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BAZ - Zahnärztekammer Niedersachsen

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Initiative Praxiserfolg 200X<br />

C. H. Bartels zum Gedenken<br />

Wissenschaft: Unverträglichkeitsreaktionen<br />

12<br />

Dezember 2001<br />

bei metallischem Zahnersatz<br />

Dipl.-Phys. W. Dietz, Dr. med. B. Melle, Dipl.-Ing I. Orlob,<br />

Ing. G. Raser, Prof. Dr. med. dent. H. Küpper<br />

Implantatoberfläche<br />

und Einheilungszeit<br />

Dr. Axel Strukmeier<br />

www.zkn.de


Zahnärztliche Nachrichten <strong>Niedersachsen</strong> ZNN<br />

Informationsblatt für Zahnärzte mit amtlichen<br />

Mitteilungen der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> (ZKN)<br />

erscheint bis zu zwölfmal jährlich,<br />

jeweils zum Beginn des Monats.<br />

Herausgeber<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> (K.d.ö.R.)<br />

Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />

Postfach 81 06 61, 30506 Hannover<br />

Tel.: 0511 / 8 33 91-0<br />

Redaktion<br />

Redaktionsbüro:<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

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Rüdiger Thiel, Journalist / ti<br />

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Redaktionshinweise<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die persönliche Meinung<br />

des Verfassers bzw. der Verfasser dar. Die Redaktion behält sich das<br />

Recht vor, Kürzungen vorzunehmen. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos und Illustrationen kann keine Haftung übernommen<br />

werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung<br />

der Redaktion.<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Bezugspreis für Mitglieder ist durch den Beitrag abgegolten.<br />

Nichtmitglieder der Körperschaften erhalten das Jahresabonnement zu<br />

60 DM, Einzelheft 6 DM, zuzüglich Versandkosten.<br />

ISSN 1437-4927<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Leitartikel 1<br />

Bundesversammlung<br />

der Bundeszahnärztekammer - BZÄK 2<br />

Carl Heinz Bartels zum Gedenken 6<br />

Aus dem GOZ-Ausschuß 8<br />

Oralchirurgische Fachausbildung<br />

auf dem Weg 12<br />

Vertreterversammlung der KZVN 13<br />

Implantatoberfläche und Einheilungszeit<br />

Wunsch und Wirklichkeit 16<br />

ZFN - Sonderveranstaltung 18<br />

ZFN - Fortbildung 19<br />

Ausfertigung der Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> 23<br />

Kieferorthopädische Vortragsreihe<br />

2001/2002 eröffnet 23<br />

Mikroskopische und mikroanalytische Untersuchungen<br />

zu Ursachen von Unverträglichkeitsreaktionen<br />

auf metallischen Zahnersatz 24<br />

Kredite unter neuem Aspekt:<br />

Alles dreht sich ums Rating 28<br />

Künftig vielleicht wichtig? Florian Gerster 30<br />

Euro - Umstellung der Ausbildungsvergütung 30<br />

Abschlußprüfungen für Zahnarzthelferinnen 30<br />

Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung für<br />

ZahnarzthelferInnen 33<br />

Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag 35<br />

Vorsicht, Fallstricke bei Bauaufträgen<br />

aller Art 36<br />

Fachkunde im Strahlenschutz für Zahnärzte 37<br />

Termine 38<br />

Bitte notieren 38<br />

Kleinanzeigen 40<br />

Wir trauern 40<br />

Praxisbezogene Kleinanzeigen kostenlos:<br />

Vordruck siehe ZNN 11/01 Seite 40


L E I T A R T I K E L<br />

Initiative<br />

Praxiserfolg 200X<br />

Gemeinsame Aktion<br />

der norddeutschen<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong>n<br />

Sehr geehrte Frau Kollegin,<br />

sehr geehrter Herr Kollege,<br />

die Zukunft der GKV ist jedem von uns, der mit<br />

offenen Augen in den sozialpolitischen Sternenhimmel<br />

schaut, bekannt. Strukturmängel, Unwirtschaftlichkeit,<br />

demografischer Wandel, sinkende<br />

Lohnquoten und medizinischer Fortschritt sind einige<br />

wenige Stolpersteine auf der alten Milchstraße, die<br />

dieses System längst zur Sternschnuppe mutieren lassen.<br />

Die Politik, soviel ist den aktuellen Aussagen sicher,<br />

wird früher oder (eher) später wieder einmal regulierend<br />

eingreifen.<br />

Wenn die großen politischen Parteien ein weiteres<br />

mal nicht den Sachverstand der medizinischen Berufe<br />

aufnehmen, ist der Kollaps des deutschen Gesundheitswesens<br />

manifestiert.<br />

Daher ist es für jeden von uns "aller höchste Eisenbahn",<br />

die Weichenstellung für die eigene Praxis zu<br />

kontrollieren und eventuell zu korrigieren. Je früher<br />

wir den Irrweg verlassen, um so unbeschadeter werden<br />

wir gemeinsam mit unseren Patienten das Ziel erreichen.<br />

Springen Sie daher gemeinsam mit uns auf<br />

den Zug „Praxiserfolg 200X", der die Richtung „fortschrittliche<br />

Zahnheilkunde“ eingeschlagen hat. Individuelle<br />

Gesundheitsleistungen werden die Zwischenstationen<br />

sein, die Ihre Praxis fit für die Zukunft<br />

machen!<br />

Die Referenten für Öffentlichkeitsarbeit der Kammern<br />

Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und <strong>Niedersachsen</strong> starten gemeinsam<br />

eine" flächendeckende" Aktion, deren vorrangiges Ziel<br />

es ist, die Kollegenschaft einerseits, aber auch und<br />

insbesondere die breite Öffentlichkeit für innovative<br />

Möglichkeiten der Zahnheilkunde zu sensibilisieren.<br />

Der Startschuß fällt zum 1. Quartal 2002 mit dem<br />

Thema „Füllungsalternativen". In den Zahnärzteblättern<br />

der Länder finden Sie Hinweise zum Praxismanagement,<br />

zur Therapie und Abrechnungsbeispiele. Für<br />

die Patienteninformation werden Broschüren, Praxisplakate<br />

und Internetauftritte benannt. Zeitgleich werden<br />

die lokale Presse und die Anzeigenblätter „Gesundheitstips"<br />

zum Thema erhalten.<br />

Zufriedene Patienten und eine erfolgreiche Praxis<br />

wünschen Ihnen<br />

DS Gerald Flemming,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Dr. Andreas Hartleb,<br />

Hamburg<br />

Hans-Peter Küchenmeister,<br />

Schleswig-Holstein<br />

Dr. Michael Loewener,<br />

<strong>Niedersachsen</strong><br />

Dr. Peter Warnecke,<br />

Bremen<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

1


2<br />

BUNDESVERSAMMLUNG<br />

DER BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER - BZÄK<br />

Nach Mainz hatten<br />

am 09./10. Nov. alle<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong>n ihre<br />

Delegierten zur Bundesversammlung<br />

der BZÄK entsandt.<br />

Der nachfolgende Bericht<br />

spiegelt die Schwerpunkte der<br />

Veranstaltung wider. Neben<br />

dem eigentlichen Verlauf soll<br />

auch über einen Vortrag von<br />

Prof. Dr. Meinhard Heinze<br />

(Bonn) zur Umsetzung des<br />

Beschlusses des Bundesverfassungsgerichtes<br />

vom 23.07.01<br />

sowie über ein Grußwort<br />

von Florian Gerster,<br />

Minister in Rheinland Pfalz,<br />

berichtet werden.<br />

Nachdem der Präsident der<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> Rheinland-<br />

Pfalz, Dr. Rüdiger Krebs, die Delegierten<br />

begrüßte, wurden zunächst<br />

drei Kollegen für ihre Verdienste für<br />

die Zahnärzteschaft mit der goldenen<br />

Ehrennadel der deutschen Zahnärzte<br />

geehrt. Acht Jahre nach Beendigung<br />

seiner standespolitischen Tätigkeit<br />

wurde Dr. Wilfried Schad die hohe<br />

Auszeichnung zuteil. Ebenso wurden<br />

die Kollegen Dr. Schulz-Bongert und<br />

Dr. Klaus Zöller aus <strong>Niedersachsen</strong> geehrt.<br />

Im Namen aller Ausgezeichneten<br />

mahnte Schad - wohl vor den Hintergrund<br />

eigener Erfahrungen - vor einer<br />

"Feindschaft bis aufs Messer" und appellierte<br />

zugleich an die Geschlossenheit<br />

der Zahnärzteschaft.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

Bericht des Präsidenten<br />

Dr. Dr. Weitkamp<br />

In seinem Bericht ging der Präsident,<br />

nicht ohne Stolz, zunächst auf den<br />

Umzug der BZÄK nach Berlin ein,<br />

der ohne Überschreitung des gesetzten<br />

Etats möglich gewesen sei. Die<br />

Neuaufstellung in Berlin habe dort bereits<br />

zu neuer Kontaktbildung und zu<br />

einem "Frühwarnsystem für Gesetze"<br />

geführt.<br />

Als wesentliche politische Aufgabe bezeichnete<br />

er die "Angleichung Ost",<br />

bevor er auf den Runden Tisch zu sprechen<br />

kam. Der Charmeoffensive der<br />

Ministerin sei ein eher hilfloses<br />

Dauerfeuer von alten<br />

und neuen Patentlösungen<br />

gefolgt - mit stets nur<br />

bruchstückhaften Vorschlägen.<br />

Dem glorreichen Anfang<br />

folge nun ein bitteres<br />

Ende.<br />

Mit der Umsetzung der<br />

"präventionsorientierten<br />

Zahnheilkunde " werden, so<br />

Weitkamp, neue Impulse in<br />

die Praxen gebracht, und<br />

darüber hinaus seien befundabhängigeFestzuschüsse<br />

das politische Ziel.<br />

Das Thema "Einkaufsmodelle",<br />

von dem sich die Politik<br />

Dr. Dr. Jürgen Weitkamp,<br />

Präsident der BZÄK<br />

eine Heilslehre verspreche, sei ohne<br />

Wenn und Aber abzulehnen. Vielmehr<br />

sei man bereit, sich ein System vorzustellen,<br />

in dem nach Preis und Leistung<br />

Krankenkassen und Zahnärzte im<br />

Wettbewerb stünden und bei dem sich<br />

der Patient die für ihn und seine Lebensplanung<br />

am günstigsten erscheinende<br />

Krankenkasse und den ihm am<br />

günstigsten erscheinenden Zahnarzt<br />

aussuchen könne. Diesen Wettbewerb<br />

sei man seitens der Zahnärzteschaft<br />

bereit, mitzumachen. Schließlich würden<br />

Kollegen, die dem Einkaufsmo-<br />

Dr. Dr. Henning Borchers, Präsident der ZKN und Dr. Joachim<br />

Wömpner, Vizepräsident der ZKN


Mitglieder der ZKN auf der Bundesversammlung der BZÄK (v.l.n.r.):<br />

Dr. Jürgen Kiehne (Vorstand der ZKN), Dr. Friedrich Albers, D.M.D. Henner Bunke, dahinter Dr. Klaus<br />

Winter, Dr. Jobst-Wilken Carl, Delegierte der ZKN der Bundesversammlung der BZÄK. Weitere Delegierte<br />

Dr. Roland Ernst, Dr. Bodo Heckroth, Dr. Georg Kolbow, Dr. Hans-Peter Kroker (für Dr. Hans-<br />

Jürgen König), Dr. Volker Langheim, Dr. Ulrich Obermeyer, Dr. Joachim Wömpner. Vom Vorstand der<br />

ZKN informierten sich auch Dr. Wilhelm Bomfleur und Dr. Thomas Nels.<br />

dell folgten, kurzfristig der Kollegenschaft<br />

und langfristig sich selbst Schaden<br />

zufügen.<br />

Unter Hinweis auf die von der Politik<br />

aufgedrängte Qualitätsdiskussion im<br />

Zeitalter der Budgets und das Urteil<br />

des Bundessozialgerichts, das auch die<br />

Erbringung von Leistungen vorschreibe,<br />

die nachweisbar nicht wirtschaftlich<br />

zu erbringen seien, kam er schließlich<br />

zu der Bewertung, daß die Politik<br />

die Ausbeutung unserer Ethik betreibe.<br />

A ls<br />

Fazit legte er sehr viel Wert auf<br />

den Erhalt und die Ausweitung<br />

unserer medizinisch-fachlichen<br />

Kompetenz. Wir seien gefordert - als<br />

Mediziner für die orale Gesundheit. Die<br />

Bundestagswahl im kommenden Jahr<br />

sei eine Gelegenheit, unsere Anliegen<br />

in die Öffentlichkeit zu tragen. Dazu<br />

könnten die "Wahlprüfsteine" beitragen,<br />

die von der BZÄK formuliert worden<br />

sind. Hinter diesen 12 Prüfsteinen<br />

verbergen sich Fragen an die politischen<br />

Parteien über Freiberuflichkeit,<br />

freie Arztwahl, wirtschaftliche Existenzfähigkeit<br />

der Praxen, über<br />

Präventionsorientierung bis hin zur<br />

freiberuflichen Selbstverwaltung. Auf<br />

den Gesamtkatalog und die Beantwortung<br />

der Wahlprüfsteine werden wir in<br />

den ZNN noch im einzelnen eingehen.<br />

I n<br />

der anschließenden Diskussion<br />

wurde u. a. die GOZ - Analyse und<br />

die sich daraus ergebende Problematik<br />

erörtert. Eine kennzeichnende Frage<br />

war, weshalb sich die Kollegenschaft<br />

nicht trauen würde, vermehrt nach § 2<br />

GOZ abzurechnen. Die Grundproblematik<br />

sei derzeit der Steigerungssatz<br />

und weniger der Punktwert, so der Tenor<br />

der weiteren Diskussion.<br />

An dieser Stelle ein Hinweis in eigener<br />

Sache: Auch die ZKN wird sich mit<br />

speziellen Belangen der GOZ ab Januar<br />

2002 befassen. Lesen Sie bitte Näheres<br />

im Leitartikel.<br />

Auszüge aus dem Referat<br />

von Prof. Dr. M. Heinze, Bonn<br />

"Die Zukunft der freiberuflichen<br />

Selbstverwaltung im<br />

nationalen und europäischen<br />

Bereich"<br />

Mit seiner Entscheidung vom 23.07.01<br />

habe das Bundesverfassungsgericht<br />

grundsätzlich über das Werbeverbot<br />

bzw. über die Werbetätigkeit von<br />

Zahnärzten entschieden. Bemerkenswert<br />

seien dabei die Einzelabwägungen,<br />

die das Bundesverfassungsgericht<br />

wegweisend für die Praxis gegeben habe.<br />

Wenngleich die Werbung verfassungsmäßig<br />

zulässig sei, verweise das<br />

Gericht jedoch darauf, daß eine berufswidrige<br />

Werbung nicht dem verfassungsrechtlichen<br />

Schutzbereich unterliege,<br />

sondern verboten sei. Begründet<br />

werde dieses damit, "daß das Vertrauen<br />

der Patienten darauf erhalten<br />

bleiben soll, daß der Arzt nicht aus Gewinnstreben<br />

bestimmte Untersuchungen<br />

vornimmt, Behandlungen vorsieht<br />

oder Medikamente verordnet. Die ärztliche<br />

Berufsausübung soll sich allein an<br />

medizinischen Notwendigkeiten orientieren,<br />

was mit einer berufswidrigen<br />

Werbung nicht vereinbar ist". Als berufswidrig<br />

bezeichne das Gericht unter<br />

anderem das Führen von Zusätzen, die<br />

im Zusammenhang mit den geregelten<br />

Qualifikationsbezeichnungen und Titeln<br />

zu Irrtümern und damit zu einer<br />

Verunsicherung der Kranken führen<br />

könne, was das Vertrauen in den Arztberuf<br />

untergrabe und langfristig negative<br />

Rückwirkungen auf die medizinische<br />

Versorgung der Bevölkerung haben<br />

könne. Die verfassungsmäßig<br />

zulässige Werbung könne nur interessengerechte<br />

und sachangemessene Informationen<br />

erfassen, die keinen Irrtum<br />

erregten. Folglich gehe das Bundesverfassungsgericht<br />

von dem Grundsatz<br />

aus, daß die Werbefreiheit auch<br />

von Zahnärzten durch Art. 12 Abs. 1<br />

unserer Verfassung unmittelbar geschützt<br />

sei. Zugleich verweise das Bundesverfassungsgericht<br />

jedoch darauf,<br />

daß dieser verfassungsrechtliche<br />

Schutz nicht für eine berufswidrige<br />

Werbung gelten könne. Grundsätzlich<br />

für zulässig erachte das Bundesverfassungsgericht<br />

einen nicht irreführenden<br />

Hinweis auf eine tatsächlich erfolgte<br />

Spezialisierung, die möglicherweise,<br />

aber nicht notwendigerweise auf einer<br />

Fortbildung beruhe. Wer in dieser Form<br />

werbe, müsse allerdings über besondere<br />

Erfahrungen verfügen. Das BVerfG<br />

fordere also zwei getrennt zu prüfende<br />

Zulässigkeitserfordernisse. Zunächst<br />

müsse die Werbung auf eine tatsächlich<br />

erfolgte Spezialisierung Bezug<br />

nehmen, die auf besonderen Kenntnissen<br />

und Fähigkeiten beruhe. Zum anderen<br />

müssen diese besonderen Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten aber praktisch<br />

umgesetzt werden und einen nachweisbaren<br />

praktischen Tätigkeitsschwerpunkt<br />

bilden - und das sei das<br />

Entscheidende.<br />

Das BVerfG gehe jedoch mit seiner<br />

Entscheidung auf einen weiteren Gesichtspunkt<br />

ein. Es weise nämlich den<br />

Kammern die Aufgabe zu, bei Auslegung<br />

und Anwendung der Werbefreiheit<br />

den berechtigten Interessen an<br />

Qualitätssicherung Rechnung zu tragen.<br />

Das BVerfG stellt dazu wörtlich<br />

fest, daß die Selbstdarstellung auf dem<br />

Praxisschild "überprüfbar" durch die<br />

Kammern bleiben müsse. Dieses beruhe<br />

auf der Gemeinwohlbindung der<br />

Zahnärzte und der hiermit korrespondierenden<br />

Funktion der Kammern, einen<br />

Teil staatlicher Überwachung in<br />

Eigenverantwortung wahrzunehmen.<br />

Zugleich fordere das BVerfG, daß die<br />

gewählten Beschränkungen der Werbefreiheit<br />

geeignet und erforderlich<br />

sein müßten und die Berufsausübenden,<br />

ebenso wie auch die Kammern,<br />

nicht übermäßig belasten dürften. Hier<br />

müsse ein angemessener Interessenausgleich<br />

gefunden werden, der allerdings<br />

nicht das Verbot der Angabe jedweden<br />

Tätigkeitsschwerpunktes erlaube.<br />

Deshalb sei, so das BVerfG, auch<br />

nicht von vornherein ausgeschlossen,<br />

daß nach Abwägung aller Belange nur<br />

eine beschränkte Zahl vorgegebener<br />

Leistungsangebote oder Schwerpunkte<br />

benannt werden dürften.<br />

Damit stelle das BVerfG nach Ansicht<br />

von Prof. Heinze eindeutig klar, daß es<br />

keine grenzenlose Werbefreiheit des<br />

Zahnarztes geben könne, vielmehr<br />

mahne das Gericht die Überprüfung<br />

durch die Kammern an.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

3


4<br />

Hinsichtlich einer europarechtlichen<br />

Betrachtung bemerkte Prof. Heinze,<br />

daß die liberale Haltung der Rechtsprechung<br />

des BVerfG sehr in Einklang<br />

mit den europäischen Vorschriften sei.<br />

Ferner könne man bei Überprüfung<br />

weiterer Vorschriften des europäischen<br />

Primärrechts feststellen, daß sich aus<br />

europarechtlicher Sicht keine Bedenken<br />

gegen die Institution wie gegen<br />

die Tätigkeit der Ärztekammern ergeben.<br />

Dieses gelte allerdings nicht gegenüber<br />

den kassenzahnärztlichen - und kassenärztlichen<br />

Vereinigungen, da insoweit<br />

Verletzungen des europäischen<br />

Wettbewerbsrechtes möglicherweise<br />

im Raume stünden - zumindest dann,<br />

wenn sich aus europäischer Sicht<br />

zwangsläufig Änderungen im Vergütungssystem<br />

in den nächsten Jahren<br />

ergeben würden.<br />

Die KZVen würden dann keinen Bestand<br />

haben.<br />

Nach Ansicht von Prof. Heinze würden<br />

sich diese rechtlichen Bedenken jedoch<br />

nicht gegen die Ärztekammern richten,<br />

da diese andere, insbesondere aufsichtsrechtliche<br />

Aufgaben wahrnehmen<br />

würden, die mit dem geltenden<br />

europäischen Primärrecht vollständig<br />

vereinbart erschienen.<br />

Im Hinblick auf die Vergütungssysteme<br />

erwartet Prof. Heinze, daß das Kostenerstattungssystem<br />

das Sachleistungssystem<br />

zumindest im zahnärztlichen Bereicht<br />

ersetzen werde.<br />

Wir werden sehen, ob sich die Politik<br />

unter dem Druck der Ereignisse diese<br />

Ansicht eines Tages zueigen machen<br />

wird (muß).<br />

Grußwort<br />

von Staatsminister<br />

Florian Gerster<br />

M it<br />

besonderem Interesse wurde<br />

das Grußwort des Ministers<br />

erwartet, der sich in<br />

die "Höhle des Löwen" gewagt hatte.<br />

Dem Dipl.-Psychologen Florian<br />

Gerster (52), Staatsminister und zugleich<br />

stellvertr. Landesvorsitzender<br />

der SPD Rheinland-Pfalz, eilt der<br />

Ruf voraus, die zukünftige Gesundheitspolitik<br />

der SPD maßgeblich zu<br />

gestalten. Zugleich wird er als möglicher<br />

zukünftiger Gesundheitsminister<br />

gehandelt. Insofern war das,<br />

was er zu sagen hatte, aber auch<br />

das, was zwischen den Zeilen zum<br />

Ausdruck kam, für die Mitglieder<br />

der Bundesversammlung sehr auf-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

