Gem Brief 201101.pub - kreuzkirche.co.za

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28.02.2013 Aufrufe

“Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit zum Gebet, außer wenn du viel zu tun hast, dann nimm dir eine Stunde Zeit.’ Psychologen würden diesen Ratschlag des hl. Franz von Sales vermutlich als paradoxe Intervention bezeichnen. Hilfreich ist er auf jeden Fall. Ich habe Menschen beobachtet, die immer jammern, dass sie nicht zum Beten kommen, weil sie soviel zu arbeiten haben. Aber wenn ich genauer hingesehen habe, musste ich entdecken, dass es mit ihrer Arbeit gar nicht so weit her war. Sie haben zwar immer gearbeitet, aber es ist kaum etwas dabei herausgekommen. Sie waren immer beschäftigt. Aber wirklich viel haben sie nicht gleistet. Wenn die Herausforderungen durch die Arbeit größer sind, als unserem normalen Maß entspricht, so ist das für Franz von Sales ein Anlass, auch mehr zu beten als sonst. Wer viel arbeitet, muss auch viel beten, damit seine Arbeit gelingt. Das Gebet klärt meinen Geist, damit ich mich nicht blind in die Arbeit stürze. Es bringt mich in Berührung mit meiner wahren Mitte, damit die Arbeit dann wirklich aus der Mitte kommt. Im Gebet entdecke ich die innere Quelle des Heiligen Geistes. Wenn die Arbeit aus dieser inneren Quelle strömt, so werde ich nicht so leicht erschöpft. Denn die Quelle in mir ist unerschöpflich, weil sie göttlich ist. Wer sich von seiner Arbeit gestresst fühlt, der arbeitet aus eigener Kraft und nicht aus der Quelle des Heiligen Geistes. 12

Ich bin gestresst, wenn ich mich mit meiner Arbeit beweisen will und wenn ich nur mit eigener Kraft arbeite. Wenn die Arbeit aus der inneren Quelle herausströmt, kann ich viel arbeiten, ohne zu ermüden. Die Quelle wird immer von neuem ihr frisches Quellwasser einfließen lassen, so dass ich in der Arbeit nicht in einen unfruchtbaren Trott verfalle, sondern gegenwärtig bin und zugleich kreativ. Spiritualität hat immer auch mit Kreativität zu tun. Weil Stress ein spirituelles Problem, ist, braucht mehr Arbeit auch mehr Gebet. Nicht um der Arbeit zu entfliehen, sondern damit sie nicht in Routine verkommt, sondern mit Phantasie und Kreativität vollbracht wird. Anselm Grün 13 CJ Langenhoven

“Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit zum Gebet,<br />

außer wenn du viel zu tun hast, dann nimm dir eine Stunde<br />

Zeit.’<br />

Psychologen würden diesen Ratschlag des hl. Franz von Sales<br />

vermutlich als paradoxe Intervention bezeichnen. Hilfreich ist<br />

er auf jeden Fall.<br />

Ich habe Menschen beobachtet, die immer jammern, dass sie<br />

nicht zum Beten kommen, weil sie soviel zu arbeiten haben.<br />

Aber wenn ich genauer hingesehen habe, musste ich entdecken,<br />

dass es mit ihrer Arbeit gar nicht so weit her war. Sie<br />

haben zwar immer gearbeitet, aber es ist kaum etwas dabei<br />

herausgekommen. Sie waren immer beschäftigt. Aber wirklich<br />

viel haben sie nicht gleistet. Wenn die Herausforderungen<br />

durch die Arbeit größer sind, als unserem normalen Maß entspricht,<br />

so ist das für Franz von Sales ein Anlass, auch mehr<br />

zu beten als sonst. Wer viel arbeitet, muss auch viel beten,<br />

damit seine Arbeit gelingt. Das Gebet klärt meinen Geist,<br />

damit ich mich nicht blind in die Arbeit stürze. Es bringt mich<br />

in Berührung mit meiner wahren Mitte, damit die Arbeit dann<br />

wirklich aus der Mitte kommt. Im Gebet entdecke ich die<br />

innere Quelle des Heiligen Geistes. Wenn die Arbeit aus dieser<br />

inneren Quelle strömt, so werde ich nicht so leicht erschöpft.<br />

Denn die Quelle in mir ist unerschöpflich, weil sie göttlich ist.<br />

Wer sich von seiner Arbeit gestresst fühlt, der arbeitet aus<br />

eigener Kraft und nicht aus der Quelle des Heiligen Geistes.<br />

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