A 26 LINZER AUTOBAHN - Westring
A 26 LINZER AUTOBAHN - Westring
A 26 LINZER AUTOBAHN - Westring
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
A<strong>26</strong> Linzer Autobahn<br />
Abschnitt SÜD<br />
Neogobius auffällig. Die Dichten und Biomassen liegen derzeit in allen untersuchten Abschnitten weit unter<br />
Referenzwerten aus den 80er Jahren.<br />
Die weniger umfangreichen Erhebungen im Bereich St. Margareten wurden mittels Elektrobefischung von<br />
einem speziell adaptierten Elektrofangboot durchgeführt. Dabei werden an zwei Terminen insgesamt ca. 6,5 km<br />
Ufer der Donau befischt und 695 Individuen gefangen. Es konnten lediglich 16 Fischarten dokumentiert werden.<br />
Die Fischzönose setzt sich entsprechend der abiotischen Rahmenbedingungen im Übergang Stauwurzel – Stau<br />
zusammen. Es überwiegen anspruchslose, strömungsindifferente Arten, es konnten aber auch gefährdete,<br />
rheophile Arten nachgewiesen werden. Angesichts der schwachen Strukturausstattung der linearen, durch<br />
monotonen Blockwurf gesicherten Ufer, überwiegen im unmittelbaren Uferbereich höhlenbewohnende<br />
Grundeln. In ufernahen Zonen werden im Wesentlichen vor allem die wenig strukturgebundene Laube sowie<br />
anspruchslose Arten aus der Gilde der Strömungsindifferenten nachgewiesen. Die Fischdichten und –<br />
biomassen heimischer Fischarten sind entsprechend der stark rückläufigen Entwicklungen in der gesamten<br />
österreichischen Donau auch im Bereich Margareten als gering zu bezeichnen.<br />
In Bezug auf den fischökologischen Zustand ist festzustellen, dass Artzusammensetzung und<br />
Populationsstruktur von donautypischen Verhältnissen, welche in den Stauwurzelbereichen noch<br />
annäherungsweise erreicht werden, deutlich abweichen. Allerdings können (auch aufgrund des hohen<br />
Beprobungsumfangs) fast alle Leitarten und die meisten typischen Begleitarten sowohl in der Stauwurzel als<br />
auch im Stau nachgewiesen werden. In Summe ist davon auszugehen, dass ein guter fischökologischer<br />
Zustand verfehlt wird, und daher ein „mäßiger Zustand“ zu bewerten sein wird. Dabei ist einzuschränken, dass<br />
die Fischbiomassen auf Basis der aktuell vorliegenden Bewertungsmethode nicht in das Ergebnis eingehen.<br />
Gerade dieser quantitativen Parameter würden jedoch eine deutliche Abweichung vom Referenzzustand und<br />
somit deutlich schlechteren Zustand in allen bewerteten Abschnitten widerspiegeln. Die Beurteilung des<br />
ökologischen Zustandes stellt den aktuellen Stand des Wissens in der Umsetzung der EU- WRRL auf Basis der<br />
derzeit verfügbaren Bewertungsmethode unter Ausklammerung der Fischbiomasse dar.<br />
Direkt im vom Projekt betroffenen Gebiet können im Zuge der fischökologischen Erhebungen 3 Fischarten der<br />
Gefährdungskategorie „Endangered“ entsprechend der aktuellen Roten Liste nachgewiesen werden.<br />
Dementsprechend wird die Sensibilität in Abweichung vom „mäßigen“ Ergebnis des fischökologischen Zustands<br />
auf „hoch“ korrigiert.<br />
Fischerei<br />
Die fischereiliche Nutzung der Donau hat in den letzten Jahrhunderten einen grundsätzlichen Wandel erlebt.<br />
Während ehemals der Erwerbsfischerei ein hoher Stellenwert zukam, ist die aktuelle Nutzung primär durch die<br />
Angelfischerei bestimmt. Dies gilt auch für das Projektsgebiet, in dem allerdings auch heute noch die Fischerei<br />
im Nebenerwerb eine gewisse Bedeutung aufweist.<br />
Der Stellenwert der Fischerei ist im Projektsgebiet durchaus hoch einzuschätzen. Für den Ballungsraum Linz<br />
liegt mit der Donau ein großes Fischgewässer vor, welches vor allem den sozialen Ansprüchen eines<br />
preiswerten und leicht erreichbaren Fischgewässers entspricht.<br />
Umweltverträglichkeitserklärung BEITL ZT GmbH / Planerteam A<strong>26</strong><br />
Einlage 1.2.1<br />
Seite 101 von 199