<br />

Verfahren einzubauen und auch auszuprobieren. Gerade zur Förderung der<br />

ökonomischen Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz eignen sich<br />

handlungsorientierte Unterrichtsverfahren, was Birgit Weber wie folgt begründet:<br />

Handlungsorientierung erfordert das selbsttätige und selbstorganisierte Durchlaufen eines<br />

vollständigen Handlungsablaufes. Dieser Ablauf bedingt die Erkenntnis eines Problems, eine<br />

Zielbestimmung, die Informationsbeschaffung über Ursachen, Strategien, die Abwägung von<br />

Lösungen, die begründete Entscheidung, die simulierte oder auch reale Handlung [...] . 32<br />

Auch aus lernpsychologischer Sicht müssen handlungsorientierte Verfahren als ein<br />

wichtiges Element des <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses und weiterer Fächer bezeichnet<br />

werden. Die Fähigkeit der Menschen, die Welt zu „meistern“, besteht in den<br />

„synaptischen Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn“. 33 Manfred Spitzer<br />

erklärt, dass diese Synapsenbildung am stärksten angeregt wird, wenn die Lernenden<br />

selbstständig Informationen zusammensuchen, die bei der Lösung eines Problems<br />

helfen. 34 Lernen wird umso stärker gedächtniswirksam, wenn emotionale Lernchancen<br />

am besten in der persönlichen Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden gegeben<br />

sind. In der gemeinsamen Arbeit erwerben Lernende ihr Wissen und generieren ihre<br />

Fähigkeiten am nachhaltigsten, wenn sie möglichst viel selbst erarbeiten und<br />

ausprobieren können. 35 Die erhöhte Motivation, die durch einen methodisch<br />

abwechselungsreichen, handlungsorientierten Unterricht entsteht, führt schließlich zu<br />

einem nachhaltigeren Kompetenzerwerb. Die Lernenden erhalten Gelegenheiten zu<br />

einem aktiv-handelnden Umgang mit Lerngegenständen und können nach Pestalozzis<br />

berühmter Formel mit Kopf Herz und Hand lernen.<br />

Handlungsorientierte Verfahren werden in drei Bereiche unterteilt, die in dem hier<br />

vorgestellten Curriculum besondere Beachtung finden. Bei Verfahren des „realen<br />

Handelns“ erweitern Schülerinnen und Schüler ihre ökonomischen Kompetenzen durch<br />

Begegnungen mit der „innerschulischen Realität“, z.B. durch die Mitbestimmung der<br />

32 Weber, Birgit: Aufgaben der <strong>Wirtschaft</strong>sdidaktik. In: Hedtke, Reinhold/ Weber, Birgit (Hrsg.):<br />

Wörterbuch Ökonomische Bildung. Schwalbach 2008, S. 53-56, S. 55.<br />

33 www.studienseminar_paderborn.de/bk/downloads/aspektehandlungsorientiertenunterrichts.ppt (Stand:<br />

20. 3. 2009, abgerufen am 22. 4. 2009, 9:30 Uhr).<br />

34 Vgl. http://herrlarbig.de/tag/manfred-spitzer/ (Stand: 21. 8. 2008, abgerufen am 19. 4. 2009, 18:00 Uhr).<br />

35 Vgl. www.studienseminar_paderborn.de/bk/downloads/aspektehandlungsorientiertenunterrichts.ppt.<br />

9


Lernenden am Schulleben oder die Arbeit an einer Schülerzeitung. 36 Begegnungen mit<br />

der außerschulischen Realität werden durch direkte <strong>Praxis</strong>kontakte ermöglicht. Diese<br />

finden in Form „erlebter Realität“ bei Betriebsbesichtigungen bzw. –erkundungen oder<br />

als „vermittelte Realität“ durch Expertengespräche statt. 37 Die Rahmenvorgabe<br />

Ökonomische Bildung betont ausdrücklich, dass gerade die Herstellung solcher<br />

Lernsituationen die ökonomische Urteils- und Handlungskompetenz der Lernenden<br />

fördert, weil Probleme und Lösungsalternativen aus verschiedenen Perspektiven<br />

authentisch betrachtet werden. 38 Hinzu kommt, dass die Öffnung der Schule zur<br />

Arbeitswelt, neue Lernorte schafft, die auch zu einer erhöhten Lernmotivation der<br />

Schülerinnen und Schüler führt. Handlungsorientierte Verfahren des „produktiven<br />

Gestaltens“ schließlich beinhalten jede Art der „Verwandlung von Wissensaufnahme<br />

bzw. –abgabe in aktive Aufgabengestaltung“, indem die Lernenden z.B. eine<br />

Konfliktsituation visualisieren, Tabellen einer Kosten-Ertrag-Kalkulation anfertigen oder<br />

eigene Plakate, Filme etc. zum Thema Marketing anfertigen. 39<br />

Im Dritten Verfahren, dem „simulativen Handeln“ wird die außerschulische Realität<br />

durch ein „Als-Ob-Handeln“ in den Unterricht eingebracht. 40 Dies geschieht durch<br />

Rollenspiele, Computersimulationen, Planspiele oder auch die Teilnahme an<br />

Wettbewerben. An dieser Stelle sei erwähnt, dass gerade <strong>Praxis</strong>kontakte in Form der<br />

„simulierten Realität“ für Schüler der SEK I zum einen eine Möglichkeit bieten,<br />

gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge in vereinfachter Weise zu erleben, zum<br />

anderen das in der politischen und ökonomischen Bildung häufig beklagte „Defizit an<br />

emotionaler, ästhetisch-sinnlicher Erfahrung zu beheben“. 41<br />

Diese Formen der oben beschriebenen praxis- und handlungsorientierten Verfahren<br />

sind in der Rahmenvorgabe Politische Bildung in dem Methodenfeld C und D<br />

zusammengefasst und wurden bei der Entwicklung des schulinternen Curriculums zur<br />

Förderung der ökonomischen Urteils- und Handlungskompetenz besonders beachtet. 42<br />

Vorschläge zu <strong>Praxis</strong>kontakten, Wettbewerben, Computersimulationen sowie zu<br />

weiteren handlungsorientierten Methoden sind im schulinternen Curriculum in der<br />

36 Reinhardt, Sybille: Handlungsorientierung. In: Wolfgang Sander (Hrsg.): Handbuch politische Bildung.<br />

3. Ausgabe. Schwalbach/Ts. 2005, S.146-155, S. 146.<br />

37 Loerwald, Dirk: <strong>Praxis</strong>kontakte. In Thomas Retzmann (Hrsg.) Methoden für den Ökonomieunterricht.<br />

Schwalbach/Ts. 2007, S. 81-100, S. 89.<br />

38 Vgl. RVÖB (2004), S. 27.<br />

39 Reinhardt (2005), S. 146.<br />

40 Ebenda.<br />

41 Scholz, Lothar: Spielend lernen: Spielformen in der politischen Bildung. In: Wolfgang Sander (Hrsg.):<br />

Handbuch politische Bildung. 3. Ausgabe. Schwalbach/Ts. 2005, S. 547-564, S. 548.<br />

42 Vgl. KLP Politik/<strong>Wirtschaft</strong> (2007), S. 29f.<br />

10


Spalte „Mögliche <strong>Praxis</strong>kontakte, Methoden(felder) und Anknüpfungsprojekte“ zu jedem<br />

Thema aufgelistet.<br />

Gerade die nach den PISA-Ergebnissen beklagten Defizite, Probleme in<br />

alltagstypischen Situationen zu lösen, können durch die verstärkte<br />

Handlungsorientierung im <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs abgebaut werden. Alltägliche<br />

Problemstellungen, die es zu lösen gilt, werden den Schülerinnen und Schülern in Form<br />

von simulierter oder erfahrbarer Realität durch dieses Konzept präsentiert. Um das<br />

Curriculum des <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses in dieser Art umzusetzen, sollte darauf<br />

geachtet werden, dass die Kursgröße die Zahl von 20 oder maximal 22 Schülerinnen<br />

und Schülern nicht überschreitet, weil regelmäßige Simulationen, Betriebserkundungen<br />

oder die Teilnahme an Wettbewerben mit zu großen Lerngruppen kaum möglich sind.<br />

Dies sollte im Vorfeld mit der Schulleitung abgesprochen werden.<br />

1.3 Besondere Anforderungen an die Lehrkraft bei diesem Konzept<br />

Bevor die Entwicklung der einzelnen Themen erläutert wird, müssen noch die<br />

wichtigsten Funktionen erläutert werden, die die Lehrkraft eines <strong>Praxis</strong>-<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skurses betreffen. Von der Planung und der Einführung eines <strong>Praxis</strong>-<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skurses bis hin zum eigentlichen Unterrichten der Schülerinnen und Schüler<br />

in diesem Kurs werden bestimmte Lehrerfunktionen in besonderem Maße beansprucht.<br />

Neben den zu beherrschenden Lehrerfunktionen Erziehen, Diagnostizieren, Fördern<br />

sowie Beraten und Evaluieren kommt in der zugrunde liegenden Arbeit besondere<br />

Bedeutung den zu erfüllenden Funktionen Unterrichten, Organisieren sowie Innovieren<br />

und Beurteilen zu. Diese werden im Folgenden kurz erläutert, um im Verlauf der Arbeit<br />

Bezug zu den jeweiligen Funktionen nehmen zu können.<br />

Die zu erfüllende Lehrerfunktion „Organisieren“ beinhaltet, dass die Lehrerin oder der<br />

Lehrer mit dem „Rechtsrahmen von Schule und Unterricht“ vertraut sein muss. 43<br />

Gerade zur Einrichtung eines <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses ist es wichtig, sich mit den<br />

Vorgaben der APO SEK I zu beschäftigen, um die rechtlichen Möglichkeiten zur<br />

Einrichtungen eines neuen Wahlpflichtfaches zu kennen. Des weiteren beinhaltet diese<br />

Funktion, dass der Lehrkraft die Aufgaben als Klassenlehrer, Stufenleiter, didaktischer<br />

Leiter oder auch Schulleiter bekannt sind. 44 In Bezug auf den <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs ist<br />

es wichtig, dass die Lehrperson sich flexibel und kreativ in der Organisation von<br />

43<br />

http://seminar.ham.nw.schule.de/portal/studienseminarentwicklung/S_K_I_Gesamt.pdf (Stand: 31. 7.<br />

2008, abgerufen am 25. 4. 2009, 17:00).<br />

44<br />

Vgl. ebenda.<br />

11


Exkursionen und Studienfahrten zeigt, da <strong>Praxis</strong>kontakte wichtiger Bestandteil des<br />

Kurses sind. Funktionen des Planens und Organisierens werden in besonderer Weise<br />

beansprucht, weil <strong>Praxis</strong>kontakte von Beginn an in die Reihenplanung einfließen<br />

sollten, um Theorie und <strong>Praxis</strong> „symbiotisch miteinander zu verknüpfen“, so dass die<br />

Lernenden in der Vorbereitungsphase eines <strong>Praxis</strong>kontaktes das für ein „sachgerechtes<br />

und reflexives Erleben des <strong>Praxis</strong>kontaktes notwendige Orientierungswissen erwerben<br />

können“. 45 Es sind Kontakte zu geeigneten und bereitwilligen <strong>Praxis</strong>partnern<br />

herzustellen. Im Fall von Simulationsspielen, wie dem Brettspiel „GO & Move“ oder der<br />

Computersimulation „Patrizier 2000“ muss die Lehrkraft, die Computer- oder Brettspiele<br />

in angebrachter Anzahl organisieren sowie die Abläufe und Regeln ausarbeiten, um sie<br />

später der Lerngruppe zu erläutern.<br />

Die Funktion des Unterrichtens beinhaltet, dass die Lehrperson ihre Entscheidungen<br />

zur Planung und Durchführung des Unterrichts fachlich, didaktisch und auch<br />

pädagogisch-psychologisch begründen kann. Neben der Auswahl der Inhalte gehören<br />

dazu die Planung der in Übereinstimmung mit dem Lehrplan zu behandelnden<br />

Unterrichtsreihen, die jeweiligen Sequenzen sowie deren Stundenplanung. 46 Die<br />

Lehrkraft sollte über ein breites Repertoire unterschiedlicher Unterrichtsformen<br />

verfügen.<br />

Es stellt eine Herausforderung für die Lehrkraft dar, ihren Unterricht zu ökonomischen<br />

Problemstellungen so vorzubereiten, dass komplexe Themen den Schülerinnen und<br />

Schülern auf vereinfachte und ansprechende Weise vermittelt werden. Besonders wenn<br />

es um Themen geht, die nicht unmittelbar das Alltagsgeschehen der Lernenden<br />

betreffen. Z.B. bei dem Thema Unternehmenspleiten – Soll der Staat Retter in der Not<br />

sein? sollten ausgewählte Inhalte in vielen kleinen Einheiten und häufig in rudimentärer<br />

Form behandelt werden. Die Lehrerin bzw. der Lehrer sollte die Aufgabenstellungen<br />

didaktisch-methodisch variieren, heterogene Lernvoraussetzungen der Lerngruppe<br />

berücksichtigen und den Unterricht gemeinsam mit den Lernenden reflektieren und auf<br />

diese Weise auch konstruktiv evaluieren. 47 Es müssen geeignete Materialien gefunden<br />

und in einen problemorientierten Zusammenhang gebracht werden. Eine Auswahl<br />

verschiedener Lehrwerke befindet sich im Anhang dieser Arbeit (s. Anhang S. iii). In der<br />

tabellarischen Übersicht des Curriculums wird in der Spalte „Materialhinweise“ auf<br />

45 Loerwald (2007), S. 87.<br />

46 Vgl. http://seminar.ham.nw.schule.de/portal/studienseminarentwicklung/S_K_I_Gesamt.pdf<br />

47 Vgl. Philologenverband NW (Hrsg.): Ausbildung aktuell 2008. Handreichung und Informationen für die<br />

Lehrerausbildung der Arbeitsgemeinschaft der Studienreferendare und Studienräte im Philologenverband<br />

NW. Düsseldorf 2008, S. 57.<br />

12


mögliche Kapitel und Seiten aus den ausgewählten Lehrwerken verwiesen, die für den<br />

Unterricht genutzt werden können.<br />

Innovieren stellt eine weitere wichtige Kompetenz der Lehrkraft dar, weil sie dadurch<br />

eine Öffnung der Schule organisatorisch und inhaltlich mitgestalten kann, indem die-<br />

oder derjenige beispielsweise Austauschprogramme mit fremdsprachigen Schulen<br />

organisiert, Kontakte zu außerschulischen Einrichtungen herstellt und pflegt oder<br />

sonstige Veranstaltungen, wie Theateraufführungen und Schülerkonzerte, mit<br />

organisiert. Die Lehrerin bzw. der Lehrer kann und sollte zu der Profilbildung der Schule<br />

beitragen, was sich langfristig positiv auf das Ansehen der Schule auswirken wird.<br />

Innovieren beinhaltet weiter, dass bei der Planung und Einführung neuer Projekte, wie<br />

der Einführung eines <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses, beteiligte Lehrerinnen und Lehrer von<br />

Beginn an die „unterrichtsorganisatorischen Anforderungen“ „im kollegialen Austausch“<br />

gemeinsam erarbeiten und im Laufe der Zeit „weiterentwickeln“. 48<br />

Schließlich ist noch auf die Funktion des Beurteilens hinzuweisen. Die Lehrkraft muss<br />

Verfahren der Leistungsmessung „sinnvoll anwenden“, um so Leistungen „sachgerecht<br />

zu beurteilen“. 49 Die Leistungsergebnisse sollten der Lehrerin bzw. dem Lehrer als<br />

Rückmeldung für die eigene Unterrichts- und Beratungstätigkeit dienen. Im Falle der<br />

Beurteilung ökonomischer Urteils- und Handlungskompetenz stellt sich die Frage, wie<br />

sich diese Kompetenzen messen lassen. Auf mögliche Kriterien und Verfahren zur<br />

Messung ökonomischer Kompetenzen wird in Kapitel 3 eingegangen.<br />

1.4 Begründung für die Auswahl der Themen des schulinternen Curriculums<br />

Bei der Planung des schulinternen Curriculums für das Wahlpflichtfach <strong>Praxis</strong>-<br />

<strong>Wirtschaft</strong> wurde darauf geachtet, dass es nicht zur Doppelung von Themen aus dem<br />

schulinternen Curriculum des Fachs Politik/<strong>Wirtschaft</strong> am Hittorf-Gymnasium kommt (s.<br />

dazu Anhang S. xv – xix). Die Themenauswahl ist daher so angelegt, dass sie auf die<br />

bereits erworbenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler aufbaut, thematische<br />

Schwerpunkte sich aber nicht wiederholen. Wenn Themenschwerpunkte aus dem<br />

Politik/<strong>Wirtschaft</strong>sbereich in einzelnen Reihen bzw. Sequenzen des <strong>Praxis</strong>-<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skurses aufgegriffen und erweitert werden, ist dies in dem erarbeiteten<br />

Curriculum mit der Klammeranmerkung „baut auf Kompetenzen aus Politik/<strong>Wirtschaft</strong><br />

auf“ versehen.<br />

48 Philologenverband NW (2008), S. 58.<br />

49 Ebenda.<br />

13


Die Auswahl der Themen orientiert sich an den in der Rahmenvorgabe Ökonomische<br />

Bildung festgelegten acht „Problemfeldern“, die für ökonomische Fragestellungen in<br />

„gegenwärtigen und zukünftigen Urteils-, Entscheidungs- und Handlungssituationen auf<br />

mittlere und längere Sicht bedeutsam bleiben werden“. 50 Wie von der Rahmenvorgabe<br />

empfohlen, wurde darauf geachtet, dass ein Unterrichtsthema mehrere Problemfelder<br />

aufgreift und verbindet.<br />

Klaus-Peter Kruber erklärt, dass bei der Auswahl ökonomischer Themen die<br />

Lernsituation und die Motivation der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden<br />

müssen, indem die Lehrkraft fragt, ob es ein relativ aktuelles Problem ist, ob Bezüge zur<br />

gegenwärtigen oder zukünftigen Situation der Lernenden vorhanden sind und ob es<br />

sich um ein offenes Problem handelt, das verschiedene Lösungsmöglichkeiten<br />

beinhaltet und folglich die Urteilsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler fördert. 51<br />

Kruber spricht von „Stoffkategorien“ 52 , die im Ökonomieunterricht behandelt werden<br />

müssen, um die Entwicklung eines sozial und ökologisch verantwortlichen<br />

Konsumentenverhaltens zu fördern. In der Rahmenvorgabe Ökonomische Bildung sind<br />

diese als „zentrale Kategorien ökonomischen Denkens“ 53 ausgewiesen. Diese<br />

Kategorien, die bei der Themenauswahl und deren Formulierungen im Curriculum mit<br />

einbezogen wurden, beinhalten, dass die Schülerinnen und Schüler z.B. erkennen,<br />

dass eine Verwendungskonkurrenz durch die Bedürfnisse einerseits aber die Knappheit<br />

an Mitteln andererseits besteht und diese zu Opportunitätskosten führt, was in der<br />

Reihe Handeln – (K)ein typisches Verhalten für uns?! vertieft wird. Die Lernenden sollen<br />

erfahren, dass <strong>Wirtschaft</strong>en sich immer arbeitsteilig vollzieht und mit Zielkonflikten<br />

verbunden, was u.a. in der Sequenz Ökonomie und Ökologie – Für mich als<br />

Unternehmer kein Widerspruch?! thematisiert wird, oder dass wirtschaftliche<br />

Entscheidungen Werte wie Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Sicherheit berühren, wie<br />

in der Sequenz „Arme“ Haushalte – (K)ein Auskommen mit dem Einkommen?!<br />

analysiert wird. 54<br />

Jeder Unterrichtsgegenstand ist problemorientiert zu behandeln. Gerd-Jan Krol betont,<br />

dass die Lernbereitschaft für ökonomische Sachverhalte geweckt wird, wenn die<br />

Lernenden den Problemlösungsbedarf erkennen und erfahren, dass<br />

50<br />

RVÖB (2004), S. 18.<br />

51<br />

Vgl. Kruber, Klaus-Peter: Kategoriale <strong>Wirtschaft</strong>sdidaktik – der Zugang zur ökonomischen Bildung. In:<br />

Gegenwartskunde. 49. Jg. 2000. S. 285-295, S. 294f.<br />

52<br />

Ebenda, S. 293.<br />

53<br />

RVÖB (2004), S. 9.<br />

54<br />

Vgl. Kruber (2000), S. 293f. / RVÖB (2004), S. 9f.<br />

14


„Unterrichtsergebnisse nicht von vornherein feststehen (oder auch festzustehen<br />

scheinen), für Schülerinnen und Schüler also ein entdeckendes Lernen möglich wird“ 55 .<br />

In den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern stellt problemorientiertes Lernen ein<br />

„Leitbild für die Konzeption von Lehr-Lern-Prozessen“ 56 dar. Folglich gelten in der<br />

ökonomischen Bildung die Vorgaben des Beutelsbacher Konsens 57 . Nach dem<br />

Überwältigungsverbot ist es erstens nicht erlaubt, die Lernenden im Sinne erwünschter<br />

Meinungen zu überrumpeln und eine eigene Urteilsbildung zu verhindern, da dies<br />

unvereinbar mit der Rolle einer Lehrperson in einer demokratischen Gesellschaft ist. 58<br />

