Dorfblatt der Gemeinde Wallbach - Der Wallbacher
Dorfblatt der Gemeinde Wallbach - Der Wallbacher
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4 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
39/2006<br />
<strong>Wallbach</strong>er in <strong>Wallbach</strong><br />
Dieter Roth<br />
„Kürzlich haben wir Deutsch-<br />
<strong>Wallbach</strong> entdeckt!“.<br />
Zugegeben: Diese Meldung<br />
wäre etwas seltsam, wenn damit<br />
„unser“ <strong>Wallbach</strong> am<br />
gegenüberliegenden Rheinufer<br />
gemeint wäre. Es handelt<br />
sich hier um ein an<strong>der</strong>es<br />
Deutsch-<strong>Wallbach</strong>, nämlich<br />
um unseren gut 500 km entfernten<br />
Namensvetter in Thüringen.<br />
Schon lange trugen wir<br />
die Idee mit uns herum, diesem<br />
<strong>Wallbach</strong> gelegentlich<br />
einen Besuch zu machen. Nun<br />
haben wir, Viktoria und ich,<br />
das Projekt endlich realisiert -<br />
und hier ist <strong>der</strong> Bericht dazu:<br />
Thüringen<br />
Vorbereitungen:<br />
Auf Internet-Abwegen (o<strong>der</strong><br />
Umwegen?) stiess ich einst<br />
auf ein <strong>Wallbach</strong>, das sich im<br />
neuen Bundesland Thüringen<br />
befindet. Gute Fotos zeigen<br />
ein kleines Dorf in wun<strong>der</strong>schöner<br />
Landschaft...<br />
Dieses Jahr beschlossen wir,<br />
in Jena Verwandte zu besuchen<br />
und gleichzeitig einen<br />
Blick auf das sich ebenfalls in<br />
Thüringen befindende <strong>Wallbach</strong><br />
zu werfen.<br />
Als Reisevorbereitung studierten<br />
wir die einschlägigen<br />
Strassenkarten und überlegten<br />
uns, wie die Sache dann<br />
wohl im fremden <strong>Wallbach</strong> anzugehen<br />
sei. Wir beschlossen,<br />
mit einer Riesenportion Zuversicht<br />
- und unangemeldet -<br />
hinzureisen, wobei unsere<br />
Hoffnung gross war, wenigstens<br />
einen <strong>der</strong> 412 Dorfbewohner<br />
kennen zu lernen.<br />
Für diesen Fall nahmen wir<br />
Unterlagen von CH-4323 <strong>Wallbach</strong><br />
mit, d.h. unseren Ortsplan,<br />
die <strong>Wallbach</strong>er Postkarte,<br />
eine Ausgabe des letzten<br />
„<strong>Wallbach</strong>er“ sowie als typisches<br />
Produkt eine Flasche<br />
roten <strong>Wallbach</strong>er und als (immer<br />
noch?) typisches Schweizer<br />
Produkt eine grosse Toblerone-Schoggi.<br />
<strong>Der</strong> Mittwochnachmittag:<br />
An den beiden Hinreisetagen<br />
verlief sowohl die Fahrt nach<br />
Jena als auch diejenige nach<br />
Meiningen, in dessen Nähe<br />
sich unser Ziel (<strong>Wallbach</strong>) befindet,<br />
sehr zügig. Überall stehen<br />
heute, auch im Raum <strong>der</strong><br />
ehemaligen DDR, gute und<br />
zum Teil ganz neue Autobahnen<br />
zur Verfügung.<br />
Autobahnabfahrt Meiningen,<br />
dann Autostrasse Richtung<br />
Eisenach wählen,<br />
nach 7 Kilometern<br />
einen Blick auf den<br />
Wegweiser „<strong>Wallbach</strong>“,<br />
das Steuer<br />
nach rechts bewegt,<br />
und nach<br />
zwei kleinen Kilometern<br />
durch ländliche<br />
Gegend ist<br />
unser Ziel erreicht.<br />
Ein Foto <strong>der</strong> Ortstafel<br />
wird geknipst<br />
als Andenken an<br />
unsere Ankunft -<br />
und dann? - erkunden<br />
des auf 360 m<br />
ü.M. liegenden Dorfes.<br />
<strong>Der</strong> Wasserlauf, nämlich „die<br />
<strong>Wallbach</strong>“, die dem Wald<br />
oberhalb des Dorfes entspringt<br />
und mitten durch <strong>Wallbach</strong><br />
fliesst, ist einfach zu entdecken.<br />
Wir stellen fest, dass<br />
<strong>der</strong> letzte Dorfladen seine Türen<br />
dicht gemacht hat, dass<br />
aber <strong>der</strong> Einkauf für die weniger<br />
mobilen Einwohner gesichert<br />
ist. An unserem Mittwochnachmittag<br />
bewegten<br />
sich gleichzeitig drei Verkaufswagen<br />
durch das Dorf: Dem<br />
Metzger folgte ein Wagen mit<br />
Gemüse und Blumen, und diesem<br />
wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> Bäcker,<br />
und an jedem Standort machten<br />
Kunden vom Angebot<br />
Gebrauch. Wir entdeckten den<br />
Kin<strong>der</strong>garten, das <strong>Gemeinde</strong>haus<br />
und die alte Schule. Bei<br />
<strong>der</strong> Kirche verweilten wir etwas<br />
länger, weil sie sehr sehenswert<br />
und speziell ist.<br />
Hier wurden wir beim fotografieren<br />
von einer Autofahrerin<br />
beobachtet, die ihr Fahrzeug<br />
gleich gegenüber abstellte.<br />
Das war unsere Gelegenheit,<br />
mit einer Einwohnerin ins Gespräch<br />
zu kommen. Wenn ich<br />
mich recht entsinne, fragten<br />
wir sie, ob <strong>der</strong> nahegelegene<br />
<strong>Der</strong> Moment unserer Ankunft