schlußreich, wenngleich unter dem<br />

Strich auch wenig ermutigend.<br />

Zur Einstimmung bemühte der Minister<br />

die bekannten Behauptungen<br />

von dem zweitteuersten Gesundheitssystem,<br />

das "bei weitem" nicht<br />

das beste sei.<br />

Die Eckdaten wie das Defizit der<br />

GKV in Höhe von 5 Mrd. DM sowie<br />

die z. Teil auf 14 % kletternden Beitragssatzsteigerungen<br />

und der<br />

Wunsch, die Sozialabgaben auf unter<br />

40 % senken zu wollen, seien an<br />

die finanziellen Grenzen unseres Gesundheitssystems<br />

gestoßen.<br />

Zur Problemlösung verwies Gerster<br />

auf den Sachverständigenrat. Es<br />

müsse der Leitgedanke sein, die<br />

"Qualität und die Effizienz der Versorgung<br />

nachhaltig zu verbessern".<br />

Allerdings betonte er auch, daß man<br />

an einer kritischen Überprüfung<br />

auch der Finanzierungssystematik<br />

und des Leistungskataloges nicht<br />

vorbeikomme.<br />

Die Gesundheitsreform 2000 habe<br />

"trotz ihrer begrenzten Tiefenschärfe"<br />

mit dem Einstieg<br />

in die Integrierte Versorgung, dem<br />

neuen Entgeltsystem für Krankenhäuser<br />

und der Stärkung des Hausarztes<br />

(was immer man darunter zu<br />

verstehen hat) Weichen für die Zukunft<br />

gestellt.<br />

Den Schwarzen Peter teilte er einmal<br />

mehr an die Leistungserbringer<br />

aus, indem er pauschal feststellte,<br />

daß es dem deutschen Gesundheitssystem<br />

nicht an Geld, sondern an<br />

Effizienz und Qualität mangele.<br />

Notwendig sei ein Paradigmenwechsel<br />

von der "Anbieter- zur Nachfrageorientierung".<br />

Präziser wurde er<br />

mit der Vorstellung seines magischen<br />

Vierecks der Gesundheitspolitik,<br />

bestehend aus Qualität, Wirtschaftlichkeit,<br />

Solidarität und Subsidiarität.<br />

Dort jedoch, wo es für den<br />

Einzelnen gesundheitlich förderlich<br />

und finanziell tragbar sei, sei er in<br />

die Pflicht zu nehmen.<br />

Von "evidenzbasierten Leitlinien"<br />

versprach er sich eine bessere Qualität<br />

mit zugleich positiven Auswirkungen<br />

auf die Wirtschaftlichkeit.<br />

Bei all diesen Ausführungen konnte<br />

man den Eindruck gewinnen, daß<br />

bei den Überlegungen staatlich begründete<br />

Rahmen- und Planvorgaben,<br />

die das System in Verbindung<br />

mit aufzubauenden Praxisnetzen<br />

gängig halten sollen, im Vordergrund<br />

stehen.<br />

Der Risikostrukturausgleich sei so<br />

weiterzuentwickeln, daß der Wettbewerb<br />

um gesunde Patienten von<br />

einem Wettbewerb um die beste<br />

Versorgung abgelöst werde. "Kartellähnliche"<br />

Strukturen von Leistungserbringern<br />

und Kostenträgern<br />

müßten aufgelöst und die Möglichkeit<br />

direkter Verträge zwischen<br />

Krankenkassen und "Anbietern" von<br />

Leistungen ausgeweitet werden.<br />

Ein uneingeschränktes Kassenwahlrecht<br />

solle dabei erhalten bleiben.<br />

Reformmodelle in der<br />

zahnärztlichen Versorgung<br />

Das von der Zahnärzteschaft<br />

vorgelegte Reformkonzept folge<br />

dem Gedanken, daß medizinisch<br />

notwendige Kernleistungen solidarisch<br />

zu finanzieren seien. Darüber<br />

hinausgehende, eher kosmetische<br />

und dem "Wohlgefühl" zuzuordnende<br />

Angebote sollten von den<br />

Patienten eigenverantwortlich finanziert<br />

werden.<br />

Hier zeigte sich ein ernstzunehmender<br />

Gesprächsansatz, denn diesem so<br />

formulierten Modell stehe er prinzipiell<br />

aufgeschlossen gegenüber, so<br />

Gerster. Medizinisch nicht notwendige<br />

Leistungen oder in ihrer Wirkung<br />

umstrittene Therapien müßten im<br />

Sinne der Wirtschaftlichkeit und der<br />

Solidarität konsequenter als bisher<br />

aus dem Katalog der GKV ausgekämmt<br />

werden.<br />

Es sei allerdings die Aufgabe der politischen<br />

Ebene, Prinzipien zur Überarbeitung<br />

des Leistungskataloges zu<br />

entwickeln und vorzugeben. Konkrete<br />

Vorschläge sollten dann dem zuständigen<br />

Bundesausschuß<br />

Ärzte/Krankenkassen überlassen<br />

bleiben. Sicherlich keinen Widerspruch<br />

findet der Minister mit der<br />

Feststellung, daß das echte Krankheitsrisiko<br />

für den Einzelnen weiter<br />

solidarisch abgesichert sein müsse.<br />

Beispielhaft sprach Gerster die<br />

Situation bei kieferorthopädischen<br />

Leistungen an, bei denen<br />

"ein viel zu großer und wachsender<br />

Teil" der Kosmetik zuzurechnen sei.<br />

Es sei angesichts begrenzter finanzieller<br />

Ressourcen nicht vermittelbar,<br />

daß in Deutschland zwei Drittel aller<br />

Kinder ( ? ) teure Zahnspangen trügen.


Und dann waren noch ganz ungewohnte<br />

Worte zu hören:<br />

Durch mehr Wahlmöglichkeiten<br />

für die Versicherten müsse die<br />

Eigenverantwortung gefördert werden.<br />

Zugleich werde so der Wachstumsmarkt<br />

Gesundheit gestärkt. Es<br />

sei in der Tat ein wachsender Bedarf<br />

an Wellness- und Fitneßleistungen<br />

zu erkennen, den man nicht künstlich<br />

beschneiden dürfe, sondern als<br />

positive Entwicklung begreifen könne.<br />

Zu bedenken gab der Minister allerdings<br />

eine aus seiner Sicht mögliche<br />

Nebenwirkung. Gerade in der Zahnmedizin<br />

sei der Patient nicht immer<br />

ausreichend über Sinn und Unsinn<br />

von Behandlungsmöglichkeiten informiert.<br />

Es sei nicht auszuschließen,<br />

daß der Zahnarzt keine "neutrale",<br />

rein an medizinischen Kriterien orientierte<br />

Beratung vornehme. Folglich<br />

bestehe die latente Gefahr, daß<br />

ökonomische Faktoren die medizinischen<br />

Erfordernisse überlagerten<br />

und daraus eine Überversorgung resultiere.<br />

Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement<br />

seien für ihn Voraussetzung<br />

einer effizienten Versorgung.<br />

Verbindliche Leitlinien für die medizinische<br />

Versorgung seien dafür unverzichtbar.<br />

Eine Forderung Gersters, bei der<br />

ganz sicher kein Konsens zu erreichen<br />

ist, war die einer Neuorganisation<br />

im ambulanten Sektor, wobei<br />

durch Behandlungs- und Kopfpauschalen<br />

die "Ausweitung ineffizienter<br />

Einzelleistungen" gestoppt werden<br />

müsse. Wie gleichzeitig durch<br />

dieses Vergütungssystem Gesundheitsvorsorge<br />

und Behandlungsqualität<br />

gefördert werden könnte, blieb<br />

sein Geheimnis.<br />

Einmal mehr verwies er auf das<br />

Sachverständigen-Gutachten und<br />

kam dabei zu dem Schluß, daß es<br />

nicht in erster Linie darauf ankomme,<br />

mehr Geld in das System zu<br />

bringen, sondern daß Qualität und<br />

Wirtschaftlichkeit zu verbessern seien.<br />

Die Politik müsse im Geflecht<br />

der Akteure die Position des<br />

"ehrlichen Maklers" einnehmen.<br />

Darüber, wo die Sympathie bei<br />

diesen Bemühungen seinerseits liegen<br />

wird, ließ er keinen Zweifel, indem<br />

er abschließend feststellte, daß<br />

die Politik die Sache der Patientinnen<br />

und Patienten, der Versicherten<br />

und der Gesamtgesellschaft vertreten<br />

müsse und dabei ökonomische<br />

Partikularinteressen in die Schranken<br />

zu weisen seien.<br />

BRAUNLAGE 2002<br />

49.<br />

Winterfortbildungskongreß<br />

der ZKN<br />

Ganz sicher ergeben sich aufgrund des<br />

Gesamtvortrages auch Anknüpfungspunkte<br />

für zukünftige Gespräche, zumal<br />

Gerster indirekt dazu aufforderte<br />

und der Präsident der BZÄK mehrfach<br />

die Gelegenheit dazu nutzte, das Gesprächsinteresse<br />

seitens der Zahnärzteschaft<br />

zu betonen und dabei seine<br />

Sicht eines umfassenden Wettbewerbs<br />

vorstellen möchte.<br />

Man darf sehr gespannt sein auf die<br />

Skizze der folgenden Gesundheitsreform,<br />

die nach Gersters Ansicht noch<br />

vor der Wahl den Bürgern dargestellt<br />

werden wird.<br />

Beitragssatz bleibt stabil<br />

Den Abschluß der Bundesversammlung<br />

bildete die glatte Entlastung<br />

des Vorstandes für 2000<br />

und die Genehmigung des Haushaltsplanes<br />

2002.<br />

Hatte man von der vorangegangenen<br />

Vertreterversammlung der KZBV noch<br />

die Forderung nach zunächst 27%iger<br />

Beitragserhöhung im Ohr, so sieht sich<br />

die BZÄK trotz des Berlin-Umzugs in<br />

der Lage, die Beiträge mit 9,50 je Monat<br />

und Mitglied stabil zu halten.<br />

loe<br />

PRÄVENTION UND ÄSTHETIK<br />

Seminarplätze sichern.<br />

Der Winterfortbildungskongreß des Jahres 2001 war ein<br />

voller Erfolg. Aufgrund totaler Ausbuchung konnten<br />

viele Zahnärztinnen und Zahnärzte nicht mehr am Kongreß<br />

teilnehmen. Der 49. Winterfortbildungskongreß,<br />

der unter der wissenschaftlichen Leitung des Tagungspräsidenten<br />

Prof. Dr. Thomas Attin steht, läßt im Januar<br />

2002 ein ähnliches Ergebnis erwarten.<br />

Nicht warten, sofort buchen!<br />

Anmeldeformulare finden Sie im Sonderheft Braunlage, das<br />

dieser ZNN-Ausgabe beiliegt.<br />

ti<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

5


6<br />

Jeder, der einmal<br />

in seinem Leben über den<br />

Verlust eines Menschen<br />

Trauer empfinden mußte,<br />

wird sich bei ehrlicher<br />

Rückbesinnung auch<br />

des Trostes erinnern,<br />

der ihm, von wo auch immer,<br />

zuteil wurde, um die Trauer<br />

zu überwinden.<br />

Dietrich Bonhoeffer hat einmal gesagt:<br />

"Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit<br />

eines geliebten (und für uns so<br />

geschätzten, wertvollen) Menschen ersetzen<br />

kann. Je schöner und voller die<br />

Erinnerung, desto härter die Trennung;<br />

aber die Dankbarkeit schenkt in der<br />

Trauer eine stille Freude. Man trägt<br />

das vergangene Schöne wie ein kostbares<br />

Geschenk in sich."<br />

Ich spreche an dieser Stelle für viele<br />

Wegbegleiter von Carl Heinz Bartels,<br />

die bei der Nachricht vom Ableben<br />

unseres Freundes, Mitbruders und Kollegen<br />

- also alle die ihn kannten, achteten,<br />

verehrten, ja ihn brauchten -<br />

große Trauer empfanden und in der<br />

Stunde des Abschieds, ihre Dankbarkeit<br />

und ihr Mitgefühl überbrachten:<br />

Dies möchte ich in besonderer Weise in<br />

Vertretung ausdrücken für den Grossbailli,<br />

I.D. Tatiana Fürstin von Metternich-Winneburg,<br />

und damit für alle<br />

Mitglieder des Lazarus Ordens, insbesondere<br />

für die Angehörigen des Kapitels,<br />

dem C. H. Bartels viele Jahre angehörte<br />

und dort besonders in seiner<br />

Funktion als Almosier außergewöhnliche<br />

Verdienste geleistet hat.<br />

Mitgefühl und Dankbarkeit möchte ich<br />

ebenso im Namen der Schirmherrin,<br />

Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin<br />

a.D., aller Kuratoriumsmitglieder<br />

und der beiden Mitarbeiter<br />

seines hinterlassenen Hilfswerkes weitergeben.<br />

Mitgefühl und Dankbarkeit möchte ich<br />

aber auch im Namen der Herren Präsidenten<br />

der Bundeszahnärztekammer<br />

sowie der Niedersächsischen <strong>Zahnärztekammer</strong><br />

und damit im Namen der<br />

gesamten Kollegenschaft bezeugen.<br />

Durch sein Wirken hat C. H. Bartels<br />

dem Zahnärztetum insgesamt zu einem<br />

neuen Bild in Deutschland verholfen,<br />

das sich abhebt von den häufig in der<br />

Öffentlichkeit verwendeten Metaphern<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

CARL HEINZ BARTELS<br />

zum Gedenken<br />

über den Berufsstand, die falsch sind<br />

und gegen die C. H. Bartels sich zur<br />

Wehr setzte.<br />

So aktiv, so genau, so dynamisch, so<br />

temperamentvoll aber auch mit so<br />

ausgelassenem Humor er seine<br />

Aufgaben im Leben meisterte, so still<br />

ging er von uns. Und so trösten wir<br />

uns in Anerkennung, daß wir mit und<br />

über Carl Heinz Bartels schöne und<br />

beispielhafte Erinnerungen besitzen.<br />

Als praktizierender Zahnarzt bewies er<br />

in über vierzig Jahren währender<br />

Tätigkeit großes fachliches Können und<br />

aufopfernde Hilfsbereitschaft gegenüber<br />

seinen Patienten.<br />

Getragen vom Vertrauen seiner Kollegen<br />

zählte Carl Heinz Bartels zu den<br />

tatkräftigsten Männern in der Berufspolitik<br />

<strong>Niedersachsen</strong>s. Schon Mitte der<br />

fünfziger Jahre wurde er in zahlreiche<br />

Ehrenämter berufen. Er wurde nicht allein<br />

in berufspolitischen Ausschüssen<br />

und Arbeitskreisen, als Vorsitzender<br />

verschiedener Berufsverbände, als Vorreiter<br />

und Sprecher der so genannten<br />

"Göttinger Fraktion" in den standespolitischen<br />

Parlamenten und schließlich<br />

als Vizepräsident der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong>s gebraucht, auch in der<br />

Kommunalpolitik war sein Wirken gefragt.<br />

Für seine verdienstvollen Taten erhielt<br />

C. H. Bartels Anerkennung: Er war Träger<br />

des Verdienstkreuzes am Bande des<br />

Verdienstordens der Bundesrepublik<br />

Deutschland, des Verdienstkreuzes am<br />

Bande des Niedersächsischen Verdienstordens<br />

und des Bundesverdienstkreuzes<br />

erster Klasse. Carl Heinz Bartels<br />

wurde mit den Ehrennadeln der deutschen<br />

Zahnärzte in Silber und Gold<br />

ausgezeichnet, er erhielt das Ehrengroßkreuz<br />

und das Großkreuz des Lazarus-Ordens.<br />

Die aus seiner Sicht wohl erstrebenswerteste<br />

Anerkennung erhielt er aber<br />

von anderer Seite: Es war der Dank der<br />

vielen kranken und verlassenen Menschen,<br />

denen er Hilfe bringen konnte.<br />

Es waren Leprakranke, die aufgrund<br />

seines Engagements zahnärztlich behandelt<br />

wurden, es waren die Armen,<br />

Kranken und Obdachlosen in den<br />

Elendsvierteln dieser Welt, denen er<br />

helfen konnte. Carl Heinz Bartels war<br />

Begründer der Stiftung "Hilfswerk<br />

Deutscher Zahnärzte für Lepra- und<br />

Notgebiete". Im Sinne der Fürsorge<br />

fand seine umfangreiche Tätigkeit international<br />

höchste Anerkennung. Er<br />

wurde mit zahlreichen, insbesondere<br />

mit fernöstlichen Medaillen gewürdigt.<br />

Das größte Lob wurde ihm 1998 zuteil:<br />

Es war die Verleihung des Großen Verdienstkreuzes<br />

des Verdienstordens der<br />

Bundesrepublik Deutschland durch den<br />

Bundespräsidenten, vergeben für sein<br />

unermüdliches, soziales Engagement.<br />

Ansporn seines Tuns war Nächstenliebe.<br />

Sie machte Carl Heinz Bartels<br />

zu einem der engagiertesten<br />

Entwicklungshelfer unter uns Zahnärzten.<br />

Der Drang, denen zu helfen, die<br />

sich selbst nicht helfen konnten, prägte<br />

sein erfülltes Leben.<br />

Mir, als seinem jahrelangen Wegbegleiter<br />

und Nachfolger im Amt als Vorsitzender<br />

des Hilfswerks Deutscher<br />

Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete,<br />

bleibt die Bewunderung und die Dankbarkeit<br />

für das sinnvolle, segensreiche<br />

Wirken dieses außergewöhnlichen<br />

Mannes. Es bleibt die Trauer, aber auch<br />

die Aufgabe, in seinem Sinne weiter zu<br />

wirken: "Im Angesicht des Elends und<br />

der Not sowie der Tränen auf dieser<br />

Welt mitzuhelfen, diese Welt ein wenig<br />

menschlicher zu gestalten."<br />

Dr. Klaus Winter, Bad Lauterberg


8<br />

AUS DEM GOZ-AUSSCHUß<br />

In den ZNN 10/2001<br />

haben wir aufgrund<br />

der zahlreichen Anfragen<br />

beim GOZ- Ausschuß damit<br />

begonnen, zu den einzelnen<br />

Gebührennummern der GOZ<br />

die Auffassung des GOZ-Ausschusses<br />

zu veröffentlichen.<br />

In der aktuellen Ausgabe<br />

werden wir den Abschnitt C<br />

der GOZ kommentieren.<br />

Geb.-Nr. 200 GOZ<br />

Versiegelung von kariesfreien<br />

Zahnfissuren mit aushärtenden<br />

Kunststoffen, je Zahn<br />

- Fissurenversiegelung<br />

Die erweiterte Fissurenversiegelung<br />

geht über den Leistungsinhalt der<br />

Geb.-Nr. 200 GOZ hinaus und ist nach<br />

Geb.-Nr. 205 GOZ berechenbar.<br />

Die Schmelzätzung im Rahmen der Fissurenversiegelung<br />

ist Bestandteil der<br />

Geb.-Nr. 200 GOZ (§ 4 Abs. 2 GOZ) und<br />

nicht gesondert berechnungsfähig.<br />

Das Fissurenversiegelungsmaterial ist<br />

im Rahmen der Geb.-Nr. 200 GOZ als<br />

Ersatz von Auslagen nach § 3 GOZ in<br />

Verbindung mit § 10 GOÄ zusätzlich<br />

berechnungsfähig soweit es nicht auch<br />

als Füllungsmaterial verwendet wird.<br />

Geb.-Nr. 202 GOZ<br />

Exkavieren und temporärer<br />

Verschluß einer Kavität,<br />

als selbständige Leistung<br />

Die Geb.-Nr. 202 GOZ ist nur als selbständige<br />

Leistung (z. B. bei Abbruch der<br />

Behandlung, im Notfalldienst und in<br />

Vertretung und wenn zeitlicher Zusammenhang<br />

nicht gegeben ist) berechnungsfähig.<br />

Die GOZ-Pos. 202 ist nicht als provisorischer<br />

Verschluß bei Einlagefüllungen<br />

berechenbar.<br />

Geb.-Nr. 203 GOZ<br />

Besondere Maßnahmen beim Präparieren<br />

oder Füllen von Kavitäten<br />

(z.B. Separieren, Beseitigen störenden<br />

Zahnfleisches, Stillung einer<br />

übermäßigen Papillenblutung), je<br />

Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

AG Fürth vom 17.02.1999<br />

Az.: 330 C 473/98:<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

C. Konservierende Leistungen<br />

"Nach Nr. 203 GOZ ist jede besondere<br />

Maßnahme, die das Präparieren oder<br />

Füllen einer Kavität zum Anlaß hat,<br />

wobei einer der beiden Anlässe genügt,<br />

abrechenbar. Allerdings sind die jeweiligen<br />

besonderen Maßnahmen nicht je<br />

Kavität abrechenbar, sondern nur je<br />

Kieferhälfte oder Frontzahnbereich."<br />

In der weiteren Rechtsprechung wird<br />

auf Grund des Verordnungstextes ausdrücklich<br />

zwischen dem Präparieren<br />

einerseits und dem Füllen andererseits<br />

unterschieden, so daß die Geb.-Nr. 203<br />

GOZ ggf. zumindest zweimal pro Kieferhälfte<br />

oder Frontzahnbereich berechnet<br />

werden kann.<br />

Nach Auffassung des GOZ-Ausschusses<br />

der ZKN ist die Geb.-Nr. 203 GOZ je<br />

notwendiger Maßnahme berechenbar.<br />

Die Bezeichnung der jeweils durchgeführten<br />

Maßnahmen im Leistungstext<br />

ist empfehlenswert.<br />

Interdentalkeile (z.B. Iichtleitende Keile),<br />

keine obligaten Keile, gehören zu<br />

den berechnungsfähigen Auslagen.<br />

Geb.-Nr. 204 GOZ<br />

Anlegen von Spanngummi, je<br />

Kieferhälfte oder Frontzahnbereich<br />

Das Spanngummimaterial gehört zu<br />

den berechnungsfähigen Auslagen.<br />

Geb.-Nrn.<br />

205/207/209/211 GOZ<br />

Ein-, zwei-, drei- und mehr als<br />

dreiflächige Füllungen oder<br />

Eckenaufbauten<br />

Der im Gebührenverzeichnis enthaltene<br />

Passus, daß Leistungen nach den<br />

Geb.-Nrn. 205 – 211 GOZ neben den<br />

Leistungen nach den Geb.-Nrn. 220 –<br />

222 GOZ nicht berechnungsfähig sind,<br />

schließt nicht aus, daß Leistungen<br />

nach den GOZ-Nrn. 205/207/209/211<br />

bei patientenbezogenen oder behandlungsablaufbedingten<br />

Umständen dennoch<br />

in einem zeitlichen Zusammenhang<br />

berechnet werden können.<br />

Dies gilt ebenso für die Leistungen<br />

nach den Geb.-Nrn. 205/207/209/211<br />

GOZ neben den Leistungen nach den<br />

Geb.-Nrn. 215 – 217 GOZ.<br />

Einmalmatrizen, keine Meterware,<br />

gehören zu den berechnungsfähigen<br />

Auslagen.<br />

- Überschreitung des Mittelwertes<br />

bei Anwendung der Schmelz-<br />

Ätz-Technik (Nr. 205 ff. GOZ)<br />

Die Anwendung der Schmelz-Ätz-<br />

Technik im Zusammenhang mit der<br />

Anwendung lichthärtender Füllungsmaterialien<br />

begründet einen erhöhten<br />

Zeitaufwand.<br />

Begründung:<br />

Die Besonderheit der hier angewandten<br />

Methode besteht darin, daß es sich<br />

um eine besonders zeitaufwendige<br />

Methode handelt, die es erforderlich<br />

macht, daß der Patient mehr als das 3fache<br />

der Zeit in der Beobachtung des<br />

Behandlers steht, in der der Prozeß der<br />

Aushärtung der Füllung abgewartet<br />

werden muß. Der GOZ-Ausschuß hält<br />

daher die Überschreitung des Mittelwertes<br />

für schlüssig.<br />

Urteile:<br />

Mit Urteil vom 17. Februar 1994 (Az.:<br />

2 C 12.93) hat das Bundesverwaltungsgericht<br />

dargelegt, daß die Gebührenbemessung<br />

nach § 5 Abs. 2 GOZ nicht<br />

nur für patientenbezogene Umstände<br />

Berücksichtigung findet, sondern auch<br />

Besonderheiten des angewandten Verfahrens,<br />

soweit diese nicht bereits in<br />

der Leistungsbeschreibung berücksichtigt<br />

worden seien (§ 5 Abs. 2 Satz 3<br />

GOZ). Die Gebühr solle dem Aufwand<br />

des Zahnarztes bei der Erbringung der<br />

einzelnen Leistung angemessen sein;<br />

ob erhöhter Aufwand seine Ursache in<br />

patientenbezogenen Umständen oder<br />

in durch die angewandte Technik oder<br />

Zusatzleistung bedingten Umständen<br />

habe, sei hierfür unerheblich.<br />

Der Verwaltungsgerichtshof Baden-<br />

Württemberg hat mit Urteil vom<br />

12.09.1992 (Az.: 4 S 2084/91) entschieden,<br />

daß neben patientenbezogenen<br />

Begründungen auch verfahrensbezogene<br />

Begründungen möglich sind.<br />

Die Berechtigung, bei der Schmelz-<br />

Ätz-Technik den Mittelwert zu überschreiten,<br />

haben das Amtsgericht<br />

Backnang mit Urteil vom 06.02.1991


(Az.: 5 C 774/90) sowie das Verwaltungsgericht<br />

Stuttgart vom 06.11.1992<br />

(Az.: 15 K 580/92) bestätigt.<br />

- Schmelz-Dentin-adhäsive<br />

Mehrschichtrekonstruktion<br />

Eine Schmelz-Dentin-adhäsiv verankerte<br />

Mehrschichtrekonstruktion auf<br />

Kompositbasis kann nach § 6 Abs. 2<br />

GOZ berechnet werden, da es sich um<br />

ein Verfahren handelt, das erst Ende<br />

der achtziger Jahre zur Praxisreife<br />

entwickelt wurde.<br />

Dieses Verfahren unterscheidet sich<br />

von der Säure-Ätz-Technik dadurch,<br />

daß neben spezieller Präparationstechnik<br />

die Konditionierung<br />

der Zahnhartsubstanzen durch verschiedene<br />

Bondingsysteme erfolgt.<br />

Hierbei werden die verschiedenen<br />

Materialien in den Dentintubuli<br />

der Hartsubstanz direkt verankert.<br />

Erst zu Beginn der neunziger Jahre<br />

hat diese Befestigungsmethode,<br />

wie der Stellungnahme von März<br />

1998 der Deutschen Gesellschaft<br />

für Zahnerhaltung und der Hochschullehrer<br />

für Zahnerhaltung zu<br />

entnehmen ist, Einzug in die Praxen<br />

gehalten (ZM 88, Nr. 9,<br />

1.5.1998,(1080)).<br />

Nach heutigem wissenschaftlichen<br />

Stand ist diese spezielle Befestigungstechnik<br />

aus gebührenrechtlicher Sicht<br />

als nach 1988 neu entwickelte selbständige<br />

Leistung anzusehen.<br />

Eine eigene Gebührenposition für die<br />

Dentin-adhäsive Verankerung von Rekonstruktionen<br />

ist in der GOZ nicht<br />

enthalten.<br />

Die Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

sieht in § 6 Abs. 2 vor, daß selbständige<br />

zahnärztliche Leistungen, die erst<br />

nach Inkrafttreten dieser Gebührenordnung<br />

auf Grund wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse entwickelt werden, entsprechend<br />

