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Geschäftsbericht 2011 - Spitalzentrum Biel-Bienne

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> AG<br />

Redaktionsleitung: Marie-Pierre Fauchère<br />

Interviews: Jodok Kobelt, Bern<br />

Bilder: Rolf Siegenthaler, Bern<br />

Übersetzung: Didier Coquet, Lannion (F); Inter-Translations SA, Bern<br />

Gestaltung/Layout: media perret, Aarberg<br />

Druck: Ediprim AG, <strong>Biel</strong><br />

Gedruckt auf Papier aus 100% FSC-Frischfasern.<br />

<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> AG<br />

Vogelsang 84<br />

Postfach<br />

2501 <strong>Biel</strong><br />

Telefon 032 324 24 24<br />

www.spital-biel.ch


Inhaltsverzeichnis<br />

4 Vorwort<br />

7 Management<br />

17 Leistungen und Ressourcen<br />

35 Qualität<br />

47 Finanzen<br />

59 Bericht der Revisionsstelle


Vorwort l Das Spital Ihres Vertrauens<br />

Bruno Letsch, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Dr. Fredy Sidler, Präsident des Verwaltungsrats<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Es weht ein frischer Wind am <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong>. Nach<br />

bewegten Zeiten und dem Wechsel an der Spitze der<br />

Geschäftsleitung im Jahr 2010 ist mit dem Amtsantritt<br />

eines neuen Verwaltungsratspräsidenten und der Neubesetzung<br />

weiterer Verwaltungsratsmandate der Wandel<br />

heute spürbar vollzogen. Seit dem 1. Januar <strong>2011</strong><br />

stehen sowohl auf operativer als auch strategischer<br />

Ebene neue Gesichter in der Verantwortung. Kurz, ein<br />

neues Team ist mit Zuversicht und klaren Vorstellungen<br />

an der Arbeit, bereit, die anstehenden Herausforderungen<br />

gemeinsam anzugehen.<br />

Ein starkes Team mit neuem Elan<br />

Dies ist umso wichtiger, als in einem wirtschaftlich anspruchsvollen<br />

Umfeld im Gesundheitswesen generell<br />

und in den Spitälern im Besonderen Wandel angesagt<br />

ist. Es ist bekannt: Mit der Einführung neuer Finanzierungssysteme<br />

halten verstärkt wirtschaftliche Fragen<br />

Einzug in den medizinischen Alltag. Gleichzeitig wird<br />

auch die Frage der medizinischen Qualität immer wichtiger.<br />

So haben wir im ersten Jahr unserer Zusammenarbeit<br />

unter dem klingenden Motto «Fit4SwissDRG»<br />

Vorbereitungen getroffen, um für die Veränderungen<br />

gerüstet zu sein, die am 1. Januar 2012 in Kraft getreten<br />

sind. Mit Unterstützung unserer Mitarbeitenden<br />

wurde in wenigen Monaten vieles neu angedacht<br />

und umgesetzt – über alle Fachbereiche und Disziplinen<br />

hinweg. Die Entwicklung neuer Pro zesse und die<br />

Schaffung optimierter Organisations strukturen beispielsweise<br />

werden uns helfen, den veränderten Rahmenbedingungen<br />

zu begegnen.<br />

Eine besondere Rolle für ein besonderes Spital<br />

Als wichtigster Grundversorger der Region <strong>Biel</strong> – Seeland<br />

– Berner Jura hat das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> eine besondere<br />

Rolle und Verantwortung. Unsere Aufgabe<br />

ist es, für alle Patientinnen und Patienten der Region,<br />

unabhängig von Versicherungsstatus oder finanziellen<br />

Ressourcen, eine hochstehende medizinische und pflegerische<br />

Behandlung zu gewährleisten. Wir sind stolz<br />

darauf, dass uns dies auch in diesem Jahr gelungen<br />

ist. Ob als stillfreundliches Spital, in dem jährlich rund<br />

1000 Kinder geboren werden, ob als Akutzentrum<br />

mit 24-Stunden-Kardiologie oder dank einer eigenen<br />

Memory Clinic für die Diagnose und Behandlung von<br />

Demenz-Erkrankungen: Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> soll für<br />

die Menschen der Region auch künftig in jeder Lebensphase<br />

das Spital ihres Vertrauens sein.<br />

Mit Zufriedenheit haben wir deshalb zur Kenntnis genommen,<br />

dass die Bedeutung unseres Spitals für die<br />

Bevölkerung erkannt und unbestritten ist: Der Grosse<br />

Rat des Kantons Bern hat im Dezember <strong>2011</strong> einstimmig<br />

beschlossen, einen für eine zeitgemässe Entwicklung<br />

entscheidenden Investitionskredit von rund<br />

85 Mio. Franken zu sprechen. Dieses klare Bekenntnis<br />

der Politik zum <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> spiegelt sich auch in<br />

der kantonalen Versorgungsplanung, die uns ermöglicht,<br />

im Akutbereich weiterhin alle bisherigen Leistungen<br />

anzubieten, auch über die Grundversorgung<br />

hinaus.<br />

Das Spital, dem die Patienten der<br />

Region vertrauen<br />

Wir wissen – und das ist erfreulich –, dass die Attraktivität<br />

des Medizinstandorts <strong>Biel</strong> in der Region im innerkantonalen<br />

Vergleich nachweislich hoch ist. In der


Region wohnhafte Patientinnen und Patienten ziehen<br />

es grundsätzlich vor, sich in der Nähe ihres Lebensumfelds<br />

behandeln zu lassen. Für das <strong>Spitalzentrum</strong><br />

<strong>Biel</strong> ist klar: Dieses Vertrauen verpflichtet. Es ist denn<br />

auch unsere feste Absicht, den Standort <strong>Biel</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kooperationspartnern in Zukunft<br />

noch zu stärken.<br />

Bei allem Wandel, bei allen Veränderungen in der<br />

Berner Spitallandschaft und in unserem Spital selbst<br />

verfügt das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> über einen Trumpf, der<br />

in Zeiten sich wandelnder Rahmenbedingungen von<br />

entscheidender Bedeutung ist: motivierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die Ausserordentliches leisten,<br />

um den uns anvertrauten Patienten qualitativ hochstehende<br />

Behandlung und Pflege zukommen zu lassen.<br />

Sie sind es, die unserem Spital sein unverwechselbares<br />

Gesicht verleihen und unsere Patienten im täglichen<br />

Kontakt immer wieder spüren lassen, dass sie bei uns<br />

in guten Händen sind. Als einer der wichtigsten Arbeitgeber<br />

der Region stehen wir auch ihnen gegenüber in<br />

der Verantwortung, uns mit allen Mitteln einzusetzen,<br />

unser Spital für die kommenden Jahre gut zu positionieren.<br />

Denn dank unserer Mitarbeitenden – davon<br />

sind wir überzeugt – bleibt das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> auch<br />

in Zukunft das Spital, dem Sie vertrauen.<br />

Dr. Fredy Sidler<br />

Verwaltungsratspräsident SZB AG<br />

Bruno Letsch<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Dialog schafft Vertrauen<br />

4 l 5<br />

Die moderne, hochtechnologisierte Medizin<br />

wird immer komplexer, die verfügbare Menge<br />

an Informationen zunehmend undurchdringlich.<br />

Umso wichtiger ist der stete, offene Dialog<br />

unter den Disziplinen und Fachpersonen,<br />

zwischen den Ärzten und Patienten. Die Wissenschaft<br />

hat gezeigt: Wenn in der Medizin<br />

Fehler geschehen, sind diese oft die Folge von<br />

fehlender oder misslingender Kommunikation.<br />

Am <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> setzen wir deshalb alles<br />

daran, dass Kommunikation gelingt. Denn<br />

wir wissen: Dialog schafft Vertrauen. Sei es<br />

in der Sprechstunde oder interdisziplinären<br />

Fallbesprechung, sei es in therapeutischen<br />

Gesprächen mit Patientinnen und Patienten,<br />

an Austauschplattformen für Experten oder im<br />

Zwiegespräch mit Angehörigen: Wir bleiben<br />

im Dialog – und erarbeiten uns damit das<br />

Vertrauen, das gerade in der Medizin von<br />

entscheidender Bedeutung ist.<br />

Die Bilder in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> veranschaulichen<br />

Dialogsituationen im Spitalalltag.


MANAGEMENT<br />

Als öffentliches medizinisches Zentrum der Region <strong>Biel</strong>–Seeland–Berner Jura hat das<br />

<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> den Auftrag, für die Bevölkerung eine qualitativ hochstehende<br />

erweiterte Grundversorgung sicherzustellen. Um diesem Auftrag nachkommen<br />

zu können und gleichzeitig für die Herausforderungen der kommenden Jahre<br />

gewappnet zu sein, wurden im Jahr <strong>2011</strong> in vielen Bereichen zukunftsweisende<br />

Entscheide gefällt. Insbesondere wurden mit der Erarbeitung einer Neuorganisation<br />

auf der Ebene der Strukturen Anpassungen vorgenommen, die geeignet sind, das<br />

medizinische Kerngeschäft noch zu stärken.<br />

Qualität im Fokus<br />

Dies ist entscheidend, denn unsere Dienstleistungen sind gefragt. Selten wurde in<br />

der Öffentlichkeit so intensiv über Gesundheit und die Qualität von medizinischen<br />

Leistungen diskutiert. Qualität – davon ist man im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> überzeugt –<br />

wird künftig für Spitäler neben einer hohen Wirtschaftlichkeit der ausschlaggebende<br />

Erfolgsfaktor sein. Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> wird weiterhin alles daran setzen, einen<br />

hohen Qualitätsstandard zu gewährleisten und ihn stetig weiter zu steigern.<br />

Denn für das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> haben die Zufriedenheit und das Vertrauen seiner<br />

Patientinnen und Patienten höchste Priorität.<br />

6 l 7


Organisation<br />

Stand 1.1.2012<br />

Verwaltungsrat<br />

Organigramm<br />

Direktion<br />

Geschäftsleitung<br />

ICD-Codierung<br />

Pflege Human Resources Finanzen Betrieb<br />

Medizin<br />

Kommunikation<br />

Departemente<br />

Qualitätsmanagement<br />

Chirurgie Medizin Frau & Kind Med. Dienste<br />

Hauswirtschaft &<br />

Gastronomie<br />

Controlling<br />

Lohnwesen<br />

Beratung &<br />

Therapie<br />

Chirurgie Innere Medizin Frauenklinik Anästhesie<br />

Informatik<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Rekrutierung &<br />

Personalentwicklung<br />

Bildung &<br />

Controlling<br />

Apotheke & Labor<br />

Kinderklinik<br />

Kardiologie<br />

Hals-Nasen-Ohren<br />

Materialwirtschaft<br />

Patientenadministration<br />

Zeitmanagement<br />

Logistik & Dienste<br />

Notfall & Intensivpflegestation<br />

Kinderchirurgie<br />

Nephrologie<br />

Ophthalmologie<br />

Technik &<br />

Sicherheit<br />

Tarife<br />

Operationsabteilung<br />

Pädiatrie<br />

Neurologie<br />

Orthopädie<br />

Radiologie<br />

Pflege<br />

Onkologie<br />

Urologie<br />

<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> Mai 2012<br />

Pflege MTT<br />

Rheumatologie<br />

Pflege<br />

Pflege


Verwaltungsrat<br />

V.l.n.r: Daniel Borer, Thomas von Burg, Fredy Sidler, Urs Metzger, Philippe Paroz<br />

Fredy Sidler, Präsident, Dr. oec. HSG, <strong>Biel</strong>-<strong>Bienne</strong><br />

Präsident der regionalen Verkehrskonferenz <strong>Biel</strong>-Seeland-Berner<br />

Jura sowie der Stiftung Suisse-Santé-Haïti; Mitglied des<br />

Verwaltungsrats der Genossenschaft Migros Aare; Vorstandsmitglied<br />

der Wirtschaftskammer <strong>Biel</strong>-Seeland.<br />

Daniel Borer, Dr. med., Mörigen<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin FMH; Mitglied im Vorstand<br />

des Ärztenetzwerks SeelandNet; Verwaltungsrats- und Stiftungsratsmandate<br />

im Bereich Health Management und Vermögensverwaltung;<br />

Präsident der Vorsorgestiftung <strong>Spitalzentrum</strong><br />

<strong>Biel</strong> AG.<br />

Urs Metzger, Prof. Dr. med., Uitikon ZH<br />

Vorstandsmitglied der Schweizerischen Akademie der Medizinischen<br />

Wissenschaften (SAMW); Mitglied in Stiftungs- und<br />

Verwaltungsräten von wissenschaftlichen und medizinischen<br />

Institutionen; 1999 –2010 medizinischer Direktor des Stadtspitals<br />

Triemli in Zürich.<br />

Philippe Paroz, Dr. sc. nat., Péry<br />

8 l 9<br />

Executive Vice President eines in der Bekämpfung von übertragbaren<br />

Krankheiten spezialisierten Unternehmens der<br />

Johnson-&-Johnson-Gruppe; Verwaltungsratspräsident der<br />

Ambulances Région <strong>Bienne</strong>, Mitglied der Arbeitsgruppe Gentherapie<br />

der Eidg. Fachkommission für biologische Sicherheit<br />

sowie der New York Academy of Science.<br />

Thomas von Burg, <strong>Biel</strong>-<strong>Bienne</strong><br />

Regionenleiter bei Credit Suisse; Vizepräsident des Verwaltungsrats<br />

der Swiss Bankers Prepaid Services AG; Mitglied<br />

diverser Verwaltungsräte der Region, unter ihnen Sanu Future<br />

Learning AG, <strong>Biel</strong>; Präsident des Stiftungsrats der Vorsorgestiftung<br />

Privilegia, Zürich; Mitglied des Stiftungsrats der<br />

Stiftung von Rütte-Gut, Sutz.


Geschäftsleitung<br />

Mitglieder am 1.1.2012<br />

V.l.n.r: Paul Saxer, Fabian Schwab, Urban Laffer, Isabelle Spérisen, Bruno Letsch, Urs Kellerhals<br />

Bruno Letsch<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Urban Laffer, Prof. Dr. med.<br />

Medizinischer Leiter<br />

Fabian Schwab<br />

Leiter Pflege<br />

Isabelle Spérisen<br />

Leiterin Human Resources<br />

Urs Kellerhals<br />

Leiter Finanzen<br />

Paul Saxer<br />

Leiter Betrieb


Bericht der Geschäftsleitung<br />

Für das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> steht heute und in Zukunft<br />

die qualitativ hochstehende Versorgung unserer<br />

Patienten an erster Stelle. Deshalb hat sich<br />

auch unser Spital auf veränderte Rahmenbedingungen<br />

einzustellen. Im Jahr <strong>2011</strong> galt es, uns<br />

auf die Einführung des neuen Fallpauschalensystems<br />

SwissDRG und der neuen Spitalfinanzierung<br />

per 1. Januar 2012 vorzubereiten. Diese Neuerungen<br />

erfordern eine Überprüfung und eine Anpassung<br />

des Leistungsangebots, der Prozesse und der<br />

Strukturen unseres Spitals. Dank des Engagements,<br />

der Veränderungsbereitschaft und der Kompetenz<br />

unserer Mitarbeitenden ist es gelungen, wichtige<br />

Innova tionsprojekte zu realisieren. Dies gibt uns die<br />

Zuversicht, die Anforderungen der Zukunft erfolgreich<br />

zu meistern.<br />

Das führende Spital der Region<br />

10 l 11<br />

Als Zentrumsspital bietet das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ein<br />

umfassendes medizinisches Angebot von hoher Qualität.<br />

Unsere Mitarbeitenden stehen jeden Tag rund um<br />

die Uhr für unsere Patientinnen und Patienten im Einsatz.<br />

Jedes Jahr nehmen über 60 000 Patienten unsere<br />

Leistungen in Anspruch. Dies macht das <strong>Spitalzentrum</strong><br />

zum führenden Spital in der Region <strong>Biel</strong>–Seeland–Berner<br />

Jura.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden über 12 500 stationäre Patienten<br />

und gegen 52 400 ambulante Patienten behandelt.<br />

Nach einem Rückgang im Jahr 2010 (–1,0%) war im<br />

Berichtsjahr im stationären Bereich wieder ein kleines<br />

Wachstum (+0,6%) zu verzeichnen. Die Aufenthaltsdauer<br />

sank leicht auf 6,9 Tage (Vorjahr: 7,0). Im ambulanten<br />

Bereich stieg die Patientenzahl um 9,5% (Vorjahr:<br />

+3,0%) kräftig an.<br />

Medizinische Kompetenzen stärken<br />

Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> passt sein Angebot neuen<br />

Ent wicklungen und Bedürfnissen an. Dazu gehören<br />

wirksame diagnostische und therapeutische Ver fahren<br />

sowie eine bedarfsgerechte Infrastruktur, aber insbesondere<br />

auch qualifizierte Mitarbeitende. Durch die<br />

Schaffung neuer Kaderarztstellen hat das Spital seine<br />

medizinischen Kompetenzen in diversen Bereichen<br />

verstärkt. Dank neuer leitender Ärzte in der Kardiologie,<br />

der Endokrinologie und Diabetologie, der Neurologie<br />

sowie Radiologie hat das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong><br />

sein Angebot in wichtigen Disziplinen ausgebaut und<br />

verbessert.<br />

Wichtige Investitionen tätigen<br />

Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> investiert in neue Geräte, Systeme<br />

und Anlagen, denn moderne Technologien und<br />

Infrastrukturen sind Voraussetzung und wesentlicher<br />

Bestandteil eines zeitgemässen und qualitativ hochstehenden<br />

medizinischen Leistungsangebots. Neben<br />

neuen Spitalbetten, die den Komfort gewährleisten, der<br />

für das Wohlbefinden unserer Patienten notwendig ist,


wurde im Jahr <strong>2011</strong> auch ein neuer multifunk tionaler<br />

Urologie-Arbeitsplatz angeschafft. Die wichtigste Neuerung<br />

im Berichtsjahr ist jedoch die spitalweite Einführung<br />

des Klinischen Informationssystems (KIS), das die<br />

optimale Erfassung und Übermittlung von Patientendaten<br />

sicherstellt.<br />

Von besonderer Bedeutung ist die Bewilligung eines<br />

Kredits von 85 Mio. Franken zur baulichen Erneuerung<br />

des Spitals durch den Grossen Rat des Kantons Bern<br />

im Dezember <strong>2011</strong>. Dies ist ein klares Bekenntnis des<br />

Kantons zum <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> und für eine gute medizinische<br />

Versorgung der Bevölkerung der Region.<br />

Klug vernetzt dank Kooperationen<br />

Der Ausbau bestehender und der Aufbau neuer Kooperationen<br />

ermöglichen dem <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong>, seinen<br />

Patientinnen und Patienten integrierte Angebote über<br />

das eigene Leistungsspektrum hinaus zu offerieren.<br />

Die langjährige Kooperation mit dem Inselspital Bern<br />

sichert unseren Patienten einen guten Zugang zur<br />

universitären Medizin. Dank der Kooperation mit dem<br />

Hôpital du Jura Bernois (HJB) ist unser Spital für alle<br />

Patientinnen und Patienten aus dem Berner Jura, die<br />

nicht im HJB behandelt werden können, das bevorzugte<br />

medizinische Kompetenzzentrum.<br />

Im Frühling <strong>2011</strong> wurde zudem in Zusammenarbeit mit<br />

dem Verein HAND (Hausarzt Notfalldienst <strong>Biel</strong>/<strong>Bienne</strong>)<br />

die «notfallpraxisbiel» eröffnet. Diese Praxis wird in der<br />

Infrastruktur des Spitals von Hausärzten betrieben. Sie<br />

ist abends sowie an den Wochenenden geöffnet und<br />

kümmert sich um leichtere Notfälle, die keine Spitalbehandlung<br />

benötigen. Zusammen mit der Notfallstation<br />

für Erwachsene und dem Kindernotfall werden damit<br />

im <strong>Spitalzentrum</strong> unter einem Dach umfassende und<br />

bedarfsgerechte Notfalldienstleistungen erbracht.<br />

Auch die Zusammenarbeit mit nachgelagerten Pflegeinstitutionen<br />

wurde im Berichtsjahr ausgebaut. Damit<br />

soll gewährleistet werden, dass Patienten nicht länger<br />

als medizinisch notwendig im Spital bleiben und auf<br />

eine Anschlusslösung warten müssen.<br />

Qualität im Fokus<br />

Die medizinischen Möglichkeiten steigen stetig, genauso<br />

wie die Erwartungen der Patientinnen und Patienten<br />

an eine hochstehende medizinische Versorgung.<br />

Für das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> hat die Zufriedenheit seiner<br />

Patienten höchste Priorität. Es beteiligt sich denn auch<br />

an den massgeblichen Qualitätsmessungen und -berichterstattungen<br />

auf nationaler und kantonaler Ebene<br />

und hat im Jahr <strong>2011</strong> den «Nationalen Qualitätsvertrag»<br />

unterzeichnet (siehe Seite 36). Zusätzlich werden<br />

für jeden medizinischen Fachbereich spezifische Indikatoren<br />

erhoben und ausgewertet. Auch dies dient der<br />

Qualitätssicherung sowie der kontinuierlichen Verbesserung<br />

der medizinischen und pflegerischen Qualität<br />

unseres Angebots.<br />

Auch die Wirtschaftlichkeit zählt<br />

Neben der medizinischen Qualität wird die Wirtschaftlichkeit<br />

zunehmend zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor<br />

für Spitäler. Nur finanziell gesunde Unternehmen<br />

können sich langfristig im Markt behaupten. Qualität<br />

und Wirtschaftlichkeit sind kein Widerspruch, sondern<br />

das gemeinsame Ergebnis von Kompetenz und guten<br />

Prozessen. Angesichts sinkender Preise muss auch das<br />

<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> seine Wirtschaftlichkeit verbessern<br />

und seine Fallkosten senken. Dazu wurden bereits im<br />

Jahr 2010 und auch im Jahr <strong>2011</strong> gezielt Massnahmen<br />

ergriffen. Prozessverbesserungen erfolgten bei den<br />

teuren medizinischen Infrastrukturen (z.B. auf der Intensivpflegestation<br />

oder im Operationssaal), auf den<br />

Bettenstationen, aber auch in der Logistik (z.B. Wäscherei<br />

oder Reinigung) und der Administration.<br />

Eine Folge dieser Massnahmen ist der Abbau von Stellen,<br />

der zur Sicherung der wirtschaftlichen Stärke des<br />

Spitals – und damit zum langfristigen Erhalt von Arbeitsplätzen<br />

– unumgänglich ist. In den Jahren 2010<br />

bis 2012 werden rund 100 Stellen ab- und umgebaut.<br />

Ziel ist es, diesen Ab- und Umbau möglichst sozialverträglich<br />

zu gestalten.


