Dorfblatt der Gemeinde Wallbach - Der Wallbacher

42/2007
Wo und wie oft wird trainiert?
Trainiert wird in Basel beim Rollstuhlclub, wo zur
Zeit 15 Aktive spielen. Ich trainiere auch oft in
Wetzikon, wo mein Doppel-Teamkollege wohnt.
Demnächst kann ich zudem nicht nur zu Hause
sondern auch in der Mehrzweckhalle in Wallbach
trainieren. Die Gemeinde stellt dort Räumlichkeiten
zur Verfügung.
Das besondere beim Rollstuhlclub ist, dass
auch Firmensportmannschaften mit Nichtbehinderten
gegen uns spielen und damit für
spannende Abwechslung sorgen.
3- bis 4-mal pro Woche trainiere ich in Basel
oder Wetzikon. Zudem kann ich als Mitglied des
Nachwuchskaders der Nationalmannschaft 4-
bis 5-mal pro Jahr an Trainingslagern in Nottwil
teilnehmen.
Welche Wettkämpfe oder Turniere bestreitest
du?
2004 spielte ich Turniere der Schweizermeisterschaft.
Damit ich aber Punkte für die
Weltrangliste sammeln kann, sind zusätzlich internationale
Wettkämpfe erforderlich.
Bisher habe ich Weltranglistenturniere 2005 in
Montreux, 2006 in Liverpool, Wuppertal und
Köln besucht; 2007 in Dublin, Kranjska Gora
(Slowenien) und Piestany (Slowakei).
Mit welchem zeitlichen Aufwand ist ein Turnierwettkampf
verbunden?
Mittwoch ist jeweils der Anreisetag; Donnerstag
bis Samstag finden die Spiele statt; Sonntag ist
Rückreisetag. Im Olympiajahr würden als Vorbereitung
8-10 Turniere besucht. In einem Zwischenjahr
sind es 6 – 8 Turniere.
Welches sind deine bisherigen Erfolge?
2. Rang an der Schweizer Meisterschaft 2007
im Einzel in Nyon; 2006 an der Schweizer Meisterschaft
in Nottwil im 3. Rang (Einzel) und 2.
Rang mit der Mannschaft. International war dieses
Jahr bisher der 1. Rang im Team in Dublin
ein Grosserfolg. Im Einzel erreichte ich in Wuppertal
als bestes
Resultat den 4.
Rang. An den
Weltmeisterschaften
2006 in
Montreux wurde
ich 9.
Welches sind
deine nächsten
Turniere?
Im Oktober finden
die Europa-
GEMEINDE
meisterschaften in Kranjska Gora statt. Dazu
werde ich noch die Weltranglistenturniere in
Genua, Wuppertal, Köln und in Kroatien absolvieren.
Die sechs besten Turnierresultate zählen für die
Weltrangliste. Massgebend für die Teilnahme an
den Paralympics 2008 in Peking ist der Punktestand
am 31.12.2007. Nur die weltweit besten
8 der Weltrangliste können teilnehmen.
Wie kam es zur Zielsetzung Peking 2008?
Für mich war der Sport schon immer eine Herausforderung.
Als ich aufgrund der ersten Resultate
erkannte nicht chancenlos zu sein, packte
mich am ersten Vorbereitungsturnier in Wuppertal
der Ehrgeiz.
Aufgrund der Fortschritte und immer besseren
Platzierungen wurde ich in die Nationalmannschaft
aufgenommen. Ziel ist es nun Ende Jahr
ins Olympia-Kader 2008 berufen zu werden.
Dies hätte sportliche aber auch finanzielle Vorteile.
Wie hoch ist der finanzielle Aufwand?
Im letzten Jahr waren es rund Fr. 10'000.--. In
diesem wichtigen Vorbereitungsjahr werden es
Fr. 15'000.-- bis Fr. 20'000.-- sein. Kosten fallen
an für Transporte ins Training und an die Turniere
und für die Ausrüstung; ebenso für Verpflegung
und Übernachtungen für mich und die
Begleitpersonen.
Wer finanziert die Ausgaben?
Die Ausgaben bezahle ich aus eigenen Mitteln.
Der Schweizerische Paraplegikerverband leistet
pro Turnier einen Beitrag von Fr. 500.--. Und
aus dem Gesundheitsfonds hat mir der Gemeinderat
nun einen Beitrag von Fr. 10'000.-- zugesprochen.
Wie stehen die Chancen auf die «Paralympic
Games 2008» in Peking?
Vom 19. auf den 8. Platz in der Weltrangliste
vorzurücken wird schwer werden. Dazu brauche
ich dieses Jahr Turniersiege, mindestens Podestplätze.
Mein Ehrgeiz ist da und ich sage
mir: Nichts ist unmöglich!
Platzt der Traum von Peking heisst
mein neues Ziel:
«Paralympic Games London 2012»
Mein Traum von Olympia geht weiter.
Vielen Dank Silvio für das Interview. Viel Erfolg
und Glück an den nächsten Turnieren.
Weitere Infos auf www.silvio-keller.ch
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