Dorfblatt der Gemeinde Wallbach - Der Wallbacher
Dorfblatt der Gemeinde Wallbach - Der Wallbacher
Dorfblatt der Gemeinde Wallbach - Der Wallbacher
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Erscheint viermal jährlich Nr. 39 September 2006<br />
<strong>Dorfblatt</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Wallbach</strong><br />
Ein an<strong>der</strong>es<br />
<strong>Wallbach</strong><br />
<strong>Wallbach</strong><br />
zeitlos<br />
Neuer<br />
Posthalter<br />
Neue<br />
Schulleiterin
2 REDAKTIONELLES<br />
39/2006<br />
Liebe <strong>Wallbach</strong>er-Leser und -Leserinnen<br />
Eva Thomann<br />
Katzen haben es in sich. Sie<br />
sind sehr speziell, sie lassen<br />
sich kaum dressieren, machen<br />
was sie wollen, vom Schmusetiger<br />
bis zur Raubkatze ist<br />
alles dabei. Die einen setzen<br />
sich auf jeden Schoss (oft bei<br />
denen, die den Katzen aus<br />
dem Weg gehen), die an<strong>der</strong>en<br />
gehen uns aus dem Weg. Unsere<br />
zieht ein Stück Melone<br />
dem Schinken vor, ausserdem<br />
liebt sie Spargeln über alles,<br />
auch Mais und Bohnen, aber<br />
nur wenn sie es stibitzen<br />
kann. Eben ein Buch mit sieben<br />
Siegeln! Aber etwas Entscheidendes<br />
haben sie für den<br />
<strong>Wallbach</strong>er fertig gebracht:<br />
Frau und Mann schreiben Le-<br />
INHALT<br />
REDAKTIONELLES<br />
Liebe <strong>Wallbach</strong>er-Leser und -Leserinnen; Sponsoren<br />
GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
<strong>Wallbach</strong>er in <strong>Wallbach</strong><br />
GEMEINDE<br />
Nach dem rasanten Nachmittag, folgt das gemütliche Abendessen<br />
SCHULE<br />
Wechsel in <strong>der</strong> Schulleitung <strong>Wallbach</strong><br />
DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
Bei uns sind neue Riegenleiter/-innen und Turner/-innen immer herzlich<br />
willkommen; Das erste Velo, Marke Eigenbau; Wohlfühlen in <strong>Wallbach</strong>;<br />
<strong>Wallbach</strong>er Feuerwehr im Wandel <strong>der</strong> Zeit; Schweizermeisterschaften<br />
im Seifenkistenrennen 2006 in <strong>Wallbach</strong>; Vize-<br />
Schweizermeistertitel für Tobias Koch und David Kaufmann; Pfadi-<br />
Familientag, Samstag 17. Juni 2006; 19. Spiel ohne Grenzen, "Wetten<br />
dass…"; Trari Trara, die Post ist da ...; Ein Dorf ohne Zeit; Voranzeige<br />
5. Weihnachtsmarkt <strong>Wallbach</strong><br />
MEINUNGEN UND GEDANKEN<br />
serbriefe. Ist doch toll!<br />
Was auch durch den <strong>Wallbach</strong>er<br />
entstanden ist: <strong>Der</strong><br />
Benni aus Australien (im letzten<br />
<strong>Wallbach</strong>er) kommt nach<br />
<strong>Wallbach</strong>, vielleicht treffen wir<br />
ihn an.<br />
Das Erscheinungsbild des<br />
<strong>Wallbach</strong>ers war in den letzten<br />
Ausgaben unterschiedlich,<br />
dies aus beson<strong>der</strong>em Grund.<br />
Wir wollten eine Firma in <strong>der</strong><br />
näheren Umgebung für den<br />
Druck berücksichtigen, nicht<br />
zuletzt wegen <strong>der</strong> kürzeren<br />
Anfahrt. Da wir die Kosten<br />
möglichst tief halten wollen<br />
(wir wollen schliesslich mit Ihren<br />
Sponsorengel<strong>der</strong>n haus-<br />
Nachbars-Katzen; Hallo Dieter; Sind Erdmännli Patrioten?<br />
hälterisch umgehen), musste<br />
ein bisschen gepröbelt werden.<br />
Auch die Postzustellung sollte<br />
wie<strong>der</strong> reibungslos klappen.<br />
Nach <strong>der</strong> Pensionierung von<br />
Frau und Herr Schürch (wir<br />
wünschen alles Gute) war das<br />
mehr als kompliziert. Mit Herr<br />
Zeugin, <strong>der</strong> sich in dieser Ausgabe<br />
vorstellt, glaube ich,<br />
kehrt auch hier wie<strong>der</strong> Ruhe<br />
ein. Ein herzliches Willkommen!<br />
Wussten Sie, dass es in Thüringen<br />
auch ein <strong>Wallbach</strong><br />
gibt? Nein? Wenn Sie den Bericht<br />
über den Besuch lesen,<br />
erfahren Sie mehr. Vielleicht<br />
kennen Sie auch ein <strong>Wallbach</strong><br />
in <strong>der</strong> weiten Ferne und können<br />
darüber berichten? Wäre<br />
sicher spannend.<br />
Wir wünschen Ihnen einen<br />
schönen Herbst, falls Sie in<br />
die Ferien fahren, gute Erholung<br />
und kommen Sie gesund<br />
zurück.<br />
Titelbild : Blick über <strong>Wallbach</strong><br />
Foto: Hanke Nobbenhuis
39/2006<br />
Sponsoren<br />
REDAKTIONELLES / VEREINSLEBEN<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spen<strong>der</strong>n und Sponsoren<br />
Obrist Bauunternehmung AG<br />
Herbert und Elisabeth Glatz<br />
Emil Bieli-Roth Urs Metzger AG<br />
Schnell Willi, Mumpf Emma Weber-Göttin<br />
Kaufmann Holz und Bau AG<br />
Bei uns sind neue Riegenleiter/-innen und<br />
Turner/-innen immer herzlich willkommen<br />
Brigitte Rostetter<br />
Liebe <strong>Wallbach</strong>erinnen und <strong>Wallbach</strong>er<br />
Wir vom TV <strong>Wallbach</strong> pflegen nebst Turnen und<br />
Wettkämpfen auch die Kameradschaft und<br />
Gemütlichkeit, sei es nach dem Turnen, an Ausflügen<br />
o<strong>der</strong> bei an<strong>der</strong>er Gelegenheit.<br />
Ein wichtiges Anliegen ist uns auch die För<strong>der</strong>ung<br />
unserer Jugend. Damit wir dieser ein vielseitiges<br />
turnerisch-sportliches und geselliges<br />
Programm anbieten können, sind wir auf <strong>der</strong><br />
Suche nach Jugileiter/innen.<br />
Auch in den an<strong>der</strong>en Riegen sind immer wie<strong>der</strong><br />
Leiter/innen gesucht. Ebenfalls herzlich willkommen<br />
sind Neumitglie<strong>der</strong>.<br />
Haben wir Euer Interesse geweckt? Möchtet Ihr<br />
in einer unserer Turnstunden schnuppern?<br />
Unser Technischer Leiter, Marc Nobbenhuis,<br />
Email nobbenhuis@bluewin.ch o<strong>der</strong> Tel. 061<br />
861 15 63, steht Euch für weitere Auskünfte<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Mit turnerischem Gruss<br />
TV <strong>Wallbach</strong><br />
3
4 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
39/2006<br />
<strong>Wallbach</strong>er in <strong>Wallbach</strong><br />
Dieter Roth<br />
„Kürzlich haben wir Deutsch-<br />
<strong>Wallbach</strong> entdeckt!“.<br />
Zugegeben: Diese Meldung<br />
wäre etwas seltsam, wenn damit<br />
„unser“ <strong>Wallbach</strong> am<br />
gegenüberliegenden Rheinufer<br />
gemeint wäre. Es handelt<br />
sich hier um ein an<strong>der</strong>es<br />
Deutsch-<strong>Wallbach</strong>, nämlich<br />
um unseren gut 500 km entfernten<br />
Namensvetter in Thüringen.<br />
Schon lange trugen wir<br />
die Idee mit uns herum, diesem<br />
<strong>Wallbach</strong> gelegentlich<br />
einen Besuch zu machen. Nun<br />
haben wir, Viktoria und ich,<br />
das Projekt endlich realisiert -<br />
und hier ist <strong>der</strong> Bericht dazu:<br />
Thüringen<br />
Vorbereitungen:<br />
Auf Internet-Abwegen (o<strong>der</strong><br />
Umwegen?) stiess ich einst<br />
auf ein <strong>Wallbach</strong>, das sich im<br />
neuen Bundesland Thüringen<br />
befindet. Gute Fotos zeigen<br />
ein kleines Dorf in wun<strong>der</strong>schöner<br />
Landschaft...<br />
Dieses Jahr beschlossen wir,<br />
in Jena Verwandte zu besuchen<br />
und gleichzeitig einen<br />
Blick auf das sich ebenfalls in<br />
Thüringen befindende <strong>Wallbach</strong><br />
zu werfen.<br />
Als Reisevorbereitung studierten<br />
wir die einschlägigen<br />
Strassenkarten und überlegten<br />
uns, wie die Sache dann<br />
wohl im fremden <strong>Wallbach</strong> anzugehen<br />
sei. Wir beschlossen,<br />
mit einer Riesenportion Zuversicht<br />
- und unangemeldet -<br />
hinzureisen, wobei unsere<br />
Hoffnung gross war, wenigstens<br />
einen <strong>der</strong> 412 Dorfbewohner<br />
kennen zu lernen.<br />
Für diesen Fall nahmen wir<br />
Unterlagen von CH-4323 <strong>Wallbach</strong><br />
mit, d.h. unseren Ortsplan,<br />
die <strong>Wallbach</strong>er Postkarte,<br />
eine Ausgabe des letzten<br />
„<strong>Wallbach</strong>er“ sowie als typisches<br />
Produkt eine Flasche<br />
roten <strong>Wallbach</strong>er und als (immer<br />
noch?) typisches Schweizer<br />
Produkt eine grosse Toblerone-Schoggi.<br />
<strong>Der</strong> Mittwochnachmittag:<br />
An den beiden Hinreisetagen<br />
verlief sowohl die Fahrt nach<br />
Jena als auch diejenige nach<br />
Meiningen, in dessen Nähe<br />
sich unser Ziel (<strong>Wallbach</strong>) befindet,<br />
sehr zügig. Überall stehen<br />
heute, auch im Raum <strong>der</strong><br />
ehemaligen DDR, gute und<br />
zum Teil ganz neue Autobahnen<br />
zur Verfügung.<br />
Autobahnabfahrt Meiningen,<br />
dann Autostrasse Richtung<br />
Eisenach wählen,<br />
nach 7 Kilometern<br />
einen Blick auf den<br />
Wegweiser „<strong>Wallbach</strong>“,<br />
das Steuer<br />
nach rechts bewegt,<br />
und nach<br />
zwei kleinen Kilometern<br />
durch ländliche<br />
Gegend ist<br />
unser Ziel erreicht.<br />
Ein Foto <strong>der</strong> Ortstafel<br />
wird geknipst<br />
als Andenken an<br />
unsere Ankunft -<br />
und dann? - erkunden<br />
des auf 360 m<br />
ü.M. liegenden Dorfes.<br />
<strong>Der</strong> Wasserlauf, nämlich „die<br />
<strong>Wallbach</strong>“, die dem Wald<br />
oberhalb des Dorfes entspringt<br />
und mitten durch <strong>Wallbach</strong><br />
fliesst, ist einfach zu entdecken.<br />
Wir stellen fest, dass<br />
<strong>der</strong> letzte Dorfladen seine Türen<br />
dicht gemacht hat, dass<br />
aber <strong>der</strong> Einkauf für die weniger<br />
mobilen Einwohner gesichert<br />
ist. An unserem Mittwochnachmittag<br />
bewegten<br />
sich gleichzeitig drei Verkaufswagen<br />
durch das Dorf: Dem<br />
Metzger folgte ein Wagen mit<br />
Gemüse und Blumen, und diesem<br />
wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> Bäcker,<br />
und an jedem Standort machten<br />
Kunden vom Angebot<br />
Gebrauch. Wir entdeckten den<br />
Kin<strong>der</strong>garten, das <strong>Gemeinde</strong>haus<br />
und die alte Schule. Bei<br />
<strong>der</strong> Kirche verweilten wir etwas<br />
länger, weil sie sehr sehenswert<br />