Für unsere Mitarbeitenden<br />

Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> bleibt auch in einer Zeit des<br />

Wandels ein verlässlicher Arbeitgeber. Mit den Personalverbänden<br />

wurden wirkungsvolle flankierende<br />

Massnahmen zur Unterstützung der von den Veränderungen<br />

betroffenen Mitarbeitenden vereinbart. Mit internen<br />

und externen Unterstützungsangeboten sollen<br />

Anschlusslösungen gefunden und Entlassungen in die<br />

Arbeitslosigkeit vermieden werden. Erfreulich ist: Für<br />

alle bis Ende <strong>2011</strong> betroffenen Mitarbeitenden wurden<br />

ausser in einem einzigen Fall solche Anschlusslösungen<br />

gefunden.<br />

Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> setzt sich weiterhin aktiv für<br />

die Weiter- und Fortbildung seiner Mitarbeitenden ein.<br />

Das gilt für Ärztinnen und Ärzte ebenso wie für andere<br />

Gesundheitsberufe sowie alle weiteren im Spital vertretenen<br />

Berufsgruppen. Das Spital will eine attraktive<br />

Weiterbildungsinstitution bleiben und seinen Beitrag<br />

an die Aus-, Weiter- und Fortbildung im Gesundheitswesen<br />

leisten.<br />

Unseren Mitarbeitenden gebührt an dieser Stelle ein<br />

grosser, herzlicher Dank für die Hingabe, das Engagement<br />

und die Kompetenzen, mit denen sie sich in den<br />

Dienst unserer Patientinnen und Patienten stellen. Sie<br />

stehen das ganze Jahr rund um die Uhr im Einsatz, und<br />

sie machen den Erfolg unseres Unternehmens aus.<br />

Ein positives Ergebnis<br />

Trotz eines schwierigen Umfelds und weiter sinkender<br />

Preise für stationäre Behandlungen schliesst die Rechnung<br />

<strong>2011</strong> mit einem Gewinn von 1,2 Mio. Franken<br />

(Vorjahr: 0,8 Mio.). Ermöglicht wurde das positive Resultat<br />

dank eines Wachstums im ambulanten Bereich,<br />

einer grossen Kostendisziplin, aber auch dank einer<br />

teilweisen Kompensation der stationären Mindererträge<br />

durch den Kanton. Solche kantonalen Kompensationsleistungen<br />

wird es mit der neuen Spitalfinanzierung<br />

ab 2012 nicht mehr geben. Das <strong>Spitalzentrum</strong><br />

<strong>Biel</strong> begrüsst jedoch diesen weiteren wichtigen Schritt<br />

in Richtung einer umfassenden Übernahme der wirtschaftlichen<br />

Eigenverantwortung durch die Spitäler.<br />

12 l 13<br />

Der Betriebsertrag stieg um 3,9% auf 166,4 Mio. Franken<br />

(Vorjahr: 160,2 Mio.), der Betriebsaufwand um<br />

4,0% auf 164,0 Mio. Franken (Vorjahr: 157,6 Mio.).<br />

Ohne die besonderen Rückstellungen von 8 Mio. Franken<br />

für Betriebsoptimierungen und Vorsorgeverpflichtungen<br />

konnte der Betriebsaufwand gegenüber dem<br />

Vorjahr sogar leicht reduziert werden.<br />

Eine neue Organisationsstruktur<br />

Im Bewusstsein, dass Strukturen den Zielen eines Unternehmens<br />

dienen und dessen Prozesse unterstützen<br />

sollten, hat das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> im Jahr <strong>2011</strong> neue<br />

Organisationsstrukturen erarbeitet.<br />

Die 18 bisher lose organisierten medizinischen Fachbereiche<br />

wurden per 1. Januar 2012 in 4 Departementen<br />

zusammengefasst: Chirurgie, Medizin, Frau & Kind<br />

sowie Medizinische Dienste. Die Leitungen der Departemente<br />

bestehen je aus einem/r ärztlichen Leiter/in,<br />

einem/r Leiter/in Pflege und einem/r Betriebswirtschafter/in.<br />

Eine dieser Personen übernimmt die Funktion<br />

des/r Departementsleiters/in. Die Departemente erhalten<br />

zudem eine Leistungs- und Ergebnisverantwortung.<br />

Diese Organisationsform soll dazu beitragen, die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern, Synergien<br />

zu nutzen und eine hohe Behandlungsqualität zu<br />

gewährleisten.<br />

Weiter wurden die finanzwirtschaftlichen und logistischen<br />

Aufgaben klarer gebündelt. Sie sind neu einem<br />

Geschäftsbereich Finanzen und einem Geschäftsbereich<br />

Betrieb zugeordnet.<br />

Ausblick auf künftige Herausforderungen<br />

Das Jahr 2012 steht im Zeichen der Einführung der<br />

Fallpauschalen SwissDRG und der neuen Spitalfinanzierung.<br />

Hinzu kommen weiter sinkende Preise im stationären<br />

Bereich. Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ist jedoch auf<br />

diese Veränderungen gut vorbereitet und wird seinen<br />

Entwicklungsprozess auch unter den neuen Bedingungen<br />

konsequent und zielsicher fortsetzen.


Das medizinische Leistungsangebot wird kontinuierlich<br />

verbessert und ausgebaut, mit eigenen Mitteln sowie<br />

– in Zukunft noch mehr als in der Vergangenheit – in<br />

Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern.<br />

Die Massnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />

werden fortgeführt. Neben einer überdurchschnittlichen<br />

Qualität will das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> auch<br />

eine überdurchschnittliche Wirtschaftlichkeit erreichen.<br />

Dies ist zur Sicherung der Zukunft notwendig, denn<br />

Spitäler brauchen eine genügend hohe Eigenkapitaldecke<br />

sowie finanzielle Handlungsspielräume als Reserve<br />

und für Investitionen.<br />

Im Zentrum unserer Arbeit stehen jedoch nach wie vor<br />

die Gesundheit und die Zufriedenheit unserer Patientinnen<br />

und Patienten. Darauf richten wir unser Handeln<br />

aus, und deshalb messen wir der Qualität unserer<br />

medizinischen und pflegerischen Leistungen die höchste<br />

Bedeutung zu. Jeder Patient, jede Patientin, die uns<br />

aufsucht, soll wissen: Im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> erhält er<br />

oder sie zu jedem Zeitpunkt die qualitativ hochstehende<br />

Behandlung, die sie oder er benötigt.<br />

Das Vertrauen, das uns unsere Patienten, Zuweiser, Partner<br />

und Behörden sowie die Bevölkerung der Region<br />

entgegenbringen, stimmt uns zuversichtlich, die Herausforderungen<br />

der Zukunft erfolgreich zu meistern.<br />

Bruno Letsch<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Kennzahlen<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Ambulante Patienten (Fälle) 51 923 47 433<br />

Stationäre Patienten (Fälle) 12 537 12 465<br />

Total Patienten 64 460 59 898<br />

davon:<br />

auf Notfallstation betreut 20 049 17 912<br />

auf Intensivpflegestation betreut 910 939<br />

Pflegetage 86 200 86 712<br />

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer (Tage) 6,9 7,0<br />

Anzahl Betten 270 272<br />

davon auf Intensivpflegestation 8 8<br />

Personal (Stellen) 1 949 969<br />

Betriebsertrag (Mio. CHF) 166,4 160,2<br />

davon Patientenerträge 159,8 153,2<br />

Betriebsaufwand (Mio. CHF) 164,0 157,6<br />

davon Personalaufwand 115,7 109,2<br />

Jahresgewinn (Mio. CHF) 1,2 0,8<br />

1 Besetzte Vollstellen am Jahresende, ohne Personal in<br />

Ausbildung und mit Nebenbetrieben. Die Stellen sind auf<br />

rund 1281 Personen verteilt.


14 l 15


LEISTUNGEN &<br />

RESSOURCEN<br />

Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> bietet seinen Patientinnen und Patienten in vielen Bereichen<br />

der modernen Medizin eine breite Leistungspalette. Nichtsdestotrotz hat es auch im<br />

Jahr <strong>2011</strong> die Weiterentwicklung seines Angebots vorangetrieben. Dabei setzt es<br />

mit Erfolg auf Vernetzung und gezielte Zusammenarbeit mit kompetenten Akteuren<br />

sowie auf die Verpflichtung bestens qualifizierter Medizinerinnen und Mediziner.<br />

Am Puls der Zeit<br />

Dank der Zusammenarbeit mit <strong>Biel</strong>er Hausärzten konnte mit der «notfallpraxisbiel»<br />

ein neues Angebot geschaffen werden, das es ermöglicht, dem spürbar erstarkten<br />

Bedürfnis der Bevölkerung nach der Behandlung von kleinen Notfällen im Akutspital<br />

zu begegnen. Auch in weiteren medizinischen Fachgebieten ist das <strong>Spitalzentrum</strong><br />

<strong>Biel</strong> am Puls der Zeit: Basierend auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen wurden<br />

für die Computertomographie besonders strahlenschonende Techniken eingeführt,<br />

damit sich Patienten unter Beibehaltung erstklassiger Bildqualität mit einer möglichst<br />

niedrigen Strahlendosis untersuchen lassen können.<br />

Bedürfnisgerecht<br />

Auf die medizinischen Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten gilt es in jeder<br />

Lebensphase situationsgerecht zu antworten. Sie sollen im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> stets<br />

eine qualitativ hochstehende, individuell angepasste Behandlung erhalten. Für Kinder<br />

sind chirurgische Eingriffe leichter zu bewältigen, wenn sie ambulant erfolgen.<br />

Therapien für betagte Menschen hingegen können sich oft nicht allein auf punktuelle<br />

akutmedizinische Massnahmen beschränken, sondern müssen vermehrt auch die<br />

langfristige Erhaltung der Gesundheit in den Blick nehmen. Im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong><br />

spannen diverse Fachdisziplinen zusammen, um ältere Patientinnen und Patienten<br />

nicht nur in der Genesungsphase, sondern auch darüber hinaus zu unterstützen und<br />

gesundheitlich zu stärken.<br />

16 l 17


Ambulante Kinderchirurgie l<br />

«Du musst nicht im Spital bleiben»<br />

Ein Kind wird in seiner gewohnten<br />

Umgebung schneller gesund<br />

als im Spital. Deshalb werden<br />

kleinere und mittlere Operationen<br />

bei Kindern ambulant durchgeführt.<br />

Die Kinder sind froh, und<br />

die Rückmeldungen der Eltern<br />

durchwegs positiv. Dr. Markus<br />

Bittel, Chefarzt der Kinderchirurgie,<br />

erklärt die Hintergründe.<br />

Dr. Markus Bittel<br />

Chefarzt Kinderchirurgie<br />

Kleinere bis mittlere chirurgische<br />

Eingriffe – und die machen 80%<br />

aller Operationen in der Kinderklinik<br />

Wildermeth aus – werden<br />

ambulant durchgeführt. Diese Praxis<br />

hat nichts mit dem Spardruck<br />

auf den Gesundheitskosten zu<br />

tun, sondern geschieht allein zum<br />

Wohl des Kindes. Dr. Markus Bittel<br />

beschreibt es so: «Die Kinder hören<br />

ja zu, wenn ich mit ihren Eltern<br />

über eine Operation spreche. Wenn<br />

ich ihnen dann sage: ‹Weisst du, du<br />

kommst am Morgen und kannst am<br />

Abend schon wieder heim und in<br />

deinem eigenen Bett schlafen› – da<br />

beginnt jedes Kind sofort zu strahlen.<br />

Wenn man abends wieder heim<br />

darf, muss man ja gar nicht wirklich<br />

ins Spital.» Diese Philosophie ist<br />

keine <strong>Biel</strong>er Erfindung, sondern<br />

entspricht den Anforderungen an<br />

jede Schweizer Kinderklinik in der<br />

Schweiz, die sich an der Charta für<br />

Kinder im Spital orientiert.<br />

Immer wieder informieren<br />

Die Entscheidung, ob eine Operation<br />

ambulant durchgeführt werden<br />

kann, fällen Chirurg, Narkosearzt<br />

und die Eltern gemeinsam. Eltern<br />

und Kind werden nicht einfach vor<br />

vollendete Tatsachen gestellt. Jeder<br />

Behandlungsschritt wird ihnen<br />

erklärt und begründet. «Meistens<br />

kommen die Kinder ja aus einer<br />

unserer kinderchirurgischen Zuweisungspraxen,<br />

da ist das Wesentliche<br />

schon mal besprochen», erklärt<br />

Bittel.<br />

«Am Tag vor der Operation sehen<br />

wir Eltern und Kind nochmals.<br />

Chirurg und Anästhesist erklären,<br />

wie alles ablaufen wird, z.B. ob die<br />

Narkose mit einer Spritze gemacht<br />

wird oder mit einer Maske. Und<br />

das in einer Sprache, die auch das<br />

Kind versteht.» Am Operationstag<br />

selbst begleiten Mutter oder Vater<br />

ihr Kind bis in den Vorraum des<br />

Operationssaals und sind bei ihm,<br />

bis es eingeschlafen ist.<br />

Schnell erholt<br />

Sie sind auch im Aufwachsaal<br />

wieder da, wenn das Kind erwacht.<br />

Meistens sind die kleinen Patienten<br />

nach drei, vier Stunden schon<br />

wieder mobil. «Es passiert oft, dass<br />

besorgte Eltern anfänglich meinen,<br />

es wäre sicher besser, wenn das<br />

Kind noch eine Nacht im Spital<br />

bleiben könnte. Aber wenn sie<br />

sehen, wie schnell ihr Kind wieder<br />

erholt ist, spielen oder essen mag,<br />

dann sagen sie: ‹Wir gehen dann<br />

doch lieber heim.› Vor dem Austritt<br />

wird ihnen zudem vom Operateur<br />

nochmals genau berichtet, wie die<br />

Operation verlaufen ist und was in<br />

der Nachbehandlung zu tun ist.<br />

Eltern nehmen diese Zusatzaufgaben<br />

gerne auf sich. Dr. Markus<br />

Bittel weiss: «Sie lassen sich<br />

gerne belasten, wenn sie dafür das<br />

Kind bei sich behalten können.<br />

Ich erkläre auch immer: ‹Rufen<br />

Sie sofort an, wenn ein Problem<br />

auftaucht!› Und ich darf sagen: Es<br />

kommen praktisch nie Anrufe an<br />

unsere Notfallstation.»


notfallpraxisbiel l<br />

Mit den Hausärztinnen und Hausärzten<br />

Jahr für Jahr steigen die Patientenzahlen<br />

der Notfallstationen.<br />

Letztes Jahr wurde im <strong>Spitalzentrum</strong><br />

<strong>Biel</strong> die 20 000er-Grenze<br />

überschritten. Eine Entlastung<br />

bringt die im April <strong>2011</strong> eröffnete<br />

«notfallpraxisbiel», die in den<br />

Räumen des <strong>Spitalzentrum</strong>s in<br />

Zusammenarbeit mit den Hausärzten<br />

betrieben wird. Chefarzt<br />

Dr. Claudio Jenni spricht über<br />

mobile Lebensgestaltung und<br />

gemeinsamen Nutzen.<br />

Dr. Claudio Jenni<br />

Chefarzt Intensivstation und Notfall,<br />

ärztlicher Leiter Departement<br />

Medizinische Dienste<br />

Warum wird die Notfallstation<br />

immer mehr zur ersten medizinischen<br />

Anlaufstelle?<br />

Das hat verschiedene Gründe: Zum<br />

einen haben gerade jüngere Menschen<br />

zunehmend keinen Hausarzt<br />

mehr. Das ist auch ein Effekt<br />

unserer mobileren Lebensgestaltung.<br />

Da wohnt jemand in Zürich,<br />

arbeitet aber in <strong>Biel</strong>. Wird er krank<br />

oder hat er einen Unfall, ist der<br />

Hausarzt weit weg. Wir hören aber<br />

auch Argumente wie: «Ja, ich hätte<br />

heute Nachmittag einen Termin bei<br />

meinem Hausarzt gehabt, wollte es<br />

aber schon heute Morgen schnell<br />

zeigen kommen.» Dieser «Subito-<br />

Haltung» – ebenfalls eine Begleiterscheinung<br />

unserer modernen<br />

Lebensweise – kann sich auch die<br />

Medizin nicht entziehen.<br />

Wurde die Notfallpraxis in erster<br />

Linie eingeführt, um mehr Patienten<br />

behandeln zu können?<br />

Nicht nur, es kommt auch die<br />

Pa tientenzufriedenheit hinzu.<br />

Schwerkranke Patientinnen sind mit<br />

uns immer zufrieden. Selbst wenn<br />

sie heftige Bauchschmerzen haben,<br />

verstehen sie, dass im Hintergrund<br />

18 l 19<br />

Abklärungen und Analysen laufen<br />

und dass das seine Zeit braucht.<br />

Umgekehrt gilt: Je leichter jemand<br />

krank ist, desto schneller wird er<br />

unzufrieden, wenn er nicht prompt<br />

versorgt wird. Dazu kommt, dass<br />

das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ein Ausbildungsspital<br />

