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5 Die Grundschule St. Martin Düngenheim - Fachhochschule Koblenz

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Wissenschaftliche Begleitung<br />

der Integrationsarbeit<br />

der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

Zwischenbericht<br />

Dipl. Soz. Renate Simmedinger<br />

Prof. Dr. Thomas Arnold<br />

Prof. Dr. Daniela Braun<br />

<strong>Koblenz</strong>, Oktober 2006


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Ausgangslage 4<br />

2 Zum <strong>St</strong>and der integrativen Beschulung 5<br />

3 Konzeption der wissenschaftlichen Begleitung 6<br />

3.1 Schwerpunkte der wissenschaftlichen Begleitung 6<br />

3.2 Konzeption und Untersuchungsbereiche 6<br />

4 Erhebungsinstrumente 8<br />

4.1 Integrationsdimension Schüler - Schüler 8<br />

4.1.1 Erfassung der Lesekompetenz 9<br />

4.1.2 Erfassung mathematischer Kompetenz 9<br />

4.1.3 Erfassung sozialer Integration sowie Lern- und Leistungsmotivation 10<br />

4.2 Integrationsdimension Schule - Schule 11<br />

4.3 <strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> aus Elternperspektive 11<br />

4.4 Integrationsdimension <strong>Grundschule</strong> - Träger - Gemeinwesen 12<br />

5 <strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> - Konzeption und Umsetzung des<br />

Integrationsansatzes 14<br />

5.1 Rahmenbedingungen 14<br />

5.2 Das integrative Konzept und seine Umsetzung 15<br />

5.2.1 Gemeinsames Konzept der Inklusion 16<br />

5.2.2 Umsetzung des inklusiven Förderkonzepts 17<br />

5.2.3 Nutzung außerschulischer Lernorte und Ressourcen 19<br />

5.2.4 Gemeinsame Aktivitäten mit der Förderschule 20<br />

5.2.5 Zusammenarbeit mit den Eltern 20<br />

5.2.6 Integration der Schule in das Gemeinwesen 21<br />

6 Ergebnisse zur schulischen Entwicklung 22<br />

6.1 Ergebnisse zur Lesekompetenz 22<br />

6.2 Ergebnisse zur mathematischen Kompetenz 24<br />

6.3 Ergebnisse zu emotionalen und sozialen Schuleinstellungen 27<br />

7 Ergebnisse der Referenzschule Plaidt und der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> 30<br />

7.1 Lesekompetenz in der GS Plaidt und der GS <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> 30<br />

7.2 Mathematikkompetenz in der GS Plaidt und in der GS <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> 31<br />

7.3 Emotionale und soziale Schulerfahrungen in der GS Plaidt und der<br />

GS <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> 33


8 Ergebnisse der Elternbefragung 36<br />

8.1 Gründe für die Schulwahl 36<br />

8.2 Förderung und Wertevermittlung 37<br />

8.3 Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule 39<br />

8.4 Vertrauen zu den Lehrkräften und Schulzufriedenheit 41<br />

9 Ergebnisse der Befragung von Eltern mit Kindern unter sechs Jahren 45<br />

9.1 Vorbemerkung: Integration der Befragten in die Gemeinde 45<br />

9.2 Informationsstand zur <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und des Trägers 46<br />

9.3 Einstellung zur integrativen Beschulung 49<br />

9.4 Aufgaben, Rahmenbedingungen und Angebote der <strong>Grundschule</strong> 51<br />

9.5 Bedarf einer Ganztagsbetreuung 53<br />

9.6 Bewertung des Engagements der beiden Gemeinden für die <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> 55<br />

10 Zusammenfassung 58<br />

Literaturverzeichnis 60<br />

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis 63<br />

3


1 Ausgangslage<br />

Lange nachdem die <strong>Grundschule</strong> in <strong>Düngenheim</strong> 1977 geschlossen wurde, die Beschulung<br />

der Grundschulkinder in Kaisersesch stattfand, wurde zunehmend von Eltern der Bedarf artikuliert,<br />

in der Gemeinde wieder eine <strong>Grundschule</strong> zu haben. <strong>Die</strong>ses Interesse wurde von<br />

dem am Ort ansässigen Träger der Behinderteneinrichtungen <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>, der <strong>St</strong>. Hildegardishaus<br />

gGmbH, aufgenommen. Nach längerem Bemühen ist es dem Träger im Juli 2004 gelungen,<br />

eine Genehmigung für eine private <strong>Grundschule</strong> durch das Ministerium für Bildung,<br />

Frauen und Jugend in Rheinland-Pfalz zu erhalten.<br />

<strong>Die</strong> Einrichtungen des Trägers umfassen Betreuungs-, Wohn-, Förder- und Arbeitsangebote<br />

für Menschen mit geistiger Behinderung oder mehrfach Behinderungen. Insbesondere ist<br />

hier die <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> Heimschule mit den Förderschwerpunkten ganzheitliche und motorische<br />

Entwicklung zu nennen. Der Träger unterhält ferner eine integrative Kindertagesstätte, die für<br />

die Kinder der umliegenden Gemeinden, für die Kinder der Mitarbeiter des Trägers und für<br />

Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf offen steht. .<br />

<strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> ist eine einzügige Bekenntnisschule. Sie bietet eine<br />

integrative Beschulung für Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf an.<br />

Der Träger der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> hat 2005 die <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Koblenz</strong>,<br />

Fachbereich Sozialwesen, beauftragt, die wissenschaftliche Begleitung der Integrationsarbeit<br />

der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> durchzuführen.


2 Zum <strong>St</strong>and der integrativen Beschulung<br />

Seit Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde das differenzierende Konzept<br />

von Sonderschulen für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf zunehmend<br />

in Frage gestellt und eine Öffnung des allgemeinen Schulsystems für diese Kinder<br />

und Jugendliche eingefordert. 1994 formulierte die Kultusministerkonferenz: „<strong>Die</strong> Bildung<br />

behinderter junger Menschen ist verstärkt als gemeinsame Aufgabe für grundsätzlich alle<br />

Schulen anzustreben. <strong>Die</strong> Sonderpädagogik versteht sich dabei immer mehr als eine notwendige<br />

Ergänzung und Schwerpunktsetzung der allgemeinen Pädagogik“ (Kultusministerkonferenz<br />

1994, S.3).<br />

In einer Reihe von Bundesländern wurden zur gemeinsamen Unterrichtung von Behinderten<br />

und Nichtbehinderten an Regelschulen Schulversuche durchgeführt, um diese Art der Beschulung<br />

zu erproben. Hierzu liegen Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen zu<br />

den Schulversuchen bzw. Modellvorhaben auf Länderebene für Hamburg (Wocken, Antor,<br />

Hinz 1988), Hessen (Deppe-Wolfinger u.a. 1991), Nordrhein-Westfalen (Kultusministerium<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen 1993), Brandenburg (Heyer Preuss-Lausitz, Schöler 1997)<br />

und Rheinland-Pfalz (Krawitz 1995, Krawitz, Theis-Scholz 1999) sowie zu einzelnen Schulen<br />

wie zum Beispiel in Bonn (Dumke 1992) vor.<br />

In Rheinland-Pfalz wurde von 1991 bis 1997 der Schulversuch "Gemeinsamer Unterricht von<br />

Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen" an <strong>Grundschule</strong>n erfolgreich durchgeführt und<br />

Integrationsklassen mit jeweils 3 bis 4 Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf eingerichtet<br />

(Krawitz 1995, Krawitz, Theis-Scholz 1999). In einem weiteren Modellversuch<br />

wurde die Einrichtung eines Förderzentrums im Verbund mit integrierten Fördermaßnahmen<br />

an allgemeinen Schulen, dem „Daun-Worms-Modell“ erprobt (vgl. Ministerium für Bildung,<br />

Wissenschaft und Weiterbildung 2001).<br />

Mit Beginn des Schuljahres 2001/2002 wurde in Rheinland-Pfalz das Konzept einer Schwerpunktschule<br />

- <strong>Grundschule</strong> mit besonderem Förderauftrag umgesetzt. Neben diesen besonderen<br />

Maßnahmen der integrativen Förderung können in Rheinland-Pfalz auch integrierte<br />

Fördermaßnahmen in <strong>Grundschule</strong>n durchgeführt werden (vgl. Ministerium für Bildung, Wissenschaft<br />

und Weiterbildung 2000, 2001).<br />

<strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> fügt sich ein in diese Entwicklung mit einer gemeinsamen,<br />

integrativen Beschulung von Kindern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf<br />

im ländlichen Raum.<br />

5


3 Konzeption der wissenschaftlichen Begleitung<br />

3.1 Schwerpunkte der wissenschaftlichen Begleitung<br />

<strong>Die</strong> Schwerpunkte beziehen sich zum einen auf die Rahmenbedingungen der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und auf die Ausgestaltung des Unterrichts, zum anderen auf die<br />

Entwicklung der Schülerinnen und Schüler und zum dritten auf die Auswirkungen auf die<br />

Gemeinde.<br />

Folgende Untersuchungsfragen stehen im Mittelpunkt:<br />

• Welche Voraussetzungen sind notwendig, um Kinder mit und ohne sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf gemeinsam integrativ zu beschulen?<br />

• Welche pädagogischen Maßnahmen bzw. Förderkonzepte wurden eingesetzt und<br />

wie haben sich diese bewährt?<br />

• Wie entwickeln sich die Kinder mit und die Kinder ohne sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf im Rahmen des integrativen Unterrichts in Hinblick auf die Entwicklung<br />

kognitiver, sozialer und emotionaler Kompetenzen?<br />

• Ist das integrative Konzept der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> für die<br />

Schülereltern wichtig?<br />

• Wie entwickelt sich die Akzeptanz der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> bei<br />

den Eltern von noch nicht schulpflichtigen Kindern in <strong>Düngenheim</strong> und Umgebung?<br />

• Hat sich die Akzeptanz der Bürger und Bürgerinnen der umliegenden Gemeinden<br />

gegenüber den Menschen mit Beeinträchtigungen und ihrer Einstellung zu der<br />

Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> durch die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> verbessert?<br />

3.2 Konzeption und Untersuchungsbereiche<br />

Das Konzept der wissenschaftlichen Begleitung versucht verschiedene Forschungsansätze<br />

miteinander zu verbinden: es handelt sich dabei zum einen um eine Integrationsforschung<br />

zur Verbesserung der Teilhabechancen von beeinträchtigten Menschen, ferner um eine<br />

Schulqualitätsforschung. Des Weiteren ist die Wissenschaftliche Begleitung an dem Prozess<br />

der Schulentwicklung mit beteiligt.<br />

Auf der Basis eines in England entwickelten Konzepts der Inklusion (Booth, Ainscow 2002),<br />

welches die generelle „Anerkennung von Individualität in der Gemeinsamkeit“, also von Heterogenität<br />

(Boban, Hinz 2004) in den Mittelpunkt stellt, wurden die Schwerpunkte der wissenschaftlichen<br />

Begleitung erarbeitet. <strong>Die</strong>se Schwerpunkte umfassen u.a. folgende Untersuchungsbereiche<br />

die im Folgenden als „Integrationsdimensionen“ bezeichnet werden:<br />

1. Beschreibung der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> anhand der Entwicklung inklusiver<br />

Kulturen, <strong>St</strong>rukturen und Praktiken.<br />

2. Analyse der schulischen Entwicklung der Kinder mit und ohne sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf in der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> „Integrationsdimension:<br />

Schüler – Schüler“.<br />

6


3. Vergleich der kognitiven und sozialen Kompetenzen der Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> mit Kindern einer Regelgrundschule in der Region (Referenzschule)<br />

„Integrationsdimension: Schule – Schule“.<br />

4. Analyse der Auswirkungen der Integrationsarbeit zwischen der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong>, dem Träger und den Bürgern und Bürgerinnen der Gemeinde<br />

<strong>Düngenheim</strong> und Umgebung „Integrationsdimension: <strong>Grundschule</strong> – Träger –<br />

Gemeinwesen“.<br />

7


4 Erhebungsinstrumente<br />

Zur Analyse und Beschreibung der Untersuchungsbereiche werden sowohl qualitative als<br />

auch quantitative Verfahren eingesetzt.<br />

In diesem Zwischenbericht werden im Wesentlichen die Ergebnisse der quantitativen Verfahren<br />

vorgestellt. Es handelt sich hierbei um<br />

• Erhebungen zur schulischen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> (Integrationsdimension Schüler-Schüler)<br />

• Erhebung von Referenzdaten in der <strong>Grundschule</strong> Plaidt (Integrationsdimension<br />

Schule-Schule)<br />

• Befragung von den Eltern der Schülerinnen und Schüler der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong><br />

• Befragung von Eltern noch nicht schulpflichtiger Kinder in den Gemeinden <strong>Düngenheim</strong><br />

und Urmersbach (Integrationsdimension <strong>Grundschule</strong>/Träger und Gemeinwesen).<br />

4.1 Integrationsdimension Schüler - Schüler<br />

Hintergrund der Wissenschaftlichen Begleitung ist ein erweiterter Bildungsbegriff, der dem<br />

Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> des Landes Rheinland-Pfalz zugrunde liegt (Ministerium für Bildung,<br />

Frauen und Jugend 2002a). <strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> wird dabei als Ort grundlegender Erfahrungen<br />

verstanden. „Ziel des Grundschulunterrichts ist es, Neugier und Lernfreude zu<br />

erhalten und Weiterlernen anzuregen, damit Wissens- und Kompetenzerweiterung ermöglicht<br />

werden“ (a.a.O.). Zur Umsetzung dieser Ziele sollte die <strong>Grundschule</strong> nicht nur Basiskompetenzen<br />

wie sprachliches Handeln und mathematisches Handeln vermitteln, sondern<br />

auch Haltungen und Einstellungen, wie zum Beispiel sozial verantwortliches Handeln und<br />

Toleranz, Fairness, Gerechtigkeitsgefühl (a.a.O.).<br />

Nach Baumert und Köller gibt es in Deutschland “keine Tradition der dauerhaften Beobachtung<br />

von Erträgen institutionalisierter Bildungsprozesse. <strong>Die</strong>s gilt für den Fachleistungsbereich<br />

ebenso wie für die breiten Bereiche der sozial-kognitiven und motivationalen Entwicklung“<br />

(Baumert, Köller 1998, S.12, vgl. auch Bonsen u.a. 2004, S. 187ff.). <strong>Die</strong>se allgemeine<br />

Charakterisierung des <strong>St</strong>andes der Schulleistungsforschung gilt für den Grundschulbereich<br />

im Besonderen. Zwar existieren mittlerweile nationale und internationale Verfahren der<br />

Schulleistungsforschung wie die PISA- und die IGLU <strong>St</strong>udien (Baumert u.a. 2001, Bos u.a.<br />

2003, Prenzel u.a. 2004) sowie andere Verfahren - zum Beispiel das Projekt MARKUS in<br />

Rheinland-Pfalz (Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend 2002b) -, sie sind jedoch in<br />

den ersten Grundschulklassen nicht einzusetzen.<br />

Zur Erhebung der Entwicklung der fachlichen Kompetenzen der Kinder in der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> – Integrationsdimension Schüler - Schüler – und der Referenzschule<br />

– Integrationsdimension Schule-Schule - wurden die Bereiche Lesekompetenz und mathematische<br />

Kompetenz ausgewählt. (vgl. einen ähnlichen Forschungsansatz von <strong>St</strong>andfest u.a.<br />

2005). Für den Bereich der Haltungen und Einstellungen, insbesondere wegen des in der<br />

8


<strong>Grundschule</strong> praktizierten integrativen Ansatzes, werden Daten zur sozialen Integration und<br />

zum Lern- und Klassenklima erhoben.<br />

Aufgrund der nicht vorhanden Verfahren der Schulleistungsforschung für die unteren Klassenstufen<br />

in der <strong>Grundschule</strong> hat sich die Wissenschaftliche Begleitung in Absprache mit der<br />

<strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> dazu entschieden, Schultests zu verwenden, die sowohl<br />

individuell, unter diagnostischen Gesichtspunkten, als auch als Gruppenverfahren einsetzbar<br />

waren.<br />

Für die Erfassung der Leistungs- und Kompetenzentwicklung der Grundschülerinnen und<br />

Grundschüler wurden standardisierte Verfahren für folgende Bereiche eingesetzt:<br />

4.1.1 Erfassung der Lesekompetenz<br />

Zur Erfassung der Lesekompetenz wurde der <strong>St</strong>olperwörter Lesetest von Metze ausgewählt<br />

(Metze 2004, 2005, Brügelmann 2003). <strong>Die</strong>ser Test ist für den Einsatz in den Grundschulklassen<br />

1 bis 4 konzipiert.<br />

Der <strong>St</strong>olperwörter Test erfasst<br />

• Lesetempo,<br />

• Genauigkeit,<br />

• Verstehen.<br />

Es werden für die 1. Klassenstufe 45 Sätze und für die 2. Klassenstufe 60 Sätze vorgegeben,<br />

in die ein Wort eingebaut wurde, das nicht dorthin gehört und das als nicht zugehörend<br />

identifiziert werden muss. <strong>Die</strong> Testaufgaben für die Klassen 1 bis 4 sind gleich, nur die Dauer<br />

des Tests variiert. <strong>Die</strong> Testdauer – ohne Einweisung - beträgt 10 Minuten für 1. Klassen und<br />

