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rudern-aviron-canottaggio 5/2011 (Okt. 11) - Schweizerischer ...

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Sarnen, <strong>11</strong>. <strong>Okt</strong>ober <strong>20<strong>11</strong></strong> | 35. Jahrgang | Erscheint sechsmal jährlich<br />

5 | <strong>11</strong>


Bild: Detlev Seyb ©<br />

RuDER-Wm bLED EDitORiAL<br />

WM Bled – Eine Gesamtbilanz,<br />

die sich sehen lassen kann<br />

Rekordteilnehmerzahl aus 68 Nationen<br />

Zum vierten Mal fanden auf dem malerischen<br />

See in Bled in den Julischen Alpen<br />

(Slowenien) die Ruder-Weltmeisterschaften<br />

<strong>20<strong>11</strong></strong> statt. Eine Rekordteilnehmerzahl von<br />

nicht weniger als 68 Nationen entsandte<br />

1’200 Athletinnen und Athleten zum Saison-<br />

Höhepunkt der internationalen Ruderszene.<br />

Die Weltmeisterschaftsrennen wurden in<br />

14 Olympischen Bootsklassen, acht internationalen<br />

Events und fünf paralympischen<br />

Bootsklassen ausgetragen. Der Anlass war<br />

zugleich auch die erste und wichtigste Möglichkeit,<br />

sich für die Olympischen Spiele<br />

2012 in London zu qualifizieren. In den<br />

14 olympischen Bootsklassen werden nach<br />

einem vordefinierten Schema Quotenplätze<br />

an die bestplatzierten Nationalverbände<br />

vergeben.<br />

Drei Quotenplätze<br />

als Verbandszielsetzung<br />

Der Schweizerische Ruderverband hatte sich<br />

zum Ziel gesetzt, an den Olympischen Spielen<br />

2012 mit drei Booten an den Start<br />

zu gehen. Der Gewinn von Olympia-Quotenplätzen<br />

stand daher für die Schweizer<br />

Doppelvierer und leichter Vierer-ohne sichern sich die anvisierten Olympia-Quotenplätze<br />

und Pamela Weisshaupt holt sich erneut Edelmetall im Leichtgewichts-Skiff.<br />

Der leichte Vierer-ohne (Mario Gyr, Simon Niepmann, Lucas Tramèr, Simon Schürch) holte sich mit seiner ersten Finalqualifikation für ein<br />

WM-Finale auch den ersehnten und angestrebten Olympia-Quotenplatz.<br />

Delegation in den olympischen Bootsklassen<br />

im Vordergrund. Nebst der diesjährigen<br />

Ruder-Weltmeisterschaft in Bled wird es für<br />

die europäischen Nationen im kommenden<br />

Mai eine letzte Gelegenheit für die Zuteilung<br />

von Quotenplätzen geben. Ein kleines<br />

Restkontingent wird an der Olympia-Qualifikationsregatta<br />

auf dem Rotsee vom<br />

20. – 23. Mai 2012 verfügbar und hart um -<br />

kämpft sein.<br />

Sieben Schweizer Boote in Bled am Start<br />

Der Schweizerische Ruderverband hat im<br />

Anschluss an die Weltcup-Regatta auf dem<br />

Rotsee sieben Boote für die Weltmeisterschaften<br />

selektioniert. Die Schweizer Delegation<br />

bereitete sich unter der Leitung von<br />

Cheftrainer Simon Cox in den vergangenen<br />

Wochen in Leukerbad, Sarnen und Libourne<br />

(Frankreich) auf den Saisonhöhepunkt vor.<br />

«Seit der Bekanntgabe des Meldeergebnisses<br />

ist die Weltmeisterschaft ganz konkret<br />

geworden und die Anspannung ist auch etwas<br />

gestiegen. Die Uhr tickt nun immer schneller<br />

und deutlicher», berichtete Simon Cox<br />

aus dem Trainingslager in Frankreich. «Das<br />

Meldeergebnis für die Weltmeisterschaften<br />

ist wie erwartet gross und die Konkurrenz in<br />

allen Bootsklassen sehr dicht. Diese Teilnehmerfelder<br />

lassen den teilnehmenden Mannschaften<br />

keinen Spielraum für Ausrutscher<br />

oder Fehler, sonst ist man sehr schnell auf<br />

der falschen Seite der Linie. Zudem ist<br />

ersichtlich, dass einige Nationen ihre Boote<br />

nach Möglichkeit seit dem Weltcup-Final in<br />

Luzern noch weiter zu verstärken versuchten.<br />

Unsere Boote sind jedoch gut vorbereitet<br />

und die Schweizer Mannschaft freut<br />

sich auf die Rennen in Bled», analysierte<br />

Simon Cox im Vorfeld das Rekord-Meldeergebnis<br />

für die diesjährige WM.<br />

Olympia-Quotenplatz Nr. 1<br />

Im Vierer ohne Steuermann der Leichtgewichte<br />

ruderten Mario Gyr (Seeclub Luzern),<br />

Simon Niepmann (Seeclub Zürich), Lucas<br />

Tramèr (Club d’Aviron Vésenaz) und Simon<br />

Schürch (Seeclub Sursee) wie schon im Vorjahr.<br />

Der Vierer, letztes Jahr Achter an der<br />

WM in Neuseeland, konnte bei seinen Auftritten<br />

in der Weltcup-Serie in München<br />

einen vierten und in Luzern einen fünften<br />

Rang für sich verbuchen. Die Bootsklasse der<br />

Leichtgewichts-Vierer war während der<br />

Titelseite: Herbststimmung auf der Aare<br />

an der BILAC <strong>20<strong>11</strong></strong>.<br />

Foto: Stöh Grünig<br />

ganzen Saison gekennzeichnet von sehr<br />

engen Renn-Entscheidungen. 24 Boote hatten<br />

sich für die Weltmeisterschafts-Rennen<br />

eingeschrieben, welche um die elf verfügbaren<br />

Quotenplätze rangen.<br />

Der zweite Rang im Vorlauf hinter Italien<br />

und die Sicherheit, im Endspurt die Niederländer<br />

bezwungen zu haben, gab dem<br />

Schweizer Vierer das Vertrauen, im engen<br />

Feld der besten Leichtgewichts-Vierer nach<br />

wie vor zu den besten Mannschaften zu<br />

gehören. Da sich nur der Vorlaufsieger direkt<br />

für die Halbfinals qualifizierte, musste der<br />

Weg über den Hoffnungslauf angetreten<br />

werden.<br />

Der Schweizer Vierer nutzte die Gelegenheit<br />

für einen schnellen Start und übernahm im<br />

Rennen sofort die Führung vor Frankreich<br />

und USA. Das Schweizer Boot gab diese<br />

Führung während des gesamten Rennens nie<br />

mehr ab und konnte den Vorsprung im Verlaufe<br />

des Rennens auf eine Bootslänge ausbauen.<br />

Frankreich und USA duellierten sich<br />

um den zweiten Rang erbittert und hielten<br />

das Tempo hoch. Das Schweizer Boot hatte<br />

aber die beiden Boote jederzeit im Blick und<br />

ruderte den Sieg in diesem Hoffnungslauf<br />

sicher vor Frankreich ins Ziel. Der Start im<br />

Halbfinale war wie gewohnt schnell und das<br />

Boot lag hinter Italien bei jeder Zwischenzeit<br />

an zweiter Stelle. Von hinten drückten die<br />

Boote aus Tschechien, Polen und Dänemark<br />

unaufhörlich. Aus der zweiten Position<br />

heraus agierend verhielt sich die Crew während<br />

des ganzen Rennens souverän und<br />

vermochte auch im Endspurt mit den endspurtstarken<br />

Booten aus Dänemark und<br />

Polen mitzuhalten. Letztlich waren es<br />

Italien, Schweiz und Dänemark, die sich<br />

fürs Finale qualifizierten. Im Finale lief es<br />

dann dem Boot nicht mehr nach Wunsch<br />

und sie erlebten nach dem emotionalen<br />

Hoch vom Vortag einen Rückschlag. Die<br />

Fortsetzung auf Seite 6<br />

Eingelöste<br />

Versprechen!<br />

Nach der Junioren-WM, dem Coupe de la Jeunesse und der U23-WM<br />

beschloss die WM der «Grossen» in Bled die internationale Regattasaison.<br />

An den Nachwuchs-Titelkämpfen konnten durchwegs befriedigende<br />

Fazits gezogen werden. Dies gekrönt von einigen Topresultaten von<br />

Athleten, die als Versprechen für die Zukunft gelten dürfen. Die Erfahrung<br />

lehrt jedoch, dass der Übergang von der U23-Kategorie zur<br />

Spitzenklasse im Seniorenbereich meist lang und aufwendig ist; nebst<br />

Talent viel Geduld, einen starken Willen und intensive Trainingsarbeit<br />

bedingt. Etliche Beispiele zeigen, dass, wenn auch nur einer der<br />

erwähnten Aspekte nicht mehr greift, dieser Übergang auch von vielversprechenden<br />

Athleten nicht zu bewerkstelligen ist.<br />

Dass dieser Schritt jedoch auch in schnellem Tempo erfolgen kann, wurde<br />

anlässlich der WM in Bled durch zwei junge Schweizer Ruderer<br />

eindrücklich bewiesen. Dem noch nicht 20-jährigen Nico Stahlberg<br />

(RC Kreuzlingen) und dem 23-jährigen Jérémy Maillefer (Lausanne<br />

Sports) gelang dies. Natürlich: Im Verbund mit den beiden Routiniers<br />

André Vonarburg und Florian Stofer (beide SC Sempach) waren ideale<br />

Voraussetzungen gegeben, um sich auf ein internationales Spitzenniveau<br />

hieven zu können. Wie bereits im Verlauf der Saison an den internationalen<br />

Regatten angedeutet, konnte mit der Erringung des Olympia-Quotenplatzes<br />

das ersehnte Ziel und die Annäherung an die Weltspitze<br />

erreicht werden. Also: Ein Versprechen, das bereits zu guten<br />

Teilen eingelöst werden konnte!<br />

Insgesamt konnten zwei Boote Olympia-Quotenplätze erreichen. Nebst<br />

dem erwähnten «schweren» Doppelvierer konnte auch der leichte Vierer-ohne<br />

mit Mario Gyr (SC Luzern), Simon Niepmann (SC Zürich),<br />

Lucas Tramèr (CA Vésenaz), Simon Schürch (SC Sursee) die hochgesteckte<br />

Zielsetzung erfüllen. Mit der Erreichung des Finales und der<br />

Rangierung auf Platz 6 gelang die Einreihung in die Phalanx der weltbesten<br />

Boote der stark frequentierten Klasse. Auch hier darf erfreulicherweise<br />

konstatiert werden: Versprechen eingelöst.<br />

Gewiss man sollte sich bewusst sein: Versprechen werden selbstverständlich<br />

nicht durch die Athleten abgegeben, sondern werden von der Umgebung<br />

und der Öffentlichkeit auf sie projiziert. Trotzdem würden wir uns<br />

gerne gefallen lassen, dass sich noch vermehrt vielversprechende Hoffnungen<br />

