rudern-aviron-canottaggio 6/2008 (Dez. 08) - Schweizerischer ...

rudern-aviron-canottaggio 6/2008 (Dez. 08) - Schweizerischer ... rudern-aviron-canottaggio 6/2008 (Dez. 08) - Schweizerischer ...

ruderverband.ch
von ruderverband.ch Mehr von diesem Publisher
28.02.2013 Aufrufe

AKTUELL Warum wir hier sind Von Ehrungen und Geehrten SOA-Ziel erreicht Auf höchster Ebene ist die Luft für den SRV dünn geworden. Ein einziger Athlet war bei den olympischen Spielen in Beijing noch am Start. Rang neun für André Vonarburg war sehr weit entfernt von der Zielsetzung des Verbandes – fünf SRV-Boote waren vor drei Jahren anvisiert worden. Skiff, drei Mannschaftsboote und eine Medaille hiess die Zielsetzung vor einem Jahr. Aber: André hat mit Rang neun die Zielsetzung von Swiss Olympic Association erfüllt. Bravo und einen Blumenstrauss. Ligaerhalt dank Frauenpower An der DV in Baden gab’s für die Delegierten noch viel mehr zu feiern. Allen voran natürlich Pamela Weisshaupt, die Weltmeisterin im leichten Einer. Die Delegierten konnten den ORF-Film noch einmal sehen und sich an Pams starkem Rennen und ihrem unerbittlichen Endspurt zur Goldmedaille ergötzen. Für ihre Leistung erhielt Pamela Weisshaupt die Göpf-Kottmann-Medaille, die höchste Auszeichnung, die der SRV seinen Sportlern vergeben kann. Geehrt wurde in Baden verdienterweise auch die Frau hinter Weisshaupts Erfolg: Claudia Blasberg, Weltmeisterin 2001 und 2003 und zweifache Olympiazweite im Leichtgewichts-Doppelzweier, Vereins-Trainerin beim CC Lugano. Sie hat den Rohdiamanten Weisshaupt zum Edelstein geschliffen. Einer weiteren Frau verdankt der SRV auch Cash in der Kasse: Regina Naunheims dritter Rang im offenen Einer an der Europameisterschaft in Athen war ein Rettungsring, der den Verband vor der Rückstufung in die Beitragsklasse drei von Swiss Olympics bewahrte. Die Einstufung in die Klassen eins (höchste Beiträge) bis fünf ist für die SRV-Finanzen von ausschlaggebender Bedeutung: Der natio- Das wichtigste Geschäft einer DV (Schurter: «Darum sind wir überhaupt hier») sind inzwischen die Ehrungen. Da gab es für die Delegierten in Baden viel Erfreuliches zu hören und zu sehen. Hoffnungsschimmer: SRV Direktor Christian Stofer und der Juniorenvierer mit Nicola Edelmann, Elias Farhan, David Aregger und Raffael Roemer (von links). Frauenpower: Claudia Blasberg, Pamela Weisshaupt, Olivia Wyss und Eliane Waser. nale olympische Verband ist nach wie vor der wichtigste «Sponsor» der Ruderer. Und ein Frauen-Doppel schliesslich hat auch im Nachwuchsbereich den Medaillenakzent gesetzt: Eliane Waser und Olivia Wyss gewannen an der U23-WM in Brandenburg Bronze. Und bei den Junioren schliesslich sorgten Raffael Roemer, David Aregger, Elias Farhan und Nicola Edelmann mit einem vierten WM-Rang für den Hoffnungsstreifen. Vergessener Titel Einen Titel allerdings haben die Ehrungs- Organisatoren übersehen oder vergessen. Die Schweiz hat seit dem 19. Oktober eine WM-Crew im Vierer. Das Frauenteam von Lausanne-Sports Aviron gewann an den Coastal Rowing Championship in San Remo Gold im gesteuerten Vierer. Fanny Mossière, Gael Pannatier, Colleen Orsmond, Bettina Schaefli und Steuerfrau Nicolas Parquic holten den (offiziellen FISA-) Titel in einem