Geschäftsbericht 2011 - Spitalzentrum Biel-Bienne
Geschäftsbericht 2011 - Spitalzentrum Biel-Bienne
Geschäftsbericht 2011 - Spitalzentrum Biel-Bienne
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> AG<br />
Redaktionsleitung: Marie-Pierre Fauchère<br />
Interviews: Jodok Kobelt, Bern<br />
Bilder: Rolf Siegenthaler, Bern<br />
Übersetzung: Didier Coquet, Lannion (F); Inter-Translations SA, Bern<br />
Gestaltung/Layout: media perret, Aarberg<br />
Druck: Ediprim AG, <strong>Biel</strong><br />
Gedruckt auf Papier aus 100% FSC-Frischfasern.<br />
<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> AG<br />
Vogelsang 84<br />
Postfach<br />
2501 <strong>Biel</strong><br />
Telefon 032 324 24 24<br />
www.spital-biel.ch
Inhaltsverzeichnis<br />
4 Vorwort<br />
7 Management<br />
17 Leistungen und Ressourcen<br />
35 Qualität<br />
47 Finanzen<br />
59 Bericht der Revisionsstelle
Vorwort l Das Spital Ihres Vertrauens<br />
Bruno Letsch, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Dr. Fredy Sidler, Präsident des Verwaltungsrats<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Es weht ein frischer Wind am <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong>. Nach<br />
bewegten Zeiten und dem Wechsel an der Spitze der<br />
Geschäftsleitung im Jahr 2010 ist mit dem Amtsantritt<br />
eines neuen Verwaltungsratspräsidenten und der Neubesetzung<br />
weiterer Verwaltungsratsmandate der Wandel<br />
heute spürbar vollzogen. Seit dem 1. Januar <strong>2011</strong><br />
stehen sowohl auf operativer als auch strategischer<br />
Ebene neue Gesichter in der Verantwortung. Kurz, ein<br />
neues Team ist mit Zuversicht und klaren Vorstellungen<br />
an der Arbeit, bereit, die anstehenden Herausforderungen<br />
gemeinsam anzugehen.<br />
Ein starkes Team mit neuem Elan<br />
Dies ist umso wichtiger, als in einem wirtschaftlich anspruchsvollen<br />
Umfeld im Gesundheitswesen generell<br />
und in den Spitälern im Besonderen Wandel angesagt<br />
ist. Es ist bekannt: Mit der Einführung neuer Finanzierungssysteme<br />
halten verstärkt wirtschaftliche Fragen<br />
Einzug in den medizinischen Alltag. Gleichzeitig wird<br />
auch die Frage der medizinischen Qualität immer wichtiger.<br />
So haben wir im ersten Jahr unserer Zusammenarbeit<br />
unter dem klingenden Motto «Fit4SwissDRG»<br />
Vorbereitungen getroffen, um für die Veränderungen<br />
gerüstet zu sein, die am 1. Januar 2012 in Kraft getreten<br />
sind. Mit Unterstützung unserer Mitarbeitenden<br />
wurde in wenigen Monaten vieles neu angedacht<br />
und umgesetzt – über alle Fachbereiche und Disziplinen<br />
hinweg. Die Entwicklung neuer Pro zesse und die<br />
Schaffung optimierter Organisations strukturen beispielsweise<br />
werden uns helfen, den veränderten Rahmenbedingungen<br />
zu begegnen.<br />
Eine besondere Rolle für ein besonderes Spital<br />
Als wichtigster Grundversorger der Region <strong>Biel</strong> – Seeland<br />
– Berner Jura hat das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> eine besondere<br />
Rolle und Verantwortung. Unsere Aufgabe<br />
ist es, für alle Patientinnen und Patienten der Region,<br />
unabhängig von Versicherungsstatus oder finanziellen<br />
Ressourcen, eine hochstehende medizinische und pflegerische<br />
Behandlung zu gewährleisten. Wir sind stolz<br />
darauf, dass uns dies auch in diesem Jahr gelungen<br />
ist. Ob als stillfreundliches Spital, in dem jährlich rund<br />
1000 Kinder geboren werden, ob als Akutzentrum<br />
mit 24-Stunden-Kardiologie oder dank einer eigenen<br />
Memory Clinic für die Diagnose und Behandlung von<br />
Demenz-Erkrankungen: Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> soll für<br />
die Menschen der Region auch künftig in jeder Lebensphase<br />
das Spital ihres Vertrauens sein.<br />
Mit Zufriedenheit haben wir deshalb zur Kenntnis genommen,<br />
dass die Bedeutung unseres Spitals für die<br />
Bevölkerung erkannt und unbestritten ist: Der Grosse<br />
Rat des Kantons Bern hat im Dezember <strong>2011</strong> einstimmig<br />
beschlossen, einen für eine zeitgemässe Entwicklung<br />
entscheidenden Investitionskredit von rund<br />
85 Mio. Franken zu sprechen. Dieses klare Bekenntnis<br />
der Politik zum <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> spiegelt sich auch in<br />
der kantonalen Versorgungsplanung, die uns ermöglicht,<br />
im Akutbereich weiterhin alle bisherigen Leistungen<br />
anzubieten, auch über die Grundversorgung<br />
hinaus.<br />
Das Spital, dem die Patienten der<br />
Region vertrauen<br />
Wir wissen – und das ist erfreulich –, dass die Attraktivität<br />
des Medizinstandorts <strong>Biel</strong> in der Region im innerkantonalen<br />
Vergleich nachweislich hoch ist. In der
Region wohnhafte Patientinnen und Patienten ziehen<br />
es grundsätzlich vor, sich in der Nähe ihres Lebensumfelds<br />
behandeln zu lassen. Für das <strong>Spitalzentrum</strong><br />
<strong>Biel</strong> ist klar: Dieses Vertrauen verpflichtet. Es ist denn<br />
auch unsere feste Absicht, den Standort <strong>Biel</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit unseren Kooperationspartnern in Zukunft<br />
noch zu stärken.<br />
Bei allem Wandel, bei allen Veränderungen in der<br />
Berner Spitallandschaft und in unserem Spital selbst<br />
verfügt das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> über einen Trumpf, der<br />
in Zeiten sich wandelnder Rahmenbedingungen von<br />
entscheidender Bedeutung ist: motivierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die Ausserordentliches leisten,<br />
um den uns anvertrauten Patienten qualitativ hochstehende<br />
Behandlung und Pflege zukommen zu lassen.<br />
Sie sind es, die unserem Spital sein unverwechselbares<br />
Gesicht verleihen und unsere Patienten im täglichen<br />
Kontakt immer wieder spüren lassen, dass sie bei uns<br />
in guten Händen sind. Als einer der wichtigsten Arbeitgeber<br />
der Region stehen wir auch ihnen gegenüber in<br />
der Verantwortung, uns mit allen Mitteln einzusetzen,<br />
unser Spital für die kommenden Jahre gut zu positionieren.<br />
Denn dank unserer Mitarbeitenden – davon<br />
sind wir überzeugt – bleibt das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> auch<br />
in Zukunft das Spital, dem Sie vertrauen.<br />
Dr. Fredy Sidler<br />
Verwaltungsratspräsident SZB AG<br />
Bruno Letsch<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Dialog schafft Vertrauen<br />
4 l 5<br />
Die moderne, hochtechnologisierte Medizin<br />
wird immer komplexer, die verfügbare Menge<br />
an Informationen zunehmend undurchdringlich.<br />
Umso wichtiger ist der stete, offene Dialog<br />
unter den Disziplinen und Fachpersonen,<br />
zwischen den Ärzten und Patienten. Die Wissenschaft<br />
hat gezeigt: Wenn in der Medizin<br />
Fehler geschehen, sind diese oft die Folge von<br />
fehlender oder misslingender Kommunikation.<br />
Am <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> setzen wir deshalb alles<br />
daran, dass Kommunikation gelingt. Denn<br />
wir wissen: Dialog schafft Vertrauen. Sei es<br />
in der Sprechstunde oder interdisziplinären<br />
Fallbesprechung, sei es in therapeutischen<br />
Gesprächen mit Patientinnen und Patienten,<br />
an Austauschplattformen für Experten oder im<br />
Zwiegespräch mit Angehörigen: Wir bleiben<br />
im Dialog – und erarbeiten uns damit das<br />
Vertrauen, das gerade in der Medizin von<br />
entscheidender Bedeutung ist.<br />
Die Bilder in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> veranschaulichen<br />
Dialogsituationen im Spitalalltag.
MANAGEMENT<br />
Als öffentliches medizinisches Zentrum der Region <strong>Biel</strong>–Seeland–Berner Jura hat das<br />
<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> den Auftrag, für die Bevölkerung eine qualitativ hochstehende<br />
erweiterte Grundversorgung sicherzustellen. Um diesem Auftrag nachkommen<br />
zu können und gleichzeitig für die Herausforderungen der kommenden Jahre<br />
gewappnet zu sein, wurden im Jahr <strong>2011</strong> in vielen Bereichen zukunftsweisende<br />
Entscheide gefällt. Insbesondere wurden mit der Erarbeitung einer Neuorganisation<br />
auf der Ebene der Strukturen Anpassungen vorgenommen, die geeignet sind, das<br />
medizinische Kerngeschäft noch zu stärken.<br />
Qualität im Fokus<br />
Dies ist entscheidend, denn unsere Dienstleistungen sind gefragt. Selten wurde in<br />
der Öffentlichkeit so intensiv über Gesundheit und die Qualität von medizinischen<br />
Leistungen diskutiert. Qualität – davon ist man im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> überzeugt –<br />
wird künftig für Spitäler neben einer hohen Wirtschaftlichkeit der ausschlaggebende<br />
Erfolgsfaktor sein. Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> wird weiterhin alles daran setzen, einen<br />
hohen Qualitätsstandard zu gewährleisten und ihn stetig weiter zu steigern.<br />
Denn für das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> haben die Zufriedenheit und das Vertrauen seiner<br />
Patientinnen und Patienten höchste Priorität.<br />
6 l 7
Organisation<br />
Stand 1.1.2012<br />
Verwaltungsrat<br />
Organigramm<br />
Direktion<br />
Geschäftsleitung<br />
ICD-Codierung<br />
Pflege Human Resources Finanzen Betrieb<br />
Medizin<br />
Kommunikation<br />
Departemente<br />
Qualitätsmanagement<br />
Chirurgie Medizin Frau & Kind Med. Dienste<br />
Hauswirtschaft &<br />
Gastronomie<br />
Controlling<br />
Lohnwesen<br />
Beratung &<br />
Therapie<br />
Chirurgie Innere Medizin Frauenklinik Anästhesie<br />
Informatik<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Rekrutierung &<br />
Personalentwicklung<br />
Bildung &<br />
Controlling<br />
Apotheke & Labor<br />
Kinderklinik<br />
Kardiologie<br />
Hals-Nasen-Ohren<br />
Materialwirtschaft<br />
Patientenadministration<br />
Zeitmanagement<br />
Logistik & Dienste<br />
Notfall & Intensivpflegestation<br />
Kinderchirurgie<br />
Nephrologie<br />
Ophthalmologie<br />
Technik &<br />
Sicherheit<br />
Tarife<br />
Operationsabteilung<br />
Pädiatrie<br />
Neurologie<br />
Orthopädie<br />
Radiologie<br />
Pflege<br />
Onkologie<br />
Urologie<br />
<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> Mai 2012<br />
Pflege MTT<br />
Rheumatologie<br />
Pflege<br />
Pflege
Verwaltungsrat<br />
V.l.n.r: Daniel Borer, Thomas von Burg, Fredy Sidler, Urs Metzger, Philippe Paroz<br />
Fredy Sidler, Präsident, Dr. oec. HSG, <strong>Biel</strong>-<strong>Bienne</strong><br />
Präsident der regionalen Verkehrskonferenz <strong>Biel</strong>-Seeland-Berner<br />
Jura sowie der Stiftung Suisse-Santé-Haïti; Mitglied des<br />
Verwaltungsrats der Genossenschaft Migros Aare; Vorstandsmitglied<br />
der Wirtschaftskammer <strong>Biel</strong>-Seeland.<br />
Daniel Borer, Dr. med., Mörigen<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin FMH; Mitglied im Vorstand<br />
des Ärztenetzwerks SeelandNet; Verwaltungsrats- und Stiftungsratsmandate<br />
im Bereich Health Management und Vermögensverwaltung;<br />
Präsident der Vorsorgestiftung <strong>Spitalzentrum</strong><br />
<strong>Biel</strong> AG.<br />
Urs Metzger, Prof. Dr. med., Uitikon ZH<br />
Vorstandsmitglied der Schweizerischen Akademie der Medizinischen<br />
Wissenschaften (SAMW); Mitglied in Stiftungs- und<br />
Verwaltungsräten von wissenschaftlichen und medizinischen<br />
Institutionen; 1999 –2010 medizinischer Direktor des Stadtspitals<br />
Triemli in Zürich.<br />
Philippe Paroz, Dr. sc. nat., Péry<br />
8 l 9<br />
Executive Vice President eines in der Bekämpfung von übertragbaren<br />
Krankheiten spezialisierten Unternehmens der<br />
Johnson-&-Johnson-Gruppe; Verwaltungsratspräsident der<br />
Ambulances Région <strong>Bienne</strong>, Mitglied der Arbeitsgruppe Gentherapie<br />
der Eidg. Fachkommission für biologische Sicherheit<br />
sowie der New York Academy of Science.<br />
Thomas von Burg, <strong>Biel</strong>-<strong>Bienne</strong><br />
Regionenleiter bei Credit Suisse; Vizepräsident des Verwaltungsrats<br />
der Swiss Bankers Prepaid Services AG; Mitglied<br />
diverser Verwaltungsräte der Region, unter ihnen Sanu Future<br />
Learning AG, <strong>Biel</strong>; Präsident des Stiftungsrats der Vorsorgestiftung<br />
Privilegia, Zürich; Mitglied des Stiftungsrats der<br />
Stiftung von Rütte-Gut, Sutz.
Geschäftsleitung<br />
Mitglieder am 1.1.2012<br />
V.l.n.r: Paul Saxer, Fabian Schwab, Urban Laffer, Isabelle Spérisen, Bruno Letsch, Urs Kellerhals<br />
Bruno Letsch<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Urban Laffer, Prof. Dr. med.<br />
Medizinischer Leiter<br />
Fabian Schwab<br />
Leiter Pflege<br />
Isabelle Spérisen<br />
Leiterin Human Resources<br />
Urs Kellerhals<br />
Leiter Finanzen<br />
Paul Saxer<br />
Leiter Betrieb
Bericht der Geschäftsleitung<br />
Für das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> steht heute und in Zukunft<br />
die qualitativ hochstehende Versorgung unserer<br />
Patienten an erster Stelle. Deshalb hat sich<br />
auch unser Spital auf veränderte Rahmenbedingungen<br />
einzustellen. Im Jahr <strong>2011</strong> galt es, uns<br />
auf die Einführung des neuen Fallpauschalensystems<br />
SwissDRG und der neuen Spitalfinanzierung<br />
per 1. Januar 2012 vorzubereiten. Diese Neuerungen<br />
erfordern eine Überprüfung und eine Anpassung<br />
des Leistungsangebots, der Prozesse und der<br />
Strukturen unseres Spitals. Dank des Engagements,<br />
der Veränderungsbereitschaft und der Kompetenz<br />
unserer Mitarbeitenden ist es gelungen, wichtige<br />
Innova tionsprojekte zu realisieren. Dies gibt uns die<br />
Zuversicht, die Anforderungen der Zukunft erfolgreich<br />
zu meistern.<br />
Das führende Spital der Region<br />
10 l 11<br />
Als Zentrumsspital bietet das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ein<br />
umfassendes medizinisches Angebot von hoher Qualität.<br />
Unsere Mitarbeitenden stehen jeden Tag rund um<br />
die Uhr für unsere Patientinnen und Patienten im Einsatz.<br />
Jedes Jahr nehmen über 60 000 Patienten unsere<br />
Leistungen in Anspruch. Dies macht das <strong>Spitalzentrum</strong><br />
zum führenden Spital in der Region <strong>Biel</strong>–Seeland–Berner<br />
Jura.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden über 12 500 stationäre Patienten<br />
und gegen 52 400 ambulante Patienten behandelt.<br />
Nach einem Rückgang im Jahr 2010 (–1,0%) war im<br />
Berichtsjahr im stationären Bereich wieder ein kleines<br />
Wachstum (+0,6%) zu verzeichnen. Die Aufenthaltsdauer<br />
sank leicht auf 6,9 Tage (Vorjahr: 7,0). Im ambulanten<br />
Bereich stieg die Patientenzahl um 9,5% (Vorjahr:<br />
+3,0%) kräftig an.<br />
Medizinische Kompetenzen stärken<br />
Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> passt sein Angebot neuen<br />
Ent wicklungen und Bedürfnissen an. Dazu gehören<br />
wirksame diagnostische und therapeutische Ver fahren<br />
sowie eine bedarfsgerechte Infrastruktur, aber insbesondere<br />
auch qualifizierte Mitarbeitende. Durch die<br />
Schaffung neuer Kaderarztstellen hat das Spital seine<br />
medizinischen Kompetenzen in diversen Bereichen<br />
verstärkt. Dank neuer leitender Ärzte in der Kardiologie,<br />
der Endokrinologie und Diabetologie, der Neurologie<br />
sowie Radiologie hat das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong><br />
sein Angebot in wichtigen Disziplinen ausgebaut und<br />
verbessert.<br />
Wichtige Investitionen tätigen<br />
Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> investiert in neue Geräte, Systeme<br />
und Anlagen, denn moderne Technologien und<br />
Infrastrukturen sind Voraussetzung und wesentlicher<br />
Bestandteil eines zeitgemässen und qualitativ hochstehenden<br />
medizinischen Leistungsangebots. Neben<br />
neuen Spitalbetten, die den Komfort gewährleisten, der<br />
für das Wohlbefinden unserer Patienten notwendig ist,
wurde im Jahr <strong>2011</strong> auch ein neuer multifunk tionaler<br />
Urologie-Arbeitsplatz angeschafft. Die wichtigste Neuerung<br />
im Berichtsjahr ist jedoch die spitalweite Einführung<br />
des Klinischen Informationssystems (KIS), das die<br />
optimale Erfassung und Übermittlung von Patientendaten<br />
sicherstellt.<br />
Von besonderer Bedeutung ist die Bewilligung eines<br />
Kredits von 85 Mio. Franken zur baulichen Erneuerung<br />
des Spitals durch den Grossen Rat des Kantons Bern<br />
im Dezember <strong>2011</strong>. Dies ist ein klares Bekenntnis des<br />
Kantons zum <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> und für eine gute medizinische<br />
Versorgung der Bevölkerung der Region.<br />
Klug vernetzt dank Kooperationen<br />
Der Ausbau bestehender und der Aufbau neuer Kooperationen<br />
ermöglichen dem <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong>, seinen<br />
Patientinnen und Patienten integrierte Angebote über<br />
das eigene Leistungsspektrum hinaus zu offerieren.<br />
Die langjährige Kooperation mit dem Inselspital Bern<br />
sichert unseren Patienten einen guten Zugang zur<br />
universitären Medizin. Dank der Kooperation mit dem<br />
Hôpital du Jura Bernois (HJB) ist unser Spital für alle<br />
Patientinnen und Patienten aus dem Berner Jura, die<br />
nicht im HJB behandelt werden können, das bevorzugte<br />
medizinische Kompetenzzentrum.<br />
Im Frühling <strong>2011</strong> wurde zudem in Zusammenarbeit mit<br />
dem Verein HAND (Hausarzt Notfalldienst <strong>Biel</strong>/<strong>Bienne</strong>)<br />
die «notfallpraxisbiel» eröffnet. Diese Praxis wird in der<br />
Infrastruktur des Spitals von Hausärzten betrieben. Sie<br />
ist abends sowie an den Wochenenden geöffnet und<br />
kümmert sich um leichtere Notfälle, die keine Spitalbehandlung<br />
benötigen. Zusammen mit der Notfallstation<br />
für Erwachsene und dem Kindernotfall werden damit<br />
im <strong>Spitalzentrum</strong> unter einem Dach umfassende und<br />
bedarfsgerechte Notfalldienstleistungen erbracht.<br />
Auch die Zusammenarbeit mit nachgelagerten Pflegeinstitutionen<br />
wurde im Berichtsjahr ausgebaut. Damit<br />
soll gewährleistet werden, dass Patienten nicht länger<br />
als medizinisch notwendig im Spital bleiben und auf<br />
eine Anschlusslösung warten müssen.<br />
Qualität im Fokus<br />
Die medizinischen Möglichkeiten steigen stetig, genauso<br />
wie die Erwartungen der Patientinnen und Patienten<br />
an eine hochstehende medizinische Versorgung.<br />
Für das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> hat die Zufriedenheit seiner<br />
Patienten höchste Priorität. Es beteiligt sich denn auch<br />
an den massgeblichen Qualitätsmessungen und -berichterstattungen<br />
auf nationaler und kantonaler Ebene<br />
und hat im Jahr <strong>2011</strong> den «Nationalen Qualitätsvertrag»<br />
unterzeichnet (siehe Seite 36). Zusätzlich werden<br />
für jeden medizinischen Fachbereich spezifische Indikatoren<br />
erhoben und ausgewertet. Auch dies dient der<br />
Qualitätssicherung sowie der kontinuierlichen Verbesserung<br />
der medizinischen und pflegerischen Qualität<br />
unseres Angebots.<br />
Auch die Wirtschaftlichkeit zählt<br />
Neben der medizinischen Qualität wird die Wirtschaftlichkeit<br />
zunehmend zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor<br />
für Spitäler. Nur finanziell gesunde Unternehmen<br />
können sich langfristig im Markt behaupten. Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit sind kein Widerspruch, sondern<br />
das gemeinsame Ergebnis von Kompetenz und guten<br />
Prozessen. Angesichts sinkender Preise muss auch das<br />
<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> seine Wirtschaftlichkeit verbessern<br />
und seine Fallkosten senken. Dazu wurden bereits im<br />
Jahr 2010 und auch im Jahr <strong>2011</strong> gezielt Massnahmen<br />
ergriffen. Prozessverbesserungen erfolgten bei den<br />
teuren medizinischen Infrastrukturen (z.B. auf der Intensivpflegestation<br />
oder im Operationssaal), auf den<br />
Bettenstationen, aber auch in der Logistik (z.B. Wäscherei<br />
oder Reinigung) und der Administration.<br />
Eine Folge dieser Massnahmen ist der Abbau von Stellen,<br />
der zur Sicherung der wirtschaftlichen Stärke des<br />
Spitals – und damit zum langfristigen Erhalt von Arbeitsplätzen<br />
– unumgänglich ist. In den Jahren 2010<br />
bis 2012 werden rund 100 Stellen ab- und umgebaut.<br />
Ziel ist es, diesen Ab- und Umbau möglichst sozialverträglich<br />
zu gestalten.