– wie in Bled geschehen – erfüllen mögen. Jürg Trittibach<br />

2 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 3


WORt DES PRäSiDEntEn<br />

Winter<strong>rudern</strong> –<br />

Freuden und Gefahren<br />

Schon ist es wieder einige Wochen her seit<br />

unsere Spitzenathleten an der WM in Bled<br />

mit ausgezeichneten Resultaten aufwarteten.<br />

Wie vielfach beschrieben, waren eine Silbermedaille<br />

(Pamela Weisshaupt) und zwei Quotenplätze<br />

für die Olympischen Spiele 2012 in<br />

London die erfreuliche Ausbeute.<br />

Nun naht aber auch der Winter mit Riesenschritten.<br />

Die Rudersaison geht langsam zu<br />

Ende, beziehungsweise das Winter<strong>rudern</strong><br />

wird wieder aufgenommen. Dieses birgt<br />

viele andersartige Gefahren und Herausfor-<br />

derungen. Wasser und Luft sind kalt; es drohen<br />

Erkältungs- und Erfrierungsgefahren.<br />

In den letzten Jahren blieb der SRV von<br />

schweren Unfällen verschont. Trotzdem<br />

nehme ich heute die Gelegenheit wahr, unsere<br />

Clubpräsidenten aufzufordern, das Winter<strong>rudern</strong><br />

in ihren Clubs klar zu regeln. Dazu<br />

gehört beispielsweise bis zu welchen Wassertemperaturen<br />

gerudert werden darf, wann<br />

ein Bootshaus für den Ruderbetrieb definitiv<br />

geschlossen wird, welche Vorsichtsmassnahmen<br />

für das Rudern bei Dunkelheit gel-<br />

ten etc. Auch das Tragen von Schwimm-<br />

und Rettungswesten wird wieder ein Thema,<br />

dem – nicht nur für einzelne Seepolizei -<br />

korps – eine hohe Wichtigkeit zukommt.<br />

Ich will nicht übermässig vorsichtig sein, das<br />

Schicksal aber auch nicht herausfordern. In<br />

diesem Sinne wünsche ich allen Aktiven<br />

schöne und genussreiche Winterausfahrten.<br />

Hans-Rudolf Schurter<br />

Präsident SRV<br />

L’<strong>aviron</strong> en hiver –<br />

Joies et dangers<br />

Voilà plusieurs semaines déjà que nos athlètes<br />

élites ont glané d’excellents résultats aux CM<br />

de Bled. De nombreuses publications ont<br />

mentionné la médaille d’argent (Pamela<br />

Weisshaupt) et les deux places de sélection<br />

pour les Jeux Olympiques 2012 à Londres.<br />

L’hiver s’approche maintenant à grands pas.<br />

La saison d’<strong>aviron</strong> touche petit à petit à sa fin<br />

pour faire place à l’<strong>aviron</strong> d‘hiver. Celui-ci<br />

cache nombre de dangers et nous demande<br />

de la discipline. L’eau et l’air sont froids, nous<br />

pouvons prendre froid ou nous geler les<br />

membres.<br />

La FSSA a heureusement été épargnée par<br />

les accidents ces dernières années. Je saisis<br />

cependant l’occasion de demander à nos<br />

présidents de clubs de clairement régler<br />

l’<strong>aviron</strong> hivernal dans leurs clubs. Il faut<br />

notamment définir jusqu’à quelle<br />

température d’eau on peut ramer, quand<br />

l’<strong>aviron</strong> doit être interdit dans un club,<br />

quelles précautions il faut prendre pour<br />

LE mOt Du PRéSiDEnt<br />

ramer dans la pénombre, etc. Le port de<br />

vestes de sauvetage est aussi en discussion et<br />

revêt une importance grandissante, pas<br />

seulement auprès de certains corps de police<br />

du lac.<br />

Je ne veux pas paraître trop prudent, mais ne<br />

veux pas non plus défier le destin. Dans cet<br />

esprit, je souhaite à tous les actifs de belles et<br />

revigorantes sorties d’hiver.<br />

Hans-Rudolf Schurter, Président FSSA<br />

Traduction: André Gossauer<br />

Canottaggio invernale –<br />

piaceri e pericoli<br />

Sono già passate diverse settimane dai Campionali<br />

mondiali di Bled dove i nostri equipaggi<br />

di punta si sono comportati con successo:<br />

una medaglia d’argento (Pamela Weisshaupt)<br />

e due quote di partecipazione per i<br />

Giochi Olimpici 2012 di Londra.<br />

Ora anche l’inverno si avvicina a passi da<br />

gigante. La stagione agonistica si avvicina<br />

lentamente alla fine mentre riprende l’attività<br />

invernale. Essa porta con sê pericoli e<br />

richiede prestazioni differenti. Acqua e aria<br />

Vertrauter Arbeitsplatz: Lukas<br />

Rieder im Winter 1999 in Sarnen.<br />

sono freddi e possono procurare pericoli<br />

anche gravi di raffreddamento.<br />

Negli ultimi anni la FSSC non ha dovuto<br />

confrontarsi con incidenti gravi. Cionondimeno<br />

voglio approfittare dell’occasione per<br />

invitare i Presidenti delle nostre Società a<br />

voler prendere provvedimenti chiari in<br />

merito: penso, per esempio, fino a che temperatura<br />

dell’acqua è permesso uscire sul<br />

lago; penso quando un Cantiere viene chiuso<br />

definitivamente per le uscite; penso quali<br />

LA PAROLA DEL PRESiDEntE<br />

precauzioni prendere per le uscite con oscurità<br />

incipiente, ecc.<br />

Pure il porto di giubbotti di salvataggio deve<br />

essere preso seriamente in considerazione<br />

(e non solo dalla Polizia lacuale).<br />

Non voglio essere esageratamente cauto ma<br />

scongiurare la malasorte.<br />

Con queste considerazioni auguro a tutti gli<br />

attivi belle e piacevoli uscite invernali.<br />

Hans-Rudolf Schurter, Presidente FSSC<br />

Traduzione: Marco Rezzonico<br />

4 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 5


RuDER-Wm bLED<br />

Fortsetzung von Seite 3<br />

Vier versuchten im A-Finale wohl zu stark,<br />

ihre Sache gut zu machen und fanden von<br />

Anfang nicht richtig zusammen. Die technische<br />

Harmonie, die noch im Hoffnungslauf<br />

oder im Halbfinale zu spüren war, fand<br />

das Schweizer Quartett nicht mehr und kam<br />

dadurch früh im Rennen unter Druck. Der<br />

Weltmeister-Titel ging an Australien vor<br />

Italien und Grossbritannien. Das Schweizer<br />

Boot lief hinter China und Dänemark an<br />

sechster Stelle ein. Die Erwartungen und<br />

Hoffnungen der Mannschaft waren im ersten<br />

A-Finale ihrer Karriere wohl höher. Der<br />

sechste Platz war eine etwas harte Landung<br />

nach der Parforce-Leistung vom Vortag. Die<br />

erstmalige Finalqualifikation wird den Athleten<br />

Auftrieb für den Aufbau der Olympia-<br />

Saison geben.<br />

Olympia-Quotenplatz 2<br />

Im Männer-Doppelvierer traten die Rotsee-<br />

Vierten André Vonarburg, Florian Stofer<br />

(beide Seeclub Sempach), Nico Stahlberg<br />

(Ruderclub Kreuzlingen) und Jérémy Maillefer<br />

(Lausanne Sports Aviron) nach ihrem<br />

tollen Auftritt in unveränderter Besetzung<br />

an. Insgesamt waren 20 Boote gemeldet,<br />

darunter auch Boote, die am Rotsee noch<br />

nicht am Start waren (z.B. Olympiasieger<br />

Polen, Kuba, Lettland) oder total neu besetzt<br />

wurden (USA). Nur für elf Boote standen im<br />

Männer-Doppelvierer Olympia-Startplätze<br />

zur Verfügung.<br />

Nach einem knapp verpassten zweiten Rang,<br />

der für die Halbfinalqualifikation nötig<br />

gewesen wäre, sicherte sich das Boot mit<br />

einem Start-Ziel-Sieg im Hoffnungslauf diese<br />

dennoch. Nach einem nicht optimalen<br />

Resultate<br />

Frauen Einer Leichtgewichte, A-Final: 1.<br />

Beltrame (Bra) 7:44,58. 2. Pamela Weisshaupt<br />

(Sz) 7:48,24. 3. Müller (De) 7:50,44. 4.<br />

Grobler (USA) 7:53,72. 5. Copeland (Gb)<br />

7:54,00. 6. Cameron (Ka) 7:54,08.<br />

Männer Vierer ohne Steuermann Leichtgewichte,<br />

A-Final: 1. Australien (Edwards,<br />

Beltz, Cureton, Skipworth) 5:55,10. 2. Italien<br />

(Danesin, Caianiello, Miani, Goretti) 5:56,33.<br />

3. Grossbritannien (Chambers, Bartley, Mattick,<br />

Williams) 5:57,22. 4. China (Huang, Yu,<br />

6 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong><br />

Zum dritten Mal WM-Edelmetall im leichten Einer: Pamela Weisshaupt, die stolze Silbermedaillen-<br />

Gewinnerin im Leichtgewichts-Skiff an der WM in Bled <strong>20<strong>11</strong></strong>.<br />

