Programmheft ansehen - Gürzenich Orchester
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sinfoniekonzert<br />
First Global Partner<br />
11<br />
Joseph Haydn<br />
Francis Poulenc<br />
Olivier Messiaen<br />
Alja Velkaverh Flöte<br />
Horst Eppendorf Oboe<br />
Oliver Schwarz Klarinette<br />
Rainer Schottstädt Fagott<br />
Markus Wittgens Horn<br />
Christian Zacharias<br />
Klavier und Leitung
sinfoniekonzert<br />
03. Jun 12, 11 Uhr, 04./05. Jun 12, 20 Uhr<br />
Kölner Philharmonie<br />
Joseph Haydn (1732 – 1809)<br />
Sinfonie Nr. 83 g -Moll Hob. I: 83 (1785) 25’<br />
»La Poule« (Die Henne)<br />
1. Allegro spiritoso<br />
2. Andante<br />
3. Menuetto e Trio: Allegretto<br />
4. Finale: Vivace<br />
Francis Poulenc (1899 – 1963)<br />
Sextett für Klavier und Bläser (1932, rev. 1939/40) 18’<br />
1. Allegro vivace: Très vite et emporté<br />
2. Intermezzo: Très lent en calme<br />
3. Presto tragico<br />
– Pause –<br />
Olivier Messiaen (1908 – 1992)<br />
»Un sourire« I/57 (1989) 10’<br />
(»Ein Lächeln«)<br />
Francis Poulenc (1899 – 1963)<br />
»Sinfonietta« FP 141 24’<br />
1. Allegro con fuoco<br />
2. Molto vivace<br />
3. Andante cantabile<br />
4. Finale: Très vite et très gai<br />
Alja Velkaverh Flöte<br />
Horst Eppendorf Oboe<br />
Oliver Schwarz Klarinette<br />
Rainer Schottstädt Fagott<br />
Markus Wittgens Horn<br />
Christian Zacharias Klavier und Leitung<br />
<strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln<br />
11<br />
So: 10 Uhr und Mo + Di: 19 Uhr Konzerteinführung mit Klaus Oehl
4<br />
Originalität, Witz und Esprit –<br />
Klassische Musik für<br />
und neoklassische Musik<br />
aus Frankreich<br />
Klaus Oehl<br />
Joseph Haydns »Huhn« für Paris<br />
Die Sinfonie Nr. 83 in g-Moll »La poule«<br />
»In allen Konzerten wurden Symphonien von Herrn Haydn gespielt.<br />
Mit jedem Tag wächst das Verständnis und damit die Bewunderung<br />
für die Werke dieses großen Genies.« Als der Mercure de France<br />
im April 1788 seinen Bericht veröffentlicht, ist Joseph Haydn der<br />
populärste Sinfoniker – nein, nicht in Wien, sondern tatsächlich –<br />
in Paris. Seit Anfang der 1780er Jahre stieg der Anteil von Haydn-<br />
Sinfonien in den Konzertprogrammen der beiden großen Pariser<br />
Konzert-Institutionen von anfangs 17 auf stolze 90 Prozent im Jahr<br />
1788. In den »Concerts spirituels« wurde schon 1781 Haydns<br />
»Stabat mater« mehrfach mit großem Erfolg aufgeführt und damit<br />
der Grundstein gelegt für die Aufnahme seiner Sinfonien in die<br />
Programme der öffentlichen Konzerte. Im gleichen Jahr hatte sich<br />
das »Concert de la Loge Olympique« als mit den »Concerts spirituels«<br />
konkurrierendes Konzertunternehmen gerade neu gegründet.<br />
Mit der Protektion der Königin Marie Antoinette entstand ein aus<br />
einer Freimaurerloge hervorgegangenes <strong>Orchester</strong> erstaunlicher<br />
Größe: 65 Musiker, größtenteils Berufsmusiker, deren äußeres<br />
Erscheinungsbild in blauen Gehröcken und mit Degen alleine schon<br />
eindrucksvoll gewesen sein musste, von der Klangfülle des für<br />
seine Zeit üppig besetzten <strong>Orchester</strong>s ganz zu schweigen.<br />
Nicht weniger feudal als in Paris geht es zur gleichen Zeit im<br />
Schloss Esterháza unweit des Neusiedler Sees zu: »Vielleicht ist<br />
außer Versailles (...) kein Ort, der sich in Rücksicht auf Pracht mit<br />
diesem vergleichen ließe«, urteilt Friedrich Cramer im Magazin der
Musik von 1784 über das Schloss des Fürsten Nikolaus Esterházy<br />
und kommt auch auf dessen Hofmusik zu sprechen: »Sein <strong>Orchester</strong><br />
ist eins der besten, wie ich je gehört, und der große Haydn ist<br />
sein Hof- und Theatercompositeur.« Der schon seit über zwanzig<br />
Jahren in Diensten der Fürstenfamilie stehende Kapellmeister<br />
hatte sich seinen Ruf als »der große Haydn« in Böhmen, Eisenstadt,<br />
Wien und eben auf Schloss Esterháza mit einem (allerdings deutlich<br />
kleineren <strong>Orchester</strong> als in Paris) hart erarbeitet, als ihn Anfang<br />
1785 aus Paris der Auftrag für sechs Sinfonien vom <strong>Orchester</strong><br />
der Freimaurerloge »de la parfaite Estime & Societé Olympique«<br />
erreicht.<br />
Von den sechs »Pariser Sinfonien« entsteht die Nummer 83 (in der<br />
Zählung der insgesamt 104 Sinfonien) noch im gleichen Jahr 1785,<br />
in dem in Wien, nebenbei bemerkt, sowohl Mozart als auch eben<br />
Haydn in die Freimaurerloge »Zur wahren Eintracht« aufgenommen<br />
werden. Der vom 24 Jahre jüngeren Mozart halb scherzhaft, halb<br />
anerkennend bezeichnete »Papa Haydn« bleibt auch bei der <strong>Orchester</strong>besetzung<br />
für Paris bescheiden und wählt das ihm aus<br />