einer nach Art, Kosten- und<br />

Zeitaufwand gleichwertigen Leistung<br />

des Gebührenverzeichnisses für<br />

zahnärztliche Leistungen berechnet<br />

werden können.<br />

Eine Analogberechnung ist somit möglich.<br />

Die Gleichwertigkeit der Analogleistung<br />

zur tatsächlich durchgeführten<br />

Leistung (z.B. Dentin-adhäsiv verankerte<br />

Kompositfüllung) besteht darin, daß<br />

die vom Zahnarzt erbrachte Leistung<br />

ähnlich schwierig, ähnlich zeitaufwendig<br />

und betriebswirtschaftlich ähnlich<br />

kostenintensiv wie die analog gewählte<br />

Leistung sein muß.<br />

Welche Leistungen der Zahnarzt unter<br />

Berücksichtigung dieser Vorgaben als<br />

gleichwertig erachtet, ist grundsätzlich<br />

in sein Ermessen gestellt.<br />

Die Analogberechnung von<br />

mehrschichtigen Rekonstruktionen in<br />

Schmelz-Dentin-adhäsiver Technik<br />

wurde inzwischen durch folgende<br />

rechtskräftige Urteile bestätigt:<br />

AG Fürth<br />

Az.: 330 C 473/98<br />

vom 17.02.1999<br />

AG Wittlich<br />

Az.: 4 C 508/97<br />

vom 26.08.1999<br />

AG Erlangen<br />

Az.: 2 C 1049/98<br />

vom 09.11.1999<br />

AG Hamburg-<br />

Harburg<br />

Az.: 644 C 457/98<br />

vom 11.11.1999<br />

VG Stuttgart<br />

Az.: 17 K 7337/97<br />

vom 11.11.1999<br />

AG Bremen<br />

Az.: 16 C 0096/99<br />

vom 11.02.2000<br />

VG Minden<br />

Az.: 4 K 124/99<br />

vom 16.02.2000<br />

in der 2. Instanz<br />

AG Bayreuth<br />

Az.: 9 C 584/99<br />

vom 16.05.2000<br />

AG Schwetzingen<br />

Az.: 1 C 448/99<br />

vom 23.05.2000<br />

AG Erlangen<br />

Az.: 1 C 2158/99<br />

vom 09.08.2000<br />

AG Mainz<br />

Az.: 86 C 66/00<br />

vom 31.08.2000<br />

Auszug aus dem Urteil<br />

des AG Schwetzingen:<br />

"Bei Inkrafttreten der GOZ am<br />

01.01.1988 war die volladhäsive<br />

mehrschichtige Rekonstruktion nicht<br />

zur Praxisreife entwickelt, was sich insbesondere<br />

aus dem Urteil des Amtsgerichts<br />

Fürth ergibt, welches sich auf<br />

ein eingeholtes Sachverständigengutachten<br />

bezog, bestätigt wird dies<br />

durch die Stellungnahme der Universitätsklinik<br />

Heidelberg vom 10.03.1998.<br />

Dort ist niedergelegt, daß die Komposite,<br />

die in Verbindung mit Schmelzund<br />

Dentinadhäsiven auch in komplexeren<br />

klinischen Situationen unter den<br />

hohen Belastungen des Seitenzahnbereichs<br />

zum Einsatz kommen können,<br />

erst seit kurzer Zeit zur Verfügung stehen.<br />

Ihre klinische Eignung unter den<br />

Bedingungen des Praxisalltags wurde<br />

zunächst sehr zurückhaltend bewertet<br />

und erst seit Anfang der 90er Jahre<br />

zeichnete sich ab, daß es vertretbar erscheint,<br />

das Indikationsspektrum sukzessive<br />

zu erweitern in Folge weiterer<br />

vorausgegangener Verbesserungen und<br />

größerer Erfahrungen. Auch die Stellungnahme<br />

der Hochschullehrer für<br />

Zahnerhaltung usw. bestätigt diese Angaben.<br />

...<br />

Es handelt sich um eine selbständige<br />

Leistung, eine neuartige Methodik,<br />

denn die volladhäsive mehrschichtige<br />

Rekonstruktion eines Zahnes mittels<br />

Komposit im Dentin-Adhäsiv-Verfahren<br />

wird anders ausgeführt als die herkömmlichen<br />

Füllungstherapien. ...<br />

Auch bezüglich der neuen, auf Grund<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelter<br />

Leistung, wird auf die<br />

zutreffenden ausführlichen und<br />

verständlichen Ausführungen des<br />

Beklagten im gleichen Schriftsatz<br />

verwiesen. Ebenfalls auf die<br />

Ausführungen hinsichtlich der<br />

Gleichwertigkeitsprüfung.<br />

Danach ist einleuchtend, daß die<br />

seitens des Beklagten angewendete<br />

Methode und Therapie eine<br />

völlig andersartige ist, als bei<br />

herkömmlichen Füllungen gefordert<br />

wird und angewandt wird.<br />

Danach unterfällt diese Behandlungsart<br />

§ 6 Abs. 2 GOZ, wonach<br />

analog vergleichbaren Gebührentatbeständen<br />

abgerechnet<br />

werden kann. ...<br />

Auch die Stellungnahme des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit<br />

vom 30.08.1996 war nicht<br />

geeignet, die zutreffenden Ausführungen<br />

der Beklagtenseite zu Fall<br />

zu bringen. So war hierbei insbesondere<br />

zu berücksichtigen, daß diese Stellungnahme<br />

vermuteterweise einseitig<br />

ist, so ist allgemein bekannt, daß bereits<br />

seit Jahren ein Kampf um die sogenannten<br />

Krankenkosten geführt<br />

wird, wobei es um die Eindämmung<br />

der Krankenkosten geht. Unabhängig<br />

davon, daß dieses gewünschte Ziel mit<br />

Sicherheit zu unterstützen ist, kann es<br />

jedoch nicht dazu führen, daß neuartige<br />

Methoden und Ausführungsarten<br />

bzw. Therapien nach herkömmlichem<br />

Muster abzurechnen sind, obwohl sie<br />

sich im Aufwand und in der gesamten<br />

Ausführungsart von den herkömmlichen<br />

Methoden unterscheiden."<br />

Geb.-Nrn.<br />

206/208/210/212 GOZ<br />

Polieren von Amalgamfüllungen in<br />

einer folgenden Sitzung<br />

- Füllungspolitur<br />

Die Füllungspolitur ist nicht Bestandteil<br />

der Füllungen und findet insoweit<br />

in einer gesonderten Position Berücksichtigung.<br />

Die Berechnung der Politur von Füllungen<br />

jeglicher Art ist nach den Leistungspositionen<br />

206, 208, 210 und<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

9


10<br />

212 GOZ in gesonderter Sitzung möglich.<br />

Wird die Füllungspolitur in gleicher<br />

Sitzung mit dem Legen der Füllung erbracht,<br />

so kann dieses nur im Steigerungsfaktor<br />

seinen Niederschlag finden.<br />

Polierinstrumente können, wenn sie<br />

bei der Behandlung eines einzelnen<br />

Patienten verbraucht werden, berechnet<br />

werden.<br />

Geb.-Nrn.<br />

215/216/217 GOZ<br />

Einlagefüllungen, ein-, zwei-, und<br />

mehr als zweiflächig<br />

- Provisorische Einlagefüllung<br />

Für das Einfügen einer provisorischen<br />

Einlagefüllung ist keine Gebührenposition<br />

berechenbar. Diese zahnärztliche<br />

Leistung kann jedoch über einen erhöhtenSteigerungssatz/Vergütungsvereinbarung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Die labortechnische Herstellung provisorischer<br />

Einlagefüllungen ist in der<br />

Leistungsbeschreibung nicht mit enthalten<br />

und kann somit gesondert berechnet<br />

werden. Eine zusätzliche Berechnung<br />

des Kunststoffes ist ebenfalls<br />

möglich.<br />

Geb.-Nr. 213 GOZ<br />

Parapulpäre oder intrakanaläre<br />

Stiftverankerung einer Füllung oder<br />

eines Aufbaus, je Stiftverankerung<br />

Geb.-Nr. 218 GOZ<br />

Vorbereitung eines zerstörten Zahnes<br />

mit plastischem Aufbaumaterial<br />

zur Aufnahme einer Krone<br />

Geb.-Nr. 219 GOZ<br />

Vorbereitung eines zerstörten Zahnes<br />

durch gegossenen Aufbau mit<br />

Stiftverankerung oder Schraubenaufbau<br />

zur Aufnahme einer Krone<br />

Inhaltlich unterscheiden sich die Geb.-<br />

Nrn. 213 und 219 GOZ darin, daß unmittelbar<br />

nach dem Legen einer intrakanalären<br />

Verankerung die Versorgung<br />

des Zahnes durch eine Füllung (Geb.-<br />

Nr. 213 GOZ) oder durch eine Krone<br />

(Geb.-Nr. 219 GOZ) erfolgt.<br />

Die Berechnung der Geb.-Nr. 213 GOZ<br />

neben der Geb.-Nr. 218 GOZ ist zulässig.<br />

Das plastische Aufbaumaterial ist<br />

nach § 3 GOZ berechnungsfähig. Die<br />

Sicherung eines intrakanalären<br />

Schraubenaufbaus (Geb.-Nr. 219 GOZ)<br />

durch einen parapulpären Stift (Geb.-<br />

Nr. 213 GOZ) ist nebeneinander berechenbar.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

Aufgrund der bisher ergangenen<br />

Rechtsprechung kann im Gegensatz zu<br />

der Auffassung von Tiemann-Grosse<br />

(Kommentar zur GOZ, 2. Auflage 1990)<br />

neben der Geb.-Nr. 219 GOZ (intrakanalärer<br />

Schraubenaufbau) für die plastische<br />

Aufbaufüllung die Geb.-Nr. 218<br />

GOZ nicht berechnet werden.<br />

Das plastische Aufbaumaterial für die<br />

Ummantelung der intrakanalären<br />

Schraube ist ebenfalls aufgrund der<br />

vorliegenden Rechtsprechung mit dem<br />

Ansatz der Geb.-Nr. 219 GOZ abgegolten.<br />

Geb.-Nr. 218 GOZ<br />

Vorbereitung eines zerstörten Zahnes<br />

mit plastischem Aufbaumaterial<br />

zur Aufnahme einer Krone<br />

- Mehrfachberechnung der<br />

Geb.-Nr. 218 GOZ an einem Zahn<br />

Muß ein zerstörter Zahn mit plastischem<br />

Aufbaumaterial in getrennten<br />

Kavitäten mehrfach vorbereitet werden,<br />

um eine Krone aufzunehmen,<br />

kann Nr. 218 GOZ mehrmals berechnet<br />

werden.<br />

Der Leistungstext der Geb.-Nr. 218<br />

GOZ enthält keine Aussage darüber,<br />

daß die Aufbaufüllung nur einmalig je<br />

Zahn berechenbar ist. Der GOZ-Ausschuß<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

steht auf dem Standpunkt,<br />

daß diese Position so oft angesetzt<br />

werden kann, wie Einzelaufbaufüllungen<br />

gelegt werden.<br />

Plastisches Aufbaumaterial gehört zu<br />

den berechnungsfähigen Auslagen.<br />

Geb.-Nr. 220 GOZ<br />

Versorgung eines Zahnes oder Implantates<br />

durch eine Vollkrone (Tangentialpräparation)<br />

Geb.-Nr. 221 GOZ<br />

Versorgung eines Zahnes durch eine<br />

Vollkrone (Hohlkehl- oder Stufenpräparation)<br />

- Kronen und Brückenanker<br />

auf Implantaten<br />

Bei der Versorgung von Implantaten<br />

mit konfektionierten Systemen sind die<br />

Geb.-Nrn. 220 bzw. 500 GOZ (Versorgung<br />

eines Lückengebisses durch eine<br />

Brücke oder Prothese: je Pfeilerzahn<br />

oder Implantat als Brücken- oder Prothesenanker<br />

mit einer Vollkrone (Tangentialpräparation))<br />

berechenbar.<br />

Wird ein Implantat/Implantatkorpus<br />

als Hohlkehl- oder Stufenpräparation<br />

präpariert, können Leistungen z. B.<br />

nach den Geb.-Nrn. 221/501 GOZ berechnet<br />

werden.<br />

Geb.-Nr. 226 GOZ<br />

Schutz eines präparierten oder frakturierten<br />

Zahnes durch eine abnehmbare<br />

konfektionierte Hülse<br />

Das Wiedereingliedern einer provisorischen<br />

Hülse löst erneut die Geb.-Nr.<br />

226 GOZ aus, allerdings ohne Materialkosten.<br />

Die konfektionierte Hülse gehört zu<br />

den berechnungsfähigen Auslagen.<br />

Geb.-Nr. 227 GOZ<br />

Eingliederung einer provisorischen<br />

Krone zum Schutz eines präparierten<br />

oder frakturierten Zahnes und zur<br />

Sicherung der Kaufunktion, einschließlich<br />

Entfernung<br />

Geb.-Nr. 228 GOZ<br />

Eingliederung einer provisorischen<br />

Krone mit Stiftverankerung zum<br />

Schutz eines präparierten oder frakturierten<br />

Zahnes und zur Sicherung<br />

der Kaufunktion, einschließlich Entfernung<br />

- Mehrfaches Entfernen und<br />

Eingliedern einer provisorischen<br />

Krone<br />

Muß im Rahmen der Anfertigung einer<br />

Versorgung eine provisorische Krone<br />

mehrfach abgenommen und wieder<br />

festgesetzt werden, findet ein derartiges<br />

Vorgehen Niederschlag in der Höhe<br />

des Steigerungsfaktors.<br />

- Wiedereingliederung im Notdienst/Vertretung<br />

Die zahnärztliche Leistung für die Wiedereingliederung<br />

einer provisorischen<br />

Krone durch einen anderen Behandler<br />

im Notdienst/Vertretung löst nach entsprechender<br />

Aufklärung eine Gebühr<br />

nach Geb.-Nrn. 227/228 GOZ aus, ansonsten<br />

wäre sie kostenfrei vom behandelnden<br />

Zahnarzt zu erbringen.<br />

- Labortechnische Herstellung<br />

Die Geb.-Nrn. 227 und 228 GOZ sprechen<br />

von der Eingliederung einer provisorischen<br />

Krone, d. h. nicht von der<br />

zahntechnischen Verfertigung. Hieraus<br />

geht eindeutig hervor, daß die zahntechnische<br />

Herstellung nicht im Eingliederungshonorar<br />

integriert ist.<br />

Die Verfertigung der provisorischen<br />

Krone, auch durch den Zahnarzt, ist als<br />

zahntechnische Leistung einzustufen<br />

und über Eigenbeleg nach § 9 GOZ zu<br />

berechnen.<br />

Das Kunststoffmaterial gehört zu den<br />

berechnungsfähigen Auslagen, es kann<br />

jedoch auch in die Verfertigungskosten<br />

für die provisorische Krone eingerechnet<br />

werden.


Geb.-Nr. 229 GOZ<br />

Entfernung einer Einlagefüllung, einer<br />

Krone, eines Brückenankers, Abtrennen<br />

eines Brückengliedes oder<br />

Steges<br />

Kronenauftrenner können, wenn sie<br />

bei der Behandlung eines einzelnen<br />

Patienten verbraucht werden, berechnet<br />

werden.<br />

- Entfernung "fest" zementierter<br />

provisorischer Kronen und Langzeitprovisorien<br />

Die Entfernung eines notwendigerweise<br />

fest zementierten Provisoriums wird<br />

nach der Geb.-Nr. 229 GOZ berechnet.<br />

Geb.-Nr. 231 GOZ<br />

Wiedereingliederung einer Einlagefüllung<br />

oder Krone oder Wiederherstellung<br />

einer Verblendschale an<br />

herausnehmbarem Zahnersatz<br />

- Erneuerung der Verblendung<br />

einer Sekundärteleskopkrone<br />

Bei der Erneuerung der Verblendung<br />

einer Teleskopkrone ist die Geb.-Nr.<br />

231 GOZ anzusetzen. Der Gesetzgeber<br />

schränkt die Anwendung ausdrücklich<br />

auf herausnehmbare Prothesen ein. Die<br />

Abformung ist nicht Leistungsinhalt<br />

der Geb.-Nr. 231 GOZ und kann somit<br />

extra berechnet werden.<br />

Die Geb.-Nr. 232 GOZ kann nur bei<br />

festsitzendem Zahnersatz zum Ansatz<br />

kommen und umfaßt in ihrem Leistungsinhalt<br />

schon die Abformung.<br />

Geb.-Nr. 232 GOZ<br />

Wiederherstellung einer Krone, eines<br />

Brückenankers, einer Verblendschale<br />

oder Verblendung an festsitzendem<br />

Zahnersatz, ggf. einschließlich Wiedereingliederung<br />

und Abformung<br />

Geb.-Nr. 511 GOZ<br />

Wiedereingliederung einer endgültigen<br />

Brücke nach Wiederherstellung<br />

der Funktion<br />

Die Geb.-Nr. 232 GOZ kann je wiederhergestelltem<br />

Brückenanker neben der<br />

Geb.-Nr. 511 GOZ für die wiederhergestellten<br />

Brückenglieder berechnet werden.<br />

Wenn keine Wiederherstellungsmaßnahmen<br />

an der Brücke durchgeführt<br />

wurden, ist für das Eingliedern der<br />

Brücke nur die Geb.-Nr. 511 GOZ abrechnungsfähig.<br />

Bei der Geb.-Nr. 232 GOZ bezieht sich<br />

der Zusatz "ggf. einschließlich Wiedereingliederung"<br />

nicht auf die gesamte<br />

Brücke, sondern nur auf den wiederhergestellten<br />

Anteil.<br />

EUROUMSTELLUNG IN DER GOZ UND GOÄ<br />

RUNDUNGSREGELUNGEN BEACHTEN<br />

Alle Liquidationen, die nach dem<br />

1.1.2002 erstellt werden, müssen in<br />

Euro erstellt werden!<br />

Eine Fälligkeit ist sonst nicht gegeben.<br />

Bei der Umrechnung ist folgendes zu<br />

beachten:<br />

§ 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ: Der Punktwert<br />

beträgt 5,62421 Cent.<br />

§ 5 Abs. 1 Satz 3 GOÄ: Der Punktwert<br />

beträgt 5,82873 Cent.<br />

Bei der Ermittlung des Einfachsatzes<br />

ist das Ergebnis kaufmännisch zu<br />

runden.<br />

Kunststoffe für Verblendungen bzw.<br />

Verblendschalen gehören zu den berechnungsfähigen<br />

Auslagen.<br />

Geb.-Nr. 239 GOZ<br />

Trepanation eines Zahnes<br />

- wiederholte Berechenbarkeit<br />

Das Wiedereröffnen eines bereits trepanierten<br />

und/oder provisorisch verschlossenen<br />

Zahnes ist keine Trepanation<br />

im Sinne einer Zugangstrepanation.<br />

Wird jedoch ein mit definitivem Material<br />

verschlossener Zahn erneut eröffnet,<br />

kann die Geb.-Nr. 239 GOZ erneut<br />

berechnet werden.<br />

Geb.-Nr. 241 GOZ<br />

Aufbereitung eines Wurzelkanals<br />

- Wiederholte Berechenbarkeit<br />

Die wiederholte Berechnung der Geb.-<br />

Nr. 241 GOZ ist in Ausnahmefällen<br />

notwendig, wenn die endgültige Wurzelkanalaufbereitung<br />

aus medizinischen<br />

Gründen nicht in einer Sitzung<br />

möglich ist.<br />

Eine nicht medizinisch notwendige<br />

Aufteilung der Wurzelkanalaufberei-<br />

Rechenbeispiel:<br />

§ 5 Abs. 1 Satz 4 GOZ: Bei der Bemessung<br />

von Gebühren (Multiplikation<br />

des Einfachsatzes mit dem Steigerungsfaktor)<br />

sind Bruchteile von<br />

Pfennigen auf volle Pfennigbeträge<br />

abzurunden.<br />

§ 5 Abs. 1 Satz 4 GOÄ: Bei der Bemessung<br />

von Gebühren (Multiplikation<br />

des Einfachsatzes mit dem Steigerungsfaktor)<br />

sind sich ergebende<br />

Bruchteile eines Pfennigs unter 0,5<br />

abzurunden und Bruchteile von 0,5<br />

und mehr aufzurunden.<br />

Die vorstehenden Sätze sind vom<br />

Gesetzgeber nicht geändert worden<br />

und sinngemäß anzuwenden.<br />

Punktzahl Berechnung Euro / Cent<br />

1,0-fach 2,3-fach 3,5-fach<br />

Geb.-Nr. 216 GOZ 820 46,12 106,07 161,42<br />

Einlagefüllung, zweiflächig (46,11852) (106,076) (161,42)<br />

Geb.-Nr. 1 GOÄ 80 4,66 10,72 16,31<br />

Beratung (4,66298) (10,718) (16,31)<br />

Es wird um entsprechende Beachtung gebeten.<br />

Dr. H. Otte<br />

Vorsitzender GOZ Ausschuß<br />

tung auf mehrere Sitzungen (beispiels<br />

weise aus Zeitgründen) rechtfertigt<br />

nicht die mehrfache Berechnung der<br />

Geb.-Nr. 241 GOZ.<br />

OLG Düsseldorf Az.: 8 U 4/99<br />

vom 21.12.2000 in zweiter Instanz zu<br />

3 O 266/98 vom LG Düsseldorf<br />

Wurzelkanalinstrumente bis ISO 25<br />

können, wenn sie bei der Behandlung<br />

eines einzelnen Patienten verbraucht<br />

werden, berechnet werden.<br />

- Entfernung einer vorhandenen<br />

Wurzelfüllung<br />

Die Entfernung einer vorhandenen<br />

Wurzelfüllung löst den Ansatz der<br />

Geb.-Nr. 241 GOZ aus. Der Schwierigkeitsgrad<br />

findet Niederschlag in der<br />

Höhe des Steigerungsfaktors.<br />

Abrechnung der Nr. 241 in Verbindung<br />

mit den Nrn. 239/236 GOZ<br />

Die Geb.-Nrn. 239/236 GOZ sind neben<br />

der Nr. 241 GOZ abrechenbar.<br />

Begründung:<br />

Das Gebührenverzeichnis der GOZ enthält<br />

für jeden Behandlungsabschnitt<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