turbulenten Rennen vor Frankreich. Trost für die «vergessenen Weltmeisterinnen»: Es hat im SRV auch eine Weile und eine Broncemedaille gedauert, bis die Bedeutung der EM Ernst genommen worden ist. Hanns Fuchs Fotos: Hanns Fuchs Tufte im Schilf, Drysdale im Wasser,Gyr Top Ten Der BKW-Armadacup hielt einmal mehr, was er verspricht: Das spektakulärste Einer-Rennen der Welt auf höchstem Niveau. Es gewann der Este Allar Raja vor dem Deutschen Brodowski und Weltmeister Mahe Drysdale. Olympiasieger Olaf Tufte blieb im Schilf stecken. Bester Schweizer war auf Rang sieben Mario Gyr. Bei den Frauen gewann die Neu- seeländerin Emma Twiggs vor der Ruderqueen Ekaterina Karsten und Leichtgewichtsweltmeisterin Pam Weisshaupt. Die 22. Auflage des BKW-Armadacup auf dem Wohlensee bei Bern war ein weiterer Höhepunkt in der Chronik des anspruchsvollen Skiff-Langstreckenrennens. Erstmals waren über 300 Ruderinnen und Ruderer auf dem Wohlensee. Und mit dem amtierenden Weltmeister Mahe Drysdale und Olympiasieger Olaf Tufte waren die beiden besten Einer fahrer der Welt in dieser Dekade am Start. Bei den Frauen fuhren erstmals überhaupt drei aktive Weltmeisterinnen im gleichen Rennen gegeneinander: Karsten (offene Klasse), Twigg (U23) und Weisshaupt (Leichtgewicht). Tufte und die Tücken der Strecke In der hochkarätigen Konkurrenz überholte der Vorjahressechste Allar Raja (25) rund eineinhalb Kilometer vor Ende des Rennens den Deutschen Karsten Brodowski. Damit über- nahm der Este die Führung. Er gab sie nicht mehr ab. Brodowski hatte bis dahin das Rennen zusammen mit Olaf Tufte geprägt. Der Olympiasieger kämpfte mehrfach mit den Tücken der Strecke auf dem mit vielen Sandbänken gespickten Wohlensee. Bereits nach einem Viertel der Strecke sass er erstmals fest, später blieb er auch noch am Schilf hängen und musste aus dem Boot aussteigen um sich zu befreien. Der Norweger bewies, dass er trotz Olympiafeierlichkeiten, Hochzeit und Flitterwochen noch immer gut in Form ist und kämpfte sich ins Rennen zurück. Er überholte noch einige vor ihm liegende Boote und landete am Ende auf Rang 5. Der 2,05 m grosse Karsten Brodowski, der zu den schnellsten Ergometer-Ruderern der Welt gehört, profitierte vom Missgeschick von Tufte. Er übernahm nach einem Viertel des Rennens die Führung und fuhr fortan Mahe Drysdale geht baden. Pamela Weisshaupt war in Bern beste Schweizerin. LEISTUNGSSPORT einen sichereren, wenn auch etwas weiteren Kurs auf dem Schlangensee. Dies wurde ihm eineinhalb Kilometer vor dem Ziel zum Verhängnis, denn der Este Raja hatte seinen Kräfte besser eingeteilt und bezwang den entkräfteten Deutschen. Raja, WM-Bronzemedaillengewinner im Doppelvierer, feierte in Bern den grössten Erfolg im Einer. «Mein Mut, eine waghalsige Linie zu wählen hat sich gelohnt», sagte Raja, stolz, den Weltmeister und den Olympiasieger im gleichen Rennen besiegt zu haben. Mario Gyr bester Schweizer Der Luzerner Leichtgewichtsruderer Mario Gyr fuhr ein beherztes Rennen und war lange auf gleicher Höhe wie Olympiasieger Tufte und nur eine Bootslänge hinter dem Vorjahressieger Mahe Drysdale. 900 Meter vor dem Ziel musste der Studentenweltmeister 6 RudernAvironCanottaggio 06/08 RudernAvironCanottaggio 06/08 7 Fotos: Roman Kläger