Start und einem verhaltenen Rennen konnte<br />

der eingehandelte Rückstand nicht mehr<br />

wettgemacht werden. Mit Platz 6 reichte<br />

es für das B-Finale. Das Schweizer Boot startete<br />

– die im Halbfinale zu Tage tretende<br />

Schwachstelle ausmerzend – schneller und<br />

war bei Streckenviertel hinter Grossbritannien<br />

und den Ukrainern an dritter Stelle.<br />

Gleiches Bild auch bei der 1000-Meter-Marke.<br />

Die dahinter liegenden Boote aus USA,<br />

Neuseeland und Kuba waren jedoch nur eine<br />

Luftkastenlänge entfernt. Für die sechs<br />

gestarteten Boote standen fünf olympische<br />

Quotenplätze zur Disposition. Die Aufgabe<br />

lautete also primär, nicht letzter in diesem<br />

Rennen zu werden. Auf dem dritten Strecken-<br />

Li, Zhang) 5:58,02. 5. Dänemark (Barsoe,<br />

Jörgensen, Winther, Ebbesen) 5:58,18. 6.<br />

Schweiz (Mario Gyr, Simon Niepmann,<br />

Lucas Tramèr, Simon Schürch) 6:04,65.<br />

Männer Doppelvierer, Final B (Ränge<br />

7 –12): 1. Grossbritannien (Solesbury, Rowbotham,<br />

Townsend, Lucas) 5:48,25. 2. USA<br />

(Stitt, Miller, Anderson, Ochal) 5:49,06. 3.<br />

Schweiz (Jérémy Maillefer, Florian Stofer,<br />

Nico Stahlberg, André Vonarburg) 5:49,08.<br />

4. Neuseeland (Storey, Cottle, Trott, Man-<br />

viertel war es dann das Schweizer Boot, das<br />

mit der schnellsten Abschnittszeit seine Bugspitze<br />

an die zweite Stelle vorschob, während<br />

die Ukraine etwas zurückfiel. Aus der zweiten<br />

Position heraus zogen die Schweizer den<br />

Endspurt an. Direkt neben ihnen waren es<br />

plötzlich die Amerikaner, welche die höchste<br />

Bootsgeschwindigkeit hatten. Grossbritannien<br />

rettete die Führung ins Ziel und gewann<br />

das B-Finale. USA übersprintete das Schweizer<br />

Boot mit dem minimalen Vorsprung von<br />

0,02 Sekunden. Das Schweizer Boote überquerte<br />

die Ziellinie an dritter Stelle, eine<br />

Sekunde vor Neuseeland. Alle sechs Boote<br />

waren innerhalb von 2,44 Sekunden klassiert,<br />

was einer Bootslänge entspricht.<br />

son) 5:50,06. 5. Ukraine (Nadtoka, Pavlovskyi,<br />

Zaitsev, Gryn) 5:50,56. 6. Kuba (Oquendo,<br />

Hernandez, Rubio, Concepcion) 5:50,69.<br />

Schweiz somit im 9. Schlussrang.<br />

Zweier ohne Steuermann Leicht gewichte,<br />

Final B (Ränge 7–12): 1. Myers/Jarvis (Ka)<br />

6:47,31. 2. Karaivanov/Vitanov (Bul) 6:49,83.<br />

3. Li/Liang (China) 6:50,30. 4. Nicola Edelmann/Silvan<br />

Zehnder (Sz) 6:54,51. 5. Tang/<br />

Kwan (Hongk) 6:55,89. Schweiz somit im 10.<br />

Schlussrang.<br />

Bild: Detlev Seyb ©<br />

Die ersehnte WM-Medaille<br />

Im Einer Frauen Leichtgewichte – leider<br />

keine Olympia-Kategorie – ging Pamela<br />

Weisshaupt (Seeclub Küsnacht) an den<br />

Start. Die Weltmeisterin von 2008 und<br />

2009 in dieser Bootsklasse überzeugte an<br />

den Rennen in München und Luzern jeweils<br />

mit den Podestplätzen drei und zwei und<br />

konnte sich im Feld der 22 Einer-Ruderinnen<br />

berechtigte Hoffnungen auf ein<br />

Topresultat machen. Nach einem ungefährdeten<br />

Vorlaufsieg ruderte sie im Halbfinale<br />

souverän und haushälterisch zu einem zweiten<br />

Halbfinalrang und zum sicheren Finaleinzug.<br />

Aufgrund der Vorleistungen gehörte<br />

sie erneut zu den Favoritinnen auf eine<br />

Medaille. Als Weltmeisterin 2008 und 2009<br />

in dieser Bootsklasse verfügte sie zudem<br />

über die entsprechende Reputation im<br />

Finalfeld. Der erwünschte schnellere Start<br />

gegenüber dem Halbfinal gelang leider<br />

nicht. Weisshaupt wurde sowohl bei Streckenviertel<br />

und bei Halbzeit auf dem fünften<br />

Rang registriert. Dank schnellen<br />

Abschnittszeiten auf dem zweiten Streckenteil<br />

schob sich dann Pamela Weisshaupt<br />

kontinuierlich an den Booten aus Deutschland,<br />

USA und Grossbritannien vorbei. Die<br />

überraschend stark aufdrehende Brasilianerin<br />

Beltrame war aber zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits zu weit entwischt und sicherte sich<br />

überzeugend und mit gutem Vorsprung<br />

ihren ersten WM-Titel. Pamela Weisshaupt<br />

lief ebenso sicher auf dem zweiten Platz im<br />

Ziel ein. Mit der heutigen Silbermedaille<br />

fügt Pamela Weisshaupt den beiden Goldmedaillen<br />

aus den Jahren 2008 und 2009 in<br />

derselben Bootsklasse die insgesamt dritte<br />

Medaille hinzu.<br />

Leise Hoffnungen erfüllten sich nicht...<br />

...im Frauen-Doppelzweier ruderten Regina<br />

Naunheim (Seeclub Wädenswil) und<br />

Sarah Zurbrügg-Greenaway (Seeclub Zug)<br />

wie schon an den Weltcup-Veranstaltungen<br />

in Hamburg (8. Rang) und Luzern (14.<br />

Rang). Die 19 gemeldeten Boote wiesen<br />

eine sehr hohe Leistungsdichte auf, wovon<br />

sich lediglich acht für Olympia qualifizieren<br />

konnten. Das Schweizer Duo erreichte im<br />

C-Finale den insgesamt 15. Platz, nachdem<br />

es im Hoffnungslauf lange Zeit Anzeichen<br />

eines möglichen weiteren Überstehens des<br />

Laufes und des weiteren Vorrückens im<br />

Klassement gegeben hatte. Für den Frauen-<br />

RuDER-Wm bLED<br />

Doppelzweier ist somit ein Erreichen eines<br />

Olympia-Quotenplatzes nicht mehr möglich.<br />

Dazu wäre mindestens Rang acht<br />

gefordert gewesen.<br />

...im Leichtgewichts-Doppelzweier<br />

Vor einer Herausforderung der besonderen<br />

Art standen im Leichtgewichts-Doppel<br />

zweier Michael Schmid (Seeclub Luzern)<br />

und Raphaël Jeanneret (Club de l’Aviron<br />

Vevey). Das Duo, welches auf dem Rotsee<br />

einen feinen elften Rang belegen konnte,<br />

traf auf 33 weitere Boote. Auch in dieser<br />

Kategorie waren lediglich elf Quotenplätze<br />

verfügbar. Mit dem zweiten Rang im Vorlauf<br />

qualifizierten sie sich direkt für das<br />

Viertelfinale, in welchem sie während über<br />

drei Vierteln der Strecke auf dem für den<br />

Halbfinal qualifikationsberechtigten dritten<br />

Zwischenrang lagen. Dem enormen Endspurt<br />

des polnischen Doppelzweiers konnten<br />

konnte das Team aber nichts mehr<br />

entgegensetzen und musste den dritten<br />

Platz und damit auch die Hoffnungen auf<br />

einen Olympia-Quotenplatz preisgeben.<br />

Entsprechend gross war die Enttäuschung<br />

der jungen Mannschaft, die in ihrem ersten<br />

gemeinsamen Regattajahr steht. Nach<br />

einem schnellen Start und guter Geschwindigkeit<br />

über die Strecke reichte die Kraft für<br />

einen fulminanten Endspurt nicht mehr.<br />

Schlussendlich resultierte im C-Final der<br />

16. Schlussrang. Doch noch ein erhebliches<br />

Stück weg vom angestrebten, zur Olympiateilnahme<br />

berechtigenden <strong>11</strong>. Platz.<br />

Die Ersatzruderer<br />

Weiter hatte der Schweizerische Ruderverband<br />

auch die Ersatzruderer für die<br />

offiziellen Rennen in ihren jeweiligen<br />

Boots klassen gemeldet. Die Leichtgewichts-<br />

Ruderer Nicola Edelmann und Silvan<br />

Zehnder (beide Seeclub Zürich) traten nach<br />

ihrem Sieg im kleinen Rotsee-Finale erneut<br />

im Zweier ohne Steuermann der Leichtgewichte<br />

an. Mit dem Erreichen des<br />

B-Finals und dem 10. Schlussrang erreichten<br />

die beiden Zürcher ein zufriedenstellendes<br />

Resultat und weisen für die Zukunft<br />

Steigerungspotenzial auf. Doppelvierer-<br />

Ersatzmann Samuel Annen (Seeclub Zug)<br />

erkämpfte sich mit dem Sieg im D-Final die<br />

Rangierung 19 im ursprünglich angemeldeten<br />

Feld von 36 Männer-Skiffs.<br />

Christian Stofer<br />

Partner<br />

Verbandssponsoren<br />

Medical Partner<br />

Bootssponsor<br />

Bekleidungspartner<br />

gemeinsam<br />

kommen<br />

wir noch<br />

schneller<br />

voran.<br />

herzlichen<br />

dank den<br />

sponsoren.<br />

Ruder- und Ergometersponsor<br />

®


RuDER-Wm bLED<br />

Rückblende Bled – interview<br />

mit Christian Stofer<br />

Vom SRV wurden im Frühjahr <strong>20<strong>11</strong></strong><br />

drei Olympia-Quotenplätze für London<br />

2012 als Ziel definiert. An der WM<br />

konnten zwei davon realisiert werden.<br />

Welche Bilanz wird von der Verbandsführung<br />

nun gezogen?<br />

Die Zielsetzung von drei Olympia-Quotenplätzen<br />

ist ambitiös und wir werden weiter<br />

daran arbeiten, allenfalls nächstes Jahr noch<br />

ein drittes Boot qualifizieren zu können.<br />

Dass wir es aber erstmals seit 1996 wieder<br />

geschafft haben zwei Quotenplätze in Grossbooten<br />

zu erreichen, ist sehr positiv. Der<br />

langfristige Aufbau der Projekte im Männer-<br />

Bereich hat sich ausbezahlt und ist das<br />

gemeinsame Werk der Athleten, Trainer,<br />

Clubs, Verband und der unterstützenden<br />

Organisationen wie Swiss Olympic, der<br />

Armee und den Projektsponsoren.<br />

War es nicht sehr optimistisch den dritten<br />

zu formulieren?<br />

Wer selber an der WM war oder die Rennen<br />

im Fernsehen oder Internet mitverfolgen<br />

konnte, hat gesehen, wie unheimlich «hoch<br />

die Trauben hängen». Die Leistungsdichte<br />

war beeindruckend und viele arrivierte<br />

Rudernationen wie Belgien, Spanien, Irland<br />

oder Österreich stehen per dato ohne Quotenplatz<br />

da. In diesem Sinne können wir<br />

Schweizer schon mal froh sein, dass sich zwei<br />

unserer Boote qualifizieren konnten. Nach<br />

nur einem einzigen Boot in Peking 2008 war<br />

es richtig und wichtig eine entsprechende<br />

Zielsetzung von drei Booten für London<br />

2012 zu formulieren. In Athen 2004 waren es<br />

ebenfalls drei Boote. Schauen wir auf die<br />

Anzahl Athleten, so waren in Athen damals<br />

sechs Schweizer Ruderer bei Olympia, in<br />

Peking war es nur André Vonarburg im Einer<br />

und in London werden es mindestens acht<br />

Schweizer Spitzenruderer sein. Man kann<br />

diese Entwicklung durchaus auch als Turnaround<br />

sehen.<br />

mit zwei Olympia-Quotenplätzen und mit einer Silbermedaille von Pamela Weisshaupt<br />

traten die Schweizer Ruderer die Heimreise von der Wm in bled an. Christian Stofer, als<br />