11


12<br />

einer Wurzelbehandlung eine Gebührenposition.<br />

Entsprechend der<br />

zahnmedizinisch notwendigen Behandlungsschritte<br />

erfolgt die Berechnung<br />

der einzelnen Gebühren-Nrn. wie<br />

nachstehend aufgeführt:<br />

- Die Eröffnung des Pulpenkavums er<br />

füllt den Leistungsinhalt der Nr. 239<br />

(Trepanation eines Zahnes).<br />

- Die Entfernung der vitalen Pulpa erfordert<br />

im Gegensatz zur Entfernung<br />

devitalen Pulpengewebes spezielle<br />

und gesonderte Maßnahmen. Hierfür<br />

ist ein Honorar nach Nr. 236 (Exstirpation<br />

der vitalen Pulpa) zu vergüten.<br />

- Leistungsinhalt der Nr. 241 ist die<br />

Wurzelkanalaufbereitung, worunter<br />

das mechanische Säubern und Erweitern<br />

des Wurzelkanals mit Entfernung<br />

von Weichgewebe und infiziertem<br />

Dentin zu verstehen ist.<br />

- Die abschließende Maßnahme einer<br />

Wurzelbehandlung ist die nach Nr.<br />

244 zu berechnende Wurzelkanalfüllung.<br />

Für jeden dieser Behandlungsabschnitte<br />

kann die dafür in der Gebührenordnung<br />

vorgesehene Gebühr berechnet<br />

werden. Weder durch eine Leistungsbeschreibung,<br />

noch durch eine Abrech-<br />

Nach langem Zögern und<br />

vergeblichem Anlauf vor<br />

5 Jahren hat die Kammerversammlung<br />

nun mit deutlicher<br />

Mehrheit die Tür für eine<br />

Weiterbildungsverordnung<br />

Oralchirurgie aufgestoßen.<br />

Die einmütige Haltung hierbei<br />

zeigte nicht nur erstmals seit<br />

Jahren, daß eine konstruktive<br />

standespolitische Arbeit verschiedener<br />

Gruppen möglich ist, sondern auch,<br />

daß mittlerweile die Einsicht überwiegt,<br />

die allgemeine Entwicklung innerhalb<br />

des Faches nicht aufhalten zu<br />

können.<br />

Es gibt sicherlich einige Kollegen im-<br />

Kreise der Delegierten, denen diese po-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

nungsbestimmung ist die Nebeneinanderberechnung<br />

dieser Positionen ausgeschlossen.<br />

Urteile:<br />

AG Ludwigshafen<br />

Az.: 2 eC 411/90<br />

vom 29.11.1990<br />

AG München<br />

Az.: 1154 C<br />

8591/91 vom<br />

02.05.1991<br />

Bay. VerwG.<br />

Augsburg<br />

Az.: 2 K 91 A. 222<br />

vom 08.07.1991<br />

AG Spandau<br />

Az.: 4 C 268/91<br />

vom 22.07.1991<br />

Bay. VerwG.<br />

Ansbach<br />

Az.: AN 19 K<br />

90.01977<br />

vom 11.12.1991<br />

Bay. VerwGH<br />

Az.: 3 B 91.2480<br />

vom 18.03.1992<br />

AG Neustadt/<br />

Rbge.<br />

Az.: 22 Cs 1430/91<br />

vom 11.06.1992<br />

AG Hannover<br />

Az.: 535 C 6994/92<br />

vom 12.01.1993<br />

OVG Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Az.: 2 A 10708/92<br />

vom 15.01.1993<br />

AG Hameln<br />

Az.: 23 C 20/93<br />

vom 23.04.1993<br />

AG Frankfurt/<br />

Main<br />

Az.: 32 C 1971/93<br />

– 48 vom<br />

30.07.1993<br />

OVG Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Az.: 12 A 3419/92<br />

vom 31.08.1994<br />

OLG Düsseldorf<br />

Az.: 4 U 43/95<br />

vom 07.05.1996<br />

sitive Entscheidung schwer gefallen ist.<br />

Für die Skeptiker im Lande möchte ich<br />

als Oralchirurg noch einmal deutlich<br />

Stellung beziehen:<br />

Die Kammerversammlung hat ausdrücklich<br />

festgestellt, daß die Zahn-,<br />

Mund-, Kieferheilkunde als Basis unseres<br />

Berufsstandes unteilbar ist und es<br />

auch bleiben soll. Aber mit einer wohl<br />

definierten qualifizierten Weiterbildung<br />

im chirurgischen Bereich bietet<br />

sich die Chance, Zahnheilkunde in besonderer<br />

Weise als medizinisches Teilgebiet<br />

zu definieren.<br />

Vor dem Hintergrund der Diskussion,<br />

"Zahnheilkunde" an die Fachhochschulen<br />

zurückzustufen, ist<br />

das ein entscheidender Aspekt. Je mehr<br />

medizinischer Handlungsrahmen in unserem<br />

Fach liegt, um so eher können<br />

wir solche Ansinnen zurückweisen. Die<br />

Das BVerwG. hat mit Urteil (Az.: 2 C<br />

17.92) vom 17.02.1994 die Nebeneinanderberechnung<br />

der Geb.-Nrn.<br />

236/241 GOZ nicht für unvertretbar<br />

erklärt. Mit Urteil vom 21.09.1995 hat<br />

das BVerwG. (Az.: 2 C 33.94) die Nebeneinanderberechnung<br />

der Geb.-Nrn.<br />

236/241 GOZ bestätigt.<br />

Geb.-Nr. 244 GOZ<br />

Füllung eines Wurzelkanals einschließlich<br />

temporärem Verschluß<br />

Konfektionierte und gegossene Wurzelkanalstifte<br />

gehören zu berechnungsfähigen<br />

Auslagen.<br />

ot<br />

- Wird fortgesetzt -<br />

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ZUR STANDESPOLITIK<br />

IM INTERNET<br />

www.zfn-online.de<br />

Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> e. V.<br />

ORALCHIRURGISCHE FACHAUSBILDUNG<br />

auf dem Weg<br />

zahnärztliche Chirurgie als Mund- und<br />

Kieferchirurgie in ihrer ganzen Breite<br />

ist besonders geeignet, ein Bindeglied<br />

zu sein zur Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />

/ Dermatologie / Innere Medizin<br />

oder Anästhesie. Dabei sollen die Ärzte<br />

für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

mit ihrer zusätzlichen Qualifikation<br />

über den "Kieferrand" hinweg sicher<br />

nicht ausgegrenzt werden. Allerdings<br />

sollten wir Zahnärzte aber auch langfristig<br />

nicht auf ihren guten Willen<br />

und die zweite Approbation angewiesen<br />

sein, um in dem Gesamtspektrum<br />

der zahnärztlichen Chirurgie tätig werden<br />

zu können. Für die konkrete Ausarbeitung<br />

der Weiterbildungsordnung<br />

mit ihrem "Kleingedruckten" steht auf<br />

jeden Fall noch einiges an Arbeit bevor.<br />

Dr. A. Strukmeier, Wolfenbüttel


KZVN - VERTRETERVERSAMMLUNG<br />

-Erhöhung des Verwaltungskostenbeitrages um 33 % beschlossen!<br />

Die Herbst-VV der KZVN<br />

wird nicht ohne erhebliche<br />

Folgen für die gesamte<br />

Kollegenschaft bleiben,<br />

das sei vorweg gesagt. In<br />

den wesentlichen Punkten der<br />

Tagesordnung konnten die<br />

Vertreter des FVDZ und die in<br />

der KZVN oppositionellen<br />

Vertreter der "Zahnärzte für<br />

<strong>Niedersachsen</strong> - ZfN" keine<br />

Gemeinsamkeit erzielen,<br />

so daß die alle Kollegen<br />

tangierenden Beschlüsse, auf<br />

die im einzelnen eingegangen<br />

wird, mehrheitlich durch<br />

die FVDZ-Verteter<br />

getragen wurden.<br />

Die Berichterstattung soll sich<br />

dabei auf die wesentlichen<br />

Punkte beschränken.<br />

Dr. Hans Hünecke,<br />

1. Vorsitzender der KZV Sachsen-Anhalt.<br />

Grußwort<br />

aus Sachsen-Anhalt<br />

Zunächst zu dem Grußwort, das<br />

Dr. Hans Hünecke, 1. Vorsitzender<br />

der KZV Sachsen-Anhalt sprach.<br />

Der Tenor der mit deutlich emotionalem<br />

bis resignierendem Unterton gehaltenen<br />

Rede kreiste um die prekäre<br />

Situation der Kollegen in den neuen<br />

Bundesländern.<br />

Rückblickend auf die "Wende" und die<br />

damit verbundene Systemänderung resümierte<br />

Hünecke, daß man seinerzeit<br />

große Hoffnungen gehabt habe; der<br />

Traum sei jedoch sehr schnell vorbei<br />

gewesen. Auf die aktuelle Gesundheitspolitik<br />

eingehend verglich er die<br />

Budgetregelungen unserer Zeit ziemlich<br />

direkt mit den Erfahrungen, die<br />

man zu DDR-Zeiten gesammelt habe,<br />

was, wie sich später herausstellen sollte,<br />

auf deutlichen Widerspruch von<br />

Herrn Kuhne vom Nieders. Ministerium<br />

für Frauen, Arbeit und Soziales stieß.<br />

Konkret und sichtlich betroffen stellte<br />

Dr. Hünecke fest, daß man heute , insbesondere<br />

in den neuen Ländern, in<br />

einer Situation sei, die relativ aussichtslos<br />

erscheine. So seien lediglich<br />

1 bis 1,5 % der Patienten in den neuen<br />

Bundesländern privat versichert, und<br />

die Einnahmesituation der Zahnärzte<br />

sei, wie er später hinzufügte, mit 336<br />

TDM Durchschnittsumsatz in Sachsen-<br />

Anhalt bereits so gespannt, daß beispielsweise<br />

1/3 der Kollegenschaft<br />

nicht mehr in der Lage sei, die Beiträge<br />

zur Altersversorgung aufbringen zu<br />

können. Bei dieser Entwicklung bliebe<br />

der Patient auf der Strecke.<br />

Ein beeindruckendes Grußwort, das<br />

wenig Raum für Hoffnung ließ.<br />

Fragestunde - gelegentlich<br />

auch mit Antworten<br />

G leich<br />

zu Beginn wurde dem VV-<br />

Mitglied Thomas Koch erneut<br />

durch den zweiten Vorsitzenden<br />

der KZVN, Dr. Liepe, verdeutlicht, daß<br />

ihm der Wortlaut des seinerzeit vom<br />

KZVN-Vorstand in Auftrag gegebene<br />

und von Koch sowie von einigen anderen<br />

Mitgliedern der VV angeforderte<br />

Gutachtens nach wie vor verweigert<br />

werde. Das gleiche gilt im übrigen<br />

auch für andere erbetene Unterlagen.<br />

Anhand von Folien beschrieb Dr. Liepe<br />

die Chronologie der Verhandlungsabläufe,<br />

insbesondere zu der Vertragssituation<br />

1996 und 1997 - genauer gesagt<br />

zu den anstehenden Rückforderungen<br />

der Krankenkassen, die, um es<br />

kurz (und schmerzhaft) zu machen,<br />

darin gipfeln, daß jeder Kollege damit<br />

zu rechnen hat, im Extremfall 18 TDM<br />

zurückzahlen zu müssen. Laufende<br />

Kompromißverhandlungen könnten<br />

diesen Durchschnittsbetrag günstigenfalls<br />

auf 6-8 TDM "drücken".<br />

Das auf Folien vorgestellte Zahlenwerk<br />

wollte man trotz Bitten einiger Vertreter<br />

diesen nicht aushändigen, weil sich<br />

die Zahlen, so Liepe, noch ändern<br />

könnten. Die im Zusammenhang mit<br />

den Rückforderungen stehende Frage<br />

nach eventueller Verjährung wurde<br />

zunächst etwas nebulös beantwortet.<br />

Deutlich geworden ist hingegen, daß 4<br />

Jahre nach Ablauf mit einer "Verfristung"<br />

zu rechnen ist.<br />

Die ZfN beabsichtigen daher, die damit<br />

im Zusammenhang stehenden Möglichkeiten<br />

und Hintergründe zu eruieren<br />

- ein Gutachten ist dazu bereits<br />

in Auftrag gegeben. Informationen<br />

wolle man für die Kollegenschaft unter<br />

www.zfn-online.de zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Damit ist das Ende der schlechten<br />

Nachrichten jedoch noch nicht erreicht,<br />

denn auch die Situation für<br />

1999 ist weiterhin ungeklärt, da der<br />

Schiedsamtsentscheid nicht umgesetzt<br />

wurde (werden konnte). Das Risiko pro<br />

Praxis bewegt sich hierbei im deutlich<br />

fünfstelligen Bereich.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

13


In seinem Bericht sprach Dr. Schirbort<br />

als erster Vorsitzender der KZVN den<br />

Ministerwechsel und den Runden Tisch<br />

an, an dem inzwischen den 9 Vertretern<br />

der Leistungsträger<br />

15 Vertreter<br />

- von Krankenkassen<br />

bis hin zu Gewerkschaftlern<br />

- gegenübersitzen<br />

würden.<br />

Im weiteren Verlauf<br />

sprach er den Themenkreis"Planwirtschaft,<br />

bürokratische<br />

Kontrollen und die<br />

Politik des "Totschweigens"<br />

an. Ein<br />

Preisdumping werde<br />

Dr. Karl Horst Schirbort,<br />

1. Vorsitzender der KZVN<br />

14<br />

nach seiner Ansicht<br />

der Versorgungsqualität<br />

den Todesstoß<br />

versetzen.<br />

Auf das Tagesgeschäft der KZVN eingehend,<br />

beklagte Schirbort die Gerichtsbarkeit,<br />

bei der er den Eindruck<br />

habe, daß man einen Vorstand, der<br />

sich nicht fügen wolle, abstrafen<br />

möchte.<br />

Hoffnungsvolle Ansätze wurden erkennbar.<br />

So wurde das Bestreben des<br />

KZVN-Vorstandes einerseits und des<br />

Ministeriums für Frauen, Arbeit und<br />

Soziales, vertreten durch Herrn Kuhne,<br />

andererseits deutlich, strittige Punkte<br />

aus der Vergangenheit möglichst einvernehmlich<br />

aufzuarbeiten. Unterstützt<br />

wurden diese Appelle im weiteren<br />

Verlauf der Diskussion auch durch<br />

die Kollegen Dr. Mahnken und Dr. Ebeling.<br />

Anstrengungen dazu müsse es allerdings,<br />

so Kuhne, von beiden Seiten<br />

geben.<br />

DMD Henner Bunke:<br />

Stellungnahme für die ZfN<br />

G rundsätzlich<br />

betonte Bunke, daß<br />

die VV-Mitglieder der "Zahnärzte<br />

für <strong>Niedersachsen</strong> - ZfN" geschlossen<br />

hinter dem Konzept der Vertrags-<br />

und Wahlleistungen<br />

stünden. Mehr Wettbewerb<br />

auf Seiten der Krankenkassen<br />

sowie der Zahnärzte sei völlig<br />

in Ordnung. Die Patienten<br />

müßten die freie Wahl haben<br />

zwischen den Krankenkassen,<br />

die wiederum mit unterschiedlichen<br />

Tarifen und Leistungen<br />

um die "Kunden"<br />

werben dürften. Das Recht<br />

des Patienten auf freie Arztwahl<br />

gehe einher mit einem<br />

freien und fairen Wettbewerb<br />

innerhalb der Ärzteschaft.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

Mehr Transparenz für die Patienten<br />

ließe sich nur über die Kostenerstattung<br />

realisieren. Unter Hinweis auf das<br />

Europäische Recht sei das deutsche System<br />

der Sachleistung<br />

inländerfeindlich. Ein Aufbrechen der<br />

ärztlichen/zahnärztlichen Körperschaften<br />

unter Beibehaltung der Kassenkartelle<br />

dürfe es nicht geben. Zwangsläufig<br />

werde das zu privatrechtlichen<br />

Zahnärzteverbänden mit gewerkschaftlich<br />

organisierten Abwehrmaßnahmen<br />

führen.<br />

Rückforderungen<br />

für 1996 und 1997<br />

Unter Hinweis auf die letzte Ausgabe<br />

von "aldente" Nr. 8/01<br />

meinte Bunke, daß dort den Kollegen<br />

Unappetitliches serviert worden<br />

sei. Er erinnerte zudem an die "Chronologie<br />

eines Millionenschadens"<br />

( www.zfn-online.de ), der mit dem<br />

Vergleich vom 25. Sept. 2000 bei den<br />

Ersatzkassen vollzogen worden und<br />

nicht mehr gutzumachen sei.<br />

Zur Zeit gehe es um die Primärkassen<br />

im Zeitraum 1996/97. "aldente" hatte<br />

am 03.11.00, also 3 Wochen vor der<br />

KZVN-Wahl, unter der Überschrift<br />

"Für 1996 bis 1998 jetzt klare Verhältnisse"<br />

berichtet, so daß sich die Kollegen<br />

noch recht sicher fühlen konnten.<br />

Noch am 14.11.00 habe Dr. Liepe dort<br />

geschrieben: "Vergleiche ohne Not mit<br />

der Zielsetzung, daß mehr als 50 % der<br />

nicht vergüteten Honorare verloren<br />

gehen, darf es nicht geben. Hier unterscheidet<br />

sich der Vorstand der KZVN<br />

von anderen Gruppierungen in <strong>Niedersachsen</strong>."Schon<br />

in der Januar-Ausgabe<br />

von "aldente" bot der Vorstand dann<br />

den Kassen einen Vergleich aus dem<br />

Jahr 1997 an, mit dem lediglich 38 %<br />

der streitbefangenen Summe bei den<br />

niedersächsischen Zahnärzten verbliebe.<br />

Kürzlich dann, so Bunke, hieß es im<br />

"aldente", daß die "Einigung mit<br />

Primärkassen über strittige Gesamtver-<br />

D.M.D. Henner Bunke Dr. Jobst-Wilken Carl<br />

gütung 1996 und 1997 fraglich" sei.<br />

Dr. Carl ging auf die Fristversäumnis<br />

von 1995 ein, die schließlich zum Verlust<br />

von 5 Millionen DM für die<br />

Zahnärzteschaft, und zwar sockelwirksam,<br />

geführt habe. Carl brachte das<br />

auf die Kurzformel "handwerkliche<br />

Fehler" und zitierte aus der Urteilsbegründung<br />

Passagen, in denen die Richter<br />

die Ernsthaftigkeit des Bemühens<br />

des Vorstandes der KZVN um Fristenwahrung<br />

in Zweifel zogen.<br />

Die Frage, ob die Rückforderungen an<br />

die Zahnärzte für 1996 bereits "verfristet"<br />

seien, konnte vom Vorstand nicht<br />

eindeutig beantwortet werden. Bei<br />

späterer Nachfrage erklärte der Justitiar<br />

der KZVN, Rodenhausen, daß eine<br />

"Verfristung" erst Ende dieses Jahres<br />

eintreten würde. Damit wurde indirekt<br />

deutlich, was auf die Kollegenschaft<br />

noch bis zum Ende dieses Jahres zukommen<br />

wird.<br />

Versöhnliche Worte<br />

von der Aufsicht<br />

V ersöhnliche<br />

Worte fand Herr Kuhne<br />

vom Ministerium für Frauen,<br />

Arbeit und Soziales, als er in seiner<br />

Stellungnahme dazu aufforderte,<br />

den Blick nach vorne richten wollten.<br />

Völliges Unverständnis erntete er allerdings<br />

bei dem Versuch, die Budgetierung,<br />

noch dazu mit einem Vergleich<br />

aus der Automobilindustrie, als ein<br />

gängiges Instrument der Industrie darzustellen.<br />

Ganz offensichtlich traten<br />

hier Verständnis- oder zumindest Verständigungsprobleme<br />

auf. Schließlich<br />

folgte noch der Hinweis, daß es sich<br />

bei der KZVN um die Exekutive handele,<br />

und daß sie nicht das Mittel zur<br />

Durchsetzung beruflicher Interessen<br />

sei. Erhebliche Bedenken äußerte er<br />

auch hinsichtlich des Wunsches von<br />

Dr. Gode, die Namen von Sozialrichtern<br />

öffentlich zu machen. Im übrigen<br />

zog er sich hinsichtlich der Auseinandersetzungen<br />

zwischen KZVN und den<br />

Gerichten auf die Rechtspositionen<br />

zurück, die keine Auslegungsalternativen<br />

zulassen<br />

würden. Er wolle trennen zwischen<br />

dem politischen Bereich,<br />

wo man gestalten könne und<br />

der Gesetzeslage. Mit Blick auf<br />

Urteilsschelte bemerkte er, daß<br />

diese Taktik zeigen könne, daß<br />

die Grenzen enger würden.<br />

Nach der Mittagspause nahm<br />

Dr. Ebeling das Thema wieder<br />

auf und beklagte neben der<br />

allgemeinpolitischen Situation<br />

im allgemeinen auch die er-


gangenen Gerichtsentscheidungen im<br />

besonderen. Jens Knipphals forderte<br />

dazu auf, daß man deutlich sagen solle,<br />

falls man ein staatliches Gesundheitswesen<br />

haben wolle. Auch Dr. Nels<br />

unternahm den Versuch, dem Vertreter<br />

der Aufsicht den Unterschied zwischen<br />

einem Budget klarzumachen, das man<br />

sich selbst setzte und einem, das zu<br />

Lasten Dritter gehe.<br />

Gerichtsfeste Bescheide ?<br />

D r.<br />

Jobst-Wilken Carl erinnerte in<br />

seinem Statement an den neuesten<br />

und von der KZVN verlorenen<br />

Prozeß. Nicht etwa, weil Dr. Schirbort<br />

sich darauf in seinem letzten Leitartikel<br />

bezogen habe, sondern weil da<br />

plötzlich Dinge hineingeschrieben worden<br />

seien, die weitreichende Folgen für<br />

die Kollegenschaft haben würden.<br />

Er sprach von dem Unvermögen der<br />

KZVN, der Kollegengemeinschaft einen<br />

gerichtsfesten Bescheid zu schicken.<br />

Damit eröffne sie den Richtern die Gelegenheit,<br />

sich, wenn auch nur am<br />

Rande, zu Dingen zu äußern, die in<br />

<strong>Niedersachsen</strong> prägende Wirkung haben<br />

würden.<br />

Hintergrund dieser Äußerung war ein<br />

Urteil des LSG, bei dem es um den Erlaß<br />

einer einstweiligen Verfügung gegen<br />

die Vollziehbarkeit eines Rückforderungsbescheides<br />

der KZVN ging. Das<br />

Gericht hatte festgestellt, daß die sofortige<br />

Vollziehbarkeit nicht gegeben<br />

sei. In seiner Entscheidung habe das<br />

Gericht u. a. ausgeführt, daß ab dem<br />

01.01.02 eine gesetzliche Neuregelung<br />

in Kraft träte, die schon beschlossen<br />

und verkündet sei. Diese besage, daß<br />

der § 86a SGG eine aufschiebende<br />

Wirkung gegen Rückforderungsbescheide<br />

grundsätzlich vorsehen werde,<br />

und daß das Gericht dieses Faktum<br />

nicht einfach übersehen dürfe. Carl<br />

verwies ferner auf die Begründung,<br />

daß ein erster vorläufiger Bescheid<br />

durch einen zweiten, ebenfalls vorläufigen<br />

Bescheid ersetzt worden sei. Hier<br />

fordere das Gericht einen endgültigen<br />

Quartalsbescheid, da, so Carl, der Empfänger<br />

schließlich wissen müsse, ob<br />

damit nun endgültig das Ende der<br />

Rückzahlungsfahnenstange erreicht sei<br />

oder nicht. Ferner sehe das Gericht die<br />

Rechtswidrigkeit des Rückforderungsbescheides<br />

auch darin begründet, daß<br />

der hier zur Anwendung gelangte HVM<br />

gegen den Grundsatz der Verteilungsgerechtigkeit<br />

verstoße. Beispielhaft<br />

sagte Carl, daß derjenige, der sich erst<br />

im November oder Dez. 1997 niedergelassen<br />

habe, weniger Honorar im Verhältnis<br />

zu den Kollegen erhalten hät-<br />

ten, die von Anfang bis über die Mitte<br />

des Jahres ihre volle Vergütung erhalten<br />

hatten.<br />

Nachdem auch Carl das Thema der wegen<br />

Fristversäumnis verlorenen 5-Millionen-Klage<br />

aufgearbeitet hatte, ließ<br />

Dr. Schirbort seinen Emotionen mit<br />

den Worten "Herr Carl, Sie sind ein alter<br />

Demagoge" freien Lauf.<br />

KZVN-Prüfbericht 2000<br />

Die an den Vorstand gerichteten<br />

Fragen befaßten sich schwerpunktmäßig<br />

mit dem hohen Personalstand<br />

der KZVN und in dem Zusammenhang<br />

auch mit den Kosten für<br />

Zeitarbeitsfirmen in Höhe von rd. 1<br />

Mio DM, mit überplanmäßigen Bankzinsen<br />

in Höhe von 755 TDM und Fragen<br />

nach Kosten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Schließlich wurde<br />