Esterháza vertraute kleine Ensemble (in den Bläsern nur mit einer<br />
Flöte, zwei Oboen, Fagotten und Hörnern), spart aber dafür nicht<br />
mit Witz und einem dramatischen Gespür für große orchestrale<br />
Effekte.<br />
In dem mit Allegro spiritoso überschriebenen Kopfsatz hebt ein<br />
grimmiges Thema in düsterem g-Moll an. Zupackend und mit großem<br />
Pathos führen die fortissimo akzentuierten <strong>Orchester</strong>schläge<br />
mit einer aufsteigenden Linie zu einer scharfen Dissonanz, worauf<br />
punktierte Tonwiederholungen mit einem dreimal erklingendem,<br />
abwärts geführten Signal ein musikalisches Ausrufezeichen setzen.<br />
Sowohl die vehemente, hier sogar zornige Eröffnung als auch<br />
der darauf folgende heroisch punktierte Rhythmus sind typische<br />
Merkmale für den mittleren Stil des musikalischen »Sturm und<br />
Drang« bei Haydn, der sich schon in vielen seiner Sinfonien der<br />
frühen 1770er Jahre findet. Auf den noch einige Male gewichtig<br />
und mit großem Ernst vorgetragenen Hauptgedanken folgt hier<br />
nun aber eine überraschende, ironische Brechung des erhabenen<br />
sinfonischen Gestus. Das helle B-Dur ist erreicht, und nur die<br />
ersten Violinen steigen aus der großartigen würdevollen Sphäre<br />
vorsichtig wie auf Zehenspitzen im Staccato die Tonleiter über<br />
zweieinhalb Oktaven herab und lenken den Blick auf eine gänzlich<br />
andere Szene. Ob es nun die wie ein Scharren klingenden Vorschlagsnoten<br />
der Violinen sind oder das beharrliche Picken und<br />
Gackern der Solo-Oboe mit ihrem scheinbar endlos wiederholten<br />
punktierten Rhythmus: Mit dem Seitenthema befinden wir uns<br />
5
6<br />
ebenso plötzlich wie unverkennbar auf einem Hühnerhof. Das<br />
Pariser Publikum fand Gefallen daran, innerhalb einer Sinfonie<br />
des großen Haydn ein Huhn bei seinem begeistert aufgeregten<br />
Picken und Glucken zu entdecken und gab dem Werk den Beinamen<br />
»La Poule« – vielleicht in Anlehnung an den Titel eines barocken<br />
Cembalostückes von Jean-Philippe Rameau aus dem Jahr 1728,<br />
worin sich ebenfalls solche mit Tonwiederholungen nachgeahmten<br />
Hühnerlaute finden.<br />
Für Haydns sprichwörtlichen Humor gibt es bekanntere Beispiele<br />
in seiner Sinfonik, etwa die berühmten Paukenschläge in der<br />
Londoner Sinfonie Nr. 94 oder das sukzessive Abtreten der<br />
Musiker im Finalsatz der »Abschieds-Sinfonie«. Im Kopfsatz von<br />
»La Poule« findet sich ebenfalls ein orchestraler Effekt gestaltet,<br />
der wegen seiner albern-komödiantischen Tiernachahmung an<br />
sich ja auch schon witzig wäre. Aber Haydn geht rational zu Werke<br />
und verwendet sein ganzes dramaturgisches Augenmerk darauf,<br />
dass die Pointe an dieser Stelle auch wirklich zündet. Es ist dabei<br />
nicht nur ein Spiel mit der musikalischen Konvention, in dem das<br />
Lachen deswegen gelingt, weil der Kontrast so überdeutlich herausgearbeitet<br />
ist zwischen heroischem und scheinbar leichtfertigem<br />
musikalischen Stil. Vielmehr zeigt sich hier auch Haydns planvolles<br />
und geistreiches Kompositionshandwerk, das die Geräusche eines<br />
Huhns aus dem gleichen, etwas gestelzten punktierten Motiv<br />
entwickelt, das im Hauptthema gerade noch für den erhabenen<br />
repräsentativen Ton sorgte. Eine solche Originalität und motivischthematische<br />
Verknüpfung veranlasste den oben bereits zitierten<br />
Rezensenten in Paris dazu, von einem Genie zu sprechen, »das es<br />
in jedem seiner Stücke so gut versteht, aus einem einzelnen Thema<br />
so reiche und verschiedenartige Entwicklungen abzuleiten, im Unterschied<br />
zu den anderen unschöpferischen Komponisten, die ständig<br />
von einer Idee zur nächsten weitergehen, ohne eine einzige in veränderten<br />
Formen präsentieren zu können, und die ohne Verbindung<br />
und ohne Geschmack in mechanischer Weise ständig Effekt auf<br />
Effekt häufen.«<br />
Gleich zwei Mal scheint der Hörer im langsamen zweiten Satz<br />
seinen Ohren nicht trauen zu können: Das edle himmlische Thema<br />
des Es-Dur-Andante klingt so, als habe Mozart die Feder geführt.<br />
Und was als Verneigung des Älteren gegenüber der Kunst des<br />
jüngeren Freundes beginnt, wird mit einem weiteren Coup fortgeführt.<br />
Das gesamte <strong>Orchester</strong> rauscht kraftvoll die Tonleiter herab<br />
und lenkt die Aufmerksamkeit auf – eigentlich fast nichts: 22 mal<br />
dieselben spärlichen Töne in Bratschen und 2. Violinen, die, immer<br />
leiser werdend, beinahe ganz zu verlöschen drohen, worauf mit
Franz Joseph Haydn, Gemälde von Christian Ludwig Seehas (1785)<br />
einem Fortissimo-Donner Haydn einmal mehr seinem anfänglich<br />