AKTUELL<br />

Warum wir hier sind<br />

Von Ehrungen und Geehrten<br />

SOA-Ziel erreicht<br />

Auf höchster Ebene ist die Luft für den SRV<br />

dünn geworden. Ein einziger Athlet war bei<br />

den olympischen Spielen in Beijing noch am<br />

Start. Rang neun für André Vonarburg war<br />

sehr weit entfernt von der Zielsetzung des<br />

Verbandes – fünf SRV-Boote waren vor drei<br />

Jahren anvisiert worden. Skiff, drei Mannschaftsboote<br />

und eine Medaille hiess die<br />

Zielsetzung vor einem Jahr. Aber: André hat<br />

mit Rang neun die Zielsetzung von Swiss<br />

Olympic Association erfüllt. Bravo und einen<br />

Blumenstrauss.<br />

Ligaerhalt dank Frauenpower<br />

An der DV in Baden gab’s für die Delegierten<br />

noch viel mehr zu feiern. Allen voran<br />

natürlich Pamela Weisshaupt, die Weltmeisterin<br />

im leichten Einer. Die Delegierten<br />

konnten den ORF-Film noch einmal sehen<br />

und sich an Pams starkem Rennen und ihrem<br />

unerbittlichen Endspurt zur Goldmedaille<br />

ergötzen. Für ihre Leistung erhielt Pamela<br />

Weisshaupt die Göpf-Kottmann-Medaille,<br />

die höchste Auszeichnung, die der SRV seinen<br />

Sportlern vergeben kann. Geehrt wurde<br />

in Baden verdienterweise auch die Frau hinter<br />

Weisshaupts Erfolg: Claudia Blasberg,<br />

Weltmeisterin 2001 und 2003 und zweifache<br />

Olympiazweite im Leichtgewichts-Doppelzweier,<br />

Vereins-Trainerin beim CC Lugano.<br />

Sie hat den Rohdiamanten Weisshaupt zum<br />

Edelstein geschliffen.<br />

Einer weiteren Frau verdankt der SRV auch<br />

Cash in der Kasse: Regina Naunheims dritter<br />

Rang im offenen Einer an der Europameisterschaft<br />

in Athen war ein Rettungsring, der<br />

den Verband vor der Rückstufung in die Beitragsklasse<br />

drei von Swiss Olympics bewahrte.<br />

Die Einstufung in die Klassen eins (höchste<br />

Beiträge) bis fünf ist für die SRV-Finanzen<br />

von ausschlaggebender Bedeutung: Der natio-<br />

Das wichtigste Geschäft einer DV (Schurter: «Darum sind wir überhaupt hier») sind inzwischen<br />

die Ehrungen. Da gab es für die Delegierten in Baden viel Erfreuliches zu hören und zu sehen.<br />

Hoffnungsschimmer: SRV Direktor Christian Stofer und der Juniorenvierer mit Nicola Edelmann,<br />

Elias Farhan, David Aregger und Raffael Roemer (von links).<br />

Frauenpower: Claudia Blasberg, Pamela Weisshaupt, Olivia Wyss und Eliane Waser.<br />

nale olympische Verband ist nach wie vor der<br />

wichtigste «Sponsor» der Ruderer.<br />

Und ein Frauen-Doppel schliesslich hat auch<br />

im Nachwuchsbereich den Medaillenakzent<br />

gesetzt: Eliane Waser und Olivia Wyss gewannen<br />

an der U23-WM in Brandenburg Bronze.<br />

Und bei den Junioren schliesslich sorgten<br />

Raffael Roemer, David Aregger, Elias Farhan<br />

und Nicola Edelmann mit einem vierten<br />

WM-Rang für den Hoffnungsstreifen.<br />

Vergessener Titel<br />

Einen Titel allerdings haben die Ehrungs-<br />

Organisatoren übersehen oder vergessen.<br />

Die Schweiz hat seit dem 19. Oktober eine<br />

WM-Crew im Vierer. Das Frauenteam von<br />

Lausanne-Sports Aviron gewann an den<br />

Coastal Rowing Championship in San Remo<br />

Gold im gesteuerten Vierer. Fanny Mossière,<br />

Gael Pannatier, Colleen Orsmond, Bettina<br />

Schaefli und Steuerfrau Nicolas Parquic holten<br />

den (offiziellen FISA-) Titel in einem<br />

turbulenten Rennen vor Frankreich. Trost<br />

für die «vergessenen Weltmeisterinnen»: Es<br />

hat im SRV auch eine Weile und eine Broncemedaille<br />

gedauert, bis die Bedeutung der EM<br />

Ernst genommen worden ist.<br />

Hanns Fuchs<br />

Fotos: Hanns Fuchs<br />

Tufte im Schilf,<br />

Drysdale im Wasser,Gyr Top Ten<br />

Der BKW-Armadacup hielt einmal mehr, was er verspricht: Das spektakulärste Einer-Rennen der Welt auf höchstem<br />