die Frage nach einem Gutachten in<br />

Höhe von 200 TDM gestellt.<br />

Bei 9 Enthaltungen wurde schließlich<br />

eine Entlastung durch die VV festgestellt.<br />

Haushaltsplan 2002<br />

Erhöhung des Verwaltungsko-<br />

stenbeitrages um 33 %<br />

Am Haushaltsplan 2002 schieden<br />

sich die Geister endgültig. Im namentlichenAbstimmungsverfahren<br />

setzte die Fraktion des FVDZ<br />

schließlich die massive<br />

Erhöhung des Verwaltungskostenbeitrages<br />

gegen die Stimmen der<br />

"Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong><br />

- ZfN" durch.<br />

Vorher hatte Dr. Nels den<br />

Vorstand aufgefordert, die<br />

sehr großen Erhöhungen<br />

von Vorstands-und Übergangsentschädigungen<br />

als<br />

ein Zeichen des Sparwillens<br />

zurückzunehmen.<br />

Der bisherige Satz von<br />

1,05 % wird somit nach einem Abstimmungsergebnis<br />

von 29 Ja-Stimmen gegen<br />

15 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen<br />

auf 1,4 % erhöht.<br />

DMD Henner Bunke sprach für die ZfN<br />

davon, daß in einer Zeit, in der die Kollegenschaft<br />

mit Rückforderungen zu<br />

rechnen habe und Entschädigungen<br />

für Ehrenamtsträger der KZVN anstünden,<br />

eine 33%ige Steigerung das<br />

falsche Signal sei. Sparsames Haushalten<br />

mit Kollegengeldern müsse doch<br />

wohl im Vordergrund stehen. In dieser<br />

Einschätzung unterstützte ihn auch Dr.<br />

Nels mit der Bemerkung, daß er nur<br />

zustimmen könne, wenn die seinerzeit<br />

im "nicht öffentlichen Teil" der VV gefaßten<br />

Beschlüsse (Abfindungen/Übergangsgelder<br />

für Vorstandsmitglieder<br />

der KZVN) rückgängig gemacht würden.<br />

Schließlich ergänzte Dr. v. Petersdorff<br />

mit der Feststellung, daß laut<br />

Prüfbericht 2000 die Finanzlage der<br />

KZVN als gut bezeichnet worden sei.<br />

Eine Erhöhung der Beiträge sei solange<br />

nicht gerechtfertigt, wie noch Entnahmen<br />

aus dem nicht unerheblichen Vermögen<br />

(über 20 Mio DM zum<br />

31.12.2001) möglich seien.<br />

Zur Vermögensentwicklung selbst stellt<br />

Dr. Carl fest, daß der Haushalt 2002<br />

aufgeblasen worden sei, um ein Polster<br />

für irgendwelche Zwecke aufzubauen,<br />

wobei auch an mögliche Wahlgeschenke<br />

für die nächste KZVN-Wahl zu denken<br />

ist. Während der engagiert geführten<br />

Diskussion verwiesen die Vertreter<br />

der ZfN anhand des vorgelegten Haushaltsplanes<br />

2002 auf eine Vielzahl von<br />

Einsparmöglichkeiten.<br />

Nach einer von Bunke angestellten<br />

Hochrechnung würde bei Beibehaltung<br />

des gegenwärtigen Verwaltungskostensatzes<br />

von 1,05 % und Beibehaltung<br />

der sowieso schon hohen Verwaltungskosten<br />

von geschätzten 35,5 Mio DM<br />

für die Jahre 2001 und 2002 unter Einbeziehung<br />

der Entschädigungen, erhöhten<br />

Reisekosten und Sitzungsgelder,<br />

zum Ende des<br />

Jahres 2002 immer<br />

noch ein Vermögen<br />

von rund 12 Mio.<br />

DM vorhanden sein<br />

- und deutlich<br />

mehr, falls man sich<br />

ernsthaft um Sparsamkeit<br />

bemühen<br />

würde. In den Jahren<br />

1999 und 2000<br />

lagen die Verwaltungskostenausgaben<br />

noch um die 32 Mio. DM.<br />

Während der engagiert<br />

geführten Diskussion<br />

verwiesen die Vertreter<br />

der ZfN anhand<br />

des vorgelegten<br />

Haushaltsplanes 2002<br />

auf eine Vielzahl von<br />

Einsparmöglichkeiten.<br />

Diese Zusammenfassung hat sich, wie<br />

eingangs erwähnt, lediglich auf die<br />

wesentlichen Diskussionspunkte der VV<br />

beschränken wollen. Da die Niedersächsische<br />

Zahnärzteschaft in der<br />

(glücklichen) Lage ist, dank mehrerer<br />

Publikationsorgane zuweilen Problemfelder<br />

aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />

betrachten zu können, möge dieser<br />

Bericht auch als ein Beitrag zu einer<br />

umfassenden Einschätzung der Situation<br />

der Kassenzahnärzte in <strong>Niedersachsen</strong><br />

verstanden werden.<br />

loe<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

15


16<br />

Nachdem die dentale<br />

Implantologie als sichere und<br />

langfristige Behandlungsalternative<br />

anerkannt worden ist,<br />

liegt seit einigen Jahren ein<br />

Schwerpunkt der weiteren<br />

Entwicklung in der Verkürzung<br />

der Einheilungszeit –<br />

idealerweise mit dem Ziel<br />

einer Sofortbelastung.<br />

Auch wenn Autoren und Firmen<br />

uns zum Teil davon zu überzeugen<br />

versuchten, daß "das Rad neu<br />

erfunden worden ist", so mußte der informierte<br />

Leser und Anwender doch<br />

erkennen, daß viele Dinge so neu nicht<br />

sind.<br />

So haben zahlreiche Arbeiten der letzten<br />

15 Jahre belegt, daß eine aufgeraute<br />

Oberfläche der "glatten" Implantatfläche<br />

hinsichtlich schnellerer und<br />

stärkerer Belastungsfähigkeit deutlich<br />

überlegen ist.<br />

Bereits Ende der siebziger Jahre entwickelte<br />

Ledermann sein Konzept,<br />

mehrere Schraubenimplantate verblockt<br />

sofort zu belasten und dies mit<br />

guten Erfolgen, wie der Verfasser aus<br />

eigenen Erfahrungen belegen kann.<br />

Zur gleichen Zeit hatten aber Mißerfolge<br />

in der Entwicklungsphase des<br />

Bränemark-Systems bei Einheilungs-<br />

Ruhezeiten von nur 2-3 Wochen dazu<br />

geführt, für das Verfahren eine Einheilungszeit<br />

von mindestens 3 (UK) bzw. 6<br />

(OK) Monaten zu empfehlen. Diese<br />

wurde dann von zahlreichen Mitanbietern<br />

über Jahre so übernommen. Daß<br />

dabei auch die Biologie der Knochenheilung<br />

unter Einbeziehung der unterschiedlichen<br />

Knochenstruktur berücksichtigt<br />

wurde, steht außer Frage.<br />

Nun gibt es neben der Ungeduld unserer<br />

Patienten und weiter subjektiver<br />

Gründe auch fachliche Aspekte, die eine<br />

schnellere oder sofortige Versorgung<br />

der Implantate angezeigt erscheinen<br />

lassen: So die problematische<br />

Versorgung mit einem Provisorium<br />

oder eine kurzfristig gewünschte orale<br />

Rehabilitation aus internistischer Sicht.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

Implantatoberfläche<br />

und Einheilungszeit<br />

WUNSCH UND<br />

WIRKLICHKEIT<br />

Beziehung zwischen Implan-<br />

tatfläche und Knochenlager<br />

I n<br />

einer Untersuchung, die Davies<br />

et.al. 1998 veröffentlichten, haben<br />

sie den Ablauf der knöchernen Heilung<br />

um das Implantat beschrieben. Es<br />

wurde bestätigt, daß die direkte Knochenanlagerung<br />

am Implantat das Optimum<br />

der Integration darstellt. Daher<br />

wird idealerweise bei der Präparation<br />

des Knochens ein möglichst kongruentes<br />

Implantatlager angestrebt. Es soll<br />

dabei zu einer Kontaktosteogenese<br />

kommen, die in drei Phasen unterteilt<br />

werden kann.<br />

1. Osteokonduktion<br />

Ein Fibringerinsel bildet sich auf der<br />

Implantatoberfläche und bildet ein<br />

Netz, von dessen Stabilität es entschei-<br />

Abb. 1a: Distanzostegenese: langsame und unvollständige<br />

Osseointegration<br />

Abb. 1b: Kontaktosteogenese: direktes Knochenwachstum<br />

auf der Implantatoberfläche<br />

dend abhängt, wie gut sich knochenbildende<br />

Zellen anlagern können. Hierbei<br />

wirken mikrorauhe Oberflächen gerinnselstabilisierend<br />

und erleichtern so<br />

den schnellen Implantat-Knochenverbund<br />

(Abb.1).<br />

Hervorgerufen wird dieser Effekt durch<br />

die Tatsache, daß sich Flüssigkeiten auf<br />

einer strukturierten, komplexen Oberfläche<br />

besser verteilen und sich somit<br />

das Geflecht aus Thrombin und Fibrinogen<br />

besser auf der Fläche verankern<br />

kann.<br />

2. Knochenneubildung<br />

Hierunter versteht man die Phase, in<br />

der osteogene Zellen durch das Fibringeflecht<br />

auf die Implantatfläche wandern<br />

und sich dort differenzieren. Auch<br />

hierbei hat die Gestalt der Oberfläche<br />

einen wichtigen Einfluß auf die Intensität,<br />

mit der sich der neugeformte<br />

Knochen dort verankert.<br />

3. Knochenremodellation<br />

In dieser Phase erfolgt dann die weitergehende<br />

Stabilisierung und Strukturierung<br />

der Knochengrundsubstanz.<br />

Die Ausformung der Osteone zum Implantat<br />

hin hängt dabei ebenfalls von<br />

der biologischen Wertigkeit der Implantatoberfläche<br />

ab.<br />

Sind die geschilderten Voraussetzungen<br />

nicht so gegeben, kommt es zu einer<br />

Distanzosteogenese mit der Folge<br />

eines langsameren Knochenwachstums<br />

auf das Implantat zu und bindegewebigen<br />

Einscheidungen an vielen Stellen.<br />

Diesen Heilungstyp findet man vermehrt<br />

an "glatten", sogenannten maschinenbearbeiteten<br />

Oberflächen. Die<br />

Abbildung 2 zeigt den Vergleich zwischen<br />

diesem Oberflächentyp und einer<br />

mikrorauhen Fläche mit den daraus<br />

resultierenden Knochenanlagerungsraten.


Abb. 2<br />

Allgemeine Forderung an die Implantatoberfläche<br />

ist also, Bildung und Anlagerung<br />

der Faktoren zu begünstigen,<br />

die die Osteogenese anregen und Knochenresorption<br />

stoppen.<br />

Oberflächen der ersten Generation von<br />

ITI oder IMZ Implantaten besaßen mit<br />

der Plasmaflame-Beschichtung zwar<br />

eine Beschaffenheit, die die Oberfläche<br />

vergrößerten und den primären<br />

Einheilungsprozeß auch nachweislich<br />

erleichterten, aber die Größe der aufgebrachten<br />

Partikel beschwerte eher<br />

eine Makrorauhigkeit, die bei entsprechend<br />

disponierten Patienten vermehr<br />

zur Periimplantitis führte.<br />

Die zahlreichen Veröffentlichungen ab<br />

Mitte der 80er Jahre zu diesem Thema<br />

beschäftigten sich auffällig häufig mit<br />

Implantaten der genannten Typen.<br />

Auch die Beobachtungen im eigenen<br />

Patientenfeld zeigten zunächst eine<br />

umkomplizierte Einheilung mit hoher<br />

bzw. vergleichend guter Erfolgsrate,<br />

dann aber nach 3 bis 5 Jahren eine<br />

deutliche Quote von entzündlich bedingtem<br />

Knochenabbau auf der Basis<br />

Abb. 3: Die mit Titanpartikeln gestrahlte Oberfläche<br />

(TiOblast) des Implantats<br />

einer nur schwer – Operations- und<br />

Materialaufwand! – zu beherrschenden<br />

Periimplantitis.<br />

Mittlerweise hat sich wohl allgemein<br />

durchgesetzt, daß eine Rauhigkeit von<br />

10 bis 15 µ das Optimum der Oberflächenbeschaffenheit<br />

darstellt<br />

(Abb. 3).<br />

Ob diese Konturierung durch additive<br />

oder subtraktive Verfahren<br />

erreicht wird, ist aus Sicht des<br />

Verfassers eher sekundär! Der Implantattyp<br />

der Firma Asta, zu dem die abgebildete<br />

Oberfläche gehört, wurde jedenfalls<br />

seit 1992 mehr als achthundertmal<br />

in unserer Praxis eingesetzt,<br />

ohne daß sich auch nur annähernd<br />

solche Probleme mit der Periimplantitis<br />

gezeigt haben, wie bei den oben<br />

erwähnten Marken mit alter Beschichtung.<br />

Welche Möglichkeiten ergeben sich<br />

nun aus einer erleichterten und damit<br />

schnelleren Einheilung?<br />

Zunächst soll erst einmal darauf hingewiesen<br />

werden, daß entgegen intensiver<br />

Firmenpropaganda die Frage der<br />

Früh- oder Sofortversorgung von Implantaten<br />

auch von anderen Faktoren<br />

entscheidend mitbeeinfluß wird. Neben<br />

der Oberfläche sind dies die Implantatform,<br />

die allgemeine Konstitution<br />

des Patienten, Knochenmasse und<br />

–dichte, Zahnstellung, Dysfunktionen<br />

sowie die vorgesehene Kieferregion.<br />

Romanos/Frankfurt konnte im Tierversuch<br />

für den UK-Seitenzahnbereich<br />

zeigen, daß die Sofortbelastung nicht<br />

nur gleichen Heilungserfolg zeigte,<br />

sondern darüber hinaus noch mehr<br />

mineralisierten Knochen an den sofortbelasteten<br />

Implantaten.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für<br />

die Sofortbelastung stellt die<br />

Primärstabilität des eingebrachten<br />

Implantates dar. Nach Untersuchungen<br />

von Brunski sind 50-150 µ Bewegung<br />

ausreichend, um die Knochenregeneration<br />

zu unterbinden. Der OK-Knochen<br />

ist hierbei anfälliger als der UK-Knochen.<br />

Bereits in frühen Arbeiten zur<br />

Implantateinheilung stellte Donath<br />

klar, daß es sich hierbei sehr wohl um<br />

eine Fremdköperreaktion handelt, mit<br />

bindegewebiger Umscheidung bei Mobilität,<br />

knöchern bei mechanischer Ruhe.<br />

Eine in diesem Zusammenhang positive<br />

Wirkung einer idealen Oberfläche<br />

konnte Bade/Köln zeigen durch<br />

den Nachweis, daß deren Beschaffenheit<br />

die initiale Druckstabilität des Implantates<br />

positiv beeinfluß.<br />

Insbesondere bei ungünstiger Knochenstruktur<br />

wirken sich Implantatform<br />

und Oberfläche aus, wie<br />

Weigl/Frankfurt für das Ankylossystem<br />

bei D3 und D4 Knochen zeigen konnte.<br />

Grundsätzlch läßt sich sagen, daß der<br />

Knochen sich innerhalb physiologischer<br />

Grenzen sehr gut auf unterschiedliche<br />

Belastungssituationen einstellen<br />

kann. Sicher ein Grund dafür,<br />

daß zahlreiche Veröffentlichungen der<br />

letzten Zeit mit Ergebnissen aus einem<br />

Beobachtungszeitraum von 3-5 Jahren<br />

durchweg zu sehr positiven Ergebnissen<br />

bei der Beurteilung der Sofortbelastung<br />

kommen (s. besonders Studien<br />

zum 3I System).<br />

Wie sollte der Anwender mit dieser<br />

Entwicklung umgehen?<br />

Einsteigern und implantologisch wenig<br />

Geübten sei von Experimenten zunächst<br />

noch abgeraten. Gerade zu Beginn<br />

einer implantatchirurgischen Karriere<br />

wirken Mißerfolge besonders demotivierend,<br />

auch wenn sie auf einer<br />

diagnostischen Fehleinschätzung beruhen.<br />

Für die Geübteren oder Routinierten<br />

bieten sich verstärkt Möglichkeit,<br />

eine Sofortbelastung in die Planung<br />

mit einzubeziehen. Anbieten wird sich<br />

hier die klassische UK Versorgung ab<br />

vier Pfosten interforaminal oder auch<br />

zu verblockende Pfeiler in einem Knochen,<br />

der von seiner Stärke und Struktur<br />

(idealerweise D2) eine gewünschte<br />

Primästabilität erwarten läßt.<br />

Gegenüber den eingangs erwähnten<br />

ungeduldigen Patienten sollte aber<br />

nach wie vor der Grundsatz gelten:<br />

"Das Gras wächst auch nicht schneller,<br />

wenn man daran zieht!"<br />

- Literatur beim Verfasser -<br />

Dr. Axel Strukmeier<br />

Kleine Breite 10<br />

38302 Wolfenbüttel<br />

Tel.: 05331 / 907243<br />

Fax: 05331 / 907245<br />

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ZUR STANDESPOLITIK<br />

IM INTERNET<br />

www.zfn-online.de<br />

Zahnärzte für <strong>Niedersachsen</strong> e. V.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

17


18<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

SONDERVERANSTALTUNG<br />

Samstag, 12. Januar 2002 um 9.00 Uhr st<br />

Großer Hörsaal der Zahn-, Mund- und Kieferklinik<br />

der Medizinischen Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1<br />

XXIII. Klinische Demonstration der Klinik und Poliklinik<br />

für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

IMPLANTOLOGIE HEUTE –<br />

AKTUELLE TRENDS<br />

Programmfolge:<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

Prof. Dr. Dr. J.-E. Hausamen<br />

Begrüßung und Einführung<br />

in das Thema<br />

E.-L. Barth<br />

Das reduzierte<br />

Knochenangebot:<br />

Bewährtes in der Behandlung<br />

Dr. G. Swennen<br />

Das reduzierte<br />

Knochenangebot:<br />

Neues in der Behandlung<br />

Dr. Dr. F.-J. Kramer<br />

Sofortimplantation –<br />

Vorteil oder Risiko?<br />

Dr. T. Teltzrow<br />

Sofortbelastung –<br />

chirurgisch indiziert?<br />

KAFFEEPAUSE<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

Dr. B. Bremer<br />

Sofortbelastung – prothetisch<br />

machbar?<br />

Sofortbelastung mit definitivem<br />

Zahnersatz im zahnlosen<br />

Unterkiefer:<br />

Dr. Dr. R. Dempf<br />

– chirurgisches Vorgehen<br />

Dr. B. Bremer<br />

– prothetisches Vorgehen<br />

ZTM A. Quint<br />

– zahntechnisches Vorgehen<br />

Dr. Dr. R. Dempf, Dr. B. Bremer<br />

– Videopräsentation<br />

Dr. B. Bremer, Dr. Dr. R. Dempf<br />

– Patientenvorstellung<br />

DISKUSSION<br />

Ende gegen 12.30 Uhr<br />

Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich!<br />

Die Veranstaltung ist kostenfrei.