Zweitens verlangt das Kontroversitätsprinzip, dass Themen, die in der Wissenschaft<br />

und in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert werden, auch im Unterricht kontrovers und<br />

multiperspektivisch zu behandeln sind. Auf diese Weise muss drittens den Schülerinnen<br />

und Schüler die Möglichkeit gegeben werden, eine Situation zu analysieren und in der<br />

vorgefundenen Lage nach ihren Interessen zu handeln. 59<br />

Zur Erfüllung dieser Vorgaben werden im Folgenden die Kriterien zur<br />

Themenformulierung von Reihen, Sequenzen und Unterrichtsstunden erläutert, nach<br />

denen sich jede Lehrkraft richten sollte, die einen <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs unterrichtet,<br />

und nach denen die Themenformulierungen in dieser Arbeit erfolgten.<br />

1.5 Kriterien zur Formulierung der Themen des schulinternen Curriculums<br />

Nach Walter Gagel wird ein Sachgegenstand zu einem Thema, indem durch die<br />

Themenformulierung in ihm liegende Ziele abgeleitet werden. 60 Das Thema zeigt den<br />

didaktischen Schwerpunkt bzw. die Intention an, auf welche hin der gewählte<br />

Gegenstand untersucht wird, was praktischerweise durch die Formulierung einer Frage<br />

erfolgt. Ein Beispiel aus dem hier vorgestellten schulinternen Curriculum wäre das<br />

Thema der Sequenz Ich Chef, du nix – Habe ich als Unternehmer nur Rechte oder auch<br />

55 Krol, Gerd-Jan et al.: Ökonomische Bildung, <strong>Praxis</strong>kontakte und Handlungskompetenz. In: Weitz,<br />

Bernd O.: Kompetenzentwicklung, -förderung und -prüfung in der ökonomischen Bildung. (Deutsche<br />

Gesellschaft für ökonomische Bildung) Bergisch Gladbach 2006, S. 76.<br />

56 Ebenda S. 83.<br />

57 Im Herbst 1976 fand in dem Baden-Württembergischen Ort Beutelsbach eine Fachtagung der<br />

Landeszentrale für politische Bildung statt, auf der die Minimalbedingungen der politischen Bildung<br />

festgelegt wurden. Diese fand bundesweit allgemeine Zustimmung.<br />

58 Vgl. Sander, Wolfgang: Theorie der politischen Bildung: Geschichte – didaktische Konzeptionen –<br />

aktuelle Tendenzen und Probleme In: Wolfgang Sander (Hrsg.): Handbuch politische Bildung. 3.<br />

Ausgabe. Schwalbach/Ts. 2005, S. 13-47, S. 18.<br />

59 Vgl. Sander (2005), S. 18.<br />

60 Vgl. Gagel, Walter: Unterrichtsplanung: Politik, Sozialkunde. Opladen 1986, S. 91.<br />

15


Pflichten? In der Entscheidung für einen problembehafteten Schwerpunkt ergeben sich<br />

auch „wesentliche Folgen“ 61 für die Materialauswahl und für die Arbeitsaufträge.<br />

Bei der Planung von Themenstellungen können die Fragen verschiedene<br />

Zugangsweisen zu einem Thema beinhalten. Nach dem Prinzip der Exemplarität wird<br />

der Inhalt am besten durch ein oder zwei Exempel vermittelt, an dem allgemeine<br />

Eigenschaften oder Strukturen analysiert werden. Ein Beispiel aus dem <strong>Praxis</strong>-<br />

<strong>Wirtschaft</strong>scurriculum könnte hierfür sein: Die richtige Wahl – Gründe ich eine<br />

Kapitalgesellschaft oder besser eine Personengesellschaft?.<br />

Die Zugangsweise der Kontroversität beleuchtet die Widersprüche und<br />

Multiperspektivität eines Gegenstandes, ohne eine Auflösung der Kontroverse in die<br />

eine oder andere Richtung zu suggerieren. 62 Dies würde für das Thema Subventionen<br />

– Soll der Staat einem pleite gegangenen Unternehmen helfen? zutreffen. Gegenwarts-<br />

und zukunftsorientierte Frageformulierungen legen ihren Schwerpunkt auf den Erhalt<br />

ökologischer, kultureller und ökonomischer Ressourcen. Dazu merken Jörg Kayser und<br />

Ulrich Hagemann an, dass der Fokus sich auf gegenwarts- bzw. zukunftsrelevante<br />

Fragen von „allgemeinem Interesse“ richtet, die „nicht unbedingt in der konkreten<br />

Schülererfahrung“ oder deren „Interesse“ 63 liegen müssen. Hierfür wäre aus dem<br />

Curriculum das Sequenzthema Nachhaltigkeit – Soll ich langfristig planen oder den<br />

schnellen Euro machen?! ein Beispiel.<br />

Es ist Funktion der Lehrkraft, in der Planung von Unterricht die Schwerpunktsetzung<br />

von Themen zu variieren, so dass die Zugangsweise der „Schülerorientierung“ 64<br />

berücksichtigt wird, wenn die Gegenstände von tatsächlichem oder potenziellem<br />

Schülerinteresse sind und die Perspektiven der Schülerinnen und Schüler aufgegriffen<br />

werden, wie das Thema „Mein eigenes Giro-Konto – Habe ich nur Vorteile dadurch?“<br />

aus dem schulinternen Curriculum zeigt.<br />

Das schulinterne Curriculum für den <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs hebt sich von<br />

Themenformulierungen des Faches Politik/<strong>Wirtschaft</strong> dadurch ab, dass die<br />

Schülerperspektive immer ein wichtiges Kriterium bei der Formulierung der Themen ist.<br />

Die Lernenden werden direkt angesprochen, so dass ihr Bezug zum Thema ersichtlich<br />

wird, und sie sich persönlich in die Lösung einer Problemsituation eingebunden fühlen,<br />

wie sie sie im Alltag früher oder später vorfinden könnten. Sie können durch diese<br />

61 Kayser/Hagemann (2005), S. 26.<br />

62 Vgl. Kayser/Hagemann (2005), S. 31.<br />

63 Ebenda.<br />

64 Ebenda.<br />

16


simulierte Nähe zu alltäglichen Problemfragen praxisnäher ökonomisch urteilen und<br />

handeln lernen.<br />

Zur Förderung der ökonomischen Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz müsste die<br />

Lehrkraft darauf achten, offene Unterrichtssituationen zu erzeugen, da diese<br />

„außergewöhnlich nahe an realen Alltagssituationen“ sind, Lernende „spontan<br />

Stellungnahmen“ abgeben müssen und die Lehrerin bzw. der Lehrer den Unterricht nur<br />

aus einer „Moderatorenposition“ lenkt. 65 Es ist Aufgabe der Lehrperson, abzuschätzen,<br />

inwiefern er oder sie von der Rolle des Moderators abweicht und das<br />

Unterrichtsgeschehen beeinflussen muss. Aussagen von Schülerseite sind häufig<br />

unkalkulierbar, was für viele Lehrerinnen und Lehrer eine „Bedrohung“ darstellt, so dass<br />

sie offene Unterrichtssituationen „meiden“. 66 Kayser und Hagemann geben zu, dass die<br />

Gestaltung von Urteilsphasen im Unterrichtsgespräch vor ihrem Hintergrund<br />

unterrichtspraktischer Erfahrung eine außergewöhnliche Herausforderung für die<br />

Lehrperson darstellt, die es immer wieder zu üben gilt. 67<br />

Die Rahmenvorgabe Ökonomische Bildung in der SEK I betont, dass bei der Auswahl<br />

ökonomischer Themen und deren Schwerpunktsetzung festzulegen ist, an welchen<br />

Inhalten konkret welche Kompetenzen entwickelt werden, was im schulinternen<br />

Curriculum dieser Arbeit berücksichtigt wurde. 68 Welche ökonomischen Kompetenzen<br />

an welchen Themen besonders gefördert werden, ist im Curriculum in den Spalten<br />

„Kompetenzen“ und „Evaluationsmöglichkeiten zur Kompetenzüberprüfung“ dargestellt<br />

(s. Anhang S. v – xiv).<br />

Zu der Anzahl möglicher Themen innerhalb einer Reihe bzw. einer Sequenz sei<br />

angemerkt, dass die Lehrperson darauf achten sollte, nicht zu viele Detailaspekte im<br />

Unterricht zu behandeln, sondern sich besser auf bestimmte Inhalte zu konzentrieren.<br />

Dies wurde bei der Zusammenstellung der Themen für das schulinterne Curriculum<br />

beachtet. Acht Unterrichtsreihen sind in dem Curriculum für die zwei Schuljahre<br />

vorgesehen. Auf den Wahlpflichtbereich (G8) entfallen zwei Unterrichtsstunden pro<br />

Woche, was bei einem Jahresvolumen von 40 Schulwochen ca. 80 Stunden entspricht,<br />

von denen durch das Schreiben der Arbeiten sowie durch evtl. Wander- und Feiertage<br />

ca. zehn Stunden abzuziehen sind. Auf zwei Jahre gerechnet stehen der Lehrperson<br />

140 Stunden für die Abwicklung des Curriculums zur Verfügung. Außerdem ist zu<br />

65 Kayser/Hagemann (2005), S. 48.<br />

66 Ebenda S. 49.<br />

67 Vgl. ebenda, S. 48.<br />

68 RVÖB (2004), S. 18.<br />

17


eachten, dass die inhaltliche Vorbereitung, die Durchführung aber auch die Evaluation<br />

eines <strong>Praxis</strong>kontaktes, sei es in Form einer Simulation, eines Expertengesprächs oder<br />

einer Betriebsbesichtigung, einen beträchtlichen zeitlichen Aufwand erfordern, der<br />

ebenfalls in dem vorgeschlagenen Stundenvolumen berücksichtigt ist. In dieser Arbeit<br />

werden Richtwerte an Stunden zu den einzelnen Themen vorgeschlagen. Das<br />

einzuplanende Stundenvolumen ist in der Spalte „Themen/Unterrichtsinhalte“ in<br />

Klammern angemerkt (s. Anhang S. v – xiv).<br />

Es wurde dargelegt, unter welchen Aspekten die Themen des <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses<br />

konzipiert sind. Deshalb soll anhand exemplarischer Stunden einer Reihe des<br />

schulinternen Curriculums verdeutlicht werden, wie sich im Unterricht konkret<br />

ökonomischen Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz fördern lassen und wie durch<br />

den Einbau einer Simulation als <strong>Praxis</strong>kontakt und die amerikanische Debatte als<br />

handlungsorientierte Methode das Konzept des <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs umgesetzt<br />

werden kann. Dabei wird der Unterrichtsablauf skizziert sowie auf mögliche<br />

einzusetzende Materialien hingewiesen, die im Anhang dieser Arbeit zu finden sind.<br />

2 Entwurf der exemplarischen Unterrichtsreihe „Unser Unternehmen – (K)ein<br />

einfaches Geschäft?! (Problemfelder: 1c, 2a/ 4a, c/ 5b, d,)<br />

2.1 Lernziele des Unterrichtsvorhabens<br />

Die Lernziele dieser Unterrichtsreihe orientieren sich an den folgenden im Kernlehrplan<br />

Politik/<strong>Wirtschaft</strong> und der Rahmenvorgabe Ökonomische Bildung formulierten<br />

Leitzielen:<br />

Verstehen wirtschaftlicher Zusammenhänge sowie Orientierung in ökonomisch<br />

geprägten Lebenssituationen und Handlungsfeldern unter der Leitmaxime des<br />

mündigen <strong>Wirtschaft</strong>sbürgers sowie Analysieren und Beurteilen der sozialen und<br />

ökonomischen Wirklichkeit im Hinblick auf zugrunde liegende Macht- und<br />

Herrschaftsverhältnisse als Beitrag zur Herausbildung, Stabilisierung und<br />

Weiterentwicklung einer demokratischen politischen Kultur, entsprechend dem<br />

Inhaltsfeld 8. 69<br />

Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Gelegenheit, ihre Sachkompetenz in Bezug<br />

auf eine kriterienorientierte Beschreibung grundlegender rechtlicher Regelungen des<br />

wirtschaftlichen Geschehens sowie grundlegender ökonomischer Funktions- und<br />

69 Vgl. KLP Politik/<strong>Wirtschaft</strong> (2007), S. 15 / RVÖB (2004), S. 11<br />

18


Problemzusammenhänge in einer marktwirtschaftlichen Ordnung im Kontext<br />

wirtschaftlicher Formungen und Realitäten zu erweitern (Sachkompetenz). 70<br />

Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Gelegenheit, folgende methodische<br />

Kompetenzen anzuwenden und zu vertiefen: Definition und korrekte Anwendung<br />

eingeführter Fachbegriffe, Beherrschung einfacher Methoden der Erkenntnisgewinnung<br />

in der Ökonomie, Nutzung verschiedener Visualisierungs- und Präsentationstechniken<br />

unter Zuhilfenahme neuer Medien (Methodenkompetenz). 71<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Fähigkeit ausbauen, wirtschaftliche<br />

Entscheidungen hinsichtlich ihrer ökonomischen Rationalität, ihrer Wirksamkeit sowie<br />

ihrer Folgen zu reflektieren, ökonomische Problemlösungsansätze im Hinblick auf<br />

beabsichtigte und unbeabsichtigte Nebenfolgen zu analysieren und kriteriengeleitet zu<br />

beurteilen sowie zu wirtschaftlichen Problemstellungen im eigenen Lebensbereich<br />

(Konsum, Arbeit, Kreditaufnahme) eine begründete Meinung zu bilden<br />

(Urteilskompetenz). 72<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, durch den Erwerb des genannten<br />

Orientierungswissens und die Erweiterung ihrer methodischen Kompetenz sowie ihrer<br />

ökonomischen Urteilsfähigkeit im Hinblick auf die genannten Lernziele eigene<br />

ökonomische Entscheidungen aus individueller und gesamtgesellschaftlicher<br />

Perspektive zu reflektieren, in ökonomisch relevanten Entscheidungssituationen auf der<br />

Grundlage von Informationen zu handeln sowie ihre eigenen Fähigkeiten und<br />

Interessen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Anforderungen hinsichtlich der<br />

anstehenden Berufswahl/ Berufsorientierung darzustellen und entsprechende<br />

Entscheidungen einzuleiten (Handlungskompetenz). 73<br />

2.2 Sequenzen der Reihe: Unser Unternehmen – (K)ein einfaches Geschäft?!<br />

a) Wir werden Unternehmer – Tausend Dinge zu beachten?!<br />

b) Ich Chef, du nix – Habe ich als Unternehmer nur Rechte oder auch Pflichten?<br />

c) Big Boss – Führe ich meine eigene Druckerei „richtig“?!<br />

d) Unternehmenspleite – Soll der Staat Retter in der Not sein?<br />

e) Alle reden von Finanzkrise – (K)ein Grund zur Sorge für mein Geschäft?<br />

f) Wir gründen eine Schülerfirma – (K)ein echtes Unternehmen?!<br />

70 Vgl. RVÖB (2004), S. 16.<br />

71 Vgl. KLP Politik/<strong>Wirtschaft</strong> (2007), S. 29 / RVÖB (2004), S. 16.<br />

72 Vgl. ebenda S. 30 / ebenda, S. 16f.<br />

73 Vgl. ebenda / ebenda, S. 17<br />

19


2.3 Darstellung der Stunden zur Sequenz a): Wir werden Unternehmer –<br />

Tausend Dinge zu beachten?!<br />

1. Thema: Die richtige Wahl – Gründe ich eine Kapitalgesellschaft oder besser<br />

eine Personengesellschaft? Analyse unterschiedlicher Unternehmensformen mit<br />

Hilfe eines Lernzirkels.<br />

SpLz: Die SuS sollen die verschiedenen Rechtsformen an Personen- und<br />

Kapitalgesellschaften skizzieren können.<br />

2. Thema: Von der Planung bis zum Verkauf: Verschiedene Abteilungen,<br />

verschiedene Aufgaben?! Analyse organisatorischer<br />

Unternehmensstrukturen.<br />

SpLz: Die SuS erhalten die Gelegenheit, die Unternehmensorganisation in<br />

ihren betrieblichen Grundfunktionen Produktion, Beschaffung, Absatz<br />

kennen zu lernen.<br />

3. Thema: Produktivität, Aufwand, Rentabilität & Co. – Nur (un)wichtige Aussagen?!<br />

Ermittlung der wirtschaftlichen Kennziffern mit Hilfe eines Fallbeispiels.<br />

SpLz: Die SuS sollen die <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit eines Unternehmens anhand der<br />

wirtschaftlichen Kennziffern überprüfen können.<br />

2.4 Darstellung der Stunden zur Sequenz c): Big Boss – Führe ich meine<br />

eigene Druckerei „richtig“?<br />

1. Thema: Managerin und Manager – (K)ein Traumjob für mich?! Ermittlung der<br />

Qualifikationen und Anforderungen an die Unternehmensleitung mit Hilfe eines<br />

Rollenspiels.<br />

SpLz: Die SuS erhalten die Gelegenheit, den Job als Managerin bzw. als<br />

Manager kriteriengeleitet beurteilen zu können.<br />

2. Thema: Das Managen meiner Druckerei – Doch kein einfaches Spiel?!<br />

Durchführung einer simulierten Leitung der Druckerei im <strong>Wirtschaft</strong>sspiel<br />

„Go & Move“.<br />

SpLz: Die SuS erhalten die Gelegenheit, ihr Handeln als Unternehmer bzw.<br />

als Unternehmerin kriteriengeleitet begründen zu können.<br />

20


3. Thema: „Go & Move“ – Ein (un)realistisches Spiel?! Evaluation der vorherigen<br />

Unterrichtseinheit.<br />

SpLz: Die SuS sollen auf Basis ihres bisher erworbenen Orientierungswissens<br />

die in der Simulation dargestellten Aspekte einer Unternehmensführung kritisch<br />

beurteilen.<br />

2.5 Darstellung der Stunden zur Sequenz d): Unternehmenspleite – Soll der<br />

Staat Retter in der Not sein?<br />

1. Thema: Meine Firma ist pleite – Hätte ich das vorhersehen können?<br />

Herausstellung mikro- und makroökonomischer Ursachen einer<br />

Unternehmenspleite mit Hilfe eines Rollenspiels.<br />

SpLz: Die SuS erhalten die Gelegenheit, unternehmerische Entscheidungen zur<br />

Abwendung einer möglichen Insolvenz kritisch zu beurteilen.<br />

2. Thema: Subventionen – (K)eine ungewöhnliche Sache?! Ermittlung<br />

unterschiedlicher Arten der Subventionierung.<br />

SpLz: Die SuS sollen die Möglichkeiten staatlicher Subventionierung aufzeigen<br />

können.<br />

3. Thema: Staatshilfe für mein Unternehmen – Segen für mich, Fluch für die<br />

anderen? Darstellung unterschiedlicher Aspekte der Subventionierung von<br />

Unternehmen durch das Anfertigen einer Wandzeitung.<br />

SpLz: Die SuS erhalten die Gelegenheit die Konsequenzen erbrachter bzw. nicht<br />

erbrachter staatlicher Hilfen zu erläutern.<br />

4. Thema: Opel in Not – Soll der Staat Opel retten? Analyse gegensätzlicher<br />

Standpunkte zur Unternehmenssubventionierung anhand des Falls Opel.<br />

SpLz: Die SuS sollen sich mit Hilfe des Fallbeispiels Opel ein kriteriengeleitetes<br />

Urteil zu staatlichen Unternehmenshilfen bilden.<br />

5. Thema: Ordentlich diskutieren – Gar nicht so einfach?! Vertiefung zur Methode<br />

der amerikanischen Debatte.<br />

SpLz: Die SuS sollen die bevorstehende Debatte vorbereiten.<br />

6. Thema: Subventionen unbegrenzt – Soll der Staat einem pleite gegangenen<br />

Unternehmen helfen?! Durchführung und Auswertung einer<br />

amerikanischen Debatte.<br />

SpLz: Die SuS sollen sich ein kriteriengeleitetes Urteil zu der<br />

Entscheidungsfrage bilden.<br />

21


2.6 Entwurf einer exemplarischen Stunde aus Sequenz a)<br />

Thema: Von der Planung bis zum Verkauf: Verschiedene Abteilungen, verschiedene<br />

Aufgaben?! Analyse organisatorischer Unternehmensstrukturen.<br />

SpLz: Die SuS erhalten die Gelegenheit, die Unternehmensorganisation in ihren<br />

betrieblichen Grundfunktionen Produktion, Beschaffung, Absatz kennen zu lernen.<br />

GEPLANTER VERLAUF<br />

ARBEITSSCHRITT Did. Kurzkommentar:<br />

Sachaspekt<br />

Einstieg:<br />

L. präsentiert fiktiven Brief des Handelsregisters<br />

Recklinghausen (s. Anhang S. xxiii).<br />

SuS äußern sich spontan und erkennen<br />

Notwendigkeit, die Organisationsstruktur von<br />

Unternehmen zu untersuchen.<br />

Erarbeitung:<br />

L. verteilt Arbeitsblatt (s. Anhang S. xxiv).<br />

Phase I:<br />

Text wird in der Klasse laut vorgelesen.<br />

SuS visualisieren den organisatorischen Aufbau<br />

eines Unternehmens.<br />

SuS präsentieren ihre Visualisierungen zur<br />

organisatorischen Unternehmensstruktur<br />

(mögliche Visualisierung s. Anhang S. xxv).<br />

Phase II:<br />

SuS entwerfen Brief an das Handelsregister.<br />

Zwei Gruppen schreiben exemplarisch auf<br />

Folie.<br />

SuS lesen Briefe vor.<br />

Reflexion:<br />

SuS beurteilen Schreiben bezüglich inhaltlicher<br />

Vollständigkeit und äußerer Form.<br />

Didaktisch-methodischer Kommentar:<br />

Interaktions-<br />

form<br />

L-Impuls<br />

S-Beitrag<br />

L-Impuls<br />

GA<br />

S-Beitrag<br />

S-Breitag<br />

UG<br />

Medium<br />

OHP<br />

AB<br />

Plakat<br />

Plakat<br />

Heft/<br />

Folie<br />

(Bedeutung der<br />

Arbeitsschritte für den<br />

Lernprozess)<br />

STUNDEN-<br />

ERÖFFNUNG<br />

Motivierung der SuS und<br />

Herleitung der<br />

Problemfrage.<br />

STUNDENMITTE<br />

Erläuterung unbekannter<br />

Fachtermini sowie Klärung<br />

des Arbeitsauftrags.<br />

Sicherung des<br />

Textverständnisses.<br />

Annäherung an das SpLz.<br />

Umwälzung des neu<br />

erworbenen<br />

Orientierungswissens.<br />

STUNDEN-<br />

ABSCHLUSS<br />

Sicherung des SpLz.<br />

In der Auseinandersetzung mit einem Fachtext zum organisatorischen Aufbau eines<br />

