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Sharing Knowledge: Scientific Communication - SSOAR

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Das Psychologische Datenarchiv PsychData 109<br />

kurzer Zeit verloren. All diese Mängel mögen darin begründet liegen, dass nicht<br />

nur in der Psychologie, sondern auch in anderen empirischen Forschungsbereichen<br />

das Augenmerk häufig einseitig auf die Forschungsergebnisse und deren<br />

Publikation gelegt wird und eine Beschäftigung mit der Datenbasis demgegenüber<br />

als wenig lohnend erscheint.<br />

In der psychologischen Forschungsgemeinschaft entwickelt sich erst in den<br />

letzten Jahren das Bewusstsein, Forschungsdaten selbst als Gut des wissenschaftlichen<br />

Austausches anzusehen, dessen Verlust mit hohen Kosten verbunden<br />

ist und mitunter der eigenen Glaubwürdigkeit schadet. Entsprechend gelten<br />

die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DGF) 1998 ausgesprochenen<br />

Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis inzwischen auch in<br />

der Psychologie als allgemein akzeptierte Leitlinie. Dort wird die Aufbewahrung<br />

von Primärdaten auf haltbaren und gesicherten Trägern für einen Zeitraum<br />

von zehn Jahren ausdrücklich empfohlen (vgl. auch American Psychological<br />

Association, 1994).<br />

3 Sozialwissenschaftliche Datenarchive<br />

Über die reine, von Einzelforschern zu leistende Archivierungsoption hinaus<br />

gelten in der Forschungsgemeinschaft Möglichkeiten des „data sharing“ als<br />

sinnvoll und unterstützenswert (Sieber, 1991). Nachprüfbarkeit und Replizierbarkeit<br />

von Untersuchungsergebnissen durch Dritte gehören zur allgemein<br />

anerkannten Definition von regelgerechter Forschung (Kaase, 1998; Wagner,<br />

1999) Darüber hinaus ist der Mehrwert durch die Ermöglichung von Sekundäranalysen<br />

gerade in Anbetracht des häufig immensen Zeit- und Kostenaufwands<br />

zugrundeliegender Datenerhebungen beträchtlich (vgl. auch Procter, 1993).<br />

Doch zugleich ist eine gewisse Zurückhaltung bezüglich der Bereitstellung<br />

eigener Forschungsdaten unübersehbar. Daten werden viel zu oft als „Eigentum“<br />

betrachtet (vgl. Azar, 1999a, 1999b), das zu hüten und vor fremder Nutzung<br />

zu schützen ist. Die Vorbehalte gehen dabei häufig auf eine unklare<br />

Rechtslage bei der Überlassung von Forschungsdaten zurück. Die Verpflichtung<br />

potentieller Datennutzer zur Zitierung des Datengebers und ein verantwortungsvoller<br />

Umgang mit den überlassenen Daten muss daher als integraler Bestandteil<br />

des wissenschaftlichen Datenaustauschs verankert werden, der sich<br />

insbesondere durch eine klare zentrale Archivierungsstruktur sicherstellen<br />

lassen sollte.<br />

Es gibt eine ganze Reihe von Einrichtungen und Initiativen zur Datenarchivierung<br />

und -bereitstellung in den Sozialwissenschaften. Als prominentestes<br />

Beispiel sei auf das United Kingdom Data Archive (UKDA) hingewiesen (vgl.<br />

Ageer, 2002). Mit dem Ziel, einen breiteren und besseren Umgang mit Forschungsdaten<br />

auch für Ausbildungszwecke zu erreichen, werden maschinenles-

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