Zweitausendneun, Jahresbericht - bei der Hamburg Media School

zu nutzen, über den Tellerrand hinauszuschauen.
Wenn ich auf meine Ausbildungszeit
zurückblicke, dann sind im Nachhinein für
mich – unabhängig von dem Abschluss – zwei
Ergebnisse wichtig: Ich habe gelernt, strukturiert
zu arbeiten, um in der vorgegebenen
Zeit erfolgreich sein zu können. Und ich habe
gelernt, dass es viele interessante Fächer gibt,
bei denen es sich gelohnt hat, auch mal hier
oder da im Laufe eines Semesters mehr oder
weniger regelmäßig reinzuschauen, um doch
das ein oder andere Interessante mitzunehmen.
Ich habe große Sorge, dass bei den
heutigen Ausbildungswegen diese Punkte
deutlich zu kurz kommen.
Die Bauer Media Group unterstützt die Hamburg
Media School als Förderer und hat sich
Studiengänge
stark gemacht für das Austauschprogramm
mit der Jiao Tong University in Shanghai. Die
Studierenden sollen den chinesischen Markt
kennen lernen, weil er für die Zukunft sehr relevant
ist. Was zeichnet diesen Markt aus und
welche Hoffnungen setzt man als Unternehmer
in diesen Markt?
Bollmann Es freut mich, dass ich aufgrund
unserer langjährigen Kontakte in China helfen
konnte, die Hamburg Media School mit der
Jiao Tong Universität in Kontakt zu bringen.
Ausgangspunkt war ein Gespräch mit Professor
Insa Sjurts vor einigen Jahren.
Von außen betrachtet hat der chinesische
Markt vor allem eine große Zahl
an Menschen und damit an Leserinnen
und Lesern. Aber die Erfahrungen nicht
nur unseres Hauses, sondern auch vieler
Kollegen zeigen deutlich, dass das Zeitschriftenmachen
und insbesondere das Verkaufen,
der Vertrieb, schwierig ist. Die schrittweise
Öffnung des Marktes, wie wir sie in den
letzten Jahren erlebt haben, eröffnet aber
mittelfristig nicht nur für die Printmedien
große Chancen.
Wenn Sie an Ihre eigene Ausbildung denken:
Was war der schönste Moment, an den Sie sich
erinnern?
Bollmann Ich weiß nicht, welche Party ich
jetzt beschreiben soll … Das, was ich aus
meiner Ausbildung mitgenommen habe und
was auch heute noch zu den wichtigsten Punkten
gehört, sind in erster Linie menschliche
Aspekte: Freunde, Kontakte zu ehemaligen
Kommilitonen. «
Zeig, dass du es kannst
Sein Erfolgsrezept lautet: strukturiertes Arbeiten und ein gutes Zeitmanagement. Christian Siebert glaubt an die Macht der Zielgruppe.
Der EMBA als Sprungbrett
Nach seiner Ausbildung zum Verlagskaufmann
bei der Bauer Media Group und dem Studium
der Betriebswirtschaftslehre entschied sich der
30-Jährige für das berufsbegleitende Studium
an der HMS. „Ich wollte zum einen andere Medien
intensiv kennenlernen, insbesondere die
Bereiche Internet und TV. Und zum anderen
wollte ich ‚mein‘ Medium Print aus einem
anderen Blickwinkel sehen“, schildert Siebert
seine Motivation, an dem Programm der HMS
teilzunehmen. Das habe funktioniert. Neben
der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung
mit verschiedenen Medien war für
ihn der Austausch mit den Kollegen aus anderen
Medienhäusern besonders spannend und
effektiv: „Letztlich geht es bei aller Medien-
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konvergenz und Verschiebungen im Nutzungsverhalten
um eine Sache: die Bedürfnisse der
Zielgruppe unabhängig vom Medium passend
zu bedienen.“ Im Anschluss an das EMBA-
Programm ging der gebürtige Hamburger als
Geschäftsführer nach Bratislava, wo er zwei
Jahre blieb und verantwortlich war für ein
Team aus 75 Kollegen. Auch die internationale
Erfahrung zeigte ihm, dass die Wünsche der
Konsumenten an erster Stelle stehen. „Es war
interessant zu erkennen, dass die Bedürfnisse
in Teilen Europas sehr ähnlich scheinen, lediglich
die Art und Weise der Befriedigung ist
‚Local Business‘.“ Zurück in Deutschland übernahm
Siebert die Position der Stabsstelle der
Konzernleitung in Hamburg und seit Januar
2009 ist er Geschäftsführer einer Gesellschaft
der Yvonne Bauer Redaktions KG. «