Für unsere Mitarbeitenden<br />
Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> bleibt auch in einer Zeit des<br />
Wandels ein verlässlicher Arbeitgeber. Mit den Personalverbänden<br />
wurden wirkungsvolle flankierende<br />
Massnahmen zur Unterstützung der von den Veränderungen<br />
betroffenen Mitarbeitenden vereinbart. Mit internen<br />
und externen Unterstützungsangeboten sollen<br />
Anschlusslösungen gefunden und Entlassungen in die<br />
Arbeitslosigkeit vermieden werden. Erfreulich ist: Für<br />
alle bis Ende <strong>2011</strong> betroffenen Mitarbeitenden wurden<br />
ausser in einem einzigen Fall solche Anschlusslösungen<br />
gefunden.<br />
Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> setzt sich weiterhin aktiv für<br />
die Weiter- und Fortbildung seiner Mitarbeitenden ein.<br />
Das gilt für Ärztinnen und Ärzte ebenso wie für andere<br />
Gesundheitsberufe sowie alle weiteren im Spital vertretenen<br />
Berufsgruppen. Das Spital will eine attraktive<br />
Weiterbildungsinstitution bleiben und seinen Beitrag<br />
an die Aus-, Weiter- und Fortbildung im Gesundheitswesen<br />
leisten.<br />
Unseren Mitarbeitenden gebührt an dieser Stelle ein<br />
grosser, herzlicher Dank für die Hingabe, das Engagement<br />
und die Kompetenzen, mit denen sie sich in den<br />
Dienst unserer Patientinnen und Patienten stellen. Sie<br />
stehen das ganze Jahr rund um die Uhr im Einsatz, und<br />
sie machen den Erfolg unseres Unternehmens aus.<br />
Ein positives Ergebnis<br />
Trotz eines schwierigen Umfelds und weiter sinkender<br />
Preise für stationäre Behandlungen schliesst die Rechnung<br />
<strong>2011</strong> mit einem Gewinn von 1,2 Mio. Franken<br />
(Vorjahr: 0,8 Mio.). Ermöglicht wurde das positive Resultat<br />
dank eines Wachstums im ambulanten Bereich,<br />
einer grossen Kostendisziplin, aber auch dank einer<br />
teilweisen Kompensation der stationären Mindererträge<br />
durch den Kanton. Solche kantonalen Kompensationsleistungen<br />
wird es mit der neuen Spitalfinanzierung<br />
ab 2012 nicht mehr geben. Das <strong>Spitalzentrum</strong><br />
<strong>Biel</strong> begrüsst jedoch diesen weiteren wichtigen Schritt<br />
in Richtung einer umfassenden Übernahme der wirtschaftlichen<br />
Eigenverantwortung durch die Spitäler.<br />
12 l 13<br />
Der Betriebsertrag stieg um 3,9% auf 166,4 Mio. Franken<br />
(Vorjahr: 160,2 Mio.), der Betriebsaufwand um<br />
4,0% auf 164,0 Mio. Franken (Vorjahr: 157,6 Mio.).<br />
Ohne die besonderen Rückstellungen von 8 Mio. Franken<br />
für Betriebsoptimierungen und Vorsorgeverpflichtungen<br />
konnte der Betriebsaufwand gegenüber dem<br />
Vorjahr sogar leicht reduziert werden.<br />
Eine neue Organisationsstruktur<br />
Im Bewusstsein, dass Strukturen den Zielen eines Unternehmens<br />
dienen und dessen Prozesse unterstützen<br />
sollten, hat das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> im Jahr <strong>2011</strong> neue<br />
Organisationsstrukturen erarbeitet.<br />
Die 18 bisher lose organisierten medizinischen Fachbereiche<br />
wurden per 1. Januar 2012 in 4 Departementen<br />
zusammengefasst: Chirurgie, Medizin, Frau & Kind<br />
sowie Medizinische Dienste. Die Leitungen der Departemente<br />
bestehen je aus einem/r ärztlichen Leiter/in,<br />
einem/r Leiter/in Pflege und einem/r Betriebswirtschafter/in.<br />
Eine dieser Personen übernimmt die Funktion<br />
des/r Departementsleiters/in. Die Departemente erhalten<br />
zudem eine Leistungs- und Ergebnisverantwortung.<br />
Diese Organisationsform soll dazu beitragen, die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern, Synergien<br />
zu nutzen und eine hohe Behandlungsqualität zu<br />
gewährleisten.<br />
Weiter wurden die finanzwirtschaftlichen und logistischen<br />
Aufgaben klarer gebündelt. Sie sind neu einem<br />
Geschäftsbereich Finanzen und einem Geschäftsbereich<br />
Betrieb zugeordnet.<br />
Ausblick auf künftige Herausforderungen<br />
Das Jahr 2012 steht im Zeichen der Einführung der<br />
Fallpauschalen SwissDRG und der neuen Spitalfinanzierung.<br />
Hinzu kommen weiter sinkende Preise im stationären<br />
Bereich. Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ist jedoch auf<br />
diese Veränderungen gut vorbereitet und wird seinen<br />
Entwicklungsprozess auch unter den neuen Bedingungen<br />
konsequent und zielsicher fortsetzen.
Das medizinische Leistungsangebot wird kontinuierlich<br />
verbessert und ausgebaut, mit eigenen Mitteln sowie<br />
– in Zukunft noch mehr als in der Vergangenheit – in<br />
Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern.<br />
Die Massnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
werden fortgeführt. Neben einer überdurchschnittlichen<br />
Qualität will das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> auch<br />
eine überdurchschnittliche Wirtschaftlichkeit erreichen.<br />
Dies ist zur Sicherung der Zukunft notwendig, denn<br />
Spitäler brauchen eine genügend hohe Eigenkapitaldecke<br />
sowie finanzielle Handlungsspielräume als Reserve<br />
und für Investitionen.<br />
Im Zentrum unserer Arbeit stehen jedoch nach wie vor<br />
die Gesundheit und die Zufriedenheit unserer Patientinnen<br />
und Patienten. Darauf richten wir unser Handeln<br />
aus, und deshalb messen wir der Qualität unserer<br />
medizinischen und pflegerischen Leistungen die höchste<br />
Bedeutung zu. Jeder Patient, jede Patientin, die uns<br />
aufsucht, soll wissen: Im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> erhält er<br />
oder sie zu jedem Zeitpunkt die qualitativ hochstehende<br />
Behandlung, die sie oder er benötigt.<br />
Das Vertrauen, das uns unsere Patienten, Zuweiser, Partner<br />
und Behörden sowie die Bevölkerung der Region<br />
entgegenbringen, stimmt uns zuversichtlich, die Herausforderungen<br />
der Zukunft erfolgreich zu meistern.<br />
Bruno Letsch<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Kennzahlen<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Ambulante Patienten (Fälle) 51 923 47 433<br />
Stationäre Patienten (Fälle) 12 537 12 465<br />
Total Patienten 64 460 59 898<br />
davon:<br />
auf Notfallstation betreut 20 049 17 912<br />
auf Intensivpflegestation betreut 910 939<br />
Pflegetage 86 200 86 712<br />
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer (Tage) 6,9 7,0<br />
Anzahl Betten 270 272<br />
davon auf Intensivpflegestation 8 8<br />
Personal (Stellen) 1 949 969<br />
Betriebsertrag (Mio. CHF) 166,4 160,2<br />
davon Patientenerträge 159,8 153,2<br />
Betriebsaufwand (Mio. CHF) 164,0 157,6<br />
davon Personalaufwand 115,7 109,2<br />
Jahresgewinn (Mio. CHF) 1,2 0,8<br />
1 Besetzte Vollstellen am Jahresende, ohne Personal in<br />
Ausbildung und mit Nebenbetrieben. Die Stellen sind auf<br />
rund 1281 Personen verteilt.
14 l 15
LEISTUNGEN &<br />
RESSOURCEN<br />
Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> bietet seinen Patientinnen und Patienten in vielen Bereichen<br />
der modernen Medizin eine breite Leistungspalette. Nichtsdestotrotz hat es auch im<br />
Jahr <strong>2011</strong> die Weiterentwicklung seines Angebots vorangetrieben. Dabei setzt es<br />
mit Erfolg auf Vernetzung und gezielte Zusammenarbeit mit kompetenten Akteuren<br />
sowie auf die Verpflichtung bestens qualifizierter Medizinerinnen und Mediziner.<br />
Am Puls der Zeit<br />
Dank der Zusammenarbeit mit <strong>Biel</strong>er Hausärzten konnte mit der «notfallpraxisbiel»<br />
ein neues Angebot geschaffen werden, das es ermöglicht, dem spürbar erstarkten<br />
Bedürfnis der Bevölkerung nach der Behandlung von kleinen Notfällen im Akutspital<br />
zu begegnen. Auch in weiteren medizinischen Fachgebieten ist das <strong>Spitalzentrum</strong><br />
<strong>Biel</strong> am Puls der Zeit: Basierend auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen wurden<br />
für die Computertomographie besonders strahlenschonende Techniken eingeführt,<br />
damit sich Patienten unter Beibehaltung erstklassiger Bildqualität mit einer möglichst<br />
niedrigen Strahlendosis untersuchen lassen können.<br />
Bedürfnisgerecht<br />
Auf die medizinischen Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten gilt es in jeder<br />
Lebensphase situationsgerecht zu antworten. Sie sollen im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> stets<br />
eine qualitativ hochstehende, individuell angepasste Behandlung erhalten. Für Kinder<br />
sind chirurgische Eingriffe leichter zu bewältigen, wenn sie ambulant erfolgen.<br />
Therapien für betagte Menschen hingegen können sich oft nicht allein auf punktuelle<br />
akutmedizinische Massnahmen beschränken, sondern müssen vermehrt auch die<br />
langfristige Erhaltung der Gesundheit in den Blick nehmen. Im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong><br />
spannen diverse Fachdisziplinen zusammen, um ältere Patientinnen und Patienten<br />
nicht nur in der Genesungsphase, sondern auch darüber hinaus zu unterstützen und<br />
gesundheitlich zu stärken.<br />
16 l 17
Ambulante Kinderchirurgie l<br />
«Du musst nicht im Spital bleiben»<br />
Ein Kind wird in seiner gewohnten<br />
Umgebung schneller gesund<br />
als im Spital. Deshalb werden<br />
kleinere und mittlere Operationen<br />
bei Kindern ambulant durchgeführt.<br />
Die Kinder sind froh, und<br />
die Rückmeldungen der Eltern<br />
durchwegs positiv. Dr. Markus<br />
Bittel, Chefarzt der Kinderchirurgie,<br />
erklärt die Hintergründe.<br />
Dr. Markus Bittel<br />
Chefarzt Kinderchirurgie<br />
Kleinere bis mittlere chirurgische<br />
Eingriffe – und die machen 80%<br />
aller Operationen in der Kinderklinik<br />
Wildermeth aus – werden<br />
ambulant durchgeführt. Diese Praxis<br />
hat nichts mit dem Spardruck<br />
auf den Gesundheitskosten zu<br />
tun, sondern geschieht allein zum<br />
Wohl des Kindes. Dr. Markus Bittel<br />
beschreibt es so: «Die Kinder hören<br />
ja zu, wenn ich mit ihren Eltern<br />
über eine Operation spreche. Wenn<br />
ich ihnen dann sage: ‹Weisst du, du<br />
kommst am Morgen und kannst am<br />
Abend schon wieder heim und in<br />
deinem eigenen Bett schlafen› – da<br />
beginnt jedes Kind sofort zu strahlen.<br />
Wenn man abends wieder heim<br />
darf, muss man ja gar nicht wirklich<br />
ins Spital.» Diese Philosophie ist<br />
keine <strong>Biel</strong>er Erfindung, sondern<br />
entspricht den Anforderungen an<br />
jede Schweizer Kinderklinik in der<br />
Schweiz, die sich an der Charta für<br />
Kinder im Spital orientiert.<br />
Immer wieder informieren<br />
Die Entscheidung, ob eine Operation<br />
ambulant durchgeführt werden<br />
kann, fällen Chirurg, Narkosearzt<br />
und die Eltern gemeinsam. Eltern<br />
und Kind werden nicht einfach vor<br />
vollendete Tatsachen gestellt. Jeder<br />
Behandlungsschritt wird ihnen<br />
erklärt und begründet. «Meistens<br />
kommen die Kinder ja aus einer<br />
unserer kinderchirurgischen Zuweisungspraxen,<br />
da ist das Wesentliche<br />
schon mal besprochen», erklärt<br />
Bittel.<br />
«Am Tag vor der Operation sehen<br />
wir Eltern und Kind nochmals.<br />
Chirurg und Anästhesist erklären,<br />
wie alles ablaufen wird, z.B. ob die<br />
Narkose mit einer Spritze gemacht<br />
wird oder mit einer Maske. Und<br />
das in einer Sprache, die auch das<br />
Kind versteht.» Am Operationstag<br />
selbst begleiten Mutter oder Vater<br />
ihr Kind bis in den Vorraum des<br />
Operationssaals und sind bei ihm,<br />
bis es eingeschlafen ist.<br />
Schnell erholt<br />
Sie sind auch im Aufwachsaal<br />
wieder da, wenn das Kind erwacht.<br />
Meistens sind die kleinen Patienten<br />
nach drei, vier Stunden schon<br />
wieder mobil. «Es passiert oft, dass<br />
besorgte Eltern anfänglich meinen,<br />
es wäre sicher besser, wenn das<br />
Kind noch eine Nacht im Spital<br />
bleiben könnte. Aber wenn sie<br />
sehen, wie schnell ihr Kind wieder<br />
erholt ist, spielen oder essen mag,<br />
dann sagen sie: ‹Wir gehen dann<br />
doch lieber heim.› Vor dem Austritt<br />
wird ihnen zudem vom Operateur<br />
nochmals genau berichtet, wie die<br />
Operation verlaufen ist und was in<br />
der Nachbehandlung zu tun ist.<br />
Eltern nehmen diese Zusatzaufgaben<br />
gerne auf sich. Dr. Markus<br />
Bittel weiss: «Sie lassen sich<br />
gerne belasten, wenn sie dafür das<br />
Kind bei sich behalten können.<br />
Ich erkläre auch immer: ‹Rufen<br />
Sie sofort an, wenn ein Problem<br />
auftaucht!› Und ich darf sagen: Es<br />
kommen praktisch nie Anrufe an<br />
unsere Notfallstation.»