6 Minuten für 2. Klassen.<br />

Der <strong>St</strong>olperwörter Lesetest ist als Einzel- und Gruppentest durchführbar. <strong>Die</strong>ser Lesetest<br />

wurde vom Verfasser der Tobi-Fibel (Metze u.a. 2002), die im Unterricht der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> eingesetzt wird, entwickelt. Der Test steht den <strong>Grundschule</strong>n kostenlos<br />

zur Verfügung. Es liegen zu diesem Test Vergleichsdaten (Prozentrangwerte 1 ) für die 1. bis<br />

4 Klasse vor. Bisher fehlt zu diesem Test jedoch eine Normstichprobe.<br />

4.1.2 Erfassung mathematischer Kompetenz<br />

Für die Erfassung der mathematischen Kompetenz wurden der DEMAT 1+ - Deutscher<br />

Mathematiktest für erste Klassen (Krajewski u.a. 2002) und der DEMAT 2+ – Deutscher<br />

Mathematiktest für zweite Klassen (Krajewski u.a. 2004) eingesetzt. Beide Mathematik-Tests<br />

sind vollständig standardisiert. <strong>Die</strong> Testaufgaben basieren auf den Lehrplänen aller deutschen<br />

Bundesländer.<br />

Der DEMAT 1+ enthält 36 Aufgaben zu den Bereichen:<br />

1 Der Prozentrang (PR) für ein Kind gibt an, wie viel Prozent der Kinder in der Vergleichsgruppe<br />

genauso viele oder weniger richtige Lösungen im Test erzielt haben. Je höher der<br />

Prozentrang desto besser ist das Testergebnis des einzelnen Kindes.<br />

9


Mengen-Zahlen, Zahlenraum, Addition und Subtraktion, Zahlenzerlegung und Zahlenergänzung,<br />

Teil-Ganzes, Kettenaufgaben, Ungleichungen sowie Sachaufgaben.<br />

Der DEMAT 2+ enthält ebenfalls 36 Aufgaben zu folgenden Bereichen:<br />

Zahleneigenschaften, Längenvergleich Addition und Subtraktion, Verdoppeln, Division, Halbieren,<br />

Rechnen mit Geld, Sachaufgaben und Geometrie.<br />

Beide DEMAT Tests sind als Gruppentests innerhalb einer Schulstunde (45 min) durchführbar.<br />

Es liegen pro Klassenstufe Prozentrangwerte und T-Werte 2 vor. In der Normstichprobe –<br />

beim DEMAT 1+ für 1. Klassen und beim DEMAT 2+ für 2. Klassen - gab es signifikante<br />

Unterschiede in den Testleistungen zwischen Mädchen und Jungen. Aus diesem Grunde<br />

werden nach Geschlecht getrennte Normen aufgeführt (Krajewski u.a. 2002, 2004). <strong>Die</strong><br />

Auswertung der DEMAT Testergebnisse basiert auf den Prozentrangwerten differenziert<br />

nach Geschlecht.<br />

4.1.3 Erfassung sozialer Integration sowie Lern- und Leistungsmotivation<br />

Ein wichtiges Ziel der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne sonderpädagogischen<br />

Förderbedarf ist die Entwicklung eines Sozialverhaltens und einer Sozialkompetenz,<br />

die den Kindern ermöglicht, in der Unterschiedlichkeit anderer Kinder etwas „Anregendes<br />

und nicht etwas Fremdartiges und Negatives“ (Maikowski, Podlesch 1999, S. 321) zu sehen.<br />

Zur Überprüfung, in wie weit die integrative bzw. inklusive Konzeption umgesetzt werden<br />

konnte, wurde ein neu entwickelter standardisierter Fragebogen eingesetzt. Es handelt sich<br />

um den Fragebogen zur Erfassung emotionaler und sozialer Schulerfahrungen - FEESS 1-2<br />

- von Grundschulkindern erster und zweiter Klassen (Rauer, Schuck 2004). <strong>Die</strong> Verwendung<br />

dieses Fragebogens bot sich besonders dadurch an, dass dieser im Rahmen der Wissenschaftlichen<br />

Begleitung des Schulversuchs Integrative <strong>Grundschule</strong> in Hamburg entwickelt<br />

wurde (Rauer, Schuck 2004, S. 39). Der FEESS Fragebogen kann zu Individualdiagnosen,<br />

zu Diagnosen von Klassen und Schulen verwendet werden.<br />

Der FEESS erfasst das Schul- und Lernklima, das Fähigkeitsselbstkonzept sowie die Lernund<br />

Leistungsmotivation der Schülerinnen und Schüler. Er enthält Fragen<br />

• zur sozialen Integration und zum Klassenklima,<br />

• zum Selbstkonzept der Schulfähigkeit,<br />

• zur Schuleinstellung,<br />

• zur Anstrengungsbereitschaft,<br />

• zur Lernfreude,<br />

• zum Gefühl des Angenommenseins durch die Lehrkräfte.<br />

2<br />

T-Werte sind standardisierte, flächentransformierte Normwerte, der T-Wert 50 entspricht dem<br />

Mittelwert.<br />

10


Der Fragebogen besteht aus zwei Teilen. Für die Durchführung der Befragung werden je<br />

eine Schulstunde an zwei Schultagen benötigt.<br />

Es liegen pro Klassenstufe Prozentrangwerte und T-Werte 3 als Vergleichswerte (Normstichprobe)<br />

vor. <strong>Die</strong> folgende Auswertung der FEESS Ergebnisse basiert auf den T-Werten.<br />

4.2 Integrationsdimension Schule - Schule<br />

In Zusammenhang mit der Diskussion um die PISA- Ergebnisse stellten sich viele Eltern mit<br />

schulpflichtigen Kindern die Frage, ob die Leistungsanforderungen der <strong>Grundschule</strong> ausreichend<br />

sind, um ihrem Kind gute Bildungschancen zu eröffnen. Der gute Ruf einer kleinen<br />

Schule mit integrativem Ansatz – wie sie die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> verkörpert<br />

– wird auch dadurch befördert, dass das Leistungsniveau mit anderen Schulen der Umgebung<br />

vergleichbar ist.<br />

In Absprache mit dem Auftraggeber und der Schulleiterin konnte die <strong>Grundschule</strong> in Plaidt<br />

als Referenzschule gewonnen werden. Plaidt ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen mit<br />

rund 5.900 Einwohnern. <strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> Plaidt ist dreizügig. Sie hat keinen integrativen<br />

Ansatz.<br />

In allen drei 1. und 2. Klassen wurde von den Lehrkräften der <strong>St</strong>olperwörter Lesetest (Metze<br />

2004, 2005) ebenso wie die DEMAT Mathematiktests (Krajewski u.a. 2002, 2004) am Ende<br />

des Schuljahres 2005/2006 durchgeführt. In je einer 1. und einer 2. Klasse wurde der FEESS<br />

Fragebogen zur emotionalen und sozialen Schulerfahrungen (Rauer, Schuck 2004) eingesetzt.<br />

<strong>Die</strong> FEESS Befragung wurde – wie in der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> – von<br />

den Mitarbeitern der Wissenschaftlichen Begleitung in der Schule durchgeführt.<br />

Alle Einzelergebnisse wurden der <strong>Grundschule</strong> Plaidt zur Verfügung gestellt.<br />

4.3 <strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> aus Elternperspektive<br />

Eine inklusive Schulkultur zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Eltern in die Schule eingebunden<br />

werden, die Lernfortschritte ihres Kindes transparent sind und sie über die schulischen<br />

Belange informiert werden. Ein wichtiges Instrument für diese Einbindung stellen die<br />

Elternabende und Einzelgespräche mit den Lehrkräften dar. Gleichzeitig ist es auch für die<br />

Fortentwicklung einer inklusiven Schulkultur wichtig, den Eltern Gelegenheit zu geben, aus<br />

ihrer Sicht eine Bewertung der Schule ihres Kindes vorzunehmen. Als Instrument dieser Bewertung<br />

der Schule durch die Eltern wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt, der<br />

am Ende des Schuljahres von den Eltern anonym ausgefüllt und der Wissenschaftlichen<br />

Begleitung zur Verfügung gestellt wurde.<br />

In einer Reihe von Untersuchungen zu integrativem Unterricht an <strong>Grundschule</strong>n wurden<br />

Elternbefragungen durchgeführt (Wocken, Antor 1987, Heyer u.a. 1990, Heyer u.a. 1997).<br />

3<br />

T-Werte sind standardisierte, flächentransformierte Normwerte, der T-Wert 50 entspricht dem<br />

Mittelwert.<br />

11


<strong>Die</strong>se Fragebogen enthalten u.a.:<br />

• Fragen zur Entscheidung, das Kind auf eine integrierte Schule zu schicken,<br />

• Fragen zur Zufriedenheit mit den Lehrern,<br />

• Fragen zur Zufriedenheit mit dem Unterricht und der Förderung der Kinder,<br />

• Fragen zur Zufriedenheit Kinder in der Schule,<br />

• Fragen zur Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern,<br />

• Fragen, ob man die Schule anderen Eltern weiterempfehlen kann.<br />

Um eine Vergleichbarkeit der im Fragebogen erhobenen Daten mit anderen wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen zu ermöglichen, wurden aus diesen Befragungen zu <strong>St</strong>udien der Integration<br />

von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Regelschulen eine Reihe<br />

von Fragestellungen übernommen, die in diesen <strong>St</strong>udien eingesetzt wurden.<br />

Der Elternfragebogen wurde ergänzt durch Fragestellungen, die sich an allgemeinen Elternbefragungen;<br />

(Rosenbladt, Thebis 2003, Holtappels u.a. 2004) orientieren, sowie durch<br />

trägerspezifische Themen.<br />

Der auf dieser Basis entwickelte Fragebogen enthält folgende thematische Bereiche:<br />

• Gründe für die Wahl der Schule,<br />

• Förderung und Wertevermittlung im Unterricht,<br />

• Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern,<br />

• Zufriedenheit mit der Schule und Vertrauen zu den Lehrkräften.<br />

<strong>Die</strong> Befragung der Eltern ist auch als ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung der Schule zu verstehen<br />

(vgl. Rosenbladt, Thebis 2003).<br />

4.4 Integrationsdimension <strong>Grundschule</strong> - Träger - Gemeinwesen<br />

<strong>Die</strong> dritte Integrationsdimension konzentriert sich auf die Fragestellung, wie sich der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> im Gemeinwesen, hier die Gemeinden <strong>Düngenheim</strong> und<br />

Urmersbach, darstellt. Es interessiert insbesondere, was Eltern mit noch nicht schulpflichtigen<br />

Kindern über die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und ihrem Träger wissen und wie<br />

sie das Angebot und die Aktivitäten ihrer Ortsgemeinden im Zusammenhang mit dieser<br />

<strong>Grundschule</strong> bewerten.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Träger, der Schulleiterin, den Ortsbürgermeistern von <strong>Düngenheim</strong><br />

und Urmersbach und der Wissenschaftlichen Begleitung wurde eine schriftliche,<br />

anonyme Befragung aller Eltern mit Kindern zwischen 0 bis unter 6 Jahren (Geburtsdatum<br />

zwischen 01.07.2000 bis 24.03.2006) mit Hauptwohnsitz in <strong>Düngenheim</strong> und Urmersbach<br />

konzipiert und durchgeführt (Totalerhebung).<br />

12


Hauptthemen der Befragung waren:<br />

• Informationsstand zur <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und dem Träger,<br />

• Bewertung der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong>,<br />

• Erwartungen an eine <strong>Grundschule</strong>,<br />

• Bedarf an Betreuungsangeboten (Ganztagsbetreuung),<br />

• Beurteilung des Engagements der Ortsgemeinden für die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>.<br />

Es handelte sich um einen standardisierten Fragebogen, der den Befragten aber auch Gelegenheit<br />

gab, eigene Antworten und Kommentare einzufügen.<br />

13


5 <strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> - Konzeption<br />

und Umsetzung des Integrationsansatzes<br />

5.1 Rahmenbedingungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> befindet sich auf dem Gelände der Einrichtung <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong>, am Ortsrand von <strong>Düngenheim</strong>. <strong>Die</strong> Ortsgemeinde <strong>Düngenheim</strong> hat rund 1.400 Einwohner<br />

und gehört zur Verbandsgemeinde Kaisersesch im Landkreis Cochem-Zell.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> ist eine einzügige Bekenntnisschule. Sie führt in<br />

allen Klassen integrierte Fördermaßnahmen gemäß § 29 der Grundschulordnung für Kinder<br />

mit sonderpädagogischem Förderbedarf durch. Seit dem Schuljahr 2004/2005 nimmt sie<br />

Schülerinnen und Schüler auf. <strong>Die</strong> Räume der <strong>Grundschule</strong> befinden sich im Gebäude der<br />

Förderschule des Trägers <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> in <strong>Düngenheim</strong>. <strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> verfügt über eine eigene<br />

Etage innerhalb des Gebäudes sowie über einen Mehrzweckraum im Erdgeschoss.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> bietet eine Betreuung täglich von 7:30 Uhr bis 8:00<br />

Uhr und von 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr kostenlos an. Von 13:30 Uhr bis 14:30 Uhr schließt<br />

sich das Angebot der Hausaufgabenhilfe an, die ebenfalls kostenlos ist. Es besteht die Möglichkeit<br />

eines warmen Mittagessens für die Schülerinnen und Schüler zum Preis von 3,-- €<br />

pro Tag.<br />

Es besteht ferner die Möglichkeit der Beförderung der Kinder aus <strong>Düngenheim</strong> mit einem<br />

Schulbus der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> gegen einen Kostenbeitrag von 1 € pro Tag.<br />

Zum Beginn des Schuljahres 2006/2007 werden drei Jahrgangstufen unterrichtet. <strong>Die</strong> personelle<br />

Ausstattung der Schule besteht aktuell aus:<br />

• einer Schulleiterin, die zugleich als Grundschullehrerin eine Klasse unterrichtet,<br />

• zwei weiteren Grundschullehrerinnen,<br />

• einem Förderschullehrer und einer Förderschullehrerin,<br />

• vier pädagogischen Fachkräften.<br />

Sowohl die Förderschullehrkräfte und als auch die pädagogischen Fachkräfte verfügen über<br />

langjährige Erfahrungen aus ihrer Arbeit in der Förderschule <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> mit Fördermaßnahmen<br />

für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf, insbesondere im<br />

Förderbereich ganzheitliche Entwicklung.<br />

<strong>Die</strong> bisherigen ersten Klassen bzw. Jahrgänge unterscheiden sich hinsichtlich der Größe und<br />

des Anteils an Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf – im Folgenden<br />

auch Förderkinder genannt - wie dies der nachstehenden Tabelle zu entnehmen ist.<br />

14


Tab. 1 Klassenstärken und Zusammensetzung der ersten Klassen<br />

Schuljahr Anzahl der Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

Anzahl der Schülerinnen und<br />

Schüler mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf<br />

2004/2005 26 3 + 2*<br />

2005/2006 22 3<br />

2006/2007 26 3<br />

* Zu Beginn des Schuljahres 2004/2005 wurden, wie konzeptionell vorgesehen, drei Förderkinder in die 1. Klasse<br />

aufgenommen. Während des Schuljahres zeigte sich, dass von den übrigen Kindern noch zwei weitere Kinder<br />

sonderpädagogische Förderung benötigten.<br />

Insgesamt 11 Schülerinnen und Schüler der jeweils ersten Klassenstufe benötigen sonderpädagogische<br />

Förderung in unterschiedlichen Förderschwerpunkten. <strong>Die</strong>se Schülerinnen<br />

und Schüler weisen Förderbedarfe in folgenden Bereichen auf:<br />

• Förderschwerpunkt Lernen (5 Kinder),<br />

• Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung (3 Kinder),<br />

• Förderschwerpunkt Motorik (1 Kind),<br />

• Förderschwerpunkt Sprache (1 Kind),<br />

• Förderschwerpunkt Hören (1 Kind).<br />

<strong>Die</strong> Breite der Förderschwerpunkte macht deutlich, dass sich die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> nicht auf einen Förderschwerpunkt konzentriert, sondern grundsätzlich offen ist<br />

für alle Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.<br />

Im Schuljahr 2004/2005 kamen die meisten Schülerinnen und Schüler aus <strong>Düngenheim</strong> und<br />

Urmersbach. <strong>Die</strong> Anmeldungen für das kommende Schuljahr 2007/2008 zeigen, dass sich<br />

das Einzugsgebiet deutlich vergrößert hat. Zudem sind mit Ausnahme zweier Kinder alle<br />

Kinder der Kindertagesstätte in <strong>Düngenheim</strong> in der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> angemeldet<br />

worden.<br />

5.2 Das integrative Konzept und seine Umsetzung<br />

Der Index für Inklusion (Boban, Hinz 2003) stellt die Grundlage zur Beschreibung der Schulentwicklung<br />

der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> dar. <strong>Die</strong>ser Index basiert auf einem<br />

umfassenden Begriff der Partizipation und Teilhabe. Er enthält konkrete Indikatoren und Fragestellungen<br />

zur Erhebung inklusiver Kulturen, <strong>St</strong>rukturen und Prozesse in Schulen.<br />