erschreckten, dann erheiterten Publikum einen sinfonischen<br />
Streich spielt.<br />
Im dritten Satz übernehmen die Holzbläser die Führungsrolle in<br />
einem Menuett, auf das man bei Hofe – nur wenige Jahre vor der<br />
französischen Revolution – nun wirklich nicht mehr tanzen könnte.<br />
Das schlichte pastorale Thema ist durch Zweiergruppierungen<br />
derart gegen den Strich des ¾-Takts gebürstet, dass man fast<br />
annehmen muss, hier werde auf höfischem Tanzparkett dem Adel<br />
ein Bein gestellt. Die an eine Hirtenweise erinnernde Soloflöte im<br />
Trio und der Jagdcharakter des Finalsatzes betonen die ländliche<br />
Szenerie, und ohne einen weiteren (spaßigen) Bock am Wegesrand<br />
zu schießen, klingt Haydns Sinfonie optimistisch und turbulent aus.<br />
7
8<br />
»Lausbub und Mönch«<br />
Francis Poulenc<br />
Nicht nur durch Wortspielerei gelangt man von Haydns »La Poule«<br />
leicht zu Poulenc (wobei das Anlegen der zwei zusätzlichen Buchstaben<br />
im »Scrabble« sicherlich nur bei frankophilen Mitspielern<br />
geduldet würde). Trotz der historischen Distanz von circa 150 Jahren<br />
ist es auch zu seiner Musik kein weiter Weg. Beiden Komponisten<br />
gemeinsam sind der ausgeprägte musikalische Witz und das ironische<br />
bis exzentrische Spiel mit musikalischen Konventionen. Als Abkehr<br />
vom spätromantischen und impressionistischen Wohl- und Schönklang<br />
besinnt sich die musikalische Avantgarde zwischen den<br />
Weltkriegen allgemein wieder auf klassische Ideale: Klarheit und<br />
Eleganz sind die Stilmerkmale eines musikalischen, vor allem in<br />
Paris gepflegten Neoklassizismus, der sich von einem klangzauberisch-schweren<br />
Wagner oder weich zeichnenden Debussy abwendet,<br />
um aus Mozart und Haydn neue Kraft zu schöpfen. Innerhalb der<br />
Komponistengruppe der »Groupe des Six« (darunter als wichtigste<br />
Vertreter Darius Milhaud und Arthur Honegger) ist Francis Poulenc<br />
nicht nur der jüngste, er verschreibt sich auch am überzeugendsten<br />
der von ihnen proklamierten antiakademischen, gewitzt frischen<br />
Musik mit Esprit, Transparenz und klarer Struktur.<br />
Früh sitzt der junge Francis am Klavier und avanciert mit fünfzehn<br />
bereits zum Lieblingsschüler des spanischen Pianisten Ricardo<br />
Viñes, der ihn auch für die Musik Igor Strawinskys, Erik Saties und<br />
Manuel de Fallas begeistert. Weitgehend autodidaktisch eignet sich<br />
Poulenc seine Kompositionskenntnisse an; anstelle des Besuchs<br />
am Konservatorium helfen ihm Charles Koechlin und eigene Studien<br />
von zeitgenössischen Partituren, darunter vor allem Strawinskys<br />
»Sacre du printemps«, beim Erlernen des künstlerischen Handwerks.<br />
Auf dem Gebiet der Kammermusik erprobt sich Poulenc in den
Francis Poulenc<br />
20er-Jahren an einigen Duo- bzw. Triosonaten unterschiedlicher<br />
Besetzung. Sein zwischen 1932 und 1939 komponiertes Sextett<br />
für Klavier und Bläserquintett (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und<br />
Horn) bildet dabei mit seiner ausgereiften Collagetechnik das<br />
Schlüsselwerk und den Höhepunkt seiner Kompositionen für diese<br />
Gattung. Mit einer energisch auffahrenden Geste beginnt ein turbulentes<br />
Herumtollen im Allegro vivace, aus dem sich ein hochvirtuoser<br />
Wettstreit der auch einzeln in den Vordergrund tretenden Instrumente<br />
entwickelt. Mit einer Solokadenz bremst das Fagott die immer<br />
schneller hintereinander her rennenden Bläser und das Klavier aus,<br />
und ein versonnener ernster Mittelteil in nur halbem Tempo mit<br />
schwermütigen Melodien, die an Rachmaninow erinnern, schließt<br />
sich an. Die Reprise kürzt die quirlige Ausgelassenheit des Anfangs<br />
ab und mündet in einen abrupten A-Dur-Schluss.<br />
Die dreiteilige Tempoabfolge aus dem vorangegangenen Satz kehrt<br />
sich im Intermezzo um. Eine zauberische Traumwelt in Des-Dur entspinnt<br />
sich in den langsamen Rahmenteilen mit einem weitgespannten<br />
lyrischen Thema zuerst in der Oboe, wozwischen sich ein heiteres<br />
Trio in Rokokomanier drängt. Den sich am Ende immer mehr verlangsamenden<br />
Satz beschließt eine einschläfernde Phrase in dunklem<br />
as-Moll.<br />
Der als Rondo angelegte Finalsatz vereint in surrealer Weise vergnüglichste<br />
Unterhaltungsmusiken verschiedener Couleurs. Zu einem<br />
in Klavier, Horn und Fagott angestimmten Galopp à la Jacques<br />
Offenbach werden die Röcke gelupft, Kaffeehaus- und Jazzmusiken<br />
9
10<br />
klingen an, bis sich – mit einer wehmütigen Kantilene des Fagotts<br />
und der Oboe – der Vorhang über die varietéhafte musikalische<br />
Collage senkt. Katerstimmung macht sich breit, die Virtuosität<br />