und speziell ist.<br />
Hier wurden wir beim fotografieren<br />
von einer Autofahrerin<br />
beobachtet, die ihr Fahrzeug<br />
gleich gegenüber abstellte.<br />
Das war unsere Gelegenheit,<br />
mit einer Einwohnerin ins Gespräch<br />
zu kommen. Wenn ich<br />
mich recht entsinne, fragten<br />
wir sie, ob <strong>der</strong> nahegelegene<br />
<strong>Der</strong> Moment unserer Ankunft
39/2006<br />
Bach die <strong>Wallbach</strong> sei<br />
(Entschuldigung Marlene, es<br />
war ein Trick - wir wussten es<br />
ja bereits...!) - und so kam zustande,<br />
dass wir nicht nur das<br />
Thüringer <strong>Wallbach</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
auch gute Menschen gefunden<br />
haben. Nachdem auch<br />
Marlenes Mann Hartmut zu<br />
uns gestossen war, (er hatte<br />
zufällig frei an diesem Nachmittag),<br />
durften wir den Rest<br />
des Nachmittags mit unseren<br />
lieben Gastgebern (die übrigens,<br />
wie wir, zusammen 108jährig<br />
sind) verbringen.<br />
Wir nahmen zuerst die Kirche<br />
unter die Lupe: Wer sich den<br />
Turm wegdenkt, sieht von<br />
aussen ein mittelgrosses<br />
Wohnhaus im Fachwerkbaustil<br />
(Riegelbau). <strong>Der</strong> Turm weist<br />
ein gebogenes Satteldach auf.<br />
Plötzlich war da auch <strong>der</strong> Kirchenschlüssel,<br />
<strong>der</strong> uns die Besichtigung<br />
des Innenraums ermöglichte.<br />
Dieser besteht aus<br />
dem Chor, dem Altar und darüber<br />
<strong>der</strong> Orgelempore, die angeblich<br />
eines <strong>der</strong> wertvollsten<br />
Instrumente Thüringens trägt.<br />
Weitere Emporen befinden<br />
sich an den zwei Längswänden<br />
sowie an <strong>der</strong> Rückwand.<br />
Hier, an <strong>der</strong> Rückwand,<br />
gehen sie über in einen ge-<br />
Die Kirche um das Jahr 1960<br />
GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
schlossenen, beheizbaren<br />
Raum, <strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em als<br />
Sitzungszimmer und dem Religionsunterricht<br />
dient. Eindrücklich,<br />
was in <strong>der</strong> „Geschichte<br />
des Dorfes <strong>Wallbach</strong>“<br />
über die letzte Kirchenrestauration<br />
nachzulesen ist:<br />
1995 (!) erhielt die Kirche ein<br />
neues Dach auf Turm und<br />
Kirchenschiff, so wie <strong>der</strong><br />
Turm einen neuen Aussenputz.<br />
Diese Arbeiten wurden<br />
nicht einfach restlos vergeben,<br />
son<strong>der</strong>n (Zitat) „20 <strong>Wallbach</strong>er<br />
Männer halfen beim<br />
Putzabschlagen und die <strong>Gemeinde</strong><br />
sorgte für den Abtransport<br />
des Bauschuttes“. (Bei<br />
uns hätten wohl unsere in <strong>der</strong><br />
Mehrheit vollen Kirchenkassen<br />
ein <strong>der</strong>artiges Gemeinschaftswerk<br />
verhin<strong>der</strong>t, an<strong>der</strong>erseits<br />
wären die Handwerker<br />
besser davongekommen<br />
– was ist besser?).<br />
Dankbar wollten wir uns nach<br />
<strong>der</strong> Kirchenbesichtigung langsam<br />
wie<strong>der</strong> verabschieden,<br />
da kam die Frage unserer<br />
Freunde, ob wir Interesse an<br />
<strong>der</strong> Oberwallbachsmühle hätten.<br />
Natürlich hatten wir, und<br />
schon chauffierte uns Hartmut<br />
auf dem Umweg über das<br />
Nachbardorf Metzels (hier<br />
fand einst - laut unbelegter<br />
Auslegung - ein handfestes<br />
Gemetzel statt) zur oberhalb<br />
von <strong>Wallbach</strong> gelegenen<br />
Mühle. Dessen Mühlrad wurde<br />
vom durch das Dorf fliessenden<br />
Bach, von „<strong>der</strong> <strong>Wallbach</strong>“<br />
eben, angetrieben. Wir<br />
befinden uns an einer abgelegenen<br />
Stelle des (bereits abgelegenen)<br />
Dorfes <strong>Wallbach</strong>.<br />
Wir machen uns Gedanken<br />
über den Begriff „ländlich“<br />
und stellen fest, dass es,<br />
wenn das hier ländlich ist<br />
(und das ist es!), - dass es mit<br />
unserem ganzen Fricktal vergleichsweise<br />
nicht mehr weit<br />
her ist mit <strong>der</strong> Ländlichkeit.<br />
Die Mühle ist restauriert (inkl.<br />
"Die <strong>Wallbach</strong>" entspringt<br />
im <strong>Wallbach</strong>tal oberhalb des<br />
Dorfes<br />
Mühlrad), die Örtlichkeit dient<br />
noch als fantastische Kulisse<br />
für diverse Anlässe (z.B. beliebte<br />
Auffahrts-Gottesdienste<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Festivitäten, die<br />
mehr mit Bier und weniger mit<br />
Spiritualität zu tun haben) und<br />
hat eine interessante Geschichte.<br />
So wurde hier um<br />
die vorletzte Jahrhun<strong>der</strong>twende<br />
herum diversifiziert, indem<br />
die Müllersleute nebst dem<br />
(damals offenbar unrentablen)<br />
Mahlen von Getreide<br />
auch gleich ans backen von<br />
(Holzofen-) Brot gingen. Dieses<br />
wurde in den umliegenden<br />
Agglomerationen mit Gewinn<br />
verkauft. Zitat Dorfchronik:<br />
„1910 kostete <strong>der</strong> 6-<br />
Pfund-Brotlaib nur 85 Reichspfennige<br />
und auf Grund <strong>der</strong><br />
hohen Nachfrage rentierte<br />
sich sogar die Anschaffung<br />
eines Lieferautos“.<br />
Ein weiterer Einheimischer<br />
tauchte hier auf, <strong>der</strong> mit<br />
einem alten, schweren und<br />
willig ratternden DDR-Motorrad<br />
den schönen Ort aufgesucht<br />
hat, um abzuklären, ob<br />
die Blaubeeren (Heidelbeeren)<br />
reif zur Ernte sind.<br />
5
6 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
39/2006<br />
Auf dem Rückweg warfen wir<br />
Blicke auf den Lauf des Baches<br />
„<strong>Wallbach</strong>“. Dieser fliesst<br />
und gurgelt neben dem Feldweg<br />
her durch ein bewaldetes,<br />
liebliches Tal, das auch die<br />
Wasserversorgung sicherstellen<br />
muss. Überall sind Quellfassungen<br />
zu sehen, die dazu<br />
dienen, das wertvolle Wasser<br />
zu sammeln und an die Bestimmungsorte<br />
(z.B. die Stadt<br />
Meiningen) zu för<strong>der</strong>n. (Übrigens<br />
- das haben wir von unseren<br />
Verwandten in Jena erfahren<br />
- sind die Wasserpreise<br />
in Thüringen um ein Mehrfaches<br />
höher als in <strong>der</strong> Schweiz,<br />
wegen hoher Kosten für die zu<br />
erstellenden Kanalisationen –<br />
und belaufen sich heute auf<br />
über 5 Euro pro m3, währenddem<br />
in DDR-Zeiten die gleiche<br />
Menge mit einigen Pfennigen<br />
berechnet wurde. Aufrufe zum<br />
Wassersparen sollen damals<br />
nicht eben viel gebracht haben...).<br />
Die „<strong>Wallbach</strong>“ fliesst,<br />
so sagt es unser Kartenmaterial,<br />
knapp 2 km unterhalb<br />
<strong>Wallbach</strong> in die „Werra“.<br />
Diese vereinigt sich bei Münden<br />
mit <strong>der</strong> „Fulda“ zusammen<br />
zum besser bekannten Nordseestrom<br />
„Weser“.<br />
Zurück im Dorf wurden wir zu<br />
Kaffe und Kuchen eingeladen,<br />
wobei wir uns noch jetzt fragen,<br />
mit welchem Zaubertrick<br />
unsere Gastgeber so kurzfristig<br />
so viele und so gute Kuchen<br />
beschafft haben. Das<br />
Gespräch, bei dem anfangs<br />
auch Marlenes Mutter dabei<br />
war, war interessant, angeregt<br />
und sehr herzlich. Aus Erzählungen<br />
(auch mit an<strong>der</strong>en<br />
Thüringern) aus <strong>der</strong> DDR-Zeit<br />
bekamen wir den Eindruck,<br />
dass den Genossen auch damals<br />
Spielraum zur Verfügung<br />
stand. Offenbar waren selbst<br />
im sozialistischen System<br />
nicht alle völlig gleichgestellt,<br />
wie es eigentlich die Idee gewesen<br />
wäre, son<strong>der</strong>n Tüchtig-<br />
Kaffee und Kuchen bei unseren Gastgebern Hartmut und<br />
Marlene. In <strong>der</strong> Mitte Marlenes Mutter.<br />
keit im Beruf o<strong>der</strong> ein kleines<br />
bisschen Korruption (mit begehrten<br />
Gütern, die nicht o<strong>der</strong><br />
schlecht aufzutreiben waren) -<br />
o<strong>der</strong> beides zusammen -<br />
brachte weiter, wer die Regeln<br />
kannte. Auch Beispiele von erfolgreichen<br />
Berufsleuten, die<br />
nicht Mitglied <strong>der</strong> SED waren,<br />
zeigen ein Bild, das nicht unbedingt<br />
unserer Standardvorstellung<br />
entspricht. Weil<br />
beim Hausbau alles kompliziert<br />
und obwohl die Baustoffe<br />
schlecht aufzutreiben waren,<br />
wurde viel selber gebaut. Wir<br />
besitzen ein Foto des schönen<br />
Wohnhauses von Marlene und<br />
Hartmut, das praktisch (mit<br />
wenigen Ausnahmen) in<br />
Eigenleistung gebaut wurde.<br />
<strong>Der</strong> Ratschlag unserer Freunde,<br />
im Hotel auf dem Dolmar<br />
zu übernachten, zerschlug<br />
sich lei<strong>der</strong> im Winde, weil es<br />
besetzt war. Den Dolmar haben<br />
wir aber trotzdem besucht.<br />
Er ist so etwas wie - ja,<br />
das ist gar nicht so einfach zu<br />
beschreiben. Als Schweizer<br />
sagt man nicht so schnell<br />
„Berg“ zu einer Bodenerhebung.<br />
Aber ein Hügel ist kleiner<br />
als das, was wir gesehen<br />
haben. Man stelle sich den<br />
höchsten Punkt in einer hügeligen,<br />
zum Teil bewaldeten<br />
Landschaft vor (Thüringer<br />
Wald, Röhn) mit einer kilometerweiten<br />
Sicht in alle Himmelsrichtungen.<br />
Die Russen<br />
haben zu DDR-Zeiten den<br />
ganzen Riesenhügel mit Beschlag<br />
belegt und militärischen<br />
Zwecken dienlich gemacht.<br />
Die Bevölkerung war<br />
um einen wun<strong>der</strong>schönen<br />
Aussichtspunkt geprellt, weil<br />
das ganze Gebiet hermetisch<br />
abgesperrt war.<br />
<strong>Der</strong> Dorfname<br />
Für das Thüringer <strong>Wallbach</strong><br />
gab es früher verschiedene<br />
Schreibweisen: Walpach, Wolpah,<br />
Walpahc... In alten Papieren<br />
ist die Rede von Ober-,<br />
Nie<strong>der</strong>- und Unterwallbach.<br />
Zur Bedeutung des Dorfnamens<br />
<strong>Wallbach</strong> gibt es zwei<br />
Interpretationen:<br />
1.) Das Dorf liegt direkt am<br />
Hauptwallfahrtsweg aus dem<br />
Werragebiet (zur Erinnerung:<br />
die <strong>Wallbach</strong> fliesst in die<br />
Werra) entlang des Baches<br />
nach dem damaligen Wallfahrtsort<br />
(und heute noch existierenden<br />
Dorf) Christes.