Direktor auch Chef Leistungssport im SRV, nimmt Stellung.<br />

Anlässlich der Internationalen Regatta am<br />

Rotsee im Mai 2012 gibt es noch einige<br />

wenige Selektionsplätze zu vergeben. Gibt<br />

es noch für das eine oder andere Boot Perspektiven,<br />

dieses Ziel zu erreichen?<br />

Sicher, auch wenn der Weg über die «Quali-<br />

Regatta» sehr hart ist. Boote, die sich via<br />

Qualifikationsregatta noch für Olympia<br />

nachqualifizieren, erreichen an den Olympischen<br />

Spielen nicht selten Finalplätze. Das<br />

Swiss Rowing Team hat dies letztmals 2008<br />

in Poznan erlebt, als keines der gestarteten<br />

Boote einen Quotenplatz holte. In den meisten<br />

Bootsklassen stehen weltweit noch zwei<br />

Startplätze zur Verfügung. Wir haben die<br />

Clubs und Trainer informiert, wie die Planung<br />

2012 aussieht. Die Athletinnen und<br />

Athleten, welche den olympischen Traum<br />

weiter leben wollen, können sich für die<br />

Olympia-Qualifikationsregatta qualifizieren<br />

und müssen ein bestimmtes Prozedere<br />

durchlaufen. In einigen Bootsklassen haben<br />

wir ein bestimmtes Potenzial mit konkurrenzfähigen<br />

Athletinnen und Athleten anzutreten.<br />

Wir werden den genauen Fahrplan<br />

dann mit den für Olympia interessierten<br />

Athletinnen und Athleten abstimmen.<br />

Die international kompetitivste Rudererin,<br />

Pamela Weisshaupt, kann in ihrer Bootsklasse<br />

in London nicht teilnehmen. Ist hier<br />

das letzte Wort eines nochmaligen Versuchs<br />

in einem Doppelzweier gesprochen?<br />

Pamela Weisshaupt hat uns im März <strong>20<strong>11</strong></strong><br />

nach einer mehrmonatigen Trainingsphase<br />

im Kader Frauen Leichtgewichte mitgeteilt,<br />

dass sie keine Perspektive sieht, weiterhin im<br />

Projekt «Doppelzweier Frauen Leichtgewichte»<br />

mitzutun. Sie wollte den Weg frei<br />

machen für eine schnellere Doppelzweier-<br />

Kombination und sich auch wegen ihrer<br />

beruflichen Situation mit der eigenen Ruderschule<br />

auf den Leichtgewichts-Einer konzentrieren.<br />

Sie hat diesen Schritt sehr<br />

bewusst vollzogen und sich bislang nicht<br />

gegenteilig geäussert. Die internationale<br />

Situation im Doppelzweier Frauen Leichtgewichte<br />

ist sehr hart. Von den acht zur Verfügung<br />

stehenden Quotenplätzen gingen in<br />

Bled nur deren drei an europäische Mannschaften.<br />

Alle anderen Plätze schnappten<br />

sich Boote aus Übersee. Viele renommierte<br />

Boote aus Europa blieben vorerst auf der<br />

Strecke, darunter Deutschland und Holland.<br />

Ende 2010 erfolgte eine Nationaltrainer-<br />

Rochade. Welche Auswirkungen hatte dies<br />

nun auf die WM in Bled?<br />

Nach der WM 2010 wurde zur Halbzeit<br />

im Olympiazyklus eine generelle Standortbestimmung<br />

gemacht. Wir mussten da<br />

erkennen, dass wir einerseits nicht mit allen<br />

Kernprojekten auf Zielkurs hinsichtlich<br />

Olympiaqualifikation waren und dass die Be -<br />

treuungssituation nicht optimal aufgegleist<br />

war. Die Massnahmen wurden im letzten<br />

Dezember getroffen und seit Januar wurde in<br />

der neuen Organisation gearbeitet. Die<br />

Olympiaprojekte erhielten dadurch eine<br />

höhere Aufmerksamkeit. Die Fokussierung<br />

war notwendig, um in Bled zum Saisonhöhepunkt<br />

auch konkurrenzfähig zu sein. Der<br />

leichte Vierer wurde wie in den letzten drei<br />

Jahren von Headcoach Simon Cox gecoacht.<br />

Der Doppelvierer hat mit Michael Erdlen und<br />

Markus Gier (Olympiasieger 1996) zwei Trainer,<br />

welche sich die Coaching-Aufgabe teilen.<br />

Die erste Hälfte der Saison war auch<br />

geprägt durch diverse Umgruppierungen<br />

in den Olympiapotential zugeschriebenen<br />

Booten. Welches waren die Gründe?<br />

Nach dem ersten Weltcup in München<br />

haben wir erneut eine Standortbestimmung<br />

gemacht. Insbesondere in den offenen<br />

Bereichen der Frauen und Männer waren die<br />

Resultate in München nicht zufriedenstellend.<br />

Es war wie der letzte Zeitpunkt, vor der<br />

WM-Selektion noch andere Bootsklassen<br />

auszutesten, um herauszufinden, in welchen<br />

Bootsklassen unsere Olympia-Chancen wohl<br />

am besten sind. Diese sportliche Freiheit<br />

haben wir uns genommen und im Männer-<br />

Bereich an den Weltcups von Hamburg und<br />

Luzern zwei Doppelvierer-Kombinationen<br />

getestet. Im Frauen-Bereich wurde der Doppelvierer<br />

auf einen Doppelzweier verkleinert.<br />

Insbesondere der vierte Rang des Män-<br />

ner-Doppelvierers am Weltcup in Luzern<br />

war ein besonderes Saison-Highlight, denn<br />

die Stimmung am Rotsee mit den zwei<br />

Schweizer Finalbooten war so gut wie seit<br />

Jahren nicht mehr.<br />

Wie sieht nun die Planung für die<br />

Olympiafahrer aus?<br />

Das Olympiakader, dem aktuell rund 13 Athleten<br />

für die Projekte «Vierer ohne Stm.<br />

Leichtgewichte» und «Männer-Doppelvierer»<br />

angehören, hat am 26. September in Sarnen<br />

das Training wieder aufgenommen. Alle<br />

Athleten ordnen dem Ziel einer erfolgreichen<br />

Olympiateilnahme alles unter. Eine erste Planung<br />

betreffend Kadertrainings in Sarnen,<br />

den Trainingslagern sowie den Leistungstests<br />

wurde publiziert. Bereits Mitte April wird<br />

das Olympiakader die ersten internationale<br />

Regatta bestreiten, mit der Zielsetzung den<br />

Quotenplatz im Idealfall gleich zu bestätigen<br />

und so die weitere Vorbereitung voll auf die<br />

Olympische Regatta in London (28. Juli bis 4.<br />

London 2012 im Visier –<br />

interview mit mario Gyr<br />

Mario Gyr herzliche Gratulation<br />

zur Erreichung der Olympiaqualifikation.<br />

Mit welchen Erwartungen und Zielen<br />

gingen du und deine Crew die WM an?<br />

Gab es zum Beispiel im Vorfeld verschiedene<br />

Zielebenen?<br />

Ja, wir setzten uns zum absoluten Minimalziel<br />

den Quotenplatz zu holen (Top <strong>11</strong>),<br />

das Normalziel war ein Finalplatz und als<br />

Maximalziel den Weltmeistertitel; dies im<br />

Wissen, dass hierzu wohl nebst dem perfekten<br />

Rennen auch Glück von Nöten<br />

gewesen wäre. Wenn man die Resultate der<br />

vergangenen Jahre analysiert, sieht man<br />

eine stetige Verbesserung, und die besten<br />

Rennen hatten wir bislang noch nie in<br />

RuDER-Wm bLED<br />

August 2012) ausrichten zu können. Das<br />

Olympiakader ordnet dem Sport alles unter<br />

und es verdient die moralische und finanzielle<br />

Unterstützung.<br />

Sind die beiden Vierer denn nicht automatisch<br />

für Olympia qualifiziert?<br />

Nein. Der SRV hat mit Swiss Olympic ein<br />

Selektionskonzept ausgearbeitet, das vorsieht,<br />

dass Quotenplätze, die im vorolympischen<br />

Jahr gewonnen werden, an internationalen<br />

Regatten oder am ersten Weltcup durch ein<br />

gutes Resultat im Olympiajahr bestätigt werden<br />

müssen für eine definitive Selektion. Dies<br />

entspricht der üblichen Praxis und wir sind<br />

sehr zuversichtlich, dass unseren Booten diese<br />

Bestätigung auch gelingen wird, ohne dass wir<br />

die Formkurve der Athleten zu früh in der<br />

Saison in die Höhe drücken müssen. Denn<br />

sowohl für den SRV wie auch für Swiss Olympic<br />

steht im Vordergrund, dass die Athleten<br />

ihre Maximalleistung bei Olympia abrufen<br />

können. Interview: Jürg Trittibach<br />

Als Schlagmann des leichten Vierer-ohne erkämpfte sich mario Gyr (Seeclub Luzern) zu-<br />

sammen mir den Kollegen Simon niepmann (Seeclub Zürich), Lucas tramèr (CA Vésenaz)<br />

und Simon Schürch (Seeclub Sursee) den ersehnten Olympia-Quotenplatz für London<br />