15


Abb. 1 Index für Inklusion: Dimensionen und Bereiche<br />

Dimensionen<br />

Inklusive Kulturen schaffen Inklusive <strong>St</strong>rukturen<br />

etablieren<br />

Gemeinschaft<br />

bilden<br />

Inklusive<br />

Werte<br />

verankern<br />

<strong>Die</strong> Schule<br />

für alle<br />

entwickeln<br />

Bereiche<br />

Unterstützung<br />

für Vielfalt<br />

organisieren<br />

Inklusive Praktiken<br />

entwickeln<br />

Lernarrangements<br />

organisieren<br />

Ressourcen<br />

mobilisieren<br />

In diesem Zwischenbericht werden Entwicklungsbereiche in der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong>, die Bestandteile des Index für Inklusion sind, exemplarisch dargestellt. <strong>Die</strong>ser<br />

Prozess der Entwicklung einer inklusiven Schule, einer „Schule für alle“, ist – wie auch seine<br />

Dokumentation - noch nicht abgeschlossen.<br />

<strong>Die</strong>se exemplarischen Bereiche sind im Folgenden:<br />

• Gemeinsames Konzept der Inklusion,<br />

• Umsetzung des Förderkonzepts,<br />

• Nutzung außerschulischer Lernorte und Ressourcen,<br />

• Gemeinsame Aktivitäten mit der Förderschule der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>,<br />

• Zusammenarbeit mit den Eltern der Schülerinnen und Schüler,<br />

• Integration der Schule in das Gemeinwesen.<br />

5.2.1 Gemeinsames Konzept der Inklusion<br />

Ausgehend von der Bedeutung der <strong>Grundschule</strong> als Lebens- und Lernort von Kindern, wird<br />

es als wichtig erachtet, die Schule als einen Ort zu gestalten, an dem sich die Kinder wohl<br />

fühlen. <strong>Die</strong>s betrifft nicht nur die äußere Umgebung, sondern die Lehrkräfte der Schule<br />

möchten den Kindern auch das Gefühl vermitteln, angenommen zu sein und akzeptiert zu<br />

werden (vgl. dazu auch Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, Weiterentwicklung der<br />

<strong>Grundschule</strong>. Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> 2002a).<br />

Das Konzept der Inklusion in der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> besteht darin, alle<br />

Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Fähigkeiten zu fördern. <strong>Die</strong>ser integrative Ansatz<br />

bedeutet auch, dass die Lernzugänge und Lernbedürfnisse, die Vorlieben und Interessen<br />

der einzelnen Kinder stärker im Mittelpunkt des pädagogischen Handels stehen und löst<br />

sich damit vom „stigmatisierenden Effekt des individuell zugewiesenen Förderbedarfs“<br />

(Mahnke 2002, S. 5).<br />

Gefördert werden von daher nicht nur Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, sondern<br />

alle Kinder. So haben beispielsweise auch begabte, leistungsstarke Kinder ebenfalls<br />

Anspruch auf Förderung. <strong>Die</strong>ses Förderkonzept berücksichtigt auch das Lebensumfeld des<br />

Kindes und seiner Familie.<br />

16


Ein besonderer konzeptioneller Schwerpunkt ist das gemeinsame soziale Lernen von Kindern<br />

mit und ohne Beeinträchtigungen. <strong>Die</strong>s gilt nicht nur innerhalb und zwischen den Klassen<br />

der <strong>Grundschule</strong>, sondern umfasst auch die Förderschule im gleichen Haus. Vielfalt und<br />

Heterogenität zwischen den Kindern wie auch zwischen den Erwachsenen sollen erfahrbar<br />

gemacht werden, zugleich sind Gemeinsamkeiten zu entdecken. Ziel ist eine Akzeptanz des<br />

„Anders-Sein“ (Maikowski, Podlesch 1999, S. 321). <strong>Die</strong>se Unterschiedlichkeit der Kinder<br />

stellt auch ein aktives Element des schulischen Zusammenlebens (Carle, Berthold 2003, S.<br />

8) und des Zusammenlebens in der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> insgesamt dar.<br />

<strong>Die</strong>se Konzeption wird – wie sich dies in den von der Wissenschaftlichen Begleitung durchgeführten<br />

Interviews zeigte - von allen beteiligten Lehrkräften und pädagogischen Fachkräfte<br />

getragen.<br />

Das Konzept der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> wird auch von den Elternvertretern<br />

und von der Mehrzahl der Eltern der Schülerinnen und Schüler unterstützt. <strong>Die</strong>se Unterstützung<br />

lässt sich aus den Elternbefragungen, die die Wissenschaftliche Begleitung durchgeführt<br />

hat, entnehmen (vgl. dazu Kapitel 8).<br />

<strong>Die</strong>ses integrative Konzept ist kompatibel mit dem Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> im Kontext<br />

einer Weiterentwicklung der <strong>Grundschule</strong> (Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend<br />

2002a).<br />

5.2.2 Umsetzung des inklusiven Förderkonzepts<br />

Das inklusive Förderkonzept für alle Kinder in der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> bedeutet<br />

ein gemeinsames Lernen in leistungsheterogenen Gruppen. Ein integrativer Unterricht<br />

beinhaltet eine Individualisierung der Lernziele und damit eine Differenzierung der Unterrichts<br />

und der Aufgaben. Praktiziert werden insbesondere offene Unterrichtsformen und<br />

Projekte, die eine innere Differenzierung und eine flexible Förderung sowie ein selbstständiges<br />

Lernen ermöglichen (vgl. auch Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung<br />

2000).<br />

Zugleich fördert das gemeinsame Lernen in einer heterogenen Lerngruppe die Entwicklung<br />

einer „integrierenden Lerngemeinschaft“ (Carle, Berthold 2003, S. 8), die zu einem sozialen<br />

Klassenklima führt und die Entwicklung einer Sozialkompetenz befördert. Das soziale Klassenklima<br />

bildet einer der Grundlagen für die Lern- und Leistungsmotivation der Schülerinnen<br />

und Schüler.<br />

Zur Umsetzung dieser Differenzierung und zum integrativen Lernen in der Klasse ist eine<br />

aufwändige Unterrichtsplanung und flexible Unterrichtsgestaltung sowie eine erhöhte personelle<br />

Ausstattung notwendig. Alle pädagogische Fach- und Lehrkräfte wirken gemeinsam an<br />

der Umsetzung des Konzepts und der individuellen Fördermaßnahmen mit.<br />

Für die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden Förderziele und individuelle<br />

Förderpläne auf der Basis der individuellen Diagnose und entsprechenden Richtlinien sowie<br />

den entsprechenden Lehrplänen ausgearbeitet (vgl. Ministerium für Bildung, Wissenschaft<br />

und Weiterbildung 2001).<br />

17


Das Ziel der Schule ist, die individuelle Förderung, einschließlich der sonderpädagogischen<br />

Förderung, so weit wie möglich an dem Lehrplan der <strong>Grundschule</strong> zu orientieren. So nehmen<br />

alle Förderkinder in ihren Klassen am Unterricht in den folgenden Fächern bzw. Angeboten<br />

teil:<br />

• Sachunterricht<br />

• Musik<br />

• Sport<br />

• Kunst und Werken<br />

• Religion<br />

• Englisch<br />

• Arbeitsgemeinschaften<br />

• Wochentreff<br />

• Projekte<br />

• Klassen- und schulübergreifende Veranstaltungen wie z.B. ein Theaterbesuch.<br />

Innerhalb des integrativen Unterrichts werden die Förderkinder unterstützt durch eine pädagogische<br />

Fachkraft, der Klassenlehrerin oder dem Förderschullehrer. Das bedeutet, dass für<br />

diese Unterrichtsgestaltung in den Klassen teilweise bis zu drei Lehrkräfte bzw. pädagogische<br />

Fachkräfte eingesetzt werden.<br />

<strong>Die</strong> Fördermaßnahmen innerhalb der Klassen beinhalten beispielsweise:<br />

• individuell angepasste Versprachlichung des erarbeiteten Themas<br />

• individuell angepasste Arbeitsblätter und Materialien<br />

• individuell angepasste Formen der Wissensüberprüfung<br />

• individuell angepasste Vertiefung ausgewählter Themen<br />

• Erkennen von Leistungsgrenzen und Setzen von individuellen Pausen.<br />

Eine Differenzierung des Unterrichts erfolgt in der Regel in den Fächern Deutsch, Mathematik<br />

und für individuelle Förder- und Therapieangebote. <strong>Die</strong> Differenzierung kann innerhalb<br />

der Klasse oder mit räumlicher Trennung durchgeführt werden. <strong>Die</strong> Formen des Lernens<br />

umfassen Einzelförderung, kleine Lerngruppen, selbständiges Arbeiten - auch am Computer<br />

- und immer wieder den Gesamtunterricht im Klassenverband.<br />

Es werden für die einzelnen Förderkinder Wochenpläne erstellt, die die Verteilung des Unterrichtsstoffes,<br />

die Form des Lernens und die personelle Zuordnung enthält. Im Folgenden<br />

wird ein <strong>St</strong>undenplan eines Förderkindes in der 2. Klasse mit Förderung im Bereich der<br />

ganzheitlichen Entwicklung vorgestellt. <strong>Die</strong> Teilnahme am integrativen Unterricht in der<br />

Klasse ist in der folgenden Tabelle markiert. Der integrative Unterricht konzentriert sich hier<br />

auf die Tage Montag, Mittwoch und Freitag.<br />

18


Tab. 2 <strong>St</strong>undenplan eines Schülers mit Förderbedarf ganzheitliche Entwicklung<br />

<strong>St</strong>unde Montag <strong>Die</strong>nstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

1 Morgenkreis<br />

päd. Fachkraft<br />

2 Lesen/Schreiben/<br />

Mathematik<br />

Einzelförderung<br />

Päd. Fachkraft<br />

3 Sport<br />

päd. Fachkraft<br />

4 Musik<br />

päd. Fachkraft<br />

Mathematik<br />

parallel zu einer<br />

Kleingruppe<br />

Förderlehrer<br />

Feinmotorik<br />

parallel zu einer<br />

Kleingruppe<br />

Förderlehrer<br />

Mathematik<br />

Deutsch/<br />

Einzelförderung<br />

Förderlehrer<br />

Schreiben<br />

parallel zu einer<br />

Kleingruppe<br />

Förderlehrer<br />

Deutsch<br />

päd. Fachkraft<br />

Lesen/Schreiben/<br />

Mathematik<br />

Einzelförderung<br />

päd. Fachkraft<br />

Sport<br />

päd. Fachkraft<br />

Kunst/Werken<br />

päd. Fachkraft<br />

Spiel- und<br />

Projekttag<br />

Kleingruppe<br />

päd. Fachkraft<br />

Spiel- und<br />

Projekttag<br />

Kleingruppe<br />

päd. Fachkraft<br />

Spiel- und<br />

Projekttag<br />

Kleingruppe<br />

päd. Fachkraft<br />

Spiel- und<br />

Projekttag<br />

Kleingruppe<br />

päd. Fachkraft<br />

5 Musik-Sprachförderung<br />

Kleingruppe<br />

Förderlehrer<br />

Kunst/Werken<br />

Einzelförderung<br />

päd. Fachkraft<br />

Sachunterricht<br />

päd. Fachkraft<br />

Religion<br />

päd. Fachkraft<br />

Wochentreff<br />

päd. Fachkraft<br />

<strong>Die</strong> Kleingruppe des Spiel- und Projekttags besteht aus den drei Kindern mit ganzheitlichem<br />

Förderbedarf der 2. und 3. Klasse. Sie werden im 1. Halbjahr des Schuljahres 2006/2007<br />

sich mit dem Thema „Wasser“ befassen. Es geht dabei um die Eigenschaften von Wasser,<br />

die durch Experimente erfahrbar gemacht werden. Das Thema wird ergänzt durch Geschichten<br />

und Lieder. <strong>Die</strong> Kinder werden ihre gewonnenen Erfahrungen am Ende des Projektes<br />

ihren Mitschülerinnen und Mitschülern vorstellen.<br />

Für Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf in Deutsch und Mathematik, steht in der 2.<br />

Klasse montags und dienstags die 5. <strong>St</strong>unde zur Verfügung. Für gute Leserinnen und Leser<br />

der Klasse gibt es mittwochs die AG Leseclub.<br />

<strong>Die</strong> Förderpläne werden im Verlauf des Schuljahres fortgeschrieben und an die individuelle<br />

Leistungsentwicklung der Kinder angepasst. Es besteht ein regelmäßiger fachlicher Austausch<br />

zwischen allen Lehr- und pädagogischen Fachkräften.<br />

5.2.3 Nutzung außerschulischer Lernorte und Ressourcen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> arbeitet ferner integrativ im Sinne einer „offenen<br />

Schule“ (Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend 2002a). Sie bezieht so weit wie möglich<br />

außerschulische Lernorte in den Unterricht mit ein.<br />

Neben Besuchen von Theatervorstellungen und Museen legt die <strong>Grundschule</strong> besonderen<br />

Wert darauf, die Kinder mit ihrem Lebensumfeld und den dort lebenden Bewohnern bekannt<br />

19


zu machen. So wurde zum Beispiel in den beiden vergangenen Schuljahren ein örtlicher<br />

Landwirtschaftsbetrieb besucht, seine Arbeit erläutert. <strong>Die</strong> Kinder beteiligten sich ferner an<br />

der Kartoffelernte und konnten Erdbeeren pflücken. Zusammen mit dem Förster wurde der<br />

Wald erkundet. Ein Besuch beim örtlichen Zahnarzt verband Informationen über diesen Beruf<br />

und mit Informationen zur Zahnpflege. Alle außerschulischen Aktivitäten werden im Unterricht<br />

mit allen Schülerinnen und Schülern vor- und nachbereitet: So lernten die Kinder beispielsweise<br />

vieles über die Eigenschaften der Früchte und ihren Anbau und ihre Verwendung,<br />

wie beim Kochen von Kartoffelgerichten.<br />

Mit diesen außerschulischen Aktivitäten versucht die <strong>Grundschule</strong> auch, bestehende externe<br />

Ressourcen, Erfahrungen von Eltern und Anwohnern der umliegenden Gemeinden für den<br />

Unterricht zu nutzen (Boban, Hinz 2003).<br />

5.2.4 Gemeinsame Aktivitäten mit der Förderschule<br />

Zur Förderung der Akzeptanz des „Anders-Seins“ und zur Entwicklung von Sozialkompetenz<br />

werden gemeinsame Aktivitäten mit den Kindern der Förderschule der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

durchgeführt.<br />

<strong>Die</strong> Klassen der <strong>Grundschule</strong> besuchen jährlich die Klassen der Förderschule. Bei diesen<br />

Besuchen werden jeweilige Arbeitsergebnisse präsentiert. Einige externe Veranstaltungen,<br />

wie eine Theatervorstellung, werden von den Kindern der Grund- und der Förderschule gemeinsam<br />

besucht. Der von der Förderschule organisierte jährliche Frühlingsmarkt fand jeweils<br />

unter Beteiligung der <strong>Grundschule</strong> statt. Zum Beispiel führten die Kinder der Förderschule<br />

zur Begrüßung des Frühlings einen Tanz auf und die Kinder der Grundschüler sangen<br />

dem Frühling ein Lied. Auch der von den Kindern der Förderschule betriebene Pausenkiosk<br />

wird von den Kindern der <strong>Grundschule</strong> selbstverständlich genutzt. Auch kirchliche<br />

Feste und Veranstaltungen werden von den Kindern beider Schulen gemeinsam besucht.<br />

Gab es anfangs Befürchtungen der Schule, dass gegenüber einem zu engen Kontakt zu den<br />

Schülerinnen und Schülern der Förderschule Vorbehalte oder Ängste der Grundschulkinder<br />

bzw. ihrer Eltern bestehen, haben die gemeinsamen Aktivitäten beider Schulen offenbar<br />

dazu geführt, dass diese Kontakte auch als Teil des inklusiven Ansatzes der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> von den Beteiligten - Kindern und Eltern – akzeptiert und unterstützt<br />

wird.<br />

5.2.5 Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Zusammenarbeit der Schule mit den Eltern dar.<br />

<strong>Die</strong>se Zusammenarbeit beinhaltet einen regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den<br />

Lehrkräften und den Eltern, individuelle Beratung der Eltern, sowie gemeinsame Planungen<br />

und Durchführung von außerschulischen Aktivitäten.<br />

Um dem besonderen Informationsbedarf von Eltern von Förderkindern zu entsprechen,<br />

wurde ab dem neuen Schuljahr für die 1. Klasse ein extra Elternabend für diese Eltern veranstaltet,<br />

um ihren spezifischen Fragen genügend Raum zu geben. Alle Eltern von<br />

Förderkindern haben dieses Angebot genutzt. Anlass für dieses neue Angebot war, dass in<br />

der Elternbefragung erkennbare hohe Informationsbedürfnis der Eltern von Förderkindern,<br />

20


das von der Schulleitung zeitnah aufgegriffen wurde. In diesem Kreis sollen auch die Eltern<br />

von Förderkindern ermutigt werden, über ihre besondere Situation mit anderen Eltern – auch<br />

mit Eltern von Kindern ohne sonderpädagogischem Förderbedarf – zu kommunizieren.<br />