Unternehmens können die Schülerinnen und Schüler ihre Sachkompetenz erweitern,<br />

die als Grundlage der folgenden Sequenzen und zur Anbahnung ökonomischer<br />

Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz im Verlauf der Reihe dient. Durch das fiktive<br />

Schreiben des Handelsregisters Recklinghausen wird den Lernenden die Gelegenheit<br />

gegeben, sich selbst als Unternehmensgründer einer Druckerei zu fühlen, die sie im<br />

weiteren Verlauf dieser Sequenz im <strong>Wirtschaft</strong>sspiel „Go & Move“ zu führen haben.<br />

Durch den Entwurf eines Schreibens an das Amtsgericht (s. Anhang S. xxiii) findet zum<br />

einen die Umwälzung des erworbenen Orientierungswissens statt, zum anderen sollen<br />

22


die Schülerinnen und Schüler ihre Methodenkompetenzen zum Erstellen eines<br />

Medienproduktes, in diesem Fall eines amtlichen Briefes, erweitern.<br />

2.7 Entwurf einer exemplarischen Stunde aus Sequenz c)<br />

Thema: Das Managen meiner Druckerei – Doch kein einfaches Spiel?! Durchführung<br />

einer simulierten Leitung der Druckerei im <strong>Wirtschaft</strong>sspiel „Go & Move“<br />

SpLz: Die SuS erhalten die Gelegenheit, ihr Handeln als Unternehmer bzw. als<br />

Unternehmerin kriteriengeleitet begründen zu können.<br />

GEPLANTER VERLAUF<br />

ARBEITSSCHRITT Did. Kurzkommentar:<br />

Sachaspekt<br />

Einstieg:<br />

L. erläutert den SuS den Verlauf der<br />

Unterrichtseinheit (informierender Einstieg) (s.<br />

Anhang S. xxvi).<br />

L. verteilt Beobachtungsbogen für die<br />

bevorstehende Simulation (s. Anhang S. xxvii).<br />

Erarbeitung:<br />

Phase I:<br />

Die SuS beginnen in Vierer- oder<br />

Fünfergruppen an den in der Pause bereits<br />

vorbereiteten Spieltischen mit dem<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sspiel „Go & Move”. Die SuS fangen<br />

an, ihre eigene Druckerei simuliert zu führen.<br />

Während des Spiels machen sich die SuS<br />

Notizen bezüglich ihrer Unternehmensleitung.<br />

(Aus Zeitgründen wäre es empfehlenswert, die<br />

Simulation auf eine Doppelstunde anzusetzen)<br />

Phase II:<br />

Die SuS erhalten die Gelegenheit, ihre Notizen<br />

auf dem Beobachtungsbogen in der Gruppe zu<br />

vergleichen und auf einer Folie festzuhalten.<br />

Präsentation der auf Folie festgehaltenen<br />

Ergebnisse.<br />

Die SuS fassen die für sie wichtigsten Aspekte<br />

in Bezug auf die simulierte Führung der<br />

Druckerei zusammen. Die SuS beantworten für<br />

sich kriteriengeleitet die Problemfrage der<br />

Stunde: Unternehmensführung – Eine<br />

unkomplizierte Sache?!<br />

Reflexion:<br />

SuS evaluieren spontan das Simulationsspiel<br />

„Go & Move“.<br />

Didaktisch-methodischer Kommentar:<br />

Interaktions-<br />

form<br />

L-Beitrag<br />

L-Beitrag<br />

GA<br />

EA<br />

GA<br />

S-Beitrag<br />

UG<br />

UG<br />

Medium<br />

OHP<br />

BB<br />

Brettspiel<br />

BB<br />

BB/ Folie<br />

OHP<br />

(Bedeutung der<br />

Arbeitsschritte für den<br />

Lernprozess)<br />

STUNDEN-<br />

ERÖFFNUNG<br />

Zeiteffiziente Klärung des<br />

Arbeitsauftrages und<br />

Mitovation der SuS für die<br />

bevorstehende Simulation<br />

STUNDENMITTE<br />

Die SuS sollen die<br />

Annahme bzw. die<br />

Ablehnung von Aufträgen<br />

kriteriengeleitet begründen<br />

können. Auf der Grundlage<br />

ihre Urteils treffen SuS<br />

Entscheidungen für ihr<br />

weiteres Handeln<br />

(Annäherung an das<br />

SpLz.).<br />

Visualisierung und<br />

Sicherung der<br />

gesammelten Ergebnisse<br />

im Plenum.<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beurteilung ihrer<br />

Entscheidungen und<br />

Handlungen als<br />

Unternehmensleitung.<br />

Erreichen des<br />

Schwerpunktlernziels<br />

STUNDEN-<br />

ABSCHLUSS<br />

Methodenreflexion in<br />

Vorbereitung auf die<br />

nächste Stunde.<br />

In diesem <strong>Praxis</strong>kontakt der simulierten Realität müssen die Schülerinnen und Schüler<br />

selbstständig entscheiden, welche Schritte sie als verantwortliche Unternehmerin bzw.<br />

23


verantwortlicher Unternehmer machen, um ihre Druckerei gewinnbringend simuliert zu<br />

führen. Das aus den vorangegangenen Sequenzen erworbene Orientierungswissen<br />

über Unternehmensformen, über die Aufgaben der einzelnen Abteilungen, über die<br />

Anforderungen an die Unternehmensleitung etc. können die SuS bestimmte<br />

Entscheidungen begründen, da sie z.B. um die Bedeutung von Marketingaktionen<br />

wissen und die Gefahren möglicher externer Ereignisse kennen wie z.B. die Insolvenz<br />

wichtiger Kunden, Materialengpässe oder auftretende Streiks, welche Gewinneinbußen<br />

oder sogar eine Pleite verursachen können.<br />

Massings Urteilsraster lässt sich gut anwenden, da die Schülerinnen und Schüler aus<br />

der Perspektive des Unternehmers urteilen müssen und sich in die Rolle des<br />

Konkurrenten hineinversetzen, um anschließend im Sinne ihres Unternehmens zu<br />

handeln. Die Schülerinnen und Schüler bilden sich ihr Urteil nach den im Kernlehrplan<br />

Politik/<strong>Wirtschaft</strong> empfohlenen Kategorien der ökonomischen Rationalität, oder wie<br />

Massing es nennt, der Effizienz einerseits und der Folgen einer Entscheidung<br />

andererseits. Die Lernenden beurteilen die Annahme eines weiteren Auftrages zum<br />

einen nach Kriterien der Effizienz, indem sie beurteilen, ob die zu erwartende<br />

Gewinnmarge akzeptabel ist oder ob die Auslieferungsfrist eingehalten werden kann.<br />

Zum anderen schätzen sie die Entscheidung unter dem Aspekt der Folgen ein, z.B. ob<br />

die Bedienung eines Kredites gefährdet sein könnte, ob die Mietzahlungen noch vor<br />

Beendigung des Auftrages fällig und die finanziellen Mittel damit übersteigen würden<br />

oder ob lukrativere Aufträge später auf Grund der Auslastung nicht mehr angenommen<br />

werden könnten.<br />

Die SuS lernen simuliert als Unternehmer zu handeln, indem sie ihrem Urteil nach die<br />

für ihr Geschäft effizientesten Entscheidungen treffen müssen. Sie verhandeln Aufträge<br />

mit Geschäftspartnern oder müssen in simulierten Gesprächen, teilweise auf Englisch,<br />

versuchen, neue Kunden für sich zu gewinnen, wodurch die Empathiefähigkeit der<br />

Lernenden gefördert wird.<br />

2.8 Entwurf einer exemplarischen Stunde aus Sequenz d)<br />

Thema: Subventionen unbegrenzt – Soll der Staat einem pleite gegangenen<br />

Unternehmen helfen?! Durchführung und Auswertung einer amerikanischen Debatte.<br />

SpLz: Die SuS sollen sich ein kriteriengeleitetes Urteil zu der Entscheidungsfrage<br />

bilden.<br />

24


1 GEPLANTER VERLAUF<br />

2 ARBEITSSCHRITT Did. Kurzkommentar:<br />

Sachaspekt<br />

Einstieg:<br />

Einführung in das Thema der amerikanischen<br />

Debatte „Soll der Staat einem pleite<br />

gegangenen Unternehmen helfen?“<br />

(informierender Einstieg).<br />

Fixierung der Entscheidungsfrage an der Tafel.<br />

Durchführung der amerikanischen Debatte:<br />

5 Pro-Vertreter und 5 Contra-Vertreter sowie<br />

ein Moderator werden vom L. benannt.<br />

Diskutantinnen und Diskutanten tauschen in<br />

festgelegter Reihenfolge nacheinander<br />

Argumente aus (Beispieltext. s. Anhang S.<br />

xxviii-xxix).<br />

Beobachter notieren Argumente auf<br />

Beobachtungsbogen.<br />

Vorstellung und ggf. Ergänzung wichtiger<br />

Argumente.<br />

Erstellung eines Meinungsbildes zur<br />

Entscheidungsfrage.<br />

Diskussion:<br />

SuS begründen kriteriengeleitet ihr Urteil zur<br />

Eingangsfrage und unterscheiden Kriterien<br />

nach Kategorien wie ökonomische Rationalität<br />

und Folgen.<br />

Reflexion:<br />

Evaluation der Methode „amerikanische<br />

Debatte“.<br />

Didaktisch-methodischer Kommentar<br />

Interaktions-<br />

form<br />

L-Beitrag<br />

L-Beitrag<br />

Amerik.<br />

Debatte<br />

EA<br />

S-Beitrag<br />

Meinungsbarometer<br />

UG<br />

UG<br />

Medium<br />

OHP<br />

Tafel<br />

BB<br />

Tafel<br />

(Bedeutung der<br />

Arbeitsschritte für den<br />

Lernprozess)<br />

STUNDEN-<br />

ERÖFFNUNG<br />

Transparenz des<br />

Stundenablaufs und<br />

Motivation der SuS.<br />

STUNDENMITTE<br />

Annäherung an das SpLz.<br />

Sicherung der<br />

Arbeitsergebnisse.<br />

Vergleich Spontanurteil zu<br />

Beginn der Sequenz mit<br />

Gesamturteil.<br />

Erreichen des SpLz.<br />

STUNDEN-<br />

ABSCHLUSS<br />

Methodenreflexion.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollen sich in dieser handlungsorientierten Großform der<br />

amerikanischen Debatte ein kriteriengeleitetes Urteil auf der Basis des in der gesamten<br />

Reihe erworbenen Orientierungswissens bilden. Ihre ökonomische Urteilsfähigkeit<br />

zeichnet sich durch die Qualität der Urteile aus, also durch die Anzahl der nach<br />

Kategorien geordneten Kriterien. Nach Peter Massings Urteilsraster sollen die<br />

Lernenden die Kriterien z.B. nach der ökonomischen Rationalität oder – wie Massing es<br />

nennt – Effizienz und deren Folgen bewerten. Gleichzeitig sollten die Schülerinnen und<br />

Schüler auf unterschiedliche Perspektiven eingehen. Die Schülerinnen und Schüler<br />

handeln simulativ, indem sie Urteile bilden und diese in die Debatte einbringen, also<br />

ihre eigenen Interessen vertreten, so dass sich ökonomische Urteilsfähigkeit und<br />

ökonomische Handlungskompetenz gegenseitig bedingen. Sie benennen Contra-<br />

Argumente aus Sicht anderer erfolgreicher Unternehmer und Pro-Argumente aus Sicht<br />

25


etroffener Zuliefererbetriebe. Sie können Folgen aus gesamtwirtschaftlicher<br />

Perspektive wie steigende Arbeitslosenzahlen einerseits und eine größere<br />

Risikobereitschaft weiterer Unternehmen andererseits gegenüberstellen. Folglich<br />

erhalten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, durch die Betrachtung<br />

unterschiedlicher Perspektiven zu einem kriteriengeleiteten Gesamturteil zu gelangen.<br />

3 Beurteilung der ökonomischen Urteilsfähigkeit und der ökonomischen<br />

Handlungskompetenz<br />

Ein wichtiger Bestandteil der zu erfüllenden Lehrerfunktionen besteht in der Bewertung<br />

der schulischen Arbeit. Dies betrifft zum einen die externe und interne Evaluation der<br />

Unterrichts- und Schulentwicklung, die im kollegialen Austausch durchgeführt werden<br />

sollte. 74 Zum anderen betrifft dies in besonderer Form die Beurteilung der erbrachten<br />

Schülerleistungen aber auch der kritischen Reflexion der eigenen Unterrichtspraxis. Die<br />

erbrachten Leistungen der Schülerinnen und Schüler in mündlicher oder schriftlicher<br />

Form stellen eine Rückmeldung an die Lehrkraft über seinen bzw. ihren Unterricht dar.<br />

Diese Bewertung sollte darauf ausgerichtet sein, den Lernenden die Gelegenheit zu<br />

geben, ihren Lernzuwachs im Bereich der Sach-, Methoden-, Urteils- und<br />

Handlungskompetenz in wechselnden Kontexten anzuwenden.<br />

Die Rahmenvorgabe Ökonomische Bildung unterscheidet zwischen „mündlichen“ und<br />

„schriftlichen“ Beiträgen sowie Beiträgen im Rahmen „schüleraktiven Handelns“, die zur<br />

„Evaluierung einer Leistung“ angewandt werden sollten. 75 Beurteilungsmöglichkeiten in<br />

mündlichen Beiträgen sind z.B. das Unterrichtsgespräch oder ein Kurzreferat. Generell<br />

gilt, dass sich die erworbene Sachkompetenz durch die Fülle des Detailwissens gut<br />

überprüfen lässt, sei es im Unterrichtsgespräch, in dem die Lernenden ihre Kenntnisse<br />

zu den zentralen Inhalts- und Problemaspekten der Problemfelder präsentieren oder in<br />

schriftlichen Übungen wie Protokollen, Berichtsmappen, Lerntagebüchern oder<br />

Wissenstests. 76 In Anlehnung an das handlungsorientierte Konzept des <strong>Praxis</strong>-<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skurses sollte die Lehrperson so genannte Beiträge „schüleraktiven<br />

Handelns“ 77 zur Leistungsbeurteilung der Urteils- und Handlungskompetenz gezielt<br />

berücksichtigen. Dazu zählen die Pro-Contra-Debatte, das Rollen- und Planspiel, das<br />

Erstellen von Wandzeitungen, Fotodokumentationen, die Gestaltung eines<br />

74 Vgl. Philologenverband NW (2008), S. 58.<br />

75 RVÖB (2004), S. 32f.<br />

76 Vgl. ebenda, S. 33.<br />

77 ebenda.<br />

26


Fragebogens aber auch die Auswertung eines Straßeninterviews. Im schulinternen<br />

Curriculum dieser Arbeit wird eine Auswahl an mündlichen und schriftlichen Verfahren<br />

sowie an Beiträgen schüleraktiven Handelns als Überprüfungsmöglichkeiten gegeben<br />

(s. Anhang S. v – xiv, Spalte: „Evaluationsmöglichkeiten“).<br />

Es stellt sich die Frage, wie man ökonomische Urteilsfähigkeit und<br />

Handlungskompetenz misst, da es für diese Kompetenzen keinen „Nullpunkt“ gibt, an<br />

dem die Kompetenzen beginnen, und keinen „Endpunkt“, an dem sie abgeschlossen<br />

sind. 78 Es ist das Ziel jeder gesellschaftswissenschaftlichen Disziplin, die Urteils- und<br />

Handlungsfähigkeit relativ zu verbessern, d.h. dass die Lernenden am Ende eines<br />

Lernabschnitts den Sachgegenstand besser verstehen und beurteilen können und<br />

dementsprechend kompetent handeln. Um die Verbesserung der Kompetenzen zu<br />

bewerten, erklärt Wolfgang Sander, muss die „Qualität eines Urteils“, auf das sich eine<br />

„Entscheidung bzw. eine Handlung stützt“, gemessen werden. 79 Nach dem<br />

dreiphasigen Modell von Sutor, in dem zunächst eine Situationsanalyse stattfindet,<br />

gefolgt von einer Erörterung möglicher Handlungsalternativen, woran sich eine<br />

Urteilsbildung und Entscheidung anschließt, lassen sich, wie Kayser und Hagemann<br />

erklären, drei Stufen von Urteilen unterscheiden. Diese definieren sie wie folgt:<br />

„[K]onstatierende Urteile (ein Sachverhalt wird beschrieben), deutende Urteile (der<br />

Sachverhalt wird erklärt) und Werturteile (eine eigene Position wird gegenüber dem<br />

Sachverhalt eingenommen).“ 80 Die Qualität der unterschiedlichen Urteile kann umso<br />

höher bewertet werden, je mehr kategorisierte Kriterien zur Urteilsbegründung<br />

herangezogen werden. Das in Kapitel 1.1 dargestellte Urteilsraster stellt eine<br />

Möglichkeit dar, die ökonomische Urteilskompetenz kategorial zu fördern und anhand<br />

der im Unterricht erarbeiteten Kategorien und Betrachtungsebenen zu bewerten. Da<br />

sich Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz bedingen kann die Qualität einer<br />

Handlung nach der Anzahl eingebundener Kriterien erfolgen, so z.B. durch die<br />

multiperspektivische Darstellung eines Sachverhaltes in einem Informationsblatt, in der<br />

kriteriengeleiteten Urteilsbildung nach einer Debatte oder bei einem differenzierten<br />

Entwurf eines Fragebogens. Im Sinne einer angestrebten Kompetenzentwicklung in der<br />

ökonomischen Bildung hat die Lehrkraft in ihrer Funktion des Beurteilens darauf zu<br />

achten, eine Vielfalt an Verfahren einzubauen, um erworbene Kompetenzen zu<br />

überprüfen. Beispielsweise dokumentieren Ausstellungen, Präsentationen, Videos,<br />

78 Sander (2001), S. 55.<br />

79 Ebenda, S. 56.<br />

80 Kayser/ Hagemann (2005), S. 13.<br />

27


Collagen, Standbilder und szenische Spiele den Erfolg selbstständiger Arbeit einer<br />

Gruppe. Die Gestaltung von Portfolios in Form von Arbeitstagebüchern oder<br />

Ergebnissammelmappen verdeutlichen zum einen den Stand der Methodenkompetenz<br />

der Lernenden, protokollieren zum anderen eine systematische Erfassung und<br />

Reflexion des Lernzuwachses. 81 An dieser Stelle sei angemerkt, dass gerade für den<br />

Bereich der ökonomischen Bildung weiterer Forschungsbedarf besteht, da es noch<br />

keine „Gütekriterien“ 82 gibt, anhand derer man den Erfolg ökonomischer Urteils- und<br />

Handlungskompetenz messen kann, was ein innovatives Thema für eine weitere Arbeit<br />

wäre.<br />

4 Hinweise für die Einführung des Faches <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> in anderen<br />

Schulen<br />

Die Einführung sollte langfristig in einzelnen Schritten erfolgen. Zunächst sind die<br />

schulischen Voraussetzungen für die Einführung zu prüfen. Es muss überlegt werden,<br />

ob dieses Konzept dem Schulprofil entspricht bzw. ob das Schulprofil durch die<br />

Einführung sinnvoll ergänzt wird und eine Nachfrage von Schüler- und Elternseite<br />

besteht. Ansatzpunkte hierfür sind z.B. das Angebot einer Business-English AG, wie sie<br />

am Hittorf-Gymnasium für den Bereich SEK I und SEK II angeboten wird. Es ließe sich<br />

ein wirtschaftlicher Schwerpunkt für interessierte Schülerinnen und Schüler in der SEK I<br />

bilden, der als Vorbereitung auf die Oberstufe für das Fach Sozialwissenschaften oder<br />

für einen möglichen Kurs Sozialwissenschaften/<strong>Wirtschaft</strong> dient.<br />

Von Beginn an ist zu verdeutlichen, dass <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> kein eigenes Fach darstellen<br />

soll, sondern auf Grund des optionalen Charakters ein Ergänzungsangebot ist. Von<br />

dieser Ergänzung würden langfristig andere Fächer profitieren, denn auf Grund der<br />

betonten <strong>Praxis</strong>- und Handlungsorientierung werden die Methoden-, Urteils- und<br />

Handlungskompetenzen zusätzlich gefördert. Diese verbesserten Kompetenzen können<br />

die Lernenden fächerübergreifend nutzen.<br />

Im nächsten Schritt sollte die Ausarbeitung in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und<br />

Kollegen erfolgen. Die Lehrerkompetenz des Innovierens wird dabei besonders<br />

beansprucht. Die erforderlichen Lehrwerke müssen gesichtet und anschließend<br />

ausgewählt werden, und es sollte rechtzeitig ein Antrag an die Etatkonferenz für die<br />