ist, d.h., wir brauchen<br />

für die gleichen Entscheide meist<br />

etwas länger als ein Hausarzt:<br />

Unser Dienstarzt, meistens ein<br />

Assistenzarzt, muss seine Fälle mit<br />

seinem Oberarzt durchbesprechen,<br />

und dieser muss seine Diagnosen<br />

kontrollieren. Ein Hausarzt führt<br />

aber selbständig eine eigene Praxis<br />

und kennt sich mit den Praxisfällen<br />

bestens aus – das geht viel rascher<br />

als bei uns. Er kann in 5 Präsenzstunden<br />

am Abend rund 20 Fälle<br />

behandeln. Das ist für uns eine<br />

deutliche Entlastung.<br />

Wer entscheidet, welche Patienten<br />

der Notfallpraxis zugewiesen<br />

werden?<br />

Bei uns ist die Schichtleiterin der<br />

Pflege für die erste Einschätzung<br />

zuständig. Sie definiert die medizinischen<br />

Prioritäten. Dank ihrer<br />

Erfahrung kann sie das ebenso<br />

gut wie ein Arzt. Wir machen


eine Triage in schwere, mittlere<br />

und leichte Fälle. Nur die leichten<br />

Fälle werden an die Notfallpraxis<br />

weitergeleitet.<br />

Kommt es vor, dass aus der Notfallpraxis<br />

Patientinnen in den regulären<br />

Spital-Notfall zurückgeschickt<br />

werden?<br />

Ganz wenige. Ein Beispiel: Eine<br />

junge Frau kam mit Fieber und<br />

Kopfschmerzen zu uns. Im<br />

Ge spräch erfuhr der Hausarzt, dass<br />

sie eben von einer Reise im südlichen<br />

Afrika zurückgekehrt war.<br />

Sofort vermutete er Malaria und<br />

schickte die Frau für weitere Abklärungen<br />

zu uns zurück. Die Blutanalyse<br />

bestätigte seinen Verdacht.<br />

Was ist der grösste Vorteil für die<br />

Hausärzte, diese Notfallklinik zu<br />

betreiben?<br />

Die Notfallärzte empfingen früher<br />

die Notfallpatienten nach 17 Uhr in<br />

ihrer eigenen Praxis. Nur hatten sie<br />

in diesen Randstunden oft nur eine<br />

eingeschränkte Infrastruktur zur<br />

Verfügung. Im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong><br />

können sie auf alles zurückgreifen<br />

– vom Labor über das EKG bis<br />

zum Röntgengerät. Auch können<br />

sie jederzeit Spitalkollegen für eine<br />

Zweitmeinung anfragen. Es war<br />

uns immer ein Grundanliegen, für<br />

die Notfalldienste eine Lösung<br />

zusammen mit den Hausärzten<br />

zu erarbeiten. Es muss für beide<br />

Seiten – und natürlich auch für die<br />

Pa tien tinnen und Patienten – Vorteile<br />

bringen. Das haben wir nun<br />

mit diesem Modell erreicht.<br />

Ist damit die Tatsache der steigenden<br />

Anzahl Notfälle aufgefangen?<br />

Für eine gewisse Zeit sicher. Wir<br />

haben ja nicht das Rad neu erfunden,<br />

sondern das Modell des Spitals<br />

Baden übernommen. Dort funktioniert<br />

diese Zusammenarbeit<br />

seit Jahren. Tatsache bleibt, dass<br />

die Notfallzahlen weiter steigen<br />

werden. Kommt dazu, dass in den<br />

nächsten Jahren eine ganze Generation<br />

von Hausärzten in Pension<br />

Klare Strukturen<br />

Ihr Fazit nach einem Jahr?<br />

Diese Praxis bietet Vorteile für<br />

alle Beteiligten. Die Patienten<br />

mit Bedarf nach einer Hausarztbehandlung<br />

werden schneller<br />

bedient. Und wenn die ambulante<br />

Medizin an ihre Grenzen<br />

gerät, ist der Spezialist bereits im<br />

Haus. Für uns Hausärzte sind die<br />

Notfalldienste berechenbarer und<br />

strukturierter geworden.<br />

Wie wirkt sich das aus?<br />

Es gibt kein Warten am Telefon<br />

oder in der eigenen Praxis<br />

mehr. Sind wir in unserer Spital-<br />

Notfallpraxis, ist das Vorzimmer<br />

ständig besetzt. Das bedeutet mehr<br />

Arbeitsstunden, aber ab 22.00 Uhr<br />

können wir die Betreuung der<br />

Notfallnummer an das <strong>Spitalzentrum</strong><br />

übergeben und kommen<br />

so zu mehr Nachtruhe. Und der<br />

Pikett-Arzt in der Stadt erhält nur<br />

jene Anrufe, bei denen er wirklich<br />

vor Ort nötig ist.<br />

Klappte die neue Zusammenarbeit<br />

vom ersten Moment an?<br />

Es gab eine kurze Eingewöhnungszeit,<br />

denn wir Hausärzte<br />

gehen wird. Um nochmals auf das<br />

Beispiel Baden zurückzukommen:<br />

Dort wird die Notfallpraxis<br />

im Spital heute während des<br />

ganzen Tages betrieben, nicht<br />

nur in den Randstunden und an<br />

Wochenenden.<br />

Dr. Christian Hänggli, Präsident des Vereins Hausarzt-Notfalldienst<br />

<strong>Biel</strong>/<strong>Bienne</strong> (HAND), ist zufrieden mit dem ersten Betriebsjahr der<br />

«notfallpraxisbiel».<br />

sind es gewohnt, alleine zu<br />

arbeiten. Jetzt können wir auf<br />

Spezialisten und eine Diagnostik-<br />

Infrastruktur zurückgreifen, das<br />

ist eine Erleichterung. Gleichzeitig<br />

mussten sich die Spitalärzte an<br />

eine Vielzahl neuer Kolleginnen<br />

und Kollegen gewöhnen. Doch<br />

gerade junge Assistenzärzte, also<br />

angehende Spezialisten, können<br />

so beobachten, wie sich Hausarzt-<br />

und Spitalmedizin ergänzen,<br />

und lernen so unser Berufsbild<br />

besser kennen. Denn Hausärzte<br />

werden ja nicht jene, die es nicht<br />

zum Spezialisten schaffen, sondern<br />

jene, welche Hausarztmedizin als<br />

Spezialisierung gewählt haben.<br />

Dr. Christian Hänggli<br />

Hausarzt, Präsident Verein HAND


Medizin im Alter l In Bewegung bleiben<br />

Wir werden immer älter. Neue<br />

Konzepte und Dienstleistungen<br />

unterstützen Seniorinnen und<br />

Senioren, ihren Lebensabend<br />

aktiv und wo immer möglich<br />

in den eigenen vier Wänden zu<br />

verbringen. Drei Fachleute des<br />

<strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong> erzählen über<br />

ihre Arbeit mit älteren Menschen.<br />

Dr. Hans Pihan<br />

Leitender Arzt Neurologie,<br />

Leiter Memory Clinic<br />

George Pels<br />

Chefphysiotherapeut<br />

Dr. Thomas Widmer<br />

Leitender Arzt Geriatrie<br />

(v.l.n.r.)<br />

In einem Akutspital beginnt die<br />

umfassendere Betreuung eines<br />

Se niors oder einer Seniorin oft mit<br />

einem handfesten Problem: Ein<br />

Sturz, ein Bruch oder eine Verwirrtheit<br />

sind Anlass für den Spitalaufenthalt<br />

oder den Besuch beim Neurologen.<br />

Neben der Behandlung<br />

des akuten Problems werden die<br />

betagten Patienten auch zu ihrem<br />

allgemeinen Gesundheitszustand<br />

befragt und getestet. Sind sie älter<br />

als 75 Jahre, erfüllen sie gewisse Voraussetzungen<br />

und erteilt die Krankenkasse<br />

auf eine entsprechende<br />

Anfrage eine Kostengutsprache,<br />

bietet das <strong>Spitalzentrum</strong> nach der<br />

Behandlung des akuten Problems<br />

eine geriatrische Rehabilitationszeit<br />

von zwei bis drei Wochen an.<br />

Vielschichtige Rehabilitation<br />

«Wir wählen jene Patienten aus<br />

den Akutkliniken aus, bei denen<br />

gute Chancen bestehen, dass sie<br />

mit einer entsprechenden Rehabilitation<br />

wieder in ihre gewohnte<br />

Wohnumgebung zurückkehren<br />

können», sagt Dr. Thomas Widmer,<br />

Leiter des geriatrischen Stützpunkts<br />

im <strong>Spitalzentrum</strong>. Ein Sturz mit<br />

entsprechenden Folgen kann viele<br />

Ursachen haben. «Rein statistisch<br />

20 l 21<br />

gesehen passiert es Menschen ab 60<br />

einmal pro Jahr, dass sie stolpern<br />

und hinfallen», erklärt Dr. Hans<br />

Pihan, Leitender Arzt Neurologie.<br />

Und der Chefphysiotherapeut<br />

George Pels weiss, «dass sich ohne<br />

Training die Muskeln ab dem 50.<br />

Lebensjahr zurückbilden». Weniger<br />

Kraft heisst weniger Sicherheit beim<br />

Gehen oder Treppensteigen.<br />

Ist eine Patientin in die Rehabilitation<br />

aufgenommen worden,<br />

kümmert sich ein Netzwerk von<br />

Therapeuten, Ärzten, Sozialarbeitenden,<br />

Pflegenden und Seelsorgern<br />

gemeinsam um sie. Während zum<br />

Beispiel ein Bruch verheilt, muss<br />

die Patientin wieder Vertrauen in<br />

ihr Bein und ihren Gang finden.<br />

«Da helfen wir unter anderem mit<br />

gezieltem Krafttraining», erklärt<br />

George Pels, «denn der Muskel<br />

kann auch wieder aufgebaut werden.<br />

Selbst wer nicht gerne Sport<br />

macht, kann Übungen im Alltag<br />

ausführen, die gezielt helfen, die<br />

notwendigen Fähigkeiten wiederzuerlangen.»<br />

«Die Ergotherapie<br />

kann die Patientin unterstützen,<br />

indem sie Tipps und Tricks, z.B.<br />

rund ums Anziehen oder die<br />

Arbeit in der Küche, vermittelt.<br />

Bei einem Besuch in der Wohnung


der Patientin werden Stolperfallen<br />

und andere Gefahren erkannt und<br />

beseitigt», ergänzt Dr. Widmer.<br />

Abbau heisst Anfälligkeit<br />

Wir bauen im Alter nicht nur Muskeln<br />

ab. Auch unsere Hirntätigkeit<br />

lässt nach, lässt uns langsamer<br />

werden, oder es zeigen sich erste<br />

Anzeichen von Vergesslichkeit oder<br />

einer Orientierungsschwäche. «Das<br />

Risiko, dass wir an einer Demenz<br />

erkranken, nimmt ab dem Alter von<br />

60 Jahren deutlich zu», weiss Dr.<br />

Pihan. Das Alter ist der wichtigste<br />

Risikofaktor. Was bei einem Einzelnen<br />

dazu führt, dass er die Alzheimer-Krankheit<br />

– die häufigste<br />

Demenzerkrankung – bekommt,<br />

ist bis heute nicht bekannt. Wissenschaftlich<br />

gesichert ist hingegen die<br />

Beobachtung, «dass Hirntätigkeit<br />

und körperliche Bewegung etwas<br />

miteinander zu tun haben und<br />

sich gegenseitig stimulieren. Und<br />

ganz generell: Alles, was Herz und<br />

Kreislauf krank macht, erhöht auch<br />

das Risiko für eine Demenz.»<br />

Ziel der Rehabilitation ist es, die<br />

Seniorinnen und Senioren wieder zu<br />

einem möglichst selbstbestimmten<br />

Leben zu befähigen. «Manchmal<br />

hadern ältere Menschen mit sich und<br />

der Tatsache, dass sie nicht mehr<br />

ganz alles selber machen können,<br />

dass sie die Hilfe von der Spitex,<br />

Verwandten oder eines Putzdienstes<br />

beanspruchen müssen», weiss<br />

Thomas Widmer. Da müsse man<br />

ihnen Zeit geben, sich an die neuen<br />

Verhältnisse zu gewöhnen. Rund<br />

zwei Drittel der Rehabilitationspatienten<br />

schaffen das.<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse<br />

Zeit ist auch für Physiotherapeut<br />

Pels ein wichtiger Faktor. «Jedes<br />

Aufbautraining kennt so etwas wie<br />

einen ersten Schwellenwert. Nach<br />

etwa vier oder fünf Wochen hat<br />

der Patient im Krafttraining diese<br />

Schwelle erreicht. Ab dann wird es<br />

einfacher. Beim Gleichgewichtstraining<br />

wird diese Schwelle schon viel<br />

schneller überschritten.»<br />

Und bleiben die Leute bei ihren<br />

Übungen? «Unsere Kurse sind in<br />

kürzester Zeit ausgebucht, und viele<br />

ehemalige Patienten trainieren auch<br />

weiterhin bei uns.»<br />

«Wir leben ja in einer aufgeklärten<br />

Zeit», sagt Neurologe Pihan. «Die<br />

öffentliche Diskussion über verschiedene<br />

Formen der Demenz und<br />

ihre Auswirkungen im Alltag haben<br />

die Krankheit entmystifiziert.<br />

Die Leute werten den Abbau der<br />

Hirntätigkeit nicht mehr als Fluch,<br />

sondern als eine Fehlfunktion, die<br />

mit geeigneten Mitteln und den<br />

richtigen Medikamenten zumindest<br />

im Anfangsstadium gut kompensiert<br />

werden kann. Zudem lernen<br />

wir durch die Enttabuisierung der<br />

Demenzerkrankung auch besser mit<br />

den Betroffenen und deren Angehörigen<br />

umzugehen.»<br />

Rezepte und Tipps<br />

Fragt man die Fachleute nach einem<br />

Rezept, wie man gesünder und aktiver<br />

alt werden kann, sagt Dr. Hans<br />

Pihan: «Es geht nicht in erster Linie<br />

darum, gesünder zu leben, sondern<br />

vielmehr darum, Dinge zu lassen,<br />

die einem schaden.» Und er mahnt<br />

zu einem vorsichtigen Umgang mit<br />

Medikamenten. «Eine Studie aus<br />

Deutschland belegt, dass jede dritte<br />

Spitaleinweisung im geriatrischen<br />

Bereich auf medikamentöse Nebenwirkungen<br />

zurückzuführen ist.»<br />

Gesund bleiben bedeutet vor<br />

allem viel Bewegung, ausgewogene<br />

Ernährung, kein Raubbau am<br />

Körper. «Wichtig ist auch, dass wir<br />

unser soziales Netzwerk pflegen»,<br />

ergänzt Dr. Thomas Widmer.<br />

«Bei Gruppenaktivitäten wie zum<br />

Beispiel dem Seniorenclub (altersangepasstes<br />

Kraft- und Ausdauertraining)<br />

oder dem ‹Osteofit› geht<br />

es nicht nur um Muskeln, Sehnen<br />

und Knochen, sondern auch um<br />

die Rücksicht und Auseinandersetzung<br />

mit den andern Teilnehmern,<br />

um den menschlichen Kontakt.»<br />

«Üben Sie nicht alleine, sondern<br />

verabreden Sie sich zum Training»,<br />

empfiehlt auch George Pels, «es<br />

hilft über manche Motivationshürde<br />

hinweg.» Und Dr. Hans<br />

Pihan ergänzt: «Gehen Sie tanzen!<br />

Da haben Sie alles zusammen:<br />

Bewegung, Musik, Rhythmisierung<br />

und den sozialen Kontakt.»


Computertomographie l<br />

Bis zu 90% weniger Strahlenbelastung<br />

Die Computertomographie ist aus<br />

dem medizinischen Alltag nicht<br />

mehr wegzudenken. Umso aufmerksamer<br />

wird darauf geachtet,<br />

die dadurch entstehende Strahlenbelastung<br />

für den Patienten<br />

so klein wie möglich zu halten.<br />

PD Dr. Zsolt Szücs, Leitender<br />

Arzt der Radiologie, über Forschung<br />

und Erfolge.<br />

PD Dr. Zsolt Szücs<br />

Leitender Arzt Radiologie<br />

Herr Dr. Szücs, wie kann man die<br />

Strahlenbelastung einer konventionellen<br />

Röntgenaufnahme mit der<br />

einer Computertomographie (CT)<br />

vergleichen?<br />

Je nach Körperregion bedeutet<br />

eine CT-Untersuchung für den<br />

Pa tienten eine 10 bis 400 Mal<br />

grössere Strahlenbelastung als eine<br />

normale Röntgenaufnahme. Aber<br />

wir erhalten dadurch wichtige<br />

Informationen über die Gewebe,<br />

die eine konventionelle Röntgenaufnahme<br />

nicht liefern kann. Um<br />

die Belastung für den Patienten zu<br />

verringern, haben in den letzten<br />

Jahren sowohl Industrie als auch<br />

Radiologen intensiv an der Verbesserung<br />

der Technik gearbeitet.<br />

Sie waren Teil einer nationalen<br />

Forschergruppe am Inselspital Bern.<br />

Mit welchem Ergebnis?<br />

Es ging dabei sowohl um das<br />

Testen neuer Technologien der<br />

CT-Hersteller wie auch um den<br />

22 l 23<br />

sinnvollen Einsatz verschiedener<br />

einfacher Massnahmen zur Strahlenreduktion.<br />

Wir versuchten herauszufinden,<br />

wie tief man mit der<br />

Dosis gehen kann, sodass die Bilder<br />

immer noch aussagekräftig bleiben.<br />

Dieser Prozess des Ausbalancierens<br />

führt dazu, dass wir heute auch mit<br />

älteren CT-Geräten die Belastung –<br />

je nach Körperregion – um 20 bis<br />

60%, mit neueren Geräten bis 90%<br />

verringern können. Im Alltag des<br />

<strong>Spitalzentrum</strong>s wird auch auf eine<br />

Computertomographie verzichtet,<br />

wenn eine andere Methode, z.B.<br />

Ultraschall oder Magnetresonanztomographie,<br />

Informationen für<br />

eine Diagnose liefern kann. Denn<br />

eines ist sicher: Der Verzicht auf<br />

eine CT-Untersuchung, die nicht<br />

unbedingt gemacht werden muss,<br />

ist für den Patienten der beste<br />

Schutz vor Strahlenbelastung. Man<br />

kann also mit achtsamem Umgehen<br />

die Belastung für die Patienten<br />

enorm verringern.<br />

Besteht weiterhin die Aussicht, dass<br />

trotz steigender Ansprüche an die<br />

Daten die Belastung für die Patienten<br />

weiter abnehmen wird?<br />

Ja sicher. In den letzten fünf Jahren<br />

hat die Industrie ihren Entwicklungsfokus<br />

geändert. Früher waren<br />

die scharfen Bilder am wichtigsten,<br />

und die Strahlenbelastung spielte<br />

weniger eine Rolle. Heute hat<br />

die geringere Strahlenbelastung<br />

bei gleichbleibender Bildqualität<br />

oberste Priorität. An Radiologie-<br />

Kongressen und in der Weiterbildung<br />

ist dies ein ständig wiederkehrendes<br />

Thema. Ich erwarte, dass<br />

die zunehmende Achtsamkeit und<br />

die verbreiterte Anwendung neuer<br />

Technologien die Strahlenbelastung<br />

trotz steigender CT-Untersuchungszahlen<br />

senken werden.