Niveau. Es gewann der Este Allar Raja vor dem Deutschen Brodowski und Weltmeister Mahe Drysdale. Olympiasieger<br />

Olaf Tufte blieb im Schilf stecken. Bester Schweizer war auf Rang sieben Mario Gyr. Bei den Frauen gewann die Neu-<br />

seeländerin Emma Twiggs vor der Ruderqueen Ekaterina Karsten und Leichtgewichtsweltmeisterin Pam Weisshaupt.<br />

Die 22. Auflage des BKW-Armadacup auf<br />

dem Wohlensee bei Bern war ein weiterer<br />

Höhepunkt in der Chronik des anspruchsvollen<br />

Skiff-Langstreckenrennens. Erstmals<br />

waren über 300 Ruderinnen und Ruderer auf<br />

dem Wohlensee. Und mit dem amtierenden<br />

Weltmeister Mahe Drysdale und Olympiasieger<br />

Olaf Tufte waren die beiden besten<br />

Einer fahrer der Welt in dieser Dekade am<br />

Start. Bei den Frauen fuhren erstmals überhaupt<br />

drei aktive Weltmeisterinnen im gleichen<br />

Rennen gegeneinander: Karsten (offene<br />

Klasse), Twigg (U23) und Weisshaupt (Leichtgewicht).<br />

Tufte und die Tücken der Strecke<br />

In der hochkarätigen Konkurrenz überholte<br />

der Vorjahressechste Allar Raja (25) rund eineinhalb<br />

Kilometer vor Ende des Rennens den<br />

Deutschen Karsten Brodowski. Damit über-<br />

nahm der Este die Führung. Er gab sie nicht<br />

mehr ab. Brodowski hatte bis dahin das Rennen<br />

zusammen mit Olaf Tufte geprägt. Der<br />

Olympiasieger kämpfte mehrfach mit den<br />

Tücken der Strecke auf dem mit vielen Sandbänken<br />

gespickten Wohlensee. Bereits nach<br />

einem Viertel der Strecke sass er erstmals fest,<br />

später blieb er auch noch am Schilf hängen<br />

und musste aus dem Boot aussteigen um sich<br />

zu befreien. Der Norweger bewies, dass er<br />

trotz Olympiafeierlichkeiten, Hochzeit und<br />

Flitterwochen noch immer gut in Form ist<br />

und kämpfte sich ins Rennen zurück. Er überholte<br />

noch einige vor ihm liegende Boote und<br />

landete am Ende auf Rang 5.<br />

Der 2,05 m grosse Karsten Brodowski, der zu<br />

den schnellsten Ergometer-Ruderern der<br />

Welt gehört, profitierte vom Missgeschick<br />

von Tufte. Er übernahm nach einem Viertel<br />

des Rennens die Führung und fuhr fortan<br />

Mahe Drysdale geht baden. Pamela Weisshaupt war in Bern beste Schweizerin.<br />

LEISTUNGSSPORT<br />

einen sichereren, wenn auch etwas weiteren<br />

Kurs auf dem Schlangensee. Dies wurde ihm<br />

eineinhalb Kilometer vor dem Ziel zum Verhängnis,<br />

denn der Este Raja hatte seinen Kräfte<br />

besser eingeteilt und bezwang den entkräfteten<br />

Deutschen. Raja, WM-Bronzemedaillengewinner<br />

im Doppelvierer, feierte in Bern<br />

den grössten Erfolg im Einer. «Mein Mut,<br />

eine waghalsige Linie zu wählen hat sich<br />

gelohnt», sagte Raja, stolz, den Weltmeister<br />

und den Olympiasieger im gleichen Rennen<br />

besiegt zu haben.<br />

Mario Gyr bester Schweizer<br />

Der Luzerner Leichtgewichtsruderer Mario<br />

Gyr fuhr ein beherztes Rennen und war lange<br />

auf gleicher Höhe wie Olympiasieger Tufte<br />

und nur eine Bootslänge hinter dem Vorjahressieger<br />

Mahe Drysdale. 900 Meter vor<br />

dem Ziel musste der Studentenweltmeister<br />

6 RudernAvironCanottaggio 06/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 06/<strong>08</strong> 7<br />

Fotos: Roman Kläger

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!