Ein Haus für alle - SPD Harvestehude - Rotherbaum
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GENOSSE<br />
REEDER<br />
Fünf Fragen an Erck Rickmers.<br />
„Der Spiegel“ schrieb 2011 über Erck<br />
Rickmers, sein Satz ,,Es gibt eine soziale<br />
Verantwortung der Unternehmer, Arbeit zu<br />
scha�en“, passe ebenso zu Angela Merkel wie<br />
zu Olaf Scholz.<br />
Warum ist die <strong>SPD</strong> die Partei, die zu<br />
Ihnen passt?<br />
Wenn eine meiner Aussagen der Bundeskanzlerin<br />
zugesprochen wird, ist das ja per se<br />
nichts Schlechtes. Die CDU passt sich ohnehin<br />
politisch der <strong>SPD</strong> immer mehr an, siehe<br />
Atomausstieg und Mindestlohndebatte.Für<br />
mich sind wirtschaftlicher Erfolg und soziale<br />
Gerechtigkeit keine Gegensätze. Im Gegenteil:<br />
Sie bedingen einander. Die <strong>SPD</strong> weiß ganz genau,<br />
dass die Wirtschaft – und insbesondere der<br />
Mittelstand – Quelle unserer gesellschaftlichen<br />
Wertschöpfung ist. Unser Land ist nur deshalb<br />
so erfolgreich, weil wir in der Lage sind, einen<br />
ausgeprägten sozialen Frieden zu erhalten.<br />
Wie schwierig ist es, die politische Funktion<br />
mit Ihrem Beruf zu vereinbaren?<br />
<strong>Ein</strong> Abgeordnetenmandat ist sehr zeitintensiv.<br />
Ich habe die Fülle von Terminen, Sitzungen,<br />
Gesprächen und Drucksachen deutlich unterschätzt.<br />
Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt in<br />
etwa 30 Stunden, in den Sitzungswochen mehr.<br />
Wohlgemerkt, Hamburg ist ein so genanntes<br />
Teilzeitparlament, einige nennen es auch „Fei-<br />
Roter Baum 40<br />
erabendparlament“. Wir haben keine Vollzeitparlamentarier,<br />
die meisten gehen einem Beruf<br />
nach. Die Diskussion über ein Berufsparlament<br />
sollten wir weiterführen. Ich glaube, <strong>für</strong> einen<br />
Stadtstaat von der Größe und Bedeutung Hamburgs<br />
ist die Umwandlung eine bedenkenswerte<br />
Alternative.<br />
Sie schreiben auf Ihrer Internetseite, es sei<br />
Ihr Ziel, dazu beizutragen, das ö�entliche<br />
Bild von Politik positiv zu beein�ussen.<br />
Mit welchen Mitteln wollen Sie das schaffen?<br />
Die Menschen wünschen sich Quereinsteiger,<br />
die Quali�kation und Erfahrung außerhalb des<br />
politischen Geschäfts gesammelt haben und einbringen<br />
können. Entscheidungsprozesse sind <strong>für</strong><br />
die Ö�entlichkeit oft nicht mehr nachvollziehbar,<br />
es fehlt der Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit.<br />
Deshalb wenden sich die Menschen<br />
ab. Das äußert sich nicht nur in der sinkenden<br />
Wahlbeteiligung, sondern auch in dem Erstarken<br />
von Parteien, die mehr <strong>für</strong> Protest als <strong>für</strong><br />
Inhalte stehen. Wenn wir gesellschaftlich nicht<br />
mehr dialog- und konsensfähig sind, gefährden<br />
wir die Eckwerte unserer Demokratie.<br />
Wie gewöhnungsbedürftig ist es <strong>für</strong> Sie als<br />
Unternehmer, der schnelle Entscheidungen<br />
tre�en muss, sich langwierigen politischen<br />
Diskussionen zu stellen?<br />
<strong>Ein</strong>ige Menschen haben die Vorstellung, dass