Geschäftsbereiche und Verantwortliche<br />

Stand am 1.1.2012<br />

Medizin<br />

Medizinischer Leiter<br />

Prof. Dr. Urban Laffer<br />

Adjunktin<br />

Mirjam Morgenthaler<br />

Departement<br />

Chirurgie Departementsleiter/<br />

Ärztlicher Leiter<br />

Dr. Hans Peter Sieber<br />

Leitung Pflege<br />

Susanne Fink<br />

Betriebswirtschafterin<br />

Ludmilla Sturny<br />

Chirurgie<br />

Chefarzt<br />

Prof. Dr. Urban Laffer<br />

Ophthalmologie<br />

Chefarzt<br />

Dr. Pierre Fitting<br />

Orthopädie<br />

Chefarzt<br />

Dr. Hans-Peter Sieber<br />

Urologie<br />

Chefarzt<br />

PD Dr. Roberto Casella<br />

Leitende Ärzte<br />

Dr. Paul-Martin Sutter<br />

Dr. Seline Voney<br />

Dr. Hans-Ueli Würsten<br />

Médecins adjoints<br />

Dr. Francis Chammartin<br />

Dr. Walther Keller<br />

Hals-Nasen-Ohren Médecins adjoints<br />

Dr. Marcel Stampfli, Dr. Daniel Althaus,<br />

Dr. Ariane Baumann, Dr. Thomas Schweri<br />

Leitende Ärzte<br />

Dr. Roland Brantschen<br />

Dr. Daniel De Menezes<br />

Dr. Manfred Stucki<br />

Médecin adjoint<br />

Dr. Helen Segmüller<br />

Leitender Arzt<br />

Dr. Martin Daepp


Departement<br />

Medizin Departementsleiter/<br />

Ärztlicher Leiter<br />

Prof. Dr. Jonas Rutishauser<br />

Leitung Pflege<br />

Alice Bart<br />

Betriebswirtschafterin<br />

Isabelle Müller<br />

Innere Medizin<br />

Chefarzt<br />

Prof. Dr. Jonas Rutishauser<br />

Kardiologie<br />

Chefarzt<br />

Dr. Heinz Schläpfer<br />

Nephrologie<br />

Chefarzt<br />

Dr. Zeev Glück<br />

Neurologie<br />

Chefarzt<br />

Dr. Filippo Donati<br />

Onkologie<br />

Chefarzt<br />

Prof. Dr. Markus Borner<br />

Rheumatologie<br />

Chefarzt<br />

Dr. Erwin Wyss<br />

Leitende Ärzte<br />

Dr. Sandra Fatio<br />

Dr. Michael Grob<br />

Dr. Anne-Chantal Lambert<br />

Dr. Madeleine Rothen<br />

Dr. Martin Ulrich<br />

Dr. Thomas Widmer<br />

Leitende Ärzte<br />

Dr. Tomasz Kujawski<br />

Dr. Christian Röthlisberger<br />

Leitende Ärztin<br />

Dr. Silvia Rüegger<br />

Leitender Arzt<br />

Dr. Hans-Albert Pihan<br />

Médecins adjoints<br />

Prof. Dr. Kai Rösler<br />

Dr. Jindrich Strnad<br />

Spitalfachärztin<br />

Dr. Annette Winkler Vatter<br />

24 l 25


Departement<br />

Frau & Kind<br />

Departementsleiterin/<br />

Ärztliche Leiterin<br />

Dr. Kirsten Stähler<br />

Leitung Pflege<br />

Damiana Hafner<br />

Betriebswirtschafter<br />

vakant<br />

Frauenklinik<br />

Chefarzt<br />

Prof. Dr. Uli Herrmann<br />

Frauenklinik<br />

Co-Chefärztin<br />

Dr. Kirsten Stähler<br />

Kinderchirurgie<br />

Chefarzt<br />

Dr. Markus Bittel<br />

Pädiatrie<br />

Chefärztin<br />

Prof. Dr. Christine Aebi<br />

Médecins adjoints<br />

Dr. Régine Bittner<br />

Dr. Béatrice Frei<br />

Leitender Arzt<br />

Dr. Philippe Liniger<br />

Oberarzt (Kaderarztvertretung)<br />

Dr. Reto Villiger<br />

Vertragsärzte<br />

Dr. Avihay Blumberg<br />

Dr. Jean Klingler


Departement<br />

Medizinische<br />

Dienste<br />

Departementsleiter/<br />

Betriebswirtschafter<br />

Luca Todeschini<br />

Ärztlicher Leiter<br />

Dr. Claudio Jenni<br />

Leitung Pflege/MTT<br />

Manfred Kleist<br />

Anästhesie<br />

Chefarzt<br />

PD Dr. Karl Hampl<br />

Apotheke & Labor<br />

Chefapotheker<br />

PD Dr. Thomas Zysset<br />

Notfall &<br />

Intensivpflegestation<br />

Chefarzt<br />

Dr. Claudio Jenni<br />

Operationsabteilung<br />

Leiter<br />

Dr. Peter Bigler<br />

Radiologie<br />

Chefärztin<br />

Dr. Marianne Braunschweig<br />

Physiotherapie<br />

Leitende Ärzte<br />

Dr. Peter Bigler<br />

Dr. Dariusz Kwiatkowski<br />

Dr. Markus Schily<br />

Leitende biomedizinische<br />

Analytikerin<br />

Nadine Gerber<br />

Leitender Arzt<br />

Dr. Marcus Laube<br />

OP-Managerin<br />

Rosi Stanglmair<br />

Leitende Ärzte<br />

PD Dr. Zsolt Szücs<br />

Dr. Ursula Tesche<br />

Leiter MTRA<br />

Renato Leuenberger<br />

Chefphysiotherapeut<br />

George Pels<br />

26 l 27


Pflege<br />

Fabian Schwab<br />

Human Resources<br />

Isabelle Spérisen<br />

Finanzen<br />

Urs Kellerhals<br />

Betrieb<br />

Paul Saxer<br />

Direktion<br />

Bruno Letsch<br />

Pflegeentwicklung Beauftragte Yvonne Basile<br />

Ausbildung Leiterin Barbara Spiegel<br />

Fort- und Weiterbildung Bildungsbeauftragte Cornelia Willi<br />

Bettendisposition Leiterin Claudia Modugno<br />

Patiententransport Leiter Naser Demiraj<br />

Diabetesberatung Leiterin Corinne Widmer Lüdi<br />

Ergotherapie Chefergotherapeutin Ina Zienteck-Krummrein<br />

Ernährungsberatung Leitende Ernährungsberaterin Karin Hangartner<br />

Sozialberatung Leiterin Monika Güntert<br />

Spitalseelsorge evangelisch-reformiert Eric Geiser<br />

römisch-katholisch Judith Bélat<br />

Logopädie Leiterin Monica Koenig-Bruhin<br />

Lohnwesen Leiterin Laurette Charmillot<br />

Zeitmanagement Leiter Andreas Fluri<br />

Rekrutierung &<br />

Personalentwicklung Leiterin Marianne Zumbach<br />

Controlling Leiterin Tatjana Gautschi<br />

Finanzbuchhaltung Leiter Fabrice Gurtner<br />

Patientenadministration Leiterin Jacqueline Wannier<br />

Tarife Leiterin Rosemarie Noesberger<br />

Druckerei Leiter Walter Hofer<br />

Hauswirtschaft &<br />

Gastronomie Leiterin Andrea Krähenbühl<br />

Informatik Leiter Laurent Juillerat<br />

Materialwirtschaft Leiter Bernhard Roder<br />

Technik & Sicherheit Leiter Fredy Wäfler<br />

ICD-Codierung Leiterin Dr. Monika Loeffel<br />

Kommunikation Leiterin Marie-Pierre Fauchère<br />

Qualitätsmanagement Leiterin Dr. Karin Aeberhard


28 l 29


Statistik<br />

Stationäre Patienten<br />

Die Anzahl stationär behandelter<br />

Pa tientinnen und Patienten hat<br />

gegenüber dem Vorjahr um 72 Personen<br />

zugenommen. Die durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer konnte<br />

im Vergleich zum Jahr 2010 erneut<br />

um 0,1 Tage reduziert werden.<br />

Case-Mix<br />

Aufenthaltsdauer<br />

Pflegetage<br />

Patienten nach Fachbereichen <strong>2011</strong> 2010 2009 ∆ <strong>2011</strong> / 2010<br />

Angiologie 26 21 29 5 23,8%<br />

Innere Medizin (inkl. Pneumologie) 3 043 2 892 2 976 151 5,2%<br />

Innere Medizin (Akutgeriatrie) 97 86 10 11 12,8%<br />

Invasive Kardiologie 116 264 265 –148 –56,1%<br />

Nephrologie 157 186 160 –29 –15,6%<br />

Rheumatologie 41 77 79 –36 –46,8%<br />

Total Medizin (M 100) 3 480 3 526 3 519 –46 –1,3%<br />

Chirurgie 3 016 2 939 2 832 77 2,6%<br />

Orthopädie 1 103 1 147 1 230 –44 –3,8%<br />

Handchirurgie 15 25 19 –10 –40,0%<br />

Urologie 461 379 434 82 21,6%<br />

Neurochirurgie - - 1 - -<br />

Total Chirurgie (M 200) 4 595 4 490 4 516 105 2,3%<br />

Gynäkologie 731 659 702 72 10,9%<br />

Geburtshilfe 1 071 1 093 1 083 –22 –2,0%<br />

Gesunde Säuglinge 891 944 909 –53 –5,6%<br />

Total Frauenklinik (M 300) 2 693 2 696 2 694 –3 –0,1%<br />

Pädiatrie 645 707 769 –62 –8,8%<br />

Kinderchirurgie 427 424 464 3 0,7%<br />

Total Kinderklinik (M 400) 1 072 1 131 1 233 –59 –5,2%<br />

Ophthalmologie Erwachsene 1 2 3 –1 –50,0%<br />

Total Ophthalmologie (M 600) 1 2 3 –1 –50,0%<br />

Hals-Nasen-Ohren Erwachsene 310 270 276 40 14,8%<br />

Hals-Nasen-Ohren Kinder 135 120 157 15 12,5%<br />

Total Hals-Nasen-Ohren (M 700) 445 390 433 55 14,1%<br />

Subtotal stationäre Patienten akut 12 286 12 235 12 398 51 0,4%<br />

Geriatrische Rehabilitation (M 950) 201 211 173 –10 –4,7%<br />

Langzeitpatienten (M 950) 28 19 23 9 47,4%<br />

Begleitperson Kind 22 - - 22 -<br />

Total stationäre Patienten 12 537 12 465 12 594 72 0,6%<br />

<strong>2011</strong> 2010 2009<br />

Case-Mix Index Akutpatienten 0.8662 0.9003 0.8989<br />

Aufenthaltsdauer<br />

∅ Aufenthaltsdauer akut (Tage) 6,6 6,7 6,7<br />

∅ Aufenthaltsdauer total (Tage) 6,9 7,0 7,1<br />

Pflegetage<br />

Pflegetage akut 81 384 82 161 82 944<br />

Pflegetage total 86 200 86 712 88 594


Ambulante Patienten<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 51 923 Patientinnen<br />

und Patienten ambulant<br />

betreut, 4490 Patienten mehr als im<br />

Vorjahr. Die Anzahl ambulant behandelter<br />

Patienten verzeichnet damit<br />

eine Zunahme von 9,5%.<br />

Medizinische Statistik<br />

Auf unserer Website finden Sie<br />

detaillierte Zahlen aus den einzelnen<br />

Fachbereichen. Link:<br />

www.spital-biel.ch > Medizinische<br />

Dienste > gewünschter Fachbereich<br />

> Leistungsstatistik<br />

30 l 31<br />

Patienten nach Fachbereichen <strong>2011</strong> 2010 2009 ∆ <strong>2011</strong> / 2010<br />

Angiologie 99 92 103 7 7,6%<br />

Innere Medizin 4 260 3 916 4 457 344 8,8%<br />

Innere Medizin Infektiologie 271 250 200 21 8,4%<br />

Innere Medizin Ambulatorium 605 666 470 –61 –9,2%<br />

Innere Medizin Personalärztlicher Dienst 77 71 90 6 8,5%<br />

Endokrinologie/Diabetologie 344 - - 344 -<br />

Pneumologie Erwachsene 343 75 - 268 357,3%<br />

Invasive Kardiologie 536 316 360 220 69,6%<br />

Herzinsuffizienz 13 24 26 –11 –45,8%<br />

Corfit Erwachsene 133 120 102 13 10,8%<br />

Nephrologie 527 525 499 2 0,4%<br />

Onkologie 684 649 610 35 5,4%<br />

Gastroenterologie 74 102 77 –28 –27,5%<br />

Rheumatologie 40 4 3 36 900,0%<br />

Neurologie Erwachsene 1 316 1 404 1 370 –88 –6,3%<br />

Le Drive 98 142 130 –44 –31,0%<br />

Memory Clinic «Residenz au Lac» 173 140 26 33 23,6%<br />

Geriatrie «Residenz au Lac» 14 21 2 –7 –33,3%<br />

Total Medizin (M 100) 9 607 8 517 8 525 1 090 12,8%<br />

Chirurgie 6 069 6 378 7 209 –309 –4,8%<br />

Stomaberatung Erwachsene 156 159 180 –3 –1,9%<br />

Orthopädie 2 334 2 404 2 408 –70 –2,9%<br />

Handchirurgie 554 517 454 37 7,2%<br />

Urologie 1 628 1 663 1 510 –35 –2,1%<br />

Proktologie (sep. ab 1.1.2010, vorh. Chirurgie) 319 529 - –210 –39,7%<br />

Fast Track (neu ab 1.1.2010) 24 45 3 –21 –46,7%<br />

Total Chirurgie (M 200) 11 084 11 695 11 764 –611 –5,2%<br />

Gynäkologie/Gynäkologie Sprechstunden 5 479 3 916 3 942 1 563 39,9%<br />

Gynäkologie Familienplanung* 2 149 2 064 2 148 85 4,1%<br />

Geburtshilfe 1 388 1 171 1 113 217 18,5%<br />

Gesunde Säuglinge 14 6 7 8 133,3%<br />

Total Frauenklinik (M 300) 9 030 7 157 7 210 1 873 26,2%<br />

Pädiatrie inkl. Lungenfunktion 4 431 4 062 3 909 369 9,1%<br />

Kinder Zahnchirurgie 54 82 73 –28 –34,1%<br />

Kinderchirurgie 4 785 4 713 4 338 72 1,5%<br />

Neuropädiatrie Kinder 492 479 373 13 2,7%<br />

Total Kinderklinik (M 400) 9 762 9 336 8 693 426 4,6%<br />

Orthoptik/Perimetrie Erwachsene 687 672 642 15 2,2%<br />

Ophthalmologie Kinder 2 5 3 –3 –60,0%<br />

Orthoptik/Perimetrie Kinder 99 90 78 9 10,0%<br />

Total Ophthalmologie (M 600) 788 767 723 21 2,7%<br />

Hals-Nasen-Ohren Erwachsene 20 11 17 9 81,8%<br />

Hals-Nasen-Ohren Kinder 311 313 336 –2 –0,6%<br />

Total HNO-ORL (M 700) 331 324 353 7 2,2%<br />

Radiologie Erwachsene 5 996 6 709 6 711 –713 –10,6%<br />

Radiologie Kinder 601 569 675 32 5,6%<br />

Total Radiologie 6 597 7 278 7 386 –681 –9,4%<br />

Notfallarztpraxis (Spitalärzte) 492 910 - –418 –45,9%<br />

Notfallarztpraxis (externe Hausärzte) 2 406 - - 2 406 -<br />

Übrige Erwachsene 1 617 1 258 1 208 359 28,5%<br />

Übrige Kinder 209 191 168 18 9,4%<br />

Total ambulante Patienten 51 923 47 433 46 030 4 490 9,5%<br />

*nicht enthalten folgende Konsultationen Familienplanung 5 974 4 662 4 425 1 312 28,1%


Personal Mitarbeitende 1 <strong>2011</strong> 2010 Diff. <strong>2011</strong>/2010<br />

Ärzte 148 145 3<br />

Pflege 367 385 –18<br />

Medizinisch-technische und<br />

therapeutische Berufe 451 465 –14<br />

Verwaltung 117 116 1<br />

Ökonomie 171 173 –2<br />

Technische Betriebe 27 26 1<br />

Total 1 281 1 310 –29<br />

Ärzte 11.6<br />

Pflege 28.7<br />

Medizinisch-technische und therapeutische Berufe 35.2<br />

Verwaltung 9.1<br />

Ärzte 11.6<br />

Ökonomie 13.3<br />

Pflege 28.7<br />

Technische Betriebe Medizinisch-technische und therapeutische Berufe 2.135.2<br />

Verwaltung 9.1<br />

Ökonomie 13.3<br />

Technische Betriebe 2.1<br />

Aufteilung in<br />

Berufsgruppen<br />

Ärzte<br />

Besetzte Vollstellen 1 <strong>2011</strong> 2010 Diff. <strong>2011</strong>/2010<br />

Ärzte 131 128 3<br />

Pflege 256 266 –10<br />

Medizinisch-technische und<br />

therapeutische Berufe 308 314 –6<br />

Verwaltung 85 85 0<br />

Ökonomie 145 153 –8<br />

Technische Betriebe 24 23 1<br />

Total 949 969 –20<br />

1 Ohne Personal in Ausbildung und mit Nebenbetrieben.<br />

Im <strong>Geschäftsbericht</strong> des Jahres 2010 wurde der Personalaufwand ohne den<br />

Personalbestand der Nebenbetriebe ausgewiesen.<br />

Mitarbeitende 2 nach<br />

Beschäftigungsgrad und Geschlecht <strong>2011</strong> 2010 Diff. <strong>2011</strong>/2010<br />

Männer 362 328 34<br />

davon Teilzeitmitarbeitende 112 79 33<br />

Frauen 1 131 1 150 –19<br />

davon Teilzeitmitarbeitende 703 693 10<br />

Total Mitarbeitende 1 493 1 478 15<br />

davon Teilzeitmitarbeitende (in %) 54,6 52,3 2,3<br />

2 Inkl. Ausbildungsplätze und Mitarbeitende im Stundenlohn.<br />

Ärzte<br />

Ärzte<br />

Pflege Pflege<br />

Medizinisch-­‐technische und therapeu5sche und therapeu5sche Berufe Berufe<br />

Verwaltung<br />

Verwaltung<br />

Ökonomie<br />

Ökonomie<br />

Technische Betriebe<br />

Technische Betriebe Betriebe<br />

Medizinisch-technische und therapeutische Berufe


Mitarbeitende nach Alter und Geschlecht, <strong>2011</strong><br />

Altersklassen<br />

65 – 69<br />

60 – 64<br />

55 – 59<br />

50 – 54<br />

45 – 49<br />

40 – 44<br />

35 – 39<br />

30 – 34<br />

25 – 29<br />

20 – 24<br />

15 – 19<br />

32 l 33<br />

Frauen<br />

Männer<br />

70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170<br />

Mitarbeitende nach Staatsangehörigkeit <strong>2011</strong> 2010 Diff. <strong>2011</strong>/2010<br />

Schweiz 1209 1187 22<br />

Deutschland 96 105 –9<br />

Portugal 65 75 –10<br />

Spanien 24 25 –1<br />

Italien 21 17 4<br />

Frankreich 14 10 4<br />

Österreich 11 7 4<br />

Kosovo 8 8 0<br />

Serbien 4 4 0<br />

Montenegro 3 3 0<br />

Kroatien 2 2 0<br />

Polen 1 4 –3<br />

Andere 35 31 4<br />

Total Mitarbeitende 1493 1478 15<br />

Anzahl Nationen 32 28 4


QUALITÄT<br />

Qualität im Gesundheitswesen ist in aller Munde. Für Patientinnen und Patienten<br />

ist Qualität jedoch kein Schlagwort, sondern meist ganz unmittelbar erfahrbar:<br />

vom aufmerksamen Erstgespräch zu Beginn der Behandlung über die einfache<br />

pflegerische Geste am Krankenbett bis hin zum hochkomplexen operativen Eingriff;<br />

von der situationsgerechten Ernährung und sicheren Medikation bis hin zur<br />

kompetenten Nachsorge.<br />

Für das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> hat die Qualität seiner Leistungen deshalb erste Priorität.<br />

Doch mit Absichtserklärungen ist es nicht getan. Qualität muss kontinuierlich<br />

erhoben und beurteilt werden. Mit dem Beitritt zum «Nationalen Qualitätsvertrag»<br />

hat sich das <strong>Spitalzentrum</strong> im Jahr <strong>2011</strong> verpflichtet, sich an sämtlichen<br />

Messungen zu beteiligen, die der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in<br />

Spitälern und Kliniken (ANQ) koordiniert. Ziel ist, die Qualität von medizinischen<br />

und pflegerischen Leistungen schweizweit einheitlich zu erheben und<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Mitten im Spitalalltag<br />

Qualitätssicherung und -entwicklung sind so vielfältig wie der Spitalalltag<br />

selbst. Qualität umfasst Regeln für die Händehygiene ebenso wie die korrekte<br />

Durchführung von Analysen im Spitallabor. Die Beteiligung von Patienten an<br />

der Beurteilung ihrer Behandlungsresultate kann ebenso Qualität sichern wie<br />

das methodische Erörtern eines ethisch komplexen Entscheids durch eine<br />

interdisziplinäre Arbeitsgruppe. Denn Qualität ist nichts Abstraktes: Qualität beginnt<br />

mit individuellem Handeln im Alltag.<br />

34 l 35


Qualität dank national einheitlicher Standards<br />

Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern<br />

und Kliniken (ANQ) und seine Trä ger orga ni sa tionen<br />

haben am 18. Mai <strong>2011</strong> einen «Nationalen Qualitätsvertrag»<br />

unterzeichnet. Zweck des Vertrags ist die<br />

einheitliche Umsetzung von Ergebnisqualitätsmessungen<br />

in Spitälern und Kliniken mit dem Ziel, die Qualität<br />

zu dokumentieren und damit auch kontinuierlich zu<br />

verbessern. Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ist dem «Nationalen<br />