erstarrt, und ernst und betroffen erahnt man hinter der zunächst<br />
für Nonsense gehaltenen Tempovorschrift Presto tragico am Ende<br />
des Satzes den doppelten Boden. Die fröhliche Ausgelassenheit<br />
liegt lange zurück oder war gar nur eine Vision, erst recht in<br />
Anbetracht der tagesaktuellen Realität: Die Uraufführung des<br />
im August 1939 beendeten Werks fand am 9. Dezember 1940 –<br />
ein halbes Jahr nach der Kapitulation Frankreichs – mit dem Quintette<br />
à Vent de Paris und dem Komponisten am Klavier in der<br />
Pariser Salle Chopin statt.<br />
Seinem befreundeten Komponistenkollegen Georges Auric, der ebenfalls<br />
der Group des Six angehörte, ist die 1947/48 komponierte<br />
Sinfonietta gewidmet. Diese Kammersinfonie in vier Sätzen wurde<br />
von der BBC in Auftrag gegeben und am 24. Oktober 1948 mit dem<br />
Philharmonia Orchestra unter Roger Désormière im Rundfunk aus der<br />
Taufe gehoben. Themen aus Poulencs ein Jahr zuvor verworfenem<br />
Streichquartett fanden Eingang in die neoklassische Sinfonie, deren<br />
deutlich an Ballettmusik erinnernder Gestus nun auch wieder neoromantische<br />
Allusionen zulässt. In den dezidiert tänzerischen Passagen<br />
blinzelt neben Strawinsky und Mozart eben auch Tschaikowsky<br />
durch die Partitur, die wie selbstverständlich auch wieder alltagsmusikalische<br />
Einflüsse integriert.<br />
Das von Claude Rostand stammende Diktum, Poulenc sei »Mönch<br />
und Lausbub«, ließe sich – bezogen auf sein Äußeres – leicht durch<br />
beinahe jede Fotografie des Komponisten belegen, es charakterisiert<br />
aber auch treffend seine kompositorische Doppelgesichtigkeit aus<br />
kultiviertem Klamauk und strenger Simplizität.
12<br />
Göttlich beseelte Klänge<br />
in Kunst und Natur<br />
Messiaens »Un Sourire«<br />
»Trotz Schmerzen, Leids, Hungers, Kälte, Unverständnisses und<br />
Todesnähe hat Mozart stets gelächelt. Auch seine Musik lächelte.<br />
Deshalb habe ich mir, in aller Demut, gestattet, meine Huldigung<br />
mit ›Ein Lächeln‹ zu überschreiben.«<br />
Olivier Messiaens spätes <strong>Orchester</strong>werk »Un Sourire« wurde vom<br />
Dirigenten des Orchestre Philharmonique de Radio France Marek<br />
Janowski (der auch als <strong>Gürzenich</strong>-Kapellmeister von 1986 bis<br />
1990 in Köln amtierte), Ende 1989 in Auftrag gegeben. Das nach<br />
Messiaens Tagebuch »im Geiste Mozarts für kleines <strong>Orchester</strong>«<br />
komponierte Werk erlebte seine Uraufführung in Paris zum 200.<br />
Todestag Mozarts am 5. Dezember 1991. Messiaen hatte dabei<br />
nach eigener Aussage nicht versucht, dessen Musik zu imitieren:<br />
»Ich wollte ein Stück schreiben, das ganz unprätentiös ist und –<br />
wie ich hoffe – lächelt!« Messiaens Personalstil ist auch hier unverkennbar:<br />
In dem zehnminütigen Werk wechseln sich meditative<br />
ruhige Streicherpartien in changierender klanglicher Beleuchtung<br />
mit belebten bis aufgeregten Zwischenrufen der Holzbläser, Hörner<br />
und Xylophone ab. Der passionierte Vogelfreund Messiaen<br />
hatte die Melodien dem Gesang des Weißbrauenrötels, eines<br />
südafrikanischen Sperlings, abgelauscht. Anders als im Fall von<br />
Haydns »Huhn« überließ er es aber nicht dem Publikum, das Tier<br />
womöglich ungenau zu bestimmen. Nach den imitierten Vogelstimmen<br />
schließt Messiaens Verehrung für Mozart und eine in seiner<br />
religiösen Überzeugung göttlich beseelte Natur mit weichem Lächeln<br />
in A-Dur.
Olivier Messiaen und seine Frau Yvonne Loriod bei der Bestimmung von Singvögeln.<br />
13
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Geboren in Hamburg, begann Horst Eppendorf im Alter von<br />
neun Jahren mit dem Oboespiel. Er war 1. Bundespreisträger des<br />
Wettbewerbs »Jugend musiziert« und studierte an der Hochschule<br />
für Musik Köln bei Christian Schneider. 1986 engagierte ihn das<br />
Bruckner-<strong>Orchester</strong> Linz als Solo-Oboist, 1988 wechselte er in<br />
dieselbe Position zum <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln. Neben seinen<br />
<strong>Orchester</strong>tätigkeiten musiziert er regelmäßig in verschiedenen<br />
Kammermusikensembles, wie der Camerata Academica Salzburg,<br />
dem ensemble aktuell (Leitung: Franz Welser-Möst) u.a. Er erhielt<br />
Einladungen von bedeutenden <strong>Orchester</strong>n wie dem Bayerischen<br />
Staatsorchester, dem Festspielorchester Bayreuth, Radio France<br />
Paris und den Berliner Philharmonikern. Seit 2001 spielt er regelmäßig<br />
als Solo-Oboist mit dem Mito Chamber Orchestra und<br />
dem Saito Kinen Festival Orchestra in Japan unter der Leitung<br />
von Seiji Ozawa.