39/2006<br />
2.) <strong>Wallbach</strong> soll <strong>der</strong>einst selber<br />
ein Wallfahrtsort gewesen<br />
sein, daher <strong>der</strong> Name des<br />
Dorfes sowie des Baches.<br />
Beide Behauptungen sind angeblich<br />
nicht zu beweisen, wobei<br />
die erstere wahrscheinlicher<br />
ist. Christes war tatsächlich<br />
ein bekannter Wallfahrtsort.<br />
Die Besichtigung <strong>der</strong> dortigen<br />
Kirche ist empfehlenswert.<br />
Die Dorfchronik<br />
Eine solche wurde vor gut<br />
zwei Jahren erstellt von Josef<br />
Mosch (Jahrgang 1924), <strong>der</strong><br />
im Jahre 1951 (nach Lehre als<br />
Maler, Militärdienst als Frontsoldat,<br />
Gefangenschaft in<br />
Georgien...) <strong>Wallbach</strong> als seine<br />
Wahlheimat erklärte. Natürlich<br />
waren wir neugierigen<br />
Schweizer <strong>Wallbach</strong>er sehr erpicht<br />
darauf, ein Exemplar <strong>der</strong><br />
reich bebil<strong>der</strong>ten Broschüre in<br />
unseren Besitz zu bringen.<br />
Dieser Wunsch wurde uns von<br />
unseren Gastgebern erfüllt.<br />
Wer sich für Details interessiert<br />
(die Dorfchronik ist voll<br />
von interessanten Details),<br />
kann gern Einsicht nehmen in<br />
unser Exemplar. Ich versuche<br />
hier, den Inhalt anhand <strong>der</strong><br />
einzelnen Kapitel zusammenzufassen,<br />
mit dem Ziel, interessante<br />
Stichworte aus <strong>der</strong><br />
Geschichte des „an<strong>der</strong>en“<br />
<strong>Wallbach</strong> in Thüringen aufzuzeigen:<br />
- <strong>Der</strong> Name des Ortes, die<br />
Schäfer, das Leben<br />
Hier ist die Rede vom Ortsnamen<br />
(s. oben) und von Schafen:<br />
Über viele Jahrzehnte - im<br />
17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>t - war<br />
die Schafhaltung die bestimmende<br />
Erwerbsbasis für die<br />
Mehrzahl <strong>der</strong> Bewohner. Später<br />
Ziegen- und Kleintierhaltung.<br />
Situation 1811: 42 Häuser,<br />
54 Haushalte, 390 Einwohner.<br />
21 Bauern, 21 Handwerksleut,<br />
2 Maurer, 15 Leineweber,<br />
je 1 Müller, Schmied,<br />
GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
Schnei<strong>der</strong>, Metzger,<br />
Zimmermann,<br />
Schreiner. Später<br />
auch zwei Gastwirtschaften,<br />
heute<br />
keine mehr...<br />
- Die Wasserversorgung<br />
Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
hölzerne Wasserrohre<br />
sowie aus<br />
Eichenholz gebaute<br />
Brunnenkästen.<br />
Bedauerlicher Abriss<br />
eines grossen<br />
Dorfbrunnens. Wassermangel<br />
in den 1950er Jahren. <strong>Wallbach</strong>tal<br />
wird Trinkwasserschutzgebiet.<br />
1972: Verlegung von Wasserrohren<br />
durch den VEB (Volkseigener<br />
Betrieb) Wasserversorgung<br />
Meiningen.<br />
- <strong>Der</strong> Gips, die Gipsmühlen,<br />
die Ziegelhütte<br />
<strong>Wallbach</strong>er Gipsgruben: Erschliessung<br />
und Abbau bereits<br />
Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
(bis Ende 19. Jahrhun<strong>der</strong>t).<br />
1853 existieren drei Gipsmühlen.<br />
Verwendet wurde <strong>der</strong><br />
Gips als Dünger auf den Fel<strong>der</strong>n.<br />
1836: Erdrutsch in <strong>der</strong><br />
Gipsgrube am Schneeberg,<br />
wobei zwei dort spielende<br />
Mädchen den Tod fanden.<br />
Abbau von Lehm und Errichtung<br />
einer Ziegelhütte Mitte<br />
des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts. 19 Arbeiter<br />
sind dort beschäftigt. Arbeitszeit<br />
05.00 bis 19.00 Uhr.<br />
Ende 19. Jahrhun<strong>der</strong>t: Einstellung<br />
des Lehmabbaus aufgrund<br />
erschöpfter Lehmvorkommen.<br />
- Das Spritzenhaus, <strong>der</strong><br />
Strassenbau<br />
Freiwillige Feuerwehr seit eh<br />
und je. Mehrfach an- und umgebautes<br />
Spritzenhaus, erkenntlich<br />
am Turm zum Aufhängen<br />
<strong>der</strong> Schläuche, heute<br />
Privatbesitz.<br />
Ausbau <strong>der</strong> alten Strasse in<br />
das im <strong>Wallbach</strong>tal höher gelegene<br />
Nachbardorf Metzels<br />
im Jahre 1868. 1935 Überga-<br />
Die alte Ziegelhütte<br />
be <strong>der</strong> abermals neugebauten<br />
Strasse. 1954 erneute Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Strasse (freiwillige<br />
Mitarbeit von Bewohnern: 465<br />
Arbeitseinsätze...)<br />
- Die Politik, die Hitlerdiktatur,<br />
<strong>der</strong> Krieg, die Auswirkungen<br />
Alle Mitglie<strong>der</strong> des Gemein<strong>der</strong>ates<br />
in den 1930er Jahren<br />
waren Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> NSDAP<br />
(Nationalsozialistische Deutsche<br />
Arbeiterpartei). Propagierter<br />
Aufschwung schien damals<br />
Fuss zu fassen. 1934<br />
gab es im Dorf 12 selbständige<br />
Handwerker: 4 Tischler, 3<br />
Schuhmacher, 1 Huf- und Wagenschmied,<br />
1 Zimmermann,<br />
1 Müller, 1 Sattler, 1 Stellmacher<br />
(Wagenbauer).<br />
Vorher, in den 1920er Jahren,<br />
existierte einzig eine kleine<br />
Ortsgruppe <strong>der</strong> SPD, dann<br />
einzelne Mitgliedschaften bei<br />
<strong>der</strong> KPD, NSDAP, den Gewerkschaften<br />
und dem Kyffhäuserbund<br />
(ein Kriegerverein<br />
ehemaliger Soldaten). 1932<br />
wurde eine Ortsgruppe des<br />
„Stahlhelm“ gegründet (Stahlhelm:<br />
1918 gegründet als<br />
„Bund <strong>der</strong> Frontsoldaten“. Ab<br />
1933 dem Führer unterstellt.<br />
Jüngere Mitglie<strong>der</strong> wurden direkt<br />
in die SA = Sturmabteilung<br />
= politische Kampftruppe<br />
innerhalb <strong>der</strong> NSDAP, mit u.a.<br />
<strong>der</strong> SS zusammen, überführt.<br />
Übriger „Kernstahlhelm“ bildete<br />
Teil <strong>der</strong> SA-Reserve). Nach<br />
Machtantritt Hitlers Gründung<br />
7
8 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
39/2006<br />
Blick auf die <strong>Wallbach</strong>-Brücke<br />
(Aufnahme um 1964)<br />
einer Ortspartei <strong>der</strong> NSDAP<br />
sowie einer Ortspartei <strong>der</strong> SA.<br />
Viele junge Menschen meldeten<br />
sich im damaligen politischen<br />
Klima freiwillig zur<br />
Kriegsmarine. 26 <strong>Wallbach</strong>er<br />
Kriegsopfer, die durch U-Boot-<br />
Abschüsse ihr Leben liessen.<br />
8 <strong>Wallbach</strong>er Männer kehren<br />
Ende 1945 aus <strong>der</strong> Kriegsgefangenschaft<br />
zurück. Unter<br />
sowjetischer Militärverwaltung<br />
(1945) Gründung einer Ortsgruppe<br />
<strong>der</strong> KP mit 6 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />
Ebenso Gründung einer<br />
Ortsgruppe <strong>der</strong> SPD mit 20<br />
Mitglie<strong>der</strong>n. 1946 Vereinigung<br />
<strong>der</strong> beiden Parteien zur SED<br />
(Sozialistische Einheitspartei<br />
Deutschlands).<br />
“Wohnungsausschuss“ wird<br />
gebildet zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Wohnsituation. In <strong>Wallbach</strong> jedoch<br />
keine Räumlichkeiten sowie<br />
kein Baumaterial vorhanden.<br />
Rigide Massnahmen des<br />
Ausschusses mit wenig Rücksicht<br />
auf private Eigentumsverhältnisse<br />
und auf familiäre<br />
Gegebenheiten. Viele freiwillige<br />
Arbeitseinsätze <strong>der</strong> Einwohner<br />
wurden geleistet,<br />
„wenn es um das Allgemeinwohl<br />
ging“, Bereitschaft war<br />
jedoch „bei rein politischen<br />
Aktivitäten mehr<br />
als mässig“.<br />
- <strong>Der</strong> Hunger, die Kleintierzüchter,<br />
die LPG<br />
Enorme Zunahme <strong>der</strong><br />
Haltung von Ziegen und<br />
Kleintieren nach dem 2.<br />
Weltkrieg. Bewirtschaftung<br />
<strong>der</strong> Flächen rund<br />
ums Dorf. Weidehaltung<br />
von Ziegen und Schafen<br />
auf den maschinell<br />
schwer zugänglichen Flächen.<br />
1950: mehr als 100<br />
Ziegen im Dorf. Pflanzung<br />
von 150 Obstbäumen.<br />
Anschaffung einer fahrbaren<br />
Dreschmaschine. <strong>Gemeinde</strong><br />
kauft Land für<br />
Dreschplatz. 1953 Gründung<br />
<strong>der</strong> LPG (LandwirtschaftlicheProduktionsgenossenschaft)<br />
„Helle Zukunft“<br />
/ Typ I wegen wirtschaftlichen<br />
Schwierigkeiten durch<br />
hohe Pflichtabgaben. Gemeinsame<br />
Bewirtschaftung des<br />
Ackerlandes, Vieh bleibt privat.<br />
1966 Zusammenschluss<br />
<strong>der</strong> nunmehr 2 Genossenschaften,<br />
unter grossem Druck<br />
des Partei- und Staatsapparates,<br />
zur Einheit „<strong>Wallbach</strong>grund“.<br />
Vorsitz: kein <strong>Wallbach</strong>er<br />
Landwirt, weil keiner bereit<br />
war dazu („Wille zur Festigung<br />
<strong>der</strong> LPG fehlt...“). 1971<br />
Gründung einer gemeinsamen<br />
LPG (Typ III) aus den LPGen<br />
Walldorf (südliches Nachbardorf<br />
von <strong>Wallbach</strong>) und <strong>Wallbach</strong>.<br />
Das bis dahin in den<br />
Ställen <strong>der</strong> Bauern gehaltene<br />
Vieh wurde nun dem<br />
„Kooperationsverband Walldorf“<br />
übergeben („Fritz Mey<br />
gab am 12.05.1972 sein letztes<br />
Pferd ab...“). Zerfall <strong>der</strong><br />
letzten Reste individueller<br />
bäuerlicher Wirtschaft. 1989<br />
Sanierung und Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
des LPG-Melkstands<br />
(Gemeinschafts-Viehstall mit<br />
Melkanlage) für 500'000 DDR-<br />
Mark, kurz darauf Wende und<br />
seither Zerfall desselben. Be-<br />
reits zu DDR-Zeiten wurde damit<br />
begonnen, „unnötige“<br />
Scheunen und Stallgebäude<br />
abzureissen. Dadurch starke<br />
Verän<strong>der</strong>ung des Ortsbildes.<br />
- 750 Jahr Feier in 1980<br />
Zahlreiche Verschönerungen<br />
an den Häusern. 170 Bürger<br />
aktiv an Vorbereitungen beteiligt.<br />
- Mehrzweckgebäude<br />
Initiative zu Ehren des XI. Parteitags<br />
<strong>der</strong> SED: 1986 Beginn<br />
des Baus eines Bürgermeisteramtes<br />
mit Arztstation und<br />
Frisörgeschäft. 5'800 Stunden<br />
freiwilliger Einsatz beim Rohbau.<br />
Eintrag <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Wallbach</strong> (für gute Leistungen<br />
in <strong>der</strong> Vorbereitung des SED-<br />
Parteitages) in das Suhler<br />
(Stadt Suhl östlich von Meiningen)<br />
„Ehrenbuch <strong>der</strong> guten<br />
Taten“. 07.10.1987: Einweihung<br />
