28.02.2013 Aufrufe

Sharing Knowledge: Scientific Communication - SSOAR

Sharing Knowledge: Scientific Communication - SSOAR

Sharing Knowledge: Scientific Communication - SSOAR

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

56 Klaus Hahn<br />

Fazit<br />

Zur effektiven Lösung des Transfer-Problems bei semantisch heterogenen Thesauri<br />

wurde im Verbundprojekt Bildung-Sozialwissenschaften-Psychologie die<br />

Konstruktion intellektuell optimierter Konkordanzen gewählt. Die Konkordanz-Tabellen<br />

sind inzwischen fertig gestellt und die während der Erarbeitung<br />

stichprobenhaft durchgeführten Validierungen zeigen klare Vorteile des Ansatzes:<br />

Die in Ziel-Thesauri über Konkordanzen aufgefundenen Publikationen repräsentieren<br />

natürlich deutlich präziser die ursprüngliche Such-Anfrage, als es<br />

eine einfache Term-Weitergabe hätte leisten können.<br />

Mit hoher Wahrscheinlichkeit stellt der bereits erwähnte Aufwand bei der<br />

Konstruktion und Wartung von Konkordanzen zumindest in Zukunft ein ernstes<br />

Problem dar, weil prinzipiell zwischen allen relevanten Thesauri - und sinnvoller<br />

weise auch zwischen verschiedenen Sprachen - semantisch vermittelt werden<br />

kann. Da sich Thesauri darüber hinaus permanent den wissenschaftlichen<br />

Strukturveränderungen anpassen müssen (oft werden pro Jahr mehr als 10% der<br />

Terme umstrukturiert, ausgetauscht, gelöscht, ergänzt), sollten intellektuelle<br />

Konkordanzen genauso regelmäßig überarbeitet werden. Dies könnte aber nur<br />

durch qualifizierte Fachkräfte übernommen werden, die über den Themenbereich<br />

eines einzigen Fachgebiets hinaus sehen müssen - solche Fachleute sind<br />

nicht billig.<br />

Welche Methoden sich in der vernetzten Wissenschaftswelt der Zukunft zur<br />

Heterogenitätsbehandlung durchsetzen können, ist offen - vielleicht wird die<br />

aktuelle Forschung zur automatischen Indexierung schriftlicher Arbeiten hier<br />

ein wertvoller nächster Schritt. Obwohl die maschinenbasierte semantische<br />

Analyse nicht-trivialer Texte bisher keine wirklich brauchbaren Ergebnisse hervorgebracht<br />

hat, dürften sich solche Ansätze aus den erwähnten Kostengründen<br />

mehr und mehr in den Vordergrund drängen. Einverständnis herrscht im Augenblick<br />

offensichtlich nur darüber, dass die traditionelle, administrative Normung<br />

der wissenschaftlichen Publikationswelt den kommenden Herausforderungen<br />

nicht mehr gewachsen ist [6]. Weltweit wird deshalb angestrengt darüber nachgedacht,<br />

wie der semantische Gehalt des größten Wissensspeichers aller Zeiten<br />

- des Internet - nutzbar gemacht werden kann.<br />

Welche Wege auch immer beschritten werden - im Endeffekt entscheidet die<br />

Qualität der Lösung, also der Nutzer-Mehrwert, über das Schicksal integrierter<br />

Such-Ansätze: Gelingt es nicht, dem Kunden einen spürbaren Vorteil zu liefern,<br />

dann bleiben alle Entwicklungen auf bloße akademische Wissenserweiterung<br />

begrenzt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!