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Büchereiverwaltung mit EDV - Bistum Trier

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<strong>Büchereiverwaltung</strong> <strong>mit</strong> <strong>EDV</strong><br />

in Katholischen öffentlichen Büchereien<br />

Ein Leitfaden


<strong>Büchereiverwaltung</strong> <strong>mit</strong> <strong>EDV</strong><br />

in Katholischen öffentlichen Büchereien<br />

Ein Leitfaden<br />

Herausgegeben vom Borromäusverein Bonn, 2004<br />

Erarbeitet im Sachausschuss II der Fachkonferenz<br />

Isolde Breuckmann, Sonja Lebert,<br />

Thomas Oberholthaus, Sabine Piontek<br />

Unter Mitarbeit von Willi Weiers und Ursula Wiltsch<br />

Layout und Satz: pumpe design, 33102 Paderborn<br />

Druck: Druckerei Engelhardt, 53819 Neunkirchen


Vorwort<br />

Diese erste Ergänzung der „Anleitung zur <strong>Büchereiverwaltung</strong>“ versteht<br />

sich als Leitfaden für Katholische öffentliche Büchereien, die ihren Betrieb<br />

<strong>mit</strong> Hilfe der <strong>EDV</strong>-gestützten <strong>Büchereiverwaltung</strong> neu organisieren<br />

möchten. Die hier empfohlenen Vorgehensweisen basieren auf Erfahrungen<br />

von Fachstellen, die bereits zahlreiche Büchereiteams bei der Umstellung<br />

begleitet haben.<br />

Die wesentlichen Arbeits- und Verwaltungsvorgänge in einer Bücherei<br />

sind in der „Anleitung zur <strong>Büchereiverwaltung</strong>“ erläutert und werden an<br />

dieser Stelle nicht mehr eigens dargestellt. Dieser Leitfaden ersetzt ebenfalls<br />

nicht das Handbuch zur jeweils eingesetzten Bibliothekssoftware.<br />

Die meisten der beschriebenen Arbeitsvorgänge werden von den unterschiedlichen<br />

Softwareherstellern unterstützt, allerdings ist nicht jede<br />

Funktion in jeder Software enthalten.<br />

Auf die Nennung konkreter Preise, Hardwarevoraussetzungen u.ä. wurde<br />

bewusst verzichtet, da diese Angaben sehr schnell veralten.<br />

Eine begleitende Beratung der zuständigen (erz-) diözesanen Fachstelle<br />

ist schon zu Beginn der Planungsphase unerlässlich.<br />

Die Bearbeiterinnen und Bearbeiter haben sich entschieden, im Text<br />

möglichst die weibliche Form zu verwenden, um so das Bild der in der<br />

Büchereiarbeit aktiven Personen zu berücksichtigen.<br />

2


Inhaltsübersicht<br />

Seite<br />

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42 :<br />

Kapitel<br />

1. Vorteile und Voraussetzungen für den Einsatz von <strong>EDV</strong> in der Bücherei<br />

1.1 Vorteile<br />

1.2 Voraussetzungen<br />

2. Bibliothekssoftware<br />

3. Planung<br />

3.1 Informationsphase<br />

3.2 Finanzierung<br />

3.3 Kauf<br />

4. Umstellung<br />

4.1 Vorbereitungen<br />

4.2 Erfassen der Medien<br />

4.3 Erfassen der Leserdaten<br />

5. Benutzung<br />

5.1 Ausleihe<br />

5.2 Rückgabe<br />

5.3 Verlängerung<br />

5.4 Vormerkung<br />

5.5 Mahnung<br />

5.6 Ausleihbeschränkungen<br />

6. OPAC<br />

7. Erwerbung<br />

8. Statistik<br />

9. Datensicherheit und Datenschutz<br />

10. Blockausleihe<br />

11. Buchhaltung<br />

12. Kooperation<br />

13. Einsatz von Standardsoftware<br />

13.1 Textverarbeitung<br />

13.2 Tabellenkalkulation<br />

14. Internetzugang<br />

Anhänge<br />

Register<br />

Inhaltsübersicht<br />

3


1 VORTEILE UND VORAUSSETZUNGEN<br />

FÜR DEN EINSATZ VON <strong>EDV</strong> IN DER BÜCHEREI<br />

1.1 Vorteile<br />

Der Alltag von Büchereien ist bestimmt durch eine Vielzahl von immer<br />

wiederkehrenden und sehr zeitaufwändigen Arbeitsabläufen. Durch den<br />

Einsatz von <strong>EDV</strong> lassen sich viele dieser Arbeitsabläufe vereinfachen und<br />

manche Routinearbeiten, wie das Vervielfältigen und Einsortieren von<br />

Katalogkarten, entfallen komplett und entlasten da<strong>mit</strong> das Büchereiteam.<br />

Erfassung der Mediendaten – Übernahme von Fremddaten<br />

Der <strong>EDV</strong>-Einsatz ermöglicht die Erfassung der Medien in einer Maske<br />

(einem Formular), welche <strong>mit</strong> den notwendigen Titelangaben ausgefüllt<br />

wird. So können auch Mitarbeiterinnen <strong>mit</strong> geringen Vorkenntnissen<br />

bibliographisch korrekte Titelaufnahmen für den Katalog anfertigen.<br />

Das fehlerträchtige und zeitraubende Einsortieren der Karten in Kataloge<br />

entfällt.<br />

Vielfach kann beim Erfassen auch auf Datenpools anderer Bibliotheken<br />

(Fremddaten) zurückgegriffen werden. Zu aktuellen Bestellungen liefert<br />

der Borromäusverein auf Wunsch Datensätze (z.B. auf Diskette). Diese<br />

Datensätze müssen lediglich geprüft bzw. überarbeitet und nicht mehr<br />

neu angelegt werden.<br />

Suche nach Medien (Medienrecherche)<br />

Durch die Bereitstellung eines Online-Katalogs (OPAC – „Online Public<br />

Access Catalogue“) lässt sich die Suche nach Medien für die Büchereibenutzerin<br />

erheblich vereinfachen. Sind bei herkömmlichen Katalogen<br />

in der Regel nur wenige Suchwege möglich, im Alphabetischen Katalog<br />

erfolgt die Suche z.B. nur nach dem Ordnungswort (Verfasser oder Titel),<br />

kann im <strong>EDV</strong>-Katalog nach nahezu allen erfassten Angaben (z. B. Verfasser,<br />

Stichwörter, Systematiknotation, gegebenenfalls Interessenkreise,<br />

Erscheinungsjahr, Verlag) zum Medium gesucht werden. Benutzerfreundliche<br />

Suchmasken erleichtern dabei die Recherche.<br />

Ist der OPAC über das Internet zugänglich, können Benutzerinnen oder<br />

andere Interessenten auch von zu Hause aus im Büchereikatalog recherchieren.<br />

Ausleihverwaltung<br />

Gegenüber herkömmlichen Verfahren ist die elektronische Ausleihverwaltung<br />

einschließlich Verlängerung, Vormerkung und Mahnung sehr<br />

viel komfortabler und schneller.<br />

Statistik<br />

Statistiken werden laufend vom Programm geführt und können per<br />

Knopfdruck erstellt und ausgedruckt werden. Eine Weiterverarbeitung<br />

der Daten <strong>mit</strong> anderen Programmen ist ebenfalls möglich.<br />

1 - Vorteile und Voraussetzungen<br />

4


1.2 Voraussetzungen<br />

1.2.1 Technik<br />

Handscanner zum<br />

Einlesen von Barcodes<br />

Abb.: 1.1<br />

Erweiterte Auskunftsmöglichkeiten<br />

Durch die Bereitstellung eines PCs für Büchereibenutzerinnen können<br />

CD-ROMs <strong>mit</strong> Datenbanken und Nachschlagewerken usw. vor Ort zu Auskunftszwecken<br />

genutzt werden. Ein zusätzlicher Internetzugang eröffnet<br />

selbst kleineren Büchereien für ihre Informations- und Auskunftstätigkeiten<br />

umfangreiche Informationsquellen.<br />

Offi ce-Anwendungen<br />

Im Bereich der Büroorganisation erleichtert der Einsatz eines Offi ce-Paketes<br />

viele Tätigkeiten vom Schriftverkehr bis zur Gestaltung ansprechender<br />

Werbematerialien.<br />

Hardware<br />

Zur Grundausstattung gehören:<br />

• ein Personal Computer (PC)<br />

• ein Monitor<br />

Zur erweiterten Grundausstattung gehören:<br />

• ein Drucker<br />

• ein Barcodescanner (vgl. Abb.1.1)<br />

Über die Grundausstattung hinaus wünschenswert sind:<br />

• ein zweiter PC für den Ausleihbetrieb <strong>mit</strong> Einrichtung eines<br />

Netzwerkes<br />

• ein spezieller Quittungsdrucker<br />

• ein dritter PC als OPAC-Recherche-Platz<br />

Der Bedarf der Bücherei ist am sinnvollsten in Rücksprache <strong>mit</strong> der zuständigen<br />

Büchereifachstelle zu er<strong>mit</strong>teln.<br />

Software<br />

Für die <strong>EDV</strong>-gestützte <strong>Büchereiverwaltung</strong> ist ein Bibliotheksverwaltungsprogramm<br />

erforderlich. Hier darf auf keinen Fall eine eigene, selbst<br />

programmierte Lösung angestrebt werden. Nur eine professionelle Bibliothekssoftware<br />

stellt sicher, dass allgemeingültige Standards der <strong>Büchereiverwaltung</strong><br />

umgesetzt und bei Bedarf aktualisiert werden. Dieses wird<br />

zum Beispiel bei Schnittstellen zum Datenaustausch wichtig. Darüber<br />

hinaus bieten die jeweiligen Softwarefi rmen langfristige Betreuung und<br />

Pfl ege ihrer Produkte.<br />

1 - Vorteile und Voraussetzungen<br />

5


1.2.2 Finanzen<br />

1.2.3 Team<br />

In den Katholischen öffentlichen Büchereien Deutschlands werden<br />

hauptsächlich drei Programme eingesetzt: Bibliotheca 2000, BVS und<br />

EasyLib. Die Auswahl der Bibliothekssoftware sollte in Abstimmung <strong>mit</strong><br />

der Büchereifachstelle erfolgen. Diese kennt den Verbreitungsgrad der<br />

einzelnen Programme im <strong>Bistum</strong> und kann Referenzbüchereien benennen.<br />

Neben der Bibliothekssoftware ist die Anschaffung von Standardsoftware<br />

im Bereich der Textverarbeitung usw. sinnvoll (sog. „Office“-Produkte).<br />

Internet<br />

Alle drei Bibliotheksprogramme bieten Schnittstellen an, <strong>mit</strong> denen<br />

Fremddaten aus anderen Bibliothekskatalogen im Internet übernommen<br />

werden können. Die Unterstützung (Support, Updates) der Anwender<br />

durch die Herstellerfirmen erfolgt zunehmend über das Internet. Ein Internetanschluss<br />

in der Bücherei ist daher unbedingt empfehlenswert.<br />

Zubehör<br />

Zusätzlich werden Verbrauchsmaterialien wie Barcodeetiketten, Drucker-<br />

Toner, gegebenenfalls neue Benutzerausweise usw. benötigt.<br />

Bei der Umstellung der <strong>Büchereiverwaltung</strong> auf <strong>EDV</strong> sind neben den Kosten<br />

für die Erstausstattung für Hard-, Software und Zubehör insbesondere<br />

auch die Folgekosten zu berücksichtigen. Unter Folgekosten fallen:<br />

• Nachkauf neuer Barcodes<br />

• Erneuerung und Pflege der Hardware<br />

• gegebenenfalls ein Wartungsvertrag <strong>mit</strong> jährlichen Kosten für<br />

Wartung, Software (Update) usw.<br />

Das ganze Büchereiteam sollte von Anfang an in den Entscheidungs- und<br />

Umsetzungsprozess <strong>mit</strong> eingebunden werden. Die Umstellung auf <strong>EDV</strong>gestützte<br />

<strong>Büchereiverwaltung</strong> ist nicht sinnvoll, wenn die Akzeptanz und<br />

Bereitschaft im Team nicht gegeben sind.<br />

Vorbehalte gegenüber der Arbeit <strong>mit</strong> dem Computer sollten im Vorfeld<br />

geklärt werden, z.B. durch Gespräche <strong>mit</strong> anderen Büchereiteams, die die<br />