des Gebäudes am damaligen<br />
„Tag <strong>der</strong> Republik“.<br />
- Gemeinschaftsantenne<br />
1987 zügig erstellt, viel Eigenleistung.<br />
Motivation <strong>der</strong> Beteiligten:<br />
„...das Tal <strong>der</strong> Ahnungslosen<br />
zu verlassen und<br />
alle Programme des Westens<br />
empfangen zu können“.<br />
- Die Wende, die Neubürger<br />
Nach <strong>der</strong> Wende Erschliessungsarbeiten<br />
für ein neues<br />
Wohngebiet auf dem Gänsberg<br />
(Beschluss des Gemein<strong>der</strong>ates,<br />
keine breite demokratische<br />
Diskussion). Landpreise<br />
steigen von anfänglich 45 auf<br />
über 90 DM/m2. Risiko für die<br />
<strong>Gemeinde</strong>?<br />
- Die Kirche, die Orgel, <strong>der</strong><br />
Gottesacker<br />
...bereits beschrieben.<br />
- Die Kirmes (Kirchweih, Chilbi...)<br />
Termin: letztes Oktoberwochenende.<br />
Jährlich abwechselnd<br />
in einer <strong>der</strong> beiden<br />
Gaststätten. Dauer Freitag bis<br />
Montag. Wahl eines Kirmesschulzen<br />
und einer Kirmesschulzin,<br />
Aufstellen eines Kirmesbaumes.<br />
Kirmestanz und<br />
Ständchen am Sonntagmor-
39/2006<br />
gen. Erstes abendliches Ausgehen<br />
nach Erhalt <strong>der</strong> Konfirmation<br />
bzw. später <strong>der</strong> Jugendweihe<br />
(Jugendweihe<br />
1954 in <strong>der</strong> DDR eingeführt.<br />
Feier im 8. Schuljahr. Sozialistisches<br />
Ersatzritual für kirchliche<br />
Feiern). Wegfall des schönen<br />
Brauches (Kirmes) nach<br />
Aufgabe <strong>der</strong> beiden Gastwirtschaften.<br />
1999: Wie<strong>der</strong>einführung<br />
<strong>der</strong> Kirmes durch den<br />
neuen Bürgermeister. Grosses<br />
Interesse <strong>der</strong> jungen Menschen<br />
an Pflege <strong>der</strong> alten<br />
Bräuche.<br />
- <strong>Der</strong> Kin<strong>der</strong>garten, die beiden<br />
Schulen, die Lehrer und<br />
Erzieher<br />
„Erntekin<strong>der</strong>garten“ für Bauernkin<strong>der</strong><br />
in den 1930er Jahren.<br />
1965 Kin<strong>der</strong>gartenneubau<br />
mit Gemeinschaftsräumen,<br />
Küche und Sanitäranlage. Illegaler<br />
Bau einer Wasserleitung<br />
zum Kin<strong>der</strong>garten durch den<br />
damaligen Bürgermeister-<br />
Stellvertreter. Rückgang <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>zahl nach <strong>der</strong> Wende.<br />
Düstere Zukunftsaussichten.<br />
Erste Schule 1795 neben <strong>der</strong><br />
Kirche erbaut. Diente als<br />
Schule bis 1924. 1890 Beginn<br />
Bau einer neuen Schule. 1970<br />
Einstellung des Unterrichtes in<br />
<strong>Wallbach</strong>.<br />
- Die Mühle, die Russe, die<br />
Schmiede<br />
Die Mühle: bereits beschrie-<br />
GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
ben.<br />
Zimmereibetrieb auf <strong>der</strong> Röste,<br />
später Russe genannt.<br />
1971 Tod des Zimmermanns<br />
90-jährig. Hohes Alter ohne<br />
Krankheit vermutlich durch lebenslanges<br />
Löschen seines<br />
Durstes mit - „dem Wasser<br />
des Marienbrunnens...“! 1988<br />
Neubau einer Tischlerwerkstatt.<br />
Die Schmiede existierte bis in<br />
die 1960er Jahre: Hufbeschlag,<br />
Instandhaltung von<br />
Wagen und Ackergeräten,<br />
Kleinstreparaturen.1982 Abriss<br />
des Gebäudes.<br />
- Das Kriegerdenkmal, <strong>der</strong><br />
Kaiser-Willhelm-Platz<br />
1895 Gründung eines Kriegervereins.<br />
Bau eines Kriegerdenkmals<br />
zu Ehren <strong>der</strong> im 1.<br />
Weltkrieg gefallenen <strong>Wallbach</strong>er.<br />
Bau verzögert sich wegen<br />
Finanzierungsproblemen.<br />
1913 Taufe eines Grundstücks<br />
in „Kaiser-Willhelm-Platz“.<br />
Platz für Dorffeste, allerdings<br />
mit Unterbruch zwischen 1949<br />
und 1989 (falscher Name?).<br />
Heute Grillplatz.<br />
- <strong>Der</strong> Turnverein, die Fahne,<br />
die Fussballmannschaft<br />
1908 Gründung eines Turnvereines.<br />
1933 Auflösung.<br />
Zeitgleich gab es eine Fussballmannschaft.<br />
- Die Oberwallbachsmühle,<br />
die Kehlmühle, die Jagd-<br />
Die restaurierte Oberwallbachsmühle, Aufnahme von 2001<br />
hütte, <strong>der</strong> Meierhof auf dem<br />
Breuberg<br />
Oberwallbachsmühle: bereits<br />
beschrieben<br />
Die Kehlmühle, 200 m oberhalb<br />
<strong>der</strong> Oberwallbachsmühle,<br />
wurde ebenfalls durch die<br />
<strong>Wallbach</strong> getrieben. Idyllisch<br />
gelegen. Schon vor dem 2.<br />
Weltkrieg Mahlbetrieb aufgegeben.<br />
Die Jagdhütte (mit kleinem<br />
Fischteich): 1960 gebaut.<br />
Treffpunkt geselligen Beisammenseins<br />
bis zur Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />
und Auflösung des<br />
Jagdkollektivs. Jagdrecht heute<br />
bei zahlungskräftigen Jagdpächtern<br />
aus Hessen.<br />
Auf dem Breuberg wurde im<br />
18. Jahrhun<strong>der</strong>t Gericht gehalten.<br />
Ein Galgen stand dort.<br />
<strong>Der</strong> Bewirtschafter des dortigen<br />
Meierhofs kommt 1960<br />
mit dem Gesetz in Konflikt. Es<br />
geht um den Austausch von<br />
schlachtreifen LPG-Schweinen<br />
durch eigene, die weniger<br />
wohlgenährt sind. Haft des<br />
mutmasslichen Täters und<br />
Wegzug seiner Familie vom<br />
Breuberg. Heute Gebäude abgerissen.<br />
Vorsatz, Reisetipp<br />
Nach unserer Reise in den<br />
Thüringer Wald, dem Besuch<br />
bei den Thüringer <strong>Wallbach</strong>ern<br />
und den an<strong>der</strong>en Exkursionen<br />
im Bundesland Thüringen<br />
sind wir uns einig: Es<br />
lohnt sich, die Gegend wie<strong>der</strong><br />
einmal heimzusuchen. Warum?<br />
<strong>Der</strong> Hinweg (sofern man zwei<br />
Tage dazu verwendet) kann<br />
mit <strong>der</strong> Degustation eines<br />
schönen Frankenweines aufgewertet<br />
werden. Das ist ein<br />
Tropfen, <strong>der</strong> am Ufer des<br />
Mains gedeiht und schliesslich<br />
in <strong>der</strong> flachen Flasche, auch<br />
Bocksbeutel genannt, daherkommt.<br />
In Thüringen sind es<br />
dann Saale-Weine, die den<br />
Frohsinn vertiefen können.<br />
Und <strong>der</strong> Kenner des Gersten-<br />
9
10 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN<br />
39/2006<br />
saftes Cerevisia liegt bzw.<br />
sitzt sowieso nirgends richtiger<br />
als hier. Auf dem Teller dann -<br />
so man nur will - die gesetzlich<br />
geschützten (nicht analog Emmentalerkäse...)<br />
und mit viel<br />
Sachkenntnis komponierten<br />
Thüringer Bratwürste, o<strong>der</strong><br />
als weiteres Beispiel die fantastischen,<br />
speziell und in diversen<br />
Arbeitsgängen herzustellenden<br />
- Kartoffelklösse,<br />
die sich geniessen lassen mit<br />
viel Sauce und verschiedenen<br />
Beilagen. Übrigens stelle ich<br />
mir bei Klössen (nur bei Klössen)<br />
immer vor, wie die Person<br />
aussieht, die damit jenseits<br />
<strong>der</strong> Kulisse am Werk<br />
war: Sie schmecken am besten<br />
(die Klösse), wenn man<br />
sich einen Menschen dahinter<br />
vorstellt, <strong>der</strong> folgende Attribute<br />
aufweist: Weiblich / nicht übergewichtig,<br />
aber dazu neigend /<br />
rötlich verfärbte Wangen und<br />
Unterarme / leicht schwitzend,<br />
aber gut riechend / gestärkte<br />
Bluse aus Leinen, weiss mit<br />
aufgekrempelten Ärmeln / etwas<br />
sinnvolles sagend im Dialekt<br />
<strong>der</strong> Region / hinter einer<br />
Dampfwolke stehend, die aus<br />
<strong>der</strong> Pfanne steigt, in <strong>der</strong> unsere<br />
Klösse, wenn sie gut sind,<br />
vom Boden aufsteigen...<br />
Nun aber weg von den ganzen<br />
Klössen, die Sache droht, wie<br />
ich feststelle, etwas einseitig,<br />
etwas allzu fütterungsbetont<br />
zu werden! Es gibt nämlich<br />
noch ganze Hände voll erwähnenswerter<br />
Aspekte auf an<strong>der</strong>en<br />
Ebenen: Wir haben beispielsweise<br />
immer von<br />
freundlichen Leuten sehr<br />
nette Antworten auf all unsere<br />
Fragen gekriegt, wurden wirklich<br />
nie „abgeputzt“, wie das<br />
jedem an jedem Zentralschweizer<br />
Skilift passieren<br />
kann. Das Bundesland Thüringen<br />
hat eine faszinierende<br />
Geschichte. Denken wir nur<br />
an die letzten 100 Jahre mit<br />
Kaiserzeit, Deutschem Reich,<br />
DDR, Wende und BRD. Kultur?<br />
Hier lässt sich aus dem<br />
Vollen schöpfen. Richten wir<br />
unser Augenmerk auf die Tatsache,<br />
dass wir uns hier in <strong>der</strong><br />
Heimat von immerhin Schiller,<br />
Goethe, Bach und Luther befinden.<br />
Zu schweigen von <strong>der</strong><br />
Theaterstadt Meiningen, von<br />
allen sehenswerten Kirchen<br />
(Kirchenburgen) und Klöstern.<br />
Einen Beweis von Traditionsbewusstsein<br />
konnten<br />
wir in Jena speichern, wo gerade<br />
im Rahmen von „Thüringer<br />
Tage“ ein gewaltiger historischer<br />
Umzug stattfand. Die<br />
einmalige Landschaft gehört<br />
selbstverständlich dazu mit<br />
Postkarte aus den 1990er Jahren<br />
ihrer Weite, mit dem Wald und<br />
den aus Schweizer Perspektive<br />
riesigen Ackerschlägen, die<br />
50 und mehr Hektaren gross<br />
sein können und von LPG-Zeiten<br />
erzählen. Wie an Bäumen<br />
im Wald kann man schliesslich<br />
an folgen<strong>der</strong> Tatsache vorbeisehen,<br />
auch wenn sie von<br />
grosser und angenehmer<br />
Tragweite für den Deutschschweizer<br />
Besucher des schönen<br />
Bundeslandes ist: Du<br />
wirst überall verstanden, wenn<br />
du deutsche Wörter von Dir<br />
gibst, und Du verstehst die<br />
ganzen Sätze, die von Eingeborenenseite<br />
her kommen<br />
(kein angequatscht werden<br />
von Einheimischen in entsetzlichstem<br />
Englisch wie in an<strong>der</strong>n<br />
Nachbarlän<strong>der</strong>n)! Das<br />
Resultat können frohe Dialoge<br />
sein, die den Besuch erst<br />
recht im Wert steigen lassen.<br />
Diesbezüglich bleibt höchstens<br />
ein winziger Schatten,<br />
mit dem sich jedoch bestens<br />
leben lässt. Die Leute denken<br />
natürlich, wenn sie uns reden<br />
hören (ein lieber Freund hat<br />
mir das auch schon bestätigt):<br />
“Das tönt wie Emil...“, aber -<br />
wie gesagt - wir werden hier<br />
bestens verstanden!