81 Vgl. Bölting, Franz-Josef: Erfolgskontrolle. In: Hedtke, Reinhold/ Weber, Birgit (Hrsg.): Wörterbuch<br />

Ökonomische Bildung. Schwalbach 2008, S. 105.<br />

82 Hoidn, Sabine/ Schweizer, Gerd: Evaluation. In: Hedtke, Reinhold/ Weber, Birgit (Hrsg.): Wörterbuch<br />

Ökonomische Bildung. Schwalbach 2008, S. 109-112, S. 112.<br />

28


entstehenden Unkosten gestellt werden. Nicht nur eine schulinterne Kooperation ist<br />

Vorraussetzung für die erfolgreiche Einführung eines <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses, sondern<br />

es sollten auch frühzeitig schulexterne Kooperationspartner für mögliche<br />

Betriebserkundungen oder Expertengespräche kontaktiert werden, um eine Einbettung<br />

der <strong>Praxis</strong>kontakte in den schulinternen Lehrplan gezielt verankern zu können.<br />

Im letzten Schritt müsste die Vorstellung des Faches in den Fachkonferenzen der<br />

Gesellschaftswissenschaften und in der Schulkonferenz erfolgen. Die Schulkonferenz<br />

muss laut APO SEK I auf Vorschlag der Schulleiterin oder des Schulleiters der<br />

Einführung eines neuen Faches im Wahlpflichtbereich zustimmen. 83 (BASS: APO SEK I<br />

§ 17 Abs 4/2). Anschließend sollte das Konzept des neuen Kurses auf Elternabenden<br />

vorgestellt und vor allem den Schülerinnen und Schülern während einer<br />

Stufenversammlung nähergebracht werden, so dass das Interesse der Lernenden<br />

frühzeitig geweckt wird. Es hat sich als besonders effektiv erwiesen, das Konzept des<br />

Kurses sowie eine Auswahl möglicher Themen in einer Power-Point-Präsentation zu<br />

erläutern und den Eltern sowie den Schülerinnen und Schülern ein Handout mit den<br />

wichtigsten Informationen aus der Präsentation bereit zu stellen (s. Anhang S. xxii).<br />

Durch eine langfristige Vorbereitung und sorgfältige Planung des <strong>Praxis</strong>-<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skonzeptes sollte der Mehrwert, den so ein Kurs für das Schulleben bringt,<br />

sowohl den Kolleginnen und Kollegen als auch den Eltern und den Schülerinnen und<br />

Schülern deutlich werden, so dass das Konzept nicht nur Akzeptanz sondern auch<br />

Neugier und Interesse hervorruft.<br />

5 Fazit<br />

Der erste <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs wurde am Hittorf-Gymnasium zu Beginn des<br />

Schuljahres 2008/09 eingeführt. Es lag ein grober Entwurf zu möglichen<br />

Themenformulierungen vor (s. Anhang S. xx – xxi), was mir als Lehrperson zum einen<br />

große Freiheiten in der Gestaltung meiner Unterrichtsinhalte ließ, zum anderen<br />

intensive Vorbereitungen in Bezug auf Reihen- und Sequenzplanungen, auf geeignete<br />

Material- und Methodenauswahl sowie auf mögliche <strong>Praxis</strong>kontakte bedeutete. Die<br />

zweite Staatsarbeit bot die Gelegenheit, ein tragfähiges Konzept und ein innovatives<br />

Curriculum für den <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurs auszuarbeiten, so dass der Kurs kommenden<br />

Jahrgangsstufen weiter angeboten werden kann. Ich erklärte frühzeitig mein Interesse<br />

83 Vgl. APO SEK I, § 17 (4/2).<br />

29


an diesem Kurs und meine Bereitschaft, die Planung des Kurses zu übernehmen,<br />

wovon Kolleginnen und Kollegen in Zukunft profitieren.<br />

Die vorliegende Arbeit präsentierte ein umfangreiches Konzept für einen <strong>Praxis</strong>-<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skurs und liefert ein schulinternes Curriculum, in dem eine Auswahl an<br />

Themen präsentiert wird, die sich an den schulpolitischen Vorgaben sowie<br />

wirtschaftsdidaktischen Erkenntnissen orientiert und eine Fülle an Vorschlägen zu<br />

<strong>Praxis</strong>kontakten und handlungsorientierten Methoden für jede Themenreihe enthält.<br />

Die theoretischen Ausführungen in Kapitel 1.1 zeigen, dass ökonomische<br />

Urteilsfähigkeit und ökonomische Handlungskompetenz sich gegenseitig bedingen, und<br />

dass die Entwicklung beider Kompetenzen ein wichtiger Bestandteil für die Teilhabe am<br />

wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Geschehen eines demokratischen<br />

Staates ist. Ich habe ausgeführt, dass sich das Konzept eines <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses<br />

zur Förderung von Urteils- und Handlungskompetenz sehr gut eignet, weil der<br />

vermehrte Einbau von <strong>Praxis</strong>kontakten und der verstärkte Einsatz handlungsorientierter<br />

Methoden aus didaktischer und lernpsychologischer Sicht die Gelegenheit bietet, durch<br />

erlebte oder simulierte Realität eigene begründete Urteile zu bilden und reflektierte<br />

Handlungen zu vollziehen. Das in Kapitel 2.1 vorgestellte Konzept Massings stellt eine<br />

geeignetes Modell dar, die Qualität von Urteilen im Ökonomieunterricht zu verbessern<br />

und auch zu bewerten.<br />

Werden <strong>Praxis</strong>kontakte aus zeitlichen Gründen in anderen Fächern häufig<br />

vernachlässigt, bietet dieser Kurs die Chance, sich auf <strong>Praxis</strong>kontakte und<br />

handlungsorientierte Verfahren zu konzentrieren. Es besteht eine Vielzahl möglicher<br />

<strong>Praxis</strong>kontakte und weiterer Projekte, die in der tabellarischen Übersicht des<br />

Curriculums aufgelistet sind. Diese Übersicht soll Kolleginnen und Kollegen als Anreiz<br />

für ihren <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>sunterricht dienen. Um zu zeigen, wie sich ökonomische<br />

Sach-, Urteils und Handlungskompetenz mit Hilfe handlungsorientierter Verfahren im<br />

alltäglichen Unterricht fördern lassen, entschied ich mich dafür, drei exemplarische<br />

Unterrichtsstunden zu präsentieren. Im <strong>Wirtschaft</strong>sspiel „Go & Move“ , in dem Realität<br />

simuliert wird, müssen die Lernenden selbstständig ökonomische Entscheidungen<br />

treffen und danach handeln. In der Debattierstunde erhalten die Schülerinnen und<br />

Schüler Gelegenheit, sich im Sinne Massings ein kriteriengeleitetes Urteil zu bilden.<br />

Wie verdeutlicht wurde, steht die Lehrkraft eines <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses gewissen<br />

Herausforderungen gegenüber, da sie sich in ihrer Funktion des Unterrichtens stärker<br />

auf die Rolle eines Moderators im Unterricht beschränken soll. Auf Grund der<br />

30


<strong>Praxis</strong>kontakte und der Methodenvielfalt werden die Funktionen des Organisierens und<br />

Planens stärker beansprucht werden. Hierzu liefert die Arbeit Hilfestellungen, da<br />

zunächst in Kapitel 1.4 und 1.5 die theoretischen Grundlagen für die Auswahl und die<br />

Formulierung von Themen erläutert wurden, die bei der weiteren Planung<br />

problemorientierter Unterrichtsstunden herangezogen werden können. Des weiteren<br />

wurde erörtert, was bei der Beurteilung von ökonomischer Urteils- und<br />

Handlungskompetenz zu berücksichtigen ist (s. Kapitel 3). Methodische Vorschläge zur<br />

Überprüfung dieser Kompetenzen sind ebenfalls im Curriculum unterbreitet.<br />

6 Ausblick<br />

Aus meinen bisherigen Erfahrungen wird der Kurs von den Schülerinnen und Schülern<br />

gut angenommen. Auf Grund der geringen Teilnehmerzahl von sechszehn Schülerinnen<br />

und Schülern in diesem Kurses können handlungsorientierte Verfahren häufig und<br />

effektiv eingesetzt werden, was den Schülerinnen und Schülern Freude bereitet.<br />

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Rollenspiele, in denen die Schülerinnen und<br />

Schüler die Rollen von Firmengründern, Kunden, Bankern oder Marketingfachleuten<br />

übernehmen.<br />

Als problematisch erweist sich die Materialauswahl. Das Material des Bundesverbands<br />

deutscher Banken bietet eine Vielzahl geeigneter Themen zu einzelnen Stunden<br />

innerhalb einer Reihe, jedoch müssen die Texte, Diagramme etc. durch die Lehrkraft in<br />

einen problemorientierten Kontext gebracht, methodisch eingebettet und inhaltlich<br />

häufig reduziert oder durch zusätzliches Material ergänzt werden. Da es kein<br />

passendes Lehrwerk für diesen Kurs gibt, bedarf es kontinuierlicher Materialsuche<br />

durch die Lehrkraft, bis ein umfangreiches Repertoire für sämtliche Themenbereiche<br />

erstellt wurde oder bis gegebenenfalls ein ideales Lehrbuch geschrieben wurde<br />

(Materialvorschläge s. Anhang S. iii – iv).<br />

Wie zu Beginn erwähnt, fügt sich der Kurs gut in das Schulprofil des Hittorf-<br />

Gymnasiums ein. Auf Grund des bilingualen Englischzweigs am Hittorf-Gymnasium<br />

wird eine Vernetzung mit dem bilingualen Sachfächern Politik/<strong>Wirtschaft</strong>, Erdkunde und<br />

Geschichte geplant, indem bilinguale Module zu sich ergänzenden Themenbereichen in<br />

das Curriculum des <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses eingebaut werden sollen.<br />

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass das Interesse an diesem Kurs bei Eltern<br />

und Schülern beachtlich war, nachdem der Kurs am Informationsabend zum<br />

Wahlpflichtbereich des kommenden Schuljahres für die jetzige Stufe 7 vorgestellt<br />

31


worden war. <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> wurde von knapp der Hälfte aller Schülerinnen und<br />

Schüler bei einer Auswahl von sechs Fächern angewählt, was meine Erwartungen<br />

übertraf. Im nächsten Schuljahr werden daher drei <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurse eingerichtet.<br />

Diese Form der Rückmeldung zeigt, das die Idee der zusätzlichen Förderung<br />

ökonomischer Kompetenzen in der SEK I in Zeiten von Globalisierung und<br />

Krisenbewältigung eine positive Ergänzung des Bildungsauftrages ist. Die<br />

Anmeldezahlen verdeutlichen ein allgemeines Interesse an gesellschaftlichen und<br />

besonders ökonomischen Problemstellung bei den Lernenden, wodurch langfristig auch<br />

das Fach Sozialwissenschaften profitieren wird, da Schülerinnen und Schüler, die in der<br />

SEK I für sozialwissenschaftliche Problemfragen motiviert wurden, später das Fach<br />

Sozialwissenschaften wählen werden.<br />

Das Hittorf-Gymnasium erhielt eine Anfrage des Alexander-Hegius-Gymnasiums Ahaus<br />

über das Konzept des Kurses, da die Schulleitung dort ebenfalls einen <strong>Wirtschaft</strong>skurs<br />

einrichten möchte. Es bietet sich die Gelegenheit eines langfristigen Austausches über<br />

Materialien, Themenschwerpunkte und auch einer gegenseitigen Vermittlung möglicher<br />

<strong>Praxis</strong>partner. Dieses Interesse zeigt, dass andere Schulen daran arbeiten, den Bereich<br />

ökonomische Bildung auszubauen. Nicht nur dem Hittorf-Gymnasium sondern auch<br />

anderen Schulen kann daher das in dieser Arbeit entwickelte Curriculum von großem<br />

Nutzen sein.<br />

Eine endgültige Evaluation über das Konzept unseres <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses liegt<br />

noch nicht vor. Von der Fachkonferenz Sozialwissenschaften wird an einem<br />

Evaluationsbogen gearbeitet, der am Ende des Schuljahres in einer ersten Fassung an<br />

die Teilnehmer des Kurses verteilt werden soll. Auf diese Weise kann ein Fazit nach<br />

einem Jahr <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> erfolgen, auf dessen Erkenntnissen die Arbeit im<br />

kommenden Schuljahr sowohl im ersten Kurs als auch in den drei neu eingerichteten<br />

Kursen optimiert werden soll.<br />

Um eine stärkere Transparenz der Stärken und Schwächen der Lerngruppen zu<br />

erhalten, wird geplant, in den kommenden Jahrgängen einmal pro Jahr eine<br />

Vergleichsarbeit zu schreiben. Des weiteren wird versucht, verstärkt an den im<br />

Curriculum vorgeschlagenen Wettbewerben teilzunehmen. Im April diesen Jahres<br />

meldete ich den laufenden Kurs zur Teilnahme an dem im Herbst beginnenden<br />

Wettbewerb JUNIOR kompakt des Instituts der deutschen <strong>Wirtschaft</strong> Köln an. Ferner<br />

bietet es sich an, schulinterne Wettbewerbe auszutragen, in denen kurs- oder sogar<br />

jahrgangsstufenübergreifend die Schülerinnen und Schüler ihre erworbenen<br />

32


Kompetenzen unter Beweis stellen. Es könnte z.B. der beste Unternehmer im Spiel „Go<br />

& Move“ ermittelt oder die besten Plakate, Filme etc. zum Thema Werbung prämiert<br />

werden.<br />

Langfristig wäre die Gründung einer Schülerfirma ein interessantes Projekt für die<br />

Lernenden. Im Schulinternen Curriculum ist eine Sequenz am Ende der Reihe Unser<br />

Unternehmen – (K)ein einfaches Geschäft?! zur Gründung einer Schülerfirma<br />

eingeplant. Es wäre zu überlegen, wie diese Schülerfirma langfristig betrieben werden<br />

würde. Dies könnte in Form eines schulinternen Wettbewerbs oder als<br />

Arbeitsgemeinschaft im Nachmittagsbereich geschehen. Möglich wäre auch, so ein<br />

Projekt als eine ganze Unterrichtseinheit zum Abschluss des Kurses im zweiten<br />

Halbjahr der Stufe neun einzuplanen.<br />

Es lässt sich zusammenfassen, dass es zur weiteren Ausgestaltung der Lehrinhalte und<br />

der <strong>Praxis</strong>kontakte kontinuierlich der Sichtung möglicher Materialien, des<br />

Erfahrungsaustausches unter den Lehrkräften sowie der Evaluation durch Schülerinnen<br />

und Schüler bedarf. Diese Arbeit präsentierte ein Konzept und ein Curriculum eines<br />

<strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skurses, nach dem sich die Kolleginnen und Kollegen in Zukunft<br />

richten können, und sie weist auf Möglichkeiten für eine innovative Weiterentwicklung<br />

eines solchen Kurses hin.<br />

33


7 Literaturverzeichnis<br />

Allgemeine Prüfungsordnung SEK I. Ordnung der Bildungsgänge. In: BASS; 13-21,<br />

Nr. 23 Rd.Er. d. Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW vom 1. 7. 2008<br />

Bölting, Franz-Josef: Erfolgskontrolle. In: Hedtke, Reinhold/ Weber, Birgit (Hrsg.):<br />

Wörterbuch Ökonomische Bildung. Schwalbach 2008.<br />

Breit, Gotthard: Kategorien. In: Richter, Dagmar/ Weißeno, Georg (Hrsg.): Lexikon<br />

der politischen Bildung. Band 1. Didaktik und Schule. Schwalbach/Ts 1999.<br />

Gagel, Walter: Unterrichtsplanung: Politik, Sozialkunde. Opladen 1986.<br />

Hentig, Hartmut von: Die überschätzte Schule. In: Frankfurter Rundschau, 11. 5.<br />

2004.<br />

Hoidn, Sabine/ Schweizer, Gerd: Evaluation. In: Hedtke, Reinhold/ Weber, Birgit<br />

(Hrsg.): Wörterbuch Ökonomische Bildung. Schwalbach 2008, S. 109-112.<br />

Kayser, Jörg/ Hagemann, Ulrich (Hrsg.): Urteilsbildung im Geschichts- und<br />

Politikunterricht. Bonn 2005.<br />

Klieme, Eckard u.a.: Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Eine Expertise.<br />

Berlin 2003.<br />

Krol, Gerd-Jan et al.: Ökonomische Bildung, <strong>Praxis</strong>kontakte und<br />

Handlungskompetenz. In: Weitz, Bernd O.: Kompetenzentwicklung, -förderung und -<br />

prüfung in der ökonomischen Bildung. (Deutsche Gesellschaft für ökonomische<br />

Bildung) Bergisch Gladbach 2006.<br />

Kruber, Klaus-Peter: Kategoriale <strong>Wirtschaft</strong>sdidaktik – der Zugang zur ökonomischen<br />

Bildung. In: Gegenwartskunde. 49. Jg. 2000. S. 285-295.<br />

i


Loerwald, Dirk: <strong>Praxis</strong>kontakte. In Thomas Retzmann (Hrsg.) Methoden für den<br />

Ökonomieunterricht. Schwalbach/Ts. 2007, S. 81-100.<br />

Massing, Peter: Kategorien politischen Urteilens und Wege zur politischen<br />

Urteilsbildung. In: Politische Urteilsbildung. Aufgabe und Wege für den<br />

Politikunterricht. Bonn 1997, S. 115-131.<br />

MSJK NRW (Hrsg.): Rahmenvorgabe Ökonomische Bildung in der SEK I. Frechen<br />

2004.<br />

MSJK NRW (Hrsg.): Rahmenvorgabe Politische Bildung. Frechen 2005.<br />

MSWF NRW (Hrsg.): Kernlehrplan für das Gymnasium – Sekundarstufe I (G8) in<br />

NRW: Politik/<strong>Wirtschaft</strong>. Frechen 2007.<br />

Philologenverband NW (Hrsg.): Ausbildung aktuell 2008. Handreichung und<br />

Informationen für die Lehrerausbildung der Arbeitsgemeinschaft der<br />

Studienreferendare und Studienräte im Philologenverband NW. Düsseldorf 2008.<br />

Reinhardt, Sybille: Handlungsorientierung. In: Wolfgang Sander (Hrsg.): Handbuch<br />

politische Bildung. 3. Ausgabe. Schwalbach/Ts. 2005, S.146-155.<br />

Richter Dagmar: Es besteht dringender Aufklärungsbedarf über das<br />

Professionswissen von Lehrkräften und über die Lernprozesse von Schüler/innen auf<br />

verschiedenen Schulstufen. In: Kerstin Pohl (Hrsg.): Positionen der politischen<br />

Bildung. Ein Interviewbuch zur Politikdidaktik. Schwalbach/Ts. 2004, S. 288-301.<br />

Sander, Wolfgang: Politik entdecken – Freiheit leben. Neue Lernkulturen in der<br />

politischen Bildung. Schwalbach/Ts 2001.<br />

Sander, Wolfgang: Theorie der politischen Bildung: Geschichte – didaktische<br />

Konzeptionen – aktuelle Tendenzen und Probleme In: Wolfgang Sander (Hrsg.):<br />

Handbuch politische Bildung. 3. Ausgabe. Schwalbach/Ts. 2005, S. 13-47.<br />

ii


Scholz, Lothar: Spielend lernen: Spielformen in der politischen Bildung. In: Wolfgang<br />

Sander (Hrsg.): Handbuch politische Bildung. 3. Ausgabe. Schwalbach/Ts. 2005, S.<br />

547-564.<br />

Sutor, Bernhard: Politik – Ein Studienbuch zur politischen Bildung. Paderborn 2001.<br />

Sutor, Bernhard: Politische Bildung als <strong>Praxis</strong>. Grundzüge eines didaktischen<br />

Konzepts. Schwalbach/TS 1992.<br />

Tenorth, Heinz-Elmar: Fachtagung Rahmenlehrplanarbeit. Protokoll. Berlin 21. 8.<br />

2003.<br />

Wallkötter, Michael: Ganz dicke Bretter. In den Schulen führt die ökonomische<br />

Bildung ein Schattendasein. In: Recklinghäuser Zeitung, 13.3.2009.<br />

Weber, Birgit: Aufgaben der <strong>Wirtschaft</strong>sdidaktik. In: Hedtke, Reinhold/ Weber, Birgit<br />

(Hrsg.): Wörterbuch Ökonomische Bildung. Schwalbach 2008, S. 53-56.<br />

7.1 Verwendete Internetquellen<br />

http://seminar.ham.nw.schule.de/portal/studienseminarentwicklung/S_K_I_Gesamt.p<br />

df (Stand: 31. 7. 2008, abgerufen am 25. 4. 2009, 17:00).<br />

http://herrlarbig.de/tag/manfred-spitzer/ (Stand: 21. 8. 2008, abgerufen am 19. 4.<br />

2009, 18:00 Uhr).<br />

www.hittorf-gymnasium.de (Stand:15.4.2009, abgerufen am21.5.2009, 10:00 Uhr).<br />

www.studienseminar_paderborn.de/bk/downloads/aspektehandlungsorientiertenunte<br />

rrichts.ppt (Stand: 20. 3. 2008, abgerufen am 22. 4. 2008, 9:30 Uhr).<br />

7.2 Für den <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>sunterricht angegebene Materialhinweise<br />

Allani, Katja/ Kühlmann, Thomas: <strong>Wirtschaft</strong> Klasse 5-10. Lichtenau 2007.<br />

iii


Bundesverband deutscher Banken (Hrsg.): Bezahlen heute. Wie der moderne<br />

Zahlungsverkehr funktioniert. Köln 2007.<br />

Bundesverband deutscher Banken (Hrsg.): Fit for Money. Erfolgreich sparen und<br />

anlegen. Berlin 2007.<br />

Bundesverband deutscher Banken (Hrsg.): Kredite – Wie geht das? Köln 2005.<br />

Bundesverband deutscher Banken (Hrsg.): Wie? <strong>Wirtschaft</strong> erleben 1. Berlin 2006.<br />