notfallpraxisbiel l<br />
Mit den Hausärztinnen und Hausärzten<br />
Jahr für Jahr steigen die Patientenzahlen<br />
der Notfallstationen.<br />
Letztes Jahr wurde im <strong>Spitalzentrum</strong><br />
<strong>Biel</strong> die 20 000er-Grenze<br />
überschritten. Eine Entlastung<br />
bringt die im April <strong>2011</strong> eröffnete<br />
«notfallpraxisbiel», die in den<br />
Räumen des <strong>Spitalzentrum</strong>s in<br />
Zusammenarbeit mit den Hausärzten<br />
betrieben wird. Chefarzt<br />
Dr. Claudio Jenni spricht über<br />
mobile Lebensgestaltung und<br />
gemeinsamen Nutzen.<br />
Dr. Claudio Jenni<br />
Chefarzt Intensivstation und Notfall,<br />
ärztlicher Leiter Departement<br />
Medizinische Dienste<br />
Warum wird die Notfallstation<br />
immer mehr zur ersten medizinischen<br />
Anlaufstelle?<br />
Das hat verschiedene Gründe: Zum<br />
einen haben gerade jüngere Menschen<br />
zunehmend keinen Hausarzt<br />
mehr. Das ist auch ein Effekt<br />
unserer mobileren Lebensgestaltung.<br />
Da wohnt jemand in Zürich,<br />
arbeitet aber in <strong>Biel</strong>. Wird er krank<br />
oder hat er einen Unfall, ist der<br />
Hausarzt weit weg. Wir hören aber<br />
auch Argumente wie: «Ja, ich hätte<br />
heute Nachmittag einen Termin bei<br />
meinem Hausarzt gehabt, wollte es<br />
aber schon heute Morgen schnell<br />
zeigen kommen.» Dieser «Subito-<br />
Haltung» – ebenfalls eine Begleiterscheinung<br />
unserer modernen<br />
Lebensweise – kann sich auch die<br />
Medizin nicht entziehen.<br />
Wurde die Notfallpraxis in erster<br />
Linie eingeführt, um mehr Patienten<br />
behandeln zu können?<br />
Nicht nur, es kommt auch die<br />
Pa tientenzufriedenheit hinzu.<br />
Schwerkranke Patientinnen sind mit<br />
uns immer zufrieden. Selbst wenn<br />
sie heftige Bauchschmerzen haben,<br />
verstehen sie, dass im Hintergrund<br />
18 l 19<br />
Abklärungen und Analysen laufen<br />
und dass das seine Zeit braucht.<br />
Umgekehrt gilt: Je leichter jemand<br />
krank ist, desto schneller wird er<br />
unzufrieden, wenn er nicht prompt<br />
versorgt wird. Dazu kommt, dass<br />
das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ein Ausbildungsspital<br />
ist, d.h., wir brauchen<br />
für die gleichen Entscheide meist<br />
etwas länger als ein Hausarzt:<br />
Unser Dienstarzt, meistens ein<br />
Assistenzarzt, muss seine Fälle mit<br />
seinem Oberarzt durchbesprechen,<br />
und dieser muss seine Diagnosen<br />
kontrollieren. Ein Hausarzt führt<br />
aber selbständig eine eigene Praxis<br />
und kennt sich mit den Praxisfällen<br />
bestens aus – das geht viel rascher<br />
als bei uns. Er kann in 5 Präsenzstunden<br />
am Abend rund 20 Fälle<br />
behandeln. Das ist für uns eine<br />
deutliche Entlastung.<br />
Wer entscheidet, welche Patienten<br />
der Notfallpraxis zugewiesen<br />
werden?<br />
Bei uns ist die Schichtleiterin der<br />
Pflege für die erste Einschätzung<br />
zuständig. Sie definiert die medizinischen<br />
Prioritäten. Dank ihrer<br />
Erfahrung kann sie das ebenso<br />
gut wie ein Arzt. Wir machen
eine Triage in schwere, mittlere<br />
und leichte Fälle. Nur die leichten<br />
Fälle werden an die Notfallpraxis<br />
weitergeleitet.<br />
Kommt es vor, dass aus der Notfallpraxis<br />
Patientinnen in den regulären<br />
Spital-Notfall zurückgeschickt<br />
werden?<br />
Ganz wenige. Ein Beispiel: Eine<br />
junge Frau kam mit Fieber und<br />
Kopfschmerzen zu uns. Im<br />
Ge spräch erfuhr der Hausarzt, dass<br />
sie eben von einer Reise im südlichen<br />
Afrika zurückgekehrt war.<br />
Sofort vermutete er Malaria und<br />
schickte die Frau für weitere Abklärungen<br />
zu uns zurück. Die Blutanalyse<br />
bestätigte seinen Verdacht.<br />
Was ist der grösste Vorteil für die<br />
Hausärzte, diese Notfallklinik zu<br />
betreiben?<br />
Die Notfallärzte empfingen früher<br />
die Notfallpatienten nach 17 Uhr in<br />
ihrer eigenen Praxis. Nur hatten sie<br />
in diesen Randstunden oft nur eine<br />
eingeschränkte Infrastruktur zur<br />
Verfügung. Im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong><br />
können sie auf alles zurückgreifen<br />
– vom Labor über das EKG bis<br />
zum Röntgengerät. Auch können<br />
sie jederzeit Spitalkollegen für eine<br />
Zweitmeinung anfragen. Es war<br />
uns immer ein Grundanliegen, für<br />
die Notfalldienste eine Lösung<br />
zusammen mit den Hausärzten<br />
zu erarbeiten. Es muss für beide<br />
Seiten – und natürlich auch für die<br />
Pa tien tinnen und Patienten – Vorteile<br />
bringen. Das haben wir nun<br />
mit diesem Modell erreicht.<br />
Ist damit die Tatsache der steigenden<br />
Anzahl Notfälle aufgefangen?<br />
Für eine gewisse Zeit sicher. Wir<br />
haben ja nicht das Rad neu erfunden,<br />
sondern das Modell des Spitals<br />
Baden übernommen. Dort funktioniert<br />
diese Zusammenarbeit<br />
seit Jahren. Tatsache bleibt, dass<br />
die Notfallzahlen weiter steigen<br />
werden. Kommt dazu, dass in den<br />
nächsten Jahren eine ganze Generation<br />
von Hausärzten in Pension<br />
Klare Strukturen<br />
Ihr Fazit nach einem Jahr?<br />
Diese Praxis bietet Vorteile für<br />
alle Beteiligten. Die Patienten<br />
mit Bedarf nach einer Hausarztbehandlung<br />
werden schneller<br />
bedient. Und wenn die ambulante<br />
Medizin an ihre Grenzen<br />
gerät, ist der Spezialist bereits im<br />
Haus. Für uns Hausärzte sind die<br />
Notfalldienste berechenbarer und<br />
strukturierter geworden.<br />
Wie wirkt sich das aus?<br />
Es gibt kein Warten am Telefon<br />
oder in der eigenen Praxis<br />
mehr. Sind wir in unserer Spital-<br />
Notfallpraxis, ist das Vorzimmer<br />
ständig besetzt. Das bedeutet mehr<br />
Arbeitsstunden, aber ab 22.00 Uhr<br />
können wir die Betreuung der<br />
Notfallnummer an das <strong>Spitalzentrum</strong><br />
übergeben und kommen<br />
so zu mehr Nachtruhe. Und der<br />
Pikett-Arzt in der Stadt erhält nur<br />
jene Anrufe, bei denen er wirklich<br />
vor Ort nötig ist.<br />
Klappte die neue Zusammenarbeit<br />
vom ersten Moment an?<br />
Es gab eine kurze Eingewöhnungszeit,<br />
denn wir Hausärzte<br />
gehen wird. Um nochmals auf das<br />
Beispiel Baden zurückzukommen:<br />
Dort wird die Notfallpraxis<br />
im Spital heute während des<br />
ganzen Tages betrieben, nicht<br />
nur in den Randstunden und an<br />
Wochenenden.<br />
Dr. Christian Hänggli, Präsident des Vereins Hausarzt-Notfalldienst<br />
<strong>Biel</strong>/<strong>Bienne</strong> (HAND), ist zufrieden mit dem ersten Betriebsjahr der<br />
«notfallpraxisbiel».<br />
sind es gewohnt, alleine zu<br />
arbeiten. Jetzt können wir auf<br />
Spezialisten und eine Diagnostik-<br />
Infrastruktur zurückgreifen, das<br />
ist eine Erleichterung. Gleichzeitig<br />
mussten sich die Spitalärzte an<br />
eine Vielzahl neuer Kolleginnen<br />
und Kollegen gewöhnen. Doch<br />
gerade junge Assistenzärzte, also<br />
angehende Spezialisten, können<br />
so beobachten, wie sich Hausarzt-<br />
und Spitalmedizin ergänzen,<br />
und lernen so unser Berufsbild<br />
besser kennen. Denn Hausärzte<br />
werden ja nicht jene, die es nicht<br />
zum Spezialisten schaffen, sondern<br />
jene, welche Hausarztmedizin als<br />
Spezialisierung gewählt haben.<br />
Dr. Christian Hänggli<br />
Hausarzt, Präsident Verein HAND
Medizin im Alter l In Bewegung bleiben<br />
Wir werden immer älter. Neue<br />
Konzepte und Dienstleistungen<br />
unterstützen Seniorinnen und<br />
Senioren, ihren Lebensabend<br />
aktiv und wo immer möglich<br />
in den eigenen vier Wänden zu<br />
verbringen. Drei Fachleute des<br />
<strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong> erzählen über<br />
ihre Arbeit mit älteren Menschen.<br />
Dr. Hans Pihan<br />
Leitender Arzt Neurologie,<br />
Leiter Memory Clinic<br />
George Pels<br />
Chefphysiotherapeut<br />
Dr. Thomas Widmer<br />
Leitender Arzt Geriatrie<br />
(v.l.n.r.)<br />
In einem Akutspital beginnt die<br />
umfassendere Betreuung eines<br />
Se niors oder einer Seniorin oft mit<br />
einem handfesten Problem: Ein<br />
Sturz, ein Bruch oder eine Verwirrtheit<br />
sind Anlass für den Spitalaufenthalt<br />
oder den Besuch beim Neurologen.<br />
Neben der Behandlung<br />
des akuten Problems werden die<br />
betagten Patienten auch zu ihrem<br />
allgemeinen Gesundheitszustand<br />
befragt und getestet. Sind sie älter<br />
als 75 Jahre, erfüllen sie gewisse Voraussetzungen<br />
und erteilt die Krankenkasse<br />
auf eine entsprechende<br />
Anfrage eine Kostengutsprache,<br />
bietet das <strong>Spitalzentrum</strong> nach der<br />
Behandlung des akuten Problems<br />
eine geriatrische Rehabilitationszeit<br />
von zwei bis drei Wochen an.<br />
Vielschichtige Rehabilitation<br />
«Wir wählen jene Patienten aus<br />
den Akutkliniken aus, bei denen<br />
gute Chancen bestehen, dass sie<br />
mit einer entsprechenden Rehabilitation<br />
wieder in ihre gewohnte<br />
Wohnumgebung zurückkehren<br />
können», sagt Dr. Thomas Widmer,<br />
Leiter des geriatrischen Stützpunkts<br />
im <strong>Spitalzentrum</strong>. Ein Sturz mit<br />
entsprechenden Folgen kann viele<br />
Ursachen haben. «Rein statistisch<br />
20 l 21<br />
gesehen passiert es Menschen ab 60<br />
einmal pro Jahr, dass sie stolpern<br />
und hinfallen», erklärt Dr. Hans<br />
Pihan, Leitender Arzt Neurologie.<br />
Und der Chefphysiotherapeut<br />
George Pels weiss, «dass sich ohne<br />
Training die Muskeln ab dem 50.<br />
Lebensjahr zurückbilden». Weniger<br />
Kraft heisst weniger Sicherheit beim<br />
Gehen oder Treppensteigen.<br />
Ist eine Patientin in die Rehabilitation<br />
aufgenommen worden,<br />
kümmert sich ein Netzwerk von<br />
Therapeuten, Ärzten, Sozialarbeitenden,<br />
Pflegenden und Seelsorgern<br />
gemeinsam um sie. Während zum<br />
Beispiel ein Bruch verheilt, muss<br />
die Patientin wieder Vertrauen in<br />
ihr Bein und ihren Gang finden.<br />
«Da helfen wir unter anderem mit<br />
gezieltem Krafttraining», erklärt<br />
George Pels, «denn der Muskel<br />
kann auch wieder aufgebaut werden.<br />
Selbst wer nicht gerne Sport<br />
macht, kann Übungen im Alltag<br />
ausführen, die gezielt helfen, die<br />
notwendigen Fähigkeiten wiederzuerlangen.»<br />
«Die Ergotherapie<br />
kann die Patientin unterstützen,<br />
indem sie Tipps und Tricks, z.B.<br />
rund ums Anziehen oder die<br />
Arbeit in der Küche, vermittelt.<br />
Bei einem Besuch in der Wohnung
der Patientin werden Stolperfallen<br />
und andere Gefahren erkannt und<br />
beseitigt», ergänzt Dr. Widmer.<br />
Abbau heisst Anfälligkeit<br />
Wir bauen im Alter nicht nur Muskeln<br />
ab. Auch unsere Hirntätigkeit<br />
lässt nach, lässt uns langsamer<br />
werden, oder es zeigen sich erste<br />
Anzeichen von Vergesslichkeit oder<br />
einer Orientierungsschwäche. «Das<br />
Risiko, dass wir an einer Demenz<br />
erkranken, nimmt ab dem Alter von<br />
60 Jahren deutlich zu», weiss Dr.<br />
Pihan. Das Alter ist der wichtigste<br />
Risikofaktor. Was bei einem Einzelnen<br />
dazu führt, dass er die Alzheimer-Krankheit<br />
– die häufigste<br />
Demenzerkrankung – bekommt,<br />
ist bis heute nicht bekannt. Wissenschaftlich<br />
gesichert ist hingegen die<br />
Beobachtung, «dass Hirntätigkeit<br />
und körperliche Bewegung etwas<br />
miteinander zu tun haben und<br />
sich gegenseitig stimulieren. Und<br />
ganz generell: Alles, was Herz und<br />
Kreislauf krank macht, erhöht auch<br />
das Risiko für eine Demenz.»<br />
Ziel der Rehabilitation ist es, die<br />
Seniorinnen und Senioren wieder zu<br />
einem möglichst selbstbestimmten<br />
Leben zu befähigen. «Manchmal<br />
hadern ältere Menschen mit sich und<br />
der Tatsache, dass sie nicht mehr<br />
ganz alles selber machen können,<br />
dass sie die Hilfe von der Spitex,<br />
Verwandten oder eines Putzdienstes<br />
beanspruchen müssen», weiss<br />
Thomas Widmer. Da müsse man<br />
ihnen Zeit geben, sich an die neuen<br />
Verhältnisse zu gewöhnen. Rund<br />
zwei Drittel der Rehabilitationspatienten<br />
schaffen das.<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse<br />
Zeit ist auch für Physiotherapeut<br />
Pels ein wichtiger Faktor. «Jedes<br />
Aufbautraining kennt so etwas wie<br />
einen ersten Schwellenwert. Nach<br />
etwa vier oder fünf Wochen hat<br />
der Patient im Krafttraining diese<br />
Schwelle erreicht. Ab dann wird es<br />
einfacher. Beim Gleichgewichtstraining<br />
wird diese Schwelle schon viel<br />
schneller überschritten.»<br />
Und bleiben die Leute bei ihren<br />
Übungen? «Unsere Kurse sind in<br />
kürzester Zeit ausgebucht, und viele<br />
ehemalige Patienten trainieren auch<br />
weiterhin bei uns.»<br />
«Wir leben ja in einer aufgeklärten<br />
Zeit», sagt Neurologe Pihan. «Die<br />
öffentliche Diskussion über verschiedene<br />
Formen der Demenz und<br />
ihre Auswirkungen im Alltag haben<br />
die Krankheit entmystifiziert.<br />
Die Leute werten den Abbau der<br />
Hirntätigkeit nicht mehr als Fluch,<br />
sondern als eine Fehlfunktion, die<br />
mit geeigneten Mitteln und den<br />
richtigen Medikamenten zumindest<br />
im Anfangsstadium gut kompensiert<br />
werden kann. Zudem lernen<br />
wir durch die Enttabuisierung der<br />
Demenzerkrankung auch besser mit<br />
den Betroffenen und deren Angehörigen<br />
umzugehen.»<br />
Rezepte und Tipps<br />
Fragt man die Fachleute nach einem<br />
Rezept, wie man gesünder und aktiver<br />
alt werden kann, sagt Dr. Hans<br />
Pihan: «Es geht nicht in erster Linie<br />
darum, gesünder zu leben, sondern<br />
vielmehr darum, Dinge zu lassen,<br />
die einem schaden.» Und er mahnt<br />
zu einem vorsichtigen Umgang mit<br />
Medikamenten. «Eine Studie aus<br />
Deutschland belegt, dass jede dritte<br />
Spitaleinweisung im geriatrischen<br />
Bereich auf medikamentöse Nebenwirkungen<br />
zurückzuführen ist.»<br />
Gesund bleiben bedeutet vor<br />
allem viel Bewegung, ausgewogene<br />
Ernährung, kein Raubbau am<br />
Körper. «Wichtig ist auch, dass wir<br />
unser soziales Netzwerk pflegen»,<br />
ergänzt Dr. Thomas Widmer.<br />
«Bei Gruppenaktivitäten wie zum<br />
Beispiel dem Seniorenclub (altersangepasstes<br />
Kraft- und Ausdauertraining)<br />
oder dem ‹Osteofit› geht<br />
es nicht nur um Muskeln, Sehnen<br />
und Knochen, sondern auch um<br />
die Rücksicht und Auseinandersetzung<br />
mit den andern Teilnehmern,<br />
um den menschlichen Kontakt.»<br />
«Üben Sie nicht alleine, sondern<br />
verabreden Sie sich zum Training»,<br />
empfiehlt auch George Pels, «es<br />
hilft über manche Motivationshürde<br />
hinweg.» Und Dr. Hans<br />
Pihan ergänzt: «Gehen Sie tanzen!<br />
Da haben Sie alles zusammen:<br />
Bewegung, Musik, Rhythmisierung<br />
und den sozialen Kontakt.»
Computertomographie l<br />
Bis zu 90% weniger Strahlenbelastung<br />
Die Computertomographie ist aus<br />
dem medizinischen Alltag nicht<br />
mehr wegzudenken. Umso aufmerksamer<br />
wird darauf geachtet,<br />
die dadurch entstehende Strahlenbelastung<br />
für den Patienten<br />
so klein wie möglich zu halten.<br />
PD Dr. Zsolt Szücs, Leitender<br />
Arzt der Radiologie, über Forschung<br />
und Erfolge.<br />
PD Dr. Zsolt Szücs<br />
Leitender Arzt Radiologie<br />
Herr Dr. Szücs, wie kann man die<br />
Strahlenbelastung einer konventionellen<br />
Röntgenaufnahme mit der<br />
einer Computertomographie (CT)<br />
vergleichen?<br />
Je nach Körperregion bedeutet<br />
eine CT-Untersuchung für den<br />
Pa tienten eine 10 bis 400 Mal<br />
grössere Strahlenbelastung als eine<br />
normale Röntgenaufnahme. Aber<br />
wir erhalten dadurch wichtige<br />
Informationen über die Gewebe,<br />
die eine konventionelle Röntgenaufnahme<br />
nicht liefern kann. Um<br />
die Belastung für den Patienten zu<br />
verringern, haben in den letzten<br />
Jahren sowohl Industrie als auch<br />
Radiologen intensiv an der Verbesserung<br />
der Technik gearbeitet.<br />
Sie waren Teil einer nationalen<br />
Forschergruppe am Inselspital Bern.<br />
Mit welchem Ergebnis?<br />
Es ging dabei sowohl um das<br />
Testen neuer Technologien der<br />
CT-Hersteller wie auch um den<br />
22 l 23<br />
sinnvollen Einsatz verschiedener<br />
einfacher Massnahmen zur Strahlenreduktion.<br />
Wir versuchten herauszufinden,<br />
wie tief man mit der<br />
Dosis gehen kann, sodass die Bilder<br />
immer noch aussagekräftig bleiben.<br />
Dieser Prozess des Ausbalancierens<br />
führt dazu, dass wir heute auch mit<br />
älteren CT-Geräten die Belastung –<br />
je nach Körperregion – um 20 bis<br />
60%, mit neueren Geräten bis 90%<br />
verringern können. Im Alltag des<br />
<strong>Spitalzentrum</strong>s wird auch auf eine<br />
Computertomographie verzichtet,<br />
wenn eine andere Methode, z.B.<br />
Ultraschall oder Magnetresonanztomographie,<br />
Informationen für<br />
eine Diagnose liefern kann. Denn<br />
eines ist sicher: Der Verzicht auf<br />
eine CT-Untersuchung, die nicht<br />
unbedingt gemacht werden muss,<br />
ist für den Patienten der beste<br />
Schutz vor Strahlenbelastung. Man<br />
kann also mit achtsamem Umgehen<br />
die Belastung für die Patienten<br />
enorm verringern.<br />
Besteht weiterhin die Aussicht, dass<br />
trotz steigender Ansprüche an die<br />
Daten die Belastung für die Patienten<br />
weiter abnehmen wird?<br />
Ja sicher. In den letzten fünf Jahren<br />
hat die Industrie ihren Entwicklungsfokus<br />
geändert. Früher waren<br />
die scharfen Bilder am wichtigsten,<br />
und die Strahlenbelastung spielte<br />
weniger eine Rolle. Heute hat<br />
die geringere Strahlenbelastung<br />
bei gleichbleibender Bildqualität<br />
oberste Priorität. An Radiologie-<br />
Kongressen und in der Weiterbildung<br />
ist dies ein ständig wiederkehrendes<br />
Thema. Ich erwarte, dass<br />
die zunehmende Achtsamkeit und<br />
die verbreiterte Anwendung neuer<br />
Technologien die Strahlenbelastung<br />
trotz steigender CT-Untersuchungszahlen<br />
senken werden.