39/2006<br />
Das erste Velo, Marke Eigenbau<br />
Hanspeter Reimann<br />
Velofahren will gelernt sein. Ein Holzlaufrad ebnet Kin<strong>der</strong>n ab zwei<br />
Jahren den Weg zu dieser nach wie vor ökologischsten Art sich<br />
fortzubewegen.<br />
Wer hätte Lust unter fachkundiger Anleitung ein originelles<br />
Holzlaufrad selber zu bauen?<br />
Anfang 2007 biete ich Ihnen in meiner Werkstatt in Mumpf, die<br />
Gelegenheit dazu.<br />
Wer daran interessiert ist und sich an ca. 5 Abenden Zeit dafür<br />
nehmen kann, meldet sich bitte bei mir:<br />
Hanspeter Reimann<br />
Schreinerarbeiten<br />
Tel: 061 863 00 86<br />
Aline Natalie Wenger<br />
Wer hat noch nie von einer wohltuenden Entspannungsmassage<br />
geträumt? Falls dies bis<br />
jetzt beim Träumen blieb, lesen Sie den folgenden<br />
Artikel weiter:<br />
WitchCraft by Aline Natalie Wenger ist eine<br />
Wellness-Praxis. Das Angebot beinhaltet Gesundheits-,<br />
Wellness-, Sportmassagen, sowie<br />
Gesichts-, Fussreflexzonen- und Craniosacral<br />
Massagen.<br />
Verspannter Nacken<br />
Kennen Sie das<br />
Gefühl nach einem<br />
langen Arbeitstag,<br />
<strong>der</strong> Nacken<br />
schmerzt<br />
und jede folgende<br />
Bewegung ist anstrengend? In diesem Fall wäre<br />
eine Nacken-Rücken Massage sehr hilfreich.<br />
Mit <strong>der</strong> Massage werden Verspannungen gelöst<br />
und das allgemeine Wohlbefinden gestärkt.¨<br />
Müde Beine<br />
Nach einer langen Wan<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> sonstigen<br />
sportlichen Anstrengungen kommt es oft vor,<br />
dass man das Gefühl von „schweren Beinen“ o<strong>der</strong><br />
Muskelkater hat. Kennen Sie das auch? Mit<br />
einer Beinmassage wird die Durchblutung<br />
angeregt und die Muskeln werden weich mas-<br />
DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
Wohlfühlen in <strong>Wallbach</strong><br />
siert; das anschliessende Gehen fühlt sich sofort<br />
ganz an<strong>der</strong>s an.<br />
Craniosacral Massage<br />
<strong>Der</strong> Cranio Sacrale Rhythmus, ist <strong>der</strong> Rhythmus,<br />
in welchem die Hirnflüssigkeit (Liquor) die<br />
Wirbelsäule hinunter fliesst.<br />
Bei <strong>der</strong> Cranio Sacral Massage wird am ganzen<br />
Körper mit dem Schwerpunkt Schädel<br />
(Cranium), Wirbelsäule und Kreuzbein (Sacrum)<br />
behandelt. Dabei wird <strong>der</strong> Cranio Sacrale<br />
Rhythmus wie<strong>der</strong> „normalisiert“. Durch die Behandlung<br />
werden Blockaden aufgehoben, welche<br />
durch Unfälle, Traumas o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Störungen<br />
entstanden sind. Die Craniosacral Massage<br />
kann auch zum „Wohlfühlen“ eingesetzt<br />
werden. Es ist immer wie<strong>der</strong> beeindruckend,<br />
welche körperlichen, seelischen und emotionalen<br />
Reaktionen während und nach <strong>der</strong> Behandlung<br />
ausgelöst werden.<br />
Sind Sie neugierig geworden? Weitere Informationen<br />
finden Sie unter: www.witch-craft.ch<br />
o<strong>der</strong> rufen Sie mich doch an.<br />
WitchCraft<br />
by Aline Natalie Wenger<br />
Dipl. Gesundheitsmasseurin<br />
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11
12 GEMEINDE<br />
39/2006<br />
Nach dem rasanten Nachmittag,<br />
folgt das gemütliche Abendessen<br />
Sarah Guarda, Tobias Kaufmann<br />
Am 18. August 2006 um 13.30<br />
Uhr trafen sich 18 junge Erwachsene<br />
beim <strong>Gemeinde</strong>haus<br />
in <strong>Wallbach</strong>, um zusammen<br />
mit dem Gemein<strong>der</strong>at die<br />
Jungbürgerfeier <strong>der</strong> Jahrgänge<br />
87/88 zu feiern. Nach einer<br />
kurzen Begrüssung verteilten<br />
wir uns auf die Autos und<br />
machten uns auf den Weg<br />
nach Badisch Rheinfelden.<br />
Schon auf <strong>der</strong> Hinfahrt merkte<br />
man, dass es eine lustige<br />
Jungbürgerfeier werden würde.<br />
Die Stimmung war fröhlich<br />
und ausgelassen. Alle freuten<br />
sich auf das bevorstehende<br />
Kart fahren. In Badisch Rheinfelden<br />
angekommen, bekamen<br />
wir dann zuerst ein paar<br />
Anweisungen und Instruktionen,<br />
bevor <strong>der</strong> grosse Wettkampf<br />
losgehen konnte. Es<br />
war ein Rennen à la Formel 1:<br />
mit freiem Training, Qualifying,<br />
Final und allem was dazugehört.<br />
Am Anfang waren einige von<br />
uns noch ein wenig verunsi-<br />
chert, aber als das Rennen<br />
begann, gaben alle Vollgas.<br />
Die Fahrten waren lustig und<br />
manch einer fuhr in die Reifenstapel<br />
und musste von den<br />
Helfern wie<strong>der</strong> richtig platziert<br />
werden. Schnell haben wir gemerkt,<br />
dass Kart fahren gar<br />
nicht so einfach ist und mit je<strong>der</strong><br />
Runde spürten wir unsere<br />
Knochen mehr. In den Pausen<br />
wurden wir mit Sandwiches<br />
und Getränken versorgt und<br />
auf Vor<strong>der</strong>mann gebracht.<br />
Als die ersten fünf Qualifying<br />
Runden vorbei waren,<br />
zeigte sich, wer die besten<br />
Fahrer waren. Bis jetzt waren<br />
wir gemischt gefahren,<br />
aber für den Final beschlossen<br />
wir, ein 15minütiges<br />
Rennen für die<br />
Männer und ein 10minütiges<br />
Rennen für die<br />
Frauen durchzuführen. <strong>Der</strong><br />
Sieger aus dem Qualifying<br />
durfte im Final von <strong>der</strong> Pole-<br />
Position ins Rennen gehen<br />
und sich den schnellsten<br />
Wagen aussuchen. Während<br />
bei den Frauen fast alles<br />
so blieb wie vorher, wurde es<br />
bei den Männern noch einmal<br />
richtig spannend. Es gab ein<br />
ständiges Überholen und gegeneinan<strong>der</strong><br />
Ankämpfen und<br />
man konnte nie sicher sein,<br />
wer gewinnen würde. Aber<br />
am Schluss stand die Rangliste<br />
fest und die Urkunden,<br />
mit Namen und Rang versehen,<br />
konnten verteilt werden.
39/2006<br />
Als sich <strong>der</strong> Mittag voller Action<br />
und PS langsam dem Ende<br />
zuneigte, wollte man den<br />
Tag ein wenig gemütlicher<br />
ausklingen lassen. Nicht zu<br />
letzt um unsere lädierten Knochen<br />
und Muskeln zu kurieren.<br />
Im Waldhaus wurden wir von<br />
<strong>der</strong> Waldhausabwartin Verena<br />
Kaufmann mit einem Apéro<br />
begrüsst. Die Diskussionen<br />
um den umstrittenen Sieg<br />
beim Go-Kart-Rennen <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>vertreter<br />
waren auch<br />
da noch in vollem Gange. Unseren<br />
Altersgenossen, die den<br />
Nachmittag nicht mit uns<br />
verbringen konnten, berichteten<br />
wir sofort über das spannende<br />
Rennspektakel, das<br />
sich auf dem „kleinen Nürnburgring“<br />
abgespielt hatte.<br />
<strong>Gemeinde</strong>ammann Bernadette<br />
Favre weihte uns mit einer<br />
kurzen Ansprache in die<br />
Rechte und Pflichten ein, die<br />
das Erwachsenensein mit sich<br />
bringt und gab uns für die Zukunft<br />
ein kurzes aber aus-<br />
GEMEINDE<br />
sagekräftiges Sprichwort des<br />
legendären Winston Churchill<br />
auf den Weg: "Never, never,<br />
never give up!“<br />
Doch da war ja noch ein reichlich<br />
angerichtetes Abendessen<br />
vorbereitet: Salate, Fleisch,<br />
Würste, Brot und zum Schluss<br />
das Dessert, alles wan<strong>der</strong>te<br />
reichlich in unsere Mägen und<br />
wir genossen es in vollen Zügen.<br />
<strong>Der</strong> Gemein<strong>der</strong>at nutzte den<br />
Abend, um den zukünftigen<br />
Stimmbürgern die Aufgaben<br />
und Tätigkeiten rund um die<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Wallbach</strong> näher zu<br />
bringen.<br />
Doch langsam aber sicher<br />
neigte sich <strong>der</strong> Tag dem Ende<br />
zu und wir denken, allen Anwesenden<br />
wird unsere Jungbürgerfeier<br />
in guter Erinnerung<br />
bleiben.<br />
Wir danken im Namen <strong>der</strong><br />
Jungbürger dem Gemein<strong>der</strong>at<br />
für dieses unvergessliche Erlebnis.<br />
13
14 SCHULE<br />
39/2006<br />
Wechsel in <strong>der</strong> Schulleitung <strong>Wallbach</strong><br />
Judith Stu<strong>der</strong><br />
Liebe Einwohnerinnen und<br />
Einwohner<br />
Wie Sie vielleicht im Bezirksanzeiger<br />
in einer kurzen Mitteilung<br />
gelesen haben, hat es<br />
auf das neue Schuljahr hin in<br />
<strong>der</strong> Schulleitung <strong>Wallbach</strong> einen<br />
Wechsel gegeben.<br />
Eva Davanzzo, die erste<br />
Schulleiterin in <strong>Wallbach</strong> und<br />
meine Vorgängerin, hat neu<br />
ein Schulleitungspensum von<br />
100% in Veltheim übernommen.<br />
In ihrem ersten Jahr hat<br />
sie viel wertvolle Vor- und Aufbauarbeit<br />
geleistet, von <strong>der</strong> ich<br />
als ihre Nachfolgerin nun profitieren<br />
kann. Ich möchte ihr an<br />
dieser Stelle ganz herzlich dafür<br />
danken.<br />
Wer ist sie nun, die neue<br />
Schulleiterin?<br />
Nachdem ich mich bereits in<br />
den ‚Schuelhus-News’ vorgestellt<br />
habe, sollen auch<br />
‚Nichteltern’ erfahren, wer neu<br />
die Schule <strong>Wallbach</strong> leitet.<br />
Offen, kommunikativ, aktiv, lebensfroh,<br />
manchmal auch etwas<br />
hartnäckig, dies ein paar<br />
Stichworte, wie ich mich selber<br />
einschätzen würde.<br />
Meine Schulzeit verbrachte ich<br />
„äne am Bärg“ in Aarburg, Aarau<br />
und Brugg.<br />
Für meinen Erstberuf als TW-<br />
Lehrerin besuchte ich in Brugg<br />
das Seminar. Zu jener Zeit<br />
mussten wir während <strong>der</strong> Ausbildung<br />
noch in den Landdienst<br />
und so kam ich zum<br />
ersten Mal ins Fricktal, und<br />
das im Herbst. Zwei Wochen<br />
habe ich bei strahlendem Sonnenschein<br />
Zwetschgen gepflückt<br />
und zu Hause war es<br />
immer grau und neblig. Dies<br />
bewog mich, eine Stelle an<br />
<strong>der</strong> Sonne zu suchen und so<br />
kam ich nach Frick. Als TW-<br />
Lehrerin unterrichtete ich vor<br />
allem Oberstufenschülerinnen<br />
in Frick und später in Rheinfelden.<br />
Gleichzeitig betreute ich<br />
Praktikantinnen, war in <strong>der</strong><br />
Lehrerinnenweiterbildung als<br />
Kursleiterin tätig und bildete<br />
mich berufsbegleitend als Erwachsenenbildnerin<br />
aus.<br />
In diese Zeit fällt auch die Familiengründung.<br />
Zusammen<br />
mit meinem Mann und zwei<br />
Kin<strong>der</strong>n im Jugendalter wohne<br />
ich in Magden und geniesse<br />
noch immer die Sonne.<br />
Vor rund 15 Jahren erwarb ich<br />
mir in einem Son<strong>der</strong>kurs das<br />
Primar- und Reallehrerpatent.<br />
Seither unterrichte ich mit viel<br />
Freude auf <strong>der</strong> Mittelstufe im<br />
Jobsharing. Ich war in dieser<br />
Zeit 8 Jahre als Rektorin in<br />
Stein und Ueken tätig.<br />
Da ich jemand bin, <strong>der</strong> nicht<br />
stehen bleiben will, habe ich<br />
mich immer intensiv mit den<br />
Entwicklungen rund um die<br />
Schule beschäftigt. Zusammen<br />
mit Kolleginnen und Kollegen,<br />
Schülerinnen und<br />
Schülern, Eltern und Behörden<br />
an <strong>der</strong> Entwicklung einer<br />
offenen, lebendigen und zukunftsgerichteten<br />
Schule zu<br />
arbeiten, war und ist mein Ziel.<br />
Nach mehrjähriger Rektoratstätigkeit<br />
und dem Nachdiplomkurs<br />
an <strong>der</strong> Pädagogischen<br />
Hochschule, habe ich im Dezember<br />
2005 meine Ausbildung<br />
zur Schulleiterin abgeschlossen<br />
und mich nach einer<br />
Stelle umgeschaut. Hier in<br />
<strong>Wallbach</strong> habe ich nun eine<br />
für mich ideale Stelle gefunden.<br />
Meine 50% Tätigkeit als<br />
Schulleiterin habe ich im August<br />
begonnen. Ich kann daher<br />
noch keinen Bericht ‚100<br />
Tage im Amt’ schreiben. So<br />
viel kann ich aber jetzt schon<br />
sagen: Ich fühle mich wohl in<br />
<strong>Wallbach</strong> und freue mich auf<br />
eine gute Zusammenarbeit mit<br />
einem engagierten Team, mit<br />
offenen Eltern, innovativen<br />
Behörden, interessierten Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern<br />
und ich freue mich auch auf<br />
die vielen fröhlichen Schülerinnen<br />
und Schüler.<br />
Ich wünsche Ihnen und mir<br />
eine Schule, an <strong>der</strong> alle Beteiligten<br />
sagen können: „Wir fühlen<br />
uns wohl hier, wir werden<br />
geför<strong>der</strong>t, können lernen - wir<br />
haben eine lebendige, offene,<br />
fortschrittliche und entwicklungsorientierte<br />
Schule!“<br />
Damit das möglich ist, brauchen<br />