Bundesverband deutscher Banken (Hrsg.): Wie? <strong>Wirtschaft</strong> erleben 2. Berlin 2006.<br />

Goscinny G./A. Uderzo: Asterix. Obelix GmbH & Co. KG. Berlin 1978 (Bd. 32).<br />

Henn, Reinhard: Rund um das Thema Marktwirtschaft. Lernzirkel für das 8. bis 10.<br />

Schuljahr. Neuried 2006.<br />

Hermann, Michael: Lernzirkel Ökonomische Bildung. Kempen 2006.<br />

Homann, Annette/ Kötteritzsch, Hans-Ulrich: Thema <strong>Wirtschaft</strong> 5/6, brauchen –<br />

wünschen – leisten. Leipzig 2006.<br />

Homann, Annette/ Kötteritzsch, Hans-Ulrich: Thema <strong>Wirtschaft</strong> 7/8, verbrauchen –<br />

schonen – nutzen. Leipzig 2006.<br />

Internetlinks zu angegebenen Materialhinweisen<br />

www.fitfuerdiewirtschaft.de<br />

www.lehrer-online.de<br />

www.schufa.de<br />

www.wirtschaftundschule.de<br />

www.wr-unterricht.de<br />

7.3 Filmhinweise<br />

Filmlexikon der <strong>Wirtschaft</strong> – kompakt: „Markt und Preis“. GIDA – Gesellschaft für<br />

Informationen und Darstellung mbH (Hrsg.). FDW-DVD 017, 2006.<br />

Hudsucker – Der große Sprung. Regie: Ethan u. Joel Coen. Warner Bros. Inc. 1994.<br />

Wall Street. Regie: Oliver Stone. Warner Bros. Inc. 1987.<br />

iv


8 Anhang<br />

8.1 Schulinternes Curriculum <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong><br />

Themen / Unterrichtsinhalte<br />

Handeln –(K)ein typisches<br />

Verhalten für<br />

uns?! (Problemfeld 2 : 1a/<br />

2a)<br />

a) Steinzeitjäger und -<br />

bauern – Haben die die<br />

<strong>Wirtschaft</strong> ‚erfunden’?!<br />

b) Güter – Knappheit oder<br />

kann ich sie im Überfluss<br />

kaufen?!<br />

c) Der Preis ist heiß! –<br />

Bestimmt unsere Nachfrage<br />

den Preis oder<br />

das Angebot oder eher<br />

umgekehrt? (baut auf<br />

Kompetenzen aus Politik/<strong>Wirtschaft</strong><br />

auf)<br />

(Einzuplanendes<br />

Stundenvolumen: 14)<br />

Schulinternes Curriculum (G8): <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> (Klasse: 8 – 9),<br />

Hittorf-Gymnasium Recklinghausen<br />

Inhaltsfelder Kompetenzen Mögl. <strong>Praxis</strong>kontakte,<br />

Methoden(felder) 1 und<br />

Anknüpfungsprojekte<br />

(Inhaltsfeld: 8)<br />

Grundlagen des<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sgeschehens,<br />

(Schwerpunkte)<br />

- Markt u. MarktprozessezwischenWettbewerb<br />

u. Konzentration<br />

- Die Funktion<br />

des Geldes<br />

Die SuS<br />

Sachkompetenz (SK)<br />

- beschreiben grundlegende<br />

wirtschaftliche<br />

Zusammenhänge u.<br />

ökonomische Zielsetzungen<br />

der Beteiligten<br />

Methodenkompetenz<br />

(MK)<br />

- beschreiben Fachbegriffe<br />

- recherchieren durch<br />

Einsatz neuer Medien<br />

- arbeiten in Gruppen<br />

Urteilskompetenz (UK)<br />

- nehmen unterschiedliche<br />

Positionen wahr<br />

- entwickeln rationalen<br />

Standpunkt<br />

Handlungskompetenz<br />

(HK)<br />

- treffen Entscheidungen<br />

unter Bedingungen der<br />

1 Methodenfelder laut: MSJK NW (Hrsg.): Rahmenvorgabe Politische Bildung. Frechen 2005.<br />

(Methodenfeld A)<br />

- Internetrecherche<br />

- Lektüre „Asterix & Obelix<br />

GmbH und Co. KG“ zur<br />

Erarbeitung des Marktmodells<br />

- Auswertung der Kurzfilme<br />

„Markt und Preis“<br />

- Modelle u. Indikatoren<br />

im Lernzirkel erarbeiten<br />

- historische Vergleiche<br />

vornehmen<br />

(MF B)<br />

- Anfertigung von Referaten,<br />

Berichten, Fragekatalogen<br />

- Visualisierungstechnik<br />

(Waage, Flowchart zu<br />

Angebot u. Nachfrage)<br />

- Üben verschiedener<br />

Vortrags- und Gesprächsformen<br />

(MF C)<br />

2<br />

Problemfelder laut: MSJK NW /Hrsg.): Rahmenvorgabe Ökonomische Bildung in der Sekundarstufe I. Frechen 2004.<br />

v<br />

Materialhinweise<br />

(s.<br />

Anhang)<br />

<strong>Wirtschaft</strong> erleben<br />

2, S.<br />

10 ff.<br />

Film: „Markt<br />

und Preis“<br />

(GIDA DvD)<br />

Thema <strong>Wirtschaft</strong><br />

5/6<br />

brauchenwünschenleisten,<br />

S.<br />

35ff.<br />

„Asterix &<br />

Obelix GmbH<br />

& Co KG“<br />

www.fitfuerdi<br />

ewirtschft.de<br />

(s. Kopiervor-<br />

Evaluationsmöglichkeiten zur<br />

Kompetenzüberprüfung<br />

(Leistungsbewertung)<br />

Die SuS<br />

- verfügen über Orientierungswissen<br />

zu den Bedürfnisarten u.<br />

können den Zusammenhang<br />

von Angebot, Nachfrage u.<br />

Preis erklären (SK)<br />

- können unterschiedliche Sachverhalte<br />

systematisch darstellen<br />

- sollen eine Umfrage planen<br />

(MK)<br />

- beurteilen ihr eigenes Konsumentenverhalten<br />

kritisch (UK)<br />

- können Umfragen auswerten u.<br />

Ergebnisse deuten sowie Ergebnisse<br />

in verschiedenen Medienformen<br />

präsentieren (HK)<br />

Überprüfungsmöglichkeiten<br />

- Bewerten von Lerntagebuch,<br />

Befragung, Lernquiz, Klassenarbeit<br />

- Erstellen von Plakaten, Reader,<br />

Fotodokumentationen (zu Wiederholungszwecken)


Themen / Unterrichtsinhalte<br />

Kaufen und Verkaufen -<br />

Produkt sucht Käufer,<br />

oder umgekehrt? (PF:<br />

1a, b, c/ 2 b)<br />

a) Der Kunde ist doch<br />

König – Habe ich beim<br />

Einkauf nur Rechte oder<br />

auch Pflichten?!<br />

b) Verkaufsstrategien –<br />

Drehen die Geschäfte<br />

mir Waren an um jeden<br />

Preis?!<br />

c) Marketing für mein<br />

Produkt – Ich habe<br />

(k)ein Rezept für Erfolg?!<br />

(baut auf Kompetenzen<br />

aus Politik/<strong>Wirtschaft</strong><br />

auf)<br />

d) Verbraucherschutz –<br />

Eine (un)nötige Sache<br />

Knappheit von Ressourcen<br />

- ermitteln Kosten u.<br />

Nutzen einer Entscheidung<br />

- Rollenspiel: (simulierte)<br />

Versteigerung/Auktion<br />

unterschiedlich attraktiver<br />

Produkte zur Verdeutlichung<br />

von Angebot,<br />

Nachfrage, Preis<br />

(MF D)<br />

- Erkundung Wochenmarkt<br />

- Umfrage Wochenmarkt<br />

zu Angebot, Preisentwicklung,Kaufgewohn-<br />

heiten<br />

Inhaltsfelder Kompetenzen Mögl. <strong>Praxis</strong>kontakte,<br />

Methoden(felder) und<br />

Anknüpfungsprojekte<br />

(IF: 7) Sicherung<br />

u. Weiterentwicklung<br />

der<br />

Demokratie<br />

(Schwerpunkte)<br />

- Demokratische<br />

Institutionen in<br />

der BRD – Prinzipien,<br />

Formen<br />

u. Zusammenwir-ken<br />

(IF: 8) Grundlagen<br />

des <strong>Wirtschaft</strong>sgeschehens<br />

(Schwerpunkte)<br />

- Markt u. MarktprozessezwischenWettbewerb<br />

u. Konzentration<br />

Die SuS<br />

(SK)<br />

- benennen grundlegende<br />

rechtliche Regelungen<br />

des wirtschaftlichen<br />

Geschehens<br />

- kennen ordnungspolitischeRahmenbedingungen<br />

für wirtschaftliches<br />

Handeln<br />

(MK)<br />

- beschreiben Fachbegriffe<br />

- arbeiten in Gruppen<br />

- planen Interviews<br />

- planen Umfragen<br />

(UK)<br />

- formulieren Spontanurteile<br />

- nehmen unterschiedliche<br />

Positionen wahr<br />

- Erweiterung von De-<br />

(MF A)<br />

- Analyse Fachliteratur,<br />

Zeitungsartikel, Internetseiten,Nachschlagewerke<br />

(MF B)<br />

- Erstellung Facharbeit,<br />

Referat, Wandzeitung<br />

- Planung eines Fragebogens(Betriebserkundung)<br />

(MF C)<br />

- Simulation/Rollenspiel<br />

eines Verkaufsgespräches<br />

(MF D)<br />

- Besuch der Verbraucherzentrale<br />

- Betriebserkundung im<br />

Einzelhandel<br />

- Projekt: „Oeconomix –<br />

<strong>Wirtschaft</strong>swissen multimedial<br />

u. interaktiv“<br />

vi<br />

lage: Was ist<br />

<strong>Wirtschaft</strong>?)<br />

www.lehreronline.de<br />

(s.<br />

Regeln der<br />

Preisbildung)<br />

Lernzirkel<br />

ökonomische<br />

Bildung,<br />

S.46f.<br />

Materialhinweise<br />

<strong>Wirtschaft</strong><br />

Klasse 5-10,<br />

S. 10-15.<br />

Wie? <strong>Wirtschaft</strong>erleben<br />

2, S.57-<br />

71.<br />

Rund um das<br />

Thema<br />

Marktwirtschaft,<br />

S. 10-<br />

14, S. 34ff.<br />

Film: „Hudsucker<br />

– Der<br />

große<br />

Sprung“<br />

Thema Wirt-<br />

- Bewertung von Protokollen, Berichten,<br />

Kommentaren am Ende<br />

einer Sequenz/ Reihe<br />

Evaluationsmöglichkeiten zur<br />

Kompetenzüberprüfung<br />

(Leistungsbewertung)<br />

Die SuS<br />

- verfügen über Kenntnisse zum<br />

Kaufverhalten des Individuums,<br />

zu Marktformen (Monopol, Polypol,<br />

etc), zu Verkaufsstrategien<br />

der Unternehmer und zum<br />

Verbraucherschutz (SK)<br />

- können Konfliktsituationen zwischen<br />

Konsument sowie Produzent<br />

erarbeiten u. sollen eine<br />

Betriebserkundung vorbereiten<br />

(MK)<br />

- können ihre Rolle als Konsumenten<br />

und ihren Einfluss auf<br />

Produzenten kritisch einschätzen<br />

(UK)<br />

- sollen als kritische Konsumenten<br />

in ihrer Umgebung verhalten<br />

(HK)<br />

Überprüfungsmöglichkeiten<br />

- Beobachtungen der Handlungen<br />

im (Schul)Alltag u. der Par-


für uns?!<br />

(Einzuplanendes<br />

Stundenvolumen: 20)<br />

Themen / Unterrichtsinhalte<br />

Unser Unternehmen –<br />

(K)ein einfaches Geschäft?!<br />

(PF: 1c, 2a/ 4a,<br />

c/ 5b, d, )<br />

a) Wir werden Unternehmer<br />

–Tausend Dinge<br />

zu beachten?!<br />

b) Ich Chef, du nix – Habe<br />

ich als Unternehmer<br />

nur Rechte oder auch<br />

Pflichten?<br />

c) Big Boss – Führe ich<br />

mein eigenes Unternehmen<br />

„richtig“?!<br />

d) Unternehmenspleite –<br />

Soll der Staat Retter in<br />

der Not sein?<br />

e) Alle reden von Finanzkrise<br />

– (K)ein Grund<br />

zur Sorge für mein Geschäft?<br />

- Unternehmensformen<br />

u. die<br />

Rolle der Unternehmerin<br />

bzw. des Unternehmers<br />

in der<br />

Marktwirtschaft<br />

tailurteilen zu einem<br />

Gesamturteil<br />

(HK)<br />

- erstellen Präsentationen<br />

- Vertreten eigene Position<br />

gegenüber kontroversen<br />

Sichtweisen<br />

(mit Planspielen)<br />

Inhaltsfelder Kompetenzen Mögl. <strong>Praxis</strong>kontakte,<br />

Methoden(felder) und<br />

Anknüpfungsprojekte<br />

(IF: 8)<br />

Grundlagen des<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sgeschehens<br />

(Schwerpunkte)<br />

- Unternehmensformen<br />

u. die<br />

Rolle der Unternehmerin<br />

bzw. des Unternehmers<br />

in der<br />

Marktwirtschaft<br />

Die SuS<br />

(SK)<br />

- beschreiben kriterienorientiertUnternehmensformen<br />

- benennen Wege,<br />

Chancen, Risiken unternehmerischer<br />

Selbstständigkeit<br />

(MK)<br />

- beschreiben Fachbegriffe<br />

- arbeiten in Gruppen<br />

- planen methodisches<br />

Vorgehen<br />

- Recherche durch Einsatz<br />

neuer Medien<br />

(UK)<br />

- beurteilen unternehmerische<br />

Entscheidungen<br />

- nehmen unterschiedliche<br />

Positionen wahr<br />

(MF A)<br />

- Auswerten von Fotos,<br />

Karikaturen, Filmausschnitten<br />

u. Webespots<br />

- Methoden der Textarbeit<br />

nutzen<br />

- Analyse von Fallbeispielen<br />

(MF B)<br />

- Lerntagebuch (Fachbegriffe<br />

von Alltagssprache<br />

unterscheiden)<br />

- Präsentationen in Form<br />

von Mind-Maps, Flowchart,<br />

Plakate<br />

- Existenzgründer-<br />

Planspiel: „Deutscher<br />

Gründerpreis für Schüler“<br />

(MF C)<br />

- MP3-Player Handels-<br />

Planspiel<br />

vii<br />

schaft 7/8, S.<br />

15-24<br />

www.wrunterricht.de<br />

(s. Verbraucher-schutz)<br />

Lernzirkel<br />

ÖkonomischeBildung,<br />

S. 37-<br />

40.<br />

Materialhinweise<br />

Wie? <strong>Wirtschaft</strong>erleben<br />

2, S. 20-<br />

29, S. 55f.,<br />

<strong>Wirtschaft</strong><br />

Klasse 5-10,<br />

S. 24-29.<br />

Wie? <strong>Wirtschaft</strong>erleben<br />

1 S. 44-<br />

61.<br />

www.lehreronline.de<br />

(s.<br />

Unternehmensoragnisation,<br />

MP3-<br />

Player Handels-<br />

tizipation im Expertengespräch<br />

- Legetechnik: Fachbegriffe (wie<br />

Konsumentensouveränität, Moral-Hazard-Verhalten,Imagepflege,...)<br />

dem Partner erklären<br />

- Beurteilung der Simulation eines<br />

Verkaufsgespräches<br />

- gegenseitige) kriteriengeleitete<br />

Beurteilung erstellter Werbeplakate/<br />

Werbespots<br />

Evaluationsmöglichkeiten zur<br />

Kompetenzüberprüfung<br />

(Leistungsbewertung)<br />

Die SuS<br />

- kennen verschiedene juristische<br />

Unternehmensformen sowie<br />

grundlegende Organisationsstrukturen<br />

und Arbeitnehmerrechte<br />

in Firmen<br />

- skizzieren Ursachen der Finanzkrise<br />

(SK)<br />

- können Positionen zu ökonomischen<br />

Konfliktsituationen erarbeiten<br />

und Präsentationen zu<br />

Lösungsmöglichkeiten vorbereiten<br />

(MK)<br />

- können unternehmerische Entscheidungen<br />

bspw. zur Auftragsannahme<br />

u. Personalpolitik<br />

oder zu Rabattaktionen kriteriengeleitet<br />

beurteilen und<br />

Handlungsalternativen abwägen<br />

(UK)<br />

- können simuliert unternehmerisch<br />

ihr eigenes Geschäft füh-


f) Wir gründen eine<br />

Schülerfirma – (K)ein<br />

echtes Unternehmen?!<br />

(Einzuplanendes<br />

Stundenvolumen: 28 )<br />

Themen / Unterrichtsinhalte<br />

Money, Money, Money –<br />

Sparen, Ausgeben oder<br />

was? (PF: 2a/ 3a, b, c,<br />

6b)<br />

a) Der Kreislauf eines<br />

einsamen Euros – Wie<br />

gewonnen, so zerronnen?!<br />

b) Mein eigenes Girokonto<br />

– Habe ich nur Vorteile<br />

dadurch?<br />

c) Kreditformen und Ver-<br />

- äußern Spontanurteile<br />

- Erweiterung von einem<br />

Detailurteil zu einem<br />

Gesamturteil<br />

(HK)<br />

- Treffen ökonomische<br />

Entscheidungen auf<br />

der Basis angemessener<br />

Sachkenntnisse,<br />

Urteilsfähigkeit und geeigneter<br />

Methoden<br />

- Simulierte Unternehmensführung<br />

im Spiel<br />

„Go & Move“<br />

(MF D)<br />

- Interview mit Anwalt/ Unternehmensberater<br />

zum<br />

Thema „Existenzgründung“<br />

- Erkundung eines Großbetriebs<br />

zum Thema<br />

„Unternehmensphilosophie,<br />

Abteilungen, Hierarchien“<br />

- Planung/Gestaltung einer<br />

Werbeaktion durch<br />

SchülerInnen z.B. Werbeplakate,<br />

Werbespots,<br />

Flyer<br />

- Projekt: „Junior: Schüler<br />

als Manager“ u. „Junior<br />

Kompakt“ (Institut der dt.<br />

<strong>Wirtschaft</strong> Köln)<br />

Inhaltsfelder Kompetenzen Mögl. <strong>Praxis</strong>kontakte,<br />

Methoden und Anknüpfungsprojekte<br />

(IF: 8)<br />

Grundlagen des<br />

<strong>Wirtschaft</strong>geschehens<br />

(Schwerpunkte)<br />

- Markt u. MarktprozessezwischenWettbewerb<br />

u. Konzentration<br />

- Die Funktion<br />

des Geldes<br />

Die SuS<br />

(SK)<br />

- beschreiben Sachverhalte<br />

u. Strukturen in<br />

Bezug auf monetäre<br />

Angelegenheiten<br />

- benennen grundlegende<br />

rechtliche Regelungen<br />

des monetären<br />

Geschehens<br />

(MK)<br />

- beschreiben Fachbegriffe<br />

(MF A)<br />

- Analyse verschiedener<br />

Medien (Zeitungsartikel,<br />

Nachrichtensendungen,<br />

Fachliteratur,...)<br />

- Erschließung von Fachbegriffen<br />

im Lernzirkel<br />

- kritische Analyse der<br />

Sendungen „Hagen hilft“<br />

(Kabel 1) und „Raus aus<br />

den Schulden“ (RTL)<br />

(MF B)<br />

- Arbeitsergebnisse visuaviii<br />

Planspiel)<br />

www.wirtsch<br />

aftundschule.de<br />

(s.<br />

Selbstständigkeit)<br />

Rund um das<br />

Thema<br />

Marktwirtschaft,<br />

S. 31-<br />

33.<br />

Lernzirkel<br />

Ökonomische<br />

Bildung,<br />

S. 60.<br />

Materialhinweise<br />

Bezahlen<br />

heute, Kapitel<br />

1-4.<br />

<strong>Wirtschaft</strong><br />

Klasse 5-10,<br />

S. 17ff.<br />

Wie? <strong>Wirtschaft</strong>erleben<br />

1, S. 16f,<br />

S.<br />

20-25.<br />

ren und handeln effizient im<br />

Sinne einer Gewinnoptimierung<br />

(HK)<br />

Überprüfungsmöglichkeiten<br />

- kriteriengeleitetes Erstellen von<br />

Profilen zu ausgewählten Firmen<br />

(Referat, Plakat,...)<br />

- Beobachtung des Verhaltens im<br />

Spiel „Go&Move“<br />

- Überprüfung der Gewinnmaximierung<br />

in „Go & Move“<br />

- Bewertung eines Handbuches<br />

für Unternehmensgründer<br />

- schriftliche Überprüfung des<br />

Fachvokabulars<br />

- aktive Teilnahme an Debatte,<br />

Podiumsdiskussion<br />

- Bewerten von Protokollen, Berichten,<br />

Kommentaren am Ende<br />

einer Sequenz/ Reihe<br />

Evaluationsmöglichkeiten zur<br />

Kompetenzüberprüfung<br />

(Leistungsbewertung)<br />

Die Sus<br />

- vertiefen ihre Kenntnisse über<br />

die Funktion des Geldes, über<br />

Wertpapieranlagen und Kontoführung<br />

(SK)<br />

- können selbstständig (Internet)-<br />

Recherchen zu Geldanlagen<br />

durchführen und Präsentationsmedien<br />

(Flyer, Zeitungsartikel,<br />

Diagramme) erstellen<br />

- sollen eigenverantwortlich ein<br />

Expertengespräch/ eine Bankerkundung<br />

vorbereiten (MK)