2012. Wir haben uns mit ihm über die Perspektiven im Hinblick auf Olympia unterhalten.<br />

einem Final (2009: 9. Platz WM; 2010: 3.<br />

Platz EM, 8. Platz WM; <strong>20<strong>11</strong></strong>: 6. Platz<br />

WM).<br />

Was bedeutet Olympia für dich?<br />

Was verbindest du damit?<br />

Es ist ein Kindheitstraum; als Kind woll -<br />

te ich immer Fussballweltmeister oder<br />

Olympiasieger werden. Als Spitzensport -<br />

ler, ins besondere als Ruderer, sind die<br />

Olympischen Spiele natürlich immer das<br />

grosse Ziel. Die Chance daran teilzunehmen<br />

und sich mit den Besten der Welt zu<br />

messen, wird die grosse Motivation sein für<br />

die harten Trainings in den nächsten 10<br />

Monaten.<br />

8 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 9


RuDER-Wm bLED<br />

Gibt es schon eine Vorstellung, welches<br />

Ziel in London realistischerweise erreichbar<br />

sein sollte?<br />

Der Final muss sicherlich das Ziel sein. Es<br />

wird schon genug schwierig dorthin zu kommen,<br />

aber das Team hat viel Potenzial und<br />

vor allem einen extrem starken Willen. Ich<br />

denke, eine Medaille ist realistisch und auch<br />

unser grosses Ziel. Es muss halt am Tag X<br />

alles stimmen, denn in unserer Bootsklasse<br />

trennen Sieger und Verlierer meist nur wenige<br />

Zehntelsekunden. Das Tolle an der<br />

momentanen Situation ist es, dass wir es in<br />

eigenen Händen haben. Wir brauchen nun<br />

nicht mehr auf einen Ausrutscher eines anderen<br />

Teams zu hoffen: Wenn wir das abrufen<br />

was wir können, dann holen wir uns die<br />

Medaille.<br />

...und was wäre der Traum?<br />

Olympiagold. Als Spitzensportler will man<br />

immer gewinnen und bei jedem anderen<br />

Rang als Platz 1..., da bekommt man auf die<br />

Mütze.<br />

Wie sieht das Programm im Hinblick auf<br />

die Olympischen Spiele in den nächsten<br />

Monaten aus?<br />

Training, Training und nochmals Training.<br />

Wir werden viel in Trainingslagern weilen<br />

und unser Leben wird sich in den nächsten<br />

10 Monaten voll auf unser grosses Ziel und<br />

unseren Traum ausrichten. Alles andere wäre<br />

unprofessionell und so ziemlich dumm. Man<br />

hat nicht viele Chancen im Leben an Olympischen<br />

Spielen dabei zu sein und um die<br />

Medaillen mitzufahren.<br />

Welche zeitlichen Umfänge beinhaltet dies?<br />

Je nach Trainings-Wochenzyklus sind dies<br />

zwischen 1200 und 1500 Minuten reine Trainingszeit<br />

in der Woche. Also etwa einen Tag<br />

reine Trainingszeit pro Woche. Da sind aber<br />

Regenerationsmassnahmen oder Bootsputzen<br />

usw. noch nicht mit eingeschlossen.<br />

Die Crewmitglieder verbringen also enorm<br />

viel Zeit zusammen. Wie wirkt sich das auf<br />

die Gruppendynamik aus? Gibt es nicht<br />

unvermeidlicherweise hin und wieder Reibereien<br />

untereinander?<br />

Die vielen Trainings im Team haben mir<br />

gezeigt: Wenn du gezwungen bist unzählige<br />

Stunden in einem kleinen Boot mit drei<br />

anderen Athleten auf engstem Raum zu ver-<br />

bringen, musst du die Anspannung und den<br />

Stress akzeptieren und lernen mit ihnen<br />

umzugehen sowie allfällige kleine Missstände<br />

und Schwächen unter dem Team schnell<br />

auszusprechen und zu vergessen. Es ist zwar<br />

nicht die Voraussetzung, gute Kollegen im<br />

Boot zu haben, doch ist es von grossem Vorteil,<br />

wenn Harmonie im Boot herrscht! Im<br />

Vierer haben wir das Glück, dass wir uns<br />

untereinander super verstehen und uns sehr<br />

gut ergänzen. Das es zwischendurch mal<br />

Meinungsunterschiede gibt, ist völlig natürlich,<br />

die Harmonie und Zufriedenheit in<br />

unserem Boot ist aber schon sehr vorbildlich,<br />

wenn ich mit anderen Booten und Nationen<br />

vergleiche. Wir sind alle auf einer gleichen<br />

Wellenlänge. Wir sind vergleichbare Persönlichkeiten<br />

und haben ähnliche Charaktere<br />

und Lebensphilosophien.<br />

Ihr alle seid also in dieser Zeit praktisch<br />

Ruderprofis. Bleibt da überhaupt noch die<br />

Möglichkeit sich um das Studium oder den<br />

Beruf zu kümmern?<br />

Jein, die meisten Ruderer die sich eine Chance<br />

ausmalen im nächsten August für die<br />

Schweiz an den Olympischen Spielen zu<br />

sein, werden wohl eine Auszeit vom Studium<br />

und Beruf nehmen, um sich voll und ganz auf<br />

das Rudern zu konzentrieren. In den letzten<br />

zwei Jahren trainierten wir bereits sehr viel,<br />

und das Problem war nicht, dass man die 21<br />

bis 23 Stunden Training pro Woche in den<br />

Tag mit Univorlesungen einpacken konnte.<br />

Man ging morgens früh vor der Uni aufs<br />

Wasser, danach mit dem Velo in die Vorlesung<br />

und am Mittag oder Abend wieder ins<br />

Training. Das Schwierige daran ist die Erholung,<br />

die Chance sich zu Erkälten ist mit dieser<br />

Doppel- oder Dreifachbelastung ein vielfaches<br />

höher und es wäre im Olympiajahr<br />

töricht, daran zu scheitern.<br />

Und wie löst man in einer solchen Situation<br />

die nicht zu unterschätzende wirtschaftliche<br />

Situation oder anders gefragt, wie sieht die<br />

Unterstützungs-/Sponsoringseite aus?<br />

Wir leben unseren Traum und verzichten<br />

dafür auf vieles. Seit diesem Jahr werden wir<br />

vom Vierer zwar vom Swiss Olympic Top<br />

Athlete Programm unterstützt und mit den<br />

Sponsoren können wir unsere Ausgaben<br />

decken, wir sind aber nach wie vor froh,<br />

wenn Ende Saison eine schwarze und nicht<br />

eine rote Null zum Vorschein kommt.<br />

Um ein solches Projekt nicht zu gefährden<br />

gibt es üblicherweise Ersatzruderer. Wie<br />

sind diese eingebunden und wie gehen alle<br />

Beteiligten mit den Gegebenheiten um?<br />

Wir haben in der Schweiz momentan eine<br />

sehr starke Leichtgewichtsgruppe. Das ist<br />

gut, denn Konkurrenz belebt das Geschäft<br />

und so machen wir uns gegenseitig schnell.<br />

Kein Platz ist sicher und in den nächsten 10<br />

Monaten wird ein harter, aber fairer Kampf<br />

um die 4 Plätze stattfinden, welche schlussendlich<br />

in London um die Medaillen kämpfen<br />

können. Es ist klar, dass es Enttäuschungen<br />

gibt, wenn man sich nicht für das olympische<br />

Boot qualifiziert. Leider sind wir als<br />

Gruppe tendenziell noch nicht stark genug<br />

um den 4- und den 2x für die Olympischen<br />

Spiele zu qualifizieren, aber eine kleine<br />

Chance dazu ist dennoch da. Es wird gut<br />

gearbeitet, es ist viel Potenzial und Talent<br />

vorhanden und was mich sehr freut: Von<br />

unten, aus dem U23-Bereich, stossen junge,<br />

hoffnungsvolle Athleten nach, die Ihre<br />

Chance erhalten werden.<br />

Interview: Jürg Trittibach<br />

impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Schweizerischer</strong> Ruderverband,<br />

www.swissrowing.ch<br />

Redaktion<br />

SRV-Geschäftsstelle<br />

Brünigstrasse 182a, 6060 Sarnen<br />

Tel. 041 660 95 24, Fax 041 660 94 43<br />

rac@swissrowing.ch<br />

Gestaltung, Satz, Inserateverwaltung<br />

Koller Werbung, Silvio Signer<br />

Unteres Ziel 3, 9050 Appenzell<br />

Tel. 071 788 39 46/silvio@kollerwerbung.ch<br />

Druck und Versand<br />

Cavelti Druck und Media<br />

Wilerstrasse 73, 9201 Gossau<br />

Abonnements und Adressänderungen<br />

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Brünigstrasse 182 A, 6060 Sarnen<br />

Tel. 041 660 95 24/info@swissrowing.ch<br />

Redaktionsschluss Nr. 6/<strong>11</strong><br />

27. November <strong>20<strong>11</strong></strong><br />

internationale topruderer am<br />

Armadacup <strong>20<strong>11</strong></strong><br />

Der Anlass, eingeführt mit dem Gedanken<br />

den Engadiner-Langlaufevent auf dem<br />

Wasser zu adaptieren, hat sich im Verlauf<br />

der Zeit vom reinen Skiffrennen zu einem<br />

bedeutenden Wassersportereignis entwickelt.<br />

Der Armadacup ist heute auch immer<br />

Treffpunkt der Drachenboot-Szene. Rund<br />

zwei Dutzend Boote mit jeweils 20 Ruderern<br />

messen sich im faszinierenden «Dragonboat-Race».<br />

Aber der Wohlensee steht an diesem Datum<br />

nicht nur den Skiffiers und den Drachenbooten<br />

offen. 2010 gab es zudem erstmals<br />

ein Rennen der Outrigger C6 und auch in<br />

diesem Jahr stehen diese exotischen Boote<br />

wieder am Start. Bei den OC6 handelt es<br />

sich um Sechser-Kanus, die mit einem seitlichen<br />

Ausleger versehen sind. Um im<br />

Jubiläumsjahr auch den jüngsten Ruderinnen<br />

und Ruderern eine Startmöglichkeit<br />

zu bieten, wird erneut das C-Gig-Rennen<br />

für Junioren bis zum Alter von 14 Jahren<br />

durchgeführt.<br />

Der Ruder-Event auf dem berner Wohlensee wird am 29. <strong>Okt</strong>ober <strong>20<strong>11</strong></strong> zum 25. mal<br />