wir auch die Unterstützung<br />
und das Interesse <strong>der</strong><br />
ganzen Dorfbevölkerung. Die<br />
Schule muss verankert sein im<br />
Dorf. Ich freue mich, wenn Sie<br />
als Einwohnerinnen und Einwohner<br />
Interesse zeigen an<br />
<strong>der</strong> Schule und uns unterstützen,<br />
denn die Kin<strong>der</strong> sind un-
39/2006<br />
sere Zukunft! Damit Sie sich in<br />
Zukunft intensiver und öfter<br />
über das Schulgeschehen informieren<br />
können, wird demnächst<br />
eine eigene Schulhomepage<br />
aufgeschaltet. Dort<br />
sollen einerseits die Eltern,<br />
wie auch die übrige Dorfbevölkerung<br />
nachlesen können,<br />
SCHULE / DORFSLEBEN<br />
was in <strong>der</strong> Schule alles passiert.<br />
Wir hoffen, dass Sie von diesem<br />
Angebot rege Gebrauch<br />
machen und freuen uns natürlich<br />
auch über Rückmeldungen.<br />
Ideen austauschen, sich gegenseitig<br />
unterstützen und<br />
<strong>Wallbach</strong>er Feuerwehr<br />
im Wandel <strong>der</strong> Zeit<br />
Hanke Nobbenhuis<br />
Im 2007 wird die Feuerwehr <strong>Wallbach</strong> 200<br />
Jahre jung. Wenn man durch die verschiedenen<br />
Chroniken und Zeitungen von den letzten 200<br />
Jahren stöbert, merkt man die grosse<br />
Entwicklung, die die Feuerwehr durchgemacht<br />
hat. Die erste mobile Handdruckspritze war<br />
damals anfangs 1808 eine wichtige<br />
Anschaffung für unser Dorf. Das Feuerwehrmagazin<br />
ist nicht zu vergleichen mit dem ersten<br />
"Feuerwehrraum", welcher sich im ersten Stock<br />
<strong>der</strong> alten Schule befand. Auch die Feuerwehr-<br />
sich wohlwollend begegnen;<br />
dass dies zum Wohle <strong>der</strong><br />
Schule und vor allem <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
hier in <strong>Wallbach</strong> gelebt<br />
wird, wünsche ich mir und darauf<br />
freue ich mich auch.<br />
männer (o<strong>der</strong> muss man jetzt sogar Feuerwehrmenschen<br />
sagen?) sind im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />
immer wie<strong>der</strong> zu an<strong>der</strong>en Ansichten gelangt.<br />
Das Ziel ist aber über die Jahre das gleiche<br />
geblieben: Retten - halten - löschen.<br />
Um den Lesern des <strong>Wallbach</strong>ers die Feuerwehr<br />
ein bisschen näher zu bringen, wird ab dem<br />
nächsten <strong>Wallbach</strong>er jeweils ein (Alt-)<br />
Feuerwehrkommandant vorgestellt.<br />
Die Feuerwehr Kommandanten in Original Feuerwehruniformen.<br />
Hintere Reihe von Links: Urs Hasler (amtieren<strong>der</strong> Feuerwehrkommandant), Heinrich<br />
Tscharner, Hanspeter Guarda<br />
Vor<strong>der</strong>e Reihe: Hans Kim, Hermann Wun<strong>der</strong>lin, August Kaufmann, Erhard von Arx<br />
15
16 DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
39/2006<br />
Schweizermeisterschaft im<br />
Seifenkistenrennen 2006 in <strong>Wallbach</strong><br />
Uwe Kaufmann<br />
Am 20. Mai 2006 führte <strong>der</strong><br />
TV <strong>Wallbach</strong> zum zweiten Mal<br />
eine Schweizermeisterschaft<br />
im Seifenkistenrennen durch.<br />
Wie man sich denken kann,<br />
bedurfte es für diesen Anlass<br />
einiges an Vorbereitung. Aus<br />
diesem Grund war dann auch<br />
ein Grossteil des gesamten<br />
Turnvereins bereits ab Donnerstag<br />
im Einsatz. Diverse<br />
Lokalitäten mussten vorbereitet<br />
und eingerichtet werden.<br />
Am Freitag wurden dann die<br />
restlichen Arbeiten erledigt,<br />
sowie die Rennstrecke eingerichtet.<br />
So musste zum Beispiel<br />
eine Gruppe 120 Strohballen<br />
in Plastiksäcke abpacken<br />
und auf einen Anhänger<br />
verladen. Dieser wurde dann<br />
anschliessend von Möhlin<br />
nach <strong>Wallbach</strong> transportiert.<br />
Diese Strohballen dienten in<br />
<strong>der</strong> Hauptsache zur Streckensicherung,<br />
wurden aber auch<br />
als Hin<strong>der</strong>nisse verwendet,<br />
welche dann im Rennen umfahren<br />
werden mussten.<br />
Übrigens, die ersten Teilnehmer<br />
sind bereits am Freitagabend<br />
in <strong>Wallbach</strong> eingetroffen<br />
und haben sich im Startgebiet<br />
häuslich eingerichtet und<br />
nie<strong>der</strong>gelassen.<br />
Am Samstag war früh aufstehen<br />
angesagt. Bereits um<br />
7.00 Uhr waren einige vom<br />
TV wie<strong>der</strong> im Einsatz. Es<br />
mussten noch diverse Arbeiten<br />
verrichtet werden.<br />
Eine Gruppe platzierte die<br />
Strohballen entlang <strong>der</strong> Strecke,<br />
eine an<strong>der</strong>e mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Rennleitung, <strong>der</strong> Lista, welche<br />
in <strong>der</strong> Zwischenzeit ebenfalls<br />
eingetroffen war, verlegte<br />
die Kabel für die Lautsprecheranlage,<br />
sowie <strong>der</strong> Zeitnahme.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> Zeit sind immer<br />
mehr Rennteilnehmer aus <strong>der</strong><br />
ganzen Schweiz und zum Teil<br />
aus Österreich eingetroffen.<br />
Die Spannung steigt, was<br />
wird das Wetter machen,<br />
bleibt es trocken o<strong>der</strong> kommt<br />
<strong>der</strong> Regen? Können wir<br />
pünktlich um 10.00 Uhr mit<br />
dem ersten Lauf beginnen?<br />
Dann war es so weit,<br />
unsere Speakerin, Bernadette<br />
Favre, hat soeben<br />
das Rennen als<br />
eröffnet erklärt und den<br />
Start des ersten Fahrers<br />
angekündigt. Von nun<br />
an ging es Schlag auf<br />
Schlag, ein Fahrer nach<br />
dem An<strong>der</strong>en traf im<br />
Ziel ein. Unsere Transportmannschaft<br />
hatte alle Hände<br />
voll zu tun, aber dank einer<br />
guten Organisation, den<br />
richtigen Fahrzeugen und dem<br />
Einsatz aller, hatte sie die<br />
Situation zu je<strong>der</strong> Zeit unter<br />
Kontrolle.<br />
Knapp vor 12.00 Uhr waren<br />
dann alle Fahrer im Ziel, so<br />
dass pünktlich die Mittagspause<br />
eingehalten und die Fahrer<br />
und Helfer sich in <strong>der</strong> gut geführten<br />
Küche verpflegen<br />
konnten.<br />
<strong>Der</strong> Start für den zweiten Lauf<br />
war auf 13.00 Uhr angesetzt.<br />
Es wurde pünktlich gestartet,<br />
lei<strong>der</strong> spielte das Wetter jetzt<br />
aber nicht mehr mit. Es traten<br />
immer wie<strong>der</strong> Regengüsse<br />
auf. Aber we<strong>der</strong> Fahrer noch<br />
Zuschauer liessen sich dadurch<br />
aufhalten.
39/2006<br />
<strong>Der</strong> dritte und letzte Lauf fand<br />
dann wie<strong>der</strong> im trockenen<br />
statt. Alle Fahrer sind gesund<br />
und ohne Unfall im Ziel angekommen.<br />
Die Siegerehrung war für<br />
18.00 Uhr vorgesehen. Sie<br />
wurde von <strong>der</strong> Rennleitung<br />
<strong>der</strong> Lista durchgeführt.<br />
In einer separat geführten Kategorie<br />
wurde auch <strong>der</strong> Regionalsieger<br />
ermittelt. Lei<strong>der</strong> hatten<br />
wir aus <strong>der</strong> Region nur 9<br />
Fahrer am Start und wir wünschen<br />
uns, dass sich dies für<br />
die Zukunft ins Positive verän<strong>der</strong>n<br />
wird.<br />
Ich möchte es an dieser Stelle<br />
Rangliste <strong>der</strong><br />
Schweizermeisterschaft<br />
Rang 1: Mario Muff<br />
Rang 2: Nico Reisch<br />
Rang 3: Daniel Wattinger<br />
DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
nicht unterlassen, allen Beteiligten,<br />
Sponsoren und HelferInnen<br />
vor und hinter <strong>der</strong><br />
„Bühne“ recht herzlich für ihren<br />
unermüdlichen Einsatz zu<br />
danken. Nur dank <strong>der</strong> Hilfe aller<br />
kann ein solcher Anlass<br />
zum Erfolg führen.<br />
Was uns ganz beson<strong>der</strong>s<br />
freut, sind Äusserungen wie<br />
von einem Fahrer: „das do in<br />
<strong>Wallbach</strong> isch die geilschti<br />
Strecki uf dr ganze Dur“ o<strong>der</strong><br />
ein Auszug aus dem Internet:<br />
„In <strong>der</strong> Mittagspause konnte<br />
man sich in <strong>der</strong> Festwirtschaft<br />
köstlich verpflegen. Als Dessert<br />
stand ein grosses und<br />
vielfältiges Kuchenbuffet be-<br />
Rangliste <strong>der</strong><br />
Regionalmeisterschaft<br />
Rang 1: Michael Hanousek<br />
Rang 2: Alessandro Finazzi<br />
Rang 3: Marius Pietsch<br />
reit. Ein grosses Kompliment<br />
an die <strong>Wallbach</strong>er Kuchen<br />
und Tortenbäckerinnen.“<br />
„Für die gute Organisation<br />
vom TV <strong>Wallbach</strong> mit seinen<br />
Helfern möchten wir uns im<br />
Namen aller Fahrerfamilien<br />
recht herzlich bedanken.“<br />
Solche Aussagen geben immer<br />
wie<strong>der</strong> eine Bestätigung<br />
dafür, dass die ganzen Mühen<br />
und Anstrengungen nicht vergebens<br />
waren.<br />
Aus diesem Grund haben wir<br />
bereits für das Jahr 2007 den<br />
Termin für das nächste Rennen<br />
in <strong>Wallbach</strong> im <strong>Der</strong>bykalen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Lista wie<strong>der</strong> platziert.<br />
<strong>Der</strong> Anlass ist für den<br />
Samstag,<br />
den 03. Juni 2007<br />
vorgesehen.<br />
Weitere Angaben und Bil<strong>der</strong><br />
zum Seifenkistenrennen<br />
in <strong>Wallbach</strong> finden sie<br />
unter<br />
www.seifenkisten.ch/<br />
service/bil<strong>der</strong>+berichte/<br />
wallbach<br />
17
18 DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
39/2006<br />
Jungpontonier Schweizermeisterschaft in Wangen a. Aare<br />
Vize-Schweizermeistertitel für<br />
Tobias Koch und David Kaufmann<br />
Rolf Herzog<br />
Am 19. August fanden in Wangen an <strong>der</strong> Aare<br />
die Schweizermeisterschaften <strong>der</strong> Jungpontoniere<br />
statt. Bei idealen äusseren Bedingungen<br />
und einem konstanten Wasserstand fanden die<br />
jungen Sportlerinnen und Sportler einen technisch<br />
anspruchsvollen Wettkampfparcours vor.<br />
Trotz <strong>der</strong> kurzen Vorbereitungszeit nach den<br />
Sommerferien zeigte <strong>der</strong> <strong>Wallbach</strong>er Nachwuchs<br />
erfreuliche Leistungen. Von den neun<br />
angetretenen Fahrerpaaren erreichten fünf<br />
Schiffe die begehrte Kranzauszeichnung. Überstrahlt<br />
wurde das sehr gute Gesamtergebnis<br />
eindeutig vom 2. Platz von Tobias Koch/David<br />
Kaufmann in <strong>der</strong> Kat.1. Mit dem Gewinn des<br />
Vize-Schweizermeistertitels krönten die beiden<br />
ihre hervorragende Saison 2006. Weitere<br />
Kranzresultate von Simon Kaufmann/Alain<br />
Koch, Severin Guarda/Nicola Jegge in <strong>der</strong> Kat.<br />
1 sowie Dominik Habiger/Michael Wehrli und<br />
Mario Guarda/Tom Hasler in den Kategorien 2<br />
und 3 zeigen auf, dass es mit dem Nachwuchs<br />
in den <strong>Wallbach</strong>er Reihen nicht so schlecht bestellt<br />
ist.<br />
Nebst dem Wettkampf auf dem Wasser fanden<br />
gleichzeitig auch noch Schnürwettkämpfe statt,<br />
an welchen sich regelmässig auch einige <strong>Wallbach</strong>er<br />
Jungfahrerinnen und Jungfahrer beteiligen.<br />
Mit <strong>der</strong> nötigen Übung und etwas Geschick<br />
lassen sich schnell einmal ganz passable Zeiten<br />
erreichen. Es gilt unter Zeitdruck einen Parcours<br />
mit 2 Bünden und 8 Knoten möglichst fehlerfrei<br />
zu absolvieren. Fehler sowie ungenügende<br />
Weiten im Spanntauwerfen werden in Zeitzuschläge<br />
umgerechnet. Tobias Koch und Tommy<br />
Gerber erreichten im Einzelschnüren jeweils<br />
den Kranz, während Tobias Koch zusätzlich<br />
noch die Kombinationswertung Fahren/Schnüren<br />
gewann. In dieser Wertung erreichte auch<br />
David Kaufmann eine Kranzauszeichnung.<br />
Nicht zu vergessen sind auch diejenigen, welche<br />
sich noch nicht unter die „Kranzfahrer“ reihen<br />
konnten. Sie zeigten allesamt für ihr Alter<br />
gute bis sehr gute Ansätze. Mit etwas mehr Erfahrung<br />
ist es nur eine Frage <strong>der</strong> Zeit, bis auch<br />
sie vor die Ehrendamen treten dürfen.<br />
Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer samt<br />
Betreuer möchten sich an dieser Stelle für die<br />
tolle Unterstützung durch angreiste Eltern und<br />
Freunde recht herzlich bedanken. Die Wettkampfsaison<br />
wird nun am Samstag, 2. September<br />
ab 9 Uhr morgens mit <strong>der</strong> Jungpontonierprüfung<br />
sowie dem Endfahren am Nachmittag<br />
offiziell abgeschlossen.<br />
Interessierte sind herzlich eingeladen, diesen<br />
Anlässen beim <strong>Wallbach</strong>er Depot beizuwohnen.