AUSFERTIGUNG DER ÄNDERUNG<br />

DER WEITERBILDUNGSORDNUNG<br />

DER ZAHNÄRZTEKAMMER<br />

NIEDERSACHSEN<br />

In die<br />

Weiterbildungsordnung<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong><br />

wird folgender<br />

§ 14 a eingefügt:<br />

Am 09.11.2001 wurde der erste<br />

Vortrag der Kieferorthopädischen<br />

Reihe 2001/2002 im Zahnärztlichen<br />

Fortbildungszentrum <strong>Niedersachsen</strong><br />

in Hannover gehalten. Als Referent<br />

konnte Herr Prof. Dr. A. Hasund, der<br />

§ 14 a<br />

Eine in einem anderen Bundesland erworbene<br />

Gebietsbezeichnung auf dem<br />

Gebiet der zahnärztlichen Chirurgie<br />

gilt auch in <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Die Gebietsbezeichnung in <strong>Niedersachsen</strong><br />

lautet: "Fachzahnarzt für Oralchirurgie"<br />

Vorstehende Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> wurde aufgrund des<br />

§ 25 Abs. 1 HKG von der Kammerversammlung<br />

am 2.11.2001 mit der erforderlichen<br />

qualifizierten Mehrheit beschlossen<br />

und gem. § 26 Abs. 1 Nr. 1<br />

HKG vom Niedersächsischen Ministerium<br />

für Frauen, Arbeit und Soziales am<br />

Emeritus der Abteilung für Kieferorthopädie<br />

des Universitäts-Krankenhauses<br />

Eppendorf in Hamburg, gewonnen<br />

werden. Er sprach über das Thema "Aktuelle<br />

Aspekte der kieferorthopädischen<br />

Diagnostik und Therapie nach<br />

20.11.2001 genehmigt. Sie wird hiermit<br />

ausgefertigt.<br />

Hannover, 22.11.2001<br />

Dr. Joachim Wömpner<br />

Vizepräsident der ZKN<br />

KIEFERORTHOPÄDISCHE VORTRAGSREIHE<br />

2001/2002 ERÖFFNET<br />

Priv.-Doz. Dr. med. dent. Rainer Schwestka-Polly, Göttingen (re) stellt den Referenten des Abends,<br />

Prof. Dr. A. Hasund, Emeritus der Abteilung für Kieferorthopädie, Universitäts-Krankenhaus Eppendorf,<br />

Hamburg, vor (li).<br />

der Hasund-Hansa-Technik". Dabei<br />

spannte er einen Bogen von der kieferorthopädischen<br />

Diagnostik, insbesondere<br />

der Kephalometrie, über die Funktionskieferorthopädie,<br />

unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Anwendung<br />

der Hansa-Platte, zur Therapie mit<br />

festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen.<br />

Als weitere Vortragende in der Reihe<br />

werden am 07.12.2001 Herr Prof. Dr.<br />

Mausberg, Göttingen, am 01.02.2002<br />

Herr Prof. Dr. Reich, Biberach/Riss, und<br />

am 01.03.2002 Herr Prof. Dr. Dr. Schliephake,<br />

Göttingen, sprechen.<br />

Informationen zu der Vortragsreihe<br />

sind zu erhalten beim Zahnärztlichen<br />

Fortbildungszentrum <strong>Niedersachsen</strong>,<br />

Zeißstr. 11 a, 30519 Hannover;<br />

Tel.: 0511 / 833 91 - 311,<br />

Fax: 0511 / 833 91 - 306.<br />

Priv.-Doz. Dr. med. dent.<br />

Rainer Schwestka-Polly,<br />

Göttingen<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

23


24<br />

MIKROSKOPISCHE<br />

UND MIKROANALYTISCHE<br />

UNTERSUCHUNGEN<br />

zu Ursachen von Unverträglichkeitsreaktionen<br />

auf metallischen Zahnersatz<br />

Verfasser: W. Dietz, B. Melle, I. Orlob, G. Raser, H. Küpper<br />

1. Einleitung<br />

Ohne den Einsatz unterschiedlicher<br />

Werkstoffe ist<br />

eine adäquate Versorgung<br />

der Patienten in der modernen<br />

Zahnheilkunde nicht zu sichern.<br />

Die ärztliche Sorgfaltspflicht<br />

verlangt, nur solche Materialien<br />

einzusetzen, die nachteilige Wirkungen<br />

für den Patienten mit<br />

Sicherheit ausschließen. Derzeit<br />

existieren keine Prüfverfahren,<br />

welche umfassende und gesicherte<br />

Ergebnisse für den in vivo Einsatz<br />

von Dentalmaterialien liefern, so<br />

daß in der Klinik Fälle von Unverträglichkeitsreaktionen<br />

auftreten.<br />

Nach der Eingliederung von Restaurationen<br />

in die Mundhöhle<br />

treten die Materialien mit dem<br />

Mundmilieu in Wechselwirkung<br />

[1]. Das Mundmilieu unterliegt einer<br />

ständigen Veränderung, durch<br />

Nahrung und Getränke verändern<br />

sich der pH-Wert, die Temperatur<br />

sowie die Plaque- und Speichelzusammensetzung.Speichelbestandteile<br />

können auf der Werkstoffoberfläche<br />

adhärieren. Diese Veränderungen<br />

können Korrosionsprozesse<br />

begünstigen, insbesondere<br />

wenn Metalle und Legierungen<br />

zum Einsatz kommen. Bevorzugt<br />

gehen unedle Elemente in Lösung.<br />

Es werden Ionen freigesetzt, die in<br />

Abhängigkeit von ihrer Art und<br />

Menge unterschiedliche biologi-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

sche Wirkungen hervorrufen. Es<br />

resultieren direkte und indirekte<br />

Reaktionen. Direkte Reaktionen<br />

liegen vor, wenn freigesetzte Metallionen<br />

in den angrenzenden Geweben<br />

pathologische Veränderungen<br />

(Entzündungen, Nekrosen)<br />

auslösen. Indirekte Reaktionen<br />

sind systemische Schädigungen,<br />

die durch Resorption, Verteilung<br />

und Akkumulation von Korrosionsprodukten<br />

im Organismus entstehen.<br />

Seit 1993 existiert an der Poliklinik<br />

für Zahnärztliche Prothetik<br />

und Werkstoffkunde der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

eine Spezialsprechstunde für Patienten<br />

mit der Verdachtsdiagnose<br />

„Metallunverträglichkeit“. Eine<br />

Auswertung der Patientenfälle erfolgte<br />

hinsichtlich einer möglichen<br />

Korrelation von typischen Befunden<br />

und verwendeten Materialien.<br />

Im folgenden wird dargestellt, wie<br />

die erhobenen klinischen Befunde<br />

mittels mikroskopischer und mikroanalytischer<br />

Untersuchungen<br />

durch<br />

• Bestimmung der Zusammensetzung<br />

unbekannter Legierungen,<br />

• Lokalisation von Legierungsbestandteilen<br />

und<br />

• Untersuchung herstellungsbedingter<br />

Gefügeveränderungen<br />

komplettiert werden konnten.<br />

2. Material und Methode<br />

In den vergangenen Jahren wurden in<br />

der Poliklinik über 150 Patienten mit<br />

Verdacht auf Metallunverträglichkeit<br />

gegenüber Zahnersatz untersucht.<br />

Mit Hilfe des in Abb. 1 dargestellten<br />

Befindlichkeitsfragebogens konnten<br />

die Patienten äußern, welche Beschwerden<br />

vorherrschten. Diese wurden<br />

dem erhobenen klinischen Bild<br />

gegenübergestellt. In etwa 50 % der<br />

Fälle wurden zur Komplettierung der<br />

Diagnose metallographische Untersuchungen<br />

durchgeführt.<br />

Die Bestimmung der Zusammensetzung<br />

unbekannter Legierungen erfolgte<br />

mit dem Splittertest nach Wirz,<br />

einem schnellen und nahezu zerstörungsfreien<br />

Verfahren für die Elementbestimmung<br />

in Form einer<br />

Schleifstaubanalyse [2]. Mit einem<br />

metallfreien Karborundumsteinchen<br />

(SiC) wurden vom Zahnersatz kleinste<br />

Metallsplitter abgetrennt und auf einem<br />

Graphitplättchen mittels lichthärtenden<br />

Bondings fixiert (Abb. 2).<br />

Der aufgefangene Metallstaub wurde<br />

mit der energiedispersiven Röntgenmikroanalyse<br />

(RMA) im Rasterelektronenmikroskop<br />

(REM) hinsichtlich der<br />

Legierungszusammensetzung untersucht<br />

(Abb. 3). Die Nachweisgrenze<br />

des verwendeten Analysesystems lag<br />

bei 0,1 Gew%.<br />

In einigen Fällen konnten Untersuchungen<br />

an ausgegliedertem Zahnersatz<br />

durchgeführt werden. Die Lokalisation<br />

ausgewählter Legierungsbestandteile<br />

erfolgte sowohl an unbearbeiteten<br />

Oberflächen als auch an<br />

präparierten Querschliffen. Zur<br />

Klärung herstellungsbedingter Gefügeveränderungen<br />

wurden Querschliffe<br />

von Kronen aus Palladiumbasis-Legierungen<br />

vor und nach Keramikaufbrand<br />

analysiert.


Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde/Bereich<br />

Erfurt Direktor: Univ.-Prof. Dr.<br />

H. Küpper<br />

Befindlichkeitsfragebogen<br />

Das Erkennen, Einordnen und möglichst erfolgreiche<br />

Behandeln der Ihnen bestehenden Beschwerden<br />

erfordert umfassende und genaue Angaben<br />

über Ihre Befindlichkeit. Wir bitten Sie daher, die<br />

nachstehenden Fragen zu beantworten. Vielen<br />

Dank!<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Alter:<br />

Grad der Beschwerden:<br />

0 = keine Beschwerden<br />

1 = kaum Beschwerden<br />

2 = einigermaßen erträglich<br />

3 = erhebliche Beschwerden<br />

4 = starke Beschwerden<br />

Zeitliches Auftreten der Beschwerden:<br />

Beschwerden seit: ................ (Mon/Jahr)<br />

Beschwerden wo: ......................<br />

......................<br />

......................<br />

nach Eingliederung von Zahnersatz<br />

Beschwerden: dauernd<br />

zeitweise<br />

tags<br />

nachts<br />

beim Tragen der Prothese<br />

Art der Beschwerden:<br />

Zahnschmerzen<br />

Kiefer/Gesichtsschmerzen<br />

Schmerzen beim Zubeißen<br />

Brennen der Lippen<br />

Brennen der Schleimhaut (Wangen)<br />

Zungenbrennen<br />

Gaumenbrennen<br />

Trockenheit des Mundes<br />

starker Speichelfluß<br />

Reaktionen auf Fruchtsäuren<br />

unangenehmer Geschmack<br />

(wie? ................................................ )<br />

pelziges Gefühl<br />

(wo? ................................................. )<br />

sonstige Beschwerden<br />

(welche? .........................................<br />

.........................................<br />

.........................................<br />

......................................... )<br />

Datum:<br />

Unterschrift:<br />

Abb. 1: Befindlichkeitsfragebogen zur Darstellung von<br />

Beschwerden durch den Patienten<br />

Für die Querschliffherstellung wurde<br />

der zu untersuchende Bereich aus der<br />

Restauration herausgetrennt und in<br />

Epoxidharz eingebettet. Es folgte eine<br />

metallographische Anschliffpräparati-<br />

on mit materialabhängigen<br />

Schleif- und Polierstufen bis zu<br />

einer Korngröße von minimal<br />

0,25 µm (Abb. 4). Für die REM-<br />

Untersuchungen mußten die<br />

Querschliffe mit einer elektrisch<br />

leitenden Oberfläche versehen<br />

werden. In der Regel wurde mit<br />

Kohlenstoff beschichtet, wodurch<br />

einerseits die elektronenmikroskopische<br />

Gefügedarstellung im<br />

Materialkontrast und andererseits<br />

die Röntgenmikroanalyse aller<br />

metallischen Legierungsbestandteile<br />

möglich war.<br />

Die RMA-Untersuchungen erfolgten<br />

auf drei verschiedenen Wegen:<br />

Punktmessungen dienten<br />

der Analyse von Ausscheidungen<br />

in der Legierung. Im Linescan<br />

wurden die relativen Anteile von<br />

Legierungskomponenten entlang<br />

von Meßlinien senkrecht zur Metalloberfläche<br />

ermittelt. Das<br />

Mapping-Verfahren ermöglichte<br />

die Darstellung der zweidimensionalen<br />

Verteilung ausgewählter<br />

Elemente und deren Zuordnung<br />

zum mikroskopischen Gefügebild.<br />

3. Ergebnisse<br />

3.1. Klinik der<br />

Metallunverträglichkeit<br />

Die Analyse der Befindlichkeitsfragebögen<br />

ergab, daß lokale Beschwerden<br />

und lokale Gewebereaktionen<br />

bei Unverträglichkeitsreaktionen<br />

auf metallische Dentalwerkstoffe<br />

vorherrschten (Tab.<br />

1). Die Patienten klagten über<br />

Mundtrockenheit, Schleimhautbrennen<br />

und Geschmacksirritationen.<br />

Es zeigten sich chronisch<br />

entzündliche Reaktionen des<br />

Kontaktgewebes, in vielen Fällen<br />

waren auch weitreichende Gebiete<br />

der Mundschleimhaut betroffen.<br />

Die Lippen waren häufig rissig<br />

und trocken. Es wurden livide<br />

Verfärbungen des Gingivalsaumes<br />

(Abb. 5) und/oder eine veränderte<br />

Speichelkonsistenz beobachtet.<br />

3.2.Korrelation von<br />

Legierungszusammensetzung<br />

und Unverträglichkeitsreaktion<br />

Die Beschwerden und klinische<br />

Befunde wurden mit den Zusammensetzungen<br />

der inkorporierten<br />

Legierungen korreliert. Die Zusammensetzung<br />

von unbekannten Legierungen<br />

wurde mittels Splittertest bestimmt.<br />

Für die Fälle, in denen die Beschwerden<br />

und Symptome mit hoher Wahr-<br />

a<br />

b<br />

Abb. 2: Splittertest nach Wirz<br />

a) Splitterentnahme beim Patienten<br />

b) Mikrosplitter, REM<br />

Abb. 3: Röntgenmikroanalytisches Spektrum<br />

der Splitterprobe einer Dentallegierung<br />

scheinlichkeit materialbedingt waren,<br />

sind sowohl die ermittelten Legierungstypen<br />

als auch Lotstellen als mögliche<br />

verarbeitungsbedingte Ursache in Tab.<br />

2 quantitativ zusammengefaßt.<br />

Es wurden sowohl Nichtedelmetall-Legierungen<br />

(NEM) als auch Edelmetall-<br />

Legierungen (EM) ermittelt. Palladiumbasis-Legierungen<br />

des Typs PdCu mit<br />

Gehalten an Gallium und Indium,<br />

goldreduzierte Legierungen mit Indium<br />

und/oder Gallium und Lotstellen von<br />

unterschiedlichen Materialien waren<br />

am häufigsten vertreten. Vereinzelt<br />

wurden Nickelbasis- und Kobaltbasis-<br />

Legierungen analysiert.<br />

In Abb. 6 sind einige typische Beispiele<br />

inkorporierter Legierungen mit den zugehörigen<br />

klinischen Befunden dargestellt.<br />

Diese Legierungen enthalten<br />

Gallium (bis zu 14 Gew%), Kupfer<br />

(10,5 Gew%) und Indium (5,6 Gew%).<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

25


26<br />

Abb. 4: Querschliffpräparation einer Metallkeramikkrone,<br />

Übersicht<br />

Abb. 5: Klinischer Zustand der Gingiva in der<br />

Umgebung von Metallkeramikkronen,<br />

Pigmentinfiltration<br />

Abb. 6: Klinische Befunde im Zusammenhang<br />

mit der Zusammensetzung inkorporierter Legierungen<br />

3.3. Lokalisation von<br />

Legierungsbestandteilen<br />

Aus der dominierenden Gruppe der<br />

PdCu-Legierungen wurden von einigen<br />

ausgegliederten Restaurationen mikroskopische<br />

und mikroanalytische Oberflächenuntersuchungen<br />

durchgeführt.<br />

Die unbearbeiteten Oberflächen waren<br />

durch ein inhomogenes, netzartiges<br />

Gefüge gekennzeichnet (Abb. 7a). Infolge<br />

des elektronenmikroskopischen<br />

Materialkontrastes wurden Ausscheidungen<br />

sichtbar. Diese befanden sich<br />

entlang der Korngrenzen, aber auch<br />

innerhalb der Körner. Die im Linescan<br />

ermittelten RMA-Spektren zeigten in<br />

den Ausscheidungen, insbesondere<br />

entlang der Korngrenzen, eine deutliche<br />

Verringerung von Palladium und<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

a<br />

b<br />

Abb. 7a,b: Oberfläche einer getragenen Metallkeramikkrone,<br />

Palladiumbasis-Legierung, REM,<br />

Materialkontrast<br />

a) Korngrenzen<br />

b) Ausschnittvergrößerung mit Ausscheidungen<br />

und Anzeichen für Materialverlust entlang von<br />

Korngrenzen<br />

Silber, während die Anteile von Gallium-<br />

und Indium erhöht waren. (Abb.<br />

8). Diese Anreicherung unedler Elemente<br />

muß als Ausgangspunkt von<br />

Korrosionsreaktionen angesehen werden.<br />

Abb. 7b erlaubt, die vorliegende<br />

Gefügemorphologie auf einen solchen<br />

Materialverlust zurückführen.<br />

In Querschliffpräparationen dieser<br />

Restaurationen waren die Ausscheidungen<br />

oberflächennah bis in eine Tiefe<br />

von ca. 25–45 µm nachweisbar.<br />

Durch RMA-Punktanalysen wurden in<br />

solchen dunkel markierten Ausscheidungen<br />

Ga-Anteile von bis zu 40<br />

Gew% und ein maximaler Cu-Gehalt<br />

von 35 Gew% ermittelt. (Abb. 9).<br />

3.4. Herstellungsbedingte Gefügeveränderungen<br />

Oberflächennahe Gefügeveränderungen<br />

wurden im wesentlichen an Palla-<br />

Legierungstyp Anzahl<br />

Au>75 Pt 0<br />

Au>75 PtPd 0<br />

Au>75 PtAgCu 2<br />

Au


Abb. 9: Querschliff einer getragenen Metallkeramikkrone,<br />

Palladiumbasis-Legierung: REM;<br />

RMA-Spektrum, Punktanalyse<br />

Abb. 10: Querschliff einer Palladiumbasis-<br />

Legierung, Gußzustand<br />

a) REM, Materialkontrast<br />

b) RMA, Linescan für Kupfer und Gallium<br />

Abb. 11: Querschliff einer Palladiumbasis-Legierung,<br />

Keramikbrennzyklus<br />

a) REM, Materialkontrast<br />

b) RMA, Linescan für Kupfer und Gallium<br />

logischen in vivo-Test, jedoch spielen<br />

allergische Reaktionen in der Mundhöhle<br />

eine untergeordnete Rolle [5, 6].<br />

Abb. 12: Querschliff einer Palladiumbasis-<br />

Legierung, Keramikbrennzyklus, REM und RMA-<br />

Elementverteilung (rot: Gallium)<br />

Abb. 8: Oberfläche einer getragenen Metallkeramikkrone,<br />

Palladiumbasis- Legierung, RMA,<br />

Linescan für Palladium, Silber, Gallium und Indium<br />

Mit Hilfe der energiedispersiven Röntgenmikroanalyse<br />

(Splittertest) liegt ein<br />

Verfahren vor, womit werkstoff- und<br />

herstellungsbedingte Ursachen für Metallunverträglichkeitsreaktionen<br />

relativ<br />

schnell und patientenfreundlich verifiziert<br />

werden können [7, 8]. Allerdings<br />

ist dieses Verfahren an eine spezielle<br />

gerätetechnische Ausrüstung gebunden<br />

und nicht vom Zahnarzt allein<br />

durchführbar.<br />

Die Auswertung der Patientenfälle ergab,<br />

daß in den erwiesenen material<br />

bedingten Fällen lokale Beschwerden<br />

und Reaktionen vorherrschten.<br />

Die PdCu-Legierungen wurden am<br />

häufigsten im Zusammenhang mit Unverträglichkeitsreaktionen<br />

beobachtet.<br />

Da es sich um die Auswertung von Kasuistiken<br />

handelt, kann das Ergebnis<br />

nicht als repräsentative Wertung des<br />

Legierungstypes angesehen werden [9].<br />

Relativ hoch ist die Zahl der Unverträglichkeitsreaktionen,<br />

die auf herstellungsbedingte<br />

Ursachen zurückgeführt<br />

werden müssen. So sind Lotstellen<br />

als kritisch zu bewerten, da hier<br />

immer chemisch unterschiedliche Materialien<br />

im direkten Kontakt stehen.<br />

Der Prozeß des Keramikaufbrandes<br />

kann zu Elementanreicherungen an der<br />

Metalloberfläche führen, was am Beispiel<br />

von PdCu-Legierungen gezeigt<br />

wurde. Die nachgewiesenen unedlen<br />

Elemente (Kupfer, Gallium, Indium) die<br />

oberflächennah in hohen Konzentrationen<br />

dem Mundmilieu ausgesetzt<br />

sind, müssen als Ausgangspunkt für<br />

Korrosionsprozesse und in der Folge<br />

für die diagnostizierten Unverträglichkeitsreaktionen<br />

angesehen werden.<br />

Diese Elementanreicherungen sind besonders<br />

in den Kronenrandbereichen<br />

kritisch zu bewerten, in denen die Legierung<br />

nicht mit Keramik bedeckt ist<br />

und die unedlen Elemente im unmittelbaren<br />

Kontakt mit dem Mundmilieu<br />

sind.<br />

- Literatur beim Verfasser -<br />

Korrespondenzanschrift:<br />

Dr. B. Melle, Klinikum der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena,<br />

Poliklinik für zahnärztliche<br />

Prothetik und Werkstoffkunde,<br />

Nordhäuser Straße 78, 99089 Erfurt<br />

ANSCHRIFTENÄNDERUNG<br />

Die Anschrift von Herrn<br />

OA Dr. med. Michael Hopp zum<br />

wiss. Beitrag „Orale Mykosen“,<br />

ZNN-Ausgabe 11/2001, hat sich<br />

geändert. Sie lautet:<br />

Dr. Michael Hopp,<br />

Volkradtstr. 22, 10319 Berlin.<br />

red.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

27


28<br />

Kredite unter neuem Aspekt:<br />

ALLES DREHT SICH UMS RATING<br />

Was kümmert es Ärzte,<br />

Zahnärzte und Apotheker,<br />

wenn die Kreditinstitute<br />

neue Richtlinien für die<br />

Eigenkapital-Ausstattung<br />

bekommen? Auf den ersten<br />

Blick sicher wenig. Diese<br />

Einschätzung dürfte sich<br />

jedoch für jene ändern, die<br />

über das Jahr 2004 hinausschauen<br />

und im Blickwinkel<br />

haben, daß mit diesem Regelwerk<br />

möglicherweise Bank-<br />

Kredite teuerer werden. Denn<br />

ab 2005 orientieren sich die<br />

Kreditkonditionen viel stärker<br />

als bisher an der individuellen<br />

Bonität der Kreditnehmer.<br />

Zudem müssen Banken<br />

zukünftig erstmals auch<br />

Eigenkapital für ihre<br />

operationellen Risiken<br />

hinterlegen.<br />

Zum Hintergrund<br />

Jede Bank unterliegt in hohem Maße<br />

aufsichtsrechtlichen Vorschriften und<br />

Gesetzen, zum Beispiel den Richtlinien<br />

zur Eigenkapitalausstattung. Um zu<br />

verhindern, daß Banken in eine wirtschaftliche<br />

Schieflage geraten, wenn<br />

ein Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht mehr nachkommt,<br />

muß jedes risikobehaftete Geschäft,<br />

das ist vor allem das Kreditgeschäft,<br />

mit Eigenkapital "unterlegt" sein. Für<br />

jeden Kredit müssen zurzeit 8 Prozent<br />

des Nominalvolumens an Eigenkapital<br />

vorgehalten werden. Das macht bei einem<br />

Darlehen von 1 Million DM für<br />

die Bank immerhin 80.000 DM an Eigenkapital<br />

aus.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

Nicht jeder Schuldner<br />

wiegt gleich<br />

Ein Kredit an ein Unternehmen oder<br />

eine Privatperson wird mit einer Gewichtung<br />

von 100 Prozent in die Risikoberechung<br />

einbezogen. Eine Forderung<br />

an den Bund hat dagegen eine<br />

Gewichtung von Null Prozent und muß<br />

somit nicht mit Eigenkapital unterlegt<br />

werden. Insofern hat der Bund – unabhängig<br />

von Bonitätsgesichtspunkten –<br />

generell günstigere Kreditkonditionen,<br />

da Banken hier keine Kosten des individuellen<br />

Eigenkapitalanteils in die<br />

Kalkulation der Kreditzinsen einzubeziehen<br />

brauchen.<br />

Pauschale Risikogewichtung<br />

Bei den gegenwärtig gültigen Eigenkapitalvorschriften<br />

der Kreditinstitute erfolgt<br />

die Gewichtung der Risiken nach<br />

einem recht pauschalen System – unabhängig<br />

von der Bonität des Kreditnehmers.<br />

Diese Vorschriften werden<br />

seit einiger Zeit überarbeitet. Der internationale<br />

Ausschuß für Bankenaufsicht<br />

will unter Koordination der Bank<br />

für Internationalen Zahlungsausgleich<br />

(BIZ) mit Sitz in Basel die sogenannte<br />

"risikoadjustierte Eigenkapitalunterlegung<br />

von Krediten" durchsetzen. Eine<br />

überarbeitete, über 500 Seiten starke<br />

Fassung wurde am 16. Januar 2001 in<br />

New York vorgestellt. Dieses als "Basel<br />

II" bezeichnete Regelwerk ("Basel I"<br />

steht für die derzeitigen Vorschriften),<br />

wird die gesamte Kreditbranche betreffen<br />

und soll ab 2005 in Kraft treten.<br />

Die Brüsseler EU-Behörden sind<br />

dabei, ihre eigenen Richtlinien entsprechend<br />

zu überarbeiten, die dann in<br />

nationale Gesetze einfließen und beispielsweise<br />

in Deutschland unter anderem<br />

über das Kreditwesengesetz (KWG)<br />

verbindlich werden. Die Umsetzung in<br />

nationales Recht ist für 2002 geplant.<br />

In Kraft treten werden die Vorschriften<br />

dann ab 2005.<br />

Differenzierung ist angesagt<br />

Die wesentliche Neuerung wird darin<br />

bestehen, daß die Risikogewichtung<br />

bei der Berechnung des erforderlichen<br />

Eigenkapitals nicht mehr pauschal erfolgt.<br />

Vielmehr soll jeder Kredit mit jenem<br />

individuellen Eigenkapitalanteil<br />

unterlegt werden, welcher der jeweiligen<br />

Bonität des Kreditnehmers entspricht.<br />

Mit anderen Worten: Ein Kredit wird in<br />

Zukunft nicht mehr automatisch mit 8<br />

Prozent Eigenkapital zu unterlegen<br />

sein. Statt dessen wird differenziert<br />

nach der Bonität des Kunden. Diese<br />

neue Systematik der Eigenkapitalunterlegung<br />

bedeutet also, daß die Banken<br />

bei jedem Kredit die Bonität des<br />

Kreditnehmers beurteilen und je nach<br />

Bonitätsrisiko eine im Vergleich zum<br />

jetzigen Standard mehr oder minder<br />

große Quote an Eigenkapital vorhalten<br />

müssen.<br />

Wie mißt man "Bonität"?<br />

Ein Prüfungsprozeß zur Ermittlung der<br />

Bonität eines Kreditnehmers wird als<br />

"Rating" bezeichnet. Das Rating bedeutet<br />

im Grunde genommen nichts<br />

anderes, als die voraussichtliche Fähigkeit<br />

eines Kreditnehmers zu ermitteln,<br />

ob und wie er in Zukunft seinen Zahlungsverpflichtungen<br />

nachkommen<br />

kann. Rechtlich gesehen beinhaltet das<br />

Rating somit keine Tatsachenbehauptung<br />

(was mit Blick auf die Zukunft<br />

ohnehin seherische Fähigkeiten voraussetzen<br />

würde), sondern eine qualifizierte<br />

Meinung über die Wahrscheinlichkeit<br />

der zeitgerechten und vollständigen<br />

Erfüllung der Zins- und Tilgungsverpflichtungen<br />

durch den Kreditnehmer.<br />

Ein Rating wird übrigens<br />

nicht nur für einzelne private Schuldner<br />

durchgeführt, sondern auch für<br />

Kreditinstitute und Staaten.<br />

Generell werden beim Rating "Noten"<br />

vergeben, die je nach Rating-Agentur<br />

leicht unterschiedlich aussehen, jedoch<br />

in der grundsätzlichen Einteilung vergleichbar<br />

sind. Die Tabelle "Rating-<br />

Symbole und was sie bedeuten" zeigt<br />

eine Übersicht dieser Einteilungen. Von<br />

oben nach unten gelesen nimmt das<br />

Risiko, daß Zins- und Tilgungsleistungen<br />

nicht erbracht werden von Zeile<br />

zu Zeile zu. Allgemein gelten Beteiligungen<br />

oder Kredite an Unternehmen,<br />

die schlechter als "Baa3" bzw. "BBB-"<br />

bewertet wurden, als spekulative Anlagen<br />

(Junk-Bonds).