ausgetragen. Erneut engagiert sich die bKW als Hauptsponsor.<br />

Eine Vielzahl von internationalen Rudergrössen<br />

lässt sich den Event mit Massenstart<br />

über 9 km nicht entgehen und trifft sich<br />

regelmässig zum Saisonabschluss auf dem<br />

Wohlensee. Cracks wie Ekaterina Karsten,<br />

Emma Twigg, Mahe Drysdale, Olav Tufte,<br />

Karsten Brodowski, Lassi Karonen und Elia<br />

Luini stehen auf der Startliste. Und natürlich:<br />

Auch Pamela Weisshaupt, das Aushängeschild<br />

der Schweizer Frauen-Ruderszene,<br />

nimmt den Kampf gegen die Distanz auf.<br />

Mit diesem renommierten Teilnehmerfeld<br />

ist die Gewähr geboten, dass ein umstrittenes<br />

und spannendes Rennen stattfinden<br />

wird. Und dabei handelt es sich erst noch<br />

um eine der raren Gelegenheiten, wo auch<br />

Athleten ab der Altersstufe von 15 Jahren<br />

und Breitensportler die Gelegenheit haben,<br />

sich mit absoluten Weltklasse-Athleten zu<br />

vergleichen.<br />

Die grosse Zahl von Teilnehmenden in allen<br />

Kategorien macht den 29. <strong>Okt</strong>ober zum<br />

Mekka des Wassersports und verspricht für<br />

REGAttAWESEn<br />

Zur 25. Austragung des BKW-Armadacups wird wiederum ein grosses Teilnehmerfeld erwartet, das nach einem Massenstart Bord an Bord auf die 9 Kilometer<br />

lange Strecke auf dem idyllischen Wohlensee bei Bern macht. Das Rennen ist ein Erlebnis für Leistungs- und Fitnesssportler sowie für Jung und Alt.<br />

Aktive und Zuschauer ereignisreiche Wettkämpfe.<br />

Weitere Informationen sind einsehbar<br />

über www.bkw-armadacup.ch.<br />

Jürg Trittibach<br />

Das besondere Ruder-Erlebnis:<br />

Ruderferien in<br />

LITAUEN<br />

auf Seen und Flüssen in Natur<br />

pur, in einem Land mit grosser<br />

Kultur und Geschichte.<br />

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10 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> <strong>11</strong><br />

Bild: Stöh Grünig


REGAttAWESEn<br />

Jubiläumsregatta – 50 Rennen,<br />

56 Kategorien, 99 Serien...<br />

Der Anlass wurde zweiteilig konzipiert: mit<br />

einem samstäglichen Standard-Regatta-<br />

Geschehen über die Originaldistanzen und<br />

einem eigentlichen Jubiläumsteil mit speziellem<br />

Programm am Sonntag.<br />

Im Zentrum dieses Veranstaltungsteils standen<br />

dabei die über jeweils 1000 Meter führenden<br />

Rennen für die Clubwertung. Zur<br />

Ermittlung der Rangierung wurden verschiedene<br />

Komponenten berücksichtigt. So<br />

zahlte es sich für die partizipierenden Vereine<br />

aus, mit einer möglichst breiten Beschickung<br />

der einzelnen Kategorien aufzuwarten.<br />

Natürlich spielte auch der Leistungs-<br />

…und 1 bootsparade. Der Jubiläumsanlass zum 125-jährigen Verbandsbestehen wurde am<br />

Wochenende vom <strong>11</strong>./12. September <strong>20<strong>11</strong></strong> auf dem Rotsee abgehalten.<br />

aspekt eine Rolle: Die Laufzeiten der<br />

verschiedenen Kategorien flossen in das zur<br />

Ranglistenermittlung dienende ausgeklügelte<br />

Bewertungsschema ein. Und nicht zuletzt:<br />

Auch die für die Jubiläumsparade an den<br />

Rotsee gereisten Fitnessruderer und Breitensportlerinnen<br />

konnten Punkte sammeln und<br />

leisteten somit ihren Beitrag zur Clubwertung.<br />

Aus dieser Ausmarchung ging schlussendlich<br />

der See-Club Zug als Siegerteam hervor. Der<br />

Seeclub Stansstad und der Seeclub Luzern<br />

reihten sich auf den Plätzen 2 und 3 ein.<br />

Der schlichte Jubiläums-Festakt wurde mit<br />

1.) 2.)<br />

3.) 4.)<br />

einer Ansprache des Verbandspräsidenten<br />

Hansruedi Schurter eingeleitet. In seinem<br />

Tour d’Horizon ging er auf die Geschichte<br />

und die auf den Verband zukommenden Aufgaben<br />

und Herausforderungen ein. Aus Athletenwarte<br />

äusserte sich Olympiafahrer<br />

Mario Gyr zu den Hoffnungen und Aussichten<br />

mit Blickrichtung London 2012.<br />

Grussbotschaften von Guido Graf, Regierungsrat<br />

des Kantons Luzern, und von Stephan<br />

Netzle, als ehemaliger Spitzenruderer<br />

Mitglied des Exekutivrats von Swiss Olympic,<br />

umrahmten den würdigen Anlass.<br />

Jürg Trittibach<br />

Bildlegenden: 1.) Eine Juniorin, eine Weltmeisterin, eine ehemalige Regattierende und eine Masters-Ruderin. Die Bootszusammensetzung des SC Küsnacht:<br />

Ganz im Sinn des Jubiläumsanlasses. 2.) Die Gewinnerequipe der Clubwertung: See-Club Zug. 3.) Fitness-Rudercrews während der Bootsparade.<br />

4.) Der Präsident des SRV, Hans-Rudolf Schurter, begrüsst die Gäste des Festakts.<br />

Bilder: Jos Doekbrijder/Jürg Trittibach<br />

Lausanne-Sports Aviron – Histoire<br />

du succès de l‘<strong>aviron</strong> romand<br />

Depuis 5 ans, le Lausanne-Sports <strong>aviron</strong><br />

cartonne aux championnats suisses. Sur le<br />

ponton de Lucerne, au Rotsee, les bleus et<br />

blancs se succèdent pour venir chercher leur<br />

médaille, dans toutes les catégories d’âge. Or,<br />

si le club fête cette année ses 95 ans<br />

d’existence, il ne jouit pas, comme les grands<br />

clubs de Zurich ou Lucerne, d’assise<br />

financière, de tradition, de notoriété<br />

nationale. Le LSA est avant tout un club de<br />

jeunes: des liens forts l’unissent au sport<br />

universitaire et gymnasien. Ce n’est que<br />

récemment que les résultats sportifs ont mis<br />

le LSA sur le devant de la scène nationale.<br />

Quelle est la recette de cette montée en<br />

puissance ?<br />

L’une des personnes qui a connu toute<br />

l’évolution du club est René Libal. Cet ancien<br />

compétiteur olympique, longtemps membre<br />

du Comité de la FSSA et impliqué dans la<br />

formation des entraîneurs suisse, est une<br />

figure reconnue de l’<strong>aviron</strong> romand. Il a su<br />

imposer l’<strong>aviron</strong> dans les écoles lausannoises<br />

dès les années 1970. Sous sa houlette, le<br />

Lausanne-Sports <strong>aviron</strong> a été pionner dans la<br />

promotion de l’<strong>aviron</strong> féminin et uni ver si-<br />

taire. Son porte-voix rappelle des souvenirs à<br />

des générations de lausannois et il continue<br />

toujours, après plus de quarante ans de<br />

pratique, à s’impliquer pour les succès du<br />

club et à soutenir les entraîneurs actuels par<br />

son expérience et sa disponibilité. Entretien<br />

avec une figure historique du club.<br />

Le Lausanne-Sports a remporté pour la 5e année consécutive le titre de meilleur club<br />

de l’année aux championnats suisses. Que<br />

signifie ce succès pour votre club ?<br />

Nous sommes bien évidemment fiers de ces<br />

résultats, qui couronnent l’engagement des<br />

Lausanne Sports Aviron est depuis cinq ans en tête de classement des clubs suisses. un<br />

succès remporté dans toutes les catégories de bateaux et d‘équipes, confirmé récemment<br />

lors des championnats suisses. René Libal, figure historique du club, qui a contribué<br />

à lancer la spirale positive des premieres années de pionniers à l‘actuelle approche<br />

systematique du directeur technique Arnaud bertsch en parle en connaissance de cause.<br />

Arnaud Bertsch, entraîneur en chef et directeur<br />

technique du club.<br />

rameurs et des entraîneurs depuis de<br />

nombreuses années. Il faut reconnaître que<br />

cette place de meilleur club suisse – et les<br />

médailles que cela signifie aux championnats<br />

suisses – est pour nous un objectif, à chaque<br />

début de saison. Nos rameurs sont motivés à<br />

former, au sein du club, des équipes capables<br />

de monter sur le podium et de marquer des<br />

points pour le classement final. Nous<br />

comptons sur le même esprit combattif pour<br />

les années à venir.<br />

Quelles ont été les réflexions et les raisons<br />

qui ont permis d’amener le club à un<br />

niveau de prestations sportives aussi élevé ?<br />

Dans notre club, l’<strong>aviron</strong> de compétition<br />

jouit d’une tradition qui date de plusieurs<br />

décennies. Dans les années 1970, Bernard<br />

Destraz a été 8 fois champion suisse et il a<br />

ramé sous les couleurs nationales aux JO de<br />

12 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 13<br />

CLubS<br />

Moscou en 1980. Nous étions aussi le<br />

premier club en Suisse à promouvoir la<br />

compétition féminine, avec un double skiff<br />

aux Championnats du monde à Lucerne, qui<br />

a été le premier bateau féminin suisse à ce<br />

niveau de compétition. Nos rameurs seniors<br />

ont fait plusieurs titres de champions suisses<br />

en huit en équipe mixte romande (avec<br />

Morges, Neuchâtel et Vevey). Cet état<br />

d’esprit se perpétue jusqu’à aujourd’hui, mais<br />

de manière amplifiée, avec une prise en<br />

charge des rameurs plus conséquente. Il y a<br />

presque dix ans, le club a vécu un remaniement<br />

important dans la direction et l’encadrement.<br />

Les entraîneurs se sont groupés pour former<br />

une véritable commission technique, le<br />

nouveau comité nous a soutenus et encouragés.<br />

Ce moment a représenté le début<br />

d’une dynamique positive. La faim de réussir<br />

a été omniprésente. L’entraîneur Arnaud<br />

Bertsch s’est très fortement investi et s’est<br />

inspiré des méthodes d’entraînements au<br />

niveau international, notamment à travers la<br />

rencontre avec l’entraîneur en chef de<br />

l’équipe nationale française, qui est venu<br />

animer un stage de formation pour le club.<br />

Nous avons aussi organisé des séances avec<br />

l’entraîneur responsable de l’équipe tchèque,<br />

nous nous sommes intéressé à l’entraînement<br />

du champion olympique Ondrej Synek et<br />

d’autres rameurs de niveau international. La<br />

base de la pyramide a commencé à se<br />

construire. Vous le voyez: nos résultats sont<br />

le fruit d’un travail méthodique et cohérent<br />

de toute une équipe.<br />

Combien de compétitrices et compétiteurs<br />

actifs compte le club ?<br />

Le cadre élargi de nos rameuses et rameurs<br />

de compétition est constitué d’environ 50


CLubS CLubS<br />

René Libal, avec les compétitrices victorieuses, entraînées par Marc Hafner. De gauche à droite: Joséphine<br />