Rainer Schottstädt, geboren in Stuttgart, gewann schon in seiner<br />
Zeit als Solo-Fagottist des Bundesjugendorchesters (1969 – 1972)<br />
den 1. Bundespreis »Jugend musiziert«. Es folgten Preise internationaler<br />
Kammermusikwettbewerbe mit dem Syrinx-Quintett in Colmar,<br />
Belgrad, in Bonn und beim ARD-Musikwettbewerb in München (1975)<br />
Sein Studium absolvierte er bei Frits Wolken in Stuttgart. Seit<br />
1975 ist er Mitglied, seit 1976 Solo-Fagottist im <strong>Gürzenich</strong>-<br />
<strong>Orchester</strong> Köln. Er gibt regelmäßig Solokonzerte mit renommierten<br />
<strong>Orchester</strong>n und Kammerkonzerte einschließlich zahlreicher Rundfunk-<br />
und CD-Produktionen, u. a. mit dem Calamus-Ensemble,<br />
dem <strong>Gürzenich</strong>-Bläsersextett und dem <strong>Gürzenich</strong>-Fagottquintett.<br />
Seit über 25 Jahren ist er ständiger Gast beim Württembergischen<br />
Kammerorchester Heilbronn, mit dem er auch mehrfach<br />
solistisch auftrat. Seit 1982 hat er einen Lehrauftrag für Fagott<br />
an der Kölner Musikhochschule, der 1986 um den Bereich der<br />
Kammermusik und Bläsereinstudierungen erweitert wurde. 2008<br />
wurde ihm für diese Tätigkeit der Professorentitel verliehen.<br />
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16<br />
Oliver Schwarz studierte bereits vor dem Abitur bei Professor<br />
Hans-Wilhelm Gutmann an der Folkwang-Musikhochschule in Essen<br />
und wurde noch als Student stellvertretender Solo-Klarinettist bei<br />
den Duisburger Sinfonikern. Seit 1982 ist er Mitglied und Mitbegründer<br />
vieler Ensembles wie dem Ensemble Quatrain. Intensive<br />
Zusammenarbeit mit Sergiu Celibidache, Sir John Pritchard, Sir<br />
Colin Davis, Erich Leinsdorf, Daniel Barenboim, Zubin Metha,<br />
André Previn u.v.a. prägten ihn ebenso, wie Erlebnisse als Kammermusiker<br />
mit Boris Pergamenschikow, Helmut Deutsch, Edita<br />
Gruberova und dem Alban Berg Quartett. Als Solo-Klarinettist<br />
spielt er seit 1985 im <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln. Oliver Schwarz<br />
ist pädagogisch im In- und Ausland tätig, engagiert sich im<br />
Bereich des Kulturaustausches im gesamten chinesischen Sprachraum<br />
und setzt sich seit den neunziger Jahren für die Verwertung<br />
der Medien- und Leistungsschutzrechte der Mitglieder des <strong>Gürzenich</strong>-<br />
<strong>Orchester</strong>s ein.
Markus Wittgens studierte an der Robert-Schumann-Hochschule<br />
Düsseldorf. Schon vor Abschluss des Studiums wurde er 1983 stellvertretender<br />
Solohornist beim Philharmonischen Staatsorchester<br />
Bremen, ab 1991 dort erster Solohornist. Mit diesem <strong>Orchester</strong><br />
spielte er verschiedene Solokonzerte, u. a. die deutsche Erstaufführung<br />
des »Strathclyde Concerto« für Horn und Trompete von<br />
Peter Maxwell Davies. 1989 gründete er mit Kollegen das »Norddeutsche<br />
Schumann Trio« in der Besetzung Oboe, Horn und Klavier.<br />
Seit 1994 ist er Mitglied des Bayreuther-Festspielorchesters, seit<br />
2000 ist er Solohornist beim <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln. Zahlreiche<br />
Gastauftritte führten ihn u. a. an die Hamburgische Staatsoper,<br />
die Staatsoper Hannover, zum NDR-Hamburg (Aufnahmen mehrerer<br />
Brucknersymphonien mit Günter Wand), zum Rundfunksinfonie-<br />
<strong>Orchester</strong> Berlin, zum Sinfonieorchester des Südwestfunks unter<br />
Michael Gielen und zum Symphonieorchester des Bayerischen<br />
Rundfunks, dirigiert von Lorin Maazel.<br />
17
18<br />
Alja Velkaverh begann ihre musikalische Ausbildung in der<br />
Musikschule Piran (Slowenien) und setzte sie an der Musikakademie<br />
Ljubljana fort. Ihr Studium an der Universität Wien bei<br />
Hansgeorg Schmeiser beendete sie mit Auszeichnung, parallel<br />
dazu studierte sie in Italien bei Peter-Lukas Graf. 2006 erhielt<br />
sie den Deutsch-Französischen Kulturpreis der Europäischen<br />
Kulturstiftung »Pro Europa«. Sie tritt regelmäßig in Österreich,<br />
Slowenien und Deutsch land auf, wie bei den Sommer-Konzerten<br />
in Piran, mit dem Bamberger Streichquartett oder den Stuttgarter<br />
Philharmonikern. Sie war Mitglied des Wiener Jeunesse <strong>Orchester</strong>s<br />
und trat als Soloflötistin im Festivalorchester der Internationalen<br />
Bachakademie Stuttgart unter Helmuth Rilling auf.<br />
Nach ersten <strong>Orchester</strong>-Erfahrungen bei der <strong>Orchester</strong>akademie<br />
des Bayerischen Rundfunks war sie als Solo-Flötistin bei den<br />
Bamberger Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern und<br />
beim Gewandhausorchester Leipzig tätig. 2010 kam Alja Velkaverh<br />
in gleicher Position zum <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln. Neben ihrer<br />
<strong>Orchester</strong>tätigkeit ist sie auch kammermusikalisch aktiv, seit<br />
2008 mit dem Ensemble SpiraMirabilis.