mögensanlagen – Die<br />

richtige Wahl für mein<br />

(Taschen-)Geld?!<br />

d) Ich rutsche in die<br />

Schuldenfalle – (K)ein<br />

Entkommen aus dem<br />

Teufelskreis?!<br />

(Einzuplanendes<br />

Stundenvolumen: 18 )<br />

- nutzen Medien zur Informationsgewinnung<br />

- nutzen verschiedene<br />

Präsentationsformen<br />

- arbeiten in Gruppen<br />

(UK)<br />

- formulieren Spontanurteile<br />

- reflektieren kriteriengeleitet<br />

unterschiedliche<br />

Anlagemöglichkeiten<br />

(HK)<br />

- treffen exemplarisch<br />

eigene monetäre Entscheidungen<br />

- Erstellen Präsentationen<br />

(z.B Flyer, Plakat,<br />

Leserbrief etc.) u. setzen<br />

sie argumentativ<br />

ein<br />

lisieren durch Schaubilder,<br />

OHP-Folien, Wandzeitungen<br />

(MF C)<br />

- Teilnahme Bankenplanspiel<br />

- Rollenspiel z.B. zum<br />

Thema: „Wo bitte kann<br />

ich mein Geld lassen?“<br />

oder „Wie komme ich<br />

aus den Schulden<br />

raus?“<br />

- Pro-Contra-Debatte/<br />

Amerikanische Debatte<br />

z.B. zum Thema: „Sollen<br />

Schüler mit 14 ein Girokonto<br />

bekommen?“<br />

(MF D)<br />

- Erkundung Sparkasse,<br />

Themenvorschläge: „Abteilungen<br />

und Arbeitsweisen“,<br />

„Geschäfte,<br />

Geld und Geldanlagen“<br />

- Expertengespräch Banker<br />

z.B. zu folgenden<br />

Themen: „Welche Möglichkeiten<br />

bietet mir mein<br />

eigenes Girokonto?“ oder<br />

„Mein Girokonto –<br />

(Keine) ausreichende<br />

Sicherheit?!<br />

- Flyer/ Infobroschüre zu<br />

Themen wie: „(K)ein<br />

Weg aus den Schulden?!“,<br />

„Umgang mit<br />

(Taschen-)Geld: Kinderleicht?!“<br />

ix<br />

Kredite – Wie<br />

geht das?<br />

Fit for Money,<br />

S. 7-11.<br />

S. 24-30, S.<br />

31-49.<br />

www.lehreronline.de<br />

(s,<br />

Dispokredit<br />

als mögliche<br />

Schuldenfalle)<br />

www.fitfuerdi<br />

ewirtschaft.de<br />

(s.<br />

Kopiervorlage:<br />

Junge<br />

Konsumenten)<br />

www.fitfuerdi<br />

ewirtschft.de<br />

(s. Kopiervorlage:<br />

Das<br />

ABC der Finanzwelt)<br />

- beurteilen die Möglichkeiten der<br />

Girokontoeröffnung<br />

- beurteilen unterschiedliche Anlagemöglichkeiten<br />

kritisch und<br />

nehmen Stellung zu Ursachen<br />

der aktuellen Finanzkrise (UK)<br />

- werden befähigt, die Einrichtung<br />

eines eigenen Girokontos abzuwägen<br />

und ggf. durchzuführen<br />

- können exemplarisch Möglichkeiten<br />

der Geldanlage kriteriengeleitet<br />

beurteilen und aussuchen<br />

(HK)<br />

Überprüfungsmöglichkeiten<br />

- Erfolgsmessung beim Planspiel<br />

Börse<br />

- Qualität der Medienpräsentation<br />

(Flyer, Plakat, Flowchart,<br />

Wordweb) zur Funktion und<br />

zum Kreislauf des Geldes<br />

- Beurteilung eines Vor-u.<br />

Nachteile-Kataloges<br />

- Beobachtungen während Bankbesichtigung/<br />

Expertengespräch<br />

- schriftliche Übungen zur Sicherung<br />

des Fachvokabulars<br />

- Bewertung eines anzufertigenden<br />

Lerntagebuchs<br />

- Evaluierung strukturierter<br />

Hausarbeitshefte


Themen / Unterrichtsinhalte<br />

Wir führen unseren eigenen<br />

Haushalt – Ist<br />

unser Lebensstil zu teuer?!<br />

(PF: 3a, b/ 6a)<br />

a) Unser täglich Brot –<br />

(K)eine überraschenden<br />

Ausgaben?!<br />

b) (T)Euro – Früher war<br />

alles billiger?!<br />

c) „Arme“ Haushalte –<br />

(K)ein Auskommen mit<br />

dem Einkommen?!<br />

(baut auf Kompetenzen<br />

aus Politik/<strong>Wirtschaft</strong><br />

auf)<br />

(Einzuplanendes<br />

Stundenvolumen: 14 )<br />

Inhaltsfelder Kompetenzen Mögl. <strong>Praxis</strong>kontakte,<br />

Methoden und Anknüpfungsprojekte<br />

(IF: 8)<br />

Grundlagen des<br />

<strong>Wirtschaft</strong>geschehens<br />

(Schwerpunkte)<br />

- die Funktion<br />

des Geldes<br />

(IF: 11)<br />

Einkommen u.<br />

soziale Sicherung<br />

zwischen<br />

Leistungsprinzip<br />

u. sozialer Gerechtigkeit<br />

(Schwerpunkte)<br />

- die Verteilung<br />

von Chancen u.<br />

Ressourcen in<br />

der Gesellschaft<br />

- Einkommen u.<br />

soziale Sicherung<br />

zwischen<br />

Leistungsprinzip<br />

u. sozialer Gerechtigkeit<br />

Die SuS<br />

(SK)<br />

- erkennen Funktions- u.<br />

Problemzusammenhänge<br />

der Haushaltsführung<br />

- beschreiben kriterienorientiertLebensverhältnisse<br />

von Familien<br />

(MK)<br />

- Recherche durch Einsatz<br />

neuer Medien<br />

- Umgang mit Statistiken<br />

(UK)<br />

- entwickeln rationalen<br />

Standpunkt<br />

- Beurteilen Wertmaßstäbe<br />

kriterienorientiert<br />

- vollziehen unterschiedliche<br />

Gefühle nach<br />

(HK)<br />

- treffen exemplarisch<br />

eigene ökonomische<br />

Entscheidungen<br />

- vertreten eigene Positionen<br />

auch gegenüber<br />

kontroversen Sichtweisen<br />

(MF A)<br />

- Entschlüsselung empirischer<br />

Daten (Tabellen,<br />

Diagramme. Soziogramme)<br />

- Vergleiche öffentlicher<br />

Darstellungen zum<br />

Thema in Nachrichtensendungen<br />

u. Diskussionsrunden<br />

- Analyse von Fachliteratur,<br />

Zeitungsartikel, Internetseiten<br />

(MF B)<br />

- Visualisierung durch Tafelbilder,<br />

OHP-Folien,<br />

Plakate<br />

(MF C)<br />

- Rollenspiel zum Thema:<br />

„Wachsen unserer Familie<br />

die Ausgaben über<br />

den Kopf?!<br />

- Durchführung einer Pro-<br />

Contra-Debatte/ Amerikanischen<br />

Debatte z.B.<br />

zum Thema: „Müssen<br />

die Gehälter um 10%<br />

angehoben werden?“<br />

- Meinungslinie zu Beginn<br />

u. zum Ende der Reihe<br />

(MF D)<br />

- Umfrage zu größten<br />

Haushaltsausgaben<br />

- Preisanalyse in einem<br />

Supermarkt<br />

x<br />

Materialhinweise<br />

Wie? <strong>Wirtschaft</strong>erleben<br />

1, S. 34-<br />

41.<br />

Wie? <strong>Wirtschaft</strong>erleben<br />

2, S. 34-<br />

49.<br />

www.lehreronline.de<br />

(s.<br />

<strong>Wirtschaft</strong>licheEntwicklung,Ursachen<br />

der<br />

Inflation, Das<br />

BIP – ein<br />

Wohlstandsindikatior?))<br />

Evaluationsmöglichkeiten zur<br />

Kompetenzüberprüfung<br />

(Leistungsbewertung)<br />

Die SuS<br />

- vertiefen ihre Kenntnissen über<br />

Inflation, Verteilungsungleichheiten<br />

u. können täglich anfallende<br />

Haushaltskosten buchhalterisch<br />

darstellen (SK)<br />

- trainieren den Umgang mit Statistiken<br />

u. planen Durchführung<br />

sowie Auswertung einer Umfrage<br />

(MK)<br />

- beurteilen gewonnen Erkenntnisse<br />

zur Haushaltsführung kritisch<br />

u. können elterliche Haushaltsführung<br />

kriteriengeleitet<br />

einschätzen (UK)<br />

- werden befähigt, einen (simulierten)<br />

eigenen Haushalt finanziell<br />

zu führen (HK)<br />

Überprüfungsmöglichkeiten<br />

- Qualität der Präsentation von<br />

Statistikauswertungen u. von<br />

eigenen Umfrageergebnissen in<br />

unterschiedlicher medialer Form<br />

(Plakat, Powerpoint- Vortrag,<br />

Handout, Zeitungsartikel)<br />

- Berechnung der Kosten eines<br />

exemplarischen Jahreshaushaltes<br />

- Evaluierung strukturierter<br />

Hausarbeitshefte


Themen / Unterrichtsinhalte<br />

Wenn ich groß bin werde<br />

ich...! – Labyrinth Arbeitswelt?!<br />

(PF: 4a, c/<br />

5a, b, c)<br />

a) Unser Arbeitsplatz<br />

Schule – (Keine) besonderenAnforderungen<br />

an heutige Schüler?!<br />

b) Die Zukunft meines Berufes<br />

und Berufe der<br />

Zukunft – Typisch<br />

Mann oder typisch<br />

Frau?! (baut auf<br />

Kompetenzen aus Politik/<strong>Wirtschaft</strong><br />

auf)<br />

c) Meine berufliche Zukunft<br />

– (K)ein klarer<br />

Fall für mich?!<br />

(Einzuplanendes<br />

Stundenvolumen: 16)<br />

Inhaltsfelder Kompetenzen Mögl. <strong>Praxis</strong>kontakte,<br />

Methoden(felder) und<br />

Anknüpfungsprojekte<br />

(IF: 9) Zukunft<br />

von Arbeit u.<br />

Beruf in einer<br />

sich verändernden<br />

Industrie-,<br />

Dienstleistungs-<br />

u. Informationsgesellschaft<br />

(Schwerpunkte)<br />

- Berufswahl u.<br />

Berufswegplanung<br />

(z.B. Ausbildung,Studium,<br />

Wege in die<br />

unternehmerischeSelbstständigkeit)<br />

(IF: 8) Grundlagen<br />

des <strong>Wirtschaft</strong>sgeschehens<br />

(Schwerpunkte)<br />

- Unternehmensformen<br />

u. die<br />

Rolle der Unternehmerin<br />

bzw. des Unternehmers<br />

in der<br />

Marktwirtschaft<br />

Die SuS<br />

(SK)<br />

- beschreiben Anforderungen<br />

des Arbeitslebens<br />

- benennen Auswirkungen<br />

der Globalisierung<br />

auf die Arbeitswelt<br />

(MK)<br />

- beschreiben Fachbegriffe<br />

- arbeiten in Gruppen<br />

- planen Präsentationen<br />

(UK)<br />

- Erweiterung von Detailurteil<br />

zum Gesamturteil<br />

- beurteilen Anforderungen<br />

in der Arbeitswelt<br />

kriterienorientiert<br />

(MK)<br />

- nehmen eigene u.<br />

fremde Interessen<br />

wahr<br />

- treffen ökonomische<br />

Entscheidungen<br />

- erstellen Medien Produkte<br />

(z.B. Leserbrief,<br />

Flyer, Plakat) u. setzen<br />

diese argumentativ ein<br />

- entwickeln eigenen Berufswahlpass<br />

(MF A)<br />

- Analyse von Fachliteratur,<br />

Zeitungsartikel,<br />

(MF B)<br />

- Medien zur Meinungsäußerung<br />

nutzen (Leserbrief,<br />

Email)<br />

- Anfertigung von Facharbeiten,<br />

Referaten, Fragenkatalogen<br />

- Anfertigen von Bewerbungsmappen<br />

(MF C)<br />

- Rollenspiele z.B. zu den<br />

Themen:“ Bewerbungsgespräch“,<br />

„Soll unsere<br />

Tochter wirklich Ingenieurin<br />

werden?“, „Papa,<br />

ich will aber ...... werden!“<br />

- Üben verschiedener<br />

Vortrags- u. Gesprächsformen<br />

(MF D)<br />

- Erkundung einer Personalabteilung<br />

- Beratung in der BA für<br />

Arbeit Recklinghausen<br />

- Beratung im BIZ über<br />

Qualifikationen und Zukunftsaussichten<br />

- Wettbewerb: „Schülerfirmen<br />

schaffen Chancen<br />

für die Berufswelt“<br />

- Wettbewerb: „Junior –<br />

xi<br />

Materialhinweise<br />

<strong>Wirtschaft</strong><br />

Klasse 5-10,<br />

S. 34-40.<br />

www.wirtsch<br />

aftundschule.de<br />

(s.<br />

„Neue Arbeitswelt“,„Arbeitsmarkt“,„Bildung“)<br />

www.fitfuerdi<br />

ewirtschft.de<br />

(s. Kopiervorlage:<br />

Mein<br />

Traumberuf)<br />

www.lehreronline.de<br />

(s.<br />

Berufsvorbereitung<br />

mit<br />

einem Berufswahlpass<br />

Lernzirkel<br />

ÖkonomischeBildung,<br />

S. 63-<br />

68.<br />

Evaluationsmöglichkeiten zur<br />

Kompetenzüberprüfung<br />

(Leistungsbewertung)<br />

Die SuS<br />

- vertiefen Orientierungswissen<br />

über Berufqualifikationen u. beruflichen<br />

Veränderungen in globalisierter<br />

Gesellschaft (SK)<br />

- können Konfliktlösungsstrategien<br />

entwickeln u. ihr Orientierungswissen<br />

zur Teilnahme an<br />

Projekten oder Wettbewerben<br />

nutzen (MK)<br />

- beurteilen Zukunftsaussichten<br />

bestimmter Berufsfelder (z.B.<br />

Verarbeitendes Gewerbe vs.<br />

Dienstleistungssektor) und<br />

mögliche Veränderungen (z.B.<br />

in den Kategorien „Männer- u.<br />

Frauenberufe“) kriterienorientiert<br />

(UK)<br />

- sind in der Lage, (simulativ) in<br />

Bezug auf ihre beruflichen<br />

Chancen bzw. Risiken Entscheidungen<br />

zu treffen (HK)<br />

Überprüfungsmöglichkeiten<br />

- Bewertung der Erstellung eines<br />

Handbuches für Berufseinsteiger<br />

- Entwickeln eines Berufswahlpasses<br />

- Lerntagebuch, Lernquiz, schriftliche<br />

Abfrage<br />

- Anfertigung von Bewerbungsmappen,<br />

Fotodokumentationen,<br />

Wandzeitungen<br />

- Simulation von Bewerbungsgesprächen


Themen / Unterrichtsinhalte<br />

Verantwortliches Handeln<br />

als Unternehmer –<br />

Heiligt mein Profit alle<br />

Mittel? (PF: 7)<br />

a) Ökonomie und Ökologie-<br />

Für mich als Unternehmer<br />

(k)ein Widerspruch?!<br />

(baut auf<br />

Kompetenzen aus Politik/<strong>Wirtschaft</strong><br />

auf)<br />

b) Nachhaltigkeit – Soll<br />

ich langfristig planen<br />

oder den schnellen Euro<br />

machen?!<br />

c) Konsumentensouveränität<br />

und Ökologie –<br />

Kann ich mit dem Einkaufswagen<br />

den Umweltschutz<br />

fördern?<br />

(Einzuplanendes<br />

Stundenvolumen ca. 14)<br />

Schüler als Junior-<br />

Unternehmer“ (Trägerverein<br />

des Ruhrfor-<br />

schungszentrums e.V.)<br />

Inhaltsfelder Kompetenzen Mögl. <strong>Praxis</strong>kontakte,<br />

Methoden(felder) und<br />

Anknüpfungsprojekte<br />

(IF: 10): ÖkologischeHerausforderungen<br />

in<br />

Politik u. <strong>Wirtschaft</strong><br />

(Schwerpunkte)<br />

- quantitatives vs.<br />

qualitatives<br />

Wachstum, das<br />

Prinzip des<br />

nachhaltigen<br />

<strong>Wirtschaft</strong>ens<br />

- Innovationspotenzialeökologischorientierter<br />

Produktion<br />

Die SuS<br />

(SK)<br />

- benennen Interdependenzen<br />

zwischen ökonomischen<br />

und ökologischen<br />

Teilsystemen<br />

(MK)<br />

- beschreiben Fachbegriffe<br />

- planen methodisches<br />

Vorgehen<br />

(UK)<br />

- vollziehen unterschiedliche<br />

Motive u. Interessen<br />

nach<br />

- entwickeln rationalen<br />

Standpunkt<br />

(HK)<br />

- erstellen Medienprodukte<br />

(z.B. Flyer, Plakat,<br />

Zeitungsartikel<br />

etc.)<br />

- vertreten eigene Position<br />

kriterienorientiert<br />

(MF A)<br />

- Auswertung von Karikaturen,<br />

Spielfilmen, Fotoserien<br />

- Methoden der Textarbeit<br />

nutzen<br />

(MF B)<br />

- Entwicklung von Medienprodukten(Videoclip,<br />

Homepage)<br />

- Visualisierung von Arbeitsergebnissen(Tabellen,<br />

Schaubilder, OHP-<br />

Folie,...)<br />

(MF C)<br />

- Einführung einer Zukunftswerkstatt<br />

zu Themen<br />

wie: „Wie mache<br />

ich mein Unternehmen<br />

umweltfreundlicher?“<br />

oder „Wir verkaufen<br />

Öko-Produkte der Zukunft.“<br />

- Computergestütztes<br />

Planspiel: „Staat und<br />

<strong>Wirtschaft</strong>“ (LandesarbeitsgemeinschaftSchule<strong>Wirtschaft</strong><br />

