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Prof. Dr. Eberhard Wille, "Neuverblisterung von Arzneimitteln - VfA

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alle Formen der Umverpackung in eine Unit- oder Multi-Dose-Verpackung als Verblisterung<br />

bezeichnet, auch wenn auf Grund der derzeitigen Handhabung der Schwerpunkt auf<br />

der Auseinzelung aus Einzeldosisblistern liegt. Langfristig dürfte jedoch infolge der einfacheren<br />

technischen Bedienung und der damit verbundenen gesteigerten Wirtschaftlichkeit<br />

die industrielle Verblisterung aus zugelassener Bulkware für die Verblisterungsunternehmen<br />

an Attraktivität bzw. Bedeutung gewinnen.<br />

Der eigentliche Vorgang des Verblisterns findet entweder in den Apotheken, im Rahmen<br />

der Versorgung <strong>von</strong> Pflegeheimen in Ausnahmefällen auch in den Räumlichkeiten der Alten-<br />

und Pflegeheime selbst oder durch Unternehmen statt. Dabei findet letzteres bisher nur<br />

im Rahmen eines saarländischen Modellprojektes statt. Das Umverpacken der Arzneimittel<br />

in den Apotheken übernehmen zumeist qualifizierte Angestellte noch händisch. In<br />

Deutschland verwenden bisher nur wenige Anbieter, insbesondere einige Versandapotheken<br />

sowie die assist Pharma, halb- oder vollautomatische bzw. industrielle Verpackungssysteme,<br />

da sich die Anschaffungskosten im Rahmen des normalen Apothekenbetriebes<br />

vermutlich nicht amortisieren ließen. Dabei werden die Fertigarzneimittel maschinell aus<br />

bestehenden Verpackungssystemen (z.B. N3-Packungen) "entblistert", bevor eine patientenindividuelle<br />

Zusammenstellung erfolgt.<br />

Abbildung 1 skizziert schematisch den Weg eines Arzneimittels am Beispiel der Verschreibung<br />

eines Medikamentenblisters für den Bewohner eines Pflegeheimes 2 <strong>von</strong> der<br />

Ausstellung des Rezeptes durch den Arzt bis zur Verabreichung durch eine Pflegekraft.<br />

Hierbei wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass ein Versorgungsvertrag nach § 12a ApoG vorliegt,<br />

der eine Verblisterung durch die jeweilige Apotheke beinhaltet.<br />

Analog könnte man die Versorgung <strong>von</strong> zu Hause behandelten Patienten darstellen. Hier<br />

entfallen die entsprechenden Zwischenstufen der Koordination und Versorgung durch<br />

Pflegekräfte, da der Patient diese Aufgaben selbst wahrnehmen muss. Die Verblisterung<br />

durch ein an die Apotheke angegliedertes Unternehmen entspricht dem Outsourcing dieser<br />

Dienstleistung und stellt somit zunächst lediglich eine weitere Zwischenstufe des Prozesses<br />

dar. Je nach Ausgestaltungsform könnte das Verblisterungsunternehmen gleichzeitig die<br />

Rolle eines Großhändlers wahrnehmen bzw. eine wirtschaftliche Einheit mit ihm bilden<br />

(siehe Kapitel 5).<br />

2 Die Begriffe der Alteneinrichtungen, Altenheime und Altenpflege- bzw. Pflegeheime werden synonym<br />

verwendet, da es im Hinblick auf die Verblisterung lediglich darauf ankommt, dass in den diversen unterschiedlichen<br />

Formen der Heimversorgung die Pflegekräfte die Arzneimittel richten und verabreichen.<br />

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