Ferner gibt es in jeder Klassenstufe das Angebot eines zusätzlichen Elternsprechtags ausschließlich<br />

für Eltern von Förderkindern.<br />

Im ersten Schuljahr besteht wie auch in anderen <strong>Grundschule</strong>n die Möglichkeit, dass die<br />

Eltern den Unterricht besuchen. <strong>Die</strong>ses Angebot wurde auch in Anspruch genommen.<br />

Seit dem Schuljahr 2004/2005 existiert ein Elternstammtisch pro Klasse, an dem sich die<br />

Lehrkräfte und die Eltern zum eher informellen Austausch treffen. <strong>Die</strong>ser <strong>St</strong>ammtisch ist gut<br />

besucht.<br />

Insbesondere außerschulische Aktivitäten, aber auch Projekte und Angeboten der Schule,<br />

wie zum Beispiel ein Adventsworkshop, werden teilweise gemeinsam mit den Eltern ausgewählt,<br />

geplant und durchgeführt.<br />

In der von der wissenschaftlichen Begleitung durchgeführten Elternbefragung gibt die Mehrheit<br />

der Eltern an, dass ein partnerschaftlicher Umgang mit den Lehrkräften der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> besteht (vgl. Kapitel 8).<br />

5.2.6 Integration der Schule in das Gemeinwesen<br />

Als Teil der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> ist die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> auch an einer<br />

Integration der Schule in das Gemeinwesen beteiligt. Bei den öffentlichen Veranstaltungen<br />

des Trägers beteiligt sich die Schule oder tritt mit eigenen Beiträgen auf. Zur Jubiläumsfeier<br />

zum 40 jährigen Bestehen der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> wurde ein eigenes Lied der Schule<br />

komponiert und mit allen Kindern der <strong>Grundschule</strong> einstudiert. Das SWR Fernsehen hat mit<br />

einer Fernsehdokumentation dieses Lied („Lasst uns eine Brücke bauen“) einer breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht.<br />

Am jährlichen Umzug zum <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>s Tag im November nehmen nicht nur die Kinder und<br />

Jugendlichen der Förderschule bzw. der Wohngruppen von <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>, sondern auch die<br />

gesamte <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong>, Kinder, die Lehrerinnen und der Lehrer, die<br />

pädagogischen Fachkräfte und die Eltern, sowie andere Kinder und deren Eltern aus der<br />

Umgebung teil.<br />

Seit dem ersten Jahr ihres Bestehens richtet die <strong>Grundschule</strong> jährlich einen Adventsworkshop<br />

an einem Sonntag aus. Bei Kaffee und Waffeln sowie deftigere Getränke und Speisen<br />

lädt die <strong>Grundschule</strong> Eltern, Freunde und Interessierte ein, mit ihren Kindern Weihnachtsgeschenke<br />

zu basteln. Das Angebot, das das Herstellen von Weihnachtskarten, Bilderrahmen,<br />

Kerzen, Christbaumschmuck und anderes umfasst, stieß auf eine breite Resonanz.<br />

Den von der Wissenschaftlichen Begleitung durchgeführten Expertengesprächen ist zu entnehmen,<br />

dass die Existenz der <strong>Grundschule</strong> mit ihrem integrativen, flexiblen Unterrichts- und<br />

Förderangebot als eine Bereicherung des Lebens in den umliegenden Gemeinden angesehen<br />

wird.<br />

21


6 Ergebnisse zur schulischen Entwicklung<br />

6.1 Ergebnisse zur Lesekompetenz<br />

Der <strong>St</strong>olperwörter Lesetest wurde jeweils am Ende des Schuljahres durchgeführt. Es liegen<br />

Ergebnisse von drei Klassen aus zwei Schuljahren vor. Nicht an diesem Test teilgenommen<br />

haben die Förderkinder des Förderbereichs der ganzheitlichen Entwicklung. Alle übrigen<br />

Förderkinder, jeweils drei in der 1. Klasse (2004/2005) und in der 2. Klasse (2005/2006) sowie<br />

zwei in der 1. Klasse (2005/2006) waren am Test beteiligt.<br />

Je nach Klassenstufe und Zusammensetzung der Klasse fallen die Ergebnisse der Lesetests<br />

unterschiedlich aus (vgl. nachstehende Abbildung).<br />

Abb. 2 <strong>St</strong>olperwörter Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler nach Klassen<br />

und Prozentrang (PR)*<br />

Prozentrangg<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112131415161718192021222324<br />

1. Klasse 2004/05 1. Klasse 2005/06 2. Klasse 2005/06<br />

PR 25 PR 75<br />

* Innerhalb der Prozentrangwerte 25 und 75 liegen 50% der Ergebnisse der Vergleichsgruppe. 1. Schuljahr<br />

2004/2005: N=24, 1. Klasse Schuljahr 2005/2006: N=20, 2. Klasse Schuljahr 2005/2006: N=24.<br />

Zwischen 45% - in der 1. Klasse des Schuljahres 2005/2006 - und 50% - in den beiden anderen<br />

Klassen – der Schülerinnen und Schüler erzielten Testergebnisse, die im mittleren,<br />

durchschnittlichen Leistungsbereich liegen. <strong>Die</strong>s entspricht in etwa der Verteilung in der Vergleichsgruppe<br />

(Metze 2005). 35% der Kinder der 1. Klasse des Schuljahres 2005/2006 -<br />

weisen Ergebnisse auf, die im oberen Leistungsbereich liegen. Schülerinnen und Schüler mit<br />

überdurchschnittlichen bzw. sehr guten Leseleistungen sind in dieser Klasse also häufiger<br />

als in der Vergleichsgruppe vertreten.<br />

22


<strong>Die</strong> 1. Klasse des Schuljahres 2004/2005 weist dagegen eine relativ große Gruppe von Kindern<br />

(33%) auf, die unterdurchschnittlichen Leseleistungen in dem <strong>St</strong>olperwörter Test zeigen.<br />

In dieser Gruppe befinden sich zwei Förderkinder. In der 2. Klasse des Schuljahres<br />

2005/2006 ist dagegen die Gruppe mit unterdurchschnittlichen bzw. schwachen Leseleistungen<br />

mit 21% kleiner als in der Vergleichsgruppe.<br />

Zwischen dem 1. und dem 2. Schuljahr ist eine deutliche Leistungssteigerung bei der Klasse<br />

insgesamt festzustellen. <strong>Die</strong>se Leistungssteigerung ist nicht auf die zu erwartenden Lernfortschritte<br />

zurückzuführen, die durch die Prozentrangwerte berücksichtigt sind, sondern darauf,<br />

dass sich bei einigen Kindern das Leistungsniveau deutlich verbessert hat. <strong>Die</strong> Verbesserung<br />

der Ergebnisse im <strong>St</strong>olperwörter Lesetest der einzelnen Schülerinnen und Schüler ist<br />

der nachstehenden Abbildung zu entnehmen.<br />

Abb. 3 <strong>St</strong>olperwörter Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler des 1. und 2.<br />

Jahrgangs nach Prozentrang (N=22)<br />

Prozentrangg<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10111213141516171819202122<br />

2. Klasse 1. Klasse<br />

35% der Kinder konnten ihre Lesekompetenzen im 2. Schuljahr verbessern. Insbesondere<br />

vier der sechs Kinder, die im 1. Schuljahr unterdurchschnittliche Leistungen erbrachten,<br />

konnten im 2. Schuljahr ihre Leistungen in Mathematik steigern. Bei zwei dieser Kinder handelt<br />

es sich um Kinder mit einer diagnostizierten Lese-Rechtschreibschwäche und einem<br />

Förderkind des Förderbereichs Hören. Allerdings gelang eine deutliche Leistungsverbesse-<br />

23


ung nicht bei allen Kindern in dieser Gruppe mit unterdurchschnittlichen Leseleistungen<br />

(einschließlich eines Förderkindes des Förderbereichs Lernen).<br />

Insgesamt erzielten 52% der Schülerinnen und Schüler im Lesetest in der zweiten Klasse<br />

vergleichbare Ergebnisse wie in der ersten. 13% der Schülerinnen und Schüler zeigten im<br />

zweiten Schuljahr schlechtere Ergebnisse als im ersten. <strong>Die</strong>s weist auf die (normale)<br />

Schwankungsbreite der Leistungen unter Testbedingungen in den ersten Grundschulklassen<br />

hin.<br />

Als Zwischenfazit kann festgehalten werden, dass nach anfänglichen Abweichungen der<br />

durchschnittlichen Leseleistungen der Eingangsklasse im <strong>St</strong>olperwörter-Test von den Ergebnissen<br />

der Vergleichsgruppe, die Leseleistungen der 1. und 2. Klasse des Schuljahres<br />

2005/2006 insgesamt über den Werten der Vergleichsgruppe (Metze 2005) liegen.<br />

6.2 Ergebnisse zur mathematischen Kompetenz<br />

<strong>Die</strong> DEMAT Mathematiktests wurden ebenfalls jeweils am Ende des Schuljahres durchgeführt.<br />

Es liegen die Ergebnisse von drei Klassen aus den beiden Schuljahren vor. Mit Ausnahme<br />

der drei Förderkinder des Förderbereichs ganzheitliche Entwicklung haben in den<br />

beiden ersten Klassen alle Schülerinnen und Schüler an dem Mathematiktest teilgenommen.<br />

In der zweiten Klasse wurde der DEMAT 1+ Test anstatt des DEMAT 2+ Tests mit zwei Förderkinder<br />

des Förderbereichs Lernen durchgeführt.<br />

In allen drei Klassen liegen die Ergebnisse von 48% bzw. von 50% der Schülerinnen und<br />

Schüler im oberen Leistungsbereich (Prozentrangwerte 76 bis 100). In der Normstichprobe<br />

beträgt der entsprechende Anteil für diesen Leistungsbereich 25%. In allen drei Klassen gibt<br />

es jeweils eine große Gruppe von Kindern mit überdurchschnittlichen mathematischen Kompetenzen<br />

(vgl. nachstehende Abbildung).<br />

24


Abb. 4 DEMAT Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler aller drei Klassen<br />

nach Prozentrang (PR)*<br />

Prozentrang<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112131415161718192021222324<br />

1. Klasse 2005/06 1. Klasse 2004/05 2. Klasse 2005/06<br />

PR 25 PR 75<br />

* Innerhalb der Prozentrangwerte 25 und 75 liegen 50% der Ergebnisse der Normstichprobe.<br />

1. Schuljahr 2004/2005: N=24, 1. Klasse Schuljahr 2005/2006: N=21, 2. Klasse Schuljahr 2005/2006: N=22.<br />

In der 1. Klasse des Schuljahres 2004/2005 weisen 25% der Schülerinnen und Schüler unterdurchschnittliche<br />

bzw. schwache Leistungen auf (Prozentrangwerte 0 bis 25). <strong>Die</strong>ser Anteil<br />

entspricht exakt dem Anteil in der Normstichprobe. In dieser Gruppe befinden sich zwei<br />

Förderkinder des Förderbereichs Lernen.<br />

In der 1. Klasse des Schuljahres 2005/2006 weisen nur 9% der Schülerinnen und Schüler<br />

unterdurchschnittliche bzw. schwache Leistungen auf (Prozentrangwerte 0 bis 25). <strong>Die</strong>ser<br />

Anteil entspricht exakt dem Anteil in der Normstichprobe. In dieser Gruppe befinden sich<br />

ebenfalls zwei Förderkinder des Förderbereichs Lernen.<br />

In der 2. Klasse waren es nur 5% der Kinder, die unterdurchschnittliche bzw. schwache<br />

Testergebnisse erzielten. Das einzige Förderkind, dass an dem DEMAT 2+ Test teilnahm,<br />

zeigte durchschnittliche Leistungen in Mathematik.<br />

Der Vergleich der Ergebnisse der Mathematiktests, die im ersten und im zweiten Schuljahr<br />

erzielt wurden, zeigt, dass sich – auf der Basis der Prozentränge für das erste und zweite<br />

Schuljahr - die Mathematikleistungen von einigen Schülerinnen und Schülern deutlich verändert<br />

haben (vgl. nachstehende Abbildung).<br />

25


Abb. 5 DEMAT Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler des 1. und 2. Schuljahres<br />

nach Prozentrang* (N=21)<br />

Prozentrang<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />

2. Klasse 1. Klasse<br />

* Innerhalb der Prozentrangwerte 25 und 75 liegen 50% der Ergebnisse der Normstichprobe.<br />

Drei Kinder konnten ihre mathematischen Kompetenzen im 2. Schuljahr deutlich verbessern,<br />

zum Beispiel eine Verbesserung von unterdurchschnittlichen zu durchschnittlichen Leistungen.<br />

Bei fünf Kindern war dagegen eine „Normalisierung“ ihrer Leistungen zu beobachten: In<br />

der 1. Klasse wiesen diese Kinder überdurchschnittliche Ergebnisse auf, in der 2. Klasse<br />

jedoch nur noch durchschnittlichen Leistungen. Zwei Förderkinder des Förderbereichs Lernen<br />

der zweiten Klasse absolvierten den DEMAT 1+ Test. Eines dieser Förderkinder zeigte<br />

erhebliche Lernfortschritte im Vergleich zum Vorjahr. Es verbesserte sein Ergebnis von einer<br />

unterdurchschnittlichen Leistung (Prozentrang 13) auf eine überdurchschnittliche Leistung<br />

(Prozentrang 86). Bei dem anderen Förderkind konnte eine Leistungsverbesserung nicht<br />

beobachtet werden. Seine mathematische Kompetenz blieb unterdurchschnittlich bzw.<br />

schwach.<br />

Bei den übrigen Schülerinnen und Schülern blieben die Mathematikleistungen – innerhalb<br />

eines Schwankungsbereichs - in etwa gleich.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Mathematik-Tests zeigen, dass die Klassen der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> größere Gruppen von Schülerinnen und Schülern mit überdurchschnittlichen<br />

mathematischen Kompetenzen als die Normstichprobe aufweisen. Zugleich sind die Gruppen<br />

im unteren Leistungssegment in den drei Klassen deutlich kleiner als in der Normstichprobe.<br />

<strong>Die</strong> mathematische Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> ist also vergleichbar – tendenziell sogar etwas besser – mit der von<br />

Schülerinnen und Schülern in anderen <strong>Grundschule</strong>n.<br />

26


6.3 Ergebnisse zu emotionalen und sozialen Schuleinstellungen<br />

Der FEESS Fragebogen wurde ebenfalls zum Ende des jeweiligen Schuljahres eingesetzt.<br />

Im Unterschied zu der Durchführung des Lese- und Mathematiktests führten nicht die Lehrkräfte<br />

der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> diese Befragung durch, sondern die Fachkräfte<br />

der Wissenschaftlichen Begleitung 4 . Damit war intendiert, dass die Schülerinnen und<br />

Schüler ihre persönliche Meinung zur Schule „anonym“ formulieren konnten. <strong>Die</strong>ses Auftreten<br />

der Wissenschaftlichen Begleitung hatte ferner den Effekt, dass die Kinder über die laufende<br />

Untersuchung informiert wurden und diese „personifiziert“ werden konnte.<br />

<strong>Die</strong> Auswertung erfolgt auf der Basis von T-Werten, dies sind standardisierte, Normwerte,<br />

bei denen der Mittelwert mit 50 und die <strong>St</strong>andardabweichung mit 10 festgelegt wurde. Zwischen<br />

den T-Werten 40 und 60 liegen 68% der Ergebnisse der Normstichprobe („Normalbereich“).<br />

Nur jeweils 16% der Normstichprobe weisen höhere bzw. niedrigere Werte auf. Je<br />

höher der T-Wert desto positiver die Bewertung der Merkmale des FEESS Fragebogens<br />

durch die Schülerinnen und Schüler.<br />

Jede der drei Klassen, mit denen die FEESS Befragung durchgeführt wurde, zeigt ein eigenständiges<br />

Profil, jedoch sind viele Gemeinsamkeiten zu beobachten (vgl. nachstehende Abbildung):<br />

Abb. 6 FEESS Ergebnisse der drei Klassen nach T-Werten*<br />

T-Wert<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

SI KK SK SE AB LF GA<br />

1. Klasse (2005/06) 1. Klasse (2004/05) 2. Klasse (2005/06)<br />

T-Wert 40 T-Wert 60<br />

* T-Wert 50 = Mittelwert, innerhalb der T-Werte 40 bis 60 liegen 68% der Ergebnisse der Normstichprobe.<br />

1. Klasse Schuljahr 2004/2005: N=26, 1. Klasse Schuljahr 2005/2006: N=22, 2. Klasse Schuljahr 2005/2006:<br />

N=26.<br />

4 Der Förderschullehrer der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> hat die FEESS Befragung mit den<br />

Kindern des Förderbereichs ganzheitliche Entwicklung gesondert durchgeführt.<br />

27


Fast alle Merkmale der emotionalen und sozialen Schuleinstellungen des FEESS Fragebogens<br />

werden von den Schülerinnen und Schüler der drei Klassen überdurchschnittlich gut<br />

bewertet (T-Werte 50 und höher).<br />

• Überragend gut bis sehr gut wird die soziale Integration – SI (z.B. „Ich darf beim Spielen<br />

auf dem Schulhof mitmachen“) in allen drei Klassen eingeschätzt.<br />

• Von zwei Klassen wird das Klassenklima – KK (z.B. „Wir helfen uns gegenseitig“)<br />

ebenfalls als überragend gut angesehen.<br />

• Ebenfalls in zwei Klassen ist das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten (Selbstkonzept<br />