Ratingagenturen Bonitäts-Einstufung<br />

Moody's Standard Fitch Euro-<br />

& Poor‘s IBCA Ratings<br />

Aaa AAA AAA AAA Sehr gut:<br />

Höchste Bonität, praktisch kein<br />

Ausfallrisiko<br />

Aa1 AA+ AA+ AA+ Sehr gut bis gut:<br />

Aa2 AA AA AA Hohe Zahlungswahrscheinlichkeit<br />

Aa3 AA+ AA AA-<br />

A1 A+ A+ A+ Gut bis befriedigend:<br />

A2 A A A Angemessene Deckung von Zins<br />

A3 A- A- A- undTilgung, viele gute Investmentattribute,<br />

aber auch Elemente, die<br />

sich bei einer Veränderung der<br />

wirtschaftlichen Lage negativ auswirken<br />

können<br />

Baa1 BBB+ BBB+ BBB+ Befriedigend:<br />

Baa2 BBB BBB BBB Angemessene Deckung von Zins<br />

Baa3 BBB- BBB- BBB- und Tilgung, aber auch spekulative<br />

Charakteristika oder mangelnder<br />

Schutz gegen wirtschaftliche Veränderungen<br />

Ba1 BB+ BB+ BB+ Ausreichend:<br />

Ba2 BB BB BB Sehr mäßige Deckung von Zins und<br />

Ba3 BB- BB- BB- Tilgung auch in gutem wirtschaftlichen<br />

Umfeld<br />

B1 B+ B+ B+ Mangelhaft:<br />

B2 B B B Geringe Sicherung von Zins und<br />

B3 B- B- B- Tilgung<br />

Caa(1-3) CCC CCC CCC Ungenügend:<br />

Ca CC CC CC Niedrigste Qualität, geringster<br />

C C Anlegerschutz in akuter<br />

Gefahr eines Zahlungsverzugs<br />

C SD/D DDD D Zahlungsunfähig:<br />

DD In Zahlungsverzug, bei Fitch IBCA<br />

D mit unterschiedlichen Erwartungen<br />

für Rückzahlungsquoten<br />

Rating-Symbole<br />

und was sie bedeuten<br />

Ratingagenturen sind Unternehmen,<br />

die sich auf Bonitätsbeurteilungen<br />

spezialisiert haben. Ein von einer bekannten<br />

Agentur erstelltes Rating wird<br />

von der Kreditwirtschaft – als externes<br />

Rating – anerkannt.<br />

Hohe Kosten<br />

durch externes Rating<br />

In der ersten Fassung des II. Basler<br />

Konsultationspapiers waren ausschließlich<br />

die bekannten externen Rating-<br />

Agenturen für die Bewertung der Kreditnehmer<br />

vorgesehen; für nicht extern<br />

geratete Kreditnehmer war eine<br />

hohe Risikogewichtung geplant. Die<br />

Folge war ein "Aufschrei" der europäischen<br />

Banken. Vor allem die deutschen<br />

Kreditinstitute übten sich in erbitterter<br />

Gegenwehr. Denn anders als in den<br />

USA ist in Europa das Rating längst<br />

nicht so weit verbreitet. Zudem ist die<br />

Bonitätseinstufung nach amerikanischem<br />

Vorbild für kleine und mittelgroße<br />

Kreditnehmer nur bedingt geeignet.<br />

Die externen Rating-Verfahren<br />

sind sehr aufwendig. Es ist nicht damit<br />

getan, den Agenturen einige Unterlagen<br />

zuzusenden. In der Regel sind im<br />

Prüfungsprozeß auch Gespräche mit<br />

der Unternehmensleitung einzuplanen.<br />

Hinzu kommt die Kostenbelastung: Die<br />

Rating-Agenturen stellen für das Erst-<br />

Rating je nach Unternehmensgröße<br />

zwischen 5.000 und 70.000 DM in<br />

Rechnung. Für eine Apotheke oder<br />

Arztpraxis ist dieser Aufwand als kaum<br />

zumutbar anzusehen. Die hier insgesamt<br />

möglichen Belastungen wurden<br />

von deutschen Verbänden des Handwerks,<br />

des Handels und der Industrie<br />

längst als untragbar zurückgewiesen.<br />

Internes Rating möglich<br />

Die allseitige heftige Ablehnung eines<br />

ausschließlich externen Ratings hatte<br />

Erfolg: In den weiteren Konsultationen<br />

wurden auch interne Rating-Verfahren<br />

der Banken für zulässig erklärt. Dabei<br />

wird zwischen einem Basis- und einem<br />

fortgeschrittenen Ansatz unterschieden.<br />

Diesen Verfahren ist gemein, daß<br />

sie die Banken vor höhere beziehungsweise<br />

besonders hohe Anforderungen<br />

in der Sammlung und Auswertung von<br />

Daten stellen. Darüber hinaus müssen<br />

die Verfahren von den Aufsichtsbehörden<br />

genehmigt und deren Handhabung<br />

fortlaufend kontrolliert werden.<br />

Die Zulassung der bankinternen Rating-Verfahren<br />

ist gerade in Deutschland<br />

angesichts der vorrangig mittelständisch<br />

geprägten Wirtschaftsstruktur<br />

ein wichtiger Erfolg. Denn diese internen<br />

Klassifizierungen erlauben den<br />

Kreditinstituten, die Erfahrungen oft<br />

Jahrzehnte langer Kundenbeziehungen<br />

und der intimen Kenntnis der individuellen<br />

Gegebenheiten in die Beurteilung<br />

einfließen zu lassen. Besonders hervorzuheben<br />

ist hierbei, daß damit der<br />

oben geschilderte erhebliche Zeitaufwand<br />

sowie die entstehenden Kosten<br />

für den Kunden vermieden werden.<br />

Differenzierte<br />

Kreditkonditionen<br />

Weil gegenwärtig jeder Kredit bei der<br />

Eigenkapitalberechnung der Kreditinstitute<br />

gleich gewichtet wird, ergibt<br />

sich automatisch eine Subventionierung<br />

der relativ schlechteren Kreditrisiken<br />

durch die besseren. Wenn mit<br />

den zukünftigen Basler Eigenkapitalrichtlinien<br />

die Bonität der Kreditnehmer<br />

für den Aufwand an Eigenkapital<br />

ausschlaggebend wird, dürfte sich<br />

nach Auffassung des Bundesverbandes<br />

deutscher Banken die Spreizung der<br />

Margen zwischen den Kreditkunden<br />

erhöhen.<br />

Die Argumentation ist nachvollziehbar;<br />

denn höhere Eigenkapitalanforderungen<br />

bringen höhere Kreditkosten mit<br />

sich. Das wird von den betroffenen<br />

Kreditkunden wohl kaum mit Wohlwollen<br />

zur Kenntnis genommen. Die<br />

bonitätsmäßig Besseren werden die<br />

"Ungleichbehandlung" dagegen als fair<br />

und angemessen ansehen. Denn wenn<br />

für deren Kredite von den Banken weniger<br />

Eigenkapital aufgebracht werden<br />

muß, können die Kreditkonditionen<br />

auf dem guten Niveau gehalten werden.<br />

Deutsche Apothekerund<br />

Ärztebank, Düsseldorf<br />

www.apobank.de<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

29


30<br />

SPD GESUNDHEITSPOLITIK:<br />

KÜNFTIG VIELLEICHT<br />

WICHTIG?<br />

Florian Gerster,<br />

Minister für Arbeit,<br />

Soziales, Familie<br />

und Gesundheit,<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Zu den Gastrednern auf der<br />

Bundesversammlung der<br />

BZÄK im November 2001<br />

gehörte auch der Minister für<br />

Arbeit, Soziales, Familie und<br />

Gesundheit von Rheinland-<br />

Pfalz, Florian Gerster.<br />

Da nach den derzeitigen politischen<br />

Prognosen die SPD aufgrund<br />

der anhaltenden<br />

Schwäche der CDU aus den Bundestagswahlen<br />

als Sieger hervorgehen<br />

könnte, ist der Person des Florian Gerster<br />

schon jetzt besondere Aufmerksamkeit<br />

zu widmen. Als möglicher<br />

Nachfolger der derzeitigen Gesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt, dürfte er<br />

der künftige Gesprächs- und Verhandlungspartner<br />

auch der Zahnärzte sein.<br />

Und da es nicht schlecht sein kann,<br />

künftige "Partner" so früh wie möglich<br />

kennen zu lernen, gibt die ZNN-<br />

Redaktion einige Informationen über<br />

eine Person, die vielleicht schon in einigen<br />

Monaten für das gesamte Gesundheitswesen<br />

wichtig wird. Rund 25<br />

Jahre engagiert sich Gerster bereits<br />

für die SPD. Damit präsentiert er sich<br />

als "gestandener" Parteimann der Sozialdemokraten.<br />

Seine Vitae gibt einen ersten Überblick<br />

über Ausbidung und Karriere.<br />

ti<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

Florian Gerster<br />

Minister für Arbeit,<br />

Soziales, Familie<br />

und Gesundheit,<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Geboren am 7.5.1949 in Worms,<br />

verheiratet, zwei Töchter<br />

1968 Abitur<br />

Wehrdienst bei der Bundeswehr,<br />

Oberstleutnant der Reserve<br />

1970 Studium der Psychologie<br />

und Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Universität Mannheim<br />

1975 Diplom-Psychologe<br />

1976 - 1977 Persönlicher Referent<br />

1981 - 1991 freiberufliche Tätigkeit<br />

als Personalberater<br />

Vorsitzender des SPD-Bezirks<br />

Rheinhessen<br />

Stellvertretender Landesvorsitzender<br />

der SPD-Rheinland-Pfalz<br />

Mitglied des Parteirates der SPD<br />

1974 - 1990 Mitglied des Wormser<br />

Stadtrates<br />

1977 - 1987 Mitglied des Landtages<br />

Rheinland-Pfalz<br />

1987 - 1991 direkt gewähltes Mitglied<br />

des Deutschen Bundestages<br />

seit 1991 Mitglied des Bundesrates<br />

v. 21.05.1991 b. 26.10.1994 Minister<br />

für Bundesangelegenheiten<br />

und Europa des Landes Rheinland-<br />

Pfalz<br />

seit 26.10.1994 Minister für Arbeit,<br />

Soziales und Gesundheit<br />

seit 1996 direkt gewähltes Mitglied<br />

des Landtages Rheinland-Pfalz<br />

Delegationsleiter des Bundesrates<br />

in der Nordatlantischen Versammlung<br />

Mitglied des Kuratoriums der<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung<br />

NEUE BZÄK-PRESSESPRE-<br />

CHERIN BENITA STORCH<br />

Als neue Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Pressesprecherin<br />

hat Frau Benita Storch ihre Tätigkeit<br />

bei der BZÄK am 1. Oktober<br />

aufgenommen. Die studierte Historikerin<br />

(München, Bordeaux, Brügge)<br />

arbeitete zuvor u.a. als Leiterin<br />

des Pressereferats der Deutschen<br />

Botschaft in Zagreb, Kroatien (1996<br />

- 1999), und anschließend als Referentin<br />

in der Politischen Abteilung<br />

des Auswärtigen Amtes in Berlin.<br />

Frau Storch ist bei der BZÄK unter<br />

der Rufnummer 030-40005-150<br />

oder der e-Mail-Adresse<br />

"b.storch@bzaek.de" zu erreichen.<br />

BZÄK-Klartext, 08.10.01<br />

€<br />

€<br />

€<br />

EURO – UMSTELLUNG DER<br />

AUSBILDUNGSVERGÜTUNG<br />

Die Kammerversammlung der<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

hat in ihrer Sitzung am 2./3.11.2001<br />

die Ausbildungsvergütung für Auszubildende<br />

im Ausbildungsberuf<br />

Zahnarzthelfer / Zahnarzthelferin<br />

und Zahnmedizinischer Fachangestellter<br />

/ Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

beschlossen und ab<br />

01.01.2002 folgende Eurobeträge<br />

festgesetzt:<br />

€ 410.- im 1. Ausbildungsjahr<br />

€ 512.- im 2. Ausbildungsjahr<br />

und € 563.-im 3. Ausbildungsjahr<br />

Entsprechend § 2 des Ausbildungsvertrages<br />

sind für bereits bestehende<br />

Ausbildungsverhältnisse die beschlossenen<br />

Vergütungen anzupassen.<br />

ZKN<br />

Abschlußprüfungen für<br />

Zahnarzthelferinnen<br />

Bezirksstelle Hannover<br />

Fachklassen<br />

Hannover, Burgdorf, Celle,<br />

Hameln, Neustadt, Rinteln<br />

Prüfungszeitraum<br />

März bis Juni 2002<br />

Anmeldeschluß<br />

Hannover 15.02.2002<br />

gez. Dr. Sereny<br />

Vorsitzender der Bezirksstelle


32<br />

DR. KÖNIG WURDE 60<br />

Dr. Hans-Jürgen König wurde<br />

am 08. November 1941 in<br />

Breslau geboren. Nach dem<br />

Krieg kamen seine Eltern mit<br />

ihm nach Lüneburg. Er ist also<br />

in der Heidemetropole groß<br />

geworden.<br />

Das Studium der Zahnheilkunde<br />

beendete er 1968 in Hamburg. Im<br />

Februar 1971 ließ er sich in Lüneburg<br />

nieder.<br />

Seine standespolitische Tätigkeit begann<br />

er 1986. In diesem Jahr wurde er<br />

in die Kammerversammlung der ZKN<br />

gewählt, der er bis heute angehört. Im<br />

gleichen Jahr wurde er stellvertretender<br />

Kreisstellenvorsitzender, Vorsitzender<br />

des Helferinnenprüfungsausschusses<br />

und Referent für Jugendzahnpflege<br />

der Bezirksstelle.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

Die Lüneburger Kreisstelle leitet er als<br />

Vorsitzender seit 1989 mit viel Umsicht<br />

und Engagement.<br />

Seit dieser Legislaturperiode ist Dr. König<br />

Vorstandsmitglied der Kammer, um<br />

sich auch dort für die Belange der Kolleginnen<br />

und Kollegen einzusetzen.<br />

Für die KZVN ist Dr. König seit 1989<br />

Mitglied der Vertreterversammlung. Da<br />

er auch auf diesem Felde mit großem<br />

Einsatz tätig ist, wurde er 1997 zum<br />

Vorsitzenden der Verwaltungsstelle Lüneburg<br />

gewählt.<br />

Damit ist der Katalog seiner standespolitischen<br />

Aktivitäten noch nicht beendet.<br />

Als Gründungsmitglied der ANZ<br />

war er seit 1992 einer der Organisatoren,<br />

bis er 1997 ihr Vorsitzender wurde.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen bedanken<br />

sich für den langjährigen Einsatz<br />

Dr. Königs und wünschen ihm auch<br />

zukünftig eine glückliche Hand. Sie<br />

wünschen ihm Gesundheit für die Zukunft<br />

und genügend Zeit für seine Reisen<br />

in ferne Länder.<br />

Dr. Herbert Schwiegk<br />

DR. WOLFHARD ROSS 60 JAHRE<br />

Unermüdlich für die Kollegenschaft tätig!<br />

Am 19. Oktober 1941 in<br />

Stade geboren blieb er auch<br />

nach seinem Studium in Kiel<br />

den Stadern treu. Sein Vater,<br />

Kollege Hans-Heinrich Ross,<br />

hat ihn (ganz freiwillig?) für<br />

die Mitarbeit in der Kollegenschaft<br />

gewinnen können.<br />

Am liebsten war und ist Dr. Ross<br />

im Bereich der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />

tätig. 20 Jahre hat er bisher als<br />

Vorsitzender der Bezirksstelle Stade die<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> würdig vertreten<br />

und dabei die Belange sowohl der Kollegenschaft<br />

als auch der Patienten<br />

berücksichtigt.<br />

Noch länger ist er bereits in der Kammerversammlung<br />

vertreten, hat dort<br />

im Fürsorge- und Fortbildungsausschuß<br />

mitgearbeitet und wirkt jetzt im<br />

Helferinnenausschuß mit. Sein Engagement<br />

in der Ausbildung unserer Mitarbeiter(innen)<br />

geht aber darüber hinaus.<br />

7 Jahre hat er als Fachlehrer den jungen<br />

Damen das nötige Rüstzeug vermittelt<br />

– sein Lieblingsthema "Blut" ist<br />

bereits eine Legende. Seit vielen Jahren<br />

leitet er als Vorsitzender den Ausschuß<br />

für die Abschlußprüfung der Zahnarzthelferinnen.<br />

Auch bei der Berufsbegleitenden<br />

Aufstiegsfortbildung (<strong>BAZ</strong>) in<br />

der Bezirksstelle Stade hat er vortrefflich<br />

mitgewirkt.<br />

Seine Liebe gilt auch der Mitarbeit im<br />

Dr. Neucks Heim in Buxtehude, das sein<br />

Vater zusammen mit dem Roten Kreuz<br />

ins Leben gerufen hat, und in dem unsere<br />

Senioren ein angenehmes Zuhause<br />

finden.<br />

Als jahrelanges Mitglied der Vertreterversammlung<br />

der KZV <strong>Niedersachsen</strong><br />

leitet er aus Verpflichtung der Kollegenschaft<br />

gegenüber – nicht aus Freude<br />

– seit kurzer Zeit auch die Verwaltungsstelle<br />

Stade der KZVN. Es fehlt<br />

ihm in der KZVN die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit, die er in der Kammer<br />

gewohnt ist.<br />

Wer Dr. Wolfhard Ross an seinem 60.<br />

Geburtstag erlebt hat, konnte feststellen,<br />

daß er seinem Vater immer ähnlicher<br />

wird – und wir Kollegen können<br />

uns nur wünschen, daß er auch so lange<br />

wie sein Vater die Geschicke der<br />

Zahnärzteschaft in der Bezirksstelle<br />

Stade leitet.<br />

Danke – auch im Namen der Kollegenschaft.<br />

W. Dammasch


<strong>BAZ</strong><br />

Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung<br />

für ZahnarzthelferInnen (<strong>BAZ</strong>)<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

Ausschreibung für den Grundkurs in Stade STD 05<br />

Unterrichtstermine:<br />

Freitag, 08.02.2002: 15.00 – 19.15 Uhr;<br />

Samstag, 09.02.2002: 09.00 – 15.50 Uhr;<br />

Freitag, 15.02.2002: 15.00 – 19.15 Uhr;<br />

Samstag, 16.02.2002: 09.00 – 16.35 Uhr.<br />

Für <strong>Niedersachsen</strong> wird für die <strong>BAZ</strong>-Fortbildung wieder ein<br />

Grundkursus angeboten, an dem alle ZahnarzthelferInnen teilnehmen<br />

können, die interessiert sind, einen Fachbereichskursus<br />

(außer Verwaltung und Abrechnung) zu besuchen. Der Grundkursus<br />

findet an den beiden o. g. Wochenenden statt und<br />

umfaßt insgesamt 25 Unterrichtsstunden. Ein ausführlicher<br />

Stundenplan wird den TeilnehmerInnen zugeschickt.<br />

Nach Abschluß dieses Grundkurses ist geplant, ab 06. September<br />

2002 bis ca. Februar 2003 einen Fachbereichskursus für<br />

"Kariesprophylaxe und Parodontologie" anzubieten. Eine Anmeldung<br />

für diesen Fachbereichskursus, mit den genauen Daten,<br />

wird allen Teilnehmerinnen, die den Grundkursus erfolgreich<br />

absolviert haben, zugesandt.<br />

Anmeldeformalitäten: Nach den Teilnahmebedingungen<br />

ist das vorgegebene Anmeldeformular zu verwenden.<br />

Die Anmeldung ist zu richten an:<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>, Abt. 5 - <strong>BAZ</strong><br />

Postfach 81 06 61<br />

30506 Hannover<br />

Name: Vorname:<br />

Geb.-Datum: Geb.-Ort:<br />

Straße:<br />

PLZ-Ort:<br />

Tel.-Nr. privat:<br />

beschäftigt bei: Name:<br />

Praxis-Anschrift:<br />

Tel.-Nr. Praxis: Telefax:<br />

Mit der Anmeldung sind an die <strong>Zahnärztekammer</strong> die Teilnahmegebühren<br />

von € 80.- auf das Konto bei der Dt. Apothekerund<br />

Ärztebank Hannover, Nr. 000 2323 273, BLZ 250 906 08,<br />

zu überweisen oder per Verrechnungsscheck der Anmeldung<br />

beizufügen.<br />

Zulassung: Voraussetzung für die Zulassung ist die Anmeldung<br />

mit den vorgeschriebenen Unterlagen (Abschlußzeugnis, Nachweise<br />

der beruflichen Tätigkeitszeiten, Strahlenschutzbescheinigung<br />

und eine Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die<br />

Freistellung zur Fortbildung). Bitte nur beglaubigte Kopien<br />

von den Dokumenten einreichen!<br />

Die Anmeldung wird nach Eingang der Teilnahmegebühr<br />

berücksichtigt. Da für die Maßnahme eine Teilnehmerbegrenzung<br />

besteht, erfolgt die Registrierung in der Reihenfolge des<br />

Eingangs der Anmeldungen. Eine Warteliste wird geführt. Der<br />

Eingang der Anmeldung und die Teilnahme am Grundkursus<br />

werden schriftlich bestätigt.<br />

Anmeldung - Grundkurs STD 05 (<strong>BAZ</strong>)<br />

für die Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung für ZahnarzthelferInnen<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

Anmeldeschluß: 14.01.2002 (Poststempel)<br />

(Bitte in Blockschrift oder mit Schreibmaschine ausfüllen)<br />

=> bitte wenden =><br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

33


34<br />

Entsprechend den Richtlinien für die berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung melde ich<br />

mich zu dem ausgeschriebenen Grundkursus Nr. STD 05 in Stade an.<br />

1. Zeugnis der Abschlußprüfung als ZahnarzthelferIn bzw. HelferInnenbrief oder<br />

Prüfungsbescheinigung, aus dem das Datum der Abschlußprüfung hervorgeht.<br />

(nur beglaubigte Kopie)<br />

2. Nachweis der beruflichen Tätigkeit aus der hervorgehen soll, daß nach der Abschlußprüfung<br />

mindestens 1 Berufsjahr als ZahnarzthelferIn (bitte Nachweise beifügen,<br />

Zeugnisse bzw. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers) innerhalb der letzten 2 Jahre vor<br />

