Sharing Knowledge: Scientific Communication - SSOAR
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120 Astrid Nechvátal<br />
Ausgangslage<br />
Seit der Etablierung des Internets sind die Barrieren für den Zugang zu Fachinformationen<br />
gefallen. Im Wissenschaftsbereich geht man von einer nahezu deckenden<br />
Vollversorgung aus. Etwa 95 % der Studierenden können auf einen universitären<br />
Computerarbeitsplatz mit Internetanschluss zurückgreifen und gut<br />
70 % der Studierenden verfügen zudem über einen eigenen Computer mit Internetanschluss<br />
(vgl. Klatt, Gavriilidis, Kleinsimlinghaus & Feldmann, 2001b).<br />
Fortschritte in der Bedienerfahrung und günstige Kosten sollten ein übriges tun,<br />
um die Nutzung elektronischer wissenschaftlicher Information voranzutreiben.<br />
Trotz der günstigen Ausgangslage bleibt dies jedoch selbst im Rahmen von Forschungsvorhaben<br />
weit hinter der sachlich gebotenen Notwendigkeit zurück.<br />
Wissenschaftler wie Studierende verwenden oft simple, unspezifische Internet-<br />
Suchmaschinen, statt qualitativ hochwertige Datenbanken zu befragen.<br />
Defizite im Zugriff auf Fachinformationen wurden im Jahr 2001 von der Sozialforschungsstelle<br />
Dortmund (SFS) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für<br />
Soziologie der Universität Dortmund und der Gesellschaft für Angewandte Unternehmensforschung<br />
und Sozialstatistik mbH (GAUS) im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung (BMB+F) im Rahmen einer repräsentativen<br />
Studie zur „Nutzung elektronischer wissenschaftlicher Information in<br />
der Hochschulausbildung - Barrieren und Potenziale der innovativen Mediennutzung<br />
im Lernalltag der Hochschulen“ eindrucksvoll belegt.<br />
Zielsetzung der Untersuchung war es, die Informationskompetenz von Studierenden<br />
und Hochschullehrenden zu ermitteln, die damit verbundenen Potenziale<br />
auszuloten und darauf aufbauend Maßnahmen vorzuschlagen, die zu einer<br />
Verbesserung der Nutzung elektronischer wissenschaftlicher Information beitragen<br />
können. Die Befragung richtete sich an drei Zielgruppen: Dekanate (n =<br />
353), Studierende aus den Fachbereichen Chemie, Informatik, Mathematik,<br />
Physik, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Psychologie, Pädagogik/Erziehungswissenschaften,<br />
Soziologie/Sozialwissenschaften (n = 2956)<br />
und Hochschullehrende (n = 777).<br />
Als zentrales Ergebnis der insbesondere auf institutionelle Aspekte und institutionelle<br />
Kontextfaktoren bezogenen Befragung von Dekanaten lässt sich festhalten,<br />
„dass eine formale Verankerung der Nutzung elektronischer wissenschaftlicher<br />
Information im Studium noch nicht nachhaltig stattgefunden hat.<br />
Korrespondierend dazu ist die personelle Ausstattung zur Integration elektronischer<br />
Informationsmedien weitgehend noch nicht ausreichend“ (S. 6, Klatt et<br />
al., 2001b).<br />
Die Befragung der Studierenden zeigte, „dass die Informationskompetenz<br />
der meisten Studierenden zur Nutzung elektronischer wissenschaftlicher Information<br />
unzureichend ist. Die Studierenden empfinden das Angebot dieser Informationen<br />
als unübersichtlich. Sie sehen sich außerstande, die Qualität und