NRW)<br />

- Computergestütztes<br />

Planspiel „Patrizia2000“<br />

(MF D)<br />

xii<br />

Materialhinweise<br />

Thema <strong>Wirtschaft</strong><br />

7/8, S.<br />

5-14, S. 25-<br />

44.<br />

<strong>Wirtschaft</strong><br />

Klasse 5-10,<br />

S. 41ff.<br />

Rund um das<br />

Thema<br />

Marktwirtschaft,<br />

S. 22-<br />

28.<br />

Lernzirkel<br />

ÖkonomischeBildung,<br />

S. 74f.<br />

Wie? <strong>Wirtschaft</strong>erleben<br />

2, S. 84-<br />

88.<br />

- aktive Teilnahme am Rollenspiel<br />

Evaluationsmöglichkeiten zur<br />

Kompetenzüberprüfung<br />

(Leistungsbewertung)<br />

Die SuS<br />

- vertiefen ihre Kenntnisse in Bezug<br />

auf nachhaltige ökologische<br />

u. ökonomische Kosten-Nutzen-<br />

Entscheidungen (SK)<br />

- können verschiedene Konfliktlösungsstrategien<br />

erarbeiten<br />

(z.B. Mix aus erneuerbaren und<br />

fossilen Energiequellen, Erschließung<br />

neuer „umweltfreundlicher“<br />

Märkte) u. diese<br />

Medial darstellen (Film, Flyer,<br />

Plakat, Werbespot) (MK)<br />

- lernen mit begrenzten Informationen<br />

umzugehen u. Risiken<br />

abzuschätzen sowie unter Berücksichtigung<br />

der Knappheit<br />

von Ressourcen Entscheidungen<br />

kritisch zu reflektieren (UK)<br />

- treffen ökonomische Entscheidungen<br />

unter dem Aspekt:<br />

Nachhaltigkeit (HK)<br />

Überprüfungsmöglichkeiten<br />

- kriteriengeleitete Bewertung von<br />

Medienpräsentationen (Werbeaktion,<br />

Flyer, Plakate)<br />

- Bewertung der aktiven Teilnahme<br />

an der Zukunftswerkstadt<br />

- Beurteilung eines Handbuchs


Themen / Unterrichtsinhalte<br />

Schüler an der Börse –<br />

(K)ein normaler Markt!?<br />

(PF: 1a/2a 3c)<br />

Wir machen erste Schritte<br />

in der Börse – Einfach<br />

(un)kompliziert ?<br />

Drei exemplarische Unternehmen<br />

– Ist der Dax-<br />

Verlauf Zufall oder Planung?!<br />

Wir handeln an der Börse<br />

– Erfolg oder Misserfolg?!<br />

(Einzuplanendes<br />

Stundenvolumen: 16)<br />

- Erkundung Agenda 21<br />

Recklinghausen<br />

Inhaltsfelder Kompetenzen Mögl. <strong>Praxis</strong>kontakte,<br />

Methoden(felder) und<br />

Anknüpfungsprojekte<br />

(IF: 8) Grundlagen<br />

des <strong>Wirtschaft</strong>sgeschehens<br />

(Schwerpunkte)<br />

- Markt u. MarktprozessezwischenWettbewerb<br />

u. Konzentration<br />

- Die Funktionen<br />

des Geldes<br />

Die SuS<br />

(SK)<br />

- beschreiben Grundlagen<br />

der Finanzmärkte<br />

(MK)<br />

- beschreiben Fachbegriffe<br />

- Reflexion von Gruppenprozessen<br />

(UK)<br />

- entwickeln rationalen<br />

Standpunkt<br />

- Reflexion wirtschaftlicher<br />

Entscheidungen<br />

(HK)<br />

- stellen Handlungsalternativen<br />

dar<br />

- Werben argumentativ<br />

um Umsetzung eigener<br />

Ideen<br />

(MF A)<br />

- Fachbegriffe von Alltagsspracheunterscheiden<br />

- Methoden der Textarbeit<br />

nutzen<br />

- Analyse von Ausschnitten<br />

aus O. Stones „Wall<br />

Street“<br />

(MF B)<br />

- Lerntagebuch (Fachbegriffe<br />

von Alltagssprache<br />

unterscheiden)<br />

- Arbeitsergebnisse visualisieren<br />

(OHP-Folie,<br />

Wandzeitung, Plakat)<br />

(MF C)<br />

- Teilnahme Planspiel<br />

Börse unter www. boersenspiel.de<br />

(MF D)<br />

- Expertenbefragung (Finanzberater,<br />

Banker)<br />

- Evtl. Exkursion/ Besichtigung<br />

Frankfurter Börse<br />

xiii<br />

Materialhinweise<br />

Das Bank-<br />

und Börsen-<br />

ABC<br />

Wie? <strong>Wirtschaft</strong>erleben<br />

2, S.<br />

10ff, S. 30-33<br />

www.lehreronline.de<br />

(s.<br />

Börse)<br />

www.fitfuerdi<br />

ewirtschft.de<br />

(s. Kopiervorlage:<br />

Das<br />

ABC der Finanzwelt) <br />

Filmausschnitte:<br />

„Wall Street“<br />

www.wrunterricht.de<br />

(s. Börse)<br />

„Vorschläge für nachhaltige Unternehmensführung“<br />

- Überprüfung Lerntagebuch,<br />

Lernquiz<br />

Evaluationsmöglichkeiten zur<br />

Kompetenzüberprüfung<br />

(Leistungsbewertung)<br />

Die SuS<br />

- erweitern ihr Orientierungswissen<br />

In Bezug auf Struktur u.<br />

Funktionsweise der Börse (SK)<br />

- können selbstständig (Internet-)<br />

Recherchen zu Aktienentwicklungen<br />

durchführen u. Präsentationsmedien<br />

(Flyer, Zeitungsartikel,<br />

Diagramme) erstellen<br />

(MK)<br />

- können die Entwicklung von Aktienverläufen<br />

kriterienorientiert<br />

beurteilen (UK)<br />

- treffen simulierte Entscheidungen<br />

auf der Basis angemessener<br />

Sachkenntnisse und Urteilsfähigkeit<br />

(HK)<br />

Überprüfungsmöglichkeiten<br />

- Beobachtung der Teilnahme am<br />

Planspiel Börse<br />

- Entwurf eines Handbuchs „Einführung<br />

in die Börse“<br />

- schriftliche Abfrage des Fachvokabulars<br />

- Bewertung von Protokollen, Berichten,<br />

Kommentaren


8.2 Schulinternes Curriculum Politik/<strong>Wirtschaft</strong> Hittorf-Gymnasium Recklinghausen<br />

Thema Kernlehrplan PoWi<br />

Inhaltsfelder<br />

Demokratie: (K)eine Sache für<br />

mich? – Das demokratische<br />

System und die politische<br />

Ordnung der BRD<br />

Wie kann man Geld<br />

verdienen? – Grundlagen des<br />

Marktgeschehens<br />

Schöne neue Medienwelt?! –<br />

Wie die neuen Medien die<br />

Kommunikation und den<br />

Konsum Jugendlicher<br />

Schulinternes Curriculum Politik / <strong>Wirtschaft</strong><br />

(IF 7) Sicherung und Weiterentwicklung<br />

der Demokratie<br />

- Demokratische Institutionen in<br />

der BRD – Prinzipien, Formen<br />

und Zusammenwirken<br />

- Ursachen und Abwehr von<br />

politischem Extremismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit<br />

(IF 8) Grundlagen des<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sgeschehens<br />

- Markt und Marktprozesse<br />

zwischen Wettbewerb und<br />

Konzentration<br />

- Die Funktion des Geldes<br />

(IF 9) Zukunft von Arbeit und Beruf in<br />

einer sich verändernden Industrie-,<br />

Dienstleistungs- und<br />

Informationsgesellschaft<br />

Jahrgangsstufe 8.1<br />

Kompetenzen Anbindung an das<br />

Lehrwerk / Material<br />

SK (Konzept des<br />

demokratischen<br />

Verfassungsstaates)<br />

MK (Fachbegriffe;<br />

Recherche durch Einsatz<br />

neuer Medien;<br />

Visualisierung)<br />

UK (Entwicklung eines<br />

rationalen Standpunktes)<br />

HK (Vertreten eigene<br />

Position auch gegenüber<br />

kontroversen Sichtweisen)<br />

SK (Grundprinzipien,<br />

Möglichkeiten des Marktes;<br />

Funktion des Geldes)<br />

MK (Fachbegriffe;<br />

begründete Auswahl von<br />

Inhalten; Modellbildung)<br />

UK (Reflexion<br />

wirtschaftlicher<br />

Entscheidungen;<br />

Erweiterung von<br />

Detailurteilen zu einem<br />

Gesamturteil)<br />

HK (erkennen<br />

unterschiedlicher<br />

Positionen; erstellen<br />

Medienprodukte; erstellen<br />

Präsentationen)<br />

SK (Qualifikationen und<br />

Berufschancen auf dem<br />

Arbeitsmarkt)<br />

MK (Planung methodischen<br />

xiv<br />

2.1 (Kein Intersse an<br />

Politik? – Jugend und<br />

Freizeit)<br />

2.9 (Was bedeutet<br />

Demokratie? – Die<br />

politische Ordnung der<br />

BRD)<br />

2.10 (Wie funktioniert unser<br />

demokratisches System? –<br />

Von der Wahl bis zur Arbeit<br />

unserer Staatsorgane<br />

2.2 (Haste Töne?! – Wie<br />

man mit Musik Geld<br />

verdienen kann)<br />

2.7 (Wer schützt den<br />

Verbraucher? – Rechte und<br />

Informationsmöglichkeiten)<br />

2.6 (s. Thema)<br />

2.4 (TV total? –<br />

Fernsehzuschauer und<br />

Fernsehprogramme unter<br />

Methode(nfeld MF) lt. RVPB<br />

(Schwerpunkte) / Projekt /<br />

<strong>Praxis</strong>kontakt<br />

Umfrage (Zukunft)<br />

Gedankenexperiment<br />

RVPB: A, B<br />

Exkursion und Expertengespräch im<br />

Rathaus: Der Rat und die Verwaltung<br />

der Stadt RE<br />

Präsentation / Outline:<br />

Modelle politischer Systeme<br />

RVPB: A<br />

Modellbildung<br />

Diagramme (Kreis-, Balkendiagramm)<br />

Umfrage<br />

RVPB: A, B


eeinflussen - Strukturwandel von<br />

Unternehmen und Arbeitswelt<br />

durch neue Technologien für<br />

die <strong>Wirtschaft</strong> und die<br />

Auswirkungen auf den Alltag<br />

Thema / Topic (bi) Kernlehrplan PoWi<br />

Inhaltsfelder<br />

(Immer mehr Reichtum? –<br />

Immer mehr Armut?)<br />

Wozu dient die Familie? – Von<br />

den Aufgaben und vom<br />

Wandel der Familie in der<br />

Gesellschaft<br />

Wird die Jugend immer<br />

krimineller? – Jugendliche und<br />

Rechtsordnung<br />

Miteinander leben – (k)ein<br />

Problem? – Nachbarn in<br />

Osteuropa auf dem Weg in die<br />

Europäische Union<br />

(IF 11) Einkommen und soziale<br />

Sicherung zwischen Leistungsprinzip<br />

und sozialer Gerechtigkeit<br />

- Die Verteilung von Chancen<br />

und Ressourcen in der<br />

Gesellschaft<br />

(IF 12) Identität und Lebensgestaltung<br />

im Wandel der modernen Gesellschaft<br />

- personale Identität und<br />

persönliche Lebensgestaltung<br />

im Spannungsfeld von<br />

Selbstverwirklichung und<br />

sozialen Erwartungen<br />

- Werte und Wertewandel in der<br />

Gesellschaft<br />

- Ursachen und Folgen von<br />

Migration sowie Möglichkeiten<br />

und Schwierigkeiten des<br />

Zusammenlebens von<br />

Menschen aus<br />

unterschiedlichen Kulturen<br />

Vorgehens; Visualisierung)<br />

UK (Wertreflexion;<br />

Beurteilen Wertmaßstäbe<br />

kriterienorientiert)<br />

HK (Durchführung und<br />

Auswertung von<br />

Befragungen; erstellen<br />

Medienprodukte)<br />

xv<br />

der Lupe)<br />

Jahrgangsstufe 8.2<br />

Kompetenzen Anbindung an das<br />

Lehrwerk / Material<br />

SK (Dimensionen sozialer<br />

Ungleichheit und<br />

Armutsrisiken)<br />

MK (Fachbegriffe;<br />

Recherche durch Einsatz<br />

neuer Medien)<br />

UK (Erweiterung von<br />

Detailurteilen zu einem<br />

Gesamturteil)<br />

HK (Argumentieren;<br />

Vertreten eigene Position<br />

auch gegenüber<br />

kontroversen Sichtweisen)<br />

SK (Ursachen und<br />

Abwehrmöglichkeiten im<br />

Bereich des politischen<br />

Extremismus und der<br />

Fremdenfeindlichkeit)<br />

MK (Fachmethodik;<br />

Methoden und Techniken<br />

der Argumentation)<br />

UK (Beurteilen<br />

Wertmaßstäbe<br />

kriterienorientiert;<br />

Reflektieren den gesamten<br />

Prozess der Urteilsbildung)<br />

HK (Vertreten eigener<br />

kriteriengeleiteter und<br />

rational begründeter<br />

Position auch gegenüber<br />

kontroversen Sichtweisen)<br />

(3.7 (s. Thema)) Statistik<br />

Projekt / Umfrage<br />

Präsentation<br />

2.3 (s. Thema)<br />

2.11 (s. Thema)<br />

2.12 (s. Thema)<br />

Methode(nfeld MF) lt. RVPB<br />

(Schwerpunkte) / Projekt /<br />

RVPB: C, D<br />

<strong>Praxis</strong>kontakt<br />

Simulation: Gerichtsverhandlung;<br />

Urteil; Urteilsbildung<br />

Film im Unterricht (Bsp.:<br />

„Muxmäuschenstill“ mit Filmheft der<br />

BpB; „Trainspotting“ o.a.)


Information oder Manipulation?<br />

- Zeitungen und Zeitschriften in<br />

Deutschland<br />

(IF 13) Die Rolle der Medien in Politik<br />

und Gesellschaft<br />

- Bedeutung von Formen und<br />

Möglichkeiten der<br />

Kommunikation sowie<br />

Informationen in Politik und<br />

Gesellschaft<br />

- Politische und soziale<br />

Auswirkungen neuer Medien<br />

- Globale Vernetzung und die<br />

Rolle der Medien<br />

Thema / Topic (bi) Kernlehrplan PoWi<br />

Inhaltsfelder<br />

Was bedeuten uns Politik und<br />

Parteien? – Parteien in der<br />

Demokratie<br />

Welche Wahl hat der Wähler?<br />

– Wahlen in der Demokratie<br />

(Kein Mittel gegen<br />

Menschenrechtsverletzungen?<br />

– Bedeutung und<br />

Durchsetzung der<br />

Menschenrechte)<br />

Bleibt die<br />

Massenarbeitslosigkeit ein<br />

Dauerproblem?<br />

(IF 7) Sicherung und Weiterentwicklung<br />

der Demokratie<br />

- Staatsbürgerschaft, Wahlen<br />

und Parlamentarismus im<br />

föderalen System der BRD<br />

- Grundlagen des Rechtsstaates<br />

sowie Gefährdungen und<br />

Sicherung von Grund- und<br />

Menschenrechten<br />

(IF 8) Grundlagen des<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sgeschehens<br />

- Unternehmensformen und die<br />

Rolle der Unternehmerin bzw.<br />

des Unternehmers in der<br />

Marktwirtschaft<br />

- Soziale Marktwirtschaft und ihre<br />

Herausforderungen durch die<br />

SK (Chancen und Risiken<br />

neuer Technologien;<br />

Herausforderungen des<br />

Globalisierungsprozesses)<br />

MK (Recherche durch<br />

Einsatz neuer Medien;<br />

begründete Auswahl von<br />

Inhalten;<br />

Visualisierung)<br />

UK (Reflektieren medial<br />

vermittelte Botschaften)<br />

HK (Erheben selbständig<br />

Daten und werten diese<br />

aus; erstellen<br />

Medienprodukte)<br />

Jahrgangsstufe 9.1 / 10.1<br />

xvi<br />

2.5 (s. Thema) Projekt: Eigene Werbekampagne<br />

Analyse von Werbung<br />

Kompetenzen Anbindung an das<br />

Lehrwerk / Material<br />

SK (Funktion und<br />

Bedeutung von Wahlen und<br />

Institutionen im<br />

demokratischen System)<br />

MK (Fachbegriffe;<br />

Fachmethodik;<br />

Modellbildung)<br />

UK (Unterscheiden die<br />

Politikdimensionen;<br />

Entwicklung eines<br />

rationalen Standpunktes)<br />

HK (Werben argumentativ<br />

um Unterstützung für<br />

eigene Ideen; Vertreten<br />

eigene Position auch<br />

gegenüber kontroversen<br />

Sichtweisen)<br />

SK (Grundsätze und Säulen<br />

des Sozialstaates;<br />

Probleme des<br />

Sozialstaates)<br />

MK (Fachbegriffe; Reflexion<br />

von Gruppenprozessen)<br />

UK (Beurteilen<br />

Wertmaßstäbe<br />

3.12 (s. Thema)<br />

3.13 (s. Thema)<br />

(3.14 (s. Thema))<br />

3.8 (s. Thema)<br />

RVPB: B, C<br />

Methode(nfeld MF) lt. RVPB<br />

(Schwerpunkte) / Projekt /<br />

<strong>Praxis</strong>kontakt<br />

RVPB: C, B<br />

Wahlsimulation<br />

(evtl.: Erstellen einer Wahlprognose mit<br />

Hilfe von GrafStat)<br />

Anknüpfung: Asterix-Comic (s. Stufe 8)<br />

(evtl. Projekt: „Go-to-School“; Erstellen<br />

eines Business-Planes)<br />

RVPB: C<br />

Urteilsbildung


Von der Schule in den Beruf –<br />

Haben Mädchen noch immer<br />

schlechtere Chancen?<br />

Kinder, Haushalt und Karriere?<br />

– Frauen und Männer in Beruf<br />

und Familie<br />

Globalisierung kriterienorientiert;<br />

Entwickeln<br />

Lösungsoptionen)<br />

HK (Reflektierter Umgang<br />

mit sozialen Differenzen;<br />

(IF 9) Zukunft von Arbeit und Beruf in<br />

einer sich verändernden Industrie-,<br />

Dienstleistungs- und<br />

Informationsgesellschaft<br />

- Berufswahl und<br />

Berufswegplanung (z.B.<br />

Ausbildung, Studium, Wege in<br />

die unternehmerische<br />

Selbstständigkeit)<br />

Thema / Topic (bi) Kernlehrplan PoWi<br />

Inhaltsfelder<br />

Wie vertragen sich <strong>Wirtschaft</strong><br />

und Umwelt? – Neue Wege in<br />

der Umweltpolitik am Beispiel<br />

des Verkehrs<br />

Die soziale Marktwirtschaft-<br />

(K)eine sinnvolle Einrichtung?!<br />

(IF 10) Ökologische Herausforderungen<br />

für Politik und <strong>Wirtschaft</strong><br />

- Quantitatives vs. qualitatives<br />

Wachstum, das Prinzip des<br />

nachhaltigen <strong>Wirtschaft</strong>ens<br />

- Innovationspotenziale<br />

ökologisch orientierter<br />

Produktion<br />

(IF 11) Einkommen und soziale<br />

Sicherung zwischen Leistungsprinzip<br />

und sozialer Gerechtigkeit<br />

- Strukturen und nationale sowie<br />

Arbeiten in Gruppen)<br />

SK (Wege, Chancen und<br />

Risiken unternehmerischer<br />

Selbständigkeit;<br />

Qualifikationen,<br />

Berufschancen auf dem<br />

Arbeitsmarkt)<br />

MK (Planung methodischen<br />

Vorgehens; Fachmethodik)<br />

UK (Beurteilen<br />

Wertmaßstäbe<br />

kriterienorientiert)<br />

HK (Vertreten eigene<br />

Position auch gegenüber<br />

kontroversen Sichtweisen)<br />

Jahrgangsstufe 9.2 / 10.2<br />

xvii<br />

3.4 (s. Thema)<br />

3.5 (s. Thema)<br />

Kompetenzen Anbindung an das<br />

Lehrwerk / Material<br />

SK (qualitatives und<br />

quantitatives Wachstum;<br />

Konzept nachhaltiger<br />

Entwicklung)<br />

MK (Fachbegriffe;<br />

Methoden und Techniken<br />

der Argumentation)<br />

UK (Entwickeln<br />

Lösungsoptionen; Reflexion<br />

wirtschaftlicher<br />

Entscheidungen)<br />

HK (Werben argumentativ<br />

um Unterstützung für<br />

eigene Ideen; erstellen<br />

Medienprodukte)<br />

SK (Probleme der sozialen<br />

Sicherung;<br />

Herausforderungen des<br />

Globalisierungsprozesses)<br />

3.11 (s. Thema) RVPB: A<br />

3.7 (s. Thema) RVPB: A<br />

Vor- und Nachbereitung sowie<br />

Durchführung:<br />

Betriebspraktikum<br />

RVPB: D, B<br />

Praktikumsbericht zur Reflexion der<br />

individuellen Erfahrungen in der<br />

Arbeitswelt<br />

Exkursion und Expertengespräch:<br />

BIZ (Berufsinformationszentrum der<br />

Arbeitsagentur RE)<br />

Methode(nfeld MF) lt. RVPB<br />

(Schwerpunkte) / Projekt /<br />

<strong>Praxis</strong>kontakt


Wozu brauchen wir Europa?<br />

Motive, Strukturen und<br />

Zukunftsperspektiven der<br />

Europäischen Einigung<br />

Hat die UNO versagt? – Die<br />

Bedeutung von UNO und<br />

NATO für die<br />

Friedenssicherung in der Welt<br />

Neue Gefahren für Frieden und<br />

Sicherheit durch<br />

internationalen Terrorismus? –<br />

Der Terrorangriff in den USA,<br />

seine Hintergründe und Folgen<br />

internationale<br />

Zukunftsprobleme des<br />

Sozialstaats und der<br />

Sozialpolitik<br />

- Einkommen und soziale<br />

Sicherung zwischen<br />

Leistungsprinzip und sozialer<br />

Gerechtigkeit<br />

(IF 14) Internationale Politik im Zeitalter<br />

der Globalisierung<br />

- Europa: Entwicklungen,<br />

Erwartungen und aktuelle<br />

Probleme<br />

- Ökonomische, politische und<br />

kulturelle Folgen von<br />

Globalisierungsprozessen<br />

anhand ausgewählter Beispiele<br />

- Aktuelle Probleme und<br />

Perspektiven der Friedens- und<br />

Sicherheitspolitik<br />

MK (Visualisierung;<br />

Planung methodischen<br />

Vorgehens)<br />

UK (Entwicklung eines<br />

rationalen Standpunktes;<br />

Beurteilen Wertmaßstäbe<br />

kriterienorientiert)<br />

HK (erstellen<br />

Präsentationen; Erheben<br />

selbständig Daten und<br />

werten diese aus)<br />

SK (Grundlagen der<br />

Friedens- und<br />

Sicherheitspolitik;<br />

Entwicklung und Probleme<br />

der EU)<br />

MK (Fachbegriffe;<br />

Recherche durch Einsatz<br />

neuer Medien;<br />

Fachmethodik)<br />

UK (Wertreflexion;<br />

Erweiterung von<br />

Detailurteilen zu einem<br />

Gesamturteil)<br />

HK (erkennen<br />

unterschiedlicher<br />

Positionen; Argumentieren)<br />

xviii<br />

3.9 (s. Thema)<br />

3.16 (s. Thema)<br />

3.17 (s. Thema)<br />

RVPB: A, C<br />

(möglich in Kooperation mit dem<br />

Jugendoffizier der Bundeswehr:<br />

Durchführung des Planspiels „POL&IS“<br />

alternativ: Expertengespräch mit dem<br />

Jugendoffizier zu den aktuellen<br />

Problem und Perspektiven der<br />

deutschen Friedens- und<br />

Sicherheitspolitik)<br />

Die Kompetenzerwartungen für die jeweiligen Jahrgangsstufen sind im Kernlehrplan für das GY (G8) Politik / <strong>Wirtschaft</strong> detailliert ausgeführt. Diese stellen die<br />

Zielperspektive für die Planung und Durchführung des Unterrichts an unserer Schule dar. Eine schwerpunktmäßige Zuordnung zu den verschiedenen<br />

Unterrichtsvorhaben soll diskutiert werden, darf aber den Fachlehrer nicht unflexibel machen. Der Erwerb der genannten Kompetenzen wird je nach Lerngruppe<br />

und Unterrichtssituation verschiedene Schwerpunksetzungen erfordern.