– SK) besonders hoch.<br />

• <strong>Die</strong> Schülerinnen und Schüler aller drei Klassen weisen eine überdurchschnittlich<br />

positive Schuleinstellung – SE auf (z.B. „Ich gehe gern zur Schule“).<br />

• Alle Schülerinnen und Schüler zeigen eine hohe Anstrengungsbereitschaft – AB (z.B.<br />

„Ich gebe mein Bestes in der Schule).<br />

• Ebenfalls überdurchschnittlich hoch ist die Lernfreude – LF der Kinder (z.B. „Rechnen<br />

macht mir Spaß“)<br />

• In allen drei Klassen fühlen sich die Kinder überdurchschnittlich gut angenommen<br />

durch die Lehrkräfte – GA (z.B. „Meine Lehrer mögen mich“).<br />

Veränderungen der Schuleinstellungen des 1. und 2. Schuljahres<br />

Das Klassenklima – KK und das Zutrauen in die eigenen schulischen Fähigkeiten (Selbstkonzept<br />

– SK) wurde in der 1. Klasse des Schuljahres 2004/2005 eher befriedigend als gut<br />

eingeschätzt mit T-Werten unterhalb des Durchschnitts.<br />

Wie der nachstehenden Abbildung zu entnehmen ist, wurde eine Reihe von Merkmalen der<br />

emotionalen und sozialen Schuleinstellungen von den Kindern im 2. Schuljahr deutlich positiver<br />

als im ersten Schuljahr bewertet.<br />

28


Abb. 7 FEESS Ergebnisse des 1. und 2. Schuljahres nach T-Werten* (N=25)<br />

T-Wert<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

SI KK SK SE AB LF GA<br />

2. Klasse 1. Klasse<br />

* T-Wert 50 = Mittelwert, innerhalb der T-Werte 40 bis 60 liegen 68% der Ergebnisse der Normstichprobe<br />

Alle Bewertungen liegen im 2. Schuljahr über dem Durchschnitt (T-Werte 50 und mehr). Es<br />

zeigt sich eine deutliche Verbesserung des Klassenklimas – KK mit nunmehr einer sehr guten<br />

Bewertung (T-Wert 63) durch die Schülerinnen und Schüler. <strong>Die</strong> soziale Integration –SI<br />

wird ebenfalls besser als im 1. Schuljahr beurteilt. Insgesamt ist also das Sozialklima in der<br />

Wahrnehmung der Kinder deutlich besser geworden. Auch das Zutrauen in die eigenen<br />

schulischen Fähigkeiten, das Selbstkonzept – SK, der Kinder ist im 2. Schuljahr gewachsen.<br />

Es ist zu vermuten, das in dieser Eingangsklasse durch die große Zahl der Schülerinnen und<br />

Schüler und durch die Heterogenität der Klasse – neben fünf Förderkindern gab es noch<br />

zwei weitere Kinder mit besonderem Förderbedarf – die Entwicklung eines guten Klassenklimas<br />

relativ erschwerten.<br />

Es ist offenbar den Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern in einem gemeinsamen<br />

Prozess gelungen, das Sozialklima in dieser Klasse zu verbessern und zugleich das Zutrauen<br />

der Kinder in die eigenen Fähigkeiten, das Selbstkonzept – SK, zu fördern.<br />

29


7 Ergebnisse der Referenzschule Plaidt und der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse der einzelnen Tests und Befragungen in den beiden<br />

<strong>Grundschule</strong>n verglichen. Bei diesem Vergleich wurden die Ergebnisse der Förderkinder in<br />

der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> nicht miteinbezogen. <strong>Die</strong> Ergebnisse der einzelnen<br />

Klassenstufen wurden für den Vergleich jeweils zusammengefasst.<br />

7.1 Lesekompetenz in der GS Plaidt und der GS <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

Nach den Ergebnissen des <strong>St</strong>olperwörter Lesetests zeigen sich zwischen den beiden Klassenstufen<br />

innerhalb der beiden Schulen erhebliche Unterschiede in der Lesekompetenz der<br />

Schülerinnen und Schüler (vgl. nachstehende Abbildung).<br />

In der ersten Jahrgangsstufe weist die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> eine deutlich<br />

bessere Lesekompetenz als die entsprechende Klassenstufe in der Referenzschule Plaidt<br />

auf. Mit einem Prozentrangwert von 60 liegt das Ergebnis des <strong>St</strong>olperwörter Lesetests der<br />

ersten Klassen der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> über dem Durchschnitt. Nur 40%<br />

der Vergleichsklassen (Metze 2005) erzielte ein besseres Ergebnis. Demgegenüber ist die<br />

Lesekompetenz nach dem <strong>St</strong>olperwörter Test der ersten Klassen der Referenzschule Plaidt<br />

mit einem Prozentrang von 20 deutlich unterdurchschnittlich. 80% der Vergleichsklassen<br />

erzielten bessere Ergebnisse.<br />

<strong>Die</strong>ser Unterschied ist offenbar darauf zurückzuführen, dass es in den drei 1. Klassen der<br />

Referenzschule Plaidt im Vergleich zu den beiden Klassen in der <strong>Grundschule</strong> in <strong>Düngenheim</strong><br />

nur eine relativ kleine Gruppe von überdurchschnittlich guten Leserinnen und Lesern<br />

gibt.<br />

30


Abb. 8 Referenzschule Plaidt: <strong>St</strong>olperwörter Lesetest nach Klassen und<br />

Prozentrang*<br />

Prozentrang<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

1. Klassen Plaidt<br />

1. Klassen<br />

<strong>Düngenheim</strong><br />

2. Klassen Plaidt<br />

2. Klasse<br />

<strong>Düngenheim</strong><br />

* Prozentrang 50 = Mittelwert, innerhalb der Prozentrangwerte 25 und 75 liegen 50% der Ergebnisse der Vergleichsgruppe.<br />

1. Klassen Plaidt: N=67, 1. Klassen <strong>Düngenheim</strong>: N=40, 2. Klassen Plaidt: N=78, 2. Klasse<br />

<strong>Düngenheim</strong>: N=21.<br />

In der zweiten Jahrgangsstufe dagegen weist die <strong>Grundschule</strong> Plaidt eine bessere Lesekompetenz<br />

mit einem Prozentrangwert von 98 auf als die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

mit einem Prozentrangwert von 81. Nur 2% der Vergleichsklassen (Metze 2005) weisen<br />

eine bessere Leseleistung als die Klassen in Plaidt auf. Während in der Referenzschule<br />

Plaidt die Leseleistungen der Jungen und Mädchen relativ ausgeglichen ist, befinden sich in<br />

der 2. Klasse der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> einige Jungen mit zumindest unterdurchschnittlichen<br />

Leseleistungen.<br />

Insgesamt ergibt sich aus den Ergebnissen zur Lesekompetenz der Referenzschule Plaidt,<br />

dass die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> in der ersten Jahrgangstufe sehr gute Lesekompetenzen<br />

aufweisen kann. <strong>Die</strong> zweiten Jahrgangsstufe, die in der <strong>Grundschule</strong> in<br />

<strong>Düngenheim</strong> aus einer einzigen Klasse besteht, erzielte im Lesetest zwar überdurchschnittliche<br />

Ergebnisse, bleibt jedoch leicht hinter der Lesekompetenz der Plaidter Klassen zurück.<br />

7.2 Mathematikkompetenz in der GS Plaidt und in der GS <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong><br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Mathematik Tests DEMAT 1+ und DEMAT 2+ werden im Folgenden als<br />

durchschnittliche Anzahl der erzielten Punkten bei richtiger Lösung („Rohwerte“) auf Klassenebene<br />

dargestellt, da auf Klassenebene Normwerte nicht zur Verfügung stehen<br />

31


(Krajewski u.a. 2002, 2004). Als Vergleichswerte werden die Mittelwerte der Rohwerte der<br />

jeweiligen Normstichprobe herangezogen.<br />

<strong>Die</strong> Kinder des 1. Schuljahrganges der <strong>Grundschule</strong> Plaidt erzielten im Mathematiktest<br />

DEMAT 1+ durchschnittlich 26 Punkte, die Kinder der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

27 Punkte (vgl. nachstehende Abbildung).<br />

<strong>Die</strong> Differenzen zwischen den ersten Klassen der Referenzschule Plaidt und der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> sowie die jeweiligen zu den entsprechenden Mittelwerten der<br />

Normstichprobe sind nicht bedeutsam. <strong>Die</strong>s heißt, die Mathematikkompetenzen der 1. Klassen<br />

der <strong>Grundschule</strong>n Plaidt und <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> sind vergleichbar. Auf der Basis der<br />

Mittelwerte entsprechen sie in etwa den Ergebnissen der Normstichprobe.<br />

Abb. 9 Referenzschule Plaidt: Mathematiktest nach Klassen und Anzahl der<br />

Punkte*<br />

Anzahl der Punkte<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1. Klassen Plaidt<br />

1. Klassen<br />

<strong>Düngenheim</strong><br />

1. Klassen<br />

2. Klasse<br />

Normstichprobe<br />

<strong>Düngenheim</strong><br />

2. Klassen Plaidt<br />

2. Klassen<br />

Normstichprobe<br />

* Mittelwerte der Klassen, 1. Klassen Plaidt: N= 68, 1. Klassen <strong>Düngenheim</strong>: N=40, 2. Klassen Plaidt: N=77, 2.<br />

Klasse <strong>Düngenheim</strong>: N=21.<br />

Bei der 2. Klasse ergibt sich ein ähnliches Bild: zwischen den Test-Ergebnissen der 2. Klassen<br />

sind zwischen der <strong>Grundschule</strong> Plaidt und der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> nur geringfügige<br />

Unterschiede zu beobachten. So beträgt die durchschnittliche Anzahl der erzielten Punkte in<br />

den 2. Klassen in Plaidt 23 und in <strong>Düngenheim</strong> 24. Beide Ergebnisse liegen etwas über dem<br />

Mittelwert der Normstichprobe, diese Differenz ist jedoch statistisch nicht bedeutsam.<br />

Wie schon in der 1. Jahrgangsstufe so zeigt die Analyse der Ergebnisse in der <strong>Grundschule</strong><br />

Plaidt auch in der 2. Jahrgangsstufe auf der Basis der Mittelwerte, dass das Leistungsniveau<br />

32


in Mathematik der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> dem der Referenzschule Plaidt entspricht.<br />

7.3 Emotionale und soziale Schulerfahrungen in der GS Plaidt und der GS<br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse des FEESS Fragebogens der Referenzschule Plaidt<br />

im Vergleich zur <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> analysiert. Wie aus der nachstehenden<br />

Abbildung zu entnehmen ist, liegen alle Werte zur emotionalen und sozialen Schulerfahrungen<br />

der 1. Klassen der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> über denen der 1. Klasse der<br />

Referenzschule Plaidt. In der Plaidter 1. Klasse fallen Einschätzungen der emotionalen und<br />

sozialen Schuleinstellungen insgesamt unterdurchschnittlich aus. Das bedeutet, dass die<br />

Kinder dieser 1. Klasse der <strong>Grundschule</strong> Plaidt, ihr Soziaklima (Soziale Integration - SI und<br />

Klassenklima - KK), ihr Schul- und Lernklima (Schuleinstellung – SE, Arbeitsbereitschaft –<br />

AB, Lernfreude – LF, Gefühl des Angenommenseins durch die Lehrkräfte – GA) sowie ihr<br />

Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten (Selbstkonzept – SK) relativ negativ bewerten.<br />

Abb. 10 Referenzschule Plaidt: FEESS Ergebnisse 1. Klassen*<br />

T-Wert<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

SI KK SK SE AB LF GA<br />

GS Plaidt GS <strong>Düngenheim</strong> T-Wert 40 T-Wert 60<br />

* T-Wert 50 = Mittelwert, innerhalb der T-Werte 40 bis 60 liegen 68% der Ergebnisse der Normstichprobe. <strong>Grundschule</strong><br />

(GS) Plaidt: N=23, <strong>Grundschule</strong> (GS) <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong>: N=40.<br />

Ob dieses Ergebnis zur emotionalen und sozialen Schuleinstellung der Plaidter ersten<br />

Klasse auf einem <strong>St</strong>immungstief in dieser Klasse im Erhebungszeitraum oder auf eine besondere<br />

Klassenzusammensetzung zurückgeführt werden kann, muss hier offen bleiben.<br />

33


Anders als bei der 1. Klasse der Referenzschule Plaidt stellen sich die Ergebnisse zu den<br />

Schuleinstellungen der 2. Klasse dar. Wie der nachstehenden Abbildung zu entnehmen ist,<br />

weist die Plaidter Klasse eine außergewöhnlich gute Bewertung des Klassenklimas - KK<br />

durch die Schülerinnen und Schüler auf. Nur 16% der Normstichprobe bewertet das Klassenklima<br />

ähnlich gut. <strong>Die</strong> Bewertung der <strong>Düngenheim</strong>er Klasse liegt zwar ebenfalls über<br />

dem Normalbereich, aber niedriger als in dieser Plaidter Klasse. <strong>Die</strong> soziale Integration - SI<br />

wird von den beiden Klassen gleich gut eingeschätzt. Ebenfalls als sehr gut bewerten die<br />

Schülerinnen und Schüler der Plaidter Klasse ihre eigenen schulischen Fähigkeiten (Selbstkonzept<br />

- SK). <strong>Die</strong> Einschätzung ihres Selbstkonzepts – SK der <strong>Düngenheim</strong>er Kinder fällt<br />

dagegen etwas weniger positiv aus.<br />

Bei den vier Merkmalen zum Schul- und Lernklima (Schuleinstellung – SE, Arbeitsbereitschaft<br />

– AB, Lernfreude – LF und das Gefühl des Angenommenseins durch die Lehrkräfte –<br />

GA) wiederum fallen die Bewertungen der Plaidter Klasse - mit etwa gleichen Niveauunterschieden<br />

– etwas ungünstiger als in der <strong>Düngenheim</strong>er Klasse aus.<br />

Abb. 11 Referenzschule Plaidt: FEESS Ergebnisse 2. Klassen*<br />

T-Wert<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

SI KK SK SE AB LF GA<br />

GS Plaidt GS <strong>Düngenheim</strong> T-Wert 40 T-Wert 60<br />

* T-Wert 50 = Mittelwert, innerhalb der T-Werte 40 bis 60 liegen 68% der Ergebnisse der Normstichprobe. <strong>Grundschule</strong><br />

(GS) Plaidt: N=26, <strong>Grundschule</strong> (GS) <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong>: N=21.<br />

Bei den vier Merkmalen zum Schul- und Lernklima (Schuleeinstellung – SE, Arbeitsbereit-<br />

schaft – AB, Lernfreude – LF und das Gefühl des Angenommenseins durch die Lehrkräfte –<br />

GA) wiederum fallen die Bewertungen der Plaidter Klasse - mit etwa gleichen Niveauunterschieden<br />

– etwas ungünstiger als in der <strong>Düngenheim</strong>er Klasse aus.<br />

34


<strong>Die</strong>se Unterschiede zwischen den beiden Klassen der 2. Jahrgangstufe finden sich teilweise<br />

auch als Ergebnisse einer statistischen Analyse der FEESS Befragung nach Klassendaten<br />

wieder. In 2. Klassen mit Integrationsauftrag werden die Merkmale Soziale Integration – SI,<br />

Klassenklima – KK, und Selbstkonzept – SK signifikant schlechter eingeschätzt als von Klassen<br />

ohne Integration (Rauer, Schuck 2004, S. 64ff.). Allerdings weisen diese integrativen<br />

Regelklassen nach Rauer und Schuck ebenfalls schlechtere Bewertungen der Arbeitsbereitschaft<br />

– AB und des Gefühl des Angenommenseins – GA auf (ebd.). <strong>Die</strong>ser Befund hat jedoch<br />

keine Entsprechung im Vergleich der beiden Grundschulklassen.<br />

Insgesamt weisen beide 2. Klassen beider <strong>Grundschule</strong>n eine überdurchschnittlich positive<br />

Einschätzung des Schul- und Lernklimas sowie des Sozialklimas durch die Schülerinnen und<br />

Schüler auf.<br />

Auf der Basis der Ergebnisse des FEESS Fragebogens lassen sich keine systematischen<br />

Unterschiede in den emotionalen und sozialen Schulerfahrungen der Kinder aus der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und aus einer Regelschule im ländlichen Gebiet erkennen.<br />

<strong>Die</strong> Schuleinstellungen zwischen den beiden Referenzklassen fallen sehr unterschiedlich<br />

aus. Es gibt offenbar Klassenkonstellationen, die eher zu negativen Schuleinstellungen führen<br />

können, unabhängig davon, ob es sich um eine Schulklasse mit oder ohne Integrationsansatz<br />

handelt.<br />

35


8 Ergebnisse der Elternbefragung<br />

<strong>Die</strong> Elternbefragung wurde bisher am Ende des Schuljahres 2004/2005 und am Ende des<br />