Geschäftsbereiche und Verantwortliche<br />
Stand am 1.1.2012<br />
Medizin<br />
Medizinischer Leiter<br />
Prof. Dr. Urban Laffer<br />
Adjunktin<br />
Mirjam Morgenthaler<br />
Departement<br />
Chirurgie Departementsleiter/<br />
Ärztlicher Leiter<br />
Dr. Hans Peter Sieber<br />
Leitung Pflege<br />
Susanne Fink<br />
Betriebswirtschafterin<br />
Ludmilla Sturny<br />
Chirurgie<br />
Chefarzt<br />
Prof. Dr. Urban Laffer<br />
Ophthalmologie<br />
Chefarzt<br />
Dr. Pierre Fitting<br />
Orthopädie<br />
Chefarzt<br />
Dr. Hans-Peter Sieber<br />
Urologie<br />
Chefarzt<br />
PD Dr. Roberto Casella<br />
Leitende Ärzte<br />
Dr. Paul-Martin Sutter<br />
Dr. Seline Voney<br />
Dr. Hans-Ueli Würsten<br />
Médecins adjoints<br />
Dr. Francis Chammartin<br />
Dr. Walther Keller<br />
Hals-Nasen-Ohren Médecins adjoints<br />
Dr. Marcel Stampfli, Dr. Daniel Althaus,<br />
Dr. Ariane Baumann, Dr. Thomas Schweri<br />
Leitende Ärzte<br />
Dr. Roland Brantschen<br />
Dr. Daniel De Menezes<br />
Dr. Manfred Stucki<br />
Médecin adjoint<br />
Dr. Helen Segmüller<br />
Leitender Arzt<br />
Dr. Martin Daepp
Departement<br />
Medizin Departementsleiter/<br />
Ärztlicher Leiter<br />
Prof. Dr. Jonas Rutishauser<br />
Leitung Pflege<br />
Alice Bart<br />
Betriebswirtschafterin<br />
Isabelle Müller<br />
Innere Medizin<br />
Chefarzt<br />
Prof. Dr. Jonas Rutishauser<br />
Kardiologie<br />
Chefarzt<br />
Dr. Heinz Schläpfer<br />
Nephrologie<br />
Chefarzt<br />
Dr. Zeev Glück<br />
Neurologie<br />
Chefarzt<br />
Dr. Filippo Donati<br />
Onkologie<br />
Chefarzt<br />
Prof. Dr. Markus Borner<br />
Rheumatologie<br />
Chefarzt<br />
Dr. Erwin Wyss<br />
Leitende Ärzte<br />
Dr. Sandra Fatio<br />
Dr. Michael Grob<br />
Dr. Anne-Chantal Lambert<br />
Dr. Madeleine Rothen<br />
Dr. Martin Ulrich<br />
Dr. Thomas Widmer<br />
Leitende Ärzte<br />
Dr. Tomasz Kujawski<br />
Dr. Christian Röthlisberger<br />
Leitende Ärztin<br />
Dr. Silvia Rüegger<br />
Leitender Arzt<br />
Dr. Hans-Albert Pihan<br />
Médecins adjoints<br />
Prof. Dr. Kai Rösler<br />
Dr. Jindrich Strnad<br />
Spitalfachärztin<br />
Dr. Annette Winkler Vatter<br />
24 l 25
Departement<br />
Frau & Kind<br />
Departementsleiterin/<br />
Ärztliche Leiterin<br />
Dr. Kirsten Stähler<br />
Leitung Pflege<br />
Damiana Hafner<br />
Betriebswirtschafter<br />
vakant<br />
Frauenklinik<br />
Chefarzt<br />
Prof. Dr. Uli Herrmann<br />
Frauenklinik<br />
Co-Chefärztin<br />
Dr. Kirsten Stähler<br />
Kinderchirurgie<br />
Chefarzt<br />
Dr. Markus Bittel<br />
Pädiatrie<br />
Chefärztin<br />
Prof. Dr. Christine Aebi<br />
Médecins adjoints<br />
Dr. Régine Bittner<br />
Dr. Béatrice Frei<br />
Leitender Arzt<br />
Dr. Philippe Liniger<br />
Oberarzt (Kaderarztvertretung)<br />
Dr. Reto Villiger<br />
Vertragsärzte<br />
Dr. Avihay Blumberg<br />
Dr. Jean Klingler
Departement<br />
Medizinische<br />
Dienste<br />
Departementsleiter/<br />
Betriebswirtschafter<br />
Luca Todeschini<br />
Ärztlicher Leiter<br />
Dr. Claudio Jenni<br />
Leitung Pflege/MTT<br />
Manfred Kleist<br />
Anästhesie<br />
Chefarzt<br />
PD Dr. Karl Hampl<br />
Apotheke & Labor<br />
Chefapotheker<br />
PD Dr. Thomas Zysset<br />
Notfall &<br />
Intensivpflegestation<br />
Chefarzt<br />
Dr. Claudio Jenni<br />
Operationsabteilung<br />
Leiter<br />
Dr. Peter Bigler<br />
Radiologie<br />
Chefärztin<br />
Dr. Marianne Braunschweig<br />
Physiotherapie<br />
Leitende Ärzte<br />
Dr. Peter Bigler<br />
Dr. Dariusz Kwiatkowski<br />
Dr. Markus Schily<br />
Leitende biomedizinische<br />
Analytikerin<br />
Nadine Gerber<br />
Leitender Arzt<br />
Dr. Marcus Laube<br />
OP-Managerin<br />
Rosi Stanglmair<br />
Leitende Ärzte<br />
PD Dr. Zsolt Szücs<br />
Dr. Ursula Tesche<br />
Leiter MTRA<br />
Renato Leuenberger<br />
Chefphysiotherapeut<br />
George Pels<br />
26 l 27
Pflege<br />
Fabian Schwab<br />
Human Resources<br />
Isabelle Spérisen<br />
Finanzen<br />
Urs Kellerhals<br />
Betrieb<br />
Paul Saxer<br />
Direktion<br />
Bruno Letsch<br />
Pflegeentwicklung Beauftragte Yvonne Basile<br />
Ausbildung Leiterin Barbara Spiegel<br />
Fort- und Weiterbildung Bildungsbeauftragte Cornelia Willi<br />
Bettendisposition Leiterin Claudia Modugno<br />
Patiententransport Leiter Naser Demiraj<br />
Diabetesberatung Leiterin Corinne Widmer Lüdi<br />
Ergotherapie Chefergotherapeutin Ina Zienteck-Krummrein<br />
Ernährungsberatung Leitende Ernährungsberaterin Karin Hangartner<br />
Sozialberatung Leiterin Monika Güntert<br />
Spitalseelsorge evangelisch-reformiert Eric Geiser<br />
römisch-katholisch Judith Bélat<br />
Logopädie Leiterin Monica Koenig-Bruhin<br />
Lohnwesen Leiterin Laurette Charmillot<br />
Zeitmanagement Leiter Andreas Fluri<br />
Rekrutierung &<br />
Personalentwicklung Leiterin Marianne Zumbach<br />
Controlling Leiterin Tatjana Gautschi<br />
Finanzbuchhaltung Leiter Fabrice Gurtner<br />
Patientenadministration Leiterin Jacqueline Wannier<br />
Tarife Leiterin Rosemarie Noesberger<br />
Druckerei Leiter Walter Hofer<br />
Hauswirtschaft &<br />
Gastronomie Leiterin Andrea Krähenbühl<br />
Informatik Leiter Laurent Juillerat<br />
Materialwirtschaft Leiter Bernhard Roder<br />
Technik & Sicherheit Leiter Fredy Wäfler<br />
ICD-Codierung Leiterin Dr. Monika Loeffel<br />
Kommunikation Leiterin Marie-Pierre Fauchère<br />
Qualitätsmanagement Leiterin Dr. Karin Aeberhard
28 l 29
Statistik<br />
Stationäre Patienten<br />
Die Anzahl stationär behandelter<br />
Pa tientinnen und Patienten hat<br />
gegenüber dem Vorjahr um 72 Personen<br />
zugenommen. Die durchschnittliche<br />
Aufenthaltsdauer konnte<br />
im Vergleich zum Jahr 2010 erneut<br />
um 0,1 Tage reduziert werden.<br />
Case-Mix<br />
Aufenthaltsdauer<br />
Pflegetage<br />
Patienten nach Fachbereichen <strong>2011</strong> 2010 2009 ∆ <strong>2011</strong> / 2010<br />
Angiologie 26 21 29 5 23,8%<br />
Innere Medizin (inkl. Pneumologie) 3 043 2 892 2 976 151 5,2%<br />
Innere Medizin (Akutgeriatrie) 97 86 10 11 12,8%<br />
Invasive Kardiologie 116 264 265 –148 –56,1%<br />
Nephrologie 157 186 160 –29 –15,6%<br />
Rheumatologie 41 77 79 –36 –46,8%<br />
Total Medizin (M 100) 3 480 3 526 3 519 –46 –1,3%<br />
Chirurgie 3 016 2 939 2 832 77 2,6%<br />
Orthopädie 1 103 1 147 1 230 –44 –3,8%<br />
Handchirurgie 15 25 19 –10 –40,0%<br />
Urologie 461 379 434 82 21,6%<br />
Neurochirurgie - - 1 - -<br />
Total Chirurgie (M 200) 4 595 4 490 4 516 105 2,3%<br />
Gynäkologie 731 659 702 72 10,9%<br />
Geburtshilfe 1 071 1 093 1 083 –22 –2,0%<br />
Gesunde Säuglinge 891 944 909 –53 –5,6%<br />
Total Frauenklinik (M 300) 2 693 2 696 2 694 –3 –0,1%<br />
Pädiatrie 645 707 769 –62 –8,8%<br />
Kinderchirurgie 427 424 464 3 0,7%<br />
Total Kinderklinik (M 400) 1 072 1 131 1 233 –59 –5,2%<br />
Ophthalmologie Erwachsene 1 2 3 –1 –50,0%<br />
Total Ophthalmologie (M 600) 1 2 3 –1 –50,0%<br />
Hals-Nasen-Ohren Erwachsene 310 270 276 40 14,8%<br />
Hals-Nasen-Ohren Kinder 135 120 157 15 12,5%<br />
Total Hals-Nasen-Ohren (M 700) 445 390 433 55 14,1%<br />
Subtotal stationäre Patienten akut 12 286 12 235 12 398 51 0,4%<br />
Geriatrische Rehabilitation (M 950) 201 211 173 –10 –4,7%<br />
Langzeitpatienten (M 950) 28 19 23 9 47,4%<br />
Begleitperson Kind 22 - - 22 -<br />
Total stationäre Patienten 12 537 12 465 12 594 72 0,6%<br />
<strong>2011</strong> 2010 2009<br />
Case-Mix Index Akutpatienten 0.8662 0.9003 0.8989<br />
Aufenthaltsdauer<br />
∅ Aufenthaltsdauer akut (Tage) 6,6 6,7 6,7<br />
∅ Aufenthaltsdauer total (Tage) 6,9 7,0 7,1<br />
Pflegetage<br />
Pflegetage akut 81 384 82 161 82 944<br />
Pflegetage total 86 200 86 712 88 594
Ambulante Patienten<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 51 923 Patientinnen<br />
und Patienten ambulant<br />
betreut, 4490 Patienten mehr als im<br />
Vorjahr. Die Anzahl ambulant behandelter<br />
Patienten verzeichnet damit<br />
eine Zunahme von 9,5%.<br />
Medizinische Statistik<br />
Auf unserer Website finden Sie<br />
detaillierte Zahlen aus den einzelnen<br />
Fachbereichen. Link:<br />
www.spital-biel.ch > Medizinische<br />
Dienste > gewünschter Fachbereich<br />
> Leistungsstatistik<br />
30 l 31<br />
Patienten nach Fachbereichen <strong>2011</strong> 2010 2009 ∆ <strong>2011</strong> / 2010<br />
Angiologie 99 92 103 7 7,6%<br />
Innere Medizin 4 260 3 916 4 457 344 8,8%<br />
Innere Medizin Infektiologie 271 250 200 21 8,4%<br />
Innere Medizin Ambulatorium 605 666 470 –61 –9,2%<br />
Innere Medizin Personalärztlicher Dienst 77 71 90 6 8,5%<br />
Endokrinologie/Diabetologie 344 - - 344 -<br />
Pneumologie Erwachsene 343 75 - 268 357,3%<br />
Invasive Kardiologie 536 316 360 220 69,6%<br />
Herzinsuffizienz 13 24 26 –11 –45,8%<br />
Corfit Erwachsene 133 120 102 13 10,8%<br />
Nephrologie 527 525 499 2 0,4%<br />
Onkologie 684 649 610 35 5,4%<br />
Gastroenterologie 74 102 77 –28 –27,5%<br />
Rheumatologie 40 4 3 36 900,0%<br />
Neurologie Erwachsene 1 316 1 404 1 370 –88 –6,3%<br />
Le Drive 98 142 130 –44 –31,0%<br />
Memory Clinic «Residenz au Lac» 173 140 26 33 23,6%<br />
Geriatrie «Residenz au Lac» 14 21 2 –7 –33,3%<br />
Total Medizin (M 100) 9 607 8 517 8 525 1 090 12,8%<br />
Chirurgie 6 069 6 378 7 209 –309 –4,8%<br />
Stomaberatung Erwachsene 156 159 180 –3 –1,9%<br />
Orthopädie 2 334 2 404 2 408 –70 –2,9%<br />
Handchirurgie 554 517 454 37 7,2%<br />
Urologie 1 628 1 663 1 510 –35 –2,1%<br />
Proktologie (sep. ab 1.1.2010, vorh. Chirurgie) 319 529 - –210 –39,7%<br />
Fast Track (neu ab 1.1.2010) 24 45 3 –21 –46,7%<br />
Total Chirurgie (M 200) 11 084 11 695 11 764 –611 –5,2%<br />
Gynäkologie/Gynäkologie Sprechstunden 5 479 3 916 3 942 1 563 39,9%<br />
Gynäkologie Familienplanung* 2 149 2 064 2 148 85 4,1%<br />
Geburtshilfe 1 388 1 171 1 113 217 18,5%<br />
Gesunde Säuglinge 14 6 7 8 133,3%<br />
Total Frauenklinik (M 300) 9 030 7 157 7 210 1 873 26,2%<br />
Pädiatrie inkl. Lungenfunktion 4 431 4 062 3 909 369 9,1%<br />
Kinder Zahnchirurgie 54 82 73 –28 –34,1%<br />
Kinderchirurgie 4 785 4 713 4 338 72 1,5%<br />
Neuropädiatrie Kinder 492 479 373 13 2,7%<br />
Total Kinderklinik (M 400) 9 762 9 336 8 693 426 4,6%<br />
Orthoptik/Perimetrie Erwachsene 687 672 642 15 2,2%<br />
Ophthalmologie Kinder 2 5 3 –3 –60,0%<br />
Orthoptik/Perimetrie Kinder 99 90 78 9 10,0%<br />
Total Ophthalmologie (M 600) 788 767 723 21 2,7%<br />
Hals-Nasen-Ohren Erwachsene 20 11 17 9 81,8%<br />
Hals-Nasen-Ohren Kinder 311 313 336 –2 –0,6%<br />
Total HNO-ORL (M 700) 331 324 353 7 2,2%<br />
Radiologie Erwachsene 5 996 6 709 6 711 –713 –10,6%<br />
Radiologie Kinder 601 569 675 32 5,6%<br />
Total Radiologie 6 597 7 278 7 386 –681 –9,4%<br />
Notfallarztpraxis (Spitalärzte) 492 910 - –418 –45,9%<br />
Notfallarztpraxis (externe Hausärzte) 2 406 - - 2 406 -<br />
Übrige Erwachsene 1 617 1 258 1 208 359 28,5%<br />
Übrige Kinder 209 191 168 18 9,4%<br />
Total ambulante Patienten 51 923 47 433 46 030 4 490 9,5%<br />
*nicht enthalten folgende Konsultationen Familienplanung 5 974 4 662 4 425 1 312 28,1%
Personal Mitarbeitende 1 <strong>2011</strong> 2010 Diff. <strong>2011</strong>/2010<br />
Ärzte 148 145 3<br />
Pflege 367 385 –18<br />
Medizinisch-technische und<br />
therapeutische Berufe 451 465 –14<br />
Verwaltung 117 116 1<br />
Ökonomie 171 173 –2<br />
Technische Betriebe 27 26 1<br />
Total 1 281 1 310 –29<br />
Ärzte 11.6<br />
Pflege 28.7<br />
Medizinisch-technische und therapeutische Berufe 35.2<br />
Verwaltung 9.1<br />
Ärzte 11.6<br />
Ökonomie 13.3<br />
Pflege 28.7<br />
Technische Betriebe Medizinisch-technische und therapeutische Berufe 2.135.2<br />
Verwaltung 9.1<br />
Ökonomie 13.3<br />
Technische Betriebe 2.1<br />
Aufteilung in<br />
Berufsgruppen<br />
Ärzte<br />
Besetzte Vollstellen 1 <strong>2011</strong> 2010 Diff. <strong>2011</strong>/2010<br />
Ärzte 131 128 3<br />
Pflege 256 266 –10<br />
Medizinisch-technische und<br />
therapeutische Berufe 308 314 –6<br />
Verwaltung 85 85 0<br />
Ökonomie 145 153 –8<br />
Technische Betriebe 24 23 1<br />
Total 949 969 –20<br />
1 Ohne Personal in Ausbildung und mit Nebenbetrieben.<br />
Im <strong>Geschäftsbericht</strong> des Jahres 2010 wurde der Personalaufwand ohne den<br />
Personalbestand der Nebenbetriebe ausgewiesen.<br />
Mitarbeitende 2 nach<br />
Beschäftigungsgrad und Geschlecht <strong>2011</strong> 2010 Diff. <strong>2011</strong>/2010<br />
Männer 362 328 34<br />
davon Teilzeitmitarbeitende 112 79 33<br />
Frauen 1 131 1 150 –19<br />
davon Teilzeitmitarbeitende 703 693 10<br />
Total Mitarbeitende 1 493 1 478 15<br />
davon Teilzeitmitarbeitende (in %) 54,6 52,3 2,3<br />
2 Inkl. Ausbildungsplätze und Mitarbeitende im Stundenlohn.<br />
Ärzte<br />
Ärzte<br />
Pflege Pflege<br />
Medizinisch-‐technische und therapeu5sche und therapeu5sche Berufe Berufe<br />
Verwaltung<br />
Verwaltung<br />
Ökonomie<br />
Ökonomie<br />
Technische Betriebe<br />
Technische Betriebe Betriebe<br />
Medizinisch-technische und therapeutische Berufe
Mitarbeitende nach Alter und Geschlecht, <strong>2011</strong><br />
Altersklassen<br />
65 – 69<br />
60 – 64<br />
55 – 59<br />
50 – 54<br />
45 – 49<br />
40 – 44<br />
35 – 39<br />
30 – 34<br />
25 – 29<br />
20 – 24<br />
15 – 19<br />
32 l 33<br />
Frauen<br />
Männer<br />
70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170<br />
Mitarbeitende nach Staatsangehörigkeit <strong>2011</strong> 2010 Diff. <strong>2011</strong>/2010<br />
Schweiz 1209 1187 22<br />
Deutschland 96 105 –9<br />
Portugal 65 75 –10<br />
Spanien 24 25 –1<br />
Italien 21 17 4<br />
Frankreich 14 10 4<br />
Österreich 11 7 4<br />
Kosovo 8 8 0<br />
Serbien 4 4 0<br />
Montenegro 3 3 0<br />
Kroatien 2 2 0<br />
Polen 1 4 –3<br />
Andere 35 31 4<br />
Total Mitarbeitende 1493 1478 15<br />
Anzahl Nationen 32 28 4
QUALITÄT<br />
Qualität im Gesundheitswesen ist in aller Munde. Für Patientinnen und Patienten<br />
ist Qualität jedoch kein Schlagwort, sondern meist ganz unmittelbar erfahrbar:<br />
vom aufmerksamen Erstgespräch zu Beginn der Behandlung über die einfache<br />
pflegerische Geste am Krankenbett bis hin zum hochkomplexen operativen Eingriff;<br />
von der situationsgerechten Ernährung und sicheren Medikation bis hin zur<br />
kompetenten Nachsorge.<br />
Für das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> hat die Qualität seiner Leistungen deshalb erste Priorität.<br />
Doch mit Absichtserklärungen ist es nicht getan. Qualität muss kontinuierlich<br />
erhoben und beurteilt werden. Mit dem Beitritt zum «Nationalen Qualitätsvertrag»<br />
hat sich das <strong>Spitalzentrum</strong> im Jahr <strong>2011</strong> verpflichtet, sich an sämtlichen<br />
Messungen zu beteiligen, die der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in<br />
Spitälern und Kliniken (ANQ) koordiniert. Ziel ist, die Qualität von medizinischen<br />
und pflegerischen Leistungen schweizweit einheitlich zu erheben und<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Mitten im Spitalalltag<br />
Qualitätssicherung und -entwicklung sind so vielfältig wie der Spitalalltag<br />
selbst. Qualität umfasst Regeln für die Händehygiene ebenso wie die korrekte<br />
Durchführung von Analysen im Spitallabor. Die Beteiligung von Patienten an<br />
der Beurteilung ihrer Behandlungsresultate kann ebenso Qualität sichern wie<br />
das methodische Erörtern eines ethisch komplexen Entscheids durch eine<br />
interdisziplinäre Arbeitsgruppe. Denn Qualität ist nichts Abstraktes: Qualität beginnt<br />
mit individuellem Handeln im Alltag.<br />
34 l 35
Qualität dank national einheitlicher Standards<br />
Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern<br />
und Kliniken (ANQ) und seine Trä ger orga ni sa tionen<br />
haben am 18. Mai <strong>2011</strong> einen «Nationalen Qualitätsvertrag»<br />
unterzeichnet. Zweck des Vertrags ist die<br />
einheitliche Umsetzung von Ergebnisqualitätsmessungen<br />
in Spitälern und Kliniken mit dem Ziel, die Qualität<br />
zu dokumentieren und damit auch kontinuierlich zu<br />
verbessern. Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ist dem «Nationalen<br />
Qualitätsvertrag» beigetreten und hat sich damit verpflichtet,<br />
die empfohlenen schweizweiten Qualitätsmessungen<br />
durchzuführen. Folgende Messungen sind<br />
im Jahr <strong>2011</strong> erfolgt:<br />
– Messung der potenziell vermeidbaren Wiedereintritte<br />
mit SQLape ®<br />
– Messung der potenziell vermeidbaren Reoperationen<br />
mit SQLape ®<br />
– Messung der Infektionsraten nach bestimmten<br />
operativen Eingriffen gemäss SwissNOSO<br />
– Prävalenzmessung Sturz und Dekubitus (mit LPZ)<br />