Galantay, Adeline Seydoux, Frédérique Rol, Juliette Jeannet.<br />

personnes. Parmi eux, on peut en considérer<br />

que 10 – 15 rament à un niveau d’élite, juniors<br />

et seniors. Dans la relève, plus de 20 jeunes<br />

en catégorie cadets et minimes s’entraînent<br />

très assidûment. On peut ajouter à cela une<br />

quinzaine de jeunes adultes, femmes et<br />

hommes, qui participent occasionnellement<br />

à des régates nationales. Et il ne faut pas<br />

oublier que nous avons aussi une équipe<br />

féminine qui a gagné le titre en 4x+ yole de<br />

mer aux championnats du monde des clubs.<br />

La catégorie Juniors du LS <strong>aviron</strong> compte<br />

de nombreux et performantes compétitrices<br />

et compétiteurs. Comment les recrutez-vous<br />

et surtout comment faites-vous pour leur<br />

transmettre autant d’enthousiasme pour<br />

l’<strong>aviron</strong> ?<br />

Il n’y a pas un mode d’emploi pour répondre<br />

à cette question. Il faut de la créativité, de la<br />

disponibilité, de la transparence, de l’amour<br />

de l’<strong>aviron</strong> ainsi que l’envie de réussir.<br />

Nous cherchons à exploiter plusieurs pistes:<br />

cours d’initiation pour les jeunes débutants<br />

deux fois par année, séances d’<strong>aviron</strong> dans le<br />

cadre scolaire, cours d’<strong>aviron</strong> dans le cadre<br />

des activités multisport proposées par la ville<br />

de Lausanne (sport-passion qui propose la<br />

découverte d’une dizaine de disciplines), des<br />

cours d’été (dans le cadre de l’activité<br />

Lausanne sur mer). Bien évidement il y a<br />

aussi le bouche à oreille qui est sans doute<br />

notre mode de recrutement le plus efficace. Il<br />

faut aussi souligner que, à Lausanne, l’<strong>aviron</strong><br />

fait partie du programme sportif des<br />

gymnases et de l’université depuis plus de<br />

trente ans. Cela incite parfois des parents à<br />

recommander notre club à leurs enfants, en<br />

souvenir de leur propre pratique. Dans<br />

l’ensemble nous accueillons chaque année<br />

15 – 20 jeunes rameurs, dont une bonne<br />

moitié se montre intéressée par la compétition<br />

et commence à s’entraînent régulièrement<br />

Clairement, l’ambiance dans notre groupe de<br />

compétiteurs constitue aussi un bon «agent<br />

publicitaire». Nous cherchons à établir une<br />

bonne émulation entre les jeunes rameurs et<br />

nos rameurs internationaux en organisant<br />

des entraînements en commun. Indé pendamment<br />

de leur âge, les jeunes s’entraident<br />

et se côtoient avec plaisir. Nous organisons<br />

ainsi un stage d’entraînement à Séville (en<br />

février) réservé uniquement aux rameurs<br />

visant une sélection nationale, mais le grand<br />

moment de la vie du club est sans doute le<br />

stage de printemps en République tchèque.<br />

Là, la trentaine de rameurs de compétition,<br />

tous âges confondus, se déplace en avion sur<br />

les bords de la Moldau, vers une surface<br />

idéale pour ramer. Nous profitons de ces<br />

conditions pour nous entraîner deux fois par<br />

jours, tout en découvrant une autre culture<br />

nationale – ce qui réserve toujours quelques<br />

surprises «gastronomiques», comme les knödels<br />

et les sandwiches à la viande pannée…<br />

Ces jours passés ensemble créent une réelle<br />

solidarité au sein du club et l’engagement<br />

s’en suit naturellement. Diffi cile de trouver<br />

mieux pour souder et ent housiasmer un<br />

groupe. Les rameurs em portent aussi une<br />

tenue habillée dans leurs bagages, car nous<br />

passions rituellement une soirée à l’opéra:<br />

aucune raison que le sport empêche de se<br />

cultiver!<br />

Le soutien aux sportives et sportifs de haut<br />

niveau nécessite un engagement personnel<br />

important. Combien d’entraîneurs et<br />

d’accompagnants s’occupent-ils des équipes<br />

de compétition ?<br />

Nous ne sommes pas assez nombreux – et<br />

nous sommes tous bénévoles. L’objectif serait<br />

de pouvoir compter sur au moins trois<br />

entraîneurs attitrés et de fonctionner si<br />

possible avec des assistants et anciens<br />

compétiteurs ou avec l’aide des compétiteurs<br />

actuels. Mais malgré le nombre réduit du<br />

personnel d’encadrement, cela va plutôt bien<br />

et il faut reconnaître que leur dévouement et<br />

disponibilité sont extraordinaires. Arnaud<br />

Bertsch chapeaute toute l’organisation. Il est<br />

secondé par Jean-René Dutoit, qui a<br />

récemment quitté le Forward Morges pour<br />

nous rejoindre, ainsi que par le rameur d’élite<br />

Frédéric Hanselmann, très expérimenté et<br />

toujours disposé à donner un coup de main.<br />

Les jeunes rameurs d’élite Vincent Giorgis,<br />

Romain Loup et bien d’autres, sont<br />

Lausanne-Sport Aviron<br />

en quelques phrases :<br />

– Depuis sa fondation en 1974, le club privilégie<br />

une culture de l’effort, du fair-play<br />

et de la santé (charte Swiss Olympic)<br />

– 400 membres actuels dont 20 compétitrices<br />

et compétiteurs d’élite, une relève<br />

de 30 jeunes rameuses et rameurs, 100<br />

rameuses et rameurs de loisir passionnés<br />

– 50 bateaux, un club-house abritant les en -<br />

traînements en salle et la vie sociale du club<br />

– Un bassin à ramer (dans la halle couverte),<br />

sur un emplacement privilégié à<br />

Lausanne-Vidy<br />

– Des cours d’initiation et de perfectionnement<br />

s’adressant tant aux compétitrices et<br />

compétiteurs qu’aux rameuses et rameurs<br />

de loisir, assuré par des bénévoles dotés<br />

de compétences professionnelles<br />

– Des entraîneurs chevronnés (qui consacrent<br />

plus de 20h/semaine aux jeunes<br />

sportifs): Arnaud Bertsch, Entraîneur en<br />

Chef et Directeur technique, Jean-René<br />

Du toit, ancien rameur de compétition;<br />

René Libal, membre de la commission<br />

technique, ancien rameur de compétition,<br />

ex-entraîneur mettant toujours ses compétences<br />

au service des entraîneurs actifs<br />

– www.ls<strong>aviron</strong>.ch<br />

également prêts à aider pour les initiations<br />

des débutants. Nous avons ainsi une demidouzaine<br />

de moniteurs de J+S, ce que donne<br />

une certaine assurance sur le plan de la<br />

sécurité et du soutien financier. Nos<br />

entraînements sont plutôt simples et<br />

répétitifs. La technique des rameurs est<br />

surtout mise au point lors des stages<br />

d’entraînement du printemps. Nous sommes<br />

très attentifs à la sécurité et n’autorisons pas<br />

les juniors à s’entraîner sur l’eau sans qu’un<br />

entraîneur soit présent en bateau moteur<br />

pour toute la durée de l’entraînement. Lors<br />

des régates, les entraîneurs et les anciens<br />

rameurs assurent le transport des<br />

compétiteurs et toute l’organisation.<br />

Vous n’avez jamais envisagé d’engager un<br />

entraîneur professionnel ?<br />

Bien-sûr que l’idée est séduisante! Mais cela<br />

est impossible dans l’immédiat. Le club n’en<br />

a simplement pas les moyens financiers et<br />

nous voulons encore stabiliser notre position<br />

sur le plan du matériel d’<strong>aviron</strong> aussi bien<br />

pour la compétition que pour le sport de<br />

loisir. Ces dépenses prévues sont prioritaires.<br />

En sus des forces vives vous devez<br />

également trouver des fonds. A quel niveau<br />

pouvez-vous faire appel à vos sponsors pour<br />

financer les équipes de compétition ?<br />

Les cotisations de plus de 300 membres sont<br />

notre principale source de revenus. Nous<br />

bénéficions aussi du soutien financier de la<br />

ville de Lausanne et du canton (prix de<br />

location faible de nos locaux, soutien au club<br />

et aux rameurs, etc). Une autre partie des<br />

revenus provient des cours d’<strong>aviron</strong> que nous<br />

donnons aux employés du Comité Olympique<br />

International et aux parents de l’Ecole<br />

Internationale de Lausanne, de la location<br />

des installations aux gymnases et à l’UNI-<br />

EPF Lausanne et du repas de soutien annuel.<br />

Nous encourageons nos membres ainsi que<br />

les parents et amis de nos rameurs à faire des<br />

dons au club par l’intermédiaire d’un système<br />

d’achat de «rames» (bronze, argent, or et<br />

platine). Jusqu’à présent, nos revenus en<br />

termes de sponsoring de la part d’entreprises<br />

on été marginaux. Mais nos résultats en<br />

compétitions nous laissent espérer un plus<br />

grand intérêt pour le club de la part de<br />

l’économie privée. Nous travaillons actuel lement<br />

à bien communiquer cela, pour intéresser<br />

des entreprises.<br />

Que faites-vous pour maintenir et<br />

développer le niveau de performances dans<br />

son ensemble à son plus haut niveau ?<br />

Ne jamais s’arrêter, toujours chercher à<br />

apporter une touche supplémentaire à la<br />

qualité des entraînements, insuffler à chacun<br />

le plaisir de pratiquer l’<strong>aviron</strong> de compétition…<br />