Umstellungsphase bereits hinter sich haben. Auch Ersteinführungen in<br />

das Programm helfen Widerstände zu beseitigen. Die Umstellung bringt<br />

eine deutlich höhere Arbeitsbelastung für den Zeitraum der Datenerfassung<br />

<strong>mit</strong> sich. Je nach Größe des zu erfassenden Bestandes und je nachdem,<br />

wie viele Mitarbeiterinnen an der Umstellung beteiligt sind, kann<br />

dieser Zeitraum bei bis zu einem Jahr und länger liegen.<br />

Wichtig ist, dass im Team oder dessen Umfeld jemand gefunden wird,<br />

der die Installation der Bibliothekssoftware übernimmt und später sozusagen<br />

als „Systemadministrator“ fungiert und im Notfall zur Verfügung<br />

steht.<br />

1 - Vorteile und Voraussetzungen<br />

6


1.2.4 Raumsituation<br />

Ergonomie am<br />

Bildschirmarbeitsplatz<br />

(Kleine ergonomische<br />

Datensammlung, 7. Auflage,<br />

Verlag TÜV Rheinland)<br />

Abb.: 1.2<br />

Die <strong>EDV</strong>-gestützte <strong>Büchereiverwaltung</strong> stellt zum Teil völlig andere Ansprüche<br />

an den Büchereiraum als die konventionelle Ausleihverbuchung<br />

<strong>mit</strong> Buchkarten und Leserkartentaschen.<br />

Verkabelung<br />

Für den Einsatz von Computern müssen in Thekennähe und gegebenenfalls<br />

am Benutzer-PC genügend Steckdosen zur Verfügung stehen.<br />

Im Vorfeld sollte jedoch geprüft werden, ob die Elektro-Installation in<br />

der Bücherei zusätzliche Stromabnehmer verkraftet. Beim Aufbau eines<br />

Computer-Netzwerks muss außerdem darauf geachtet werden, dass die<br />

Netzwerk-Kabel von PC zu PC sauber verlegt werden. Unter Umständen<br />

müssen bauliche Veränderungen vorgenommen, z.B. Kabelschächte<br />

gebohrt und verlegt werden. Wichtig ist auch, dass keine Stolperfallen<br />

durch frei herum liegende Kabel entstehen. Bei diesen Umbauten sollte<br />

gleichzeitig ein Anschluss an das Internet vorgesehen werden.<br />

Beleuchtung und Ausleihtheke<br />

Bei der Aufstellung der Monitore ist darauf zu achten, dass sich das Licht<br />

in den Bildschirmen nicht widerspiegelt. Die Bildschirme sollten nicht vor<br />

einem Fenster aufgestellt werden.<br />

Vielfach sollte auch die Ausleihtheke an die Anforderungen der Bildschirmarbeit<br />

ausgerichtet werden. Zum Beispiel sind tiefer gelegte Tröge<br />

zur Aufbewahrung der Buchkarten und Leserkartentaschen nicht mehr<br />

nötig, des öfteren stehen Aufbauten dem Monitor im Weg. Diese Probleme<br />

lassen sich häufig <strong>mit</strong> einer neuen Tischplatte lösen. Die Thekenhöhe<br />

sollte bei Bildschirmarbeitsplätzen nicht höher als 76 cm sein, die Tiefe<br />

sollte mindestens bei 80 cm liegen. Außerdem sollte darauf geachtet<br />

werden, dass der gesamte Arbeitsplatz den DIN-Normen (insbesondere<br />

DIN EN 29241-2 und DIN 5036-8) entspricht.<br />

1 - Vorteile und Voraussetzungen<br />

7


1.2.5 Weitere Voraussetzungen<br />

Eine <strong>EDV</strong>-Einführung kann in jeder Bücherei, unabhängig von Bestandsgröße<br />

bzw. Umsatz, sinnvoll sein. Grundvoraussetzung dabei ist, dass die<br />

Gemeinde und das Büchereiteam die Umstellung finanziell und personell<br />

unterstützen. Vielfach haben schon sehr kleine Büchereien <strong>mit</strong> bis<br />

zu 1.000 Medieneinheiten ihre Verwaltung auf <strong>EDV</strong> umgestellt. Es sollte<br />

im Vorfeld überlegt werden, in welcher Relation Aufwand und Nutzen<br />

stehen und wie wichtig das Projekt für die Bücherei ist. Auch der Image-<br />

Gewinn, der in vielen Büchereien, die <strong>EDV</strong> einsetzen, festzustellen ist,<br />

kann ein wichtiger Motor für die Umstellung sein.<br />

Sinnvoll ist die <strong>EDV</strong>-Einführung nur bei einem zeitgemäßen, das heißt<br />

aktuellen Bestand. Veraltete, eventuell seit vielen Jahren nicht mehr<br />

entliehene Medien in den Computer einzugeben, ist Zeitverschwendung.<br />

Daher sollten bei der Erfassung der Altbestände die einzelnen Titel sehr<br />

kritisch betrachtet werden und gegebenenfalls aus dem Bestand ausgeschieden<br />

werden. Bei der Durchsicht der Medienbestände ist die Büchereifachstelle<br />

gern behilflich.<br />

1 - Vorteile und Voraussetzungen<br />

8


2 Bibliothekssoftware<br />

Welche Anforderungen sind an die einzusetzende Software zu stellen?<br />

• Katalogisierung nach RAK-ÖB („Regeln für die alphabetische Katalogisierung“)<br />

und im MAB2-Format („Maschinelles Austauschformat für<br />

Bibliotheken“) einschließlich Verwaltung verschiedener Medienarten,<br />

z.B. Zeitschriften, Nicht-Buch-Medien unter Berücksichtigung der<br />

Spezifika für Katholische öffentliche Büchereien (SKB-E, Alterseinteilung,<br />

Farbkennzeichnung der Rückenschilder)<br />

• Fremddatenübernahme<br />

• Ausleihverwaltung einschließlich Vormerkungen, Verlängerungen,<br />

Mahnwesen und Gebührenverwaltung<br />

• Möglichkeit der Recherche nach allen inhaltlich relevanten Angaben<br />

zum Medium, auch im Benutzer-OPAC<br />

• Datensicherung und Datenschutz (Zugriffsvergabe über Passwörter)<br />

• Statistikauswertungen, z.B. Ausleih-, Bestands- und Medienstatistiken,<br />

DBS usw.<br />

• Listenfunktionen (Ausdruck verschiedener Listen nach vorgegebenen<br />

und selbst hinterlegten Kriterien)<br />

• Blockausleihe und Leihverkehrsverwaltung<br />

• Unterstützung der Erwerbung<br />

• Buchführung (gegebenenfalls auch Vereinsgabenverwaltung)<br />

• Schnittstellen zu anderen gängigen Bibliotheksprogrammen<br />

(MAB2-Format)<br />

• CD-ROM- und Onlinerecherche<br />

Gremien der Fachkonferenz des Borromäusvereins sichten regelmäßig<br />

den Softwaremarkt auf für Büchereien taugliche Software. Drei Produkte<br />

erfüllen zurzeit die spezifischen Anforderungen von Katholischen<br />

öffentlichen Büchereien: Bibliotheca 2000, BVS und EasyLib. Alle drei<br />

Produkte werden regelmäßig gepflegt bzw. es erscheinen regelmäßig<br />

Updates. Bei allen drei Produkten können Hilfen (Forum, Hotline u.ä.) in<br />

Anspruch genommen werden.<br />

Bibliotheca 2000 ist ein Produkt der Firma b.o.n.d. in Böhl-Iggelheim. Seit<br />

2000 bietet b.o.n.d. auch eine spezielle Programmierung seiner Software<br />

für Katholische öffentliche Büchereien und diözesane Fachstellen an. Der<br />

Borromäusverein hat einen Rahmenvertrag <strong>mit</strong> b.o.n.d. geschlossen, in<br />

dem spezielle Konditionen für Katholische öffentliche Büchereien vereinbart<br />

sind.<br />

BVS (BibliotheksVerwaltungsSystem) der Firma IBTC, Haigerloch-Owingen<br />

wurde in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Mitarbeiterinnen der KÖB Haigerloch-Owingen<br />

entwickelt. Überwiegend sind die Anwender von BVS im<br />

kirchlichen Büchereiwesen. Verschiedene (Erz-)Diözesen haben Rahmenverträge<br />

<strong>mit</strong> speziellen Konditionen für die Büchereien in ihrem Betreuungsbereich<br />

abgeschlossen.<br />

2 - Bibliothekssoftware<br />

9


Die Firma Fuchs Datentechnik, Ascheberg, bietet das Produkt EasyLib an.<br />

EasyLib wird in Katholischen öffentlichen Büchereien <strong>mit</strong> Schwerpunkt<br />

im <strong>Bistum</strong> Münster eingesetzt. Die Weiterentwicklung des Programms<br />

geschieht in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Fachstelle für Katholische öffentliche<br />

Büchereien Münster.<br />

Fragen zu Besonderheiten der jeweiligen Software, z.B. unter welchen<br />

Betriebssystemen die Software lauffähig ist, welche Voraussetzungen die<br />

Hardware erfüllen muss oder zur Funktionalität und Benutzeroberfläche<br />

und zur Preisgestaltung der einzelnen Produkte sollten an die zuständige<br />

Büchereifachstelle oder an den jeweiligen Hersteller gerichtet werden.<br />

2 - Bibliothekssoftware<br />

10


3 PLANUNG<br />

3.1 Informationsphase<br />

3.2 Finanzierung<br />

3.3 Kauf<br />

Bei der Planung von <strong>EDV</strong> sollte das Büchereiteam die Beratung der Fachstelle<br />

in Anspruch nehmen. Sie informiert z.B. über Zuschussmöglichkeiten,<br />

Hardwarevoraussetzungen und Schulungen. Sie kann Kontakte zu<br />

Büchereien herstellen, die bereits erfolgreich auf <strong>EDV</strong> umgestellt haben.<br />

Frühzeitig muss der Träger (z.B. die Kirchengemeinde, die Kommune) in<br />

die Planung einbezogen werden.<br />

Die Finanzierung der <strong>EDV</strong> sollte nicht zu Lasten des Medienetats gehen.<br />

Sollte der Träger nicht genügend Mittel zur Verfügung stellen, können<br />

auch andere Möglichkeiten der Finanzierung gesucht werden. Eventuell<br />

stellt das <strong>Bistum</strong> Mittel für die <strong>EDV</strong> zur Verfügung.<br />

Weiterhin bietet sich das Büchereisponsoring an. Sparkassen, Banken und<br />

Firmen sind teilweise gern zu finanzieller Unterstützung bereit, wenn die<br />

Bücherei z.B. im Gegenzug auf der Rückseite der neuen Benutzerausweise<br />

für den Sponsor wirbt.<br />

Im Einzelfall kann für die Startphase der Einsatz von gebrauchter Hardware<br />

ausreichen. Hier ist jedoch darauf zu achten, dass die eventuell<br />

schon auf einem geschenkten Computer installierte Software (z.B. Betriebssystem<br />

oder Textverarbeitung) einwandfrei lizenziert ist und die<br />

Lizenznummern <strong>mit</strong> übergeben werden. Allerdings ist insbesondere bei<br />

gebrauchter Hardware darauf zu achten, dass die Mindestanforderungen<br />

der Softwarehersteller an die Hardware (z.B. benötigter Platz auf der<br />

Festplatte, Arbeitsspeicher, Prozessor, Betriebssystem) erfüllt werden.<br />

Außerdem besteht noch die Möglichkeit, den großen Betrag für die Neuanschaffung<br />

von Hard- und Software auf zwei Abschnitte aufzuteilen.<br />

Während der Ersterfassung der Bestände werden z.B. die Komponenten<br />

für den Ausleihbetrieb noch nicht benötigt. Sie können später angeschafft<br />

werden.<br />

Die Hardware sollte das Team möglichst ortsnah bei einem zuverlässigen<br />

Anbieter erwerben. Dieses zahlt sich beim Service und bei den Garantieleistungen<br />

aus.<br />

3 - Planung<br />

11


4 Umstellung<br />

4.1 Vorbereitungen<br />

4.1.1 Bestandsprofil<br />

4.1.2 Bestandsdurchsicht<br />

4.1.3 Arbeits- und Zeitplan<br />

Die Umstellung der Bücherei auf <strong>EDV</strong> läuft in der Regel parallel zum normalen<br />

Büchereibetrieb als zusätzliche Aufgabe für das Team.<br />

Da<strong>mit</strong> diese Phase möglichst schnell und ohne große Schwierigkeiten<br />

abläuft, zahlen sich frühzeitige Vorplanungen aus.<br />

Wichtig ist, dass das ganze Team an den Vorplanungen beteiligt ist. Erstens<br />

fühlt sich dann jede Mitarbeiterin eingebunden und zweitens lassen<br />

sich Arbeitsgänge auf mehrere Schultern verteilen, so dass sich niemand<br />

überfordert fühlt.<br />

Es bietet sich an, vor der Erfassung der Medien das Bestandsprofil zu<br />

überdenken. Hierbei sollte die Bücherei den Rat der Fachstelle einholen.<br />

Im Hinblick auf Konzept und Zielgruppen der Bücherei kann es sinnvoll<br />

sein, ganze Bestandsgruppen auszusondern.<br />

Das Büchereiteam überarbeitet bei dieser Gelegenheit den Sachbuchbestand<br />

auf die aktuelle Version der SKB bzw. SKB-E (Umsystematisierung).<br />

Um die Einheitlichkeit der Bestandsaufstellung zu gewährleisten, sollte<br />

im Zuge der Medienerfassung die 1999 geänderte Alterseinteilung der<br />

Kinder- und Jugendliteratur (KE, K, J) angepasst werden.<br />

Die häufig noch anzutreffenden Stoffkreise werden nicht mehr verwendet.<br />

Zur inhaltlichen Erschließung und Aufstellung der Medien können Interessenkreise<br />

eingesetzt werden.<br />

Nähere Informationen zu diesem Bereich werden im Kapitel 1 und im<br />

Anhang A der „Anleitung zur <strong>Büchereiverwaltung</strong>“ gegeben.<br />

Vor der Medieneingabe sondert das Team rigoros veraltete oder zerlesene<br />

Medien aus, evtl. in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Büchereifachstelle.<br />