8.3 Vorläufiger Entwurf „<strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>“<br />

<strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong><br />

Das Fach <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> im Wahlpflichtbereich ermöglicht es bestimmte gesellschaftswissenschaftliche, insbesondere betriebswirtschaftliche,<br />

Inhalte zu erweitern und zu vertiefen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten so die Gelegenheit einen wirtschaftlichen Schwerpunkt zu entwickeln.<br />

Zentrales Gestaltungsprinzip für den Unterricht im Kurs <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> ist die Öffnung des Unterrichts über <strong>Praxis</strong>kontakte, welche verschiedene<br />

Formen der Kooperation mit außerschulischen Partnern, wie zum Beispiel Expertengespräche und Betriebserkundungen, umfassen.<br />

Diese sollen die soziale, politische und vor allem ökonomische Realität erfahrbar machen. Die <strong>Praxis</strong>kontakte sind auch Ausgangspunkt für<br />

einen problem- und handlungsorientierten Unterricht. Eine weitere Möglichkeit der Öffnung des Unterrichts stellt die Arbeit in Projekten und<br />

an Wettbewerben dar, die ebenfalls zentrale Gestaltungsmittel der Kursarbeit sind.<br />

Themen / Unterrichtsinhalte<br />

Grundlagen des wirtschaftlichen Handelns: Produkt<br />

sucht Käufer, oder umgekehrt? – Kaufen und<br />

Verkaufen<br />

Konsumentensouveränität – Verkaufsstrategien (PF<br />

1)<br />

- Kaufverhalten, Verbraucherschutz, Rechte und<br />

Pflichten der Käuferin / des Käufers<br />

- Marketinginstrumente und Verkaufsstrategien<br />

- Konsum und ökologische Verantwortung<br />

Was ist und wie arbeitet eine (Schüler-)Firma? -<br />

Wir planen und gründen (Schüler-)Firmen<br />

Produktion – Technischer Fortschritt – Strukturwandel<br />

(PF 4)<br />

- Unternehmensformen und die Rolle der Unternehmerin<br />

bzw. des Unternehmers in der<br />

Marktwirtschaft<br />

- Standortfaktoren, betriebliche Grundfunktionen<br />

und betriebliche Kennziffern<br />

- Rechtliche Fragen: Von Genehmigungen und<br />

Mögliche <strong>Praxis</strong>kontakte<br />

Verbraucherzentrale Recklinghausen<br />

Wochenmarkt<br />

Einzelhandel, Werbeagentur<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Anwälte, Unternehmensberater<br />

xix<br />

Anknüpfungsmöglichkeiten für<br />

Projekte / Wettbewerbe<br />

Projekt: „Oeconomix – <strong>Wirtschaft</strong>swissen<br />

multimedial und interaktiv“ (mit<br />

Planspielen)<br />

Projekt: „Go! to school – Schülerinnen<br />

und Schüler erleben Selbständigkeit“<br />

Existenzgründer-Planspiel: „Deutscher<br />

Gründerpreis für Schüler“


Steuern<br />

- Innovationen in der Produktion und Strukturwandel<br />

Woher kommt und wohin geht das Geld? – Die<br />

Finanzierung von (Schüler)-Firmen und der Umgang<br />

mit Gewinnen<br />

Geldgeschäfte – Geldwertstabilität (PF 3)<br />

- Geldfunktionen und Sicherung des Geldwertes<br />

- Kreditformen und Vermögensanlage<br />

Wie arbeiten man in einer (Schüler-)Firma? –<br />

Durchführung und Betrieb von (Schüler-)firmen<br />

Zukunft von Arbeit und Beruf in einer sich verändernden<br />

Industrie-, Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft<br />

(IF)<br />

- Berufswahl und Berufswegplanung: Wege in<br />

die unternehmerische Selbstständigkeit,<br />

Chancen, Risiken<br />

- Strukturwandel von Unternehmen und Arbeitswelt<br />

durch neue Technologien für die<br />

<strong>Wirtschaft</strong> und die Auswirkungen auf den Alltag<br />

- Der Arbeitsmarkt und der Wandel von Arbeitsformen,<br />

Arbeitsbedingungen und Qualifikationsanforderungen<br />

durch technischen Fort-<br />

schritt und Globalisierung<br />

Heiligt der Profit alle Mittel? – Verantwortliches<br />

Handeln als Unternehmer<br />

Ökologische Herausforderungen / Verhältnis von Ökonomie<br />

und Ökologie (PF 7)<br />

- Innovationspotenziale ökologisch orientierter<br />

Produktion<br />

Sparkasse Vest<br />

Personalabteilungen; Bundesagentur<br />

für Arbeit Recklinghausen<br />

Agenda 21 Recklinghausen<br />

xx<br />

Bankenplanspiel<br />

Planspiel Börse<br />

Projekt: „Ruck – die Jugendinitiative“<br />

Wettbewerb: „Schülerfirmen schaffen<br />

Chancen für die Berufswelt“<br />

Wettbewerb: „Junior – Schüler als Junior-Unternehmer“<br />

(Trägerverein des<br />

Ruhrforschungszentrums e.V.)<br />

Computergestütztes Planspiel: „Staat<br />

und <strong>Wirtschaft</strong>“ (Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Schule<strong>Wirtschaft</strong> NRW)


8.4 Handout <strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong> für Eltern, Schülerinnen und Schüler<br />

GRÜNDE<br />

<strong>Praxis</strong> <strong>Wirtschaft</strong> –<br />

Die richtige Wahl?!<br />

- <strong>Wirtschaft</strong> und <strong>Wirtschaft</strong>sabläufe verstehen und beurteilen<br />

können<br />

- Erweiterung des Wissens über Gesellschaft, Politik und Recht<br />

angesichts von Globalisierung und <strong>Wirtschaft</strong>skrisen<br />

- Selbstständig wirtschaftlich handeln können als Konsument und<br />

Anbieter<br />

- Altersgerechtes Lernen durch<br />

o <strong>Praxis</strong>kontakte (Besuche und Besichtigungen von Firmen)<br />

o <strong>Wirtschaft</strong>ssimulationen (Brettspiel „Go&Move“)<br />

o Expertengespräche (Interviews mit Experten aus der<br />

<strong>Wirtschaft</strong>)<br />

o Computersimulationen (wirtschaftliches Handeln z.B. im<br />

Computerspiel „Patrizier“)<br />

MÖGLICHE UNTERRICHTSINAHLTE<br />

•Grundlagen wirtschaftlichen Handelns: Produkt sucht Käufer, oder<br />

umgekehrt? – Kaufen und Verkaufen<br />

•Was ist und wie arbeitet eine Firma? - Unternehmensformen,<br />

Strukturen<br />

•Die Schülerfirma – (K)ein einfaches Geschäft?! Planung und<br />

Durchführung eines Schülerunternehmens<br />

•Die richtige Strategie?! Marketingkonzepte und ihre Bedeutung für ein<br />

Unternehmen und dessen Produkt<br />

•Heiligt der Profit alle Mittel? – Verantwortliches Handeln als<br />

Unternehmer<br />

xxi


OPTIONALES ANGEBOT<br />

- Zusatzkurs: Cambridge Business English (preliminary)<br />

–Jahrgangsstufe 8/9, max. 15 Plätze (Vorrang für Schüler aus den<br />

<strong>Praxis</strong>-<strong>Wirtschaft</strong>skursen)<br />

–Erweiterung der fremdsprachlichen Kompetenzen (Fachsprache:<br />

<strong>Wirtschaft</strong>)<br />

–Verknüpfung der Fächer Englisch und <strong>Wirtschaft</strong><br />

–Weiterführende Kurse in der Jahrgangsstufe 11/12 (Cambridge<br />

Business English Higher)<br />

PRAXIS-WIRTSCHAFT ALS VORBEREITUNG AUF<br />

•das Fach Sozialwissenschaften in der Oberstufe<br />

•das Fach Sozialwissenschaften/<strong>Wirtschaft</strong> in der Oberstufe<br />

•eine gesellschaftswissenschaftlich-wirtschaftliche Schwerpunktsetzung<br />

für ein späteres, mögliches Studium der Rechts-, Sozial- oder<br />

<strong>Wirtschaft</strong>swissenschaften oder eine Ausbildung in den genannten<br />

Bereichen<br />

xxii


8.4 Materialien zu den exemplarischen Stunden<br />

(Einstieg zur Stunde 1)<br />

Handelsregister Abteilung A<br />

(Einzelunternehmen &<br />

Personengesellschaften)<br />

Amtsgericht<br />

Reitzensteinstraße 17 - 21<br />

45657 Recklinghausen<br />

Telefon: 02361 585 - 0<br />

poststelle@ag-recklinghausen.nrw.de<br />

An die neuen Unternehmer<br />

Hittorfstr. 1<br />

45659 Recklinghausen , den 16.5.2009<br />

Sehr geehrte Unternehmerin, sehr geehrter Unternehmer,<br />

herzlichen Glückwunsch zu der Anmeldung ihres eigenen<br />

Unternehmens, einer Druckerei (Gesellschaft mit begrenzter<br />

Haftung).<br />

Bevor ihre Druckerei eröffnet wird, möchten wir Sie aus<br />

verwaltungstechnischen Gründen bitten, uns eine Auflistung der<br />

einzelnen Abteilungen in ihrem Unternehmen mit<br />

entsprechender Beschreibung der jeweiligen Aufgaben<br />

zukommen zu lassen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

_____________________<br />

i.A. Köster (HRA)<br />

(Möglicher Fachtext)<br />

xxiii


Von der Planung bis zum Verkauf: Verschiedene Abteilungen,<br />

verschiedene Aufgaben?!<br />

Um erfolgreich tätig zu sein, müssen alle Unternehmen ihre Arbeit organisieren. An<br />

der Spitze der Hierarchie steht die Unternehmensführung, das Management. Sie ist<br />

für die Organisation der Abteilungen, die strategische Planung und die Bestimmung<br />

der Ziele zuständig. Hierzu kann die Eröffnung einer weiteren Produktionsstätte aber<br />

auch die Einführung eines neuen Produktes gehören. [...]<br />

Während der Herstellung eines Produktes sind Zusammenarbeit und Absprachen der<br />

einzelnen Unternehmensbereiche wichtig. So ist die Abteilung Beschaffung auf<br />

Informationen aus den Abteilungen Produktion und Absatz angewiesen, damit sie<br />

z.B. weiß, welche Stoffe in welcher Menge eingekauft werden müssen. Gleichzeitig<br />

verwaltet sie das Lager und sorgt so dafür, dass das in der Fertigung benötigte<br />

Material da ist. Außerdem werden Fragen der Verwendung finanzieller Mittel oder<br />

der Beschaffung beantwortet werden. Investieren bedeutet, Maschinen, Fahrzeuge,<br />

oder Grundstücke für eine Betriebserweiterung zu erwerben. Ob sich die Firma<br />

solche Investitionen leisten kann, muss durch die Buchhaltung geprüft werden.<br />

Für die Produktion sind Produktionsfaktoren wichtig, wie Arbeitskräfte, die die<br />

Produkte montieren, wie die Maschinen, die gewartet werden müssen und die<br />

Qualitätskontrollen der fertigen Produkte. Darüber hinaus umfasst die<br />

Produktionsabteilung den Entwicklungsbereich, in dem z.B. neue Produkte entworfen<br />

werden.<br />

Die Abteilung Absatz übernimmt den Vertrieb der Waren, also die Belieferung der<br />

Kunden und kümmert sich auch um das Marketing (was manchmal eine eigene<br />

Abteilung darstellt), die versucht mit Hilfe ihrer Instrumente, neue Kunden für ihr<br />

Produkt zu gewinnen. Sie kümmert sich um die Größen und das Design der<br />

Verpackungen sowie um Werbeverträge. [...]<br />

Quelle: (leicht abgeänderter Auszug aus) Bundesverband Deutscher Banken (Hrsg.): Wie? <strong>Wirtschaft</strong> erleben 2.<br />

Berlin 2006, S. 50-53.<br />

Aufgabe:<br />

1. Analysiert in Vierergruppen den Organisationsaufbau eines<br />

Unternehmens, indem ihr...<br />

- knapp die wichtigsten Abteilungen eines Unternehmens in einem<br />

Word Web oder Schaubild darstellt.<br />

- die Aufgaben benennt, die den jeweiligen Abteilungen zufallen!<br />

2. Entwerft in der Gruppe das Schreiben für das Amtsgericht<br />

Recklinghausen, in dem ihr...<br />

- den Aufbau euer Druckerei mit den jeweiligen Abteilungen kurz<br />

erläutert<br />

- beschreibt, welche Aufgaben die jeweilige Abteilung in eurem<br />

Druckereibetrieb erfüllen muss! (Bsp. „Beschaffung“: Zuständig für<br />

den Einkauf verschiedener Papiersorten, Farbtoner für die<br />

Druckmaschinen etc.)<br />

3. Präsentiert euern Brief in der Klasse!<br />

xxiv


(Mögliche Visualisierung zur Stunde 1)<br />

Beschaffung<br />

Kauft Material für die<br />

Produktion/<br />

Verteilt Materialien<br />

an Abteilungen/<br />

Verwaltet das Lager/<br />

Buchhaltung prüft<br />

finanzielle Lage<br />

Angewiesen auf Informationen<br />

aus den anderen Abteilungen<br />

Unternehmensstruktur<br />

Management<br />

Koordiniert<br />

Abteilungen/<br />

bestimmt Ziele/<br />

Entscheidet über<br />

Vergrößerung<br />

der Firma<br />

Produktion<br />

Wartet Maschinen/<br />

Montiert Produkte/<br />

Führt<br />

Qualitätskontrollen<br />

durch/<br />

Entwicklungsbereich<br />

Entwirft neue<br />

Produkte<br />

xxv<br />

Absatz<br />

Organisiert<br />

Auslieferung der<br />

Waren/<br />

Plant das<br />

Marketing/<br />

Kümmert sich um<br />

Verpackung der<br />

Waren/<br />

Plant Werbeverträge


(Informierender Einstieg)<br />

Das Managen meiner Druckerei –<br />

Doch kein einfaches Spiel?!<br />

1. Vorbereitung der Unternehmenssimulation „Go & Move“<br />

2. Durchführung der Simulation: Eigenständiges Leiten des<br />

Druckereibetriebs (+Notieren von Besonderheiten der<br />

Unternehmensführung)<br />

3. Vergleich der notierten Beobachtungen in euren (Spiel-)<br />

Gruppen<br />

4. Präsentation der Gruppenbeobachtungen (auf Folie)<br />

xxvi


Das Managen meiner Druckerei –<br />

Doch kein einfaches Spiel?!<br />

Simulierte Leitung einer eigenen Druckerei in dem <strong>Wirtschaft</strong>sspiel „Go & Move“.<br />

Beobachtungsbogen<br />

1) Nach welchen Kriterien habt ihr bestimmte Aufträge angenommen oder abgelehnt.<br />

Teilt diese Kriterien in unsere besprochenen Kategorien ein! (Nennt Beispiele!)?<br />

2) Von welchen äußeren Einflüssen, die im Spiel vorkommen, kann der Erfolg eines<br />

Unternehmens beeinflusst werden?<br />

3) Welchen Sinn hat die Spielkarte Unternehmercheck? Begründet eure Antwort mit im<br />

Spiel ‚erlebten’ Beispielen!<br />

4) Gibt es Aspekte der <strong>Wirtschaft</strong>, die bei „Go&Move“ euer Meinung nach fehlen/<br />

unrealistisch sind?<br />

xxvii


(Beispieltext aus Sequenz d (vereinfacht))<br />

erhältlich unter: www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.Opel_155695.php.<br />

(Abgerufen am 18. 5. 2009, 10:00 Uhr).<br />

vom 17. 5. 2009<br />

Soll der Staat Opel retten?<br />

25 000 Arbeitsplätze hängen in Deutschland direkt am Fortbestand von Opel,<br />

über Zulieferer und Händler sind es noch viel mehr. Die Frage, wie stark Bund<br />

und Länder in die Rettung eingreifen dürfen, auch, was Opel von anderen<br />

Firmen in Not unterscheidet, spaltet nicht nur die Politik.<br />

PRO<br />

Wolfgang TIEFENSEE (54/SPD) ist Bundesminister für Verkehr sowie<br />

Beauftragter der Regierung für die neuen Bundesländer.<br />

Darf der Staat Unternehmen retten?<br />

Das Versagen der Märkte hat die Frage nach dem Verhältnis von Staat und Markt neu<br />

aufgeworfen. Mit Sicherheit ist uns allen die Verantwortung des Staates in Anbetracht der<br />

Krise noch stärker bewusst geworden. [...]<br />

Im Zentrum staatlichen Handelns steht der Mensch. Seit jeher ist es eine der wichtigsten<br />

staatlichen Aufgaben gewesen, die Menschen in Arbeit zu bringen und sich dafür<br />

einzusetzen, dass ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben und ihre Existenz gesichert wird. An<br />

Arbeitsplätzen hängen immer Menschen, Familien und persönliche Schicksale. Das darf<br />

nicht aus den Augen verloren werden, wenn wir darüber diskutieren, wie weit staatliche<br />

Beteiligungen an Unternehmen gehen können und sollten. Wir müssen in einem breiten<br />

Schulterschluss zwischen Staat und <strong>Wirtschaft</strong> alle erdenklichen Anstrengungen<br />

unternehmen, die dazu beitragen, die Arbeitsplätze, die jetzt auf der Kippe stehen, zu<br />

sichern. Wer Arbeit hat, nimmt am Konsum teil, kurbelt die <strong>Wirtschaft</strong> an und zahlt dem Staat<br />

Steuern.<br />

Es geht darum, eine Talsohle zu durchschreiten, deren Ausmaß wir noch nicht kennen. Auch<br />

deshalb müssen staatliche Beteiligungen an Unternehmen ähnlich wie bei den Banken an<br />

strenge Bedingungen geknüpft werden und zeitlich begrenzt angelegt sein. Ziel ist es dabei<br />

nicht, Unternehmen, die schlecht gewirtschaftet haben, auf Kosten anderer zu sanieren,<br />

sondern die Leistungskraft unserer <strong>Wirtschaft</strong> aufrecht zu erhalten. Dazu gehört es, den<br />

Geldkreislauf aufrecht zu erhalten, Investitionen zu ermöglichen und die Kaufkraft zu stärken.<br />

KONTRA<br />

Michael FUCHS (60) ist seit drei Jahren der Vorsitzende des Parlamentskreises<br />

Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.<br />

xxviii


Niemand wünscht sich eine Insolvenz von Opel. Aber die Entscheidung darüber wird vor<br />

allem in den USA getroffen. [...] Wenn der deutsche Staat Opel eine Bürgschaft oder einen<br />

Überbrückungskredit gibt, dann fließt dieses Geld direkt in die USA. So würden wir mit<br />

deutschen Steuergeldern einen amerikanischen Konzern subventionieren. Das bedeutet<br />

aber noch lange nicht, dass wir damit auch nur einen einzigen Arbeitsplatz in einem der vier<br />

deutschen Opel-Werke gesichert hätten.<br />

Aber selbst wenn ein Verbleib deutscher Hilfen im Inland sichergestellt werden könnte, ist<br />

damit die Frage noch nicht beantwortet, ob das Unternehmen mittel- und langfristig eine<br />

Überlebenschance hat. Das Kredit- und Bürgschaftsprogramm der Bundesregierung kann<br />

keine dauerhafte Schutzzone sein für nicht-zukunftsfähige Firmen. Sonst fangen noch<br />

gesunde Unternehmen an, risikofreudigere Geschäfte einzugehen mit dem Wissen, dass sie<br />

im Falle eines Scheiterns vom Staat aufgefangen werden.<br />

Selbst nach sorgfältiger Prüfung eines Sanierungskonzepts muss der Staat immer noch<br />

abwägen, ob öffentliche Hilfen in dem konkreten Fall gesamtwirtschaftlich akzeptabel sind<br />

oder mehr schaden als helfen. Hier ist vor allem abzuwägen, welche<br />

Wettbewerbsverzerrungen mit einer Intervention verbunden wären. Im Falle von Opel stünde<br />

der Staat plötzlich vor der schwierigen Entscheidung: Wenn wir heute Opel helfen, helfen wir<br />

morgen auch BMW oder Mercedes? Vielleicht ist ja auch VW in Schwierigkeiten? Oder<br />

Ford?<br />

Es würde nie bei einer Ausnahme bleiben, sondern zu einem Dammbruch kommen, mit dem<br />

wir unser <strong>Wirtschaft</strong>ssystem in Gefahr bringen würden. Und machen wir uns doch bitte nichts<br />

vor: Woher kommt denn das Geld? Das sind Steuergelder unserer Bürgerinnen und Bürger,<br />

die besser in zukunftweisendere Bereiche, wie der Bildung oder der Kinderbetreuung fließen<br />

sollten.<br />

xxix


9 Versicherung<br />

Recklinghausen, den 24. Mai 2009<br />

Ich versichere, dass ich die Arbeit selbstständig verfasst, keine anderen Quellen und<br />

Hilfsmittel als die angegebenen benutzt, und die Stellen der Arbeit, die anderen<br />

Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen sind, in jedem Einzelfall unter<br />

Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht habe. Das gleiche gilt auch für<br />

die beigegebenen Zeichnungen, Karten, Skizzen und Darstellungen.<br />

Unterschrift des Studienreferendars<br />

____________________________<br />

Harri Gellert<br />

xxx

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!