Schuljahres 2005/2006 eingesetzt. Es liegen Ergebnisse der Elternbefragung zweier 1. Klassen<br />

und einer 2. Klasse vor.<br />

Im Schuljahr 2005/2006 beteiligten sich alle Eltern der Schülerinnen und Schüler der 1.<br />

Klasse an der Befragung. Es handelt sich dabei um 25 Eltern von 26 Schülerinnen und<br />

Schülern. Im Schuljahr 2005/2006 reduzierte sich die Beteiligung der Eltern von Schülerinnen<br />

und Schülern der nunmehr 2. Klasse und der neuen 1. Klasse auf 75%. 35 Eltern haben<br />

sich an dieser 2. Befragung beteiligt.<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse der beiden Elternbefragungen im Einzelnen dargestellt.<br />

8.1 Gründe für die Schulwahl<br />

Zwischen der 1. und 2. Befragung gibt es nur geringe Unterschiede hinsichtlich der Gründe<br />

für die Schulwahl. So stimmten mehr als 90% der Eltern in beiden Befragungen der Aussage<br />

völlig zu, wegen der guten Ausstattung die Schulwahl getroffen zu haben. Nach Häufigkeit<br />

der völligen Zustimmung folgten als Gründe der Schulwahl das bessere Eingehen auf die<br />

Schwierigkeiten der Kinder, deren bessere Förderung und das Lernen des Umgangs mit<br />

beeinträchtigten und nicht beeinträchtigten Kindern. <strong>Die</strong> übrigen vorgegeben Auswahlgründe<br />

weisen in beiden Befragung deutlich weniger eine völlige Zustimmung auf. (vgl. nachstehende<br />

Abbildung). Sie spielen für die Wahl der Schule eine nur untergeordnete Rolle.<br />

36


Abb. 12 Gründe zu Wahl der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> (Mehrfachantworten)*<br />

Völlige Zustimmung zu folgenden Aussagen „Ich habe mich für<br />

die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> entschieden, weil…<br />

der Leistungsdruck geringer ist<br />

<strong>Die</strong> Klasse kleiner ist<br />

ich in der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> arbeite<br />

andere Kinder aus der Nachbarschaft in diese<br />

Schule gehen<br />

der Schulweg kürzer ist<br />

die integrative Erziehung des Kindergartens<br />

fortgesetzt werden soll<br />

die Kinder dort mehr leisten können<br />

mein Kind den Umgang mit behinderten und nicht<br />

behinderten Kindern lernen soll<br />

ich mir hier eine bessere Förderung meines Kindes<br />

verspreche<br />

dort mehr auf die Schwierigkeiten der Kinder<br />

eingegangen werden kann<br />

dort mehrere Pädagogen in der Klasse sind<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

1. Befragung (2004/05) 2. Befragung (2005/06)<br />

* Bewertung auf einer 3-stufigen Skala: „stimme völlig zu“, „stimme teilweise zu“, „stimme nicht zu“.<br />

1. Befragung N= 25, 2. Befragung N=35. Es haben nicht alle Befragten zu jeder Aussage Angaben gemacht.<br />

<strong>Die</strong>se bemerkenswerte Übereinstimmung der Gründe für die Wahl der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> zwischen zwei Befragungszeitpunkten und zwischen zwei Elterngruppen<br />

ist ein Indiz dafür, dass das pädagogische und integrative Konzept, das besondere Lernfeld<br />

für die Kinder durch die integrative Beschulung und die gute Personalausstattung, die die<br />

Umsetzung des Konzepts stützt, für die Mehrzahl der Eltern der ersten beiden Klassen so<br />

wichtig waren, dass sie sich für die Einschulung ihres Kindes in die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> entschieden.<br />

8.2 Förderung und Wertevermittlung<br />

<strong>Die</strong> fünf Aussagen zur Förderung und Wertvermittlung im Rahmen des Unterrichts beziehen<br />

sich auf die Förderung von sozialen und persönlichen Kompetenzen, auf die Förderung der<br />

37


Arbeitsbereitschaft und Lernmotivation sowie auf die Förderung von Kindern mit besonderem<br />

Bedarf.<br />

Alle vorgegebenen Aussagen zu der Beurteilung der Förderung und Wertevermittlung erzielten<br />

bei beiden Befragungen hohe Zustimmungen. In beiden Befragungen stimmen beispielsweise<br />

jeweils 88% der Eltern der Aussagen, dass die Selbständigkeit der Kinder gefördert<br />

wird, völlig zu. Bei den anderen Aussagen sind leichte Unterschiede der Zustimmung zu<br />

erkennen. Allein bei der Aussage der Vermittlung von Ordnung und Disziplin ist zwischen der<br />

1. und 2. Befragung eine größere Differenz von 12 Prozentpunkten zu erkennen (vgl. nachstehende<br />

Abbildung).<br />

Abb. 13 Beurteilung der Förderung und Wertvermittlung (Mehrfachantworten)<br />

Völlige Zustimmung zu folgenden Aussagen „Ich bin der Meinung, dass…<br />

den Kindern die Schule<br />

Spaß macht<br />

genügend Wert auf<br />

Ordnung und Disziplin<br />

gelegt wird<br />

die Selbständigkeit der<br />

Kinder gefördert wird<br />

die Lehrer die Kinder mit<br />

Problemen genügend<br />

fördern<br />

genügend Leistung von<br />

den Kindern verlangt<br />

wird<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

1. Befragung (2004/05) 2. Befragung (2005/06)<br />

* Bewertung auf einer 3-stufigen Skala: „stimme völlig zu“, „stimme teilweise zu“, „stimme nicht zu“.<br />

1. Befragung N= 25, 2. Befragung N=35. Es haben nicht alle Befragten zu jeder Aussage Angaben gemacht.<br />

Vergleicht man diese Ergebnisse mit denen anderer Befragungen, so wird deutlich, dass das<br />

schulische Angebot in der <strong>Grundschule</strong> <strong>Düngenheim</strong> deutlich positiver beurteilt wird als in<br />

<strong>Grundschule</strong>n in anderen Befragungen. Der nachfolgenden Abbildung ist der Vergleich der<br />

Ergebnisse der Elternbefragungen zur Förderung und zur Wertevermittlung in der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und in Brandenburger <strong>Grundschule</strong>n (Heyer u.a. 1997): zu<br />

entnehmen.<br />

38


Abb. 14 Beurteilung der Förderung und Wertevermittlung in <strong>Düngenheim</strong> und in<br />

Brandenburg Völlige Zustimmung zu folgenden Aussagen „Ich bin der<br />

Meinung, dass…<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> Brandenburg<br />

30%<br />

den Kindern die Schule<br />

Spaß macht<br />

genügend Wert auf<br />

Ordnung und Disziplin<br />

gelegt wird<br />

die Selbständigkeit der<br />

Kinder gefördert wird<br />

die Lehrer die Kinder mit<br />

Problemen genügend<br />

fördern<br />

genügend Leistung von<br />

den Kindern verlangt wird<br />

* Bewertung auf einer 3-stufigen Skala: „stimme völlig zu“, „stimme teilweise zu“, „stimme nicht zu“.<br />

In der Infratest <strong>St</strong>udie waren 61% der Eltern von Grundschülern damit zufrieden, wie die<br />

Schule Ordnung und Disziplin vermittelt, 51% waren mit den Leistungsanforderungen und<br />

40% mit den Fördermöglichkeiten für leistungsschwache Schülerinnen und Schüler zufrieden<br />

(Rosenbladt, Thebis 2003).<br />

8.3 Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule<br />

Wichtige Bestandteile der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule sind Informationen<br />

zu den Lernzielen des Unterrichts, den Fördermaßnahmen und den Lernfortschritten der<br />

Kinder.<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit der Eltern beurteilt in beiden Befragungen den Umgang mit den Lehrkräften der<br />

<strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> als partnerschaftlich. <strong>Die</strong> meisten Eltern betonen, dass<br />

Elternabende für sie wichtig sind (vgl. nachstehende Abbildung).<br />

39


Abb. 15 Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule (Mehrfachantworten)<br />

Völlige Zustimmung zu den folgenden Aussagen…<br />

die Elternabende sind mir<br />

wichtig<br />

Eltern und Lehrer gehen<br />

partnerschaftlich<br />

miteinander um<br />

die Schule informiert<br />

mich gut über die<br />

Fortschritte meines<br />

Kindes<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

1. Befragung (2004/05) 2. Befragung (2005/06)<br />

* Bewertung auf einer 3-stufigen Skala: „stimme völlig zu“, „stimme teilweise zu“, „stimme nicht zu“.<br />

1. Befragung N= 25, 2. Befragung N=35. Es haben nicht alle Befragten zu jeder Aussage Angaben gemacht.<br />

<strong>Die</strong> große Mehrheit der Eltern fühlt sich gut über die Lernfortschritte ihres Kindes informiert.<br />

In der <strong>St</strong>udie „Schule aus der Sicht von Eltern“ von Infratest waren 61% der Eltern von<br />

Grundschülern mit den Informationen auf den Elternabenden bzw. Elternsprechstunden zufrieden<br />

(Rosenbladt, Thebis 2003, S. 14).<br />

Es zeigt sich jedoch, dass beim Thema Information zu den Lernfortschritten des Kindes zwischen<br />

Eltern mit Förderkindern und Eltern „Regelkindern“ zu unterscheiden ist. Von der<br />

Schule gut informiert über die Fortschritte ihres Kindes fühlt sich die Mehrheit der Eltern mit<br />

Kindern ohne sonderpädagogischem Förderbedarf („Regelkindern“), während nur die Hälfte<br />

der Eltern mit „Förderkindern“ diese Einschätzung teilt (vgl. dazu untenstehende Abbildung).<br />

In der 2. Befragung sind die oben erwähnten Unterschiede signifikant (p< 0,01).<br />

40


Abb. 16 Zustimmung zur Aussage „<strong>Die</strong> Schule informiert mich gut über die<br />

Forschritte meines Kindes“ nach Förderkind*<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Regelkind Förderkind Regelkind Förderkind<br />

1. Befragung (2004/05) 2. Befragung (2005/06)<br />

stimme nicht zu stimme teilweise zu stimme völlig zu<br />

* 1. Befragung N= 25, 2. Befragung N=34<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Elternbefragung zur Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule zeigen<br />

einerseits, dass die Mehrheit der Eltern die Zusammenarbeit mit der Schule als partnerschaftlich<br />

und den Informationsaustausch als gut bewerten. Andererseits ist bei der Untergruppe<br />

der Eltern mit Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu erkennen, dass die<br />

Hälfte dieser Eltern weniger zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Schule ist und sich<br />

nicht ausreichend über die Lernfortschritte ihrer Kinder informiert fühlt. Es ist offenbar davon<br />

auszugehen, dass die Eltern mit Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf einen hohen<br />

Informationsbedarf haben, der aus ihrer Sicht nur zum Teil befriedigt werden konnte.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> hat auf dieses Bedürfnis reagiert und bietet nunmehr<br />

neben den Einzelgesprächen zur Information zu den Förderplänen und den allgemeinen<br />

Elternabenden und Elternsprechstunden für die Eltern von Förderkindern einen gesonderten<br />

Elternabend an (vgl. Kapitel 5).<br />

8.4 Vertrauen zu den Lehrkräften und Schulzufriedenheit<br />

Eine große Mehrheit der befragten Eltern der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> hat in<br />

beiden Befragungen großes Vertrauen zu den Lehrkräften. Mehr als die Hälfte der Eltern in<br />

beiden Befragungen gibt an, dass sich die Schule sehr große Mühe gibt, die Kinder zu fördern.<br />

Bei dieser Aussage hat sich die völlige Zustimmung der Eltern etwas reduziert. <strong>Die</strong><br />

Einschätzung der Eltern, dass ihr Kind gern zur Schule geht, ist in beiden Befragungen etwa<br />

gleich groß. Aufgrund der vorangegangenen Bewertungen überrascht nicht, dass fast alle<br />

41


Eltern in beiden Befragungen die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> anderen Eltern weiterempfehlen<br />

würden (vgl. nachstehende Abbildung).<br />

Abb. 17 Vertrauen zu den Lehrkräften und Schulzufriedenheit (Mehrfachantworten)<br />

Zustimmung zu folgenden Aussagen …<br />

<strong>Die</strong> Schule gibt sich sehr<br />

große Mühe die Kinder zu<br />

fördern<br />

Mein Kind geht gern zur<br />

Schule<br />

Ich habe großes<br />

Vertrauen zu den<br />

Lehrkräften<br />

Ich werde die Schule<br />

weiterempfehlen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

1. Befragung (2004/05) 2. Befragung (2005/06)<br />

* 1. Befragung N= 25, 2. Befragung N=35. Es haben nicht alle Befragten zu jeder Aussage Angaben gemacht.<br />

Wie auch bei den anderen Themenbereichen der Elternbefragung wird auch der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> insgesamt von Seiten der Eltern eine überaus positive Rückmeldung<br />

gegeben.<br />

Eltern in anderen Untersuchungen bewerten die Schule ihrer Kinder deutlich zurückhaltender.<br />

In der folgenden Abbildung werden die Ergebnisse der <strong>Düngenheim</strong>er und die Brandenburger<br />

Befragungen (Heyer u.a. 1997) dargestellt. Es ist aus der Abbildung ersichtlich, dass<br />

die Werte der Brandenburger Befragung unterhalb der aus <strong>Düngenheim</strong> liegen.<br />

42


Abb. 18 Vertrauen zu den Lehrkräften und Schulzufriedenheit in <strong>Düngenheim</strong><br />

und in Brandenburg<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> Brandenburg<br />

0%<br />

Mein Kind geht gern zur<br />

Schule<br />

<strong>Die</strong> Schule gibt sich<br />

sehr große Mühe<br />

Ich habe großes<br />

Vertrauen zu den<br />

Lehrkräften<br />

Der Elternstudie von Infratest ist zu entnehmen, dass 68% der Eltern von Kindern in der 1.<br />

und 2. Grundschulklasse mit der <strong>Grundschule</strong> ihres Kindes sehr zufrieden sind 5 (Rosenbladt,<br />

Thebis 2003).<br />

In der 13. Repräsentativbefragung der bundesdeutschen Bevölkerung zum Thema Schule,<br />

die vom Institut für Schulentwicklungsforschung seit 1979 durchgeführt wird, sind einige Fragen<br />

enthalten, die auch in die Befragung der Eltern der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

eingegangen sind. In dieser Repräsentativbefragung gaben 34% der Schülereltern aus den<br />

alten Bundesländern an, dass die <strong>Grundschule</strong> sich sehr große bzw. große Mühe 6 gibt, die<br />

Kinder zu fördern (Holtappels u.a. 2004, S. 30). 1991 lag die Zustimmung für diese Aussage<br />

noch bei 44% der Befragten; sie hat sich seitdem mehr und mehr reduziert.<br />

In der dieser Repräsentativerhebung gehen 59% der Eltern von Grundschülern davon aus,<br />

dass ihr Kind gern zur Schule geht. 1993 nahmen dies noch 75% aller Eltern von Grundschülern<br />

an (Holtappels u.a. 2004, S. 26).<br />

41% der Eltern dieser Befragung mit Grundschulkindern hat zu den meisten Lehrern ihres<br />

Kindes großes Vertrauen. Wie bei den anderen Themen ist auch hier ein Vertrauensverlust<br />

5<br />

Noten 1 und 2 auf einer Notenskala von 1 bis 6.<br />

6<br />

Hier ist die Bewertung „sehr große Mühe“ und „große Mühe“ zusammengefasst, die bedeutet das die<br />

34% der Eltern dieser Befragung, die dieser Aussage zustimmen, in der <strong>Düngenheim</strong>er Befragung<br />

97% der Eltern entsprechen.<br />

43


im Zeitverlauf zu beobachten: 1993 gaben noch 60% der Eltern von Grundschülern an, gro-<br />

ßes Vertrauen zu den meisten Lehrern ihrer Kinder zu haben (Holtappels u.a. 2004, S. 31).<br />

Ihre große Zufriedenheit mit der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong>, haben einige Eltern<br />

auf dem Fragebogen kommentiert und erläutert. Zu Ergänzung der quantitativen Daten sollen<br />

im Folgenden einige Eltern zu Wort kommen 7 :<br />

• „Nach fast 2 Jahren kann ich bestätigen, dass mein Kind entsprechend seinen Fähigkeiten<br />

immer weiter gefördert wird. Mein Kind entpuppte sich als eine sehr starke<br />

Schülerin, die sich aber trotz ihres hohen Arbeitstempos bisher niemals langweilen<br />

musste, weil sie dann immer mehr Arbeitsmaterial bekam und so nicht tatenlos herumsaß.<br />

So kann man auch viel besser erkennen, was mein Kind tatsächlich fähig ist<br />

zu leisten (…) Danke!“ (FB 31 2. Befragung)<br />

• „<strong>Die</strong>se Schule ermöglicht es unserem Kind, seine Hobbys und seine bereits<br />

bestehenden freundschaftlichen Kontakte seit der integrativen Kindergartenzeit weiter<br />

zu pflegen, was in der Förderschule mit Beschulung bis 16:30 Uhr plus Fahrtzeit nicht<br />

mehr möglich war. <strong>Die</strong>s ist ein Gewinn für seine Persönlichkeitsentwicklung und<br />

seine soziale Kompetenz, der nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, ebenso<br />

für die Qualität des Familienlebens. (…)“ (FB 17 1. Befragung)<br />

• „Mein Sohn hat den Umgang mit den behinderten Kindern sehr schnell gelernt; während<br />

er in der ersten Schulwoche noch das eine oder andere speziell von diesen Kindern<br />

erzählte, erwähnt er heute die Förderkinder nicht mehr – aber auch nicht weniger<br />