– Messung der Patientenzufriedenheit mit ANQ-Kurzfragebogen<br />
(ersetzt den «Patient’s Experience Questionnaire»/PEQ<br />
als nationale Patientenbefragung)<br />
Die Ergebnisse dieser Messungen liefern keine absoluten<br />
Aussagen. Es handelt sich bei den ermittelten<br />
Kennzahlen um Indikatoren oder «Zeiger», mit deren<br />
Hilfe ein mögliches Qualitätsproblem entdeckt werden<br />
kann. Ob tatsächlich ein Problem vorliegt, erweist sich<br />
oft erst nach einer detaillierten Analyse. Eine Auswahl<br />
der Ergebnisse wird im Folgenden vorgestellt.<br />
Prävalenzmessung Sturz und Dekubitus<br />
Eine nationale Prävalenzmessung fand erstmals im Jahr<br />
<strong>2011</strong> mit der Methode der Landelijke Pevalentiemetin<br />
Zorgproblemen (LPZ) statt.<br />
Die Messung erfolgt dabei an einem definierten Stichtag.<br />
An diesem Tag werden die erwachsenen Patienten,<br />
die ihre Einwilligung gegeben haben, daraufhin<br />
untersucht, ob sie Druckstellen infolge von Wundliegen<br />
aufweisen und ob sie in den letzten 30 Tagen gestürzt<br />
sind.<br />
Stürze und Sturzprävention<br />
Stürze von Patientinnen und Patienten und allfällige<br />
daraus entstehende Verletzungen sind für jedes Spital<br />
eine Herausforderung. Das Sturzrisiko ist von vielfältigen<br />
Faktoren abhängig: Art der Erkrankung und Medikation,<br />
Mobilität und Sehvermögen des Patienten sind<br />
nur einige davon. Eine sorgfältige Analyse jedes Sturzereig<br />
nisses bildet daher die Grundlage für präventive<br />
Massnahmen.<br />
Prävalenzmessung Stürze <strong>2011</strong> 1 Anzahl Stürze in %<br />
Total berücksichtigter<br />
Patientinnen und Patienten 103 100<br />
Total Stürze in den 30 Tagen<br />
vor dem Stichtag (8.11.<strong>2011</strong>) 28 27,2<br />
davon letzter Sturz vor dem<br />
aktuellen Spitaleintritt 22 21,4<br />
davon letzter Sturz nach dem<br />
aktuellen Spitaleintritt 6 5,8<br />
1 Vorläufige, nicht risikoadjustierte Ergebnisse<br />
Sturzprävention konkret<br />
Um Stürze zu vermeiden, werden am <strong>Spitalzentrum</strong><br />
unter anderem folgende Massnahmen getroffen:<br />
• Einschätzung (Assessment) des Sturzrisikos durch<br />
Pflegende, Ärzte und Physiotherapeuten<br />
• Systematische Sturzerfassung auf allen Pflegestationen<br />
• Einsatz von Sensormatten und Hüftprotektoren<br />
Dekubitus und Dekubitus-Prävention<br />
Dekubitus ist eine Verletzung der Haut, die durch Druck<br />
(meist über einem knöchernen Vorsprung) hervorgerufen<br />
wird. Es gibt verschiedene Stadien.<br />
Prävalenzmessung Dekubitus <strong>2011</strong> 1 Anzahl Fälle in %<br />
Total berücksichtigter<br />
Patientinnen und Patienten 103 100<br />
Total Patientinnen und Patienten<br />
mit Dekubitus am Stichtag 13 12,6<br />
Total Dekubitus-Fälle im SZB entstanden 6 5,8<br />
davon Dekubitus Grad 1 (leichtester Grad) 4 3,9<br />
davon Dekubitus Grade 2– 4 2 1,9<br />
1 Vorläufige, nicht risikoadjustierte Ergebnisse
Dekubitus-Prävention konkret<br />
Im SZB wird bereits seit mehreren Jahren ein<br />
einheitlicher Dekubitus-Standard umgesetzt.<br />
• Auf jeder Pflegestation gibt es 1 bis 2 Pflegefachpersonen<br />
als Dekubitus-Fachverantwortliche.<br />
• Dreimal pro Jahr findet für diese Fachverantwort<br />
lichen ein Erfahrungsaustausch statt.<br />
• Die neuen Spitalbetten (und bei Bedarf Spezialmatratzen)<br />
erlauben eine bessere Druckentlastung<br />
bei gefährdeten oder betroffenen Patienten.<br />
• Eine Arbeitsgruppe evaluiert regelmässig Material<br />
für bewegtes Lagern.<br />
Nationale Patientenbefragung <strong>2011</strong><br />
Die patientenseitige Beurteilung der Leistung eines Spitals<br />
– die Patientenzufriedenheit – ist ein wichtiger und<br />
anerkannter Qualitätsindikator. Der Nationale Verein für<br />
Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ)<br />
hat für die nationale Patientenbefragung einen Kurzfragebogen<br />
entwickelt. Die Befragung erfolgte bei allen<br />
Patientinnen und Patienten (≥ 18 Jahre), die im November<br />
<strong>2011</strong> aus dem <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ausgetreten sind.<br />
Messergebnisse der Zufriedenheitswert<br />
Befragung <strong>2011</strong> im SZB (Mittelwert) 1<br />
Würden Sie für dieselbe Behandlung<br />
wieder in dieses Spital kommen? 8,64<br />
Wie beurteilen Sie die Qualität der<br />
Behandlung, die Sie erhalten haben? 8,55<br />
Wenn Sie Fragen an eine Ärztin oder einen<br />
Arzt stellten, bekamen Sie verständliche Antworten? 8,60<br />
Wenn Sie Fragen an das Pflegepersonal<br />
stellten, bekamen Sie verständliche Antworten? 8,53<br />
Wurden Sie während Ihres Spitalaufenthaltes<br />
mit Respekt und Würde behandelt? 9,13<br />
1 10 = höchstmöglicher Wert,<br />
0 = tiefstmöglicher Wert, den die Patienten ankreuzen konnten.<br />
Bei Patientenzufriedenheitsbefragungen fällt auf, dass<br />
zwischen Spitalgrösse und Zufriedenheit meist ein umgekehrter<br />
Zusammenhang besteht: je kleiner das Spital,<br />
desto zufriedener der Patient. Wissenschaftliche<br />
Untersuchungen bestätigen, dass der medizinische Er-<br />
36 l 37<br />
folg die Ergebnisse am stärksten beeinflusst. Da ein grosses<br />
Universitätsspital in der Regel Patienten mit schwerwiegenderen<br />
Erkrankungen behandelt, schneidet es in<br />
der Bewertung – im Gegensatz zu spezialisierten Kliniken<br />
– meist schlechter ab. Daneben beeinflussen auch<br />
die Freundlichkeit der Mitarbeitenden und die Qualität<br />
der Information die Patientenzufriedenheit stark.<br />
Qualität dank nationaler Register<br />
In diversen medizinischen Fachbereichen werden fachspezifische<br />
Indikatoren einzelner Spitäler in einem nationalen<br />
Register erfasst. Erhoben werden diese Daten<br />
von den beteiligten Kliniken. Die zentrale Auswertung<br />
der Daten in einem solchen Register lässt nicht nur allgemeine<br />
Qualitätsentwicklungen, sondern auch allfällige<br />
Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Kliniken<br />
erkennen. Aufgrund der Auswertung der Messresultate<br />
werden konkrete Massnahmen diskutiert und umgesetzt.<br />
Mehrere Kliniken des <strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong> nehmen an<br />
fachbezogenen Registern teil:<br />
− Anästhesie: «Absolute Minimal Dataset» der<br />
Schweizerischen Gesellschaft für Anästhesiologie<br />
und Reanimation (AMDS), neu seit <strong>2011</strong>.<br />
− Chirurgische Klinik: Datenbank der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Qualitätssicherung in der Chirurgie (AQC).<br />
Die Chirurgische Klinik ist seit 2010 eine Pilotklinik<br />
der «fmCh Public Database» (mehr im Interview auf<br />
Seite 45).<br />
− Frauenklinik: Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer<br />
Frauenkliniken (ASF).<br />
− Intensivpflegestation: «Minimal Dataset» der<br />
Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin<br />
(MDSI).<br />
− Nephrologie, Hämodialyse: «Swiss Dialysis Registry»<br />
(SDR).
Patientenzufriedenheit<br />
Zusätzlich zur nationalen Patientenzufriedenheitsbefragung<br />
hat das SZB im Berichtsjahr weitere Erhebungen<br />
zur Patientenzufriedenheit durchgeführt. So konnten<br />
erneut alle Patientinnen und Patienten den Spitalaufenthalt<br />
anhand eines Fragebogens bewerten und darin<br />
ihre persönlichen Erfahrungen oder Verbesserungsvorschläge<br />
mitteilen.<br />
Patientenrückmeldungen<br />
via Fragebogen <strong>2011</strong> 2010<br />
Anzahl eingegangener Fragebögen 1199 1117<br />
davon mit Bewertung<br />
«sehr gut» oder «gut» 1 86,9% 88,6%<br />
davon mit Kommentar 78% 79%<br />
Anteil kritischer Kommentare 31,4% 25,3%<br />
1 Bewertungsskala: sehr gut / gut / genügend / ungenügend /<br />
schlecht / sehr schlecht<br />
Der Anteil kritischer Stimmen ist in den letzten Jahren<br />
gestiegen. Dies spricht für eine höhere Sensibilisierung<br />
für Qualitätsfragen. Die durchschnittliche Zufriedenheit<br />
der Patientinnen und Patienten blieb jedoch auch<br />
im Jahr <strong>2011</strong> weiterhin hoch.<br />
Die Rückmeldungen werden von der Patientenberatungsstelle<br />
gesammelt und statistisch ausgewertet. Die<br />
Verantwortliche leitet die Kommentare und Vorschläge<br />
der Patienten an die zuständigen Stellen weiter. Sie spielt<br />
auch eine zentrale Rolle im Beschwerdemanagement.<br />
Im Berichtsjahr wurden 142 neue Beschwerden bearbeitet<br />
(2010: 133). Aufgrund der Patientenrückmeldungen<br />
wurden im Jahr <strong>2011</strong> zusätzliche Massnahmen zur Sicherstellung<br />
einer ununterbrochenen Medikation beim<br />
Spitalaustritt getroffen. Verbessert wurde zudem der<br />
Mahlzeitendienst für Eltern von hospitalisierten Kindern.<br />
Patientenzufriedenheit<br />
in der ambulanten Physiotherapie<br />
Bereits zum zweiten Mal erfolgte von August 2010 bis<br />
März <strong>2011</strong> eine Befragung der ambulanten Patienten<br />
der Physiotherapie mit dem Instrument der MECON<br />
measure & consult GmbH, Zürich. Im Gegensatz zu<br />
anderen Methoden wird hier nicht die Zufriedenheit,<br />
sondern die Unzufriedenheit erhoben.<br />
Unzufriedenheitsindex ambulanter Patienten<br />
der Physiotherapie<br />
Durchschnittswerte SZB (Unzufriedenheitsindex) 1<br />
Befragter Bereich 2010 –<strong>2011</strong> 2 2007–2008 2<br />
Organisation<br />
Allgemeine Information<br />
Infrastruktur<br />
Therapeut(in)<br />
Anleitungen zu<br />
Übungen zu Hause<br />
(Heimprogramm)<br />
9,4<br />
11,9<br />
16,9<br />
8,0<br />
9,3<br />
Unzufriedenheitsindex<br />
1 Die Patienten konnten für alle Standardfragen aus einem 5er-Rating<br />
(«sehr gut» bis «sehr schlecht») die für sie zutreffendste Antwort<br />
ankreuzen. Aufgrund der Ergebnisse wurde ein Unzufriedenheitsindex<br />
berechnet, der zwischen 0 (= maximale Zufriedenheit) und 100 (= maximale<br />
Unzufriedenheit) liegen kann.<br />
2 Es handelt sich jeweils um die Durchschnittswerte von mehreren Fragen<br />
zu einem Thema.<br />
Die Patientinnen und Patienten des SZB nehmen die<br />
Abteilung Physiotherapie als wichtiges Angebot wahr<br />
und bewerten sie positiv. Verbesserungsmassnahmen<br />
betrafen die Information der Patienten bei Kontaktaufnahme<br />
und Erstbehandlung sowie organisatorische<br />
Anpassungen bei der Anmeldung und bei Fallabschluss.<br />
8,5<br />
15,6<br />
18,8<br />
8,1<br />
11,3
Massnahmen für eine erhöhte<br />
Patientensicherheit<br />
Berichte von Mitarbeitenden über<br />
Zwischenfälle (CIRS)<br />
Mit Hilfe des Fehlerberichtssystems CIRS («Critical Incident<br />
Reporting System») werden Ereignisse erfasst,<br />
die zu einer Gefährdung eines Patienten geführt haben<br />
oder hätten führen können. Das CIRS dient damit ausschliesslich<br />
der Verhütung von künftigen Unfällen und<br />
Störungen. Es ist ein Frühwarnsystem, das mithelfen<br />
kann, Schwachstellen in Systemen und Prozessen zu<br />
entdecken.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden in den Kliniken des SZB deutlich<br />
mehr CIRS-Fälle registriert als im Vorjahr (<strong>2011</strong>: 262;<br />
2010: 200). Die häufigsten Eingaben (57%) betrafen<br />
die Medikation und/oder die Verordnung. Dass Medikationsfehler<br />
am häufigsten genannt werden, entspricht<br />
auch den Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen.<br />
Stichwort «Medikationssicherheit»<br />
Die Thematik «Medikationssicherheit» wird im SZB<br />
bereits seit 2008 in einer spezifischen Fokusgruppe<br />
bearbeitet. Im Berichtsjahr hat sie sich unter anderem<br />
der Lagerung von KCl-Ampullen, dem Umgang mit<br />
Schmerzpflastern bei MRI-Untersuchungen sowie der<br />
Regelung von Medikamentenverordnung im neuen<br />
Klinik-Informationssystem gewidmet.<br />
Grundsätzlich hat die Einführung eines spitalweiten<br />
Klinik-Informationssystems die Verordnung von Medikamenten<br />
weiter standardisiert, was den Prozess der<br />
Medikation massgeblich unterstützt.<br />
Klinik-Informationssystem (KIS)<br />
Link zum Thema<br />
38 l 39<br />
Die spitalweite Einführung eines Klinik-Informationssystems<br />
(KIS) erleichtert die interdisziplinäre Zusammenarbeit,<br />
da sämtliche Angaben der behandelten<br />
Patientinnen und Patienten jederzeit allen Personen<br />
des Behandlungsteams zur Verfügung stehen. Neu<br />
sind auch Module integriert, die es beispielsweise<br />
der Pflege erlauben, wichtige Qualitätskriterien wie<br />
Sturz und Dekubitus (Wundliegen) anhand spezifischer<br />
Proto kolle laufend zu überprüfen.<br />
Einen ausführlichen Qualitätsbericht veröffentlicht das<br />
<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> jährlich nach den Vorgaben der<br />
Gruppierung «Qualitätsentwicklung in der Akutversorgung<br />
bei Spitälern im Kanton Bern» (QABE). Der<br />
Bericht kann auf der Website des <strong>Spitalzentrum</strong>s <strong>Biel</strong><br />
heruntergeladen werden: www.spital-biel.ch > Unternehmen<br />
> Publikationen (PDF).
Qualität im Labor l Kontrollen sind Alltag<br />
Qualität im Labor ist messbar und<br />
Kontrollen sind fixer Bestandteil<br />
des Tagesablaufs. Es gibt keine<br />
Arbeitsroutine, die nicht regelmässig<br />
überprüft wird oder nicht<br />
gesetzlich vor geschrieben ist.<br />
Laborleiter PD Dr. Thomas Zysset<br />
und die leitende biomedizinische<br />
Analytikerin Nadine Gerber<br />
über die positiven Seiten von<br />
Kontrollen.<br />
PD Dr. Thomas Zysset<br />
Chefapotheker, Laborleiter<br />
Nadine Gerber<br />
Leitende biomedizinische Analytikerin<br />
Wie überprüfen Sie die Qualität der<br />
Ergebnisse im Alltag?<br />
Nadine Gerber: Jeden Morgen und<br />
Nachmittag werden die Maschinen<br />
mit einer Serie von Testseren<br />
geprüft. Nur wenn die Ergebnisse<br />
der Tests mit den Vorgaben übereinstimmen,<br />
können wir mit den<br />
Untersuchungen beginnen. Jede<br />
Veränderung der Einstellungen an<br />
der Maschine muss mit einem erneuten<br />
Testlauf abgeschlossen werden.<br />
Thomas Zysset: Bei den sogenannten<br />
«Ringversuchen» erhalten<br />
wir Testproben zur Analyse.<br />
Dies erfolgt gemäss Vorgaben der<br />
Schweizerischen Kommission für<br />
Qualitätssicherung im medizinischen<br />
Labor (Qualab). Das Erfüllen<br />
der Anforderungen wird jährlich<br />
vom Verband der Schweizer Spitäler<br />
H+ sowie der Schweizerischen<br />
Akkreditierungsstelle überprüft.<br />
Als akkreditiertes Labor müssen<br />
wir uns zudem ein Mal pro Jahr<br />
einem ausführlichen Audit unterziehen,<br />
bei dem von einem externen<br />
Expertenteam jeder Arbeitsablauf<br />
– vom Eintreffen einer Probe bis<br />
zur Archivierung der Ergebnisse –<br />
Schritt für Schritt durchgecheckt<br />
wird.<br />
Nadine Gerber: Auch untersuchen<br />
alle Analytikerinnen regelmässig<br />
eine einzelne Blutprobe unter dem<br />
Mikroskop und vergleichen dann<br />
die Aussagen. So stellen wir sicher,<br />
dass alle Mitarbeitenden beim<br />
Erstellen von Blutbildern den gleichen<br />
Qualitätsstandard erreichen.<br />
Sind solche Tests Routine oder<br />
machen sie nervös?<br />
Thomas Zysset: Die Maschinentests<br />
und Ringversuche sind Routine,<br />
die Audits dagegen sind etwas<br />
stressiger, denn sie gehen tief ins<br />
Detail. Doch gerade die Kontrolle<br />
z.B. unserer Qualitätsdokumente ist<br />
wichtig, ist doch diese Dokumentation<br />
die Grundlage für die korrekte<br />
Einhaltung sämtlicher Prozesse<br />
im Labor und damit auch für die<br />
Einarbeitung von neuen Labor-<br />
Mitarbeiterinnen. Hier gut abzuschliessen<br />
heisst, dass wir auch eine<br />
solide und qualitativ hochstehende<br />
Ausbildung bieten.<br />
Kann man die Qualität im Laborbereich<br />
überhaupt noch verbessern?<br />
Nadine Gerber: Ja. So hat z.B. im<br />
vergangenen Jahr die Geschäftsleitung<br />
des Spitals eine Empfehlung<br />
des Blutspendezentrums übernommen<br />
und die doppelte Blutgruppenanalyse<br />
eingeführt. Um jeden<br />
Fehler auszuschliessen, der dazu<br />
führen könnte, dass ein Patient<br />
eine Blutkonserve mit der falschen<br />
Blutgruppe erhält, wird ihm für die<br />
Analyse zwei Mal Blut entnommen.<br />
Thomas Zysset: Es ist für alle ein<br />
Mehraufwand: fürs Labor, für die<br />
Patientin und für die Pflege, denn<br />
diese muss zwei Mal Blut entnehmen.<br />
Auch braucht es Zeit, der<br />
Patientin zu erklären, dass mit der<br />
ersten Probe nichts falsch lief und<br />
dass die zweite Probe gemacht<br />
werden muss, um ihr garantieren<br />
zu können, dass für die zukünftige<br />
Bluttransfusion auch wirklich<br />
nichts schiefläuft.