Dieser zeitaufwändige Arbeitsgang zahlt sich hinterher aus, wenn wirklich<br />

nur der brauchbare und aktuelle Bestand eingegeben werden muss.<br />

Es empfiehlt sich, im Team einen Arbeitsplan zu erstellen, in dem alle anfallenden<br />

Arbeiten in der Umstellungsphase aufgelistet und bestimmten<br />

Mitarbeiterinnen zugeordnet werden.<br />

Dabei sollten Neigungen, Kompetenzen und Zeitkapazitäten der Mitarbeiterinnen<br />

Berücksichtigung finden.<br />

Schnell merkt man hierbei, ob für bestimmte Arbeiten zusätzliche Mitarbeiterinnen<br />

notwendig sind oder ob alles vom Team bewältigt werden<br />

kann. Durch das neue interessante Arbeitsfeld lassen sich in vielen Fällen<br />

auch neue Mitarbeiterinnen gewinnen.<br />

Oft finden sich auch Studenten, Schüler oder Praktikanten für die <strong>EDV</strong>-<br />

Umstellung.<br />

4 - Umstellung<br />

12


4.1.4 Schulung und<br />

Anwendertreffen<br />

Mögliche <strong>mit</strong> der Umstellung verbundene Arbeitsgänge:<br />

• Arbeitsabläufe im Hinblick auf <strong>EDV</strong>-Einsatz überprüfen<br />

(Bestellung u.ä.)<br />

• Schulung der Mitarbeiterinnen<br />

• Parameter festlegen (Ausleihfristen, Gebühren, ...)<br />

• Erfassung der Mediendaten (Barcodevergabe, ggf. Umsystematisierung,<br />

Interessenkreisvergabe, Abschlusskontrolle, Datensicherung)<br />

Vorbereitungen für den Ausleihbetrieb:<br />

• Infobrief an Leserinnen <strong>mit</strong> Hinweis auf anstehende Veränderungen<br />

herausgeben<br />

• Einwilligung der Leserinnen einholen (Speicherung von<br />

personenbezogenen Daten)<br />

• Ergänzung der Benutzungsordnung (Speicherung und Verwendung<br />

von personenbezogenen Daten)<br />

• Leserdatenerfassung<br />

• Benutzerausweise erstellen<br />

• Ausleihschulung und Übungsphase<br />

Erfahrungen zeigen, dass die Bearbeitungszeit je Medium ca. 10-12 Minuten<br />

in Anspruch nimmt.<br />

In der Regel dauert die Umstellung der Bibliotheksverwaltung auf <strong>EDV</strong><br />

etwa ein Jahr oder länger. Das Büchereiteam sollte sich auf keinen Fall<br />

durch einen zu eng gefassten Zeitrahmen selbst unter Druck setzen.<br />

Diese beiden Erfahrungswerte können durch folgende Faktoren noch deutlich<br />

verändert werden:<br />

• Vollständigkeit und Korrektheit der Titelaufnahmen<br />

• effizienter Einsatz der Mitarbeiterinnen (Einsatzplan)<br />

• Anwenderfreundlichkeit der Software<br />

• Änderungen bzw. Umstellungen, die <strong>mit</strong> der Einführung der <strong>EDV</strong><br />

einhergehen sollen (Umsystematisierung, Interessenkreisvergabe)<br />

• Übernahmemöglichkeit und Qualität fremder Katalogdaten<br />

Bei der Schulung der Mitarbeiterinnen sollte auf keinen Fall gespart werden.<br />

Es empfiehlt sich, die Schulung im Baukastensystem vorzunehmen.<br />

Zu Beginn sollte der Systemadministrator geschult werden. Er/sie kann<br />

danach idealerweise das erworbene Wissen in das Team tragen.<br />

Vor der Erfassung der Medien werden gezielt nur die Mitarbeiterinnen in<br />

der Katalogisierung geschult, die nachher auch die Daten eingeben. Diese<br />

Tätigkeit setzt grundlegende Kenntnisse in Titelaufnahme und Systematisierung<br />

voraus, wie sie aus der „Anleitung zur <strong>Büchereiverwaltung</strong>“<br />

entnommen oder im Rahmen eines BASIS 12-Kurses erworben werden<br />

können.<br />

4 - Umstellung<br />

13


4.1.5 Software-Parameter<br />

4.1.5.1 Ausleihe<br />

In einem zweiten Schritt sollte dann die eigentliche Ausleihschulung<br />

erfolgen. Zeitlich sinnvoll ist diese Schulung, wenn die Bücherei kurz vor<br />

der Umstellung auf den elektronischen Ausleihbetrieb steht.<br />

In einem dritten Schritt erfolgt dann die Schulung für die Erstellung der<br />

Statistik.<br />

Zwei bis drei Mitarbeiterinnen sollten Kenntnisse in allen Bereichen der<br />

Software erwerben. Diese Mitarbeiterinnen übernehmen gemeinsam die<br />

Administratorenaufgaben. Zusätzlich können diese „Profis“ neu hinzu-<br />

kommende Mitarbeiterinnen in die Grundfunktionen des Programms<br />

einweisen.<br />

Anwendertreffen sind eine praktische und günstige Möglichkeit, Erfahrungen<br />

<strong>mit</strong> anderen Büchereien auszutauschen, Praxistipps zu bekommen<br />

und Verbesserungsvorschläge an den Softwarehersteller weiter zu<br />

geben.<br />

Meistens bieten die diözesanen Fachstellen Anwendertreffen in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> dem Hersteller an.<br />

Sofort nach der Installation des Programms müssen bestimmte Einstellungen<br />

im System (Parameter) vorgenommen werden. Da diese Parameter<br />

für den reibungslosen Ablauf des Programms Grundvoraussetzung<br />

sind, sollte nur eine im Büchereialltag erfahrene Mitarbeiterin die Einstellungen<br />

vornehmen. Diese Einstellungen müssen <strong>mit</strong> den tatsächlichen<br />

Abläufen in der Bücherei übereinstimmen.<br />

Diese Einstellungen werden vom Büchereiteam einmalig festgelegt und<br />

müssen im Regelfall danach nur noch selten verändert werden.<br />

Mit der Festlegung der Ausleihparameter sollten folgende Fragen beantwortet<br />

werden:<br />

• Welche Leihfristen gelten für die einzelnen Mediengruppen, z.B. für<br />

Bücher, Kassetten und Videos?<br />

• Wie häufig kann die Leihfrist eines Titels verlängert werden?<br />

• Wie lange werden vorbestellte Medien zurückgelegt? Können die<br />

Leihfristen für bereits vorbestellte Medien verlängert werden? Wie<br />

wird die Leserin über eine bereitliegende Vorbestellung informiert?<br />

• Wann werden Mahnläufe durchgeführt und welche Mahnfristen und<br />

-gebühren werden festgelegt?<br />

• An welchen Tagen hat die Bücherei geschlossen? Zum Jahresende<br />

müssen die Schließungstage des nächsten Jahres eingetragen werden.<br />

• Welche Belege und Briefe werden ausgedruckt? Sind hierfür<br />

Anpassungen in den Vorlagedateien nötig?<br />

• Soll die Zugangsnummer automatisch vergeben werden?<br />

• Nach welchem Schema sind die Medien- und Leserbarcodes aufgebaut?<br />

Welche Nummernkreise werden hierfür verwendet? Die Nummernkreise<br />

müssen vorab <strong>mit</strong> der Fachstelle abgestimmt werden.<br />

Dieses ist für einen späteren Datenaustausch äußerst wichtig<br />

4 - Umstellung<br />

14


4.1.5.2 Benutzergruppen<br />

4.1.5.3 Mediengruppen<br />

4.1.5.4 Systematik<br />

4.1.5.5 Interessenkreise<br />

4.1.5.6 Fremddatenübernahme<br />

4.2 Erfassen der Medien<br />

Für den Ausleihbetrieb, aber auch für statistische Auswertungen, empfiehlt<br />

es sich, unterschiedliche Benutzergruppen festzulegen, z.B.<br />

• Institutionen (Kindergarten, Schulen,...)<br />

• Bücherei<strong>mit</strong>arbeiterinnen<br />

Für die Statistikauswertung, aber auch für den Bestandsaufbau, ist die<br />

Unterteilung des Bestands in Mediengruppen wichtig. Das ganze Team<br />

sollte überlegen, ob es nur eine Grobeinteilung (z.B. Bücher, Tonträger,<br />

AV-Medien) oder eine Feingliederung (Literaturkassetten, Kinderkassetten,<br />

Bilderbücher, Comics, ...) vornimmt. Je detaillierter die Gliederung<br />

der Mediengruppen vorgenommen wird, desto aussagekräftiger werden<br />

die statistischen Auswertungen. Insbesondere Bestandsaufbau und<br />

-abbau werden dadurch erheblich erleichtert. Aus diesen Gründen ist die<br />

Feingliederung auch schon für kleine Bestände zu bevorzugen.<br />

Katholische öffentliche Büchereien wählen als Systematik die SKB-E aus.<br />

Hat das Team die Verwendung von Interessenkreisen beschlossen, werden<br />

diese als Register im System hinterlegt.<br />

Wird die Entscheidung getroffen, Fremddaten zu übernehmen, muss<br />

dem Programm z.B. <strong>mit</strong>geteilt werden, auf welche Datenpools in welcher<br />

Reihenfolge zugegriffen wird und welche Daten übernommen bzw. nicht<br />

übernommen werden sollen.<br />

Die eigentliche Arbeit ist das Erfassen des vorhandenen Bestands, die<br />

sog. Retro-Katalogisierung. Erfahrungen haben gezeigt, dass es am besten<br />

ist, die Daten direkt vom vorliegenden Medium zu erfassen, d.h. per<br />

Autopsie. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass nur die Titel erfasst werden,<br />

die auch wirklich vorhanden sind.<br />

Wird bei der Eingabe der Medien eine Änderung der Zugangsnummer<br />

erforderlich, muss die Nummer auch im bzw. am entsprechenden Medium<br />

korrigiert werden.<br />

Die Erfassung der Medien erfolgt in einer Maske (Formular), welche <strong>mit</strong><br />

den notwendigen Angaben ausgefüllt wird. Hierbei liegen die „Regeln<br />

für die Alphabetische Katalogisierung (RAK-ÖB)“ zugrunde (siehe auch<br />

Anleitung zur <strong>Büchereiverwaltung</strong>, Anhang B).<br />

Hat sich das Team dazu entschlossen, Interessenkreise zu vergeben, werden<br />

diese nun hier erfasst und der Interessenkreisaufkleber wird sofort<br />

auf den Buchrücken geklebt. Ebenso erfolgt zu diesem Zeitpunkt ggf. die<br />

4 - Umstellung<br />

15


Umsystematisierung und die neue Einteilung der Altersgruppen.<br />

Erfahrungen haben gezeigt, dass die Bestandsgruppen in folgender Reihenfolge<br />

erfasst werden sollten:<br />

1. Schöne Literatur<br />

2. Kinder- und Jugendbücher<br />

3. Bilderbücher<br />

4. Sachliteratur<br />

5. Nicht-Buch-Medien<br />

Bei der Fremddatenübernahme wird <strong>mit</strong>tels ISBN oder Verfasser/Sachtitel<br />

im Datenpool nach dem vorliegenden Titel recherchiert. Sollte kein<br />

Datensatz vorliegen, müssen die Mediendaten selbst erfasst werden.<br />

Bei vorhandenen Datensätzen wird die qualitativ beste Titelaufnahme<br />

ausgewählt, geprüft und ergänzt (z.B. Notation, Interessenkreis). In<br />

jedem Fall werden noch die Lokaldaten der Bücherei (z.B. Zugangsnummer,<br />

Barcodenummer) hinzugefügt.<br />

Manuelle Datenerfassung und Fremddatenübernahme schließen sich gegenseitig<br />

nicht aus, sie erfolgen in der Regel immer parallel.<br />

Die Barcodevergabe erfolgt während der Medienerfassung. Dieses hat<br />

den Vorteil, dass alle bereits erfassten Medien eindeutig gekennzeichnet<br />

sind und auf einen Blick festgestellt werden kann, ob ein Medium noch<br />

bearbeitet werden muss.<br />

Das Barcode-Etikett wird außen am Medium aufgeklebt und ggf. <strong>mit</strong><br />

weichmacherfreier Folie gegen langfristiges Verwischen gesichert.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass das Barcode-Etikett bei allen Medien an<br />

der gleichen Stelle angebracht wird, um später im Ausleihbetrieb zeitaufwändiges<br />