39/2006<br />
Auszug aus <strong>der</strong> Rangliste:<br />
Fahren:<br />
Kat. 1<br />
2. Tobias Koch/David Kaufmann<br />
9. Simon Kaufmann/Alain Koch<br />
13. Severin Guarda/Nicola Jegge<br />
(alle mit Kranz)<br />
44. Josefine Kaufmann/Ramona Wehrli<br />
Kat. 2<br />
18. Dominik Habiger/Michael Wehrli<br />
(mit Kranz)<br />
28. Dominik Habiger a.K./Sonja Körkel<br />
38. Tommy Gerber/Sebastian Kaufmann<br />
56. Jegge Deborah/Jegge Jessica<br />
Kat. 3<br />
14. Mario Guarda/Tom Hasler<br />
(mit Kranz)<br />
Schnüren<br />
Kat. 1<br />
5. Tobias Koch<br />
(mit Kranz)<br />
17. Sebastian Kaufmann<br />
22. David Kaufmann<br />
Kat. 2<br />
13. Tommy Gerber<br />
(mit Kranz)<br />
15. Jessica Jegge<br />
Kat. 3<br />
16. Tom Hasler<br />
DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
Kombination:<br />
Kat. 1<br />
1. Tobias Koch<br />
9. David Kaufmann<br />
(alle mit Kranz)<br />
17. Sebastian Kaufmann<br />
Kat. 2<br />
18. Tommy Gerber<br />
23. Jessica Jegge<br />
Kat 3<br />
13. Tom Hasler<br />
19
20 DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
39/2006<br />
Pfadi - Familientag,<br />
Samstag 17. Juni 2006<br />
Bruno Gasser<br />
Am 17. Juni stand <strong>der</strong> alljährliche Familientag<br />
auf dem Programm <strong>der</strong> Pfadiabteilung Erdmändli.<br />
In schon gewohnter Art und Weise durften<br />
wir uns einmal mehr vom Elternratsmitglied<br />
Angy Ehrlich durch diesen Tag leiten lassen.<br />
Auch dieses Jahr hat sie uns wie<strong>der</strong> mit dem<br />
von ihr bekannten Ideenreichtum in eine neue<br />
Welt, besser gesagt, die Unterwelt von Aarau,<br />
geführt.<br />
Nachdem wir in Aarau angekommen waren,<br />
wurden wir von einer Leiterdelegation <strong>der</strong> Pfadi<br />
St. Georg Aarau in Empfang genommen und in<br />
die Geschichte <strong>der</strong> Meyer'schen Stollen eingeführt.<br />
Diese wurden vom Industriellen und Seidenfabrikant<br />
Johann Rudolf Meyer junior etwa um<br />
1790 während Jahren im Geheimen unter<br />
Aarau gegraben. Ziel war es, die Kraft <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Grundwasserströme zu seinen<br />
Zwecken, dem Antrieb eines Wasserrades mit<br />
einer Leistung von ca. 2 PS, auszunutzen.
39/2006<br />
Ausgerüstet mit hohen Gummistiefeln, Regenjacken,<br />
Klei<strong>der</strong>n welche schmutzig werden durften<br />
sowie Stirn- und Taschenlampen, bestiegen<br />
wir das Stollenwerk welches sich ca. 15 – 20 m<br />
im Untergrund befindet. Diese Stollen erstrecken<br />
sich gesamthaft über mehrere Kilometer,<br />
sind weit verästelt und verfügen über verschiedene<br />
Niveaus. Bis vor wenigen Jahren wusste<br />
man nicht, wo diese verliefen und heute noch<br />
„leidet“ Aarau unter diesen illegal erstellten Stollen.<br />
So geschahen immer wie<strong>der</strong>, im Nachhinein<br />
mit etwas schmunzeln betrachtet, son<strong>der</strong>bare<br />
Ereignisse. Opfer sind immer wie<strong>der</strong><br />
die Tiefbauunternehmen. Beim Bau <strong>der</strong> Aarauer<br />
Post vor Jahren brach ein Baufahrzeug plötzlich<br />
in einen Stollen und befand sich dadurch rund<br />
15 m tiefer als geplant. Bei <strong>der</strong> in den vergangenen<br />
Jahren erstellten Umfahrung <strong>der</strong> Aarauer<br />
Altstadt wurden Unmengen von Beton in eine<br />
Baugrube gegossen bis Sachverständige einmal<br />
mehr feststellen mussten, dass man einmal<br />
mehr auf Meyer’sche Stollen gestossen war.<br />
Nach etwas mehr als einer Stunde waren alle<br />
hör- und sichtbar froh, die Enge und hohe Luftfeuchtigkeit<br />
wie<strong>der</strong> verlassen zu können. Wer<br />
sich nicht nasse Füsse und Hosen geholt hatte,<br />
war infolge <strong>der</strong> extremen Luftfeuchtigkeit und<br />
<strong>der</strong> dichten Bekleidung bis auf die Unterwäsche<br />
verschwitzt.<br />
Nach <strong>der</strong> obligaten „Grossputzete“ an Stiefeln<br />
und Klei<strong>der</strong>n machten wir uns wie<strong>der</strong> auf den<br />
Heimweg nach <strong>Wallbach</strong>, um den zweiten und<br />
sicherlich auch gemütlicheren Teil des Familien-<br />
DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
tages zu verbringen. Während <strong>der</strong> Grill kräftig<br />
eingeheizt wurde, erfrischten wir uns mit einem<br />
verdienten Apéro. Am späteren Nachmittag und<br />
Abend wurde zusammen gesessen und bei<br />
feinen Grilladen, Wein und Dessert so manch<br />
eine Geschichte erzählt, bis dann die einbrechende<br />
Nacht viel zu früh für allgemeine<br />
Aufbruchstimmung sorgte.<br />
Wir dürfen gespannt sein in welche Welt uns<br />
Angy im nächsten Jahr führen wird, - ist sie<br />
doch schon wie<strong>der</strong> am Recherchieren.<br />
21
22 DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
39/2006<br />
Bruno Gasser<br />
Gottschalk-Brü<strong>der</strong><br />
19. Spiel ohne Grenzen<br />
"Wetten dass …"<br />
Die Farbigsten vom Planet<br />
Einsatz Total ….immer kräftig ziehen
39/2006<br />
Sieger Kat. 1 (1.-3 Kl.)<br />
"Gottschalk-Brü<strong>der</strong>"<br />
DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
Murmi führt Regie<br />
<strong>Der</strong> Wan<strong>der</strong>pokal konnte<br />
erfolgreich nach zwei<br />
Jahren Abwesenheit bei<br />
<strong>der</strong> Pfadi Tierstein in Stein,<br />
durch die Pfa<strong>der</strong> unserer<br />
Abteilung zurück erobert<br />
werden.<br />
Sieger <strong>der</strong> Kat. 3<br />
(7.-9.Kl.)<br />
„Gottschalks“<br />
Sieger <strong>der</strong> Kat. 2 (4-6.Kl.)<br />
und Originalitätspreis<br />
„Die Farbigsten vom Planet“<br />
Crazy-Girls Die Yu-Gi-Oh’s Pfadi Kids Piraten-Bande<br />
.... und dann war da noch die Saalwette „ Aus Männlein wird Weiblein und umgekehrt“<br />
23
24 DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
39/2006<br />
Trari Trara, die Post ist da …<br />
Markus Zeugin<br />
Die Poststelle <strong>Wallbach</strong> hat<br />
einen neuen Posthalter, nachdem<br />
die Familie Schürch bereits<br />
im letzten Jahr in den<br />
wohlverdienten Ruhestand gehen<br />
durfte.<br />
Markus Zeugin heisst <strong>der</strong><br />
neue Mann, welcher am 3. Juli<br />
2006 seinen ersten Arbeitstag<br />
auf <strong>der</strong> Poststelle 4323 <strong>Wallbach</strong><br />
verbracht hat. Er arbeitet<br />
bereits seit 21 Jahren für die<br />
Schweizerische Post, war<br />
aber die letzten 17 Jahre im<br />
Briefzentrum Basel tätig. Dort<br />
umfasste sein Arbeitsgebiet<br />
die Organisation <strong>der</strong> Briefkastenleerung<br />
<strong>der</strong> Stadt Basel<br />
sowie das korrekte Erstellen<br />
<strong>der</strong> diversen Statistiken aus<br />
dem Betrieb eines Briefzentrums.<br />
Auch die Kundenbetreuung<br />
oblag seinem Aufgabengebiet.<br />
Und in diesem<br />
Bereich ist nun die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
grösser geworden, seit<br />
er als Poststellenleiter in <strong>Wallbach</strong><br />
fungiert.<br />
„Ich freue mich, für die Einwohnerinnen<br />
und Einwohner<br />
von <strong>Wallbach</strong> und Mumpf die<br />
Poststelle öffnen zu dürfen<br />
und versuche, Sie nach bestem<br />
Wissen und Gewissen zu<br />
bedienen. Dies ist für mich,<br />
<strong>der</strong> lange nicht mehr hinter<br />
dem Schalter gestanden hat,<br />
eine neue Aufgabe, die ich<br />
gerne angetreten habe. Denn<br />
ich habe bisher auch seitens<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung viel Entgegenkommen<br />
gespürt.“ So lässt<br />
sich <strong>der</strong> frischgebackene<br />
Poststellenleiter nach einem<br />
guten Monat Einsatz zitieren.<br />
Wenn er die Post am Abend<br />
schliesst, geht er gerne zu seiner<br />
Familie o<strong>der</strong> er besucht<br />
einen Fussballmatch des FCB;<br />
o<strong>der</strong> er tobt sich bei einem<br />
Badmintonspiel aktiv aus.<br />
Nach <strong>der</strong> klassischen Postlehre<br />
mit Schalter und Back-<br />
Office-Ausbildung durfte Markus<br />
Zeugin je ein Jahr in Lausanne<br />
und Lugano auf einer<br />
Poststelle verbringen, ehe er<br />
zurück in Basel im Briefzentrum<br />
eingesetzt wurde. Durch<br />
mehrmonatiges Reisen nach<br />
seiner Ausbildung konnte er<br />
neben Französisch und Italienisch<br />
auch Englisch und Spanisch<br />
in <strong>der</strong> Praxis anwenden.<br />
„Man verlernt eine Sprache<br />
nicht ganz, aber wenn sie<br />
nicht aktiv gepflegt wird, geht<br />
schon viel – auch Wesentliches<br />
– verloren“ meint<br />
<strong>der</strong> neue „<strong>Wallbach</strong>er“ Posthalter<br />
und plant deshalb immer<br />
wie<strong>der</strong> mal eine Ferienwoche<br />
im Ausland.<br />
<strong>Der</strong> neue Mann freut sich aber<br />
auch, dass er bei <strong>der</strong> täglichen<br />
Arbeit durch das bewährte<br />
Team unterstützt wird. So wird<br />
auch Frau Barbara Hofmann<br />
ab September wie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />
Poststelle <strong>Wallbach</strong> anzutreffen<br />
sein. Ebenso nennen<br />
möchte er auch die Zustellbotinnen<br />
und –boten, die ihn immer<br />
gut unterstützt haben, sowie<br />
die weiteren Mitarbeiter<br />
des Teams von <strong>Wallbach</strong>, welche<br />
ihn in seiner bisherigen<br />
Amtszeit über die Gewohnheiten<br />
seiner neuen Kundschaft<br />
informieren durften. „<strong>Der</strong> persönliche<br />
Kontakt mit <strong>der</strong> Kundschaft<br />
ist mir wichtig“ verlautet<br />
Markus Zeugin, weshalb er<br />
auch selber weiterhin den<br />
Schalterdienst besorgen will<br />
und so den Fortbestand <strong>der</strong><br />
Poststelle <strong>Wallbach</strong> sichern<br />
möchte. „O<strong>der</strong> haben Sie gewusst,<br />
dass die Schweizerische<br />
Post neben den postalischen<br />
Dienstleistungen auch<br />
Hypotheken o<strong>der</strong> Lebensversicherungen<br />
anbietet? O<strong>der</strong><br />
kennen Sie unser Lotterie-<br />
Angebot? Gerne würde die<br />
Poststelle <strong>Wallbach</strong> für Sie<br />
auch eine Lotto-Annahmestelle<br />
führen, aber das ist nur<br />
möglich, wenn wir auch einen<br />
gewissen Umsatz an Lotterieprodukten<br />
erzielen. Jedenfalls<br />