– als die Regelkinder. Der Kontakt zu den Förderkindern ist für ihn normal und<br />

wird auch nachmittags gerne fortgesetzt.“ (FB 25 1. Befragung)<br />

• „Ich würde diese Schule jedem nur weiterempfehlen! Wir haben bereits ein Kind in einer<br />

anderen <strong>Grundschule</strong> und ich kann nur sagen: kein Vergleich zu dieser Schule!<br />

Ich finde, hier werden die Kinder als Individuum gesehen und nicht als „eines von<br />

vielen.“(FB 30 2. Befragung)<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Repräsentativerhebung sowie der Befragungen in Brandenburg zeigen<br />

deutlich auf, welche positive Haltung die Eltern gegenüber der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> einnehmen. Sowohl das pädagogische Konzept und seine Durchführung als<br />

auch das Engagement des pädagogischen Personals – Lehrerinnen und Lehrer sowie pädagogische<br />

Fachkräfte - werden von der großen Mehrheit der Eltern als außerordentlich gut<br />

bewertet.<br />

7 <strong>Die</strong> ausgewählten Anmerkungen der Eltern wurden leicht bearbeitet und teilweise gekürzt.<br />

44


9 Ergebnisse der Befragung von Eltern mit Kindern unter<br />

sechs Jahren<br />

<strong>Die</strong> Befragung wurde im Juni 2006 durchgeführt. Das Anschreiben erfolgte durch die Ortsbürgermeister.<br />

Ein frankierter Rückumschlag an die Adresse der Wissenschaftlichen Begleitung<br />

war beigelegt. Zur Erhöhung des Rücklaufes wurde im Juli 2006 ein Erinnerungsschreiben<br />

mit der Bitte um Beteiligung durch die Wissenschaftliche Begleitung versandt.<br />

Insgesamt wurden Fragebogen an 66 Eltern mit einem oder mehreren Kindern unter sechs<br />

Jahre versandt. Der Rücklauf betrug Mitte August 2006 44 Fragbogen 8 , dies entspricht einer<br />

Rücklaufquote von 67%. <strong>Die</strong>se Rücklaufquote ist befriedigend. Allerdings haben sich 1/3<br />

aller angeschriebenen Eltern an der Befragung nicht beteiligt.<br />

Auf der Basis der vorhandenen Daten sind keine Rückschlüsse auf die <strong>St</strong>ruktur und Zusammensetzung<br />

der Gruppe möglich, die sich an der Befragung nicht beteiligt hat. Es ist zu vermuten,<br />

dass es sich dabei um Eltern handelt, die nicht zeitnah (1-2 Jahre) über die Einschulung<br />

ihres Kindes entscheiden müssen.<br />

Aufgrund der geringen Zahl von Eltern mit Kindern in dieser Altersgruppe in Urmersbach,<br />

wurde auf eine Differenzierung nach Gemeinden und auf Fragen zum Alter des Kindes verzichtet,<br />

um die Anonymität zu gewährleisten.<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Befragung im Einzelnen vorgestellt.<br />

9.1 Vorbemerkung: Integration der Befragten in die Gemeinde<br />

Im Fragebogen enthalten waren Fragen zur Wohndauer in der jeweiligen Gemeinde („Wie<br />

lange leben Sie in Ihrer Gemeinde?“) sowie zur Verbundenheit mit dem Wohnort („Wie verbunden<br />

fühlen Sie sich mit ihrem Wohnort?“). Genau 50% der Befragten lebten 10 Jahre und<br />

weniger, die andere Hälfte 11 Jahre und länger in ihren Gemeinden. Es zeigte sich, dass<br />

diejenigen Befragten, die erst relativ kurz in <strong>Düngenheim</strong> oder Urmersbach leben, sich signifikant<br />

(p


Abb. 19 Verbundenheit mit dem Wohnort und Wohndauer (N=44)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

bis zu 10 Jahren länger als 10 Jahre<br />

Wohndauer<br />

sehr verbunden gut verbunden weniger verbunden<br />

41% der Gruppe mit kurzer Wohndauer, aber nur eine Person (5%) der Gruppe mit langer<br />

Wohndauer fühlen sich mit ihrem Wohnort weniger verbunden. Im Übrigen gab niemand an,<br />

mit seinem Wohnort gar nicht verbunden zu sein.<br />

Bei einer Reihe von Bewertungen der <strong>Grundschule</strong> spielt diese Wohndauer eine wichtige<br />

Rolle. Auf Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen - Gruppe mit kurzer Wohndauer<br />

=>10 Jahre im Folgenden „Neubürger“ genannt - und Gruppe mit langer Wohndauer =


Abb. 20 Bekanntheit der Schule und Wohndauer (N=43)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

bis zu 10 Jahren länger als 10 Jahre<br />

Wohndauer<br />

Ich kenne die Schule gut Ich kenne die Schule dem Namen nach<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit der Befragten (88%) bescheinigt der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> einen<br />

guten Ruf. 12% bezeichnen den Ruf der Schule als durchschnittlich. Keiner findet, dass die<br />

Schule einen schlechten Ruf hat (vgl. nachstehende Abbildung). Der Anteil derjenigen, die<br />

der Schule einen guten Ruf bescheinigen, ist mit 96% größer in der Gruppe, die die Schule<br />

gut kennen. Von denjenigen, die die <strong>Grundschule</strong> nur dem Namen nach kennen, geben nur<br />

73% an, dass die Schule einen guten Ruf hat. <strong>Die</strong>ser Unterschied zwischen dem Grad der<br />

Bekanntheit und der Beurteilung des Rufs der Schule ist signifikant (p< 0,05).<br />

47


Abb. 21 Ruf und Bekanntheit der Schule (N=42)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Ich kenne die Schule gut Ich kenne die Schule dem Namen nach<br />

Ruf der Schule gut Ruf der Schule durchschnittlich<br />

Auch die Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> ist deutlich bekannter bei Eltern, die zu den „Alteingesessenen“<br />

gehören. In dieser Gruppe geben 96% an, die Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> persönlich zu<br />

kennen. In der Gruppe der „Neubürger“ sind es nur 46%, die die Einrichtung persönlich<br />

kennen. Der Unterschied des Bekanntheitsgrades zwischen den beiden Gruppen der Wohndauer<br />

ist signifikant (p< 0,01).<br />

48


Abb. 22 Bekanntheit der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> und Wohndauer (N=44)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

bis zu 10 Jahren länger als 10 Jahre<br />

Wohndauer<br />

persönlich durch andere Personen dem Namen nach<br />

Von den Befragten, die die Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> persönlich kennen, geben 26% an, in der<br />

Einrichtung zu arbeiten bzw. früher einmal dort gearbeitet zu haben. In diesem Befund spiegelt<br />

sich sicher auch die Tatsache wider, dass die Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> in <strong>Düngenheim</strong> und<br />

Umgebung der größte Arbeitgeber ist.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse zum Bekanntheitsgrad der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und der Einrichtung<br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> zeigen, dass die „Neubürger“ – also diejenigen die erst bis maximal 10<br />

Jahre in <strong>Düngenheim</strong> oder Urmersbach wohnen, weniger gut informiert sind. Offenbar haben<br />

„Alteingesessene“ etwas bessere Informationsquellen. So ist davon auszugehen, dass traditionelle<br />

Informationsquellen, wie beispielsweise Verwandtschaft oder gute Freunde am Ort,<br />

den „Neubürgern“ nicht zur Verfügung stehen. Es sollte in Betracht gezogen werden, ob gezielte<br />

Formen der Information für diese Gruppe angezeigt sind.<br />

9.3 Einstellung zur integrativen Beschulung<br />

<strong>Die</strong> Erfahrungen zur integrativen Beschulung ergeben hinsichtlich der Einstellungen der<br />

Eltern ein differenziertes Bild: Während ein Teil der Eltern dies für eine Bereicherung ihres<br />

eigenen Kindes erachten, andere dies für unproblematisch ansehen, befürchten einige Eltern,<br />

dass Nachteile für ihre Kinder entstehen könnten.<br />

Mit einer Ausnahme ist allen Befragten bekannt, dass Kinder mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf in den Klassen der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> gemeinsam mit den<br />

Kindern ohne einen solchen Bedarf unterrichtet werden.<br />

Auf die Frage, ob sich die Eltern vorstellen können, ihr Kind in einer solchen Klasse einzuschulen,<br />

gab es folgende Ergebnisse: 55% aller Eltern gaben an, dass sie sich dies gut vor-<br />

49


stellen können. 36% der Eltern gaben an, dass dies ihnen besonders wichtig ist. 9% können<br />

es sich zwar vorstellen, haben jedoch auch Bedenken. Keine Person hat die Antwortalternative<br />

„nein“ angekreuzt.<br />

Eine Befragte äußert sich dazu wie folgt:<br />

„Ich sehe die integrative <strong>Grundschule</strong> als besondere Chance für mein Kind, da aufgrund der<br />

Anwesenheit mehrerer Pädagogen in einer Klasse die Fähigkeiten des einzelnen Kindes<br />

individueller gefördert werden können. Gleichzeitig lernt mein Kind den Umgang mit beeinträchtigten<br />

Kindern und ich habe deshalb in jedem Fall vor, mein Kind in dieser Schule anzumelden.“<br />

(FB 40).<br />

Bemerkenswert ist hier, dass die „Neubürger“ häufiger als die „Alteingesessenen“ angeben,<br />

dass ihnen die integrative Beschulung besonders wichtig ist. 41% der „Neubürger“ und 32%<br />

der „Alteingesessenen“ haben dieser Aussage zugestimmt (vgl. nachstehende Abbildung).<br />

Abb. 23 Bewertung der integrative Beschulung nach Wohndauer (N=44)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

bis zu 10 Jahren länger als 10 Jahre<br />

Wohndauer<br />

ist mir besonders wichtig kann ich mir gut vorstellen mit Bedenken<br />

Eine explizite Ablehnung einer integrativen Beschulung beeinträchtigter und nicht beeinträchtiger<br />

Kinder wurde von den Eltern, die sich an der Befragung beteiligten, nicht genannt.<br />

Nur insgesamt 10% der Befragten äußerten hinsichtlich einer gemeinsamen Beschulung<br />

Bedenken. <strong>Die</strong> Mehrheit der Befragten kann sich jedoch diese Art der Beschulung gut vorstellen<br />

und eine dritte Gruppe - mehr als ein Drittel - findet dies besonders wichtig. Nach diesem<br />

Ergebnis kann davon ausgegangen werden, dass der integrative Ansatz der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> von den befragten Eltern akzeptiert und gewünscht wird.<br />

50


Selbst wenn man im Sinne eines „worst case Szenarios“ annimmt, dass die 22 Nicht-Teilnehmer<br />

der Befragung Bedenken haben oder eine gemeinsame Beschulung von Kindern mit<br />

und ohne Förderbedarf ablehnen, wären es mindestens 61% der Eltern mit Kindern bis zum<br />

Alter von unter sechs Jahren in <strong>Düngenheim</strong> und Urmersbach, die sich diese Art der Beschulung<br />

zumindest gut vorstellen können oder die ihnen besonders wichtig ist.<br />

9.4 Aufgaben, Rahmenbedingungen und Angebote der <strong>Grundschule</strong><br />

Neben der Vermittlung von Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen wurden die<br />

Eltern gebeten, weitere Aufgaben einer <strong>Grundschule</strong> hinsichtlich ihrer Wichtigkeit zu bewerten.<br />

Im Folgenden wird nur die Bewertung „sehr wichtig“ berücksichtigt. <strong>Die</strong> meisten Nennungen<br />

erzielte die Förderung der Selbständigkeit als Aufgabe der <strong>Grundschule</strong>, gefolgt von Förderung<br />

der Lust am Lernen und der Vermittlung sozialer Kompetenzen. Im Verhältnis zu den<br />

sehr hohen Zustimmungsraten werden der Computereinsatz und die Förderung von Kreativität<br />

deutlich geringer als eine sehr wichtige Aufgabe einer <strong>Grundschule</strong> angesehen (vgl.<br />

folgende Abbildung).<br />

Abb. 24 Aufgaben von <strong>Grundschule</strong>n (Mehrfachnennungen) Bewertung der<br />

folgenden Förder- und Vermittlungsbereiche als „sehr wichtig“<br />

Computereinsatz<br />

Kreativität<br />

Leistungsbereitschaft<br />

Ordnung und Disziplin<br />

Soziale Kompetenzen<br />

Lust am Lernen<br />

Selbständigkeit<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

14% der Eltern nutzten die Möglichkeiten weitere Aufgaben aus ihrer Sicht als zu benennen.<br />

Es wurden unter anderen folgende weitere Aufgaben, die als sehr wichtig eingestuft wurden,<br />

genannt:<br />

51


• Förderung der Lernkompetenz (Methodik)<br />

• Förderung von besonderen Begabungen und Talenten der Kinder<br />

• Förderung eines gesunden Selbstbewusstseins<br />

• Förderung der Ich-<strong>St</strong>ärke<br />

• Informationen über Lernziele an die Eltern<br />

<strong>Die</strong> Bewertungen der Aufgaben von <strong>Grundschule</strong>n durch die Eltern weisen darauf hin, dass<br />

die Eltern die Schule auch als einen wichtigen Ort des sozialen Lernens sehen (vgl. auch<br />

Mack u.a. 2003).<br />

Einige Rahmenbedingungen und besonderen Angebote der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong>, die im Fragebogen aufgeführt waren, sollten ebenfalls nach Wichtigkeit von<br />

den Eltern aus ihrer heutigen Sicht bewertet werden: Am häufigsten wurde die bessere Förderung<br />

der Kinder genannt gefolgt von der Ausstattung mit mehreren Pädagogen in den<br />

Klassen. <strong>Die</strong> wenigsten Nennungen erhielt die Nähe zum Arbeitsplatz (vgl. nachstehende<br />

Abbildung).<br />

Abb. 25 Rahmenbedingungen und Angebote der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> (Mehrfachnennungen) Bewertung „sehr wichtig“<br />

Nähe zum Arbeitsplatz<br />

Christliches<br />

Menschenbild<br />

Kurzer Schulweg<br />

Mittagessen mit<br />

Hausaufgabenbetreuung<br />

Nachbarschaftskinder<br />

gehen in diese Schule<br />

Mehrere Pädagogen in<br />

den Klassen<br />

Bessere Förderung<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Prozent<br />

Bei der Einschätzung der Wichtigkeit von „Nachbarschaftskinder gehen in diese Schule“ und<br />

„Mittagessen mit Hausaufgabenbetreuung“ ergeben sich bedeutsame Unterschiede zwi-<br />

52


schen den „Neubürgern“ und den „Alteingesessenen“. Für jeweils 55% der „Neubürger“ ist<br />

Beides sehr wichtig, während dies nur 27% (Nachbarschaftskinder) bzw. 14% (Hausaufgabenbetreuung)<br />

der „Alteingesessenen“ ebenso bewerten. <strong>Die</strong>se Unterschiede zwischen den<br />

beiden Gruppen sind auch bei Einschätzung der Ganztagsbetreuung zu finden (siehe dazu<br />

die Ausführungen weiter unten).<br />

<strong>Die</strong> Bewertungen der Rahmenbedingungen und Angebote der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> durch die Eltern zeigt, dass die befragten Eltern relativ gut über die Angebote<br />

und Ausstattung der Schule informiert sind. Einige Eltern unter den Befragten haben - nach<br />

eigenen Angaben – weitere Kinder, die die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> besuchen,<br />

sie sind von daher gut informiert. <strong>Die</strong> besondere Ausstattung der Schule, die Chancen für<br />

einzelnen Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf<br />

wurde sowohl gesehen als auch als wichtig eingeschätzt.<br />

9.5 Bedarf einer Ganztagsbetreuung<br />

Als gesonderte Fragestellung enthielt der Fragebogen Fragen zum Bedarf einer Ganztagsbetreuung<br />

– vor und nach dem Unterricht - in der Schule.<br />

56% der Befragten geben an, dass für sie eine Ganztagsbetreuung nicht wichtig ist. Für 39%<br />

ist eine Ganztagsbetreuung wichtig. 5% sind sich nicht ganz sicher, ob die Ganztagsbetreuung<br />

für sie in Zukunft wichtig sein wird.<br />

Es gibt bei dem (möglichen) Bedarf an Ganztagsbetreuung deutliche Unterschiede zwischen<br />

den „Neubürgern“ und den „Alteingesessenen“: 57% der „Neubürger“, aber nur 23% der „Alteingesessenen“<br />

finden eine Ganztagsbetreuung wichtig (vgl. nachstehende Abbildung).<br />

<strong>Die</strong>se Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich eines potentiellen Bedarfs an<br />