Kursusbeginn absolviert wurden.<br />

Berufliche Tätigkeit als ZahnarzthelferIn<br />

vom bis bei<br />

vom bis bei<br />

vom bis bei<br />

3. Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Strahlenschutzkursus.<br />

(nur beglaubigte Kopie)<br />

4. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die Freistellung zur Fortbildungsmaßnahme<br />

(§ 3 Abs. 4 der Richtlinien) und zur Durchführung praktischer Übungen entsprechend<br />

dem jeweiligen Katalog der Lerninhalte und Lernziele (§ 3 Abs. 3 der Richtlinien).<br />

Hinweis:<br />

Mit der Anmeldung ist eine Teilnahmegebühr zu entrichten. Die Berücksichtigung kann<br />

erst nach Eingang dieser Gebühr erfolgen. Die Unterzeichnenden erkennen die Teilnahmebedingungen<br />

und die Ausführungsbestimmungen für die Durchführung der berufsbegleitenden<br />

Aufstiegsfortbildung für ZahnarzthelferInnen an.<br />

(Ort/Datum) (Unterschrift) PraxisinhaberIn<br />

(Ort/Datum) (Unterschrift) AntragstellerIn / ZahnarzthelferIn<br />

Wird von der ZKN ausgefüllt<br />

Eingang geprüft am Bestätigung Warteliste<br />

Zahlungseingang Unterlagen vollst. Zertifikat am<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

wird von der ZKN ausgefüllt


HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE ZUM GEBURTSTAG!<br />

01.11.2001 Dr. Horst Hoffmann (75),<br />

Kopperhörner Straße 27, 26384 Wilhelmshaven<br />

04.11.2001 Dr. Ursula König (94),<br />

Lohbergstraße 19, 37085 Göttingen<br />

04.11.2001 Peter-Heinz Eggers (75),<br />

Schillerstraße 7, 27472 Cuxhaven<br />

06.11.2001 Dr. Horst Krafft (90),<br />

Borsteler Landstraße 10 B, 28832 Achim<br />

07.11.2001 Siegfried Voß (75),<br />

Sandstraße 12, 30823 Garbsen<br />

08.11.2001 Hans Thomas (87),<br />

Lienenkamp 4, 49179 Ostercappeln<br />

11.11.2001 Karl Kronnagel (86),<br />

Strooter Weg 3, 26446 Friedeburg<br />

11.11.2001 Dr. Hermann Dreyer (80),<br />

Poststraße 1, 27383 Scheeßel<br />

12.11.2001 Dr. Werner Reinken (75),<br />

Glückaufstraße 12, 49124 Georgsmarienhütte<br />

12.11.2001 Jürgen Koch (70),<br />

Häcklinger Weg 57, 21335 Lüneburg<br />

14.11.2001 Dolly Baumann (80),<br />

Debstedter Straße 12, 27607 Langen<br />

16.11.2001 Rudolf Stecker (93),<br />

Hasseler Weg 3, 27356 Rotenburg<br />

16.11.2001 Hans-Dieter Onnen (75),<br />

Vor den Tannen 10, 26160 Bad Zwischenahn<br />

20.11.2001 Dr. Herbert Axen (89),<br />

Bremer Feld 21, 27749 Delmenhorst<br />

21.11.2001 Dr. Jürgen Steding (70),<br />

Wolfenbütteler Straße 1, 30519 Hannover<br />

22.11.2001 Dr. Herbert Piske (80),<br />

Richthofenstraße 39, 26409 Wittmund<br />

27.11.2001 August Ziesemer (87),<br />

Ringstraße 13, 38667 Bad Harzburg<br />

30.11.2001 Dr. Hildegard Behr-Herbering (89),<br />

Holljestraße 9, 26188 Edewecht<br />

BEITRAGSZAHLUNG<br />

IV. QUARTAL 2001<br />

Der Kammerbeitrag für das IV.<br />

Quartal 2001 ist fällig geworden.<br />

Kammerangehörige, die keine Abtretungserklärung<br />

unterschrieben haben<br />

bzw. nicht am Lastschrifteinzugsverfahren<br />

teilnehmen, werden gebeten, den<br />

Kammerbeitrag einschließlich eventuell<br />

noch vorhandener Rückstände zu überweisen.<br />

Hannover, im Dezember 2001<br />

“Auch Juristen sind<br />

Menschen<br />

§ 3 Absatz 1 Satz 2<br />

Kreislaufwirtschaftsund<br />

Abfallgesetz:<br />

"Abfälle zur Verwertung<br />

sind Abfälle, die verwertet<br />

werden; Abfälle, die nicht<br />

verwertet werden, sind<br />

Abfälle zur Beseitigung.<br />

Kreislaufwirtschaftsund<br />

Abfallgesetz<br />

Verlust von<br />

Mitgliedsausweisen<br />

vom 07.06.1993<br />

Frau Ingeborg Fuchs,<br />

Koppelweg 13, 30655 Hannover<br />

vom 10.01.1983<br />

Herrn Kostja Fuchs,<br />

Koppelweg 13, 30655 Hannover<br />

vom 29.05.1996<br />

Herrn Thomas Kessler,<br />

Debstedter Straße 12,<br />

27607 Langen<br />

vom 17.04.1985<br />

Herrn Dr. Rüdiger Warnke,<br />

Granatstraße 17, 30823 Garbsen<br />

Wir bitten umgehend um<br />

Mitteilung, falls Personen mit<br />

diesen Ausweisen Missbrauch<br />

treiben sollten.<br />

Die Ausweise werden hiermit für<br />

ungültig erklärt.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

35


36<br />

Die Bundesregierung hat zur<br />

Eindämmung von illegaler<br />

Beschäftigung im Baugewerbe<br />

und der Schwarzarbeit das<br />

Einkommen-Steuergesetz<br />

ab dem 01.01.2002 geändert.<br />

Damit sollen die Steueransprüche<br />

des deutschen Staates<br />

gegenüber ausländischen<br />

Bauunternehmern und<br />

Bautrupps gesichert werden.<br />

Vor dem Hintergrund des europäischen<br />

Diskriminierungsverbotes durften die<br />

neuen Regelungen nicht auf ausländische<br />

Unternehmer beschränkt werden,<br />

so daß ab 01.01.2002 nun auch alle inländischen<br />

Baudienstleister (Elektriker,<br />

Klempner, Fliesenleger, Dachdecker,<br />

Maler etc.) davon betroffen sind. Dies<br />

vorab zum Verständnis des neuen Gesetzes.<br />

Grundsatz<br />

Nach dem neuen Gesetz ist jeder<br />

Unternehmer — auch der private<br />

Vermieter, da auch er ein Unternehmer<br />

im Sinne des Umsatzsteuergesetzes<br />

ist — verpflichtet, von Zahlungen<br />

(in der Regel dem Brutto-Rechnungsbetrag)<br />

an Baudienstleister nach<br />

dem 31.12.2001 einen 15-prozentigen<br />

Abzug vorzunehmen und diesen an das<br />

zuständige Finanzamt abzuführen. Dies<br />

gilt auch für Bauunternehmer, die Arbeiten<br />

von Subunternehmern ausführen<br />

lassen.<br />

Ferner hat der Leistungsempfänger mit<br />

dem Bauunternehmer abzurechnen, indem<br />

er dem Bauunternehmer mitteilt,<br />

von welcher Rechnung er wann einen<br />

Abzug in welcher Höhe vorgenommen<br />

hat und wann dieser an welches Finanzamt<br />

überwiesen wurde. Eine Kopie<br />

der Anmeldung der Bauabzugssteuer<br />

reicht als Abrechnung gegenüber dem<br />

Bauunternehmer aus.<br />

Der Leistungsempfänger hat bis zum<br />

zehnten Tag nach Ablauf des Monats<br />

der Zahlung der Rechnung den Abzugsbetrag<br />

nach amtlich vorgeschriebenem<br />

Vordruck bei dem für die Besteuerung<br />

des Einkommens des Bauunternehmers<br />

zuständigen Finanzamt anzumelden<br />

und abzuführen. Die Anmeldung<br />

muß für jeden Bauunternehmer<br />

einzeln erfolgen.<br />

Von der neuen Regelung ausgenommen<br />

sind Baumaßnahmen und Repara-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

VORSICHT, FALLSTRICKE BEI<br />

BAUAUFTRÄGEN ALLER ART<br />

Abzugssteuer ab 01.01.2002 für Bauleistungen<br />

turen an selbstgenutzten Wohnungen<br />

und Einfamilienhäusern.<br />

Fallen Bauleistungen an vermieteten<br />

oder an eigenbetrieblich genutzten Immobilien<br />

(Praxis im eigenen Haus) an,<br />

ist der Abzug wiederum vorzunehmen,<br />

sofern nicht die Ausnahmen vom Steuerabzug<br />

greifen.<br />

Ausnahmen<br />

D er<br />

Steuerabzug ist vom Auftraggeber<br />

der Bauleistungen nicht<br />

vorzunehmen, wenn<br />

- dem Auftraggeber vom Bauunternehmer<br />

eine gültige Freistellungsbescheinigung<br />

nach amtlich vorgeschriebenem<br />

Vordruck vorgelegt wird<br />

oder<br />

- für Unternehmer (praktizierende<br />

Zahnärzte) die Zahlungen an dieselbe<br />

Baufirma 5.000,00 € im Jahr voraussichtlich<br />

nicht übersteigen oder<br />

- für ausschließlich private Vermieter<br />

die Zahlungen an dieselbe Baufirma<br />

15.000,00 € im Jahr voraussichtlich<br />

nicht übersteigen.<br />

Vorsicht ist allerdings geboten:<br />

Werden die Freigrenzen auch nur um<br />

1 € überschritten (z.B. wenn im Laufe<br />

des Jahres demselben Handwerker<br />

mehrere Aufträge erteilt werden), unterliegt<br />

die gesamte Summe der Bauabzugssteuer.<br />

Beispiel<br />

E in<br />

Zahnarzt gibt einem Malerunternehmen<br />

in 2001 den Auftrag,<br />

nach einem Mieterwechsel seines<br />

vermieteten Hauses Wände und Türen<br />

noch in 2001 neu zu streichen. Der<br />

Maler stellt dem Zahnarzt für seine<br />

Leistungen 6.000,00 € in Rechnung,<br />

die der Anfang Januar 2002 an das<br />

Malerunternehmen zahlt. Ferner muß<br />

auch das Wartezimmer einen neuen<br />

Anstrich bekommen. Hierfür berechnet<br />

ein anderer Malerbetrieb für seine Leistungen<br />

in 2002 dem Zahnarzt<br />

4.000,00 €.<br />

Lösung 1<br />

Dem Zahnarzt liegt von beiden Baudienstleistern<br />

keine gültige Freistellungsbescheinigung<br />

vor:<br />

Für den Zahnarzt gilt der Ausnahmetatbestand<br />

der Freigrenze von nur<br />

5.000,00 €. Er hat von der Malerrechnung<br />

für sein vermietetes Haus 15<br />

Prozent von 6.000,00 € (also 900 €)<br />

einzubehalten und an das Finanzamt<br />

abzuführen.<br />

Von der Malerrechnung für seine Praxis<br />

ist kein Steuerabzug vorzunehmen,<br />

da die Freigrenze von 5.000,00 € für<br />

diesen Bauunternehmer nicht überschritten<br />

ist.<br />

Lösung 2<br />

Dem Zahnarzt liegt von beiden Baudienstleistern<br />

eine gültige Freistellungsbescheinigung<br />

vor:<br />

Es ist kein Steuerabzug vorzunehmen,<br />

da von beiden Bauunternehmern gültige<br />

Freistellungsbescheinigungen vorliegen.<br />

Die Rechnungen können in voller<br />

Höhe gezahlt werden.<br />

Unsere Empfehlung<br />

Die Nichtbeachtung der neuen<br />

Vorschriften kann für den Auftraggeber<br />

von Bauleistungen sehr<br />

teuer werden, weil der Auftraggeber<br />

für einen nicht oder zu niedrig abgeführten<br />

Abzugsbetrag haftet. Darüber<br />

hinaus liegt bei Nichteinhaltung des<br />

Gesetzes eine Ordnungswidrigkeit vor,<br />

die mit einer Geldbuße von bis zu<br />

25.000,00 € belegt werden kann. Für<br />

eine verspätete Abgabe der Anmeldung<br />

kann das Finanzamt einen Verspätungszuschlag<br />

von 10 Prozent des Abzugsbetrages<br />

und bei verspäteter Zahlung<br />

zusätzlich noch Säumniszuschläge<br />

festsetzen.<br />

Unsere Empfehlung lautet, daß Sie sich<br />

als Leistungsempfänger vor der ersten<br />

Zahlung an einen Baudienstleister die<br />

gültige Freistellungsbescheinigung<br />

nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck<br />

(eine Kopie der Freistellungsbescheinigung<br />

soll nach dem Erlass des<br />

Bundesfinanzministeriums ausreichen)<br />

aushändigen lassen sollten, diese bei<br />

Ihren Hausunterlagen verwahren und<br />

eine Kopie der Bescheinigung an jede<br />

Rechnung heften.<br />

Nach dem Erlass des Bundesfinanzministeriums<br />

sind Sie als Leistungsempfänger<br />

verpflichtet, die Freistellungsbe-


scheinigung hinsichtlich eines lesbaren<br />

Dienstsiegels und einer Sicherheitsnummer<br />

zu überprüfen. Sie gehen auf<br />

Nummer Sicher, wenn Sie die Gültigkeit<br />

der Bescheinigung im Internet unter<br />

www.bff-online.de überprüfen.<br />

Es sollte jedes Jahr eine neue amtliche<br />

Bescheinigung vom Handwerker angefordert<br />

werden, obwohl die Bescheinigung<br />

eine Gültigkeit von drei Jahren<br />

hat. Aber das Finanzamt macht die<br />

Gültigkeit u. a. auch von der Zuverlässigkeit<br />

des Bauunternehmers als Steuerzahler<br />

abhängig. Kommt der Bauunternehmer<br />

z. B. in eine finanzielle<br />

Schieflage und ist dadurch der Steueranspruch<br />

des Finanzamtes gefährdet,<br />

kann es eine erteilte Freistellungsbescheinigung<br />

auch wieder aufheben. In<br />

FACHKUNDE IM STRAHLENSCHUTZ<br />

FÜR ZAHNÄRZTE<br />

- März 2002 in Hamburg -<br />

Der nächste Qualifikationskurs - Fachkunde im<br />

Strahlenschutz für Zahnärzte findet am 15. und<br />

16. 03. sowie 22. und 23. 03. 2002 in der Abteilung<br />

für Röntgendiagnostik der Universitätsklinik<br />

und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

des UKE<br />

Der Kurs wird durchgeführt von Herrn Prof. Dr. Uwe<br />

J. Rother. Interessenten melden sich bitte unter der<br />

Telefon-Nr.: 040/4 28 03-22 52 oder der<br />

Fax-Nr.: 040/4 28 03-51 22<br />

diesem Fall muß die Bauabzugssteuer<br />

einbehalten und abgeführt werden.<br />

Sofern Ihnen keine Bescheinigung vorliegt,<br />

sollten Sie bereits von der ersten<br />

Rechnung an, unabhängig von den gesetzlichen<br />

Freigrenzen, den Steuerabzug<br />

von 15 Prozent vornehmen, da es<br />

sich bei den Freigrenzen um jährlich<br />

anzusetzende Freigrenzen handelt, die<br />

durchaus im Laufe des Jahres überschritten<br />

werden könnten.<br />

Fazit<br />

Z usammenfassend<br />

PRÄSIDENT DER ÄRZTEKAM-<br />

MER NIEDERSACHSEN,<br />

PROF. DR. MED. HEYO ECKEL,<br />

MIT DEM BUNDESVERDIENST-<br />

KREUZ AUSGEZEICHNET<br />

Der Präsident der Ärztekammer <strong>Niedersachsen</strong>,<br />

Prof. Dr. med. Heyo Eckel (66), ist in Hannover<br />

mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse<br />

des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<br />

ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung nahm die<br />

niedersächsische Ministerin für Frauen, Arbeit und<br />

Soziales, Dr. phil. Gitta Trauernicht, im Rahmen der<br />

ÄKN-Kammerversammlung am 10.11.2001 im Ärztehaus<br />

Hannover vor.<br />

Ärztl. Pressestelle <strong>Niedersachsen</strong>, 10.11.2001<br />

KURS -<br />

- jeweils Freitag<br />

von 13.00-19.00 Uhr<br />

statt.<br />

und Sonnabend<br />

von 8.30-15.30 Uhr<br />

bleibt festzuhalten,<br />

daß mit einem enormen zusätzlichen<br />

Verwaltungs- und Kontrollaufwand<br />

für alle Beteiligten (Finanzamt,<br />

Bauunternehmer, Leistungsempfänger)<br />

gerechnet werden muß,<br />

der sich voraussichtlich auch im Preis<br />

niederschlagen wird, und daß damit<br />

die Mehrzahl der steuer-ehrlichen Bürger<br />

für den Mißbrauch von wenigen<br />

steuer-unehrlichen Bürgern belastet<br />

wird. Da sich das Gesetz noch "im<br />

Fluß" befindet, sollten Sie Ihre Handlungsweise<br />

ab 2002 in Bezug auf die<br />

Bauabzugssteuer mit Ihrem Steuerberater<br />

abstimmen.<br />

Dipl. Ökonom Dirk Peters,<br />

Steuerberater, Hannover<br />

Sozius-Partner<br />

der Steuer- und Anwaltskanzlei<br />

PETERS *SCHOENLEIN* PETERS<br />

www. Strategisch-steuern.de<br />

Mit freundlicher Genehmigung<br />

aus "ZN 11/01" – Zahnärztliche<br />

Nachrichten Sachsen-Anhalt<br />

IMPLANTATE<br />

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90/35 S/W<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

37


38<br />

TERMINE<br />

IN DEN KREIS-<br />

UND<br />

BEZIRKSSTELLEN<br />

BEZIRKSSTELLE BRAUNSCHWEIG<br />

Fortbildungsreferent:<br />

Dr. Harald Salewski,<br />

Berliner Str. 28-30, 38226 Salzgitter<br />

Tel: 05341 / 8 48 30<br />

13.02.2002<br />

15.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr -<br />

Ort: Hotel Play Off, Salzdahlumer Str. 137,<br />

38126 Braunschweig<br />

" Die Interpretation von Röntgenbildern<br />

unter besonderer Brücksichtigung der<br />

Implantologie"<br />

Referent: Dr. Marc Tiedken, Hamburg<br />

02.03.2002<br />

10.30 Uhr – ca. 13.30 Uhr –<br />

Ort: Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel,<br />

Salzdahlumer Str. 46/48, 38302 Wolfenbüttel<br />

- Wolfenbütteler Gespräch –<br />

"Aktuelle Aspekte in der Endodontie"<br />

Referent: Prof. Dr. Thomas Attin, Göttingen<br />

BEZIRKSSTELLE HANNOVER<br />

Fortbildungsreferent: Dr. Sven Nordhusen,<br />

Tiergartenstr. 29, 30559 Hannover, Tel. 0511<br />

/ 51 46 37<br />

16.01.2002<br />

15.00 Uhr - ca. 17.00 Uhr –<br />

Ort: <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />

Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />

"Die neue Röntgenverordnung und ihre Auswirkung<br />

und Anwendung beim täglichen Röntgen<br />

in der Praxis"<br />

Referent: Dr. Andreas Fuhrmann, Hamburg<br />

06.02.2002<br />

15.00 Uhr - ca. 17.00 Uhr –<br />

Ort: <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />

Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />

"Antibiotika – Therapie bei PAR – Erkrankungen<br />

Referent: Dr. Georg Hillmann, MHH<br />

BEZIRKSSTELLE STADE<br />

Fortbildungsreferent: Dr. Volker Thoma,<br />

Bahnhofstr. 21-25, 21614 Buxtehude<br />

09.01.2002<br />

15.00 Uhr bis 19.00 Uhr<br />

Ort: Ärztehaus Stade, Glücksstädter Str. 8,<br />

21682 Stade<br />

"Kopf- und Gesichtsschmerz in der Zahnmedizin<br />

- interdisziplinäre Aspekte in der<br />

zahnmedizinischen Funktionsdiagnostik und<br />

Funktionstherapie"<br />

Referent: Prof. Dr. Georg Meyer, Greifswald<br />

02.03.2002<br />

09.00 Uhr – 12.00 Uhr –<br />

Ort: Ärztehaus Stade, Glücksstädter Str. 8,<br />

21682 Stade<br />

"Moderne Wurzelfülltechniken"<br />

Referent: PD Dr. Michael Hülsmann, Göttingen<br />

BEZIRKSSTELLE VERDEN<br />

Fortbildungsreferent: Dr. Siegbert Kiese,<br />

Zum Achimer Bahnhof 25, 28832 Achim<br />

05.12.2001<br />

18.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr -<br />

Ort: Parkhotel "Grüner Jäger",<br />

Bremer Str. 48, 27283 Verden<br />

• Achtung:<br />

Der Ort der Fortbildung hat sich geändert<br />

"Professionelle Individualprophylaxe"<br />

Referent: Dr. Carsten Stockleben, Hannover<br />

BITTE NOTIEREN<br />

12. Januar 2002 Hannover ZFN-Sonderveranstaltung<br />

"Implantologie heute - aktuelle Trends"<br />

(siehe auch Beschreibung auf Seite 18)<br />

23. - 26. Januar 2002 Braunlage 49. Winterfortbildungskongreß<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

"Prävention und Ästhetik"<br />

16. - 23. Februar 2002 St. Anton am Arlberg, 21. Int. Symposion für Zahnärzte und<br />

Österreich Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen<br />

Thema: "Implantologie, dentoalveoläre Chirurgie,<br />

Knochenersatzmaterialien, Augmentation/Membrantechnik<br />

Freie Themen: Worst Case Forum (Mein schlimmster Fall)<br />

Industrieworkshops mit Hands on Training, Osteosyntheseverfahren<br />

und Kallusdistraktion, Implantationsverfahren, Kochenersatzmaterialien,<br />

PRP-Verfahren<br />

Infos: Prof. Dr. Dr. E. Esser, Klinikum Osnabrück,<br />

Am Finkenhügel 1, 49076 Osnabrück,<br />

Tel.: 0541/4054600, Fax: 0541/4054699<br />

16. März 2002<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

Neumünster 9. Schleswig-Holsteinischer Zahnärztetag<br />

"Praxisführung der Zukunft,<br />

worauf müssen wir vorbereitet sein"<br />

Infos: KZV Schleswig-Holstein, Frau Ludwig,<br />

Tel.: 0431 / 3897-128


D ie Redaktion der ZNN wünscht allen Lesern ein<br />

besinnliches Weihnachtfest und ein glückliches und<br />

erfolgreiches Jahr 2002, das der Zahnärzteschaft hoffentlich<br />

positive Lösungen in der Gesundheitspolitik bringt.<br />

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Praxis: 0431/722508 oder privat:<br />

0431/231638, e-mail: goggil@lycos.de<br />

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bzw. Kieferorthopädin zwecks Gemeinschaftspraxis.<br />

Offen für jede Form der Zusammenarbeit.<br />

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Wolfsburg-Stadtmitte Vorbereitungs-Assistent/in<br />

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Tel.: 05361/25366, Fax: 05361/14926.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/01<br />

1201/11<br />

Nähe Uelzen Zulassungsberechtigte/r Nachfolger/in<br />

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Tel.: 05802/4996, ab 20 Uhr.<br />

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verstorben am 30.10.2001<br />

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Dr. Helene Ilitsch<br />

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verstorben am 16.11.2001

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