rudern-aviron-canottaggio 1/2012 (Febr. 12) - Schweizerischer ...

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Landtrainingslager und wie diese
vom olympiakader genutzt werden
Mein primäres Ziel solcher Trainingslager
ist eine Verbesserung der körperlichen Fitness.
Ich möchte das Grundleistungsniveau
der Athleten verbessern und dabei als
Beweis für ein erfolgreiches Trainingslager
eine Rechtsverschiebung in den Laktatkurven
der Athleten feststellen können.
Ausserdem können durch die strikte Kontrolle
des Trainingsniveaus in der jeweiligen
Trainingszeit optimale Ergebnisse erzielt
werden, wobei dies in gewissem Masse
natürlich auch von der Art des Trainingslagers
abhängt.
Die Athleten des Kaders haben bislang
zum Beispiel Trainingslager absolviert, bei
denen Skifahren, Radfahren oder auch das
Training am Ergometer im Mittelpunkt
standen.
Welche Aktivitäten wir in den Trainingslagern
durchführen, ist zum grössten Teil von
der Jahreszeit, von meinen konkreten Zielen
und den Örtlichkeiten, die uns dabei zur
Verfügung stehen, abhängig.
Training von Ausdauer und Kraft
Skilanglauf-Trainingslager dürften den
meisten von Ihnen bekannt sein, und ich
gehe davon aus, dass auch Sie schon einige
der Vorteile dieses Trainings während der
Wintermonate am eigenen Leib erfahren
haben.
Wir nutzen die Skilanglauf-Trainingslager
für den Aufbau eines grundlegenden Ausdauerniveaus
und kümmern uns dabei
gleichzeitig um das Krafttraining. Das
bedeutet also, dass sowohl die Kraft der
Athleten trainiert als auch für genug Trainingseinheiten
im Ausdauerbereich gesorgt
wird. Die relativ geringe Belastung des Körpers
beim Langlauf im Vergleich zum
Rudern bedeutet, dass dabei eine weitere
Strecke zurückgelegt werden kann. So kann
8 RudernAvironCanottaggio 01/12
In den letzten 18 Monaten wurden mit dem olympiakader zahlreiche Landtrainingslager
durchgeführt. Ich möchte nun diese Gelegenheit nutzen, um zu erläutern, was die Ziele
dieser Trainingslager sind und wie wir diese Ziele erreichen können.
Simon Cox, Headcoach
Olympiaprojekte und seit
4 Jahren Trainer des
leichten Vierers, erklärt
in seinem Artikel die Vorzüge
und Erfahrungen
mit Land-Trainingslagern
zur Steigerung von Ausdauer
und Kraft.
ein umfangreiches Ausdauertraining durchgeführt
werden, was wiederum die Produktion
und den Aufbau von Mitochondrien in
den Muskeln sicherstellt. Wetter und Tageslicht
sind bei diesen Trainingslagern üblicherweise
die einzigen begrenzenden Faktoren.
Zudem hat der Aufenthalt in den
Bergen bei schönem Wetter oft einen äusserst
positiven Effekt auf die mentale Verfassung
der Ruderer.
In der Regel beginnen wir das Training im
Herbst auf dem Fahrrad, da auch diese
Sportart den Körper nur einer relativ geringen
Belastung aussetzt und die Athleten so
ihr Ausdauerniveau nach der Sommerpause
wieder aufbauen können. Lange Strecken
auf dem Fahrrad, kombiniert mit grundlegendem
Krafttraining, machen die Athleten
fit für die neue Saison. Dieses erste Trainingslager
fand in Sarnen statt. Sarnen ist
als Trainingslagerstandort für uns sehr gut
geeignet, da die Athleten die Strassen und
die Routen vor Ort bereits gut kennen.
Speziell auf Ruderer zugeschnitten
Ergotrainingslager sind Ihnen vielleicht
weniger geläufig. Ich setze diese dann ein,
wenn es aufgrund der Jahreszeit unter
Umständen schwierig ist, ein gutes Wassertraining
durchzuführen, oder um nach einer
intensiveren Wettkampfperiode erneut eine
solide Leistungsgrundlage aufzubauen. Wie
ich bereits früher erläutert habe, sind Ergotrainingslager
eine ausgezeichnete Möglichkeit,
das Trainingsniveau konkret zu
steuern, während zugleich ein speziell auf
Ruderer zugeschnittenes Training durchgeführt
werden kann. Wenn das Trainingsumfeld
richtig gewählt wird, kann in dieser
Zeit äusserst konzentriert, kontrolliert und
ohne Ablenkung trainiert werden.
Wir haben die Anlagen in Magglingen
bereits erfolgreich genutzt, da dort alle Einrichtungen
und sonstigen unterstützenden
Leistungen vorhanden sind, die wir benötigen.