Händehygiene l Schützende Routine<br />
Gesund werden und bleiben ist<br />
Handarbeit. Von der Begrüssung<br />
über die Untersuchung, den<br />
Eingriff bis zur Pflege bleiben<br />
Patientinnen und Fachpersonal<br />
in ständigem Handkontakt.<br />
Hände sind aber auch ein Lieblingsaufenthaltsort<br />
für Bakterien<br />
und Viren. Deshalb ist die<br />
Handhygiene eine der wichtigsten<br />
Präventionsmassnahmen, um<br />
die Übertragung von Keimen<br />
zu vermeiden. Ein Gespräch mit<br />
der Pflege- und Hygienefachfrau<br />
Elisabeth Blazkow über Erfolge<br />
und ständige Achtsamkeit sowie<br />
über eine Schweizer Initiative mit<br />
weltweitem Echo.<br />
Elisabeth Blazkow<br />
Hygienefachfrau<br />
Frau Elisabeth Blazkow, Infektionen<br />
sind in einem Spital wohl nie<br />
ganz zu verhindern?<br />
Nein, leider nicht. In einem Spital<br />
unserer Grösse erleiden rund<br />
5–7% der Patienten eine nosokomiale<br />
Infektion, d.h. eine Infektion<br />
aufgrund eines Spitalaufenthalts.<br />
Das zeigen sowohl internationale<br />
Statistiken wie auch unsere eigenen<br />
Messungen.<br />
Wie misst man das?<br />
Es gibt die Möglichkeit, an einem<br />
Stichtag alle vorhandenen nosokomialen<br />
Infektionen zu messen<br />
(Prävalenzstudie) oder eine längerfristige<br />
Erfassung durchzuführen,<br />
z.B. von allen Patienten nach Blinddarmoperationen<br />
(Inzidenzstudie).<br />
Dabei werden bestimmte Untersuchungsergebnisse<br />
und Akten ausgewertet.<br />
Das geht von Angaben über<br />
Fieber oder infizierte Wunden über<br />
Laborwerte bis zu Diagnosen und<br />
Behandlungen von schmerzenden<br />
Wunden. Die Daten werden nach<br />
einem einheitlichen, international<br />
standardisierten Raster erhoben.<br />
40 l 41<br />
In den Jahren 2005/06 gab es,<br />
ausgehend vom Universitätsspital<br />
Genf, eine grossangelegte, schweizweite<br />
Informations- und Sensibilisierungskampagne<br />
zur Handhygiene.<br />
Was war der Grund für<br />
diese Kampagne?<br />
Viele der Krankheitskeime werden<br />
über die Hände übertragen, denn<br />
wir kommen ja immer wieder mit<br />
den Patienten über unsere Hände in<br />
Kontakt. Im Zentrum der Kampagne<br />
stand eine Anweisung mit fünf<br />
klaren Kriterien zur Durchführung<br />
der Händedesinfektion.<br />
Wie erfolgreich war diese Initiative<br />
bzw. der Kriterienkatalog?<br />
Die messbaren Ergebnisse in der<br />
Schweiz waren erfreulich, die<br />
Durchführungsrate nahm deutlich<br />
zu. Einige Spitäler konnten<br />
nachweisen, dass ihr Antibiotikaverbrauch<br />
dadurch sank, damit<br />
auch Kosten und nosokomiale<br />
Infektionen. Ein weiterer, indirekter<br />
Erfolg war, dass die Kampagne<br />
anschliessend in ganz Europa fortgesetzt<br />
wurde. Seit 2009 verbreitet
die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) diese Kriterien unter der<br />
Bezeichnung «Clean Care». Mittlerweile<br />
haben sich rund 15 000 Spitäler<br />
in 149 Ländern angeschlossen.<br />
Wenn von Händehygiene die Rede<br />
ist, meint man damit einfach saubere,<br />
gewaschene Hände?<br />
Nein, saubere Hände im Spital,<br />
das versteht sich von selbst. Es<br />
geht viel weiter. Es geht um die<br />
Desinfektion der Hände aller<br />
Ärztinnen und Ärzte, Therapeuten<br />
und Pflegefachpersonen. Das ist<br />
eine Achtsamkeit, eine Routine,<br />
die jeder Spitalangestellte, der am<br />
Patientenbett arbeitet, sich antrainieren<br />
und ständig wiederholen<br />
muss. Sie kennen sicher den Griff<br />
der Pflegefachfrau in ihre Tasche,<br />
zum Plastikfläschchen oder an<br />
den Desinfektionsmittelspender<br />
im Zimmer. Eine Pflegefachfrau<br />
desinfiziert sich die Hände 30 bis<br />
50 Mal pro Tag. Arbeitet sie auf<br />
der Intensivstation, sind es gar 50<br />
bis 100 Mal pro Tag. Es ist sowohl<br />
ein Schutz für den Patienten wie<br />
auch ein Schutz für sich selbst. Die<br />
Anwendung muss bewusst in den<br />
Arbeitsablauf eingeplant werden,<br />
denn die Desinfektion schützt nur,<br />
wenn sie direkt vor einem Pflegekontakt<br />
angewendet wird.<br />
Werden nicht viele Bakterien<br />
und Viren von aussen ins Spital<br />
gebracht, durch die Patienten selber<br />
oder deren Angehörige?<br />
Das ist vor allem bei Grippeepidemien<br />
oder Pandemien der Fall. In<br />
solchen Zeiten stellen wir schon im<br />
Empfangsbereich des Spitals eine<br />
Station mit Desinfektionsmittel<br />
für die Besucher auf, natürlich mit<br />
der Aufforderung, dieses auch zu<br />
benutzen.<br />
Können solche Ausbrüche nicht<br />
verhindert werden?<br />
Gerade Noro-Viren, die einen<br />
Brechdurchfall auslösen können,<br />
tauchen leider in unschöner Regelmässigkeit<br />
in Spitälern oder Pflegeheimen<br />
auf. Meistens im Winter,<br />
und häufig werden sie von draussen<br />
mitgebracht. Die Viren haben die<br />
Tendenz, sich schnell zu verbreiten,<br />
aber glücklicherweise sind sie auch<br />
«alte Bekannte». Erfahrene Ärzte<br />
und Pflegefachleute kennen die<br />
Symptome und können schnell und<br />
gezielt handeln.<br />
Wie kontrollieren Sie als Fachfrau,<br />
ob auf den Stationen die Hygienemassnahmen<br />
auch eingehalten<br />
werden?<br />
Ein erster wichtiger Schritt ist<br />
die Schulung aller patientennah<br />
arbeitenden Mitarbeitenden, die<br />
neu bei uns anfangen. Egal, ob sie<br />
von der Uni, der Fachschule oder<br />
einem anderen Spital kommen: Wir<br />
gehen die Kriterien zur Handhygiene<br />
nochmals gemeinsam durch.<br />
Ich mache auch immer wieder<br />
Besuche auf den Abteilungen,<br />
beobachte Arzt, Paramedizin und<br />
Pflege bei ihrer Arbeit und gebe<br />
dann gleich vor Ort Feedback und<br />
Tipps oder mache auf Stolpersteine<br />
aufmerksam.<br />
Was sind das für Stolpersteine?<br />
Früher wurden alle Messergebnisse<br />
von Hand auf Papier übertragen.<br />
Heute kommen wir mit unseren<br />
elektronischen Geräten, z.B. mit<br />
Notebooks, immer näher ans Bett<br />
des Patienten. Da muss ich manchmal<br />
darauf aufmerksam machen,<br />
dass man nicht problemlos zwischen<br />
der Arbeit mit dem Patienten<br />
und dem entsprechenden Protokoll<br />
eintrag auf dem Computer<br />
hin und her wechseln kann. Viele<br />
Arbeitsabläufe müssen deshalb<br />
unter dem Hygienestandpunkt<br />
immer wieder neu strukturiert<br />
und geplant werden – zum eigenen<br />
Schutz und zum Schutz der Patientinnen<br />
und Patienten.
Ethikforum l Begleiten und sensibilisieren<br />
Ein Spitalaufenthalt ist für jede<br />
Patientin eine Extremsituation.<br />
Sie zählt dabei vertrauensvoll auf<br />
die Fachkompetenz von Ärzten<br />
und Pflegepersonal. Qualität in<br />
der Betreuung und Fürsorge zeigen<br />
sich dabei auch in Bereichen,<br />
die nicht direkt mit der medizinischen<br />
Versorgung gleichgestellt<br />
werden. Es geht um Respekt,<br />
Umgang, Sicherheit, Selbstbestimmung,<br />
generell um all jene Werte,<br />
die unter dem Begriff «Ethik»<br />
zusammengefasst werden. Ein<br />
Gespräch mit Alice Bart, Leiterin<br />
Pflege des Departements Medizin.<br />
Alice Bart<br />
Leiterin Pflege Departement Medizin<br />
Frau Alice Bart, Sie koordinieren<br />
das Ethikforum des <strong>Spitalzentrum</strong>s.<br />
Was entscheidet dieses Forum?<br />
Entscheidungen zu treffen, gehört<br />
nicht zu unseren Aufgaben. Es sind<br />
die Ärzte, die entscheiden. Das<br />
Forum begleitet, unterstützt und<br />
sensibilisiert alle Mitarbeitenden<br />
im Umgang mit Patienten, die in<br />
einer physischen und psychischen<br />
Ausnahmesituation sind. Wir haben<br />
drei Hauptaufgaben: In regelmässigen<br />
Fortbildungskursen besprechen<br />
Ärzte, Pflegende und weitere<br />
Therapeuten ganz konkrete Fälle,<br />
analysieren, wie sie in entsprechenden<br />
Situationen entschieden<br />
und gehandelt haben und welche<br />
Konsequenzen das hatte. Zudem<br />
erarbeiten wir hausinterne Handlungsrichtlinien,<br />
die abgestützt sind<br />
auf die gesetzlichen Grundlagen und<br />
die Empfehlungen der Schweizerischen<br />
Akademie der Medizinischen<br />
Wissenschaften (SAMW). Sie dienen<br />
den Mitarbeitenden als Leitfaden<br />
im Alltag. Zudem werden wir in<br />
schwierigen Akut situationen als<br />
beratendes Gremium beigezogen.<br />
42 l 43<br />
Was sind schwierige Situationen?<br />
Im Spitalalltag stehen wir immer<br />
mal wieder vor einer Situation,<br />
in der ein Behandlungsentscheid<br />
nicht allein mit wissenschaftlich<br />
fundierten Daten getroffen werden<br />
kann. Oft befindet man sich im<br />
Dilemma: Egal, wie wir entscheiden,<br />
es ist «verkehrt». In solchen<br />
Situationen wird das Ethikforum so<br />
rasch wie möglich einberufen. Das<br />
Forum besteht aus verschiedensten<br />
Fachleuten unseres <strong>Spitalzentrum</strong>s:<br />
Ärzten, Pflegefachpersonen,<br />
Seelsorgern und Therapeuten. Wir<br />
unterstützen das Behandlungsteam<br />
und die verantwortlichen Ärzte<br />
mit unserem Wissen und unserer<br />
Erfahrung, um zu einem Entscheid<br />
zu kommen, der für den Patienten<br />
die bestmögliche Lösung bietet.<br />
Können Sie uns ein Beispiel nennen?<br />
Es kommt vor, dass eine Person<br />
ins Spital eingeliefert wird, die sich<br />
nicht mehr klar ausdrücken kann.<br />
Wir kennen keine Angehörigen,<br />
keinen Hausarzt, und es liegt uns
keine Patientenverfügung vor.<br />
Wir müssen also beispielsweise<br />
für den Patienten entscheiden, ob<br />
lebensverlängernde Massnahmen<br />
getroffen werden müssen oder<br />
nicht – und dies, ohne seinen Willen<br />
zu kennen. Oder wie gehen wir<br />
mit Menschen um, die jegliche<br />
Schmerzmittel verweigern, aber<br />
sichtlich unter sehr starken Schmerzen<br />
leiden? Wie gehen wir mit einer<br />
Situation um, in der wir wissen,<br />
dass eine Person bald sterben wird,<br />
sie uns aber verbietet, diese Tatsache<br />
mit ihren Kindern oder Verwandten<br />
zu besprechen? Hier werden von<br />
uns Entscheide gefordert, die wir<br />
nicht mehr mit fachlichem Wissen<br />
allein fällen können und manchmal<br />
einfach aushalten müssen.<br />
Wie entscheidet das Ethikforum in<br />
solchen Fällen?<br />
Nochmals: Wir entscheiden nichts.<br />
Im Normalfall reicht eine interdisziplinäre<br />
ethische Besprechung. In<br />
sehr komplexen Fällen treffen wir<br />
uns einige Tage später nochmals und<br />
schauen uns die aktuelle Situation<br />
an. Solche Extremsituationen sind<br />
später oft Fallbeispiele für die Fortbildung,<br />
denn so können wir unsere<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse an<br />
alle Mitarbeitenden weitergeben.<br />
Wie stark belasten solche Situationen<br />
den Kontakt und die Kommunikation<br />
mit Angehörigen?<br />
Es kann sein, dass die Mitteilungen<br />
des Arztes im ersten Moment oft<br />
gar nicht bis zu den Gedanken und<br />
Ängsten der Angehörigen vordringen.<br />
Denn für eine Familie ist es<br />
ebenfalls eine Ausnahmesituation,<br />
wenn ein Familienmitglied im Spital<br />
liegt. Auch hier sind Begleitung,<br />
Unterstützung und fortlaufende<br />
Kommunikation die einzige Möglichkeit,<br />
Hilfe zu leisten.<br />
Sie sprachen vorher von spitalinternen<br />
Richtlinien. Wie kommen diese<br />
zustande?<br />
Für Ärzte, Pflegefachleute oder<br />
Therapeuten gehört heute die Diskussion<br />
über ethische Grundsätze<br />
zum fixen Aus- und Weiterbildungsprogramm.<br />
Die Berufserfahrung<br />
hilft, das theoretische Wissen<br />
in den Alltag zu übertragen. Dann<br />
gibt es aber immer wieder Situatio<br />
nen, die neu sind. In unserer<br />
Gesellschaft wird seit einigen<br />
Jahren vermehrt öffentlich über<br />
die Möglichkeiten und Grenzen<br />
von Sterbehilfe diskutiert. Als wir<br />
innerhalb kurzer Zeit mehrere<br />
Anfragen von Patienten zu Suizidbeihilfe<br />
erhielten, nahmen wir dies<br />
zum Anlass, eine Regelung zu erarbeiten,<br />
wie wir im <strong>Spitalzentrum</strong><br />
damit umgehen wollen. Ein solches<br />
Regelwerk gibt Sicherheit sowohl<br />
für die Patientinnen und Patienten<br />
als auch für unsere Mitarbeitenden.<br />
Wie erleben Sie persönlich die Mitarbeit<br />
im Ethikforum?<br />
Oft sagt der Kopf vorschnell: So<br />
und so könnte man reagieren. In<br />
der gemeinsamen Analyse und<br />
Reflexion merkt man dann, wie<br />
viele Argumente man noch nicht<br />
berücksichtigt hat. Viele Patientensituationen<br />
gehen uns nahe. Es<br />
ist aber entscheidend, eine professionelle<br />
Distanz und eine gewisse<br />
Nüchternheit zu wahren, damit<br />
man die Probleme sachlich und systematisch<br />
angehen kann. In naher<br />
Zukunft wird sich die Arbeit des<br />
Forums verändern, weil sich auch<br />
die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
ändern: Mit der Einführung des<br />
Erwachsenenschutzgesetzes werden<br />
wir zu einer Kommission, die neue<br />
Aufgaben übernehmen wird.<br />
Hat sich schon ein Kollege oder eine<br />
Kollegin aus dem Forum zurückgezogen,<br />
weil es ihm oder ihr zuviel<br />
wurde?<br />
Nein, noch nie. Alle bleiben interessiert<br />
dabei. Wahrscheinlich hat<br />
dies mit der Liebe zum Menschen<br />
zu tun, die sicher mit ein Grund<br />
war, warum wir unseren Beruf<br />
gewählt haben.
Public Database l Jedes Feedback ist wichtig<br />
Im Spitalbereich ist Qualität eine<br />
Grundforderung. Systeme, die<br />
diese Qualität messen und vergleichbar<br />
machen, werden laufend<br />
weiterentwickelt. Nun können<br />
auch Patientinnen und Patienten<br />
ihre Qualitätsbewertungen einfliessen<br />
lassen. Dr. H.-U. Würsten<br />
erklärt die Wichtigkeit unterschiedlicher<br />
Feedback-Kanäle.<br />
Dr. Hans-Ueli Würsten<br />
Leitender Arzt Gefäss- und<br />
Thoraxchirurgie<br />
«Jedes Feedback des Patienten ist<br />
uns willkommen, denn wir pflegen<br />
ein Handwerk, von dem höchste<br />
Präzision verlangt wird», sagt Dr.<br />
Hans-Ueli Würsten, Leitender Arzt<br />
der Chirurgie. Das <strong>Spitalzentrum</strong><br />
<strong>Biel</strong> war bei vielen Projekten zur<br />
Qualitätsverbesserung von Anfang<br />
an beteiligt, auch bei der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Qualitätssicherung<br />
in der Chirurgie (AQC), die in den<br />
letzten 16 Jahren ein immer feinmaschigeres<br />
System mit unterschiedlichen<br />
Datenbanken zur Qualitätskontrolle<br />
erarbeitet hat. Doch es<br />
war Comparis, der Internet-Vergleichsdienst<br />
der schweizerischen<br />
Konsumenten, der vor einigen<br />
Jahren durch eine Umfrage auf<br />
einen blinden Fleck bei der Qualitätsbeurteilung<br />
hinwies: Es gab<br />
keine Qualitätsbeurteilung durch<br />
die Patientinnen und Patienten.<br />
«Das gab am Anfang einen ziemlichen<br />
Wirbel, denn wir Ärzte gingen<br />
davon aus, dass man als Patient<br />
nicht viel über unser Handwerk<br />
aussagen könne. Doch der Patient<br />
kann sehr wohl sagen, wie er seine<br />
Operation erlebt, wie er sich bei<br />
uns behandelt fühlt», so Würsten.<br />
Darum lancierte der Verband der<br />
chirurgisch und invasiv tätigen<br />
Fachgesellschaften (fmch) einen<br />
neuen Feedback-Kanal, die «fmch<br />
Public Database», an der sich<br />
das <strong>Spitalzentrum</strong> als Pilotspital<br />
beteiligt.<br />
Hoher Rücklauf<br />
Patientinnen und Patienten haben<br />
heute die Möglichkeit, die Daten zu<br />
kontrollieren, die in anonymisierter<br />
Form über sie und ihre Operation<br />
in die Datenbank wandern.<br />
H.-U. Würsten erklärt: «Niemand<br />
kritisiert irgendwelche Laborwerte.<br />
Aber wenn in meinem Bericht<br />
‹hohes Herzrisiko› steht, und der<br />
44 l 45<br />
Patient zurückmeldet, dass das<br />
nicht stimme, finden wir so<br />
vielleicht heraus, dass er gar nicht<br />
weiss, dass sein Herz angeschlagen<br />
ist. Der Patient erhält auch<br />
das Recht, zu sagen: ‹Stimmt alles,<br />
aber ich will trotzdem nicht, dass<br />
meine Daten Teil einer statistischen<br />
Auswertung werden.›» Die<br />
Patientinnen reagieren positiv auf<br />
diese Möglichkeit. Der Rücklauf<br />
zu den Anfragen beträgt rund<br />
30%, die erbetenen Korrekturen<br />
sind fast gleich null, was für<br />
Dr. Würsten bedeutet, «dass alle<br />
meine Informationen stimmen».<br />
Die Mitarbeit der Patienten an<br />
der Public Database ist neben den<br />
medizinischen Kontrollen und<br />
der Patientenbefragung bei Spitalaustritt<br />
ein weiterer Kanal, um<br />
die Qualität zu verbessern. «Auch<br />
ich als Arzt habe unterschiedliche<br />
Tagesformen. Wenn ich nun<br />
über einen dieser Kanäle z.B. das<br />
Feedback erhalte, dass ich im<br />
Gespräch mit einem Patienten<br />
nicht klar und verständlich war,<br />
rüttelt mich das auf. Ich sehe, wo<br />
ich mich verbessern muss. Das ist<br />
die Philosophie der mehrfachen<br />
Feedback-Kanäle.»<br />
Und die Auswertung der Patientenreaktionen<br />
hat einen nicht zu<br />
unterschätzenden Nebeneffekt.<br />
«Je mehr Spitäler in Zukunft<br />
mitmachen, umso eher wird die<br />
statistische Aufbereitung aufzeigen<br />
können: Das sind wir, das<br />
können wir.»
