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Der Luchs ist nicht aller Welt Freund - Revierjagd Luzern

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<strong>Der</strong> <strong>Luchs</strong> <strong>ist</strong> <strong>nicht</strong> <strong>aller</strong> <strong>Welt</strong> <strong>Freund</strong><br />

Generalversammlung der Entlebucher Jäger<br />

Sektionspräsident Hans Emmenegger führte<br />

souverän durch die Versammlung<br />

„Es <strong>ist</strong> für uns Jäger sinnvoller einen kleinen Teil unseres Einkommens in die Fauna und Flora<br />

zu investieren, als für Risikogeschäfte anzulegen“, sagte Sektionspräsident Hans<br />

Emmenegger in seinem Jahresbericht am Samstag, 16. Januar 2010 an die 262 anwesenden<br />

Versammlungsteilnehmenden. Er zielte dabei auf die Bankenverluste und die damit<br />

verbundene Wirtschaftskrise des vergangenen Jahres. Trotzdem gehe es bei <strong>nicht</strong> wenigen<br />

Jägern nur ums Geld, was er bedaure. „Auch diese Hürde werden wir me<strong>ist</strong>ern“, fügte er<br />

zuversichtlich an. Zufrieden <strong>ist</strong> er mit der reibungslosen Neuverpachtung der Reviere. Man<br />

habe sich mit den neuen Pachtzinsen abgefunden. Die Hoch‐ und Niederwildjagd sei in<br />

geordneten Bahnen verlaufen. „Gefreut hat mich die Disziplin, kein Unfall, keine Klagen.<br />

Macht weiter so!“ <strong>Der</strong> gute Besuch des Wildbrethygienekurses und der Obmänner‐ und<br />

Jagdleitertagung wurde lobend erwähnt. Positiv vermerkte er auch die teils internen<br />

jagdlichen Schiessen, das Projekt „der erste Schuss zählt“ und insbesondere das alljährlich<br />

stattfindende Gfellenschiessen. 13 Jungjäger haben die Prüfung erfolgreich bestanden. Sehr<br />

erfolgreich waren auch die Jagdhornbläserkorps. Die Entlebucher Gämsjäger und Hubertus<br />

Escholzmatt belegten in ihrer Kategorie am Eidgenössischen Jagdhornbläser‐Treffen den<br />

ersten Rang.<br />

Störende Armee‐Helikopterflüge<br />

Zu denken geben Hans Emmenegger die Störungen des Wildes durch Helikopterflüge der<br />

Armee, auch nachts und an unmöglichen Orten. „Die Biosphäre Entlebuch wird immer öfters<br />

für fragwürdige Lande‐ und Einsatzübungen missbraucht. Einstandsgebiete des Wildes<br />

werden mit riesigen Scheinwerfern ausgeleuchtet“. Zusammen mit dem lawa (Dienststelle<br />

für Landwirtschaft und Wald des Kantons) will der Vorstand bei den zuständigen Instanzen<br />

der Armee vorstellig werden. „Es kann <strong>nicht</strong> sein, dass wir uns für Wildruhezonen einsetzen<br />

die Armee gleichzeitig einen Freipass für Helikopterrundflüge und Indianerübungen erhält“.<br />

Weiter fügte der Präsident an, dass Trendsportarten in der Biosphäre Entlebuch vermehrt<br />

Einzug halten und dadurch das Wild in den Wintereinständen immer mehr gestört wird. Mit<br />

Wildruhezonen und –Vorranggebieten wird Gegensteuer gegeben. Für befriedigende<br />

Lösungen brauche es gegenseitige Kompromisse.


Zu dichte <strong>Luchs</strong>population?<br />

Die Gäms‐ und Rehbestände sind in gewissen Gebieten rückläufig, stellte der Präsident<br />

weiter fest. <strong>Der</strong> strenge Winter habe dazu beigetragen. Zu den mit Fotofallen<br />

nachgewiesenen <strong>Luchs</strong>e – vier an der Zahl laut Jagdverwalter Josef Muggli – vermuten die<br />

Jäger noch weitere. Die Pächter der Reviere in den Gemeinden Marbach und Escholzmatt<br />

haben mit einem Schreiben darauf aufmerksam gemacht. Hans Lötscher doppelte in seinem<br />

Votum zum Schluss der Versammlung nach: „Wir sind <strong>nicht</strong> gegen den <strong>Luchs</strong>, verlangen<br />

aber, dass der Bestand auf ein tragbares Mass reduziert wird.“ Für Hans Emmenegger <strong>ist</strong><br />

klar: „Das Grossraubwild wird für uns ein Thema bleiben.“ Man müsse gemeinsam<br />

vernünftige Lösungen finden. Es dürfe einerseits <strong>nicht</strong> sein, dass bestimmte Wildtierarten<br />

durch diese vierbeinigen Jäger fast gänzlich eliminiert werden, anderseits dürfe man auch<br />