Suchen zu vermeiden.<br />

Die Endkontrolle sollte nach Abschluss der Titelaufnahme vorgenommen<br />

werden. Dieses kann die Bearbeiterin selbst oder eine qualifizierte Mitarbeiterin<br />

übernehmen.<br />

Wichtig ist die regelmäßige und vollständige Sicherung der Daten (vgl.<br />

Kapitel 9).<br />

4 - Umstellung<br />

16


Ablauf der<br />

Medienerfassung<br />

Abb.: 4.1<br />

Fremddatenübernahme<br />

Prüfung, Korrektur und<br />

Ergänzung der Daten<br />

Erfassung von Nicht-Buch-Medien:<br />

Autopsie<br />

Barcode vergeben<br />

Endkontrolle<br />

Datensicherung<br />

In der Regel sieht die Software keine eigene Zählung für die Zugangsnummern<br />

bei unterschiedlichen Medienarten vor.<br />

Bei der <strong>EDV</strong>-gestützten Titelaufnahme ist die Katalogisierungsmaske<br />

nach den in der „Anleitung zur <strong>Büchereiverwaltung</strong>“ beschriebenen<br />

Kriterien RAK-gerecht auszufüllen oder der Datensatz zu importieren.<br />

Da<strong>mit</strong> das Programm das Medium z.B. als Kassette identifi zieren kann<br />

(wichtig z.B. für die Statistik oder auch die Ausleihfristen), muss im entsprechenden<br />

Feld die Medienart vermerkt werden.<br />

Gesetzlich verbindliche Altersempfehlungen, z.B. FSK-Vermerk für<br />

Videos, DVDs und USK für CD-ROMs, werden im entsprechenden Feld<br />

eingetragen (wichtig für Alterssperren).<br />

Laufende Zeitschriftenabonnements bekommen nur jeweils eine Zugangsnummer.<br />

Bei neuen Heften wird die Nummer der Ausgabe als<br />

Zusatz zur Zugangsnummer vermerkt (z.B. „2002/12/03“ für die März-<br />

Ausgabe einer monatlich erscheinenden Zeitschrift). Für jedes Abonnement<br />

wird in jedem Kalenderjahr eine neue Zugangsnummer vergeben.<br />

17<br />

manuelle Erfassung<br />

Recherche im Datenpool<br />

Felder ausfüllen<br />

4 - Umstellung


4.3 Erfassen der Leserdaten<br />

Beispiele für die Gestaltung<br />

der Vorder- und Rückseite des<br />

Benutzerausweises<br />

Abb.: 4.2-4.5<br />

Separat zu interessanten Themen angeschaffte Einzelhefte (z.B. „Geo<br />

spezial“) werden wie ein Buch behandelt und erhalten eine fortlaufende<br />

Zugangsnummer.<br />

Zeitschriftenhefte, die ausgeliehen werden können, erhalten eine Barcodenummer.<br />

Mit der Erfassung der Leserdaten kann begonnen werden, wenn etwa<br />

zwei Drittel des Bestands erfasst sind. Auch hier gilt: nur die aktiven Leserinnen<br />

erfassen!<br />

Vorbereitend werden die Leserinnen über die anstehenden Neuerungen<br />

informiert (vgl. Anhang A). Per Unterschrift erkennt die Leserin die neue<br />

Benutzungsordnung an und gibt gleichzeitig die Einverständniserklärung<br />

zur Datenerfassung und Speicherung von personenbezogenen Daten<br />

(vgl. „Anleitung zur <strong>Büchereiverwaltung</strong>“, S. 156). Soll die Ausleihhistorie<br />

(Speicherung von früheren Ausleihen der Leserin) gespeichert werden,<br />

muss ebenfalls zuvor das schriftliche Einverständnis der Leserin eingeholt<br />

werden.<br />

Empfehlenswert sind Benutzerausweise <strong>mit</strong> Barcodes im Scheckkartenformat.<br />

Häufi g fi nden sich auch Sponsoren wie Sparkassen oder Firmen<br />

vor Ort, welche die Kosten für die scheckkartenähnlichen Benutzerausweise<br />

übernehmen und dafür die Rückseite gestalten können.<br />

4 - Umstellung<br />

18


5 Benutzung<br />

5.1 Ausleihe<br />

5.2 Rückgabe<br />

Alle <strong>mit</strong> der Benutzung zusammen hängenden Arbeitsschritte wie Ausleihe,<br />

Rückgabe, Verlängerung usw. können über die Bibliothekssoftware<br />

zeitsparend und fehlerfrei abgewickelt werden.<br />

Bei einer Anmeldung wird zunächst ein Leserdatensatz <strong>mit</strong> den persönlichen<br />

Daten angelegt (vgl. Kapitel 4.3). Mit ihrer Unterschrift erkennt<br />

die Leserin (bzw. die Erziehungsberechtigte) die Benutzungsordnung der<br />

Bücherei an. Anschließend wird der Benutzerausweis ausgehändigt.<br />

Für die Ausleihe von Medien wird zunächst das Benutzerkonto der Leserin<br />

aufgerufen. Dies geschieht entweder durch das Einlesen der Barcode-<br />

Nummer auf dem Benutzerausweis oder durch das manuelle Suchen von<br />

Lesernummer oder Namen der Leserin. Im Benutzerkonto sind alle derzeit<br />

von der Leserin ausgeliehenen und vorbestellten Medien aufgeführt.<br />

Nur bei einem geöffneten Benutzerkonto können Medien verbucht<br />

werden. Auch dies geschieht am sinnvollsten über das Einlesen des aufgeklebten<br />

Medien-Barcodes. Werden keine Barcodes eingesetzt, ist die<br />

Ausleihe über die Eingabe der Zugangsnummer möglich.<br />

Bei der Verbuchung des Mediums wird vom Programm das Rückgabedatum<br />

automatisch er<strong>mit</strong>telt. Die Ausleihfristen können je nach Medienart<br />

unterschiedlich festgelegt werden (vgl. Kapitel 4.1.5).<br />

Nach Beendigung des gesamten Ausleihvorgangs wird über den Quittungsdrucker<br />

ein Beleg ausgegeben, dem alle entliehenen Medien <strong>mit</strong><br />

den Rückgabedaten zu entnehmen sind. Ist kein Quittungsdrucker vorhanden,<br />

können die Daten auch wie bisher auf dem Fristzettel eingetragen<br />

bzw. aufgestempelt werden.<br />

Möchte ein Kind ein Medium entleihen, das nicht für sein Alter frei gegeben<br />

ist, erscheint bei der Verbuchung ein Warnhinweis bzw. ein Sperrvermerk.<br />

Das Medium darf in diesem Fall nicht ausgeliehen werden.<br />

Bei der Verbuchung der Spiele erscheinen Hinweise auf dem Bildschirm,<br />

die zur Überprüfung der Vollständigkeit auffordern. Ähnliche Hinweise<br />

kann man auch für Beilagen (z.B. Bastelbögen) und für Medienpakete<br />

(z.B. Sprachlehrbücher <strong>mit</strong> Kassette) festlegen.<br />

Auch die Rückgabe erfolgt über das Einlesen der Barcodes bzw. über die<br />

Eingabe der Zugangsnummern. Hierfür ist es jedoch nicht notwendig,<br />

dass die Leserin ihren Ausweis vorlegt.<br />

Evtl. entstandene Versäumnisgebühren werden vom Programm aufsummiert<br />

und können zum Abschluss des Rückgabevorgangs von der Leserin<br />

eingefordert werden.<br />

5 - Benutzung<br />

19


5.3 Verlängerung<br />

5.4 Vormerkung<br />

5.5 Mahnung<br />

5.6 Ausleihbeschränkungen<br />

Im Benutzerkonto können die Leihfristen für Medien verlängert werden.<br />

Dies ist nur dann möglich, wenn das Medium nicht für eine andere Leserin<br />

vorgemerkt wurde. Es liegt an der Bücherei, ob sie Verlängerungen<br />

auch telefonisch entgegennimmt oder die Leser sogar <strong>mit</strong>tels Internet-<br />

OPAC selbstständig von zu Hause aus Verlängerungen vornehmen können.<br />

Im Datensatz des ausgeliehenen Mediums wird über die Lesernummer<br />

der Vormerkwunsch gespeichert. Wird ein vorgemerkter Titel zurück<br />

gebucht, erscheint der Hinweis „Vorgemerkt für ...“ auf dem Bildschirm.<br />

Verfügt die Bücherei über einen Quittungsdrucker, so kann die Vormerkung<br />

ausgedruckt und dem Medium beigelegt werden. Dieser Titel wird<br />

daraufhin nicht in den Bestand zurück sortiert, sondern statt dessen im<br />

Vormerkregal für die Leserin bereit gestellt. Ist es von der Leserin gewünscht,<br />

erfolgt eine schriftliche oder telefonische Benachrichtigung.<br />

Regelmäßig sollte der programminterne Mahnlauf durchgeführt werden.<br />

Hierbei prüft die Software, bei welchen Medien die Ausleihfristen überschritten<br />

wurden und ob Mahnungen fällig sind. Diese können dann aus<br />

dem Programm heraus ausgedruckt und die Leserinnen benachrichtigt<br />

werden.<br />

Die Bücherei legt im Vorhinein die Berechnungsgrundlagen fest, welche<br />

die Software zur Er<strong>mit</strong>tlung der Mahn- und Bearbeitungsgebühren benötigt.<br />

Bei der Berechnung der Mahngebühren müssen außerdem Schließungstage,<br />

Feiertage, Ferien usw. berücksichtigt werden.<br />

Das Ausleihmodul bietet auch die Möglichkeit, bestimmte Leserinnen<br />

(vorübergehend) zu sperren. Dies empfiehlt sich z.B., wenn eine Leserin<br />

die Ausleihfristen drastisch überschritten hat, Medien häufig „verliert“<br />

oder Gebühren nicht bezahlt. Möchte eine gesperrte Leserin weitere<br />

Medien ausleihen, erscheint bei der Verbuchung ein Warnhinweis bzw.<br />

ein Sperrvermerk. Das Medium kann in diesem Fall nur verbucht werden,<br />

wenn die Mitarbeiterin die Sperre aufhebt.<br />

Ebenso ist es möglich, einzelne Medien von der Ausleihe auszuschließen<br />

bzw. für diese Medien eine gesonderte Leihfrist einzurichten.<br />

5 - Benutzung<br />

20


6 OPAC<br />

Der OPAC („Online Public Access Catalogue“ = öffentlicher Benutzerkatalog)<br />

ist ein separater, in der Bücherei stehender Computer, <strong>mit</strong> dessen Hilfe<br />

die Leserinnen unter anderem selbstständig im Bestand der Bücherei<br />

recherchieren können. Er ersetzt so<strong>mit</strong> die Anlage der Katalogschränke.<br />

Wichtig ist, dass die Bedienung des OPAC benutzerfreundlich und selbsterklärend<br />

ist. Es empfiehlt sich, bei der Einführung des OPACs oder bei<br />

der Anmeldung von neuen Benutzerinnen Schulungen anzubieten. Darüber<br />

hinaus ist eine kurze Bedienungsanleitung neben dem PC eine gute<br />

Hilfe.<br />

Je nach Voreinstellung bietet der OPAC folgende Möglichkeiten:<br />

Differenzierte Recherche<br />

Als Minimum sollte die Möglichkeit einer „Einfachen Suche“ (Standardsuche)<br />

geboten werden. In der Regel sieht diese Eingabemaske nur die<br />

Suche nach Autor/Titel oder Stichwort vor.<br />

Zusätzlich sollte die Möglichkeit einer „Erweiterten Suche“ (Expertensuche)<br />

bestehen. Mittels Boolescher Operatoren (UND, ODER, NICHT)<br />

lassen sich Suchanfragen verknüpfen und die Treffermenge reduzieren.<br />

Für häufig wiederkehrende Suchfragen kann das Büchereiteam Suchanfragen<br />

voreinstellen, z.B. welche Titel hat die Bücherei im laufenden Jahr<br />

neu erworben, welche Bilderbücher zum Thema „Tod und Trauer“ gibt es<br />

in der Bücherei?<br />

Auskunft über Benutzerkonto<br />

Das Benutzerkonto gibt Auskunft über alle entliehenen und vorbestellten<br />

Medien sowie das Gebührenkonto der Leserin. Das Konto ist<br />

passwortgeschützt und wird von der Leserin <strong>mit</strong>tels ihrer Lesernummer<br />

aufgerufen.<br />

Vormerkung<br />

Über den OPAC haben die Leserinnen je nach Vorgabe der Bücherei die<br />

Möglichkeit, ausgeliehene Medien selbstständig vorzumerken. Hierfür ist<br />

wieder die Eingabe des Passwortes notwendig. Büchereien, die für eine<br />

Vormerkung eine Gebühr verlangen, müssen die Vormerkfunktion über<br />

den OPAC entweder unterbinden oder das System so konfigurieren, dass<br />

die Gebühr automatisch auf das Benutzerkonto gebucht wird.<br />

Nachrichtenüber<strong>mit</strong>tlung<br />

Häufig bietet der OPAC der Leserin die Möglichkeit, Nachrichten (anonym)<br />

an die Bücherei zu über<strong>mit</strong>teln. Dies können Titelwünsche, aber<br />

auch Kritik und Anregungen an das Büchereiteam sein. Da solche Mitteilungsformen<br />

oft missbraucht werden, sollte die Einrichtung dieses Services<br />

gut überlegt werden.<br />

6 - OPAC<br />

21


Internetzugang<br />

Oft ist der Zugang zum OPAC auch gleichzeitig der Zugang zum Internet.<br />

Bibliotheksprogramme verbuchen die Benutzungsgebühren direkt<br />

auf das Benutzerkonto, so dass die Bücherei sekundengenau abrechnen<br />

und darüber hinaus kontrollieren kann, wer zuletzt im Internet welche<br />

Seiten besucht hat.<br />

Da hier die Datenschutzbestimmungen berührt werden, muss zuvor das<br />

schriftliche Einverständnis der Benutzerin eingeholt werden.<br />

Druckmöglichkeiten<br />

Ist an den OPAC-Platz ein Drucker angeschlossen, können verschiedene<br />

Listen (Benutzerkonto, Vorbestellliste, Suchergebnisse usw.) ausgedruckt<br />

werden.<br />

6 - OPAC<br />

22


7 Erwerbung<br />

Mit Hilfe der <strong>EDV</strong> kann das Büchereiteam die Bestellung und Erwerbung<br />

von sämtlichen Medien abwickeln. Der Einsatz von <strong>EDV</strong> bietet<br />

den Vorteil, dass viele Daten nur einmal erfasst werden müssen, in den<br />

unterschiedlichsten Programmteilen verwendet werden können und<br />

un<strong>mit</strong>telbar verfügbar sind. Die bestellten Medien können sofort bei der<br />