Zudem ist es nicht zu weit entfernt und
auch finanziell angemessen. Wir waren
auch schon in Leukerbad, was an sich gut
war, aber nicht so sehr in sich geschlossen
wie die Anlagen in Magglingen. Sarnen ist
ein guter Stützpunkt, der den Athleten
jedoch etwas zu vertraut ist, um noch einen
zusätzlichen Anreiz durch die Veränderung
schaffen zu können. Das britische Team war
zum Beispiel in der Sierra Nevada in Spanien
oder in Silvretta, um den Vorteil der
Höhe bei solch einem Training zu nutzen.
Erhöhte mentale Belastung
Auf dem Ergometer messen wir die Laktatwerte,
um die erforderlichen Leistungsziele
festzusetzen, und wir überwachen die Herzfrequenz
sowie die 500-m-Splits, um sicherzustellen,
dass die Athleten das Ausdauertraining
auf einen langen Zeitraum gesehen
auf dem richtigen Niveau durchführen.
Zumeist trainieren wir in 30-minütigen
Trainingsblöcken mit einer 3-Minuten-
Pause für Dehnübungen. Eine Standardtrainingseinheit
dauert in der Regel 4-mal
30 Minuten, wovon 3 Einheiten auf dem
Ergometer und eine auf dem Standfahrrad
absolviert werden.
Diese Art des Ergometertrainings bedeutet
logischerweise eine erhöhte mentale Belastung
für den Athleten, da bei diesem Training
die schönen Seiten unseres Sports nicht
zum Tragen kommen. Daher ist es wichtig,
anspruchsvolle technische Ziele innerhalb
des Trainings zu setzen, denn Veränderungen,
die auf dem Ergometer erzielt werden,
können die Leistung bei der Fortbewegung
eines Bootes positiv beeinflussen.
Wir sind dazu übergegangen, die Ergometer
auf «Slides» einzusetzen, sodass das Gefühl
des Bootfahrens erhalten bleibt und dabei
mehr Konzentration vom Athleten gefordert
wird, insbesondere, wenn die Ergometer
miteinander verbunden sind. Das scheint gut
zu funktionieren. Dieses Training wird
zudem auch aufgrund von Studien durchge-
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führt, die gezeigt haben, dass so die aussergewöhnlich
hohe Belastung des Rückens verringert
wird – ein wichtiger Faktor bei diesem
Langzeittraining.
Alternative Sportarten als Inspiration
Diese Art des Trainingslagers ist vor allem
aufgrund des veränderten Umfelds und aufgrund
der alternativen Sportarten sinnvoll,
die den Athleten eine zusätzliche Möglichkeit
bieten, ihre Leistung auf dem Wasser zu
verbessern. Wir haben Aquarobics, Spinning
und Pilates eingesetzt und viel mit Sypobas
trainiert, um die Rumpfstabilität zu verbessern.
Zudem haben wir Krafttraining und ein
umfangreiches Zirkeltraining absolviert. Die
veränderte Umgebung hat uns zu vielen verschiedenen
Übungen inspiriert, die uns bei
unserem Training helfen konnten.
In Magglingen haben wir das Glück, mit
vielen anderen Top-Athleten zusammen
trainieren zu können, was uns aus unserem
gewohnten «Trainingstrott» herausholt.
Die Leichtathleten, die Mountainbiker oder
die Kampfsportler beim Training zu beobachten,
gibt den Ruderern die Gelegenheit,
zu sehen, wie andere Athleten trainieren,
und ermutigt sie, deren Trainingsmethoden
auszuprobieren.
Ich gebe offen zu, dass es ein Luxus ist, Zeit
für solche Trainingslager zur Verfügung zu
haben – ein Luxus, der vielen anderen
Sportlern nicht vergönnt ist. Wir haben das
Glück, dass die Nationalmannschaft an diesen
Trainingslagern teilnehmen kann, und
für mich sind die Vorteile dieser Trainingslager
ganz klar:
– Sie stellen eine kontrollierte Umgebung
dar, in der die körperliche Fitness gesteigert
werden kann.
– Eine Umgebung, in der ich für die Athleten
in verschiedenen für sie fremden Sportarten
neue Herausforderungen schaffen kann.
– Eine Umgebung, die nicht vom Wetter
oder den Bedingungen auf dem Wasser
abhängig ist.
Und nicht zuletzt ein Ort, an dem wir hart
arbeiten können! Der daraus entstehende
Nutzen für die Schweizer Nationalmannschaft
ist für mich klar ersichtlich.
Sollten Sie weitere Fragen zur Durchführung
eines solchen Trainingslagers haben,
können Sie mich gern per E-Mail kontaktieren.
Simon Cox, Headcoach Olympiaprojekte SRV
Partner
Verbandssponsoren
Medical Partner
Bootssponsor
Bekleidungspartner
Ruder- und Ergometersponsor
Fahrzeugpartner
gemeinsam
kommen
wir noch
schneller
voran.
herzlichen
dank den
sponsoren.
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