<strong>nicht</strong> einst bei uns heimische und nun wiedergekehrte Tiere ausrotten. Jagdverwalter Josef<br />

Muggli verwies darauf, dass in der Diskussion um die Grossraubtiere nur Fakten zählten.<br />

Vermutete <strong>Luchs</strong>risse müssten gemeldet und weitere Beobachtungen aufgezeichnet<br />

werden. Nur so könnten sie von Fachleuten überprüft werden. Zum Wolf M24, der sich im<br />

Kanton umhergetrieben hatte, war es für die Jagdverwaltung ein Anliegen, dass für die Jagd<br />

kein negatives Image hängen blieb. „<strong>Der</strong> Abschuss eines Wolfes im Sinne der Prävention <strong>ist</strong><br />

nie Aufgabe der Jagd, sondern <strong>ist</strong> von staatlichen Behörden zu vollziehen“, sagte Muggli.<br />

Kantonale Informationen<br />

Im UNO‐Jahr der Biodiversivität planen die <strong>Luzern</strong>er Jäger verschiedene Auftritte zusammen<br />

mit dem Fischereiverband, erklärte Vizepräsident des Verbandes RevierJagd <strong>Luzern</strong> (RJL)<br />

Bruno Dober. Ebenso sollen die Tätigkeiten der Jäger an Öffentlichkeitstagen vorgestellt<br />

werden. Ein wichtiges Anliegen <strong>ist</strong> auch das Projekt „Kitzrettung – gegen den Mähtod“. RJL‐<br />

Präsident Walter Steffen wies auf die Kernaufgabe der Jagd hin, nämlich die Regulierung der<br />

Wildbestände. „Bezüglich Grossraubwild haben wir uns an die gesetzlichen Vorgaben zu<br />

halten“, ermahnte er eindringlich und fügte bei: „Wir Jäger sind eine Minderheit und haben<br />

unser Tun und Wirken der Öffentlichkeit zu erklären“.<br />

Die Entlebucher Jäger sind in der Bevölkerung wohl gelitten. Dies konnte aus dem Grusswort<br />

von Gemeinderätin Agnes Bucher herausgehört werden. Die Sektion zählt 493 Mitglieder,<br />

die Finanzen sind geordnet und auch im kommenden Jahr sind wieder mehrere Aktivitäten<br />

geplant, so auch das Bläsertreffen verbunden mit einer Jagdausstellung im Wallfahrtsort<br />

Heiligkreuz, wie Res Schmid berichtete.<br />

Die Versammlung wurde umrahmt von Vorträgen der Jagdhornbläser Doppleschwand und<br />

vom Entlebucher Jägerchörli. Nach dem feinen Aser folgte das Absenden des Amtsstichs<br />

2009, durchgeführt von Robi Lipp. Weit über 100 Schützinnen und Schützen haben<br />

teilgenommen. Ein prächtiger Gabentempel stand bereit.


Jagdhornbläser Doppelschwand<br />

Rangl<strong>ist</strong>e Amtsstich 2009<br />

1. Portmann Ruedi, Escholzmatt 33 Punkte<br />

2. Emmenegger Hans, Schüpfheim 33<br />

3. Schmid Urs, Heiligkreuz 33<br />

4. Küng Ivo, Entlebuch 32<br />

5. Zihlmann Thomas, Marbach 32<br />

6. Felder Chr<strong>ist</strong>of, Entlebuch 32<br />

7. Wicki Walter, Escholzmatt 31<br />

8. Zihlmann Thomas, Schüpfheim 31<br />

9. Giger Hubert, Entlebuch 31<br />

10. Felder Hansruedi, Ebnet 31<br />

11. Meyer Josef, Fontannen 31<br />

12. Röösli Markus, Schachen 31<br />

13. Suter Xaver, Finsterwald 31<br />

14. Zemp Martin, <strong>Luzern</strong> 31<br />

(vollständige Rangl<strong>ist</strong>e siehe: www.jagdschiessen.ch)<br />

Entlebucher Jägerchor<br />

Die drei Podestplätze des Amtsstiches 2009<br />

(von links) Hans Emmenegger (2. Rang),<br />

Ruedi Portmann (1. Rang), Urs Schmid (3.<br />

Rang)<br />

Text und Bilder Hermann Büttiker

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