Recherche <strong>mit</strong> der jeweiligen Status-Kennung, z.B. „bestellt“ oder „geliefert“<br />

angezeigt werden. Die Anzeige ist verfügbar für die Bücherei<strong>mit</strong>arbeiterinnen<br />

und gegebenenfalls für die Benutzerinnen.<br />

Ein Erwerbungsprogramm bietet eine Dublettenkontrolle an, so dass die<br />

Bearbeiterin darauf hingewiesen wird, wenn ein Titel bereits vorhanden<br />

oder bestellt ist. Soll der Titel bestellt werden, legt die Bearbeiterin einen<br />

Datensatz an. Die für die Erwerbung notwendigen Daten des Titels, z.B.<br />

Verfasser, Titel, Verlag, ISBN, Preis werden manuell eingegeben oder aus<br />

einem Fremddatenpool übernommen. Wird das Medium geliefert, werden<br />

die fehlenden Angaben ergänzt. Das Bibliotheksprogramm bietet<br />

das Führen einer Lieferantendatei an. Standardtexte für Bestellungen,<br />

Mahnungen, Stornierungen sind bereits hinterlegt, können aber von<br />

der Bücherei geändert werden. Die Bücherei hat jederzeit den Überblick<br />

über die bestellten Medien und ihren Status, z.B. „bestellt“, „eingegangen“,<br />

„storniert“, „gemahnt“. Die Bestellungen können entweder per<br />

Brief, Fax oder E-Mail an den Lieferanten gesandt werden.<br />

Der Büchereietat kann über das Programm ebenfalls verwaltet werden.<br />

Jederzeit kann abgerufen werden, welche Mittel ausgegeben wurden,<br />

welche bereits gebunden sind bzw. welche Mittel noch frei sind.<br />

Auch im Bereich der Erwerbung sind die unterschiedlichsten Statistikauswertungen<br />

möglich, z.B. Durchschnittspreise, Erwerbungen nach Medienart,<br />

nach Systematikgruppen.<br />

Mit Hilfe der <strong>EDV</strong> können z.T. auch die Vereinsgaben verwaltet werden.<br />

7 - Erwerbung<br />

23


8 Statistik<br />

Das Erstellen von Statistiken ist <strong>mit</strong> dem Computer kein Problem. Eine<br />

Bibliothekssoftware bietet zumindest alle Auswertungen an, die bisher<br />

<strong>mit</strong> konventionellen Mitteln erstellt wurden. Das sind u.a. Ausleihstatistik,<br />

Bestandsstatistik und Benutzerstatistik. Die standardisierten Statistikformulare<br />

der „Deutschen Bibliotheksstatistik“ (DBS) werden in der<br />

Regel von der Bibliothekssoftware erstellt.<br />

Von Büchereien häufig benötigte Statistiken werden als eigene Auswahl<br />

im Programm angeboten, z.B. eine Liste <strong>mit</strong> den ausleihstärksten Titeln<br />

eines Jahres. Ebenfalls möglich sind spezielle Statistikauswertungen,<br />

die an die Bedürfnisse der Bücherei angepasst sind (vgl. Kap. 4.1.5). Die<br />

Statistiken werden laufend vom Programm geführt und können jederzeit<br />

- auch für ausgewählte Zeiträume - er<strong>mit</strong>telt und ausgedruckt werden.<br />

Auch grafische Darstellungen der Statistikauswertungen oder die Übertragung<br />

der Daten in andere Software (z. B. Word, Excel) zur Weiterverarbeitung<br />

sind möglich.<br />

Die Statistikauswertung per Computer erfordert einige Änderungen in<br />

den Arbeitsabläufen der Bücherei. Die meisten Bibliotheksprogramme<br />

fordern nach jedem Ausleihtag einen sogenannten Tageslauf. In diesem<br />

Programmteil werden die während der Ausleihe angefallenen Änderungen<br />

<strong>mit</strong>einander verknüpft und die Statistiken werden aktualisiert.<br />

Am Jahresende sind verschiedene Arbeiten zwingend notwendig. Da<br />

einige Statistiken (z.B. aktive Leser) nur auf das aktuelle Jahr bezogen<br />

möglich sind, sollten diese Tätigkeiten zwischen dem letzten Ausleihtag<br />

eines Jahres und dem 31.12. des gleichen Jahres durchgeführt werden.<br />

8 - Statistik<br />

24


9 Datensicherung und Datenschutz<br />

Die Katalogisate, die Leser- und die Ausleihdaten sind für die Bücherei<br />

von unersetzlichem Wert. Für die Eingabe der Medien hat das Büchereiteam<br />

viele Hundert Stunden Arbeitszeit verwendet. Der Katalog ist<br />

das Inventarverzeichnis der Bücherei. Zusammen <strong>mit</strong> der Ausleihdatei<br />

ermöglicht er jederzeit den aktuellen Überblick über die in der Bücherei<br />

vorhandenen Titel.<br />

Daten können bei vielerlei Anlässen verloren gehen oder beschädigt<br />

werden, z.B. durch Stromausfall, fehlerhaftes Einspielen von Software,<br />

Fehler beim Updaten des Bibliotheksprogramms, Fehler beim Kopieren<br />

der Daten auf einen neuen PC, Schaden an der Hardware, Diebstahl der<br />

Ausstattung, Computer-Viren und anderes.<br />

Deshalb ist es unerlässlich, die Bücherei vor Verlust oder Beschädigung<br />

von Daten durch verschiedene Maßnahmen zu schützen.<br />

Passwort-Schutz<br />

Ein Passwort ist ein Kennwort, das den Zugang zu Informationen ermöglicht<br />

bzw. für Unbefugte verhindert. Jedes Mitglied des Büchereiteams<br />

erhält ein eigenes Passwort für den Zugriff auf die Dateien. Das Passwort<br />

ermöglicht nur den Zugang zu den Daten und Funktionen, die die Mitarbeiterin<br />

für ihr Aufgabengebiet benötigt, z.B. Katalogisierung, Leserdaten<br />

ändern, Systemeinstellungen ändern. Jedes Passwort sollte sicher<br />

aufbewahrt werden. Leicht zu erratende Passwörter, z.B. Vornamen von<br />

Verwandten, Geburtsdaten, sollten nicht gewählt werden. Regelmäßig,<br />

z.B. halbjährlich, sollte das Passwort geändert werden.<br />

Systemschutz<br />

Insbesondere beim Einsatz des OPACs sollte darauf geachtet werden,<br />

dass das System gegen Manipulationen und Beschädigungen geschützt<br />

wird. Eine Möglichkeit ist eine Schutzsoftware, die das System bei jedem<br />

Neustart <strong>mit</strong> dem vom Team voreingestellten Stand startet.<br />

Datensicherung<br />

Eine Bibliotheks-Software bietet in der Regel ein eigenes Programm-Modul<br />

zur Datensicherung an. Regelmäßig werden die Programm-Benutzerinnen<br />

daran erinnert, eine Datensicherung durchzuführen. Detaillierte<br />

Arbeitshinweise führen durch das Programm.<br />

Empfehlenswert ist es, mehrere Sicherungsstände auf externen Datenträgern<br />

(Diskette, CD-ROM, Memory-Stick oder Streamer) aufzubewahren.<br />

Sollte einmal ein Datenträger beschädigt sein, so gibt es immer noch<br />

die anderen. Spätestens nach einem Jahr, je nach Gebrauch auch früher,<br />

sollten die Datenträger durch neue ersetzt werden.<br />

9 - Datensicherung und Datenschutz<br />

25


Sichern muss das Team jedes Mal, wenn Daten geändert wurden, z.B.<br />

nach jedem Ausleihtag oder nach dem Eingeben von Katalogisaten.<br />

Die Datenträger werden getrennt von den Bücherei-PCs sicher verwahrt.<br />

Bei gemeinsamer Aufbewahrung wären z.B. im Falle eines Einbruchs<br />

sowohl die Original-Daten auf den PCs als auch die Sicherungskopien<br />

unwiederbringlich verloren.<br />

Für die Restaurierung von Daten stellt eine Bibliothekssoftware ebenfalls<br />

ein eigenes Programm-Modul zur Verfügung. Sollten Daten verloren<br />

gegangen oder beschädigt worden sein, so können die Daten von<br />

einer der Sicherungskopien wieder zurückgespielt werden. Allerdings:<br />

Daten, die zwischen der letzten Datensicherung und der Datenrestauration<br />

neu eingegeben oder geändert wurden, bleiben endgültig verloren.<br />

Virenschutz<br />

Computer-Viren sind weit verbreitete Programme, die sich verselbstständigen<br />

und je nach „Bösartigkeit“ mehr oder weniger großen Schaden<br />

auf dem PC anrichten. Die Viren-Programme nisten sich auf dem Büchereirechner<br />

ein, z.B. bei der Verwendung von infizierten Datenträgern<br />

oder während der Nutzung des Internets. Infiziert sein können alle Datenträger,<br />

die an anderen PCs als den Bücherei-PCs benutzt wurden, also<br />

auch Datenträger der Fachstelle, des Borromäusvereins und der eigenen<br />

Familie. Guten Schutz bieten Anti-Virenprogramme, die z.B. kostenlos<br />

aus dem Internet heruntergeladen werden können. Da<strong>mit</strong> werden Datenträger<br />

auf Virenbefall überprüft, ehe sie in das Büchereisystem eingelesen<br />

werden. Das Anti-Virenprogramm muss regelmäßig aktualisiert<br />

werden, denn täglich werden neue Virenprogramme verbreitet.<br />

Zum Schutz gegen Viren, die über das Internet verbreitet werden, helfen<br />

z.B. sogenannte „Firewalls“ („Brandmauern“). Diese überwachen den<br />

gesamten Datenverkehr im Netz und machen auf kritische Situationen<br />

aufmerksam. Darüber hinaus sollte regelmäßig das Betriebssystem <strong>mit</strong><br />

Hersteller-Updates auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Sicherheitseinstellungen<br />

der Programme auf dem PC (z.B. Internet-Browser,<br />

Textverarbeitung) sollten sehr sensibel eingerichtet werden.<br />

Datenschutz<br />

Für den Einsatz von <strong>EDV</strong> gelten besondere Gesetze und Bestimmungen,<br />

insbesondere bei der Erfassung von personenbezogenen Daten, z.B.<br />

Adressverzeichnisse, Leserlisten, Ausleihdaten. Es dürfen nur bestimmte<br />

Daten erfasst werden, und diese nur nach vorheriger Zustimmung der<br />

Betroffenen. Setzt die Bücherei <strong>EDV</strong> ein, ist in die Benutzungsordnung<br />

folgender Satz aufzunehmen:<br />

9 - Datensicherung und Datenschutz<br />

26


„Die Angaben werden unter Beachtung der geltenden gesetzlichen Datenschutzbestimmungen<br />

elektronisch gespeichert. Die Benutzerin / der<br />

Benutzer bestätigt per Unterschrift, die Benutzungsordnung zur Kenntnis<br />

genommen zu haben und gibt die Zustimmung zur elektronischen<br />

Speicherung der Angaben zur Person.“<br />

Im Zuge der Umstellung auf <strong>EDV</strong>-gestützte Ausleihverbuchung muss die<br />

