Sharing Knowledge: Scientific Communication - SSOAR
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110 Jutta von Maurice<br />
bare Kopien von Datensätzen archiviert. Mehr als 4000 Sätze von Forschungsdaten<br />
stehen in diesem 1967 gegründeten Archiv mittlerweile zur Verfügung. In<br />
der Schweiz bemüht sich der Swiss Information and Data Archive Service for<br />
the Social Sciences (SIDOS) um die Archivierung sozialwissenschaftlicher Datensätze<br />
mit dem Ziel der Förderung von Sekundärforschung (vgl. Metral,<br />
2002). Das Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu<br />
Köln (ZA) ist das derzeit einzige öffentlich zugängliche Archiv für Daten der<br />
Sozialforschung in Deutschland (vgl. Jensen, 2003). Nach eigener Beschreibung<br />
ist seine Hauptaufgabe die Bereitstellung bereits vorliegender maschinenlesbarer<br />
Originaldaten, insbesondere Umfragedaten. Aus Übersee sei schließlich<br />
das Inter-university Consortium for Political and Social Research (ICPSR)<br />
genannt, das sich bereits seit 1962 um die Langzeitarchivierung sozialwissenschaftlicher<br />
Daten bemüht (vgl. Vardigan, 2003).<br />
In die genannten Archive, die im übrigen über eine intensive Infrastruktur<br />
teils miteinander verbunden sind, haben auch psychologische Daten Eingang<br />
gefunden; allerdings werden sie nur selten und nicht systematisch erfasst und<br />
nachgewiesen. Zugleich stellt sich die Frage, inwieweit die vorwiegend auf Umfragedaten<br />
spezialisierten Archive die Aufnahme genuin psychologischer Daten<br />
unterschiedlichsten methodischen Ursprungs ermöglichen.<br />
4 Das Psychologische Datenarchiv PsychData<br />
Das Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) – als<br />
überregionale, zentrale Dokumentations- und Informationseinrichtung für das<br />
Fach Psychologie in den deutschsprachigen Ländern – greift die Problematik<br />
der angemessenen Verwahrung von Primärdaten der empirisch-psychologischen<br />
Forschung in einem 2002 gestarteten Projekt auf, das von der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Ziel des Projekts ist der Aufbau<br />
des Psychologischen Datenarchivs PsychData und dessen Einbindung in das<br />
Dienstleistungsspektrum des ZPID (vgl. Zentrum für Psychologische Information<br />
und Dokumentation, 2002b).<br />
Archivierungsgegenstand sind Primärdaten (in geringerem Umfang auch Ursprungsaufzeichnungen<br />
und abgeleitete Daten) aus allen Forschungsbereichen<br />
der deutschsprachigen Psychologie, insbesondere der Klinischen, der Entwicklungs-,<br />
der Pädagogischen, der Geronto- sowie der Arbeits- und Organisationspsychologie,<br />
die mit unterschiedlicher Methodologie (Umfrage, Test und<br />
Experiment) erhoben sein können. Primärdaten haben – im Vergleich zu Ursprungsaufzeichnungen<br />
und abgeleiteten Daten – den deutlichen Vorteil, dass<br />
sie alle relevanten Angaben der Versuchsteilnehmer relativ direkt widerspiegeln<br />
und zugleich eine handhabbare Form aufweisen.