Ganztagsbetreuung sind signifikant (p


Abb. 26 Wichtigkeit einer Ganztagsbetreuung und Wohndauer (N=43)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

bis zu 10 Jahren länger als 10 Jahre<br />

Wohndauer<br />

wichtig vielleicht wichtig nicht wichtig<br />

Von denjenigen Befragten, die eine Ganztagsbetreuung für wichtig erachten, machten die<br />

Mehrzahl Angaben zu möglichen Betreuungszeiten. Für 40% besteht kein Bedarf an Betreuung<br />

vor Schulbeginn unter der Voraussetzung, dass die Schule um 8:00 Uhr beginnt. 60%<br />

geben Betreuungszeiten vor Schulbeginn an, dabei wird als frühster Beginn 7:00 Uhr genannt<br />

(vgl. nachstehende Tabelle).<br />

Tab. 3 Betreuungszeiten: Beginn (N=15) und Ende (N=16)<br />

Beginn (Uhrzeit) Prozent Ende (Uhrzeit) Prozent<br />

7:00 13% 14:00 6%<br />

7:15 7% 14:15 6%<br />

7:30 27% 14:30 13%<br />

7:45 13% 15:00 6%<br />

8:00 40% 15:30 13%<br />

16:00 19%<br />

16:30 19%<br />

17:00 19%<br />

Für das gewünschte Ende der Betreuungszeit ergibt sich ein größeres Zeitfenster. <strong>Die</strong> Angaben<br />

reichen von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr. ¼ der Befragten würde eine Betreuungszeit bis<br />

14:30 Uhr reichen. 38% der Befragten nennen Betreuungszeiten, die von 15:00 Uhr bis<br />

54


16:00 Uhr gehen und die restlichen Befragten geben Betreuungszeiten von 16:30 Uhr bis<br />

17:00 Uhr an (vgl. vorstehende Tabelle).<br />

Auf der Basis der Befragung kann davon ausgegangen werden, dass es bei den Eltern mit<br />

Kindern unter 6 Jahren in <strong>Düngenheim</strong> und Urmersbach in den kommenden Jahren ein Bedarf<br />

an Ganztagsbetreuung geben wird. Eine Quantifizierung des jährlichen Bedarfs ist auf<br />

der vorhandenen Datengrundlage nicht möglich. Um weitere Informationen zum Bedarf für<br />

eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder in <strong>Düngenheim</strong> und Umgebung zu erhalten,<br />

wäre es sinnvoll, die Eltern der derzeitigen Schülerinnen und Schüler der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und die Eltern der Kinder im Vorschulalter in den Kindergärten in<br />

<strong>Düngenheim</strong> nochmals zu befragen.<br />

9.6 Bewertung des Engagements der beiden Gemeinden für die <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

Mit dem letzten Themenbereich der Befragung sollten Informationen erhoben werden, wie<br />

die Aktivitäten der Gemeinden <strong>Düngenheim</strong> und Urmersbach für die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> von den Eltern wahrgenommen und bewertet werden.<br />

12% der Befragten hielten das Engagement ihrer Gemeinde für die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> für sehr gut, 52% für gut. 17% waren mit diesem Engagement weniger zufrieden<br />

(„befriedigend“). 5% meinten, das Engagement sei verbesserungswürdig. 15% merkten<br />

an, das sie nicht genügend Informationen haben, um das Engagement für die <strong>Grundschule</strong><br />

zu bewerten (vgl. nachstehende Abbildung). Unter den Befragten, die angaben, nicht genügend<br />

Informationen zu Beurteilung des Engagement der Gemeinden zu haben, waren gleich<br />

viel „Neubürger“ wie „Alteingesessene“.<br />

55


Abb. 27 Engagement der Gemeinden für die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

(N=42)<br />

nicht beurteilbar<br />

verbesserungswürdig<br />

befriedigend<br />

gut<br />

sehr gut<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />

Prozent<br />

Zum Engagement der Gemeinden gab es eine Reihe von Kommentaren und Anmerkungen<br />

der befragten Eltern. Dabei haben nicht nur Eltern Anregungen oder Kritik geäußert, die das<br />

Engagement der Gemeinden für verbesserungswürdig halten, sondern auch Eltern, die mit<br />

dem Engagement der Gemeinden zufrieden waren.<br />

Am häufigsten wurde die Finanzierung der Beförderung der Kinder zur Schule durch die<br />

Gemeinde angesprochen. <strong>Die</strong>ses Problem gilt nur für die Bewohner von <strong>Düngenheim</strong>. Zwar<br />

wird durch die Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> die Beförderung mit einem Unkostenbeitrag angeboten,<br />

aber viele der Befragten, die sich zu diesem Thema äußerten, sehen hier ihre Ortsgemeinde<br />

stärker in der Pflicht. In der Gemeinde Urmersbach ist die Beförderung der Schulkinder geregelt.<br />

Eine Anmerkung dazu wird hier als Beispiel wiedergegeben:<br />

„Wenn sich die Gemeinde so stark für eine „Dorfschule“ einsetzt, sollte sie in der Lage<br />

sein, einen Bus zu finanzieren. Es spricht nicht für die Gemeinde, wenn Eltern aus eigenen<br />

Mitteln einen Bus finanzieren müssen (…).“ (FB 16)<br />

Weitere Anmerkungen beziehen sich auf fehlende Informationen zu den Aktivitäten der Gemeinden<br />

für die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong>.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass eine große Mehrheit mit dem Engagement der<br />

Gemeinde für die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> zufrieden ist – auch wenn für manche<br />

<strong>Düngenheim</strong>er die Frage des kostenlosen Transfers zur Schule nicht geklärt ist. Ein gutes<br />

Fünftel bewertet das Engagement entweder befriedigend oder verbesserungswürdig – hier<br />

56


auch z.T. wegen der derzeitigen Lösung der Beförderung der Schulkinder. Ein weiteres<br />

Fünftel der Befragten sieht sich nicht in der Lage, das Engagement zu beurteilen, entweder<br />

mit Hinweis auf fehlende Informationen oder ohne Angaben.<br />

Insgesamt kann den Befragungsergebnissen entnommen werden, dass die überwiegende<br />

Mehrheit der Eltern aus <strong>Düngenheim</strong> und Urmersbach mit Kindern unter 6 Jahren das Angebot<br />

einer <strong>Grundschule</strong> mit integrativer Konzeption in der Gemeinde Düngeheim positiv bewertet.<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit plant, ihre Kinder dort einschulen zu lassen. Innerhalb von zwei Jahren<br />

ist es offenbar der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und ihrem Träger gelungen, sich in<br />

den beiden Gemeinden und bei ihren Bürgerinnen und Bürgern zu etablieren. <strong>Die</strong>s hat vermutlich<br />

auch Auswirkungen auf eine positive Wahrnehmung des Trägers und der Einrichtung<br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> in die umliegenden Gemeinden.<br />

<strong>Die</strong> Befragung aller Eltern mit noch nicht schulpflichtigen Kindern in den zwei Gemeinden<br />

<strong>Düngenheim</strong> und Urmersbach, zeigt, dass die <strong>Grundschule</strong> und ihre Konzeption bekannt<br />

sind.<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit der Befragten kann sich für ihre Kinder eine integrative Beschulung Unterricht<br />

gut vorstellen oder findet dies sogar besonders wichtig. Keine von den befragten Eltern<br />

lehnten grundsätzlich eine schulische Integration ab. Nach diesem Ergebnis kann davon<br />

ausgegangen werden, dass der integrative Ansatz der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

von den meisten Eltern – mindestens 61% - der beiden Gemeinden akzeptiert oder gewünscht<br />

wird – dabei werden auch diejenigen Eltern (rechnerisch) berücksichtigt, die sich an<br />

der Befragung nicht beteiligt haben.<br />

<strong>Die</strong> Bewertungen der Rahmenbedingungen und Angebote der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> durch die Eltern zeigt, dass die befragten Eltern relativ gut über die Angebote<br />

und Ausstattung der Schule informiert sind. <strong>Die</strong> besondere Ausstattung der Schule, die Förderung<br />

aller Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf wurden als wichtig<br />

eingeschätzt.<br />

<strong>Die</strong> Befragung ergab ferner, dass es bei den Eltern mit Kindern unter 6 Jahren in den kommenden<br />

Jahren ein Bedarf an Ganztagsbetreuung geben wird.<br />

Fazit: Innerhalb von zwei Jahren ist es der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und ihrem<br />

Träger gelungen, sich in den beiden Gemeinden und bei ihren Bürgerinnen und Bürgern zu<br />

etablieren. <strong>Die</strong>s hat vermutlich auch Auswirkungen auf eine positive Wahrnehmung des Trägers<br />

und der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>.<br />

57


10 Zusammenfassung<br />

Im Verlauf ihres zweijährigen Bestehens hat sich die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

mit ihrem integrativen Ansatz einen guten Ruf in der Region erarbeiten können. <strong>Die</strong>s lässt<br />

sich zum einen aus der aktuellen Nutzung, zum zweiten an den Anmeldungen von Schülerinnen<br />

und Schülern für das kommende Schuljahr 2007/2008 ablesen. Des Weiteren weisen<br />

die Ergebnisse der Befragung von Eltern mit noch nicht schulpflichtigen Kindern darauf hin,<br />

dass weiterhin eine große Nachfrage besteht.<br />

Eine Besonderheit des integrativen Ansatzes in der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> ist,<br />

dass Kinder aller sonderpädagogischer Förderbereiche aufgenommen werden.<br />

Konzeptionell orientiert sich die Schule an den Qualitätsstandards für die <strong>Grundschule</strong>n in<br />

Rheinland-Pfalz und an den fachlichen <strong>St</strong>andards einer inklusiven Pädagogik. <strong>Die</strong> langjährigen<br />

Erfahrungen des Trägers in der sonderpädagogischen Förderung von Kindern mit Förderbedarf<br />

im Bereich der ganzheitlichen und motorischen Entwicklung kommen der <strong>Grundschule</strong><br />

ebenfalls zu Gute.<br />

<strong>Die</strong> schulische Entwicklung und Leistungen der Kinder der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

bewegen sich auf einem ähnlichem Niveau wie das von Grundschulkindern anderer<br />

Schulen ohne Integration:<br />

• <strong>Die</strong> Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> ist mindestens durchschnittlich bzw. liegt teilweise über dem Durchschnitt<br />

bezogen auf eine Vergleichsgruppe und der Referenzschule.<br />

• <strong>Die</strong> mathematischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler der <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> sind besser als bei den Schülerinnen und Schülern in einer<br />

allgemeinen Vergleichsgruppe und bewegen sich auf ähnlichem Niveau wie in der<br />

Referenzschule.<br />

• <strong>Die</strong> emotionalen und sozialen Schulerfahrungen der Kinder der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> sind deutlich positiver als in der allgemeinen Vergleichsgruppe.<br />

Sie empfinden im Durchschnitt das Sozialklima in ihrer Klasse und in der Schule als<br />

sehr gut, fühlen sich von den Lehrkräften und den Mitschülerinnen und Mitschülern<br />

voll akzeptiert, gehen gerne zur Schule, strengen sich an und glauben an ihre eigenen<br />

schulischen Fähigkeiten.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Schultests zeigen, dass der integrative Unterricht in der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> zu vergleichbaren Lernerfolgen der Schülerinnen und Schülern wie in<br />

Regelschulen führt.<br />

Aus den Befragungen ergibt sich ferner, dass sich der integrative Unterricht positiv auf die<br />

Einstellungen der Grundschulkinder zur Schule, zum Lernen und auf das soziale Klima in<br />

den Klassen und in der Schule auswirkt.<br />

<strong>Die</strong> Eltern der Schülerinnen und Schüler weisen eine sehr positive Haltung zur <strong>Grundschule</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> auf, die erheblich über der Einschätzung von <strong>Grundschule</strong>n in anderen<br />

Untersuchungen liegt. Sowohl das pädagogische Konzept und seine Durchführung als<br />

auch das Engagement des pädagogischen Personals – Lehrerinnen und Lehrer sowie päda-<br />

58


gogische Fachkräfte - werden von der großen Mehrheit der Eltern als außerordentlich gut<br />

bewertet.<br />

<strong>Die</strong> Befragung aller Eltern mit noch nicht schulpflichtigen Kindern in den zwei Gemeinden<br />

<strong>Düngenheim</strong> und Urmersbach zeigt, dass die <strong>Grundschule</strong> und ihre Konzeption bekannt<br />

sind.<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit der Befragten kann sich für ihre Kinder eine integrative Beschulung gut vorstellen<br />

oder findet dies sogar besonders wichtig. Keine von den befragten Eltern lehnten<br />

grundsätzlich eine schulische Integration ab. Nach diesem Ergebnis kann davon ausgegangen<br />

werden, dass der integrative Ansatz der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> von den<br />

meisten Eltern – mindestens 61% – der beiden Gemeinden akzeptiert oder gewünscht wird –<br />

dabei werden auch diejenigen Eltern (rechnerisch) berücksichtigt, die sich an der Befragung<br />

nicht beteiligt haben.<br />

<strong>Die</strong> Bewertungen der Rahmenbedingungen und Angebote der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> durch die Eltern zeigt, dass die befragten Eltern relativ gut über die Angebote<br />

und Ausstattung der Schule informiert sind. <strong>Die</strong> besondere Ausstattung der Schule und die<br />

Förderung aller Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf wurden als wichtig<br />

eingeschätzt.<br />

<strong>Die</strong> Befragung ergab ferner, dass es bei den Eltern mit Kindern unter sechs Jahren in den<br />

kommenden Jahren ein Bedarf an Ganztagsbetreuung geben wird.<br />

Fazit: Innerhalb von zwei Jahren ist es der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> und ihrem<br />

Träger gelungen, sich in den beiden Gemeinden und bei ihren Bürgerinnen und Bürgern zu<br />

etablieren. <strong>Die</strong>s hat vermutlich auch Auswirkungen auf eine positive Wahrnehmung des Trägers<br />

und der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>.<br />

59


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62


Tabellen- und Abbildungsverzeichnis<br />

Tab. 1 Klassenstärken und Zusammensetzung der ersten Klassen 15<br />

Tab. 2 <strong>St</strong>undenplan eines Schülers mit Förderbedarf ganzheitliche Entwicklung 19<br />

Tab. 3 Betreuungszeiten: Beginn und Ende 54<br />

Abb. 1 Index für Inklusion: Dimensionen und Bereiche 16<br />

Abb. 2 <strong>St</strong>olperwörter Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler nach Klassen<br />

und Prozentrang 22<br />

Abb. 3 <strong>St</strong>olperwörter Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler des 1. und 2.<br />

Jahrgangs nach Prozentrang 23<br />

Abb. 4 DEMAT Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler aller drei Klassen<br />

nach Prozentrang 25<br />

Abb. 5 DEMAT Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler des 1. und 2.<br />

Schuljahres nach Prozentrang 26<br />

Abb. 6 FEESS Ergebnisse der drei Klassen nach T-Werten 27<br />

Abb. 7 FEESS Ergebnisse des 1. und 2. Schuljahres nach T-Werten 29<br />

Abb. 8 Referenzschule Plaidt: <strong>St</strong>olperwörter Lesetest nach Klassen und Prozentrang 31<br />

Abb. 9 Referenzschule Plaidt: Mathematiktest nach Klassen und Anzahl der Punkte 32<br />

Abb. 10 Referenzschule Plaidt: FEESS Ergebnisse 1. Klassen 33<br />

Abb. 11 Referenzschule Plaidt: FEESS Ergebnisse 2. Klassen 34<br />

Abb. 12 Gründe zu Wahl der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong><br />

(Mehrfachantworten) 37<br />

Abb. 13 Beurteilung der Förderung und Wertvermittlung (Mehrfachantworten) 38<br />

Abb. 14 Beurteilung der Förderung und Wertevermittlung in <strong>Düngenheim</strong><br />

und in Brandenburg 39<br />

Abb. 15 Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule (Mehrfachantworten) 40<br />

Abb. 16 Zustimmung zur Aussage „<strong>Die</strong> Schule informiert mich gut über die<br />

Forschritte meines Kindes“ nach Förderkind 41<br />

Abb. 17 Vertrauen zu den Lehrkräften und Schulzufriedenheit<br />

(Mehrfachantworten) 42<br />

Abb. 18 Vertrauen zu den Lehrkräften und Schulzufriedenheit in <strong>Düngenheim</strong><br />

und in Brandenburg 43<br />

Abb. 19 Verbundenheit mit dem Wohnort und Wohndauer 46<br />

Abb. 20 Bekanntheit der Schule und Wohndauer 47<br />

Abb. 21 Ruf und Bekanntheit der Schule 48


Abb. 22 Bekanntheit der Einrichtung <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> und Wohndauer 49<br />

Abb. 23 Bewertung der integrative Beschulung nach Wohndauer 50<br />

Abb. 24 Aufgaben von <strong>Grundschule</strong>n (Mehrfachnennungen) 51<br />

Abb. 25 Rahmenbedingungen und Angebote der <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

<strong>Düngenheim</strong> (Mehrfachnennungen) 52<br />

Abb. 26 Wichtigkeit einer Ganztagsbetreuung und Wohndauer 54<br />

Abb. 27 Engagement der Gemeinden für die <strong>Grundschule</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> <strong>Düngenheim</strong> 56<br />

64

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