20<br />
Seit 1975 verfolgt Christian Zacharias eine Karriere als Pianist,<br />
die ihn zu allen bedeutenden <strong>Orchester</strong>n und Musikzentren der Welt<br />
führte. Sein Debüt als Dirigent gab er am Pult des Orchestre de la<br />
Suisse Romande in Genf, danach folgten regelmäßige Ein ladungen<br />
zu den renommiertesten <strong>Orchester</strong>n Europas und der USA. Seit<br />
September 2000 ist Christian Zacharias als Künstlerischer Leiter<br />
und Chefdirigent dem Orchestre de Chambre de Lausanne verbunden.<br />
Aus dieser Zusammenarbeit gingen bereits zahlreiche,<br />
von der internationalen Presse hoch gelobte Einspielungen hervor,<br />
besonders bemerkenswert die Aufnahme aller Klavierkonzerte<br />
Wolfgang Amadeus Mozarts, die bereits Auszeichnungen wie den<br />
ECHO Klassik, den Diapason d’Or und den Choc du Monde de la<br />
Musique erhielt. Die Göteburger Symphoniker haben Christian<br />
Zacharias seit der Spielzeit 2002/03 zum ständigen Gastdirigenten<br />
ernannt und seit Beginn der Saison 2009/10 ist Christian Zacharias<br />
»Artistic Partner« des St. Paul Chamber Orchestra. Darüber hinaus<br />
verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit weiteren führenden<br />
<strong>Orchester</strong>n, vielfach ist er, wie im heutigen Konzert, in der<br />
Doppelfunktion als Pianist und Dirigent zu erleben. Zu seinen<br />
zahlreichen Auszeichnungen zählen der Midem Classical Award<br />
»Artist of the Year«, eine Ehrung für seine Verdienste um die Kultur<br />
in Rumänien und der französische Titel »Officier dans l'Ordre des<br />
Arts et des Lettres«. Seit 2011 hat Christian Zacharias an der<br />
Hochschule für Musik und Theater Göteburg eine Professur für<br />
<strong>Orchester</strong>spiel inne. Beim <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln war er zuletzt<br />
2009 zu Gast.
22<br />
orchesterbesetzung<br />
I. VIOLINEN Torsten Janicke, Alvaro<br />
Palmen, Andreas Bauer, Rose Kaufmann,<br />
Adelheid Neumayer, Demetrius Polyzoides,<br />
Elisabeth Polyzoides, Colin Harrison,<br />
Petra Hiemeyer, Anna Kipriyanova,<br />
Juta Ounapuu, Toshiko Hirosawa<br />
II. VIOLINEN Sabine Nitschke, Christoph<br />
Rombusch, Marek Malinowski, Stefan<br />
Kleinert, Martin Richter, Susanne Lang,<br />
Nathalie Streichardt, Jana Andraschke,<br />
Maria Suwelak, Rahel Leiser, Mira<br />
Nauer**, Anne-Sophie Mundt*<br />
BRAtSCHEN Bernhard Oll, Christoph<br />
Bujanowski, Susanne Duven, Martina<br />
Horejsi-Kiefer, Bruno Toebrock, Vincent<br />
Royer, Gerhard Dierig, Annegret Klingel,<br />
Eva-Maria Wilms-Mühlbach, Sarah<br />
Aeschbach<br />
VIOLONCELLI Bonian Tian, Ursula<br />
Gneiting-Nentwig, Klaus- Christoph Kellner,<br />
Georg Heimbach, Daniel Raabe, Sylvia<br />
Borg-Bujanowski, Katharina Apel-Hülshoff<br />
KONtRABäSSE Henning Rasche,<br />
Wolfgang Sallmon, Otmar Berger, Greta<br />
Bruns, Jorge Letra**<br />
HARFE Saskia Kwast<br />
FLötEN Alja Velkaverh, André Sebald,<br />
Christiane Menke, Priska Enkrich<br />
OBOEN Tom Owen, Horst Eppendorf,<br />
Lena Schuhknecht, Ikuko Yamamoto<br />
KLARINEttEN Oliver Schwarz, Ekkehardt<br />
Feldmann, Katharina Quast**<br />
FAGOttE Rainer Schottstädt, Thomas<br />
Jedamzik, Jörg Steinbrecher<br />
HöRNER Egon Hellrung, Markus Wittgens,<br />
Gerhard Reuber, Jens Kreuter<br />
tROMPEtEN Matthias Jüttendonk, Klaus<br />
von der Weiden<br />
PAUKEN Robert Schäfer<br />
SCHLAGZEUG Stefan Ahr, Bernd Schmelzer,<br />
David A. Gray, Ulli Vogtmann<br />
* Gast<br />
** Substitut, gefördert von der<br />
Concert-Gesellschaft Köln e. V.<br />
Stand: 29. Mai 2012
24<br />
orchesteraktuell<br />
Ein musikalisches Welttheater<br />
Markus Stenz und das <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln<br />
mit Gustav Mahlers Symphonie Nr. 1<br />
»Es ist ein Erstlingswerk, aber kein Anfangswerk«, brachte der<br />
berühmte Musikschriftsteller Paul Bekker den Rang von Gustav<br />
Mahlers Sinfonie Nr. 1 einmal auf den Punkt.<br />
Alles, was Gustav Mahlers Sinfonik so herausragend macht, ist in<br />
dieser Sinfonie des 28-Jährigen schon präsent: die extreme Intensität<br />
und Vielfalt der musikalischen Ausdruckswelten, die Verbindung<br />
unterschiedlichster Idiome vom Kinderlied bis zu Wagnerschen<br />
Klangmassen, die Zusammenführung von Lied und Sinfonie und<br />
die offenen Brüche in der musikalischen Form – ein musikalisches<br />
Welttheater voller Emotionen.<br />
Markus Stenz und das <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln legen mit der<br />
1. Sinfonie die sechste Einspielung ihres Mahler-Zyklus’ vor, der<br />
sich im dichten Feld aktueller Aufnahmen als eine wohlkalkulierte<br />
Gesamteinspielung etabliert hat, die Mahlers Ausdruckswelt in<br />
ihren Extremen unerschrocken nachzeichnet, ohne in die Abgründe<br />
substanzloser Effekthascherei zu geraten.<br />