Qualitätsvertrag» beigetreten und hat sich damit verpflichtet,<br />

die empfohlenen schweizweiten Qualitätsmessungen<br />

durchzuführen. Folgende Messungen sind<br />

im Jahr <strong>2011</strong> erfolgt:<br />

– Messung der potenziell vermeidbaren Wiedereintritte<br />

mit SQLape ®<br />

– Messung der potenziell vermeidbaren Reoperationen<br />

mit SQLape ®<br />

– Messung der Infektionsraten nach bestimmten<br />

operativen Eingriffen gemäss SwissNOSO<br />

– Prävalenzmessung Sturz und Dekubitus (mit LPZ)<br />

– Messung der Patientenzufriedenheit mit ANQ-Kurzfragebogen<br />

(ersetzt den «Patient’s Experience Questionnaire»/PEQ<br />

als nationale Patientenbefragung)<br />

Die Ergebnisse dieser Messungen liefern keine absoluten<br />

Aussagen. Es handelt sich bei den ermittelten<br />

Kennzahlen um Indikatoren oder «Zeiger», mit deren<br />

Hilfe ein mögliches Qualitätsproblem entdeckt werden<br />

kann. Ob tatsächlich ein Problem vorliegt, erweist sich<br />

oft erst nach einer detaillierten Analyse. Eine Auswahl<br />

der Ergebnisse wird im Folgenden vorgestellt.<br />

Prävalenzmessung Sturz und Dekubitus<br />

Eine nationale Prävalenzmessung fand erstmals im Jahr<br />

<strong>2011</strong> mit der Methode der Landelijke Pevalentiemetin<br />

Zorgproblemen (LPZ) statt.<br />

Die Messung erfolgt dabei an einem definierten Stichtag.<br />

An diesem Tag werden die erwachsenen Patienten,<br />

die ihre Einwilligung gegeben haben, daraufhin<br />

untersucht, ob sie Druckstellen infolge von Wundliegen<br />

aufweisen und ob sie in den letzten 30 Tagen gestürzt<br />

sind.<br />

Stürze und Sturzprävention<br />

Stürze von Patientinnen und Patienten und allfällige<br />

daraus entstehende Verletzungen sind für jedes Spital<br />

eine Herausforderung. Das Sturzrisiko ist von vielfältigen<br />

Faktoren abhängig: Art der Erkrankung und Medikation,<br />

Mobilität und Sehvermögen des Patienten sind<br />

nur einige davon. Eine sorgfältige Analyse jedes Sturzereig<br />

nisses bildet daher die Grundlage für präventive<br />

Massnahmen.<br />

Prävalenzmessung Stürze <strong>2011</strong> 1 Anzahl Stürze in %<br />

Total berücksichtigter<br />

Patientinnen und Patienten 103 100<br />

Total Stürze in den 30 Tagen<br />

vor dem Stichtag (8.11.<strong>2011</strong>) 28 27,2<br />

davon letzter Sturz vor dem<br />

aktuellen Spitaleintritt 22 21,4<br />

davon letzter Sturz nach dem<br />

aktuellen Spitaleintritt 6 5,8<br />

1 Vorläufige, nicht risikoadjustierte Ergebnisse<br />

Sturzprävention konkret<br />

Um Stürze zu vermeiden, werden am <strong>Spitalzentrum</strong><br />

unter anderem folgende Massnahmen getroffen:<br />

• Einschätzung (Assessment) des Sturzrisikos durch<br />

Pflegende, Ärzte und Physiotherapeuten<br />

• Systematische Sturzerfassung auf allen Pflegestationen<br />

• Einsatz von Sensormatten und Hüftprotektoren<br />

Dekubitus und Dekubitus-Prävention<br />

Dekubitus ist eine Verletzung der Haut, die durch Druck<br />

(meist über einem knöchernen Vorsprung) hervorgerufen<br />

wird. Es gibt verschiedene Stadien.<br />

Prävalenzmessung Dekubitus <strong>2011</strong> 1 Anzahl Fälle in %<br />

Total berücksichtigter<br />

Patientinnen und Patienten 103 100<br />

Total Patientinnen und Patienten<br />

mit Dekubitus am Stichtag 13 12,6<br />

Total Dekubitus-Fälle im SZB entstanden 6 5,8<br />

davon Dekubitus Grad 1 (leichtester Grad) 4 3,9<br />

davon Dekubitus Grade 2– 4 2 1,9<br />

1 Vorläufige, nicht risikoadjustierte Ergebnisse


Dekubitus-Prävention konkret<br />

Im SZB wird bereits seit mehreren Jahren ein<br />

einheitlicher Dekubitus-Standard umgesetzt.<br />

• Auf jeder Pflegestation gibt es 1 bis 2 Pflegefachpersonen<br />

als Dekubitus-Fachverantwortliche.<br />

• Dreimal pro Jahr findet für diese Fachverantwort<br />

lichen ein Erfahrungsaustausch statt.<br />

• Die neuen Spitalbetten (und bei Bedarf Spezialmatratzen)<br />

erlauben eine bessere Druckentlastung<br />

bei gefährdeten oder betroffenen Patienten.<br />

• Eine Arbeitsgruppe evaluiert regelmässig Material<br />

für bewegtes Lagern.<br />

Nationale Patientenbefragung <strong>2011</strong><br />

Die patientenseitige Beurteilung der Leistung eines Spitals<br />

– die Patientenzufriedenheit – ist ein wichtiger und<br />

anerkannter Qualitätsindikator. Der Nationale Verein für<br />

Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ)<br />

hat für die nationale Patientenbefragung einen Kurzfragebogen<br />

entwickelt. Die Befragung erfolgte bei allen<br />

Patientinnen und Patienten (≥ 18 Jahre), die im November<br />

<strong>2011</strong> aus dem <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ausgetreten sind.<br />

Messergebnisse der Zufriedenheitswert<br />

Befragung <strong>2011</strong> im SZB (Mittelwert) 1<br />

Würden Sie für dieselbe Behandlung<br />

wieder in dieses Spital kommen? 8,64<br />

Wie beurteilen Sie die Qualität der<br />

Behandlung, die Sie erhalten haben? 8,55<br />

Wenn Sie Fragen an eine Ärztin oder einen<br />

Arzt stellten, bekamen Sie verständliche Antworten? 8,60<br />

Wenn Sie Fragen an das Pflegepersonal<br />

stellten, bekamen Sie verständliche Antworten? 8,53<br />

Wurden Sie während Ihres Spitalaufenthaltes<br />

mit Respekt und Würde behandelt? 9,13<br />

1 10 = höchstmöglicher Wert,<br />

0 = tiefstmöglicher Wert, den die Patienten ankreuzen konnten.<br />

Bei Patientenzufriedenheitsbefragungen fällt auf, dass<br />

zwischen Spitalgrösse und Zufriedenheit meist ein umgekehrter<br />

Zusammenhang besteht: je kleiner das Spital,<br />

desto zufriedener der Patient. Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen bestätigen, dass der medizinische Er-<br />

36 l 37<br />

folg die Ergebnisse am stärksten beeinflusst. Da ein grosses<br />

Universitätsspital in der Regel Patienten mit schwerwiegenderen<br />

Erkrankungen behandelt, schneidet es in<br />

der Bewertung – im Gegensatz zu spezialisierten Kliniken<br />

– meist schlechter ab. Daneben beeinflussen auch<br />

die Freundlichkeit der Mitarbeitenden und die Qualität<br />

der Information die Patientenzufriedenheit stark.<br />

Qualität dank nationaler Register<br />

In diversen medizinischen Fachbereichen werden fachspezifische<br />

Indikatoren einzelner Spitäler in einem nationalen<br />

Register erfasst. Erhoben werden diese Daten<br />

von den beteiligten Kliniken. Die zentrale Auswertung<br />

der Daten in einem solchen Register lässt nicht nur allgemeine<br />

Qualitätsentwicklungen, sondern auch allfällige<br />

Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Kliniken<br />

erkennen. Aufgrund der Auswertung der Messresultate<br />

werden konkrete Massnahmen diskutiert und umgesetzt.<br />

Mehrere Kliniken des <strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong> nehmen an<br />

fachbezogenen Registern teil:<br />

− Anästhesie: «Absolute Minimal Dataset» der<br />

Schweizerischen Gesellschaft für Anästhesiologie<br />

und Reanimation (AMDS), neu seit <strong>2011</strong>.<br />

− Chirurgische Klinik: Datenbank der Arbeitsgemeinschaft<br />

für Qualitätssicherung in der Chirurgie (AQC).<br />

Die Chirurgische Klinik ist seit 2010 eine Pilotklinik<br />

der «fmCh Public Database» (mehr im Interview auf<br />

Seite 45).<br />

− Frauenklinik: Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer<br />

Frauenkliniken (ASF).<br />

− Intensivpflegestation: «Minimal Dataset» der<br />

Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin<br />

(MDSI).<br />

− Nephrologie, Hämodialyse: «Swiss Dialysis Registry»<br />

(SDR).


Patientenzufriedenheit<br />

Zusätzlich zur nationalen Patientenzufriedenheitsbefragung<br />

hat das SZB im Berichtsjahr weitere Erhebungen<br />

zur Patientenzufriedenheit durchgeführt. So konnten<br />

erneut alle Patientinnen und Patienten den Spitalaufenthalt<br />

anhand eines Fragebogens bewerten und darin<br />

ihre persönlichen Erfahrungen oder Verbesserungsvorschläge<br />

mitteilen.<br />

Patientenrückmeldungen<br />

via Fragebogen <strong>2011</strong> 2010<br />

Anzahl eingegangener Fragebögen 1199 1117<br />

davon mit Bewertung<br />

«sehr gut» oder «gut» 1 86,9% 88,6%<br />

davon mit Kommentar 78% 79%<br />

Anteil kritischer Kommentare 31,4% 25,3%<br />

1 Bewertungsskala: sehr gut / gut / genügend / ungenügend /<br />

schlecht / sehr schlecht<br />

Der Anteil kritischer Stimmen ist in den letzten Jahren<br />

gestiegen. Dies spricht für eine höhere Sensibilisierung<br />

für Qualitätsfragen. Die durchschnittliche Zufriedenheit<br />

der Patientinnen und Patienten blieb jedoch auch<br />

im Jahr <strong>2011</strong> weiterhin hoch.<br />

Die Rückmeldungen werden von der Patientenberatungsstelle<br />

gesammelt und statistisch ausgewertet. Die<br />

Verantwortliche leitet die Kommentare und Vorschläge<br />

der Patienten an die zuständigen Stellen weiter. Sie spielt<br />

auch eine zentrale Rolle im Beschwerdemanagement.<br />

Im Berichtsjahr wurden 142 neue Beschwerden bearbeitet<br />

(2010: 133). Aufgrund der Patientenrückmeldungen<br />

wurden im Jahr <strong>2011</strong> zusätzliche Massnahmen zur Sicherstellung<br />

einer ununterbrochenen Medikation beim<br />

Spitalaustritt getroffen. Verbessert wurde zudem der<br />

Mahlzeitendienst für Eltern von hospitalisierten Kindern.<br />

Patientenzufriedenheit<br />

in der ambulanten Physiotherapie<br />

Bereits zum zweiten Mal erfolgte von August 2010 bis<br />

März <strong>2011</strong> eine Befragung der ambulanten Patienten<br />

der Physiotherapie mit dem Instrument der MECON<br />

measure & consult GmbH, Zürich. Im Gegensatz zu<br />

anderen Methoden wird hier nicht die Zufriedenheit,<br />

sondern die Unzufriedenheit erhoben.<br />

Unzufriedenheitsindex ambulanter Patienten<br />

der Physiotherapie<br />

Durchschnittswerte SZB (Unzufriedenheitsindex) 1<br />

Befragter Bereich 2010 –<strong>2011</strong> 2 2007–2008 2<br />

Organisation<br />

Allgemeine Information<br />

Infrastruktur<br />

Therapeut(in)<br />

Anleitungen zu<br />

Übungen zu Hause<br />

(Heimprogramm)<br />

9,4<br />

11,9<br />

16,9<br />

8,0<br />

9,3<br />

Unzufriedenheitsindex<br />

1 Die Patienten konnten für alle Standardfragen aus einem 5er-Rating<br />

(«sehr gut» bis «sehr schlecht») die für sie zutreffendste Antwort<br />

ankreuzen. Aufgrund der Ergebnisse wurde ein Unzufriedenheitsindex<br />

berechnet, der zwischen 0 (= maximale Zufriedenheit) und 100 (= maximale<br />

Unzufriedenheit) liegen kann.<br />

2 Es handelt sich jeweils um die Durchschnittswerte von mehreren Fragen<br />

zu einem Thema.<br />

Die Patientinnen und Patienten des SZB nehmen die<br />

Abteilung Physiotherapie als wichtiges Angebot wahr<br />

und bewerten sie positiv. Verbesserungsmassnahmen<br />

betrafen die Information der Patienten bei Kontaktaufnahme<br />

und Erstbehandlung sowie organisatorische<br />

Anpassungen bei der Anmeldung und bei Fallabschluss.<br />

8,5<br />

15,6<br />

18,8<br />

8,1<br />

11,3


Massnahmen für eine erhöhte<br />

Patientensicherheit<br />

Berichte von Mitarbeitenden über<br />

Zwischenfälle (CIRS)<br />

Mit Hilfe des Fehlerberichtssystems CIRS («Critical Incident<br />

Reporting System») werden Ereignisse erfasst,<br />

die zu einer Gefährdung eines Patienten geführt haben<br />

oder hätten führen können. Das CIRS dient damit ausschliesslich<br />

der Verhütung von künftigen Unfällen und<br />

Störungen. Es ist ein Frühwarnsystem, das mithelfen<br />

kann, Schwachstellen in Systemen und Prozessen zu<br />

entdecken.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden in den Kliniken des SZB deutlich<br />

mehr CIRS-Fälle registriert als im Vorjahr (<strong>2011</strong>: 262;<br />

2010: 200). Die häufigsten Eingaben (57%) betrafen<br />

die Medikation und/oder die Verordnung. Dass Medikationsfehler<br />

am häufigsten genannt werden, entspricht<br />

auch den Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen.<br />

Stichwort «Medikationssicherheit»<br />

Die Thematik «Medikationssicherheit» wird im SZB<br />

bereits seit 2008 in einer spezifischen Fokusgruppe<br />

bearbeitet. Im Berichtsjahr hat sie sich unter anderem<br />

der Lagerung von KCl-Ampullen, dem Umgang mit<br />

Schmerzpflastern bei MRI-Untersuchungen sowie der<br />

Regelung von Medikamentenverordnung im neuen<br />

Klinik-Informationssystem gewidmet.<br />

Grundsätzlich hat die Einführung eines spitalweiten<br />

Klinik-Informationssystems die Verordnung von Medikamenten<br />

weiter standardisiert, was den Prozess der<br />

Medikation massgeblich unterstützt.<br />

Klinik-Informationssystem (KIS)<br />

Link zum Thema<br />

38 l 39<br />

Die spitalweite Einführung eines Klinik-Informationssystems<br />

(KIS) erleichtert die interdisziplinäre Zusammenarbeit,<br />

da sämtliche Angaben der behandelten<br />

Patientinnen und Patienten jederzeit allen Personen<br />

des Behandlungsteams zur Verfügung stehen. Neu<br />

sind auch Module integriert, die es beispielsweise<br />

der Pflege erlauben, wichtige Qualitätskriterien wie<br />

Sturz und Dekubitus (Wundliegen) anhand spezifischer<br />

Proto kolle laufend zu überprüfen.<br />

Einen ausführlichen Qualitätsbericht veröffentlicht das<br />

<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> jährlich nach den Vorgaben der<br />

Gruppierung «Qualitätsentwicklung in der Akutversorgung<br />

bei Spitälern im Kanton Bern» (QABE). Der<br />

Bericht kann auf der Website des <strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong><br />

heruntergeladen werden: www.spital-biel.ch > Unternehmen<br />

> Publikationen (PDF).


Qualität im Labor l Kontrollen sind Alltag<br />

Qualität im Labor ist messbar und<br />

Kontrollen sind fixer Bestandteil<br />

des Tagesablaufs. Es gibt keine<br />

Arbeitsroutine, die nicht regelmässig<br />

überprüft wird oder nicht<br />

gesetzlich vor geschrieben ist.<br />

Laborleiter PD Dr. Thomas Zysset<br />

und die leitende biomedizinische<br />

Analytikerin Nadine Gerber<br />

über die positiven Seiten von<br />

Kontrollen.<br />

PD Dr. Thomas Zysset<br />

Chefapotheker, Laborleiter<br />

Nadine Gerber<br />

Leitende biomedizinische Analytikerin<br />

Wie überprüfen Sie die Qualität der<br />

Ergebnisse im Alltag?<br />

Nadine Gerber: Jeden Morgen und<br />

Nachmittag werden die Maschinen<br />

mit einer Serie von Testseren<br />

geprüft. Nur wenn die Ergebnisse<br />

der Tests mit den Vorgaben übereinstimmen,<br />

können wir mit den<br />

Untersuchungen beginnen. Jede<br />

Veränderung der Einstellungen an<br />

der Maschine muss mit einem erneuten<br />

Testlauf abgeschlossen werden.<br />

Thomas Zysset: Bei den sogenannten<br />

«Ringversuchen» erhalten<br />

wir Testproben zur Analyse.<br />

Dies erfolgt gemäss Vorgaben der<br />

Schweizerischen Kommission für<br />

Qualitätssicherung im medizinischen<br />

Labor (Qualab). Das Erfüllen<br />

der Anforderungen wird jährlich<br />

vom Verband der Schweizer Spitäler<br />

H+ sowie der Schweizerischen<br />

Akkreditierungsstelle überprüft.<br />

Als akkreditiertes Labor müssen<br />

wir uns zudem ein Mal pro Jahr<br />

einem ausführlichen Audit unterziehen,<br />

bei dem von einem externen<br />

Expertenteam jeder Arbeitsablauf<br />

– vom Eintreffen einer Probe bis<br />

zur Archivierung der Ergebnisse –<br />

Schritt für Schritt durchgecheckt<br />

wird.<br />

Nadine Gerber: Auch untersuchen<br />

alle Analytikerinnen regelmässig<br />

eine einzelne Blutprobe unter dem<br />

Mikroskop und vergleichen dann<br />

die Aussagen. So stellen wir sicher,<br />

dass alle Mitarbeitenden beim<br />

Erstellen von Blutbildern den gleichen<br />

Qualitätsstandard erreichen.<br />

Sind solche Tests Routine oder<br />

machen sie nervös?<br />

Thomas Zysset: Die Maschinentests<br />

und Ringversuche sind Routine,<br />

die Audits dagegen sind etwas<br />

stressiger, denn sie gehen tief ins<br />

Detail. Doch gerade die Kontrolle<br />

z.B. unserer Qualitätsdokumente ist<br />

wichtig, ist doch diese Dokumentation<br />

die Grundlage für die korrekte<br />

Einhaltung sämtlicher Prozesse<br />

im Labor und damit auch für die<br />

Einarbeitung von neuen Labor-<br />

Mitarbeiterinnen. Hier gut abzuschliessen<br />

heisst, dass wir auch eine<br />

solide und qualitativ hochstehende<br />

Ausbildung bieten.<br />

Kann man die Qualität im Laborbereich<br />

überhaupt noch verbessern?<br />

Nadine Gerber: Ja. So hat z.B. im<br />

vergangenen Jahr die Geschäftsleitung<br />

des Spitals eine Empfehlung<br />

des Blutspendezentrums übernommen<br />

und die doppelte Blutgruppenanalyse<br />

eingeführt. Um jeden<br />

Fehler auszuschliessen, der dazu<br />

führen könnte, dass ein Patient<br />

eine Blutkonserve mit der falschen<br />

Blutgruppe erhält, wird ihm für die<br />

Analyse zwei Mal Blut entnommen.<br />

Thomas Zysset: Es ist für alle ein<br />

Mehraufwand: fürs Labor, für die<br />

Patientin und für die Pflege, denn<br />

diese muss zwei Mal Blut entnehmen.<br />

Auch braucht es Zeit, der<br />

Patientin zu erklären, dass mit der<br />

ersten Probe nichts falsch lief und<br />

dass die zweite Probe gemacht<br />

werden muss, um ihr garantieren<br />

zu können, dass für die zukünftige<br />

Bluttransfusion auch wirklich<br />

nichts schiefläuft.


