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Sharing Knowledge: Scientific Communication - SSOAR

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50 Klaus Hahn<br />

her“ [6]). So wäre es durchaus fruchtbar, die verschlagworteten Archive durch<br />

automatische, heuristisch indexierende Verfahren zu ergänzen: Mit einiger<br />

Wahrscheinlichkeit werden in Zukunft automatische bzw. semi-automatische<br />

Verfahren schon deshalb eingesetzt werden müssen, um der Vielfalt und Wandlungsfähigkeit<br />

des Publikationsmarktes einigermaßen gewachsen zu sein.<br />

Nun nimmt im Augenblick ein ‚normaler’ Benutzer wahrscheinlich in Kauf,<br />

die von der Suchmaschine gelieferte, unqualifizierte Ergebnismenge quasi explorativ<br />

weiter einzugrenzen, da die aufgewendete Zeit meist nicht als kritisch<br />

empfunden wird. Der professionelle Benutzer (z.B. Wissenschaftler) aber, der<br />

mit wenig Aufwand maximale Treffergenauigkeit erreichen will und muss,<br />

kann mit dieser Unschärfe nicht ernsthaft arbeiten - zu diesem Zweck wurden<br />

ca. 1960 die so genannten Fachdatenbanken entwickelt. In ihnen sind wissenschaftliche<br />

Publikationen durch die wichtigsten Meta-Daten repräsentiert:<br />

Quelle, Autor, Zusammenfassung, Schlagwörter, etc. sind als solche gekennzeichnet<br />

und ermöglichen damit eine präzisierbare Suche. Diese Datensammlungen<br />

verwenden darüber hinaus (als sog. erschlossene Datenbasen) eine<br />

Kennzeichnung der Referenzen (Verschlagwortung) mithilfe eines fachspezifischen<br />

Vokabulars, des Thesaurus. Thesauri oder Klassifikationen sind dabei einerseits<br />

Basis für die Präzisierung semantischer Mehrdeutigkeiten: Der Benutzer<br />

kann davon ausgehen, dass der im Thesaurus definierte Begriff auch zur Indexierung<br />

aller zugehörigen, thematisch relevanten Veröffentlichungen herangezogen<br />

wurde. Außerdem dient die in einem Thesaurus definierte semantische<br />

Struktur eines Themengebiets zur schnellen Orientierung und damit auch zur<br />

schnellen Erweiterung oder Eingrenzung eines Suchbereichs.<br />

Der wesentliche Nachteil dieses Aufbaus fällt schnell ins Auge: Es ist unumgänglich,<br />

dass der Nutzer diesen der Datenbasis zugrunde liegenden Thesaurus<br />

kennt, oder dass er bereit und in der Lage ist, ihn zu analysieren. Ist ein Thesaurus<br />

umfangreich (was meist der Fall ist: mehr als 5.000 Terme sind üblich, es<br />

können durchaus auch über 30.000 sein), wird die Analyse zeitaufwändig. Da<br />

aber Fachdatenbanken primär die Effektivität des Suchprozesses steigern sollten,<br />

kann einem Nutzer nicht ernsthaft zugemutet werden, die Thesauri mehrerer<br />

Fachvokabulare zu analysieren: Hier wäre selbst eine Google-basierte Variante<br />

effektiver.<br />

Deshalb werden seit einiger Zeit koordinierte Anstrengungen unternommen,<br />

semantische Übergänge zwischen fachspezifischen Thesauri und zu allgemeineren<br />

Verzeichnissen, z.B. der Schlagwortnormdatei (SWD) der Deutschen Bibliothek,<br />

Frankfurt/Main, zu entwickeln. Gerade im Zeitalter des Internet, mit<br />

dessen Hilfe sich Benutzer einen zentralen Zugang zu verteilten Datenbeständen<br />

erhoffen, sollte sich niemand mehr mit der Komplexität isolierter Insel-Lösungen<br />

auseinander setzen müssen.

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