Leserin in einer Erklärung zur Benutzungsordnung der Speicherung ihrer<br />

personenbezogenen Daten zustimmen. Hierbei ist auch die Speicherung<br />

der Ausleihhistorie zu berücksichtigen (vgl. Anhang B).<br />

Im Team sollte festgelegt werden, wer auf welche Daten Zugriff bekommt.<br />

Unbefugte dürfen keinen Zugriff auf die Daten erhalten. Über<br />

die im jeweiligen <strong>Bistum</strong> geltenden Datenschutzbestimmungen geben<br />

die Datenschutzbeauftragten der Diözesen Auskunft.<br />

8 - Datensicherung und Datenschutz<br />

27


10 Blockausleihe<br />

Der Einsatz <strong>EDV</strong>-gestützter <strong>Büchereiverwaltung</strong> vereinfacht die Arbeitsabläufe<br />

beim Austausch von Medienblöcken beträchtlich. Über die<br />

Funktion der Blockausleihe können im Einzelfall auch Entleihungen von<br />

Benutzergruppen <strong>mit</strong> besonderen Ausleihkonditionen abgewickelt werden.<br />

Hierunter fallen z.B. Kindergartengruppen, die eine gesonderte<br />

Ausleihfrist eingeräumt bekommen.<br />

Problemlos ist das Austauschen von Daten zu Blockbeständen in der<br />

Regel, wenn in der gebenden und in der nehmenden Bücherei die gleiche<br />

Software zur <strong>Büchereiverwaltung</strong> eingesetzt wird. Bei Einsatz von<br />

Barcodes in der Ausleihe ist jedoch unbedingte Voraussetzung, dass<br />

diese nach dem gleichen Schema aufgebaut sind bzw. vollständig verarbeitet<br />

werden können. Außerdem müssen sich die Nummernkreise der<br />

beiden Büchereien unterscheiden. Eine Barcodenummer darf nur ein<br />

einziges Mal existieren. Doppelt vorhandene Barcodenummern können<br />

vom System nicht eindeutig einem Medium zugeordnet werden, was bei<br />

der Ausleihe naturgemäß zu großen Problemen führt. Die Anbieter der<br />

gängigen Programme verfolgen bei Aufbau und Nummernkreisen der<br />

Barcodeetiketten unterschiedliche Strategien. Bei Fragen hierzu wenden<br />

Sie sich an die Büchereifachstelle.<br />

In der gebenden Bücherei wird zunächst für den Blockempfänger ein<br />

Benutzerdatensatz angelegt. Die Ausleihe der Blockmedien erfolgt dann<br />

wie gewohnt über den Barcode bzw. die Zugangsnummer. Bei Blockmedien<br />

empfiehlt sich eine Leihfrist von drei bis sechs Monaten. So können<br />

die Medien von den Leserinnen in der nehmenden Bücherei ausreichend<br />

genutzt werden. Bevor der Ausleihvorgang abgeschlossen wird, kann ein<br />

Datenträger <strong>mit</strong> den Informationen zu den Blockmedien erstellt und der<br />

Lieferung beigelegt werden.<br />

In der nehmenden Bücherei braucht nur der Datenträger eingelesen<br />

zu werden. Danach können die Blockmedien genauso recherchiert und<br />

entliehen werden wie die eigenen Medien der Bücherei. Sind die drei<br />

bis sechs Monate vergangen, werden die Blockmedien wieder aus den<br />

Beständen der nehmenden Bücherei ausgetragen und an die gebende<br />

Bücherei zurückgegeben.<br />

10 - Blockausleihe<br />

28


11 Buchhaltung<br />

Einnahmen und Ausgaben der Bücherei können über die Bibliothekssoftware<br />

verbucht werden. Natürlich kann an dieser Stelle auch auf Standardsoftware<br />

(Tabellenkalkulation, Finanzprogramme) zurückgegriffen<br />

werden (vgl. Kap. 13.2).<br />

Hierbei wird zwischen verschiedenen Posten unterschieden. Einnahmeposten<br />

können z.B. „Mittel des Trägers“, „Spenden“, „Säumnisgebühren“<br />

o.ä. sein. Als Ausgabeposten kommen „Medieneinkauf“, „Büchereimaterial“<br />

usw. in Betracht. Ein Anhaltspunkt für die Einrichtung der<br />

Posten gibt das bisher geführte Kassenbuch. Eine gewissenhafte Führung<br />

dieser Posten erleichtert z.B. die Erstellung des Jahresberichts sehr.<br />

Je differenzierter die Aufteilung der einzelnen Positionen ist, umso aufschlussreicher<br />

wird auch deren Auswertung. Ein zusätzlich nach verschiedenen<br />

Medienarten bzw. -gruppen unterteilter Posten „Medieneinkauf“<br />

kann z.B. als Hilfs<strong>mit</strong>tel für den kontrollierten Bestandsaufbau einer<br />

Bücherei genutzt werden. Diese Posten können einen genauen Überblick<br />

darüber verschaffen, wie viel Mittel im laufenden Haushaltsjahr für<br />

welche Bestandsgruppe aufgewendet wurden. Außerdem kann schnell<br />

kontrolliert werden, ob bereits zu Beginn des Jahres gesteckte Obergrenzen<br />

im Anschaffungsetat erreicht sind.<br />

Allerdings wird schon an diesem Beispiel deutlich, dass die Buchhaltung<br />

<strong>mit</strong> zu vielen verschiedenen Haushaltsposten schnell unübersichtlich werden<br />

kann.<br />

Gerade die Buchhaltung setzt eine disziplinierte, routinemäßige Eingabe<br />

der Finanzflüsse in der Bücherei voraus. Nur so kann hinterher eine genaue<br />

Aussage zur Finanzsituation der Bücherei gemacht werden.<br />

11 - Buchhaltung<br />

29


12 Kooperation<br />

Über den Austausch der Mediendaten oder auch über einen im Internet<br />

nutzbaren OPAC lassen sich die Bestände benachbarter Büchereien<br />

leicht recherchieren. So lässt sich auf dieser Ebene ein interner Leihverkehr<br />

aufbauen. Hierbei wird analog dem Verfahren der Blockausleihe<br />

vorgegangen. Gerade bei immer knapper werdenden Mitteln können<br />

hier Synergien zwischen den Büchereien genutzt werden. Dieses kann so<br />

weit gehen, dass sich die Büchereien unterschiedliche Schwerpunkte im<br />

Aufbau des Sachbuchbestands setzen und die vor Ort fehlenden Titel für<br />

die Leserin in der Nachbarbücherei besorgen.<br />

Darauf aufbauend kann es sinnvoll sein, sich Gedanken über die Bildung<br />

eines Verbundes <strong>mit</strong> umliegenden Büchereien zu machen. Insbesondere<br />

die Arbeitsschritte in den Bereichen der Medienanschaffung und Titelerfassung<br />

können so auf alle Büchereien verteilt werden. Gängige Medien,<br />

die in allen beteiligten Büchereien angeschafft werden, muss man so<strong>mit</strong><br />

nur einmal erfassen. Die Titelaufnahmen können den anderen Büchereien<br />

über die Exportfunktion der Software auf einem Datenträger zur<br />

Verfügung gestellt werden. In den Büchereien werden dann nur noch<br />

die Datensätze importiert und <strong>mit</strong> den Lokaldaten (Zugangsnummer,<br />

Barcode, ggf. Standort) vervollständigt.<br />

Dieses kann insbesondere für Büchereien in Gemeindeverbünden der<br />

Pfarreien sehr wichtig sein, um die eigene Stellung abzusichern und so<strong>mit</strong><br />

den Standort auch langfristig zu erhalten.<br />

12 - Kooperation<br />

30


13 Einsatz von Standardsoftware<br />

13.1 Textverarbeitung<br />

13.2 Tabellenkalkulation<br />

Neben einer speziell für den Bedarf der Bücherei in den Bereichen der<br />

Medieneingabe und -ausleihe konzipierten Software bietet der Büchereialltag<br />

natürlich auch viele Verwendungsmöglichkeiten für Standardsoftware.<br />

Als Standardsoftware werden solche Programme bezeichnet, die<br />

für den Bedarf einer möglichst großen Gruppe von Anwendern entwickelt<br />

wurden. Zu diesem Bereich gehören z.B. Programme zur Textverarbeitung,<br />

Tabellenkalkulation oder Bildbearbeitung. Diese Anwendungen<br />

befinden sich in vielen Fällen sogar schon im Lieferumfang des<br />

Computers, ohne dass man sie gesondert erwerben muss.<br />

Eines der nützlichsten Werkzeuge für Büchereien ist ein Programm zum<br />

Erstellen, Ändern und Speichern von Texten.<br />

Der Einsatzbereich derartiger Software beginnt schon bei büchereiinternen<br />

Arbeitsabläufen, da auf diesem Weg z.B. schnell und unkompliziert<br />

Protokolle von Teamsitzungen, Arbeitsanleitungen oder Dienstpläne erstellt<br />

und abgeändert werden können.<br />

Aber auch für das Bild der Bücherei in der Öffentlichkeit kann sich der<br />

Einsatz einer Textverarbeitung nur positiv auswirken. Die grafisch ansprechende<br />

und übersichtliche Erstellung der Benutzungsordnung, von<br />

Aushängen und Beschriftungen wirkt wesentlich professioneller als die<br />

maschinen- oder gar handschriftliche Anfertigung.<br />

Als besonders nützlich hat sich die Verwendung der von allen gängigen<br />

Textverarbeitungen angebotenen Dokumentvorlagen erwiesen. Das<br />

Layout für bestimmte, immer wiederkehrende Dokumente (z.B. Briefe,<br />

Handzettel, ...) kann festgelegt werden. Später wird dann einfach auf<br />

diese Vorlage zurückgegriffen. Das Ergebnis: Die Mitteilungen der Bücherei<br />

haben durchgehend das gleiche Erscheinungsbild, was schon bald<br />

zu einem Wiedererkennungs-Effekt führen wird. Die Verwendung der<br />

vom Borromäusverein zentral angebotenen Grafikdateien führt langfristig<br />

zu einer überregionalen Wiedererkennbarkeit der Katholischen<br />

öffentlichen Büchereiarbeit („Corporate Identity“ - vgl. „Anleitung zur<br />

<strong>Büchereiverwaltung</strong>“, S. 68f).<br />

Häufig befindet sich im Lieferumfang eines neuen Computers auch eine<br />

mehr oder weniger leistungsfähige Software zur Tabellenkalkulation.<br />

In der Bücherei sind diese Programme vor allem zur laufenden Etatüberwachung<br />

geeignet. Zwar setzt eine automatisierte Etatüberwachung<br />

eine disziplinierte Verbuchung der einzelnen Einnahme- und Ausgabeposten<br />

voraus, der Aufwand wird allerdings stets <strong>mit</strong> einem sehr präzisen<br />

Überblick über die aktuelle Finanzsituation der Bücherei belohnt (vgl.<br />

Kap. 11).<br />

Über Schnittstellen zur vorhandenen Bibliothekssoftware können z.T. <strong>mit</strong><br />

einer Tabellenkalkulation auch statistische Auswertungen vorgenommen<br />

werden, die in der gewünschten Form vom Hersteller der Software nicht<br />

vorgesehen wurden.<br />

13 - Einsatz von Standardsoftware<br />

31


14 Internetzugang<br />

Gerade für kleine Büchereien ist die herkömmliche Informations- und<br />

Literaturbeschaffung ein schwieriges Problem, da<br />

• nur die begrenzten örtlichen Bestände in den Katalogen nachgewiesen<br />

sind und<br />

• in der Bücherei nur eine sehr kleine Anzahl von Büchern zur<br />

Auskunfts- und Informationserteilung vorhanden ist und diese<br />

aus Kostengründen meist nicht auf dem neuesten Stand sind.<br />

Richtig eingesetzt bietet das Internet für Büchereien jeder Größenordnung<br />

ungeahnte Möglichkeiten zur Information, zur Auskunft, zum<br />

Literaturnachweis und zur Medienbeschaffung. Hilfen und Anregungen<br />

erhält das Büchereiteam in der Broschüre „Internet in Katholischen öffentlichen<br />

Büchereien: Chancen, Anforderungen, Rahmenbedingungen“<br />

(hrsg. vom Borromäusverein, 2001).<br />

Schon sehr bald wird der zielgerichtete Umgang <strong>mit</strong> dem Internet als<br />

Kulturtechnik neben Lesen, Schreiben und Rechnen eine grundlegende<br />

Qualifikation darstellen. Viele bezeichnen das Internet gar als die wichtigste<br />

und weitest reichende technische Entwicklung seit der Erfindung<br />

des Buchdrucks. Büchereien müssen sich dieser Entwicklung stellen.<br />

Darüber hinaus gehört es auch <strong>mit</strong> zum Selbstverständnis der Büchereiarbeit,<br />