FINANZEN<br />
Die finanzielle Situation eines Spitals ist wesentlich von der Entwicklung der<br />
Patientenzahlen abhängig. Im <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> verzeichneten die Patientenzahlen im<br />
Berichtsjahr sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich einen Anstieg, wobei<br />
die Zunahme bei den ambulanten Patienten sogar 9,5% betrug.<br />
Entsprechend konnten die ambulanten Erträge im Vergleich zum Vorjahr um ca. 3,4 Mio.<br />
Franken erhöht, die stationären Erträge um 3 Mio. Franken gesteigert werden. Insgesamt<br />
ist es gelungen, einen um 3,9% höheren Betriebsertrag von rund 166,4 Mio. Franken zu<br />
erzielen. Die positive Entwicklung im Bereich der Leistungen wirkte sich unmittelbar auf<br />
das finanzielle Ergebnis aus und erlaubte einen bescheidenen, aber erfreulichen Gewinn<br />
von 1,2 Millionen Franken.<br />
Der Betriebsaufwand verzeichnete einen Anstieg von 6,4 Mio. Franken. Betrachtet man<br />
den Gesamtaufwand allerdings vor der Bildung von ausserordentlichen Rückstellungen<br />
für die Pensionskasse und Restrukturierungen (insgesamt ca. 8 Mio. Franken), liegt er im<br />
Jahr <strong>2011</strong> sogar leicht unter dem Vorjahreswert. Dem <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ist es also trotz<br />
eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds erneut gelungen, den Betriebsaufwand zu<br />
stabilisieren.<br />
Angesichts weiter sinkender Preise für medizinische Leistungen eine erfreuliche<br />
Feststellung, denn in finanzieller Hinsicht bleiben die Rahmenbedingungen auch in<br />
den kommenden Jahren anspruchsvoll. Das <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> ist jedoch zuversichtlich,<br />
die anstehenden Herausforderungen dank der verbesserten Wirtschaftlichkeit des<br />
Unternehmens sowie insbesondere der Kompetenzen und des Engagements seiner<br />
Mitarbeitenden erfolgreich meistern zu können.<br />
46 l 47
Jahresrechnung<br />
Bilanz<br />
Erläuterungen zur Bilanz finden<br />
Sie ab Seite 54.<br />
Aktiven in CHF 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel 21 450 015 13 445 876 11.2<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
– gegenüber Dritten 18 629 765 18 511 328 11.3<br />
– gegenüber Kanton 2 572 701 610 436 11.4<br />
Andere Forderungen<br />
– gegenüber Dritten 414 154 525 066 11.5<br />
– gegenüber nahestehenden Gesellschaften 87 684 92 402<br />
Forderungen gegenüber Fonds<br />
– aus nicht abgerechneten Investitionen 225 000 619 300 11.6<br />
Vorräte 4 457 436 4 792 436 11.7<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 1 533 279 1 742 741 11.8<br />
Total Umlaufvermögen 49 370 034 40 339 584<br />
Anlagevermögen<br />
Finanzanlagen<br />
– Wertschriften 12 855 12 855<br />
– Beteiligungen 2 2<br />
Total Finanzanlagen 12 857 12 857<br />
Sachanlagen<br />
– Anlagen im Bau 8 921 694 6 341 554<br />
– Immobile Sachanlagen 513 014 1<br />
– Mobile Sachanlagen 5 080 529 5 244 399<br />
– Fahrzeuge 89 794 42 560<br />
– Medizintechnische Anlagen 5 270 094 3 898 030<br />
– Informatikanlagen 415 459 470 128<br />
– Immaterielle Werte 424 130 412 718<br />
davon in Leasing 0 0<br />
Total Sachanlagen 20 714 714 16 409 390 11.9<br />
Total Anlagevermögen 20 727 571 16 422 247<br />
Total Aktiven 70 097 605 56 761 832 11.1<br />
Erläuterung Nr.
Passiven in CHF 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
Fremdkapital<br />
Fremdkapital kurzfristig<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
– gegenüber Dritten 6 720 191 7 681 114 11.10<br />
– gegenüber nahestehenden Gesellschaften 65 395 48 563<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
– gegenüber Dritten 5 297 762 5 226 844<br />
– gegenüber nahestehenden Gesellschaften 91 020 84 907<br />
Kurzfristige Rückstellungen 11 859 882 10 540 255 11.11<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 2 188 793 2 258 953 11.12<br />
Total kurzfristiges Fremdkapital 26 223 043 25 840 636<br />
Fremdkapital langfristig<br />
Verbindlichkeiten für zukünftige Investitionen 1 23 131 105 18 999 268 11.13<br />
Langfristige Rückstellungen 8 000 000 0 11.14<br />
Total langfristiges Fremdkapital 31 131 105 18 999 268<br />
Fonds<br />
Spezialfinanzierungen 2 1 033 543 1 477 215<br />
Wissenschaftliche Fonds 305 454 197 811<br />
Total Fonds 1 338 997 1 675 026 11.15<br />
Eigenkapital<br />
Aktienkapital 7 750 000 7 750 000<br />
Gesetzliche Reserve 2 350 000 1 550 000<br />
Gewinnvortrag 146 902 145 945<br />
Jahresgewinn 1 157 558 800 957<br />
Total Eigenkapital 11 404 460 10 246 902 11.16<br />
Total Passiven 70 097 605 56 761 832<br />
1 Noch nicht verwendete, zweckgebundene Mittel für die Investitionsfinanzierung<br />
2 Zweckgebundene Mittel für selbstfinanzierte Bauten<br />
Erläuterung Nr.<br />
48 l 49
Erfolgsrechnung<br />
Die Rechnung <strong>2011</strong> schliesst mit<br />
einem Gewinn von rund 1,2 Mio.<br />
Franken (Vorjahr: 0,8 Mio.) ab.<br />
Die Verbesserung des Resultats<br />
um 0,4 Mio. Franken ist auf die<br />
Erhöhung der Betriebserträge um<br />
6,2 Mio. Franken bei gleichzeitiger<br />
Erhöhung der Betriebsaufwendungen<br />
(inkl. Abschreibungen und<br />
Zinsen) um 6,8 Mio. Franken sowie<br />
auf ausserordentliche Erträge von<br />
1,0 Mio. Franken zurückzuführen.<br />
Der Betriebsertrag wurde gegenüber<br />
dem Vorjahr um 3,9% oder rund<br />
6,2 Mio. Franken erhöht. Diese Erhöhung<br />
beträgt bei den ambulanten<br />
Erträgen 3,4 Mio. Franken (+8,2%),<br />
bei den stationären Erträgen 3,0 Mio.<br />
Franken (+2,6%). Die Erträge aus<br />
Leistungen an Personal und Dritte<br />
haben um 0,4 Mio. Franken oder<br />
5,4% abgenommen.<br />
Die Abgeltung des Kantons Bern für<br />
die Erfüllung des Leistungsauftrags<br />
belief sich auf 64,3 Mio. Franken.<br />
Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete<br />
die erfolgswirksame Leistungsabgeltung<br />
einen Anstieg um 2,9 Mio.<br />
Franken. Dies ist das Ergebnis von<br />
höheren ambulanten und von höher<br />
vereinbarten stationären Leistungen.<br />
Der Betriebsaufwand (ohne Abschreibungen<br />
und Zinsen) ist<br />
6,4 Mio. Franken (+4,0%) höher als<br />
im Vorjahr. Den grössten Anstieg<br />
gegenüber 2010 verzeichnete der<br />
übrige Personalaufwand (+5,5 Mio.).<br />
Die Hauptursache ist die Bildung von<br />
Rückstellungen zugunsten der spitaleigenen<br />
Personalvorsorgestiftung<br />
(7,0 Mio.).<br />
Weitere Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
ab Seite 55.<br />
Ertrag in CHF <strong>2011</strong> 2010 ∆ <strong>2011</strong> / 2010<br />
Erlös aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
– Erträge stationär 116 555 903 113 552 906 3 002 997 2,6<br />
– Erträge ambulant 44 627 234 41 230 178 3 397 056 8,2<br />
Erlösminderungen –1 385 279 –1 591 004 205 725 –12,9<br />
Total Patientenerträge 159 797 858 153 192 080 6 605 778 4,3 12.2<br />
Leistungen an Personal und Dritte 6 627 452 7 007 765 –380 313 –5,4 12.3<br />
Total Betriebsertrag 166 425 310 160 199 845 6 225 465 3,9<br />
%<br />
Erläuterung Nr.
Aufwand in CHF <strong>2011</strong> 2010 ∆ <strong>2011</strong> / 2010<br />
Lohnaufwand 84 816 618 84 705 186 111 432 0,1<br />
Sozialversicherungsaufwand 13 200 582 12 614 692 585 890 4,6<br />
Arzthonoraraufwand 7 808 289 7 457 321 350 968 4,7<br />
Übriger Personalaufwand 9 857 740 4 382 298 5 475 442 124,9<br />
Total Personalaufwand 115 683 229 109 159 497 6 523 732 6,0 12.4<br />
Medizinischer Bedarf 28 738 808 30 055 035 –1 316 227 –4,4 12.5<br />
Lebensmittelaufwand 715 894 728 907 –13 013 –1,8<br />
Haushaltaufwand 988 606 1 013 347 –24 741 –2,4<br />
Unterhalt und Reparaturen 3 833 843 3 780 408 53 435 1,4<br />
Aufwand für Anlagenutzung 1 213 812 971 466 242 346 24,9<br />
Energieaufwand und Wasser 2 114 331 2 218 910 –104 579 –4,7<br />
Verwaltungs- und Informatikaufwand 6 824 107 6 891 162 –67 055 –1,0<br />
Übriger patientenbezogener Aufwand 1 211 608 1 156 977 54 631 4,7<br />
Übriger nicht patientenbezogener<br />
Aufwand 2 657 097 1 651 496 1 005 601 60,9<br />
Total Sachaufwand 48 298 106 48 467 708 –169 602 –0,3 12.6<br />
Total Personal- und Sachaufwand 163 981 335 157 627 205 6 354 130 4,0<br />
EBITDA (Ergebnis vor<br />
Abschreibungen und Zinsen) 2 443 975 2 572 640 –128 665 –5,0<br />
Abschreibungen 2 289 843 1 819 553 470 290 25,8 12.7<br />
EBIT (Ergebnis vor Zinsen) 154 132 753 087 –598 955 –79,5<br />
Finanzaufwand 14 331 12 362 –1 969 –15,9<br />
Finanzertrag 64 640 60 232 4 408 7,3<br />
Betriebsergebnis 204 441 800 957 –596 516 –74,5 12.8<br />
Betriebsfremder Ertrag 5 844 015 6 095 598 –251 583 –4,1<br />
Betriebsfremder Personalaufwand 2 832 390 2 868 314 –35 924 –1,3<br />
Betriebsfremder Sachaufwand 3 011 626 3 227 284 –215 658 –6,7<br />
Ausserordentlicher Ertrag 953 118 243 956 709 162 290,7 12.9<br />
Ausserordentlicher Aufwand 0 243 956 –243 956 –100,0<br />
Jahresgewinn 1 157 558 800 957 356 601 44,5 12.1<br />
%<br />
Erläuterung Nr.<br />
50 l 51
Mittelflussrechnung<br />
Erläuterungen zur Mittelflussrechnung<br />
finden Sie auf Seite 55.<br />
Fonds – Flüssige Mittel in CHF <strong>2011</strong> 2010<br />
Betriebstätigkeit:<br />
Jahresgewinn 1 157 558 800 957<br />
+ Abschreibungen 2 289 843 1 819 553<br />
+ Zunahme Rückstellungen und Fonds 7 593 811 462 256<br />
Mittelfluss vor Veränderung Nettoumlaufvermögen 11 041 212 3 082 766 13.2<br />
Nettoumlaufvermögen:<br />
– Zunahme des Umlaufvermögens –1 026 310 –2 280 242 13.3<br />
+ Zunahme / –Abnahme kurzfristige Verbindlichkeiten 452 567 –146 462 13.4<br />
Mittelfluss aus Betriebstätigkeit 10 467 469 656 062 13.5<br />
Investitionstätigkeit:<br />
– Investitionen in Sachanlagen –6 595 167 –4 649 437<br />
+ Beiträge Kanton für Investitionen 4 131 837 4 434 751<br />
– Investitionen in Finanzanlagen 0 0<br />
+ Devestition von Sachanlagen 0 0<br />
+ Devestition von Finanzanlagen 0 0<br />
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit –2 463 330 –214 686 13.6<br />
Finanzierungstätigkeit:<br />
+ Finanzierungen 0 0<br />
– Definanzierungen 0 0<br />
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit 0 0<br />
Veränderung Fonds flüssige Mittel 8 004 139 441 376 13.1<br />
Nachweis<br />
Netto flüssige Mittel 1.1. 13 445 876 13 004 500<br />
Netto flüssige Mittel 31.12. 21 450 015 13 445 876<br />
Veränderung flüssige Mittel 8 004 139 441 376<br />
Erläuterung Nr.
Anhang der Jahresrechnung<br />
Die Bilanzpositionen werden grundsätzlich nach dem Obligationenrecht<br />
(OR) bewertet. Bei der Bewertung der Warenvorräte,<br />
der Debitoren und der nicht fakturierten Leistungen<br />
wurden im Jahr <strong>2011</strong> dieselben Grundsätze wie im Jahr 2010<br />
angewandt. Diese Grundsätze entsprechen den Regelungen<br />
von Swiss GAAP FER.<br />
1 Bürgschaften, Garantieverpflichtungen,<br />
Pfandbestellungen zugunsten Dritter<br />
<strong>2011</strong> keine / 2010 keine<br />
2 Belastung von Aktiven zur Sicherung<br />
eigener Verpflichtungen<br />
<strong>2011</strong> keine / 2010 keine<br />
3 Nicht bilanzierte<br />
Leasingverbindlichkeiten<br />
<strong>2011</strong> keine / 2010 keine<br />
4 Brandversicherungswerte<br />
der Sachanlagen<br />
<strong>2011</strong>: 312 454 100 Franken<br />
2010: 312 444 100 Franken<br />
5 Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Vorsorgeeinrichtungen<br />
Verbindlichkeiten (CHF) <strong>2011</strong> 2010<br />
Kontokorrent Vorsorgestiftung SZB AG –38 228 –60 472<br />
VSAO 95 834 104 785<br />
VSLL Mercer (vorher Pendia) –671 0<br />
Total 56 935 44 313<br />
6 Beteiligungen<br />
52 l 53<br />
ARB Ambulanz Region <strong>Biel</strong> AG<br />
Kranken- und Verletztentransportdienst für das Rettungswesen<br />
in der Region <strong>Biel</strong> und Umgebung.<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Nominelles Aktienkapital 300 000 300 000<br />
Beteiligungsquote 66,6% 66,6%<br />
Buchwert 1.00 1.00<br />
Radio-Onkologiezentrum <strong>Biel</strong>-Seeland-Berner Jura AG<br />
Regionales Zentrum für die Behandlung von Tumorerkrankungen<br />
mittels Strahlentherapie.<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Nominelles Aktienkapital 2 700 000 2 700 000<br />
Beteiligungsquote 0,4% 0,4%<br />
Buchwert 1.00 1.00<br />
Total Buchwert der Beteiligungen 2.00 2.00<br />
7 Entschädigung des Verwaltungsrates<br />
und der Geschäftsleitung<br />
Entschädigung in CHF <strong>2011</strong> 2010 2010<br />
Pauschalen und Zusatzarbeiten<br />
Verwaltungsrat Sitzungshonorare und Spesen<br />
Daniel Borer 14 700 17 100 750<br />
Urs Metzger (ab 1.1.<strong>2011</strong>) 20 300 1 – –<br />
Philippe Paroz 16 100 19 500 2 300<br />
Fredy Sidler (ab 1.1.<strong>2011</strong>) 31 900 – –<br />
Patricia Sidler (bis 26.6.2010) – 11 850 13 177<br />
Andreas Sutter (bis 31.12.2010) – 21 600 10 900<br />
Irène Truffer (bis 31.12.2010) – 35 900 136 030<br />
Michel Vogt (bis 31.12.2010) – 21 900 9 658<br />
Thomas von Burg (ab 1.1.<strong>2011</strong>) 17 500 – –<br />
Christoph A. Zenger (bis 31.12.2010) – 21 600 27 680<br />
Total 100 500 149 450 200 495<br />
1 Inklusive Zusatzarbeiten CHF 3 800.–
Geschäftsleitung<br />
Lohnbezüge in CHF <strong>2011</strong> 1 2010<br />
Geschäftsleitung 927 184 1 1 093 053<br />
davon Vorsitzender 292 771 1 274 935 (ab 25.1.)<br />
1 Während des Jahres <strong>2011</strong> war eine Stelle in der Geschäftsleitung<br />
nicht besetzt.<br />
In den Lohnbezügen der Geschäftsleitung enthalten ist die<br />
Zulage für den ärztlichen Leiter, nicht aber sein Einkommen<br />
als Chefarzt. Spesen der Geschäftsleitung wurden nach effektivem<br />
Aufwand entschädigt.<br />
8 Risikobeurteilung<br />
Der Verwaltungsrat beschäftigt sich regelmässig mit<br />
diversen Risiken und deren Einschätzung.<br />
9 Eventualverpflichtungen<br />
gegenüber Kanton<br />
Restwert Bau- und Investitionsbeiträge, die durch den<br />
Kanton Bern finanziert worden sind:<br />
<strong>2011</strong>: 38 488 633 Franken<br />
2010: 40 219 684 Franken<br />
10 Abweichung vom Grundsatz<br />
der Stetigkeit<br />
Wertschriften und Beteiligungen wurden separat ausgewiesen.<br />
Die Anlagen im Bau wurden als Sachanlagen<br />
und nicht mehr als Forderungen gegenüber dem Kanton<br />
ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend<br />
angepasst.<br />
11 Erläuterungen zur Bilanz<br />
In Anlehnung an Swiss GAAP FER 18 wurden die Anlagen<br />
im Bau vom Umlaufvermögen in das Anlagevermögen umgeschichtet.<br />
Die Bilanz per 31.12.2010 wurde entsprechend<br />
angepasst.<br />
11.1 Bilanzsumme<br />
Die Bilanzsumme hat um insgesamt 13,3 Mio. Franken oder<br />
23,5% zugenommen. Beim Umlaufvermögen be trägt diese<br />
Zunahme 9,0 Mio. Franken (+22,4%), beim Anlagevermögen<br />
4,3 Mio. Franken (+26,2%).<br />
11.2 Flüssige Mittel<br />
Die flüssigen Mittel verzeichnen eine Zunahme um 8,0 Mio.<br />
Franken (+59,5%). Die Gründe für diese Zunahme sind aus<br />
der Mittelflussrechnung ersichtlich.<br />
11.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben<br />
gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mio. Franken (+0,6%)<br />
zugenommen. Verursacht wurde diese Zunahme durch die<br />
Erhöhung des Guthabens gegenüber den Versicherungen<br />
und Patienten um 0,4 Mio. Franken und durch die Erhöhung<br />
der Wertberichtigung der Debitoren von 0,3 Mio. Franken.<br />
11.4 Forderungen gegenüber dem Aktionär Kanton<br />
Im Berichtsjahr wurde die Forderung gegenüber dem Kanton<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Mio. Franken erhöht. Diese Erhöhung<br />
ist mit 1,0 Mio. Franken auf die Forderung aus der Beitragsabrechnung<br />
des Jahres 2010 und mit 0,9 Mio. Franken auf<br />
die Abrechnung des Leistungsvertrags <strong>2011</strong> zurückzu führen.<br />
11.5 Andere Forderungen gegenüber Dritten<br />
Die Forderungen gegenüber Dritten haben um 0,1 Mio. Franken<br />
(–21,2%) abgenommen. Dies wurde durch die Abnahme<br />
des Guthabens gegenüber der Personalfürsorgestiftung<br />
(–22 000 Franken), durch die Reduktion der Akontozahlungen<br />
an die Lieferanten (–35 000 Franken) und durch tiefere<br />
Guthaben aus Leistungen gegenüber Personal und Dritten<br />
(–66 000 Franken) verursacht.<br />
11.6 Forderungen gegenüber Fonds<br />
aus nicht abgerechneten Investitionen<br />
Diese Forderungen sind gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio.<br />
Franken zurückgegangen. Die Veränderung ist auf die vollständige<br />
Ausfinanzierung des Ersatzes der Radio- und TV-<br />
Anlage zurückzuführen. Per Ende <strong>2011</strong> erhält diese Bilanzposition<br />
nur 0,2 Mio. Franken, die den nicht ausfinanzierten<br />
Restwert des Parkhauses darstellen.