Händehygiene l Schützende Routine<br />

Gesund werden und bleiben ist<br />

Handarbeit. Von der Begrüssung<br />

über die Untersuchung, den<br />

Eingriff bis zur Pflege bleiben<br />

Patientinnen und Fachpersonal<br />

in ständigem Handkontakt.<br />

Hände sind aber auch ein Lieblingsaufenthaltsort<br />

für Bakterien<br />

und Viren. Deshalb ist die<br />

Handhygiene eine der wichtigsten<br />

Präventionsmassnahmen, um<br />

die Übertragung von Keimen<br />

zu vermeiden. Ein Gespräch mit<br />

der Pflege- und Hygienefachfrau<br />

Elisabeth Blazkow über Erfolge<br />

und ständige Achtsamkeit sowie<br />

über eine Schweizer Initiative mit<br />

weltweitem Echo.<br />

Elisabeth Blazkow<br />

Hygienefachfrau<br />

Frau Elisabeth Blazkow, Infektionen<br />

sind in einem Spital wohl nie<br />

ganz zu verhindern?<br />

Nein, leider nicht. In einem Spital<br />

unserer Grösse erleiden rund<br />

5–7% der Patienten eine nosokomiale<br />

Infektion, d.h. eine Infektion<br />

aufgrund eines Spitalaufenthalts.<br />

Das zeigen sowohl internationale<br />

Statistiken wie auch unsere eigenen<br />

Messungen.<br />

Wie misst man das?<br />

Es gibt die Möglichkeit, an einem<br />

Stichtag alle vorhandenen nosokomialen<br />

Infektionen zu messen<br />

(Prävalenzstudie) oder eine längerfristige<br />

Erfassung durchzuführen,<br />

z.B. von allen Patienten nach Blinddarmoperationen<br />

(Inzidenzstudie).<br />

Dabei werden bestimmte Untersuchungsergebnisse<br />

und Akten ausgewertet.<br />

Das geht von Angaben über<br />

Fieber oder infizierte Wunden über<br />

Laborwerte bis zu Diagnosen und<br />

Behandlungen von schmerzenden<br />

Wunden. Die Daten werden nach<br />

einem einheitlichen, international<br />

standardisierten Raster erhoben.<br />

40 l 41<br />

In den Jahren 2005/06 gab es,<br />

ausgehend vom Universitätsspital<br />

Genf, eine grossangelegte, schweizweite<br />

Informations- und Sensibilisierungskampagne<br />

zur Handhygiene.<br />

Was war der Grund für<br />

diese Kampagne?<br />

Viele der Krankheitskeime werden<br />

über die Hände übertragen, denn<br />

wir kommen ja immer wieder mit<br />

den Patienten über unsere Hände in<br />

Kontakt. Im Zentrum der Kampagne<br />

stand eine Anweisung mit fünf<br />

klaren Kriterien zur Durchführung<br />

der Händedesinfektion.<br />

Wie erfolgreich war diese Initiative<br />

bzw. der Kriterienkatalog?<br />

Die messbaren Ergebnisse in der<br />

Schweiz waren erfreulich, die<br />

Durchführungsrate nahm deutlich<br />

zu. Einige Spitäler konnten<br />

nachweisen, dass ihr Antibiotikaverbrauch<br />

dadurch sank, damit<br />

auch Kosten und nosokomiale<br />

Infektionen. Ein weiterer, indirekter<br />

Erfolg war, dass die Kampagne<br />

anschliessend in ganz Europa fortgesetzt<br />

wurde. Seit 2009 verbreitet


die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) diese Kriterien unter der<br />

Bezeichnung «Clean Care». Mittlerweile<br />

haben sich rund 15 000 Spitäler<br />

in 149 Ländern angeschlossen.<br />

Wenn von Händehygiene die Rede<br />

ist, meint man damit einfach saubere,<br />

gewaschene Hände?<br />

Nein, saubere Hände im Spital,<br />

das versteht sich von selbst. Es<br />

geht viel weiter. Es geht um die<br />

Desinfektion der Hände aller<br />

Ärztinnen und Ärzte, Therapeuten<br />

und Pflegefachpersonen. Das ist<br />

eine Achtsamkeit, eine Routine,<br />

die jeder Spitalangestellte, der am<br />

Patientenbett arbeitet, sich antrainieren<br />

und ständig wiederholen<br />

muss. Sie kennen sicher den Griff<br />

der Pflegefachfrau in ihre Tasche,<br />

zum Plastikfläschchen oder an<br />

den Desinfektionsmittelspender<br />

im Zimmer. Eine Pflegefachfrau<br />

desinfiziert sich die Hände 30 bis<br />

50 Mal pro Tag. Arbeitet sie auf<br />

der Intensivstation, sind es gar 50<br />

bis 100 Mal pro Tag. Es ist sowohl<br />

ein Schutz für den Patienten wie<br />

auch ein Schutz für sich selbst. Die<br />

Anwendung muss bewusst in den<br />

Arbeitsablauf eingeplant werden,<br />

denn die Desinfektion schützt nur,<br />

wenn sie direkt vor einem Pflegekontakt<br />

angewendet wird.<br />

Werden nicht viele Bakterien<br />

und Viren von aussen ins Spital<br />

gebracht, durch die Patienten selber<br />

oder deren Angehörige?<br />

Das ist vor allem bei Grippeepidemien<br />

oder Pandemien der Fall. In<br />

solchen Zeiten stellen wir schon im<br />

Empfangsbereich des Spitals eine<br />

Station mit Desinfektionsmittel<br />

für die Besucher auf, natürlich mit<br />

der Aufforderung, dieses auch zu<br />

benutzen.<br />

Können solche Ausbrüche nicht<br />

verhindert werden?<br />

Gerade Noro-Viren, die einen<br />

Brechdurchfall auslösen können,<br />

tauchen leider in unschöner Regelmässigkeit<br />

in Spitälern oder Pflegeheimen<br />

auf. Meistens im Winter,<br />

und häufig werden sie von draussen<br />

mitgebracht. Die Viren haben die<br />

Tendenz, sich schnell zu verbreiten,<br />

aber glücklicherweise sind sie auch<br />

«alte Bekannte». Erfahrene Ärzte<br />

und Pflegefachleute kennen die<br />

Symptome und können schnell und<br />

gezielt handeln.<br />

Wie kontrollieren Sie als Fachfrau,<br />

ob auf den Stationen die Hygienemassnahmen<br />

auch eingehalten<br />

werden?<br />

Ein erster wichtiger Schritt ist<br />

die Schulung aller patientennah<br />

arbeitenden Mitarbeitenden, die<br />

neu bei uns anfangen. Egal, ob sie<br />

von der Uni, der Fachschule oder<br />

einem anderen Spital kommen: Wir<br />

gehen die Kriterien zur Handhygiene<br />

nochmals gemeinsam durch.<br />

Ich mache auch immer wieder<br />

Besuche auf den Abteilungen,<br />

beobachte Arzt, Paramedizin und<br />

Pflege bei ihrer Arbeit und gebe<br />

dann gleich vor Ort Feedback und<br />

Tipps oder mache auf Stolpersteine<br />

aufmerksam.<br />

Was sind das für Stolpersteine?<br />

Früher wurden alle Messergebnisse<br />

von Hand auf Papier übertragen.<br />

Heute kommen wir mit unseren<br />

elektronischen Geräten, z.B. mit<br />

Notebooks, immer näher ans Bett<br />

des Patienten. Da muss ich manchmal<br />

darauf aufmerksam machen,<br />

dass man nicht problemlos zwischen<br />

der Arbeit mit dem Patienten<br />

und dem entsprechenden Protokoll<br />

eintrag auf dem Computer<br />

hin und her wechseln kann. Viele<br />

Arbeitsabläufe müssen deshalb<br />

unter dem Hygienestandpunkt<br />

immer wieder neu strukturiert<br />

und geplant werden – zum eigenen<br />

Schutz und zum Schutz der Patientinnen<br />

und Patienten.


Ethikforum l Begleiten und sensibilisieren<br />

Ein Spitalaufenthalt ist für jede<br />

Patientin eine Extremsituation.<br />

Sie zählt dabei vertrauensvoll auf<br />

die Fachkompetenz von Ärzten<br />

und Pflegepersonal. Qualität in<br />

der Betreuung und Fürsorge zeigen<br />

sich dabei auch in Bereichen,<br />

die nicht direkt mit der medizinischen<br />

Versorgung gleichgestellt<br />

werden. Es geht um Respekt,<br />

Umgang, Sicherheit, Selbstbestimmung,<br />

generell um all jene Werte,<br />

die unter dem Begriff «Ethik»<br />

zusammengefasst werden. Ein<br />

Gespräch mit Alice Bart, Leiterin<br />

Pflege des Departements Medizin.<br />

Alice Bart<br />

Leiterin Pflege Departement Medizin<br />

Frau Alice Bart, Sie koordinieren<br />

das Ethikforum des <strong>Spitalzentrum</strong>s.<br />

Was entscheidet dieses Forum?<br />

Entscheidungen zu treffen, gehört<br />

nicht zu unseren Aufgaben. Es sind<br />

die Ärzte, die entscheiden. Das<br />

Forum begleitet, unterstützt und<br />

sensibilisiert alle Mitarbeitenden<br />

im Umgang mit Patienten, die in<br />

einer physischen und psychischen<br />

Ausnahmesituation sind. Wir haben<br />

drei Hauptaufgaben: In regelmässigen<br />

Fortbildungskursen besprechen<br />

Ärzte, Pflegende und weitere<br />

Therapeuten ganz konkrete Fälle,<br />

analysieren, wie sie in entsprechenden<br />

Situationen entschieden<br />

und gehandelt haben und welche<br />

Konsequenzen das hatte. Zudem<br />

erarbeiten wir hausinterne Handlungsrichtlinien,<br />

die abgestützt sind<br />

auf die gesetzlichen Grundlagen und<br />

die Empfehlungen der Schweizerischen<br />

Akademie der Medizinischen<br />

Wissenschaften (SAMW). Sie dienen<br />

den Mitarbeitenden als Leitfaden<br />

im Alltag. Zudem werden wir in<br />

schwierigen Akut situationen als<br />

beratendes Gremium beigezogen.<br />

42 l 43<br />

Was sind schwierige Situationen?<br />

Im Spitalalltag stehen wir immer<br />

mal wieder vor einer Situation,<br />

in der ein Behandlungsentscheid<br />

nicht allein mit wissenschaftlich<br />

fundierten Daten getroffen werden<br />

kann. Oft befindet man sich im<br />

Dilemma: Egal, wie wir entscheiden,<br />

es ist «verkehrt». In solchen<br />

Situationen wird das Ethikforum so<br />

rasch wie möglich einberufen. Das<br />

Forum besteht aus verschiedensten<br />

Fachleuten unseres <strong>Spitalzentrum</strong>s:<br />

Ärzten, Pflegefachpersonen,<br />

Seelsorgern und Therapeuten. Wir<br />

unterstützen das Behandlungsteam<br />

und die verantwortlichen Ärzte<br />

mit unserem Wissen und unserer<br />

Erfahrung, um zu einem Entscheid<br />

zu kommen, der für den Patienten<br />

die bestmögliche Lösung bietet.<br />

Können Sie uns ein Beispiel nennen?<br />

Es kommt vor, dass eine Person<br />

ins Spital eingeliefert wird, die sich<br />

nicht mehr klar ausdrücken kann.<br />

Wir kennen keine Angehörigen,<br />

keinen Hausarzt, und es liegt uns


keine Patientenverfügung vor.<br />

Wir müssen also beispielsweise<br />

für den Patienten entscheiden, ob<br />

lebensverlängernde Massnahmen<br />

getroffen werden müssen oder<br />

nicht – und dies, ohne seinen Willen<br />

zu kennen. Oder wie gehen wir<br />

mit Menschen um, die jegliche<br />

Schmerzmittel verweigern, aber<br />

sichtlich unter sehr starken Schmerzen<br />

leiden? Wie gehen wir mit einer<br />

Situation um, in der wir wissen,<br />

dass eine Person bald sterben wird,<br />

sie uns aber verbietet, diese Tatsache<br />

mit ihren Kindern oder Verwandten<br />

zu besprechen? Hier werden von<br />

uns Entscheide gefordert, die wir<br />

nicht mehr mit fachlichem Wissen<br />

allein fällen können und manchmal<br />

einfach aushalten müssen.<br />

Wie entscheidet das Ethikforum in<br />

solchen Fällen?<br />

Nochmals: Wir entscheiden nichts.<br />

Im Normalfall reicht eine interdisziplinäre<br />

ethische Besprechung. In<br />

sehr komplexen Fällen treffen wir<br />

uns einige Tage später nochmals und<br />

schauen uns die aktuelle Situation<br />

an. Solche Extremsituationen sind<br />

später oft Fallbeispiele für die Fortbildung,<br />

denn so können wir unsere<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse an<br />

alle Mitarbeitenden weitergeben.<br />

Wie stark belasten solche Situationen<br />

den Kontakt und die Kommunikation<br />

mit Angehörigen?<br />

Es kann sein, dass die Mitteilungen<br />

des Arztes im ersten Moment oft<br />

gar nicht bis zu den Gedanken und<br />

Ängsten der Angehörigen vordringen.<br />

Denn für eine Familie ist es<br />

ebenfalls eine Ausnahmesituation,<br />

wenn ein Familienmitglied im Spital<br />

liegt. Auch hier sind Begleitung,<br />

Unterstützung und fortlaufende<br />

Kommunikation die einzige Möglichkeit,<br />

Hilfe zu leisten.<br />

Sie sprachen vorher von spitalinternen<br />

Richtlinien. Wie kommen diese<br />

zustande?<br />

Für Ärzte, Pflegefachleute oder<br />

Therapeuten gehört heute die Diskussion<br />

über ethische Grundsätze<br />

zum fixen Aus- und Weiterbildungsprogramm.<br />

Die Berufserfahrung<br />

hilft, das theoretische Wissen<br />

in den Alltag zu übertragen. Dann<br />

gibt es aber immer wieder Situatio<br />

nen, die neu sind. In unserer<br />

Gesellschaft wird seit einigen<br />

Jahren vermehrt öffentlich über<br />

die Möglichkeiten und Grenzen<br />

von Sterbehilfe diskutiert. Als wir<br />

innerhalb kurzer Zeit mehrere<br />

Anfragen von Patienten zu Suizidbeihilfe<br />

erhielten, nahmen wir dies<br />

zum Anlass, eine Regelung zu erarbeiten,<br />

wie wir im <strong>Spitalzentrum</strong><br />

damit umgehen wollen. Ein solches<br />

Regelwerk gibt Sicherheit sowohl<br />

für die Patientinnen und Patienten<br />

als auch für unsere Mitarbeitenden.<br />

Wie erleben Sie persönlich die Mitarbeit<br />

im Ethikforum?<br />

Oft sagt der Kopf vorschnell: So<br />

und so könnte man reagieren. In<br />

der gemeinsamen Analyse und<br />

Reflexion merkt man dann, wie<br />

viele Argumente man noch nicht<br />

berücksichtigt hat. Viele Patientensituationen<br />

gehen uns nahe. Es<br />

ist aber entscheidend, eine professionelle<br />

Distanz und eine gewisse<br />

Nüchternheit zu wahren, damit<br />

man die Probleme sachlich und systematisch<br />

angehen kann. In naher<br />

Zukunft wird sich die Arbeit des<br />

Forums verändern, weil sich auch<br />

die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

ändern: Mit der Einführung des<br />

Erwachsenenschutzgesetzes werden<br />

wir zu einer Kommission, die neue<br />

Aufgaben übernehmen wird.<br />

Hat sich schon ein Kollege oder eine<br />

Kollegin aus dem Forum zurückgezogen,<br />

weil es ihm oder ihr zuviel<br />

wurde?<br />

Nein, noch nie. Alle bleiben interessiert<br />

dabei. Wahrscheinlich hat<br />

dies mit der Liebe zum Menschen<br />

zu tun, die sicher mit ein Grund<br />

war, warum wir unseren Beruf<br />

gewählt haben.


Public Database l Jedes Feedback ist wichtig<br />

Im Spitalbereich ist Qualität eine<br />

Grundforderung. Systeme, die<br />

diese Qualität messen und vergleichbar<br />

machen, werden laufend<br />

weiterentwickelt. Nun können<br />

auch Patientinnen und Patienten<br />

ihre Qualitätsbewertungen einfliessen<br />

lassen. Dr. H.-U. Würsten<br />

erklärt die Wichtigkeit unterschiedlicher<br />

Feedback-Kanäle.<br />

Dr. Hans-Ueli Würsten<br />

Leitender Arzt Gefäss- und<br />

Thoraxchirurgie<br />

«Jedes Feedback des Patienten ist<br />

uns willkommen, denn wir pflegen<br />

ein Handwerk, von dem höchste<br />

Präzision verlangt wird», sagt Dr.<br />

Hans-Ueli Würsten, Leitender Arzt<br />

der Chirurgie. Das <strong>Spitalzentrum</strong><br />

<strong>Biel</strong> war bei vielen Projekten zur<br />

Qualitätsverbesserung von Anfang<br />

an beteiligt, auch bei der Arbeitsgemeinschaft<br />

für Qualitätssicherung<br />

in der Chirurgie (AQC), die in den<br />

letzten 16 Jahren ein immer feinmaschigeres<br />

System mit unterschiedlichen<br />

Datenbanken zur Qualitätskontrolle<br />

erarbeitet hat. Doch es<br />

war Comparis, der Internet-Vergleichsdienst<br />

der schweizerischen<br />

Konsumenten, der vor einigen<br />

Jahren durch eine Umfrage auf<br />

einen blinden Fleck bei der Qualitätsbeurteilung<br />

hinwies: Es gab<br />

keine Qualitätsbeurteilung durch<br />

die Patientinnen und Patienten.<br />

«Das gab am Anfang einen ziemlichen<br />

Wirbel, denn wir Ärzte gingen<br />

davon aus, dass man als Patient<br />

nicht viel über unser Handwerk<br />

aussagen könne. Doch der Patient<br />

kann sehr wohl sagen, wie er seine<br />

Operation erlebt, wie er sich bei<br />

uns behandelt fühlt», so Würsten.<br />

Darum lancierte der Verband der<br />

chirurgisch und invasiv tätigen<br />

Fachgesellschaften (fmch) einen<br />

neuen Feedback-Kanal, die «fmch<br />

Public Database», an der sich<br />

das <strong>Spitalzentrum</strong> als Pilotspital<br />

beteiligt.<br />

Hoher Rücklauf<br />

Patientinnen und Patienten haben<br />

heute die Möglichkeit, die Daten zu<br />

kontrollieren, die in anonymisierter<br />

Form über sie und ihre Operation<br />

in die Datenbank wandern.<br />

H.-U. Würsten erklärt: «Niemand<br />

kritisiert irgendwelche Laborwerte.<br />

Aber wenn in meinem Bericht<br />

‹hohes Herzrisiko› steht, und der<br />

44 l 45<br />

Patient zurückmeldet, dass das<br />

nicht stimme, finden wir so<br />

vielleicht heraus, dass er gar nicht<br />

weiss, dass sein Herz angeschlagen<br />

ist. Der Patient erhält auch<br />

das Recht, zu sagen: ‹Stimmt alles,<br />

aber ich will trotzdem nicht, dass<br />

meine Daten Teil einer statistischen<br />

Auswertung werden.›» Die<br />

Patientinnen reagieren positiv auf<br />

diese Möglichkeit. Der Rücklauf<br />

zu den Anfragen beträgt rund<br />

30%, die erbetenen Korrekturen<br />

sind fast gleich null, was für<br />

Dr. Würsten bedeutet, «dass alle<br />

meine Informationen stimmen».<br />

Die Mitarbeit der Patienten an<br />

der Public Database ist neben den<br />

medizinischen Kontrollen und<br />

der Patientenbefragung bei Spitalaustritt<br />

ein weiterer Kanal, um<br />

die Qualität zu verbessern. «Auch<br />

ich als Arzt habe unterschiedliche<br />

Tagesformen. Wenn ich nun<br />

über einen dieser Kanäle z.B. das<br />

Feedback erhalte, dass ich im<br />

Gespräch mit einem Patienten<br />

nicht klar und verständlich war,<br />

rüttelt mich das auf. Ich sehe, wo<br />

ich mich verbessern muss. Das ist<br />

die Philosophie der mehrfachen<br />

Feedback-Kanäle.»<br />

Und die Auswertung der Patientenreaktionen<br />

hat einen nicht zu<br />

unterschätzenden Nebeneffekt.<br />

«Je mehr Spitäler in Zukunft<br />

mitmachen, umso eher wird die<br />

statistische Aufbereitung aufzeigen<br />

können: Das sind wir, das<br />

können wir.»