Mitbürgerinnen den Zugang zu diesem Medium zu ermöglichen,<br />

die selbst nicht dazu in der Lage sind.<br />

Auch und gerade für die Arbeitsabläufe in der Bücherei selbst bietet das<br />

Internet zahlreiche Vorteile:<br />

Schnelle, direkte Kommunikation<br />

Auf einfachstem Weg können per E-Mail Fragen und Antworten zwischen<br />

Büchereien untereinander oder zwischen Bücherei und Fachstelle<br />

versandt werden – die Notwendigkeit, einen Gesprächspartner am Telefon<br />

erreichen zu müssen, besteht nicht mehr. E-Mail kann auch zu einem<br />

Instrument der Öffentlichkeitsarbeit werden, wenn die Bücherei ihre<br />

Leserinnen z.B. durch einen E-Mail-Verteiler über Neuigkeiten informiert.<br />

Fachinformation<br />

Viele bibliothekarische Facheinrichtungen verfügen über eigene Internetseiten,<br />

die als kostenlose Informationsquelle für Fachwissen jedem<br />

jederzeit offen stehen. Hier bietet sich für Büchereien die Möglichkeit,<br />

an Erfahrungen anderer teilzuhaben. In Diskussionsforen können sich<br />

Büchereien aktiv in einen Erfahrungs- und Informationsaustausch einbringen.<br />

14 - Internetzugang<br />

32


Auskunfts- und Informationsdienst<br />

Das Internet bietet Büchereien <strong>mit</strong> seinen vielfältigen Angeboten bislang<br />

nicht erreichte Möglichkeiten, unabhängig vom eigenen Bestand<br />

Auskünfte und Informationen für die Benutzerinnen zu beschaffen. Das<br />

Spektrum reicht z.B. von der Zugverbindung über eine Telefon- oder<br />

Adressauskunft bis zum Theaterprogramm am Wochenende.<br />

Medienerwerbung, Bestandspflege<br />

Bei der Ver<strong>mit</strong>tlung von Vereinsgaben bietet sich das Internet zur schnellen,<br />

unkomplizierten Überprüfung von Preis und Lieferbarkeit der Medien<br />

an. Für den Bestandsaufbau enthält das Internet eine Fülle von Angeboten<br />

im Bereich der Besprechung und Begutachtung von Medien auf<br />

Büchereieignung. Schon heute können Medien beim Borromäusverein<br />

per E-Mail bestellt werden.<br />

Motivation der Mitarbeiterinnen<br />

Der Interneteinsatz stellt das Büchereiteam zunächst einmal vor eine<br />

große Herausforderung. Die Möglichkeit, <strong>mit</strong> neuen Medien umzugehen,<br />

wirkt jedoch in vielen Fällen sehr motivationsfördernd. Idealerweise<br />

können auch neue, junge Mitarbeiterinnen für das Team gewonnen werden.<br />

Wichtig ist bei der Einführung von Internet in der Bücherei wie auch bei<br />

anderen grundlegenden Änderungen, dass im Vorfeld das ganze Team<br />

von der Büchereileitung in die Entscheidung <strong>mit</strong> eingebunden wird.<br />

Vereinfachungen in der <strong>Büchereiverwaltung</strong><br />

Ist die Bücherei selbst <strong>mit</strong> einem Angebot im Internet vertreten, können<br />

Leserinnen z.B. in den Katalogdaten recherchieren, die Verfügbarkeit<br />

der Medien überprüfen und ausgeliehene Medien vorbestellen. Dieses<br />

bedeutet neben verbessertem Service nicht zuletzt auch eine Entlastung<br />

der Mitarbeiterinnen.<br />

Öffentlichkeit / „Image“<br />

Ein gutes Angebot spricht sich herum. Büchereien, die sich vor neuen<br />

Entwicklungen nicht verstecken, steigen in der Akzeptanz der Öffentlichkeit.<br />

Eine gut gemachte Internet-Präsenz („Homepage“) kann zudem<br />

neue Leserinnen auf die Bücherei aufmerksam machen, die bislang noch<br />

nichts von ihrer Existenz wussten.<br />

Als Service für die Leserinnen kann die Bücherei Plätze zur Recherche im<br />

Internet zur Verfügung stellen. Die Benutzungsordnung muss dann entsprechend<br />

ergänzt werden (vgl. Anhang C).<br />

14 - Internetzugang<br />

33


Anhang A - Infobrief an die Leser/innen<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

34<br />

>Logo der Bücherei<<br />

Katholische öffentliche Bücherei<br />

St. Nimmerlein<br />

An der Kirche 12<br />

12345 Dingenskirchen<br />

in den nächsten Tagen ist es soweit. Die Umstellung unseres Büchereibetriebs auf<br />

<strong>EDV</strong> ist nahezu abgeschlossen. Ab dem [ Datum ] werden wir endgültig <strong>mit</strong> dem<br />

neuen System arbeiten. Wir hoffen, da<strong>mit</strong> insbesondere die Rücknahme und<br />

Ausleihe beschleunigen zu können und Ihnen darüber hinaus noch schneller und<br />

kompetenter Auskunft geben zu können.<br />

Neu in unserer Bücherei ist der elektronische Benutzerkatalog (OPAC), in dem Sie<br />

selbst im Bestand unserer Bücherei nach Medien suchen können. Bei der Bedienung<br />

des neuen Systems sind wir Ihnen natürlich gern behilfl ich.<br />

Mit der Umstellung werden wir <strong>EDV</strong>-gerechte Benutzerausweise einführen, die<br />

alten Ausweise werden [ kostenlos / gegen eine Gebühr von ... € ] ausgetauscht.<br />

Ab sofort halten wir Ihren neuen Benutzerausweis an der Verbuchung bereit.<br />

Bitte bringen Sie ihn in Zukunft zu jeder Ausleihe <strong>mit</strong>.<br />

Zugleich müssen wir aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen unsere<br />

Benutzungsordnung ändern. Folgende Passagen wurden neu in die Benutzungsordnung<br />

aufgenommen:<br />

„Die Angaben zur Person werden unter Beachtung der geltenden gesetzlichen<br />

Datenschutzbestimmungen elektronisch gespeichert. Die Benutzerin / der Benutzer<br />

bestätigt per Unterschrift, die Benutzungsordnung zur Kenntnis genommen<br />

zu haben und gibt die Zustimmung zur elektronischen Speicherung der Angaben<br />

zur Person.“<br />

Bitte bestätigen Sie <strong>mit</strong> Ihrer Unterschrift auf [ dem neuen Benutzerausweis /<br />

dem beiliegenden Formblatt ] , dass Sie die neue Benutzungsordnung anerkennen.<br />

Außerdem teilen Sie uns bitte <strong>mit</strong>, ob wir Ihre Ausleihhistorie speichern sollen.<br />

Mit dieser Genehmigung können wir Ihnen auch in Zukunft Auskunft darüber<br />

geben, ob Sie ein Medium bereits entliehen haben.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Büchereiteam<br />

Öffnungszeiten: ...<br />

Anhang A - Infobrief an die Leser/innen


Anhang B - Erklärung zur Benutzungsordnung<br />

Erklärung zur Benutzungsordnung<br />

Name des Benutzers / der Benutzerin:<br />

Bei Kindern: Name des / der Erziehungsberechtigten:<br />

Lesernummer:<br />

Hier<strong>mit</strong> erkenne ich die Benutzungsordnung der Katholischen<br />

öffentlichen Bücherei [ St. Nimmerlein ] in [ Dingenskirchen ] in<br />

ihrer jeweils gültigen Fassung an.<br />

Ich erkläre mich <strong>mit</strong> der elektronischen Erfassung und Verwaltung<br />

der personenbezogenen Daten im Rahmen der Bestimmungen zum<br />

Datenschutz einverstanden.<br />

Sollen die Ausleihdaten (Historie) gespeichert werden?<br />

(Auskünfte über bislang von Ihnen ausgeliehene Titel können nur<br />

dann erteilt werden, wenn Sie hier „Ja“ ankreuzen.)<br />

[ ] Ja [ ] Nein<br />

Ich erkenne die zusätzliche Internet-Benutzungsordnung der<br />

Katholischen öffentlichen Bücherei [ St. Nimmerlein ] in<br />

[ Dingenskirchen ] in ihrer jeweils gültigen Fassung an.<br />

[ ] Ja [ ] Nein<br />

, den<br />

Unterschrift:<br />

(Bei Kindern: Unterschrift des / der Erziehungsberechtigten)<br />

Anhang B - Erklärung zur Benutzungsordnung<br />

35


Anhang C - Internet-Benutzungsordnung<br />

C 1 Allgemeines<br />

Vgl. die Ausführungen zur allgemeinen Bücherei-Benutzungsordnung in<br />

der „Anleitung zur <strong>Büchereiverwaltung</strong>“.<br />

Für ein Angebot von öffentlich zugänglichen Internet-PCs in der Bücherei<br />

sind Ergänzungen der allgemeinen Benutzungsordnung notwendig.<br />

Empfehlenswert ist es, die Internetnutzung in einer eigenen Internet-Benutzungsordnung<br />

zu regeln. Die Internet-Benutzungsordnung wird auf<br />

Vorschlag der Büchereileitung vom Rechtsträger der Bücherei erlassen<br />

und durch dessen Unterschrift in Kraft gesetzt (in der Regel Vorsitzender<br />

des Kirchenvorstandes, des Verwaltungs- oder Stiftungsrates).<br />

Voraussetzung für die Internetnutzung ist ein gültiger Benutzerausweis.<br />

Jede Leserin, die das Internet nutzen möchte, willigt zudem in die Internet-Benutzungsordnung<br />

ein und unterschreibt eine Verpflichtungserklärung<br />

(vgl. Anhang B). Bis zum 18. Lebensjahr muss aus rechtlichen Gründen<br />

das Einverständnis der Erziehungsberechtigten eingeholt werden.<br />

Nur so ist es zudem möglich, bei groben Verstößen gegen diese Ordnung<br />

Ersatzforderungen geltend zu machen. Die Internet-Benutzungsordnung<br />

sollte in der Nähe des Internet-PCs aushängen, so dass die Nutzerin ausdrücklich<br />

darauf hingewiesen wird.<br />

Die Internet-Benutzungsordnung sollte Regelungen zu folgenden Themen<br />

enthalten:<br />

• die Zulassung zur Benutzung des Internets<br />

• Hinweis auf das Urheberrecht<br />

• Hinweis, dass das Aufrufen von jugendgefährdenden und illegalen<br />

Inhalten untersagt ist<br />

• das Verhalten an den Internet-PCs<br />

• Nutzungsmodalitäten, z. B. Gebühren, Reservierung, Dauer der<br />

Nutzung (Gegebenenfalls kann dieser Punkt statt in die Internet-<br />

Benutzungsordnung in die allgemeine Gebührenordnung der<br />

Bücherei aufgenommen werden.)<br />

• Haftung für Schäden an den Internet-PCs (Hard- und Software), die die<br />

Benutzerin verursacht hat<br />

• Konsequenzen der Bibliothek bei Zuwiderhandlungen gegen die<br />

Internet-Benutzungsordnung<br />

Anhang C - Internet-Benutzungsordnung<br />

36


C 2 Muster einer Internet-<br />

Benutzungsordnung<br />

<strong>mit</strong> Erläuterungen<br />

Benutzungsordnung<br />

für den öffentlichen Internet-Zugang<br />

(Internet-Benutzungsordnung)<br />

der [ KÖB St. Nimmerlein ] in [ Dingenskirchen ]<br />

§ 1 Allgemeines<br />

1. Die Regelungen der Internet-Benutzungsordnung ergänzen die allgemeine<br />

Benutzungsordnung. Ansonsten gelten die Bestimmungen der<br />

allgemeinen Benutzungsordnung.<br />

2. Voraussetzung für die Nutzung des Internet-PCs ist der Besitz eines<br />

gültigen Benutzerausweises der [ KÖB St. Nimmerlein ].<br />

3. Eine Speicherung der Zugangsdaten und Verläufe erfolgt unter Beachtung<br />

der geltenden gesetzlichen Datenschutzbestimmungen.<br />

§ 2 Anmeldung<br />

1. Vor der erstmaligen Nutzung des Internets unterschreibt der Benutzer/die<br />

Benutzerin eine Verpflichtungserklärung. Da<strong>mit</strong> erkennt er/sie die<br />

Internet-Benutzungsordnung an.<br />

2. In Einzelfällen kann die Bücherei auch Personen, die nicht über einen<br />

Benutzerausweis der Bücherei verfügen, die Nutzung des Internet-PCs<br />

gegen Vorlage eines gültigen Personalausweises oder eines gültigen<br />

Reisepasses ermöglichen. Vor der Nutzung des Internets unterschreibt<br />

der Benutzer/die Benutzerin die Verpflichtungserklärung. Da<strong>mit</strong> erkennt<br />

er/sie die Internet-Benutzungsordnung an.<br />

3. Bei der Anmeldung von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre ist zusätzlich<br />

die Unterschrift eines gesetzlichen Vertreters/einer gesetzlichen<br />

Vertreterin erforderlich. Der gesetzliche Vertreter/die gesetzliche Vertreterin<br />

verpflichtet sich da<strong>mit</strong> zur Haftung für den Schadensfall und zur<br />