Aufgenommen wurde die Sinfonie im Juli 2011 unter Studiobedingungen<br />
in der hervorragenden Akustik der Kölner Philharmonie.<br />
Die Klangtechnik erfasst den <strong>Orchester</strong>klang in einer Naturtreue,<br />
die den derzeitigen Stand der technischen Möglichkeiten markiert.<br />
Gustav Mahler<br />
Symphonie Nr. 1 D-Dur<br />
<strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln<br />
Markus Stenz Dirigent<br />
Hybrid-SACD<br />
OehmsClassics OC 646<br />
VÖ: 11. Juni 2012
Jugendsünden<br />
Dmitrij Kitajenko und das <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln setzen<br />
mit »Winterträume« ihren Tschaikowsky-Zyklus fort.<br />
»Als Sünde aus meiner süßen Jugendzeit« hat Tschaikowsky einmal<br />
seine 1. Sinfonie bezeichnet. Viele Kritiker lobten nach der<br />
Uraufführung unter Nikolai Rubinstein 1868 ihren Melodienreichtum.<br />
Dennoch stand sie zuweilen zu Unrecht im Schatten der<br />
»Drei Großen«, der Vierten, Fünften und vor allem der Sechsten<br />
Sinfonie »Pathétique«. Kombiniert wird die 1. Sinfonie auf dieser<br />
Aufnahme mit Tschaikowskys selten zu hörender, reizvoller Schauspielmusik<br />
zu dem berühmten Märchendrama »Schneeflöckchen«<br />
von Alexander Ostrowski.<br />
Mit dieser Einspielung legen das <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> und sein<br />
Ehrendirigent Dmitrij Kitajenko die vierte CD ihres laufenden<br />
Tschaikowsky-Zyklus’ vor, der von Publikum und Kritik begeistert<br />
aufgenommenen wird. »Was Kitajenko ›seinem‹ <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong><br />
auch vorlegt, es verwandelt sich auf geheimnisvolle Weise irgendwie<br />
in Gold«, urteilte die Kölnische Rundschau über das letzte<br />
Konzert in der Kölner Philharmonie. Die letzte CD-Veröffentlichung,<br />
Tschaikowsky 5. Sinfonie, wurde von Fono Forum in der Ausgabe<br />
Juni 2012 zum Tipp gekürt. »Ein ganz großer Wurf kündigt sich<br />
aus Köln an«, hieß es in der Rezension. »Auf glückliche Weise<br />
verbindet er [Dmitrij Kitajenko] dabei ein auf tradierten Wurzeln<br />
basierendes emotionales Werkverständnis mit einer engagierten<br />
und detailfreudigen Spielkultur.«<br />
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky<br />
Symphonie Nr. 1 g-Moll<br />
op. 13<br />
»Schneeflöcken« (Auszüge)<br />
<strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln<br />
Dmitrij Kitajenko Dirigent<br />
Hybrid-SACD<br />
OehmsClassics OC 668<br />
25
orchesteraktuell<br />
Der Vorverkauf beginnt am 15. Juni<br />
Seit einigen Wochen schon liegt unsere neue Saisonbroschüre<br />
vor, die Sie umfassend über die kommende Spielzeit informiert.<br />
Sie erhalten sie an den Infoständen in der Philharmonie, an der<br />
Opernhauskasse in den Opernpassagen, den Vorverkaufsstellen<br />
von KölnTicket und zum Herunterladen als PDF auf<br />
www.guerzenich-orchester.de<br />
Nicht verpassen: Der Vorverkauf startet für alle Konzerte am<br />
15. Juni 12. Damit können Sie ihre Spielzeit komplett vorausplanen.<br />
Und die Abonnements sind bereits im Verkauf – sichern<br />
Sie sich jetzt die besten Plätze!<br />
Neu: Der ohrenauf!-Newsletter<br />
Über unser Kinder- und Jugendprogramm ohrenauf! informiert<br />
zukünftig unser neuer ohrenauf!-Newsletter. Neben Informationen zu<br />
aktuellen und zusätzlichen Angeboten sowie freien Plätzen können<br />
alle Leser auch etwas vom <strong>Orchester</strong>maskottchen Gürzi lernen:<br />
Er wird in jedem Newsletter aus der Welt des <strong>Orchester</strong>s berichten.<br />
Für alle ohrenauf!-Newsletter-Leser haben wir außerdem tolle Überraschungen<br />
vorbereitet.<br />
Den ersten ohrenauf!-Newsletter mit allen Infos zur neuen Saison<br />
versenden wir am 15. Juni 2012. Unter allen Anmeldungen bis zum<br />
10. Juni verlosen wir drei Hörbücher »Das <strong>Orchester</strong> zieht sich an«!<br />
www.guerzenich-orchester.de/ohrenauf-newsletter/<br />
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28<br />
vorschau<br />
ohrenauf!kinderkonzerte<br />
Mittwoch, 13. Jun 12<br />
9.30 u. 11.30 Uhr<br />
Kölner Philharmonie<br />
kammerkonzert06<br />
Samstag, 16. Jun 12, 15 Uhr<br />
Podium der Philharmonie<br />
Konzerteinführung um 14 Uhr<br />
mit Johannes Wunderlich<br />
Richard Strauss<br />
Duett Concertino F-Dur<br />
für Klarinette und Fagott mit<br />
Streich orchester und Harfe<br />
Robert Oberaigner Klarinette<br />
Thomas Jedamzik Fagott<br />
<strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln<br />
Markus Stenz Dirigent und Moderation<br />
Richard Strauss/Franz Hasenöhrl<br />
»Till Eulenspiegel einmal anders«<br />
für Klarinette, Horn, Fagott, Violine und<br />
Kontrabass<br />
Hugo Wolf Fünf Mörike-Lieder arrangiert<br />
für Mezzosopran, Klarinette, Horn,<br />
Fagott und Streichquintett von Rainer<br />
Schottstädt<br />
Richard Wagner Fünf Lieder nach<br />