FINANZEN<br />

Die finanzielle Situation eines Spitals ist wesentlich von der Entwicklung der<br />

Patientenzahlen abhängig. Im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> verzeichneten die Patientenzahlen im<br />

Berichtsjahr sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich einen Anstieg, wobei<br />

die Zunahme bei den ambulanten Patienten sogar 9,5% betrug.<br />

Entsprechend konnten die ambulanten Erträge im Vergleich zum Vorjahr um ca. 3,4 Mio.<br />

Franken erhöht, die stationären Erträge um 3 Mio. Franken gesteigert werden. Insgesamt<br />

ist es gelungen, einen um 3,9% höheren Betriebsertrag von rund 166,4 Mio. Franken zu<br />

erzielen. Die positive Entwicklung im Bereich der Leistungen wirkte sich unmittelbar auf<br />

das finanzielle Ergebnis aus und erlaubte einen bescheidenen, aber erfreulichen Gewinn<br />

von 1,2 Millionen Franken.<br />

Der Betriebsaufwand verzeichnete einen Anstieg von 6,4 Mio. Franken. Betrachtet man<br />

den Gesamtaufwand allerdings vor der Bildung von ausserordentlichen Rückstellungen<br />

für die Pensionskasse und Restrukturierungen (insgesamt ca. 8 Mio. Franken), liegt er im<br />

Jahr <strong>2011</strong> sogar leicht unter dem Vorjahreswert. Dem <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ist es also trotz<br />

eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds erneut gelungen, den Betriebsaufwand zu<br />

stabilisieren.<br />

Angesichts weiter sinkender Preise für medizinische Leistungen eine erfreuliche<br />

Feststellung, denn in finanzieller Hinsicht bleiben die Rahmenbedingungen auch in<br />

den kommenden Jahren anspruchsvoll. Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ist jedoch zuversichtlich,<br />

die anstehenden Herausforderungen dank der verbesserten Wirtschaftlichkeit des<br />

Unternehmens sowie insbesondere der Kompetenzen und des Engagements seiner<br />

Mitarbeitenden erfolgreich meistern zu können.<br />

46 l 47


Jahresrechnung<br />

Bilanz<br />

Erläuterungen zur Bilanz finden<br />

Sie ab Seite 54.<br />

Aktiven in CHF 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

Umlaufvermögen<br />

Flüssige Mittel 21 450 015 13 445 876 11.2<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

– gegenüber Dritten 18 629 765 18 511 328 11.3<br />

– gegenüber Kanton 2 572 701 610 436 11.4<br />

Andere Forderungen<br />

– gegenüber Dritten 414 154 525 066 11.5<br />

– gegenüber nahestehenden Gesellschaften 87 684 92 402<br />

Forderungen gegenüber Fonds<br />

– aus nicht abgerechneten Investitionen 225 000 619 300 11.6<br />

Vorräte 4 457 436 4 792 436 11.7<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 1 533 279 1 742 741 11.8<br />

Total Umlaufvermögen 49 370 034 40 339 584<br />

Anlagevermögen<br />

Finanzanlagen<br />

– Wertschriften 12 855 12 855<br />

– Beteiligungen 2 2<br />

Total Finanzanlagen 12 857 12 857<br />

Sachanlagen<br />

– Anlagen im Bau 8 921 694 6 341 554<br />

– Immobile Sachanlagen 513 014 1<br />

– Mobile Sachanlagen 5 080 529 5 244 399<br />

– Fahrzeuge 89 794 42 560<br />

– Medizintechnische Anlagen 5 270 094 3 898 030<br />

– Informatikanlagen 415 459 470 128<br />

– Immaterielle Werte 424 130 412 718<br />

davon in Leasing 0 0<br />

Total Sachanlagen 20 714 714 16 409 390 11.9<br />

Total Anlagevermögen 20 727 571 16 422 247<br />

Total Aktiven 70 097 605 56 761 832 11.1<br />

Erläuterung Nr.


Passiven in CHF 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

Fremdkapital<br />

Fremdkapital kurzfristig<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

– gegenüber Dritten 6 720 191 7 681 114 11.10<br />

– gegenüber nahestehenden Gesellschaften 65 395 48 563<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

– gegenüber Dritten 5 297 762 5 226 844<br />

– gegenüber nahestehenden Gesellschaften 91 020 84 907<br />

Kurzfristige Rückstellungen 11 859 882 10 540 255 11.11<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 2 188 793 2 258 953 11.12<br />

Total kurzfristiges Fremdkapital 26 223 043 25 840 636<br />

Fremdkapital langfristig<br />

Verbindlichkeiten für zukünftige Investitionen 1 23 131 105 18 999 268 11.13<br />

Langfristige Rückstellungen 8 000 000 0 11.14<br />

Total langfristiges Fremdkapital 31 131 105 18 999 268<br />

Fonds<br />

Spezialfinanzierungen 2 1 033 543 1 477 215<br />

Wissenschaftliche Fonds 305 454 197 811<br />

Total Fonds 1 338 997 1 675 026 11.15<br />

Eigenkapital<br />

Aktienkapital 7 750 000 7 750 000<br />

Gesetzliche Reserve 2 350 000 1 550 000<br />

Gewinnvortrag 146 902 145 945<br />

Jahresgewinn 1 157 558 800 957<br />

Total Eigenkapital 11 404 460 10 246 902 11.16<br />

Total Passiven 70 097 605 56 761 832<br />

1 Noch nicht verwendete, zweckgebundene Mittel für die Investitionsfinanzierung<br />

2 Zweckgebundene Mittel für selbstfinanzierte Bauten<br />

Erläuterung Nr.<br />

48 l 49


Erfolgsrechnung<br />

Die Rechnung <strong>2011</strong> schliesst mit<br />

einem Gewinn von rund 1,2 Mio.<br />

Franken (Vorjahr: 0,8 Mio.) ab.<br />

Die Verbesserung des Resultats<br />

um 0,4 Mio. Franken ist auf die<br />

Erhöhung der Betriebserträge um<br />

6,2 Mio. Franken bei gleichzeitiger<br />

Erhöhung der Betriebsaufwendungen<br />

(inkl. Abschreibungen und<br />

Zinsen) um 6,8 Mio. Franken sowie<br />

auf ausserordentliche Erträge von<br />

1,0 Mio. Franken zurückzuführen.<br />

Der Betriebsertrag wurde gegenüber<br />

dem Vorjahr um 3,9% oder rund<br />

6,2 Mio. Franken erhöht. Diese Erhöhung<br />

beträgt bei den ambulanten<br />

Erträgen 3,4 Mio. Franken (+8,2%),<br />

bei den stationären Erträgen 3,0 Mio.<br />

Franken (+2,6%). Die Erträge aus<br />

Leistungen an Personal und Dritte<br />

haben um 0,4 Mio. Franken oder<br />

5,4% abgenommen.<br />

Die Abgeltung des Kantons Bern für<br />

die Erfüllung des Leistungsauftrags<br />

belief sich auf 64,3 Mio. Franken.<br />

Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete<br />

die erfolgswirksame Leistungsabgeltung<br />

einen Anstieg um 2,9 Mio.<br />

Franken. Dies ist das Ergebnis von<br />

höheren ambulanten und von höher<br />

vereinbarten stationären Leistungen.<br />

Der Betriebsaufwand (ohne Abschreibungen<br />

und Zinsen) ist<br />

6,4 Mio. Franken (+4,0%) höher als<br />

im Vorjahr. Den grössten Anstieg<br />

gegenüber 2010 verzeichnete der<br />

übrige Personalaufwand (+5,5 Mio.).<br />

Die Hauptursache ist die Bildung von<br />

Rückstellungen zugunsten der spitaleigenen<br />

Personalvorsorgestiftung<br />

(7,0 Mio.).<br />

Weitere Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

ab Seite 55.<br />

Ertrag in CHF <strong>2011</strong> 2010 ∆ <strong>2011</strong> / 2010<br />

Erlös aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

– Erträge stationär 116 555 903 113 552 906 3 002 997 2,6<br />

– Erträge ambulant 44 627 234 41 230 178 3 397 056 8,2<br />

Erlösminderungen –1 385 279 –1 591 004 205 725 –12,9<br />

Total Patientenerträge 159 797 858 153 192 080 6 605 778 4,3 12.2<br />

Leistungen an Personal und Dritte 6 627 452 7 007 765 –380 313 –5,4 12.3<br />

Total Betriebsertrag 166 425 310 160 199 845 6 225 465 3,9<br />

%<br />

Erläuterung Nr.


Aufwand in CHF <strong>2011</strong> 2010 ∆ <strong>2011</strong> / 2010<br />

Lohnaufwand 84 816 618 84 705 186 111 432 0,1<br />

Sozialversicherungsaufwand 13 200 582 12 614 692 585 890 4,6<br />

Arzthonoraraufwand 7 808 289 7 457 321 350 968 4,7<br />

Übriger Personalaufwand 9 857 740 4 382 298 5 475 442 124,9<br />

Total Personalaufwand 115 683 229 109 159 497 6 523 732 6,0 12.4<br />

Medizinischer Bedarf 28 738 808 30 055 035 –1 316 227 –4,4 12.5<br />

Lebensmittelaufwand 715 894 728 907 –13 013 –1,8<br />

Haushaltaufwand 988 606 1 013 347 –24 741 –2,4<br />

Unterhalt und Reparaturen 3 833 843 3 780 408 53 435 1,4<br />

Aufwand für Anlagenutzung 1 213 812 971 466 242 346 24,9<br />

Energieaufwand und Wasser 2 114 331 2 218 910 –104 579 –4,7<br />

Verwaltungs- und Informatikaufwand 6 824 107 6 891 162 –67 055 –1,0<br />

Übriger patientenbezogener Aufwand 1 211 608 1 156 977 54 631 4,7<br />

Übriger nicht patientenbezogener<br />

Aufwand 2 657 097 1 651 496 1 005 601 60,9<br />

Total Sachaufwand 48 298 106 48 467 708 –169 602 –0,3 12.6<br />

Total Personal- und Sachaufwand 163 981 335 157 627 205 6 354 130 4,0<br />

EBITDA (Ergebnis vor<br />

Abschreibungen und Zinsen) 2 443 975 2 572 640 –128 665 –5,0<br />

Abschreibungen 2 289 843 1 819 553 470 290 25,8 12.7<br />

EBIT (Ergebnis vor Zinsen) 154 132 753 087 –598 955 –79,5<br />

Finanzaufwand 14 331 12 362 –1 969 –15,9<br />

Finanzertrag 64 640 60 232 4 408 7,3<br />

Betriebsergebnis 204 441 800 957 –596 516 –74,5 12.8<br />

Betriebsfremder Ertrag 5 844 015 6 095 598 –251 583 –4,1<br />

Betriebsfremder Personalaufwand 2 832 390 2 868 314 –35 924 –1,3<br />

Betriebsfremder Sachaufwand 3 011 626 3 227 284 –215 658 –6,7<br />

Ausserordentlicher Ertrag 953 118 243 956 709 162 290,7 12.9<br />

Ausserordentlicher Aufwand 0 243 956 –243 956 –100,0<br />

Jahresgewinn 1 157 558 800 957 356 601 44,5 12.1<br />

%<br />

Erläuterung Nr.<br />

50 l 51


Mittelflussrechnung<br />

Erläuterungen zur Mittelflussrechnung<br />

finden Sie auf Seite 55.<br />

Fonds – Flüssige Mittel in CHF <strong>2011</strong> 2010<br />

Betriebstätigkeit:<br />

Jahresgewinn 1 157 558 800 957<br />

+ Abschreibungen 2 289 843 1 819 553<br />

+ Zunahme Rückstellungen und Fonds 7 593 811 462 256<br />

Mittelfluss vor Veränderung Nettoumlaufvermögen 11 041 212 3 082 766 13.2<br />

Nettoumlaufvermögen:<br />

– Zunahme des Umlaufvermögens –1 026 310 –2 280 242 13.3<br />

+ Zunahme / –Abnahme kurzfristige Verbindlichkeiten 452 567 –146 462 13.4<br />

Mittelfluss aus Betriebstätigkeit 10 467 469 656 062 13.5<br />

Investitionstätigkeit:<br />

– Investitionen in Sachanlagen –6 595 167 –4 649 437<br />

+ Beiträge Kanton für Investitionen 4 131 837 4 434 751<br />

– Investitionen in Finanzanlagen 0 0<br />

+ Devestition von Sachanlagen 0 0<br />

+ Devestition von Finanzanlagen 0 0<br />

Mittelfluss aus Investitionstätigkeit –2 463 330 –214 686 13.6<br />

Finanzierungstätigkeit:<br />

+ Finanzierungen 0 0<br />

– Definanzierungen 0 0<br />

Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit 0 0<br />

Veränderung Fonds flüssige Mittel 8 004 139 441 376 13.1<br />

Nachweis<br />

Netto flüssige Mittel 1.1. 13 445 876 13 004 500<br />

Netto flüssige Mittel 31.12. 21 450 015 13 445 876<br />

Veränderung flüssige Mittel 8 004 139 441 376<br />

Erläuterung Nr.


Anhang der Jahresrechnung<br />

Die Bilanzpositionen werden grundsätzlich nach dem Obligationenrecht<br />

(OR) bewertet. Bei der Bewertung der Warenvorräte,<br />

der Debitoren und der nicht fakturierten Leistungen<br />

wurden im Jahr <strong>2011</strong> dieselben Grundsätze wie im Jahr 2010<br />

angewandt. Diese Grundsätze entsprechen den Regelungen<br />

von Swiss GAAP FER.<br />

1 Bürgschaften, Garantieverpflichtungen,<br />

Pfandbestellungen zugunsten Dritter<br />

<strong>2011</strong> keine / 2010 keine<br />

2 Belastung von Aktiven zur Sicherung<br />

eigener Verpflichtungen<br />

<strong>2011</strong> keine / 2010 keine<br />

3 Nicht bilanzierte<br />

Leasingverbindlichkeiten<br />

<strong>2011</strong> keine / 2010 keine<br />

4 Brandversicherungswerte<br />

der Sachanlagen<br />

<strong>2011</strong>: 312 454 100 Franken<br />

2010: 312 444 100 Franken<br />

5 Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Vorsorgeeinrichtungen<br />

Verbindlichkeiten (CHF) <strong>2011</strong> 2010<br />

Kontokorrent Vorsorgestiftung SZB AG –38 228 –60 472<br />

VSAO 95 834 104 785<br />

VSLL Mercer (vorher Pendia) –671 0<br />

Total 56 935 44 313<br />

6 Beteiligungen<br />

52 l 53<br />

ARB Ambulanz Region <strong>Biel</strong> AG<br />

Kranken- und Verletztentransportdienst für das Rettungswesen<br />

in der Region <strong>Biel</strong> und Umgebung.<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Nominelles Aktienkapital 300 000 300 000<br />

Beteiligungsquote 66,6% 66,6%<br />

Buchwert 1.00 1.00<br />

Radio-Onkologiezentrum <strong>Biel</strong>-Seeland-Berner Jura AG<br />

Regionales Zentrum für die Behandlung von Tumorerkrankungen<br />

mittels Strahlentherapie.<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Nominelles Aktienkapital 2 700 000 2 700 000<br />

Beteiligungsquote 0,4% 0,4%<br />

Buchwert 1.00 1.00<br />

Total Buchwert der Beteiligungen 2.00 2.00<br />

7 Entschädigung des Verwaltungsrates<br />

und der Geschäftsleitung<br />

Entschädigung in CHF <strong>2011</strong> 2010 2010<br />

Pauschalen und Zusatzarbeiten<br />

Verwaltungsrat Sitzungshonorare und Spesen<br />

Daniel Borer 14 700 17 100 750<br />

Urs Metzger (ab 1.1.<strong>2011</strong>) 20 300 1 – –<br />

Philippe Paroz 16 100 19 500 2 300<br />

Fredy Sidler (ab 1.1.<strong>2011</strong>) 31 900 – –<br />

Patricia Sidler (bis 26.6.2010) – 11 850 13 177<br />

Andreas Sutter (bis 31.12.2010) – 21 600 10 900<br />

Irène Truffer (bis 31.12.2010) – 35 900 136 030<br />

Michel Vogt (bis 31.12.2010) – 21 900 9 658<br />

Thomas von Burg (ab 1.1.<strong>2011</strong>) 17 500 – –<br />

Christoph A. Zenger (bis 31.12.2010) – 21 600 27 680<br />

Total 100 500 149 450 200 495<br />

1 Inklusive Zusatzarbeiten CHF 3 800.–


Geschäftsleitung<br />

Lohnbezüge in CHF <strong>2011</strong> 1 2010<br />

Geschäftsleitung 927 184 1 1 093 053<br />

davon Vorsitzender 292 771 1 274 935 (ab 25.1.)<br />

1 Während des Jahres <strong>2011</strong> war eine Stelle in der Geschäftsleitung<br />

nicht besetzt.<br />

In den Lohnbezügen der Geschäftsleitung enthalten ist die<br />

Zulage für den ärztlichen Leiter, nicht aber sein Einkommen<br />

als Chefarzt. Spesen der Geschäftsleitung wurden nach effektivem<br />

Aufwand entschädigt.<br />

8 Risikobeurteilung<br />

Der Verwaltungsrat beschäftigt sich regelmässig mit<br />

diversen Risiken und deren Einschätzung.<br />

9 Eventualverpflichtungen<br />

gegenüber Kanton<br />

Restwert Bau- und Investitionsbeiträge, die durch den<br />

Kanton Bern finanziert worden sind:<br />

<strong>2011</strong>: 38 488 633 Franken<br />

2010: 40 219 684 Franken<br />

10 Abweichung vom Grundsatz<br />

der Stetigkeit<br />

Wertschriften und Beteiligungen wurden separat ausgewiesen.<br />

Die Anlagen im Bau wurden als Sachanlagen<br />

und nicht mehr als Forderungen gegenüber dem Kanton<br />

ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend<br />

angepasst.<br />

11 Erläuterungen zur Bilanz<br />

In Anlehnung an Swiss GAAP FER 18 wurden die Anlagen<br />

im Bau vom Umlaufvermögen in das Anlagevermögen umgeschichtet.<br />

Die Bilanz per 31.12.2010 wurde entsprechend<br />

angepasst.<br />

11.1 Bilanzsumme<br />

Die Bilanzsumme hat um insgesamt 13,3 Mio. Franken oder<br />

23,5% zugenommen. Beim Umlaufvermögen be trägt diese<br />

Zunahme 9,0 Mio. Franken (+22,4%), beim Anlagevermögen<br />

4,3 Mio. Franken (+26,2%).<br />

11.2 Flüssige Mittel<br />

Die flüssigen Mittel verzeichnen eine Zunahme um 8,0 Mio.<br />

Franken (+59,5%). Die Gründe für diese Zunahme sind aus<br />

der Mittelflussrechnung ersichtlich.<br />

11.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben<br />

gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mio. Franken (+0,6%)<br />

zugenommen. Verursacht wurde diese Zunahme durch die<br />

Erhöhung des Guthabens gegenüber den Versicherungen<br />

und Patienten um 0,4 Mio. Franken und durch die Erhöhung<br />

der Wertberichtigung der Debitoren von 0,3 Mio. Franken.<br />

11.4 Forderungen gegenüber dem Aktionär Kanton<br />

Im Berichtsjahr wurde die Forderung gegenüber dem Kanton<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Mio. Franken erhöht. Diese Erhöhung<br />

ist mit 1,0 Mio. Franken auf die Forderung aus der Beitragsabrechnung<br />

des Jahres 2010 und mit 0,9 Mio. Franken auf<br />

die Abrechnung des Leistungsvertrags <strong>2011</strong> zurückzu führen.<br />

11.5 Andere Forderungen gegenüber Dritten<br />

Die Forderungen gegenüber Dritten haben um 0,1 Mio. Franken<br />

(–21,2%) abgenommen. Dies wurde durch die Abnahme<br />

des Guthabens gegenüber der Personalfürsorgestiftung<br />

(–22 000 Franken), durch die Reduktion der Akontozahlungen<br />

an die Lieferanten (–35 000 Franken) und durch tiefere<br />

Guthaben aus Leistungen gegenüber Personal und Dritten<br />

(–66 000 Franken) verursacht.<br />

11.6 Forderungen gegenüber Fonds<br />

aus nicht abgerechneten Investitionen<br />

Diese Forderungen sind gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio.<br />

Franken zurückgegangen. Die Veränderung ist auf die vollständige<br />

Ausfinanzierung des Ersatzes der Radio- und TV-<br />

Anlage zurückzuführen. Per Ende <strong>2011</strong> erhält diese Bilanzposition<br />

nur 0,2 Mio. Franken, die den nicht ausfinanzierten<br />

Restwert des Parkhauses darstellen.


