Dorfblatt der Gemeinde Wallbach - Der Wallbacher
Dorfblatt der Gemeinde Wallbach - Der Wallbacher
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8 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
39/2006<br />
Blick auf die <strong>Wallbach</strong>-Brücke<br />
(Aufnahme um 1964)<br />
einer Ortspartei <strong>der</strong> NSDAP<br />
sowie einer Ortspartei <strong>der</strong> SA.<br />
Viele junge Menschen meldeten<br />
sich im damaligen politischen<br />
Klima freiwillig zur<br />
Kriegsmarine. 26 <strong>Wallbach</strong>er<br />
Kriegsopfer, die durch U-Boot-<br />
Abschüsse ihr Leben liessen.<br />
8 <strong>Wallbach</strong>er Männer kehren<br />
Ende 1945 aus <strong>der</strong> Kriegsgefangenschaft<br />
zurück. Unter<br />
sowjetischer Militärverwaltung<br />
(1945) Gründung einer Ortsgruppe<br />
<strong>der</strong> KP mit 6 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />
Ebenso Gründung einer<br />
Ortsgruppe <strong>der</strong> SPD mit 20<br />
Mitglie<strong>der</strong>n. 1946 Vereinigung<br />
<strong>der</strong> beiden Parteien zur SED<br />
(Sozialistische Einheitspartei<br />
Deutschlands).<br />
“Wohnungsausschuss“ wird<br />
gebildet zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Wohnsituation. In <strong>Wallbach</strong> jedoch<br />
keine Räumlichkeiten sowie<br />
kein Baumaterial vorhanden.<br />
Rigide Massnahmen des<br />
Ausschusses mit wenig Rücksicht<br />
auf private Eigentumsverhältnisse<br />
und auf familiäre<br />
Gegebenheiten. Viele freiwillige<br />
Arbeitseinsätze <strong>der</strong> Einwohner<br />
wurden geleistet,<br />
„wenn es um das Allgemeinwohl<br />
ging“, Bereitschaft war<br />
jedoch „bei rein politischen<br />
Aktivitäten mehr<br />
als mässig“.<br />
- <strong>Der</strong> Hunger, die Kleintierzüchter,<br />
die LPG<br />
Enorme Zunahme <strong>der</strong><br />
Haltung von Ziegen und<br />
Kleintieren nach dem 2.<br />
Weltkrieg. Bewirtschaftung<br />
<strong>der</strong> Flächen rund<br />
ums Dorf. Weidehaltung<br />
von Ziegen und Schafen<br />
auf den maschinell<br />
schwer zugänglichen Flächen.<br />
1950: mehr als 100<br />
Ziegen im Dorf. Pflanzung<br />
von 150 Obstbäumen.<br />
Anschaffung einer fahrbaren<br />
Dreschmaschine. <strong>Gemeinde</strong><br />
kauft Land für<br />
Dreschplatz. 1953 Gründung<br />
<strong>der</strong> LPG (LandwirtschaftlicheProduktionsgenossenschaft)<br />
„Helle Zukunft“<br />
/ Typ I wegen wirtschaftlichen<br />
Schwierigkeiten durch<br />
hohe Pflichtabgaben. Gemeinsame<br />
Bewirtschaftung des<br />
Ackerlandes, Vieh bleibt privat.<br />
1966 Zusammenschluss<br />
<strong>der</strong> nunmehr 2 Genossenschaften,<br />
unter grossem Druck<br />
des Partei- und Staatsapparates,<br />
zur Einheit „<strong>Wallbach</strong>grund“.<br />
Vorsitz: kein <strong>Wallbach</strong>er<br />
Landwirt, weil keiner bereit<br />
war dazu („Wille zur Festigung<br />
<strong>der</strong> LPG fehlt...“). 1971<br />
Gründung einer gemeinsamen<br />
LPG (Typ III) aus den LPGen<br />
Walldorf (südliches Nachbardorf<br />
von <strong>Wallbach</strong>) und <strong>Wallbach</strong>.<br />
Das bis dahin in den<br />
Ställen <strong>der</strong> Bauern gehaltene<br />
Vieh wurde nun dem<br />
„Kooperationsverband Walldorf“<br />
übergeben („Fritz Mey<br />
gab am 12.05.1972 sein letztes<br />
Pferd ab...“). Zerfall <strong>der</strong><br />
letzten Reste individueller<br />
bäuerlicher Wirtschaft. 1989<br />
Sanierung und Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
des LPG-Melkstands<br />
(Gemeinschafts-Viehstall mit<br />
Melkanlage) für 500'000 DDR-<br />
Mark, kurz darauf Wende und<br />
seither Zerfall desselben. Be-<br />
reits zu DDR-Zeiten wurde damit<br />
begonnen, „unnötige“<br />
Scheunen und Stallgebäude<br />
abzureissen. Dadurch starke<br />
Verän<strong>der</strong>ung des Ortsbildes.<br />
- 750 Jahr Feier in 1980<br />
Zahlreiche Verschönerungen<br />
an den Häusern. 170 Bürger<br />
aktiv an Vorbereitungen beteiligt.<br />
- Mehrzweckgebäude<br />
Initiative zu Ehren des XI. Parteitags<br />
<strong>der</strong> SED: 1986 Beginn<br />
des Baus eines Bürgermeisteramtes<br />
mit Arztstation und<br />
Frisörgeschäft. 5'800 Stunden<br />
freiwilliger Einsatz beim Rohbau.<br />
Eintrag <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Wallbach</strong> (für gute Leistungen<br />
in <strong>der</strong> Vorbereitung des SED-<br />
Parteitages) in das Suhler<br />
(Stadt Suhl östlich von Meiningen)<br />
„Ehrenbuch <strong>der</strong> guten<br />
Taten“. 07.10.1987: Einweihung<br />
des Gebäudes am damaligen<br />
„Tag <strong>der</strong> Republik“.<br />
- Gemeinschaftsantenne<br />
1987 zügig erstellt, viel Eigenleistung.<br />
Motivation <strong>der</strong> Beteiligten:<br />
„...das Tal <strong>der</strong> Ahnungslosen<br />
zu verlassen und<br />
alle Programme des Westens<br />
empfangen zu können“.<br />
- Die Wende, die Neubürger<br />
Nach <strong>der</strong> Wende Erschliessungsarbeiten<br />
für ein neues<br />
Wohngebiet auf dem Gänsberg<br />
(Beschluss des Gemein<strong>der</strong>ates,<br />
keine breite demokratische<br />
Diskussion). Landpreise<br />
steigen von anfänglich 45 auf<br />
über 90 DM/m2. Risiko für die<br />
<strong>Gemeinde</strong>?<br />
- Die Kirche, die Orgel, <strong>der</strong><br />
Gottesacker<br />
...bereits beschrieben.<br />
- Die Kirmes (Kirchweih, Chilbi...)<br />
Termin: letztes Oktoberwochenende.<br />
Jährlich abwechselnd<br />
in einer <strong>der</strong> beiden<br />
Gaststätten. Dauer Freitag bis<br />
Montag. Wahl eines Kirmesschulzen<br />
und einer Kirmesschulzin,<br />
Aufstellen eines Kirmesbaumes.<br />
Kirmestanz und<br />
Ständchen am Sonntagmor-