freue ich mich auch in Zukunft,<br />
für Sie da zu sein und bedanke<br />
mich für das Vertrauen<br />
und die Unterstützung Ihrerseits.“
39/2006<br />
Ein Dorf ohne Zeit<br />
Urs Thomann<br />
Ist es Ihnen in <strong>der</strong> letzten Zeit auch so ergangen wie<br />
mir?<br />
Schnell noch einen Blick zur Kirchenuhr: Bin ich<br />
noch rechtzeitig? Reicht es noch?<br />
Aber ich müsste es ja wissen, dass mir nur leere<br />
Zifferblätter ins Auge springen.<br />
<strong>Der</strong> Turm ist bis über die Spitze eingerüstet und das<br />
Kreuz ist auch weg, denn die Zeit geht auch nicht<br />
spurlos an <strong>der</strong> Zeitanzeige vorbei. Schmutzige<br />
Zeiger und Zifferblätter mussten wie<strong>der</strong> einmal<br />
gereinigt werden. Auch nagte <strong>der</strong> Rost an manchen<br />
Stellen am Kreuz (es war nicht alles Gold was<br />
glänzte), das kam aber erst im Zuge <strong>der</strong> Renovation<br />
zum Vorschein. Da bereits ein Gerüst um die Kirche<br />
stand, war es fast eine Kleinigkeit, das Kreuz zu<br />
entfernen und einer Erneuerung zu unterziehen,<br />
somit wird mit <strong>der</strong> gesamten Aussenrenovation die<br />
Werterhaltung des Gebäudes gesichert.<br />
DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
Bald schon wird ein grosser Kran auffahren<br />
und das neu vergoldete Kreuz, ein<br />
Wahrzeichen unseres Dorfes, wie<strong>der</strong> auf<br />
das Kirchdach aufsetzen. Auch <strong>der</strong> Blick zur<br />
Uhr wird uns dann wie<strong>der</strong> sagen, ob wir<br />
noch zeitig sind. Doch nutzen wir die<br />
zeitlose Zeit, um etwas Zeit für uns zu<br />
haben!<br />
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26 MEINUNGEN UND GEDANKEN<br />
39/2006<br />
Nachbars-Katzen<br />
Werner Gabathuler<br />
Da sitze ich ganz allein, keine Katze streicht mit<br />
hochgestelltem Schwanz schnurrend um meine<br />
Beine, um mich zu beeinflussen. O<strong>der</strong> bin ich<br />
voreingenommen, wenn ich bekenne: Tiere, ob<br />
gross o<strong>der</strong> klein, als Lebewesen zu betrachten<br />
und wo nötig zu schützen?<br />
Begeisterung pur bei Nachbars (Bugmann):<br />
zwei junge Katzenbüsi werden stolz herum gezeigt.<br />
Katzenfalle, Tierarzt usw, diesen Katzen<br />
darf es an nichts fehlen, es geht ihnen bestens.<br />
So wachsen die zwei kleinen Dinger zu stattlichen<br />
Katzen heran und nehmen, wie könnte es<br />
an<strong>der</strong>s sein, auch die nähere Umgebung für<br />
sich in Anspruch. Ich amüsiere mich, wenn sie<br />
sich balgen, spielen und tollen, darf zusehen<br />
wie sie die ersten Jagdversuche auf Mäuse und<br />
Vögel machen. Sie verbreiten so viel Lebenslust<br />
und Natürlichkeit, ich freunde mich mit den<br />
Biestern an, und sie danken mir mit ihrem Zutrauen.<br />
Hallo Dieter<br />
Verena Zimmermann<br />
Hallo Dieter,<br />
darf ich mich vorstellen?<br />
Ich heisse Speedy, bin<br />
ein Tiger-Kater und wohne<br />
in <strong>der</strong> Roten Gasse<br />
21, bin 8 Jahre alt. Ich<br />
kenne die leidige Geschichte,<br />
wenn es darum geht, einen Platz zu<br />
suchen, wo ich ungestört mein Geschäft verrichten<br />
kann. Ich weiss aber auch, bei welchen<br />
Nachbarn ich willkommen bin. Jeden Tag mach<br />
ich meine Runde in <strong>der</strong> Roten Gasse, meistens<br />
auf <strong>der</strong> linken Seite <strong>der</strong> Strasse. Im Haus Nr. 25<br />
schaue ich jeden Tag ein- zweimal vorbei. Bis<br />
jetzt musste ich immer vorsichtig sein, denn bis<br />
vor kurzem wohnte da auch ein Kater, sein Name<br />
war Lumpi und er liebte es gar nicht, wenn<br />
Vreni o<strong>der</strong> Umberto mir einen Apéro servierten.<br />
Das Problem hat sich inzwischen gelöst, Lumpi<br />
ist jetzt im Katzenhimmel. Ich getraue mich jetzt<br />
schon in <strong>der</strong> Küche vorbei zu schauen, dann<br />
mach ich mich bei Vreni bemerkbar und dann<br />
gibt es was zu futtern! Bei mir zu Hause lieben<br />
sie es gar nicht, wenn ich dann mit vollem Magen<br />
komme und keinen Hunger mehr habe.<br />
Nun liegt es in <strong>der</strong> Natur,<br />
auch eine Katze muss mal.<br />
Soll ich mit einer Wasserpistole<br />
ihr grenzenloses<br />
Vertrauen wegspritzen?<br />
Denkste! Ein kleiner Klecks, wenn ich daran<br />
denke, was die Frauen auf sich genommen haben,<br />
die verwahrlosteN Katzen säuberten, zum<br />
Tierarzt brachten und sie füttern. Das war am<br />
Anfang sicher kein Honiglecken, Zeit und Geld<br />
so nebenher für geschundene Kreatur. Alle<br />
Achtung!! (Gelesen im <strong>Wallbach</strong>er)<br />
Zu <strong>der</strong> nicht ernstgemeinten Frage mit Gentechnologie<br />
<strong>der</strong>einst Katzen ohne Ausstoss zu erhalten,<br />
eine nicht ernstgemeinte Alternative:<br />
Nehmen wir die Spätheimkehrer vom Stammtisch,<br />
die ihr Geschäft an Hausmauern, an- und<br />
durch den Gartenhag erledigen (Asche auf mein<br />
weisses Haupt). Da müsste man nicht auf die<br />
Gentechnologie warten, mit einer kleineren o<strong>der</strong><br />
evt. grösseren Operation könnte da abgeholfen<br />
werden.<br />
Zum Geschäft: Da meine Leute keinen Garten<br />
haben, wo ich kratzen kann, suche ich mir natürlich<br />
an<strong>der</strong>e Plätze für mein Geschäft. Auch<br />
im Haus Nr. 25 lieben sie es nicht, wenn ich<br />
mich im frischen Gartenbeet hinsetze, dann<br />
wird in die Hände geklatscht und gerufen.<br />
Manchmal weiss ich wirklich nicht, wo ich hingehen<br />
soll, klar habe ich zu Hause eine Kiste,<br />
aber ich finde es viel schöner, wenn ich mein<br />
Geschäft in <strong>der</strong> freien Natur verrichten kann. Ich<br />
weiss gar nicht, was für einen Tipp ich dir geben<br />
kann, damit du Ruhe hast in deinem Garten.<br />
Vielleicht würde Kaffeesatz etwas nützen, habe<br />
es kürzlich in <strong>der</strong> Tierwelt gelesen! Ich glaube,<br />
es liegt einfach in <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Katze! Man<br />
kann schon sagen nimm es locker, aber bis jetzt<br />
gibt es noch keine zufrieden stellende Lösung<br />
des Problems. Wo ich mein Geschäft verrichte,<br />
bleibt weiterhin mein Geheimnis!!!!!!!<br />
Ich wünsche dir trotzdem einen schönen Sommer,<br />
vielleicht schreibe ich Dir wie<strong>der</strong> einmal,<br />
wenn sich eine Lösung gefunden hat.<br />
E ganz liebs Miau, Miau<br />
Speedy
39/2006<br />
MEINUNGEN UND GEDANKEN<br />
Sind Erdmändli Patrioten?<br />
Rita Bussinger<br />
Bis jetzt haben wir nie so recht an die Bewohner<br />
<strong>der</strong> Höhlen über den drei Bänkli geglaubt. Nun<br />
wissen wir seit Samstag, 12. August auf<br />
Sonntag 13. August, dass es sie gibt. Sie waren<br />
in <strong>der</strong> Hohlen Gasse unterwegs und wollten uns<br />
eine Freude bereiten. Feinsäuberlich haben sie<br />
unsere Blumen und Dekosachen auf Nachbars<br />
Gartenmauer aufgereiht, damit auch wir einmal<br />
unsere Sachen aus einem an<strong>der</strong>en Blickwinkel<br />
sehen konnten.<br />
Richtig künstlerisch war alles aufgestellt, nicht<br />
einmal <strong>der</strong> Regenschirm fehlte. Wir können uns<br />
vorstellen, wie die emsigen Männchen und<br />
Weiblein (sind Erdmännchen zweigeschlechtlich?)<br />
mit viel Gekicher die Sachen über die<br />
Strasse gewuschelt haben. Auch die Kirchgänger<br />
hatten ihre Freude an <strong>der</strong> Ausstellung.<br />
Nun stellt sich uns aber die Frage, ob Erdmännchen<br />
auch Patrioten sind, denn seither fehlt unsere<br />
Schweizerfahne. O<strong>der</strong> hoffen die Wichte<br />
auf den Europameistertitel im Fussball und haben<br />
dann schon vorgesorgt? Es war sicher sehr<br />
mühsam, die 1.5m mal 1.5m grosse Fahne den<br />
steilen Hang hinauf in die Höhlen zu schleifen.<br />
Erdmändli kommen bekanntlich heimlich in <strong>der</strong><br />
Nacht und bereiten uns <strong>Wallbach</strong>ern Freude<br />
und so hoffen wir, dass unsere Fahne in näch-<br />
ster Zukunft auch wie<strong>der</strong> an unserem Mast wehen<br />
darf.<br />
Falls die Erdmändli und Erdfraueli Lust auf einen<br />
Fahnenaufzug mit einem kleinen Umtrunk<br />
haben, können sie sich gerne bei uns melden,<br />
ansonsten kann man das verschwundene Korpus<br />
Delikti in tiefster Nacht bei uns vors Haus<br />
legen.<br />
Auf ein baldiges Treffen mit lustigen Gesellen<br />
und unserer Fahne hoffen Rolf und Rita Bussinger,<br />
Hohle Gasse 14, <strong>Wallbach</strong>.<br />
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28 DORFLEBEN / VEREINSLEBEN<br />
39/2006<br />
Gaby Hasler<br />
Datum: 02. Dezember 2006<br />
Ort: <strong>Gemeinde</strong>zentrum <strong>Wallbach</strong><br />
Dieses Jahr ist es wie<strong>der</strong> soweit!<br />
Herausgeber<br />
Redaktion WALLBACHER<br />
4323 <strong>Wallbach</strong><br />
Redaktion<br />
Bruno Grüter<br />
Irène Grüter<br />
Dieter Roth sen.<br />
Eva Thomann<br />
Hanke Nobbenhuis<br />
Kontaktadresse/Abo<br />
Redaktion WALLBACHER<br />
4323 <strong>Wallbach</strong><br />
Voranzeige<br />
5. Weihnachtsmarkt <strong>Wallbach</strong><br />
Wir stecken bereits in den Vorbereitungen für den 5. <strong>Wallbach</strong>er Weihnachtsmarkt<br />
und möchten allen Teilnehmern die Gelegenheit geben, sich oben<br />
aufgeführtes Datum vorzumerken.<br />
Anmeldungen werden bis 30. September 2006 entgegen genommen<br />
unter:<br />
Tel. 079 306 06 18 (Hasler Gaby) o<strong>der</strong><br />
Tel. 061 861 16 65 (Zimmermann Vreni).<br />
Wir würden uns freuen, wenn wie<strong>der</strong> sehr viele <strong>Wallbach</strong>er Ihre<br />
Hobbykünste<br />
präsentieren würden.<br />
Postkonto<br />
Nr. 20-141723-4<br />
Internet-Adresse<br />
www.<strong>der</strong>wallbacher.ch.vu<br />
<strong>der</strong>wallbacher@bluewin.ch<br />
Erscheinungsweise<br />
4 mal jährlich<br />
Auflage<br />
810 Exemplare<br />
Alle <strong>Wallbach</strong>er Haushalte<br />
Die Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung <strong>der</strong> Redaktion wie<strong>der</strong>.<br />
Für eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Redaktion keine Haftung.<br />
Redaktionsschluss<br />
Wir danken für die<br />
Einhaltung <strong>der</strong> Termine!<br />
13. November<br />
2006