11.7 Vorräte<br />
Die Vorräte haben um 0,3 Mio. Franken (–7%) abgenommen.<br />
Die Bewertung dieser Bestände wurde wie im Vorjahr<br />
auf der Basis der Swiss-GAAP-FER-Richtlinien vorgenommen.<br />
11.8 Aktive Rechnungsabgrenzungen<br />
Die aktiven Rechnungsabgrenzungen haben um rund<br />
0,2 Mio. Franken (–12%) abgenommen. Diese Veränderung<br />
ist hauptsächlich auf die Abnahme der im Vorjahr abgegrenzten<br />
Rechnungen der Informatik (–147 000 Franken),<br />
die Abnahme der nicht abgerechneten ambulanten Fälle<br />
(–35 000 Franken) und den Rückgang der stationären Patienten,<br />
die sich über das Jahresende im Spital behandeln liessen<br />
(–25 000 Franken), zurückzuführen.<br />
11.9 Sachanlagen<br />
Gemäss Swiss GAAP FER werden die Anlagen im Bau neu<br />
als Sachanlagen und nicht mehr als Forderungen gegenüber<br />
dem Kanton ausgewiesen. Diese Anlagen haben gegenüber<br />
dem Vorjahr um 2,6 Mio. Franken zugenommen. In dieser Bilanzposition<br />
sind 17 angefangene Spitalfondsgeschäfte und<br />
ein durch das Spital finanziertes Geschäft im Gesamtwert von<br />
21,0 Mio. Franken enthalten. Der Kanton hat für diese Investitionen<br />
Akontozahlungen von insgesamt 12,1 Mio. Franken<br />
geleistet. Somit betragen die Anlagen im Bau netto 8,9 Mio.<br />
Franken.<br />
Bei den bedeutendsten Positionen handelt es sich um die Sanierung<br />
des Wirtschaftsgebäudes (Ausgaben: 13 Mio.; Akontozahlungen<br />
Kanton: 10,4 Mio.), das Projekt Klinikinformationssystem<br />
(Ausgaben: 1,8 Mio.; Akontozahlungen Kanton:<br />
1,7 Mio.) und den Ersatz der Betten (Ausgaben: 1,9 Mio.).<br />
Die übrigen Sachanlagen haben um rund 1,7 Mio. Franken<br />
oder 17,1% zugenommen. Diese Veränderung ist auf neu<br />
angeschaffte Anlagen von 4,0 Mio. Franken, auf Abschreibungen<br />
von 2,1 Mio. Franken sowie auf Abgänge der Mobilien<br />
und medizinischen Geräte von insgesamt 0,1 Mio. Franken<br />
zurückzuführen.<br />
11.10 Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten haben um rund<br />
0,9 Mio. Franken oder 12,2% abgenommen.<br />
11.11 Kurzfristige Rückstellungen<br />
Die kurzfristigen Rückstellungen haben um 1,3 Mio. Franken<br />
auf 11,9 Mio. Franken zugenommen. Diese Position wurde<br />
durch die Anpassung der Rückstellungen für Versicherungsselbstbehalte<br />
einerseits und für die Reduktion des TARMED-<br />
Taxpunktwerts um insgesamt 1,1 Mio. Franken andererseits<br />
54 l 55<br />
erhöht. Die Rückstellungen für nicht bezogenen Ferien und<br />
Überzeiten konnten um 0,2 Mio. Franken herabgesetzt<br />
werden.<br />
11.12 Passive Rechnungsabgrenzungen<br />
Die passiven Rechnungsabgrenzungen haben gegenüber<br />
dem Vorjahr um 0,1 Mio. Franken oder 3,1% abgenommen.<br />
Erreicht wurde diese Abnahme dank einer konsequenteren<br />
und schnelleren Bearbeitung der Lieferantenrechnungen.<br />
11.13 Verbindlichkeiten für zukünftige Investitionen<br />
Den Verbindlichkeiten für zukünftige Investitionen wurden im<br />
Berichtsjahr rund 4,1 Mio. Franken gutgeschrieben. Somit hat<br />
diese Bilanzposition den Wert von 23,1 Mio. Franken erreicht.<br />
11.14 Langfristige Rückstellungen<br />
Im Berichtsjahr wurden einerseits Rückstellungen zugunsten<br />
der Personalfürsorgestiftung der SZB AG gebildet (7,0 Mio.),<br />
andererseits auch für Restrukturierungen (1,0 Mio.).<br />
11.15 Fonds<br />
Die Fondsmittel haben insgesamt um 0,3 Mio. Franken abgenommen.<br />
Diese Abnahme ist auf die Auflösung des TV-<br />
Fonds (–1,1 Mio.), auf die Speisung des Liegenschaftsfonds<br />
(+0,6 Mio.) sowie auf die Erhöhung der wissenschaftlichen<br />
Fonds um 0,1 Mio. Franken zurückzuführen.<br />
11.16 Eigenkapital<br />
Das Eigenkapital hat um den Betrag des Jahresgewinns von<br />
rund 1,2 Mio. Franken zugenommen.<br />
12 Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
12.1 Resultat<br />
Im Berichtsjahr konnte ein Jahresgewinn von insgesamt<br />
1,2 Mio. Franken realisiert werden. Dieses erfreuliche Resultat<br />
setzt sich aus einem Betriebsgewinn von 0,2 Mio. Franken<br />
und aus dem ausserordentlichen Ertrag von 1,0 Mio. Franken<br />
zusammen.<br />
12.2 Patientenerträge<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 12 537 und im Vorjahr 12 465 stationäre<br />
Patienten behandelt. Somit verzeichnen wir gegenüber<br />
dem Vorjahr eine Zunahme von 72 Patienten oder<br />
0,6%. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer konnte gegenüber<br />
dem Vorjahr um 0,1 Tage auf 6,9 Tage reduziert werden.<br />
Im Berichtsjahr konnten 51 923 ambulante Patienten betreut
werden. Gegenüber dem Vorjahr (47 433 ambulante Pa tienten)<br />
haben wir somit 4 010 Erwachsene und 480 Kinder mehr<br />
betreut (+9,5%).<br />
Dank der ambulanten Mehrleistungen konnten gegenüber<br />
dem Vorjahr 3,4 Mio. Franken (8,2%) zusätzliche Erträge<br />
erwirtschaftet werden. Die stationären Erträge haben um<br />
3,0 Mio. Franken oder 2,6% zugenommen. Diese Ertragszunahme<br />
resultiert aus höheren Erträgen des Kantons.<br />
12.3 Leistungen an Personal und Dritte<br />
Die Erträge aus Leistungen an Dritte haben um 0,4 Mio. Franken<br />
(–5,4%) abgenommen. Der Ertragsrückgang ist auf tiefere,<br />
nicht patientenbezogene Erträge des Kantons (–0,2 Mio.),<br />
auf um 0,1 Mio. Franken tiefere Wäscherei-Erträge und<br />
auf um 0,1 Mio. Franken tiefer ausgefallene übrige Erträge<br />
(CO2-Abgabe) zurückzuführen.<br />
12.4 Personalaufwand<br />
Die Personalaufwendungen haben insgesamt um 6,5 Mio.<br />
Franken oder 6,0% zugenommen.<br />
Beim Lohnaufwand beträgt diese Zunahme 0,1 Mio. Franken.<br />
Sie wurde durch die Einsparung von 20 Stellen (–1,8 Mio.)<br />
und durch zusätzliche Aufwendungen für Lohnmassnahmen<br />
von rund 1,8% oder +1,9 Mio. Franken verursacht.<br />
Die Aufwendungen für Sozialleistungen haben gegenüber<br />
dem Vorjahr insgesamt um 0,6 Mio. Franken zugenommen.<br />
Im Berichtsjahr wurden der AHV- und ALV-Beitragssatz um jeweils<br />
0,1% erhöht, wodurch die Sozialleistungen um 0,3 Mio.<br />
Franken angehoben wurden. Die Beiträge an die Personalvorsorge<br />
und die Unfall- und Krankentaggeldversicherung sind<br />
um 0,1 Mio. Franken höher ausgefallen. Die Veränderung der<br />
Rückstellungen für Ferien und Überzeiten hat die übrigen Sozialleistungen<br />
um 0,2 Mio. Franken erhöht.<br />
Der Arzthonoraraufwand der Spitalärzte hat um 0,4 Mio.<br />
Franken oder 4,7% zugenommen.<br />
Im ambulanten Bereich beträgt die Zunahme 0,5 Mio. Franken<br />
(+13,3%), im stationären Bereich wurde eine Abnahme<br />
von 0,2 Mio. Franken (–4,3%) verzeichnet.<br />
Der übrige Personalaufwand hat um 5,5 Mio. Franken zugenommen.<br />
Diese Zunahme wurde hauptsächlich durch die Bildung<br />
von Rückstellungen zugunsten der Pensionskasse von<br />
7,0 Mio. Franken verursacht. Im Vorjahr wurde über diese<br />
Aufwandgruppe eine Rückstellung für flankierende Personalmassnahmen<br />
von 1,1 Mio. Franken gebildet.<br />
12.5 Medizinischer Bedarf<br />
Der medizinische Bedarf hat um 1,3 Mio. Franken (–4,4%)<br />
abgenommen. Diese Veränderung ist auf die Abnahme der<br />
Aufwendungen für Medikamente (–0,5 Mio.) zurückzuführen.<br />
Zu verdanken ist diese einem rationellen Medikamenteneinsatz,<br />
günstigeren Lieferpreisen und der Umstellung auf<br />
Generika (insbesondere Zytostatika).<br />
Die tieferen Medikamentenpreise haben im ambulanten Bereich,<br />
insbesondere in der Onkologie, zu tieferen Erträgen<br />
geführt.<br />
Die Aufwendungen für Implantationsmaterialien konnten gegenüber<br />
dem Vorjahr um 0,9 Mio. Franken gesenkt werden.<br />
Diese Reduktion wurde durch den Rückgang der stationären<br />
Patienten der Bereiche Kardiologie (–148) und Orthopädie<br />
(–44) verursacht.<br />
Die Arzthonorare der Belegärzte, die als medizinische Fremdleistungen<br />
in dieser Gruppe erfasst sind, haben um 0,1 Mio.<br />
Franken zugenommen (stationäre Honorare –0,2 Mio.; ambulante<br />
Honorare +0,3 Mio.). Die Kosten für Untersuchungen<br />
in externen Labors haben um 0,3 Mio. Franken abgenommen.<br />
Bei den Einwegmaterialien und -instrumenten wurde<br />
eine Kostensteigerung von 0,2 Mio. Franken verzeichnet.<br />
12.6 Sachaufwand<br />
Der Sachaufwand (ohne medizinischen Bedarf) hat gegenüber<br />
dem Vorjahr um 1,1 Mio. Franken zugenommen. Die<br />
stärkste Zunahme wurde beim übrigen, nicht patientenbezogenen<br />
Aufwand (+1,0 Mio.) verzeichnet. Diese Erhöhung<br />
ist hauptsächlich auf die Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungen<br />
zurückzuführen. Die Aufwendungen für die<br />
Anlagenutzung haben gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mio.<br />
Franken zugenommen. Bei diesen Ausgaben handelt es sich<br />
um Kleinanschaffungen.<br />
Die Aufwendungen für Energie und Wasser liegen um<br />
0,1 Mio. Franken unter dem Vorjahreswert. Diese erfreuliche<br />
Tatsache ist auf den Rückgang des Verbrauchs (Gas:<br />
–1 854 000 kWh, Elektrizität –4 570 kWh, Wasser –4 315 m 3 )<br />
zurückzuführen, der im Berichtsjahr auch die Preiserhöhungen<br />
(Gas 10,3%, Strom 4,8%, Wasser 4,4%) aufzufangen<br />
vermochte. Der tiefere Gasverbrauch ist auf einen milden<br />
Herbst und Winteranfang zurückzuführen.<br />
12.7 Abschreibungen<br />
Die Abschreibungen haben aufgrund von Neuanschaffungen<br />
um 0,5 MCHF zugenommen.
12.8 Betriebsergebnis<br />
Das Betriebsergebnis beträgt 0,2 Mio. Franken und liegt um<br />
0,6 Mio. Franken unter dem Vorjahreswert.<br />
12.9 Ausserordentlicher Ertrag<br />
Im Berichtsjahr konnte die Investition in die neue Radio- und<br />
TV-Anlage abgeschlossen werden. Die nicht mehr benötigten<br />
Mittel des für diese Investition geäufneten TV-Fonds wurden<br />
dem ausserordentlichen Ertrag mit 1,0 Mio. Franken gutgeschrieben.<br />
13 Erläuterungen zur Mittelflussrechnung<br />
Da in der Bilanz der Nettowert der Anlagen im Bau (Anlagekosten<br />
abzgl. Zahlungen Kanton) vom Umlaufvermögen<br />
in das Anlagevermögen umgeschichtet wurde, wurde auch<br />
die Mittelflussrechnung des Jahres 2010 entsprechend angepasst.<br />
13.1 Erhöhung der flüssigen Mittel<br />
Im Berichtsjahr wurden die flüssigen Mittel um 8,0 Mio. Franken<br />
von 13,4 Mio. Franken auf 21,4 Mio. Franken erhöht.<br />
13.2 Zufluss aus Betriebstätigkeit<br />
Der Zufluss aus der Betriebstätigkeit beträgt 11,0 Mio. Franken.<br />
Zurückzuführen ist dies auf den Jahresgewinn von<br />
1,2 Mio. Franken, auf nicht geldwirksame Abschreibungen<br />
von 2,3 Mio. Franken, auf die Bildung einer Rückstellung für<br />
die Sanierung der Pensionskasse von 7,0 Mio. Franken, auf<br />
die Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungen von<br />
1,0 Mio. Franken sowie auf die Abnahme der passiven Rechnungsabgrenzungen<br />
um 0,4 Mio. Franken.<br />
13.3 Abfluss aus Umlaufvermögen<br />
Die Erhöhung des Umlaufvermögens hat zur Reduktion der<br />
Liquidität um 1,0 Mio. Franken geführt. Der Mittelabfluss ist<br />
einerseits hauptsächlich auf die Erhöhung der Forderungen<br />
gegenüber dem Kanton um 2,0 Mio. Franken zurückzuführen.<br />
Andererseits wurde die Liquidität durch die Verminderung<br />
der Forderungen gegenüber den Fonds, durch die Abnahme<br />
der Vorräte sowie der aktiven Rechnungsabgrenzungen<br />
erhöht.<br />
Da die Anlagen im Bau in das Anlagevermögen umgeschichtet<br />
wurden, wurde der Mittelabfluss des Vorjahres um<br />
0,3 Mio. Franken reduziert.<br />
56 l 57<br />
13.4 Zufluss aus kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />
Die Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Dritten hat zu<br />
einem Mittelabfluss von 0,9 Mio. Franken geführt. Durch die<br />
Erhöhung der kurzfristigen Rückstellungen wurden die flüssigen<br />
Mittel hingegen um 1,3 Mio. Franken erhöht. Die Nettozunahme<br />
der kurzfristigen Verbindlichkeiten beträgt somit<br />
0,4 Mio. Franken.<br />
13.5 Zufluss aus Betriebstätigkeit<br />
Der Mittelzufluss aus der Betriebstätigkeit beträgt 10,5 Mio.<br />
Franken. Diese bedeutende Zunahme ist auf den Jahresgewinn<br />
von 1,2 Mio. Franken, die nicht geldwirksamen Abschreibungen<br />
von 2,3 Mio. Franken sowie die Bildung von<br />
Rückstellungen von 7,6 Mio. Franken zurückzuführen. Die<br />
Veränderung des Nettoumlaufvermögens hat zu einer Abnahme<br />
der flüssigen Mittel um 0,6 Mio. Franken geführt.<br />
13.6 Abfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Im Berichtsjahr wurden 6,6 Mio. Franken in Sachanlagen investiert.<br />
Die Finanzierung der Sachanlagen durch den Kanton<br />
beträgt 4,1 Mio. Franken. Somit ergibt sich eine Abnahme<br />
der Mittel durch die Investitionstätigkeit von 2,5 Mio. Franken.<br />
Aufgrund der neuen Darstellung der Anlagen im Bau im<br />
Anlagevermögen wurde der Mittelfluss des Vorjahres um<br />
0,3 Mio. Franken erhöht.
Verwendung des<br />
Bilanzgewinns<br />
Vom Bilanzgewinn von 1 304 000<br />
Franken werden 1 300 000 Franken<br />
den freien Reserven zugewiesen<br />
und 4 000 Franken auf die neue<br />
Rechnung vorgetragen.<br />
Eigenkapitalnachweis<br />
Antrag des Verwaltungsrates über die<br />
Verwendung des Bilanzgewinnes in tausend CHF <strong>2011</strong> 2010<br />
Zur Verfügung der Generalversammlung<br />
Vortrag Bilanzgewinn aus dem Vorjahr 147 146<br />
Jahresgewinn 1 157 801<br />
Zwischentotal verfügbarer Bilanzgewinn 1 304 947<br />
Antrag über die Verwendung<br />
Dividende – –<br />
Zuweisung an die gesetzliche Reserve – 800<br />
Zuweisung an die freien Reserven 1 300 –<br />
Vortrag Bilanzgewinn auf neue Rechnung 4 147<br />
Total 1 304 947<br />
Total<br />
Aktien- Gesetzliche Freie 1 Gewinn- Jahres- Eigenin<br />
tausend CHF kapital Reserve Reserve 1 vortrag ergebnis kapital<br />
Eigenkapital<br />
am 1.1.<strong>2011</strong> 7 750 1 550 146 801 10 247<br />
Ergebnisverwendung<br />
2010 –<br />
Zuweisung an<br />
allgemeine Reserve 800 1 –801 –<br />
Jahresergebnis <strong>2011</strong> 1 157 1 157<br />
Eigenkapital<br />
am 31.12.<strong>2011</strong> 7 750 2 350 0 147 1 157 11 404<br />
Zuweisung<br />
allgemeine Reserve<br />
Zuweisung<br />
freie Reserve 1 157 –1 157 0<br />
Verwendung<br />
Gewinnvortrag 143 –143 0<br />
Eigenkapital<br />
nach Verteilung<br />
Gewinn <strong>2011</strong> 7 750 2 350 1 300 4 – 11 404<br />
1 Da die gesetzlichen Reserven 20% des Aktienkapitals (OR 671) erreicht haben,<br />
wird der Bilanzgewinn den freien Reserven zugewiesen.
Bericht der Revisionsstelle<br />
Bericht der Revisionsstelle<br />
an die Generalversammlung der<br />
<strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> AG<br />
<strong>Biel</strong>/<strong>Bienne</strong><br />
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung<br />
58 l 59<br />
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der <strong>Spitalzentrum</strong> <strong>Biel</strong> AG , bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung,<br />
Mittelflussrechnung und Anhang, Seite 48 bis 58, für das am 31. Dezember <strong>2011</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.<br />
Verantwortung des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den<br />
Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen<br />
Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von<br />
Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer<br />
Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />
Verantwortung der Revisionsstelle<br />
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />
Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen<br />
Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung<br />
frei von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der<br />
Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen<br />
Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von<br />
Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für<br />
die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen,<br />
nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die<br />
Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen<br />
sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise<br />
eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />
Prüfungsurteil<br />
Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember <strong>2011</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem<br />
schweizerischen Gesetz sowie den Statuten.<br />
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die<br />
Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den<br />
Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.<br />
Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten<br />
entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Jürg Reber Hans Peter Linder<br />
Revisionsexperte Revisionsexperte<br />
Leitender Revisor<br />
Bern, 12. April 2012