Gedichten von Mathilde Wesendonk<br />
arrangiert für Mezzosopran, Klarinette,<br />
Horn, Fagott und Streichquintett von<br />
Rainer Schottstädt<br />
Jean Françaix Oktett für Klarinette,<br />
Horn, Fagott und Streichquintett<br />
Susanne Blattert Mezzosopran<br />
Thomas Adamsky Klarinette<br />
Rainer Schottstädt Fagott<br />
Markus Wittgens Horn<br />
Ursula Maria Berg Violine<br />
Elisabeth Polyzoides Violine<br />
Susanne Duven Viola<br />
Joachim Griesheimer Violoncello<br />
Henning Rasche Kontrabass
sinfoniekonzert12<br />
Sonntag, 24. Jun 12, 11 Uhr<br />
Montag, 25. Jun 12, 20 Uhr<br />
Dienstag, 26. Jun 12, 20 Uhr<br />
Kölner Philharmonie<br />
Konzerteinführung<br />
mit Gottfried Franz Kasparek<br />
So 10 Uhr, Mo u. Di um 19 Uhr<br />
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7 e-Moll<br />
»Lied der Nacht«<br />
<strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln<br />
Markus Stenz Dirigent<br />
Karten erhalten Sie bei der <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong>-Hotline: Tel (0221) 280282,<br />
an der Konzertkasse im Opernhaus am Offenbachplatz, im Internet unter:<br />
www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.<br />
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30<br />
vorschau<br />
festkonzert zur<br />
saisoneröffnung<br />
Sonntag, 02. Sep 12, 11 Uhr<br />
Kölner Philharmonie<br />
Konzerteinführung<br />
um 10 Uhr<br />
gastspiel<br />
amsterdam<br />
Freitag, 31. Aug 12, 20.15 Uhr<br />
Concertgebouw<br />
sinfoniekonzert01<br />
Sonntag, 09. Sep 12, 11 Uhr<br />
Montag, 10. Sep 12, 20 Uhr<br />
Dienstag, 11. Sep 12, 20 Uhr<br />
Kölner Philharmonie<br />
Konzerteinführung<br />
So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr<br />
Johannes Brahms Klavierkonzert Nr. 2<br />
B-Dur op. 83<br />
Hector Berlioz »Symphonie fantastique«<br />
op. 14 – Episoden aus dem Leben<br />
eines Künstlers<br />
Hélène Grimaud Klavier<br />
<strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln<br />
Markus Stenz Dirigent<br />
Antonín Dvorˇák Konzert für Violoncello<br />
und <strong>Orchester</strong> h-Moll op. 104<br />
Thomas Adès »Polaris« für <strong>Orchester</strong><br />
Deutsche Erstaufführung<br />
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 1<br />
C-Dur op. 21<br />
Bonian Tian Violoncello<br />
<strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln<br />
Markus Stenz Dirigent
Markus Stenz und das <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln danken Lufthansa<br />
und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln e.V. für ihr<br />
kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung:<br />
Ehrenmitglieder des Kuratoriums:<br />
Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln<br />
Dr. h.c. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D.<br />
Kuratoren:<br />
Ebner Stolz Mönning Bachem Wirtschaftsprüfer – Steuer berater – Rechtsanwälte, Dr. Werner Holzmayer<br />
Excelsior Hotel Ernst AG Wilhelm Luxem<br />
Flüss & Fischer Damenausstatter – Schneider – Herren ausstatter, Albert Loddenkemper<br />
GALERIA Kaufhof GmbH Ulrich Köster<br />
Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH, Heinz-Peter Clodius<br />
HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH Wirtschafts prüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft,<br />
Bernd Schubert<br />
Hefe van Haag GmbH & Co. KG Dr. Klaus van Haag<br />
ifp Institut für Personal- und Unter nehmensberatung, Jörg Will<br />
Kirberg Catering Fine Food Jutta Kirberg<br />
Kölner Bank eG Bruno Hollweger<br />
Koelnmesse GmbH Gerald Böse<br />
Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst<br />
Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Becker<br />
R. & C. Müller Juweliere Heide und Ulrich Rochels<br />
ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit<br />
Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Wilhelm von Haller<br />
tÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun<br />
UBS Deutschland AG Helmut Zils<br />
Dr. Klaus Oehl studierte Musikwissenschaft in Hamburg und wurde 2001 mit einer Arbeit über Hans Werner<br />
Henzes Oper »König Hirsch« promoviert. Er arbeitet als Musikjournalist für Hörfunk und Printmedien und<br />
lehrt an der TU Dortmund in den Fächern Musikwissenschaft und Musikjournalismus.<br />
IMPRESSUM Herausgeber <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing<br />
Redaktion Johannes Wunderlich textnachweis Der Text von Klaus Oehl ist ein Originalbeitrag für dieses<br />
Heft Bildnachweis Titel und S. 20: Nicole Chuard. S. 13: R. Fassey S. 14 – 18: <strong>Gürzenich</strong>-<strong>Orchester</strong> Köln<br />
Gestaltung, Satz parole gesellschaft für kommunikation mbH Druck A. Ollig GmbH & Co. KG<br />
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.<br />
Euro 2,-<br />
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