Begleichung anfallender Entgelte und Gebühren.<br />

Anmerkung: Ohne diese Unterschrift sind etwaige Regressforderungen<br />

problematisch.<br />

4. Während der Dauer der Nutzung des Internet-PCs wird der Benutzerausweis<br />

an der Ausleihtheke hinterlegt.<br />

5. Die Zeitdauer der Internet-Nutzung kann von den Bücherei<strong>mit</strong>arbeiterinnen<br />

entsprechend der Nachfrage festgelegt werden.<br />

6. Den Anweisungen der Bücherei<strong>mit</strong>arbeiter/innen ist Folge zu leisten.<br />

Anspruch auf regelmäßige Unterstützung durch die Bücherei<strong>mit</strong>arbeiter/innen<br />

besteht nicht.<br />

Anhang C - Internet-Benutzungsordnung<br />

37


Anmerkung: Die Mitarbeiterinnen der Bücherei sollten für die Nutzung<br />

des Internets geschult sein. Bei technischen Problemen, die nicht selbst<br />

gelöst werden können, muss ein fester Ansprechpartner zur Verfügung<br />

stehen.<br />

§ 3 Umgang <strong>mit</strong> Hard- und Software, Haftung<br />

1. Die Konfiguration von Hard- und Software darf nicht verändert werden.<br />

Bei schuldhaft herbeigeführten Schäden an Hard- und Software<br />

macht die Bücherei Schadensersatzansprüche in Höhe der Kosten der<br />

Wiederherstellung gegen den Benutzer/die Benutzerin geltend und behält<br />

sich weitere juristische Schritte vor.<br />

Anmerkung: Die Benutzerin haftet für Schäden an Hard- und Software,<br />

wenn sie von ihr verursacht sind. Die Beweislast liegt bei der Bücherei.<br />

Die Speicherung personenbezogener Daten und aufgerufener Internetseiten<br />

ist allerdings nur für die Dauer der Benutzung des Internet-PCs<br />

zulässig.<br />

Der Einsatz folgender Programme trägt erheblich zur Stabilität der Internet-PCs<br />

bei:<br />

• aktuelle Virensoftware<br />

• Software, die die Konfiguration des PCs wieder herstellt<br />

• Errichten einer „Firewall“.<br />

2. Urheberrechte und Lizenzrechtsbestimmungen sind zu wahren. Das<br />

Downloaden von Software ist untersagt. Internetadressen bzw. Informationen<br />

unter anderem <strong>mit</strong> gewaltverherrlichendem, pornographischem<br />

oder <strong>mit</strong> rassistischem Inhalt dürfen nicht eingegeben, aufgerufen oder<br />

gespeichert werden. Es gelten die gesetzlichen Bestimmungen, z. B. die<br />

des Jugendschutzgesetzes (JuschG) und des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags<br />

(JMStV).<br />

Anmerkung: Die Bücherei haftet für Internet-Angebote Dritter, wenn sie<br />

Kenntnis von deren rechtswidrigen Inhalten hat und keine zumutbare<br />

Vorsorge getroffen hat. Die Haftung besteht auch, wenn für Kinder und<br />

Jugendliche seitens der Eltern eine Einwilligung zur allgemeinen Internet-Nutzung<br />

vorliegt. Der Einsatz einer Filtersoftware (Jugendschutzprogramm)<br />

ist sehr zu empfehlen.<br />

3. Das Speichern von Daten ist nur auf Disketten der <br />

erlaubt.<br />

Anmerkung: Die Benutzerin darf keine Disketten verwenden, die sie<br />

selbst <strong>mit</strong>gebracht hat. Dieses Verbot trägt erheblich zur Sicherheit und<br />

Stabilität der Internet-PCs bei.<br />

4. Das Versenden und der Empfang von E-Mails ist nur über eigene Mail-<br />

Accounts des Benutzers/der Benutzerin (z.B. über Freemail-Anbieter)<br />

zugelassen.<br />

Anhang C - Internet-Benutzungsordnung<br />

38


Anmerkung: Keinesfalls darf es möglich sein, dass Dritte über den festen<br />

E-Mail-Account der Bücherei Mails verschicken.<br />

5. Die Bücherei haftet nicht für Vertragsverpflichtungen zwischen Benutzern<br />

und Internetdienstleistern, ebenfalls nicht für Sicherheit und<br />

Schutz persönlicher Daten bei Eingabe ins Internet.<br />

6. Die Bücherei übernimmt keine Garantie, dass der Internet-Zugang zu<br />

jeder Zeit gewährleistet ist. Sie ist nicht verantwortlich für die Inhalte,<br />

Verfügbarkeit, Qualität oder Virenfreiheit von Angeboten Dritter.<br />

§ 4 Gebühren<br />

1. Für Ausdrucke wird eine Gebühr von [ 0,10 Euro ] pro Seite erhoben.<br />

2. Für jede Diskette der KÖB [ St. Nimmerlein ] wird eine Gebühr von<br />

[ 0,50 Euro ] erhoben.<br />

Anmerkung: Hat die Bücherei bereits eine Gebührenordnung, können<br />

die o. a. Gebühren statt in der Internet-Benutzungsordnung in die Gebührenordnung<br />

eingefügt werden. Für die Nutzung des Internets sollten<br />

keine Gebühren erhoben werden. Hält die Bücherei Gebühren für erforderlich,<br />

so kann folgender Satz oben eingefügt werden:<br />

Für die Inanspruchnahme des Internets wird eine Gebühr von<br />

[ 0,50 Euro ] pro 15 Minuten Nutzung erhoben.<br />

§ 5 Ausschluss von der Internet-Nutzung<br />

1. Benutzer/innen, die gegen die Internet-Benutzungsordnung schwerwiegend<br />

oder wiederholt verstoßen, können dauernd oder für eine begrenzte<br />

Zeit von der Benutzung des Internets ausgeschlossen werden.<br />

Anmerkung: Ausschluss von der Benutzung des Internets sollte nur das<br />

letzte Mittel sein und nur <strong>mit</strong> Vorsicht eingesetzt werden.<br />

§ 6 Inkrafttreten<br />

Die Benutzungsordnung tritt <strong>mit</strong> Wirkung vom [ Datum ] in Kraft. Gleichzeitig<br />

wird die bisher gültige Internet-Benutzungsordnung außer Kraft<br />

gesetzt.<br />

Ort, Datum Unterschrift des Trägers<br />

Anhang C - Internet-Benutzungsordnung<br />

39


Anhang D - Checkliste zur Umstellung<br />

Bestandsdurchsicht<br />

Arbeitsabläufe prüfen<br />

Mitarbeiterschulung<br />

Katalogisierung<br />

Softwareparameter<br />

Medienerfassung<br />

Barcodevergabe<br />

Bestandsüberarbeitung<br />

Benutzungsordnung<br />

Infobrief<br />

Leserdaten erfassen<br />

Benutzerausweise<br />

Mitarbeiterschulung<br />

Ausleihe/Übungsphase<br />

Mitarbeiterschulung<br />

Statistik<br />

Datensicherung<br />

Im Vorfeld müssen folgende Punkte geklärt werden (vgl. Kapitel 1.2):<br />

• Bereitschaft im Team<br />

• Finanzen (insbesondere sind hier die Termine von Sitzungen der<br />

Entscheidungsgremien und auch Antragsfristen zu beachten)<br />

• Raumsituation<br />

• Hard- und Software (Kaufentscheidung)<br />

relativer Zeitbedarf / Ablauf<br />

Anhang D - Checkliste zur Umstellung<br />

40


Anhang E - Anbieter<br />

Bibliotheca 2000<br />

b.o.n.d. GmbH und Co. KG<br />

Gesellschaft für Bibliothekssoftware,<br />

Online-Netze und Dienstleistungen<br />

Am Bahnhofsplatz 1<br />

67459 Böhl-Iggelheim<br />

Tel.: 06324/9612-0<br />

Fax: 06324/9612-22<br />

E-Mail: bond@bond-online.de<br />

Internet: www.bond-online.de<br />

EasyLib<br />

Fuchs Datentechnik<br />

Haselburger Damm 4<br />

59387 Ascheberg<br />

Tel: 02593/9515-0<br />

Fax: 02593/9515-22<br />

E-Mail: info@fuchs-data.de<br />

Internet: www.easylib.de<br />

BVS<br />

IBTC<br />

Am Müselberg 6<br />

72401 Haigerloch<br />

E-Mail: info@ibtc.biz<br />

Internet: www.ibtc.biz<br />

Anhang E - Anbieter<br />

41


Register<br />

A<br />

B<br />

D<br />

Administration 6, 14<br />

Altersfreigabe 17, 19<br />

Anmeldung 20<br />

Anwendertreffen 14<br />

Auskunft S. Auskunftsdienst<br />

Auskunftsdienst 5, 33<br />

Ausleihe 19<br />

Block S. Blockausleihe<br />

Einstellungen 14<br />

Leihfrist 14, 20<br />

Sperren 20<br />

Vorbereitung 13<br />

Ausleihhistorie 18, 35<br />

Ausleihtheke 7<br />

Autopsie 15<br />

Barcode 16, 18, 28<br />

Barcodescanner 5<br />

Beleuchtung 7<br />

Benutzerausweis 18<br />

Benutzergruppen 15<br />

Benutzerkatalog S. OPAC<br />

Benutzerkonto 29, 21, 22<br />

Benutzungsordnung 18, 26<br />

Internet 36<br />

Bestandsdurchsicht 8, 12<br />

Bestandsprofil 12<br />

Bibliotheca 2000 9, 41<br />

Bildschirm S. Monitor<br />

Blockausleihe 28<br />

Büchereiraum 7<br />

Buchhaltung 29<br />

BVS 9, 41<br />

Datenaustausch 4, 15, 17, 20<br />

Datenerfassung<br />

Leserin 18<br />

Medien 15<br />

Datenpool 4, 15, 16<br />

Datenschutz 26<br />

Datensicherung 25<br />

Datenträger 25<br />

Dublettenkontrolle 23<br />

Durchsicht S. Bestandsdurchsicht<br />

Register<br />

42


E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

I<br />

J<br />

K<br />

L<br />

M<br />

N<br />

O<br />

P<br />

EasyLib 10, 41<br />

E-Mail 32<br />

Erwerbung 23, 33<br />

Finanzen S. Kosten<br />

Fremddaten S. Datenaustausch<br />

FSK S. Altersfreigabe<br />

Gebühren 14<br />

Geräte S. Hardware<br />

Hardware 5, 11<br />

Image 8, 33<br />

Informationsdienst 33<br />

Interessenkreis 12, 15, 16<br />

Internet 6, 22, 32<br />

Benutzungsordnung 36<br />

Jahresbericht S. Statistik<br />

Katalog 4<br />

Katalogisierung S. Datenerfassung<br />

Kennwort S. Passwort<br />

Kosten 6, 11<br />

Leihfrist 14, 19, 20<br />

Leihverkehr 30<br />

Leserdaten 18, 26<br />

Lokaldaten 16, 30<br />

Mahnung 14, 20<br />

Maske 15<br />

Medienart 17, 19<br />

Mediengruppen 15<br />

Mitarbeiterinnen 6, 12, 33<br />

Monitor 7<br />

Netzwerk 7<br />

Online Public Access Catalogue S. OPAC<br />

Onlinekatalog S. OPAC<br />

OPAC 4, 21<br />

Parameter 13, 14<br />

Passwort 25<br />

Programm S. Software<br />

Register<br />

43


Q<br />

R<br />

S<br />

T<br />

U<br />

V<br />

W<br />

Z<br />

Quittungsdrucker 5, 19, 20<br />

Raum S. Büchereiraum<br />

Recherche 4, 21<br />

Restaurierung S. Datensicherung<br />

Retro-Katalogisierung 15<br />

Rückgabe 19<br />

Sachbuchsystematik für Katholische öffentliche<br />

Büchereien S. SKB / SKB-E<br />

Schulung 13<br />

Sicherung S. Datensicherung<br />

SKB / SKB-E 12, 16<br />

Software<br />

Bibliotheksverwaltungsprogramm 5, 9<br />

Standardsoftware 6, 11, 31<br />

Standardsoftware / Lizenz 11<br />

Sperren 20<br />

Sponsoring 11, 18<br />

Statistik 4, 17, 24, 33<br />

Support 6<br />

Systematik S. SKB / SKB-E<br />

Tabellenkalkulation 29, 31<br />

Team S. Mitarbeiterinnen<br />

Textverarbeitung 31<br />

Titelaufnahme S. Datenerfassung<br />

Umstellung 12, 13, 40<br />

Update 6<br />

USK S. Altersfreigabe<br />

Verbund 30<br />

Verlängerung 14, 20<br />

Virenschutz 26<br />

Vormerkung 14, 20<br />

Wartung 6<br />

Zeitschriften 17<br />

Zugangsnummer 15, 17, 19<br />

Zuschuss 11<br />

Register<br />

44


Herausgegeben vom<br />

Borromäusverein e.V.<br />

Wittelsbacherring 9<br />

53115 Bonn

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