11.7 Vorräte<br />

Die Vorräte haben um 0,3 Mio. Franken (–7%) abgenommen.<br />

Die Bewertung dieser Bestände wurde wie im Vorjahr<br />

auf der Basis der Swiss-GAAP-FER-Richtlinien vorgenommen.<br />

11.8 Aktive Rechnungsabgrenzungen<br />

Die aktiven Rechnungsabgrenzungen haben um rund<br />

0,2 Mio. Franken (–12%) abgenommen. Diese Veränderung<br />

ist hauptsächlich auf die Abnahme der im Vorjahr abgegrenzten<br />

Rechnungen der Informatik (–147 000 Franken),<br />

die Abnahme der nicht abgerechneten ambulanten Fälle<br />

(–35 000 Franken) und den Rückgang der stationären Patienten,<br />

die sich über das Jahresende im Spital behandeln liessen<br />

(–25 000 Franken), zurückzuführen.<br />

11.9 Sachanlagen<br />

Gemäss Swiss GAAP FER werden die Anlagen im Bau neu<br />

als Sachanlagen und nicht mehr als Forderungen gegenüber<br />

dem Kanton ausgewiesen. Diese Anlagen haben gegenüber<br />

dem Vorjahr um 2,6 Mio. Franken zugenommen. In dieser Bilanzposition<br />

sind 17 angefangene Spitalfondsgeschäfte und<br />

ein durch das Spital finanziertes Geschäft im Gesamtwert von<br />

21,0 Mio. Franken enthalten. Der Kanton hat für diese Investitionen<br />

Akontozahlungen von insgesamt 12,1 Mio. Franken<br />

geleistet. Somit betragen die Anlagen im Bau netto 8,9 Mio.<br />

Franken.<br />

Bei den bedeutendsten Positionen handelt es sich um die Sanierung<br />

des Wirtschaftsgebäudes (Ausgaben: 13 Mio.; Akontozahlungen<br />

Kanton: 10,4 Mio.), das Projekt Klinikinformationssystem<br />

(Ausgaben: 1,8 Mio.; Akontozahlungen Kanton:<br />

1,7 Mio.) und den Ersatz der Betten (Ausgaben: 1,9 Mio.).<br />

Die übrigen Sachanlagen haben um rund 1,7 Mio. Franken<br />

oder 17,1% zugenommen. Diese Veränderung ist auf neu<br />

angeschaffte Anlagen von 4,0 Mio. Franken, auf Abschreibungen<br />

von 2,1 Mio. Franken sowie auf Abgänge der Mobilien<br />

und medizinischen Geräte von insgesamt 0,1 Mio. Franken<br />

zurückzuführen.<br />

11.10 Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten haben um rund<br />

0,9 Mio. Franken oder 12,2% abgenommen.<br />

11.11 Kurzfristige Rückstellungen<br />

Die kurzfristigen Rückstellungen haben um 1,3 Mio. Franken<br />

auf 11,9 Mio. Franken zugenommen. Diese Position wurde<br />

durch die Anpassung der Rückstellungen für Versicherungsselbstbehalte<br />

einerseits und für die Reduktion des TARMED-<br />

Taxpunktwerts um insgesamt 1,1 Mio. Franken andererseits<br />

54 l 55<br />

erhöht. Die Rückstellungen für nicht bezogenen Ferien und<br />

Überzeiten konnten um 0,2 Mio. Franken herabgesetzt<br />

werden.<br />

11.12 Passive Rechnungsabgrenzungen<br />

Die passiven Rechnungsabgrenzungen haben gegenüber<br />

dem Vorjahr um 0,1 Mio. Franken oder 3,1% abgenommen.<br />

Erreicht wurde diese Abnahme dank einer konsequenteren<br />

und schnelleren Bearbeitung der Lieferantenrechnungen.<br />

11.13 Verbindlichkeiten für zukünftige Investitionen<br />

Den Verbindlichkeiten für zukünftige Investitionen wurden im<br />

Berichtsjahr rund 4,1 Mio. Franken gutgeschrieben. Somit hat<br />

diese Bilanzposition den Wert von 23,1 Mio. Franken erreicht.<br />

11.14 Langfristige Rückstellungen<br />

Im Berichtsjahr wurden einerseits Rückstellungen zugunsten<br />

der Personalfürsorgestiftung der SZB AG gebildet (7,0 Mio.),<br />

andererseits auch für Restrukturierungen (1,0 Mio.).<br />

11.15 Fonds<br />

Die Fondsmittel haben insgesamt um 0,3 Mio. Franken abgenommen.<br />

Diese Abnahme ist auf die Auflösung des TV-<br />

Fonds (–1,1 Mio.), auf die Speisung des Liegenschaftsfonds<br />

(+0,6 Mio.) sowie auf die Erhöhung der wissenschaftlichen<br />

Fonds um 0,1 Mio. Franken zurückzuführen.<br />

11.16 Eigenkapital<br />

Das Eigenkapital hat um den Betrag des Jahresgewinns von<br />

rund 1,2 Mio. Franken zugenommen.<br />

12 Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

12.1 Resultat<br />

Im Berichtsjahr konnte ein Jahresgewinn von insgesamt<br />

1,2 Mio. Franken realisiert werden. Dieses erfreuliche Resultat<br />

setzt sich aus einem Betriebsgewinn von 0,2 Mio. Franken<br />

und aus dem ausserordentlichen Ertrag von 1,0 Mio. Franken<br />

zusammen.<br />

12.2 Patientenerträge<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 12 537 und im Vorjahr 12 465 stationäre<br />

Patienten behandelt. Somit verzeichnen wir gegenüber<br />

dem Vorjahr eine Zunahme von 72 Patienten oder<br />

0,6%. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer konnte gegenüber<br />

dem Vorjahr um 0,1 Tage auf 6,9 Tage reduziert werden.<br />

Im Berichtsjahr konnten 51 923 ambulante Patienten betreut


werden. Gegenüber dem Vorjahr (47 433 ambulante Pa tienten)<br />

haben wir somit 4 010 Erwachsene und 480 Kinder mehr<br />

betreut (+9,5%).<br />

Dank der ambulanten Mehrleistungen konnten gegenüber<br />

dem Vorjahr 3,4 Mio. Franken (8,2%) zusätzliche Erträge<br />

erwirtschaftet werden. Die stationären Erträge haben um<br />

3,0 Mio. Franken oder 2,6% zugenommen. Diese Ertragszunahme<br />

resultiert aus höheren Erträgen des Kantons.<br />

12.3 Leistungen an Personal und Dritte<br />

Die Erträge aus Leistungen an Dritte haben um 0,4 Mio. Franken<br />

(–5,4%) abgenommen. Der Ertragsrückgang ist auf tiefere,<br />

nicht patientenbezogene Erträge des Kantons (–0,2 Mio.),<br />

auf um 0,1 Mio. Franken tiefere Wäscherei-Erträge und<br />

auf um 0,1 Mio. Franken tiefer ausgefallene übrige Erträge<br />

(CO2-Abgabe) zurückzuführen.<br />

12.4 Personalaufwand<br />

Die Personalaufwendungen haben insgesamt um 6,5 Mio.<br />

Franken oder 6,0% zugenommen.<br />

Beim Lohnaufwand beträgt diese Zunahme 0,1 Mio. Franken.<br />

Sie wurde durch die Einsparung von 20 Stellen (–1,8 Mio.)<br />

und durch zusätzliche Aufwendungen für Lohnmassnahmen<br />

von rund 1,8% oder +1,9 Mio. Franken verursacht.<br />

Die Aufwendungen für Sozialleistungen haben gegenüber<br />

dem Vorjahr insgesamt um 0,6 Mio. Franken zugenommen.<br />

Im Berichtsjahr wurden der AHV- und ALV-Beitragssatz um jeweils<br />

0,1% erhöht, wodurch die Sozialleistungen um 0,3 Mio.<br />

Franken angehoben wurden. Die Beiträge an die Personalvorsorge<br />

und die Unfall- und Krankentaggeldversicherung sind<br />

um 0,1 Mio. Franken höher ausgefallen. Die Veränderung der<br />

Rückstellungen für Ferien und Überzeiten hat die übrigen Sozialleistungen<br />

um 0,2 Mio. Franken erhöht.<br />

Der Arzthonoraraufwand der Spitalärzte hat um 0,4 Mio.<br />

Franken oder 4,7% zugenommen.<br />

Im ambulanten Bereich beträgt die Zunahme 0,5 Mio. Franken<br />

(+13,3%), im stationären Bereich wurde eine Abnahme<br />

von 0,2 Mio. Franken (–4,3%) verzeichnet.<br />

Der übrige Personalaufwand hat um 5,5 Mio. Franken zugenommen.<br />

Diese Zunahme wurde hauptsächlich durch die Bildung<br />

von Rückstellungen zugunsten der Pensionskasse von<br />

7,0 Mio. Franken verursacht. Im Vorjahr wurde über diese<br />

Aufwandgruppe eine Rückstellung für flankierende Personalmassnahmen<br />

von 1,1 Mio. Franken gebildet.<br />

12.5 Medizinischer Bedarf<br />

Der medizinische Bedarf hat um 1,3 Mio. Franken (–4,4%)<br />

abgenommen. Diese Veränderung ist auf die Abnahme der<br />

Aufwendungen für Medikamente (–0,5 Mio.) zurückzuführen.<br />

Zu verdanken ist diese einem rationellen Medikamenteneinsatz,<br />

günstigeren Lieferpreisen und der Umstellung auf<br />

Generika (insbesondere Zytostatika).<br />

Die tieferen Medikamentenpreise haben im ambulanten Bereich,<br />

insbesondere in der Onkologie, zu tieferen Erträgen<br />

geführt.<br />

Die Aufwendungen für Implantationsmaterialien konnten gegenüber<br />

dem Vorjahr um 0,9 Mio. Franken gesenkt werden.<br />

Diese Reduktion wurde durch den Rückgang der stationären<br />

Patienten der Bereiche Kardiologie (–148) und Orthopädie<br />

(–44) verursacht.<br />

Die Arzthonorare der Belegärzte, die als medizinische Fremdleistungen<br />

in dieser Gruppe erfasst sind, haben um 0,1 Mio.<br />

Franken zugenommen (stationäre Honorare –0,2 Mio.; ambulante<br />

Honorare +0,3 Mio.). Die Kosten für Untersuchungen<br />

in externen Labors haben um 0,3 Mio. Franken abgenommen.<br />

Bei den Einwegmaterialien und -instrumenten wurde<br />

eine Kostensteigerung von 0,2 Mio. Franken verzeichnet.<br />

12.6 Sachaufwand<br />

Der Sachaufwand (ohne medizinischen Bedarf) hat gegenüber<br />

dem Vorjahr um 1,1 Mio. Franken zugenommen. Die<br />

stärkste Zunahme wurde beim übrigen, nicht patientenbezogenen<br />

Aufwand (+1,0 Mio.) verzeichnet. Diese Erhöhung<br />

ist hauptsächlich auf die Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungen<br />

zurückzuführen. Die Aufwendungen für die<br />

Anlagenutzung haben gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mio.<br />

Franken zugenommen. Bei diesen Ausgaben handelt es sich<br />

um Kleinanschaffungen.<br />

Die Aufwendungen für Energie und Wasser liegen um<br />

0,1 Mio. Franken unter dem Vorjahreswert. Diese erfreuliche<br />

Tatsache ist auf den Rückgang des Verbrauchs (Gas:<br />

–1 854 000 kWh, Elektrizität –4 570 kWh, Wasser –4 315 m 3 )<br />

zurückzuführen, der im Berichtsjahr auch die Preiserhöhungen<br />

(Gas 10,3%, Strom 4,8%, Wasser 4,4%) aufzufangen<br />

vermochte. Der tiefere Gasverbrauch ist auf einen milden<br />

Herbst und Winteranfang zurückzuführen.<br />

12.7 Abschreibungen<br />

Die Abschreibungen haben aufgrund von Neuanschaffungen<br />

um 0,5 MCHF zugenommen.


12.8 Betriebsergebnis<br />

Das Betriebsergebnis beträgt 0,2 Mio. Franken und liegt um<br />

0,6 Mio. Franken unter dem Vorjahreswert.<br />

12.9 Ausserordentlicher Ertrag<br />

Im Berichtsjahr konnte die Investition in die neue Radio- und<br />

TV-Anlage abgeschlossen werden. Die nicht mehr benötigten<br />

Mittel des für diese Investition geäufneten TV-Fonds wurden<br />

dem ausserordentlichen Ertrag mit 1,0 Mio. Franken gutgeschrieben.<br />

13 Erläuterungen zur Mittelflussrechnung<br />

Da in der Bilanz der Nettowert der Anlagen im Bau (Anlagekosten<br />

abzgl. Zahlungen Kanton) vom Umlaufvermögen<br />

in das Anlagevermögen umgeschichtet wurde, wurde auch<br />

die Mittelflussrechnung des Jahres 2010 entsprechend angepasst.<br />

13.1 Erhöhung der flüssigen Mittel<br />

Im Berichtsjahr wurden die flüssigen Mittel um 8,0 Mio. Franken<br />

von 13,4 Mio. Franken auf 21,4 Mio. Franken erhöht.<br />

13.2 Zufluss aus Betriebstätigkeit<br />

Der Zufluss aus der Betriebstätigkeit beträgt 11,0 Mio. Franken.<br />

Zurückzuführen ist dies auf den Jahresgewinn von<br />

1,2 Mio. Franken, auf nicht geldwirksame Abschreibungen<br />

von 2,3 Mio. Franken, auf die Bildung einer Rückstellung für<br />

die Sanierung der Pensionskasse von 7,0 Mio. Franken, auf<br />

die Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungen von<br />

1,0 Mio. Franken sowie auf die Abnahme der passiven Rechnungsabgrenzungen<br />

um 0,4 Mio. Franken.<br />

13.3 Abfluss aus Umlaufvermögen<br />

Die Erhöhung des Umlaufvermögens hat zur Reduktion der<br />

Liquidität um 1,0 Mio. Franken geführt. Der Mittelabfluss ist<br />

einerseits hauptsächlich auf die Erhöhung der Forderungen<br />

gegenüber dem Kanton um 2,0 Mio. Franken zurückzuführen.<br />

Andererseits wurde die Liquidität durch die Verminderung<br />

der Forderungen gegenüber den Fonds, durch die Abnahme<br />

der Vorräte sowie der aktiven Rechnungsabgrenzungen<br />

erhöht.<br />

Da die Anlagen im Bau in das Anlagevermögen umgeschichtet<br />

wurden, wurde der Mittelabfluss des Vorjahres um<br />

0,3 Mio. Franken reduziert.<br />

56 l 57<br />

13.4 Zufluss aus kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

Die Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Dritten hat zu<br />

einem Mittelabfluss von 0,9 Mio. Franken geführt. Durch die<br />

Erhöhung der kurzfristigen Rückstellungen wurden die flüssigen<br />

Mittel hingegen um 1,3 Mio. Franken erhöht. Die Nettozunahme<br />

der kurzfristigen Verbindlichkeiten beträgt somit<br />

0,4 Mio. Franken.<br />

13.5 Zufluss aus Betriebstätigkeit<br />

Der Mittelzufluss aus der Betriebstätigkeit beträgt 10,5 Mio.<br />

Franken. Diese bedeutende Zunahme ist auf den Jahresgewinn<br />

von 1,2 Mio. Franken, die nicht geldwirksamen Abschreibungen<br />

von 2,3 Mio. Franken sowie die Bildung von<br />

Rückstellungen von 7,6 Mio. Franken zurückzuführen. Die<br />

Veränderung des Nettoumlaufvermögens hat zu einer Abnahme<br />

der flüssigen Mittel um 0,6 Mio. Franken geführt.<br />

13.6 Abfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Im Berichtsjahr wurden 6,6 Mio. Franken in Sachanlagen investiert.<br />

Die Finanzierung der Sachanlagen durch den Kanton<br />

beträgt 4,1 Mio. Franken. Somit ergibt sich eine Abnahme<br />

der Mittel durch die Investitionstätigkeit von 2,5 Mio. Franken.<br />

Aufgrund der neuen Darstellung der Anlagen im Bau im<br />

Anlagevermögen wurde der Mittelfluss des Vorjahres um<br />

0,3 Mio. Franken erhöht.


Verwendung des<br />

Bilanzgewinns<br />

Vom Bilanzgewinn von 1 304 000<br />

Franken werden 1 300 000 Franken<br />

den freien Reserven zugewiesen<br />

und 4 000 Franken auf die neue<br />

Rechnung vorgetragen.<br />

Eigenkapitalnachweis<br />

Antrag des Verwaltungsrates über die<br />

Verwendung des Bilanzgewinnes in tausend CHF <strong>2011</strong> 2010<br />

Zur Verfügung der Generalversammlung<br />

Vortrag Bilanzgewinn aus dem Vorjahr 147 146<br />

Jahresgewinn 1 157 801<br />

Zwischentotal verfügbarer Bilanzgewinn 1 304 947<br />

Antrag über die Verwendung<br />

Dividende – –<br />

Zuweisung an die gesetzliche Reserve – 800<br />

Zuweisung an die freien Reserven 1 300 –<br />

Vortrag Bilanzgewinn auf neue Rechnung 4 147<br />

Total 1 304 947<br />

Total<br />

Aktien- Gesetzliche Freie 1 Gewinn- Jahres- Eigenin<br />

tausend CHF kapital Reserve Reserve 1 vortrag ergebnis kapital<br />

Eigenkapital<br />

am 1.1.<strong>2011</strong> 7 750 1 550 146 801 10 247<br />

Ergebnisverwendung<br />

2010 –<br />

Zuweisung an<br />

allgemeine Reserve 800 1 –801 –<br />

Jahresergebnis <strong>2011</strong> 1 157 1 157<br />

Eigenkapital<br />

am 31.12.<strong>2011</strong> 7 750 2 350 0 147 1 157 11 404<br />

Zuweisung<br />

allgemeine Reserve<br />

Zuweisung<br />

freie Reserve 1 157 –1 157 0<br />

Verwendung<br />

Gewinnvortrag 143 –143 0<br />

Eigenkapital<br />

nach Verteilung<br />

Gewinn <strong>2011</strong> 7 750 2 350 1 300 4 – 11 404<br />

1 Da die gesetzlichen Reserven 20% des Aktienkapitals (OR 671) erreicht haben,<br />

wird der Bilanzgewinn den freien Reserven zugewiesen.


Bericht der Revisionsstelle<br />

Bericht der Revisionsstelle<br />

an die Generalversammlung der<br />

<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> AG<br />

<strong>Biel</strong>/<strong>Bienne</strong><br />

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />

58 l 59<br />

Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> AG , bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung,<br />

Mittelflussrechnung und Anhang, Seite 48 bis 58, für das am 31. Dezember <strong>2011</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />

Verantwortung des Verwaltungsrates<br />

Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den<br />

Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen<br />

Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von<br />

Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer<br />

Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />

Verantwortung der Revisionsstelle<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />

Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen<br />

Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung<br />

frei von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der<br />

Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen<br />

Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von<br />

Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für<br />

die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen,<br />

nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die<br />

Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen<br />

sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise<br />

eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />

Prüfungsurteil<br />

Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember <strong>2011</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem<br />

schweizerischen Gesetz sowie den Statuten.<br />

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die<br />

Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den<br />

Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.<br />

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten<br />

entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Jürg Reber Hans Peter Linder<br />

Revisionsexperte Revisionsexperte<br />

Leitender Revisor<br />

Bern, 12. April 2012

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