même si une certaine souffrance l’accompagne.<br />

Le volume et l’intensité des entraînements<br />

poussent souvent les rameurs vers leurs<br />

limites. Un des piliers de notre formation est<br />

le skiff – nous en avons une bonne vingtaine.<br />

Avec l’ergomètre (indispensable avec une<br />

surface d’eau aussi instable que le Léman), le<br />

skiff permet d’assurer vraiment la progression<br />

d’un rameur. Cela entraîne aussi une saine<br />

émulation entre les compétiteurs, bien cadrée<br />

par les entraîneurs<br />

Quels sont vos objectifs à moyen et<br />

long terme ?<br />

Nous souhaitons bien évidement rester le<br />

meilleur club suisse, ou du moins parmi les<br />

meilleurs. Nous visons des succès au niveau<br />

international. Nous avons et nous espérons<br />

continuer à former des rameuses et ra -<br />

meurs qui représenteront la Suisse lors des<br />

régates internationales et des Championnats<br />

du Monde et, pourquoi pas(?), aux Jeux<br />

Olympiques. Mais à côté de la compétition,<br />

il nous tient à cœur que la section de loisirs<br />

continue à prospérer, avec ses activités<br />

régulières et créatives (descente de la Moldau,<br />

randonnées en Suisse et à l’étranger). Nous<br />

avons d’excellents rameurs de loisirs, qui sont<br />

parfois d’anciens compétiteurs, et la rencontre<br />

harmonieuse de ces deux pratiques de<br />

l’<strong>aviron</strong> est une des richesses du club. Une<br />

étape clé se déroulera l’année prochaine : le<br />

club house et les surface d’entraînements<br />

seront entièrement réaménagés. Là encore,<br />

nous comptons sur la dynamique positive que<br />

ce changement va entraîner.<br />

Renata Libal,<br />

Massouma Ziai Ernst, Jürg Trittibach<br />

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14 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 15


REGAttAWESEn<br />

mit EtH-technik zur WM-Medaille<br />

Die Gruppe ist spezialisiert auf miniaturisierte<br />

Körpersensoren und hat bereits erfolgreiche<br />

Hilfestellungen im Skispringen, Laufsport und<br />

Snowboard leisten können. Im April und Juni<br />

dieses Jahres haben die Forscher und Projekttrainer<br />

Camille Codoni erstmals eine Mannschaft<br />

des SRV gemessen, nämlich den<br />

U23-Leichtgewichts-Doppelvierer, der im Juli<br />

an den Weltmeisterschaften Bronze gewann.<br />

Ein Interview mit den ETH-Forschern und<br />

mit Trainer Camille Codoni.<br />

Was ist das besondere an den Sensoren, was<br />

können sie?<br />

Franz Gravenhorst: Viele grosse Rudernationen<br />

setzen bereits speziell entwickelte Messsysteme<br />

ein, um ihren Nationalmannschaften den<br />

letzten Schliff zu geben. Unsere Gruppe hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, langfristig auch ein<br />

Schweizer System zu etablieren. Dabei möchten<br />

wir nicht einfach bestehende Systeme<br />

kopieren, sondern wählen einen ganz eigenen<br />

Ansatz: Wir entwickeln kleine Sensormodule,<br />

die über das Erdmagnetfeld die Orientierung<br />

im Raum bestimmen. Neben allen Winkeln<br />

von Ruder und Ruderboot erfassen wir gleichzeitig<br />

dessen Beschleunigungen und Drehraten<br />

in allen Raumrichtungen. Bei unserem<br />

System müssen weder Schnüre gespannt werden,<br />

noch Stemmbretter oder Dollen umgebaut<br />

werden. Stattdessen werden die Sensoren<br />

einfach ans Boot und an die einzelnen Skulls<br />

oder Riemen geklebt. Es ist unser Ziel, die<br />

Messeinrichtungen in wenigen Minuten im<br />

Ruderboot zu installieren. Momentan arbeiten<br />

wir an der nächsten Sensorgeneration. Diese<br />

arbeitet dann bereits komplett drahtlos; es<br />

müssen also auch keine Kabel mehr im Ruderboot<br />

verlegt werden.<br />

Wir möchten ein System entwickeln, das einfach<br />

einzusetzen ist, den Ruderer nicht stört<br />

und dennoch relevante Daten in ausreichender<br />

Genauigkeit und Auflösung liefert. Natürlich<br />

wird das System niemals einen Trainer ersetzen<br />

können. Es kann ihm aber wertvolle<br />

Unterstützung liefern, indem es Daten misst,<br />

die mit dem menschlichen Auge entweder nur<br />

Wie kann Elektronik dazu beitragen, die Rudertechnik zu verbessern? mit dieser Aufgabe<br />

beschäftigt sich eine Forschergruppe des Wearable Computing Lab der EtH Zürich, der mit<br />

Franz Gravenhorst und bernd tessendorf zwei Ruderer angehören.<br />

ungenau oder gar nicht erkennbar sind. Beispielsweise<br />

kann mit sehr hoher zeitlicher Auflösung<br />

an der exakten Synchronität in Mannschaftsbooten<br />

gefeilt werden.<br />

ETH Orientierungs-Sensors (ETHOS)<br />

Wozu wurde die Technik im Rahmen der<br />

Wettkampfvorbereitung des U23-LGM4x<br />

konkret eingesetzt?<br />

Camille Codoni: Die Auswertungen haben uns<br />

eine Menge Daten geliefert, die nicht einfach<br />

einzuordnen sind, da wir noch keine Vergleichswerte<br />

von anderen Mannschaften<br />

haben. Zum Beispiel ergab die Messung, dass<br />

der Doppelvierer sich um bis zu +/- 4° in<br />

Fahrtrichtung auf- und abbewegt, was weit<br />

mehr war, als wir erwartet haben. Wir Trainer<br />

haben uns dennoch nicht entschieden, mehr<br />

daran zu arbeiten, dass das Boot weniger<br />

stampft. In Zukunft können wir diese Daten<br />

aber möglicherweise als Erfahrungswerte bei<br />

weiteren Messungen brauchen.<br />

In der ersten Auswertung war vor allem hilfreich,<br />

die Synchronität und Länge der Skullbewegungen<br />

der einzelnen Ruderer in horizontaler<br />

Richtung zu vergleichen. So konnten<br />

wir sehen, dass der Schlagzweier sich sehr gut<br />

zusammen bewegte, was unseren Entscheid<br />

der Sitzordnung im Boot unterstützte. Aufgrund<br />

des Vergleichs mit dem Ruderer auf<br />

Position 2 haben wir mit Erfolg sein Stemmbrett<br />

verstellt. Wir konnten so mehr Synchronität<br />

erreichen, was uns mit der Einstellung<br />

von Auge und Vergleichen in der Ruheposition<br />

nicht möglich war. Die Genauigkeit aller<br />

Messungen ist sehr beeindruckend.<br />

In der zweiten Messung haben wir zwei Trainings<br />

auf Rennfrequenz gemacht in zwei verschiedenen<br />

Booten. Dabei haben wir mittels<br />

der Bootssensoren insbesondere die Beschleunigung<br />

und Stabilität bei verschiedenen<br />

Schlagzahlen untersucht und zwischen den<br />

beiden Booten verglichen. Noch dauert die<br />

Auswertung der Sensoren länger als der Entscheid<br />

von Athleten und Trainer für das von<br />

der Firma Empacher uns zur Verfügung<br />

gestellte Boot. Doch das Ergebnis war<br />

erstaunlich eindeutig: Das Boot, das die<br />

Mannschaft schliesslich fuhr, war auf Renntempo<br />

stabiler und bewegte sich gleichmässiger,<br />

was im Nachhinein unsere Entscheidung<br />

unterstützte.<br />

Sensoren am Skulls montiert<br />

Was sind die weiteren Projekte in<br />

diesem Bereich?<br />

Camille Codoni: Dass schon die ersten Messungen<br />

uns bei Feineinstellungen helfen konnten<br />

und uns sogar bei der Bootswahl unterstützen<br />

konnte, hat meine anfänglichen Erwartungen<br />

übertroffen. Das umso mehr, als wir im<br />

Vergleich zum deutschen Messbootsystem<br />

keine Druckkurven messen, sondern «nur» die<br />

Bewegungen von Rudern und Boot.<br />

Es freut mich, dass wir mit der ETH und den<br />

beiden Ruder-Forschern technisch kompetente<br />

Partner an unserer Seite haben, und<br />

hoffe, dass wir Messungen auch mit anderen<br />

SRV-Mannschaften werden machen können.<br />

Ich verspreche mir daraus auch, dass wir mit<br />

mehr zunehmender Erfahrung die Daten<br />

immer besser beurteilen können und es uns<br />

Trainern mit der Zeit ermöglichen wird,<br />

dadurch die Prioritäten in der technischen<br />

Betreuung (noch) besser zu setzen.<br />

Franz Gravenhorst: Wir haben dieses Jahr<br />

die erste und zweite Generation des Systems<br />

entwickeln und testen können. Dabei haben<br />

wir auch den Vergleich mit Erfahrungen<br />

von existierenden Messsystemen gesucht,<br />

beispielsweise an Ruder-Stützpunkten in<br />

Deutschland. Auf technischer Seite haben wir<br />

dabei bereits einige «Kinderkrankheiten»<br />

ausmerzen können und wissen, wo die kom-<br />

Mehr als 20 Boote hatten in der Trophy<br />

(500 Meter-K.O.-Rennen) gemeldet, zusätzlich<br />

dazu noch über 210 Boote in den insgesamt<br />

gut 30 Rennen der Regatta (jeweils über<br />

750 Meter ausgefahren). Am Samstag wurde<br />

interessanter Rudersport geboten. Bei fairen<br />

und trockenen Bedingungen konnte der veranstaltende<br />

Freiburger Regattaverein den über<br />

500 Teilnehmern interessante und emotionale<br />

Rennen organisieren.<br />

Die Groupe Mutuel Rowing Trophy, ein<br />

im Doppelzweier ausgetragener Wettkampf<br />

im K.o.-System, konnte in der diesjährigen<br />

Auflage bei den Junioren mit 10 Booten die<br />

meisten Konkurrenten verzeichnen. Nach den<br />

Time-Trials, die in allen vier ausgefahrenen<br />

Kategorien als erstes am Samstagmittag auf<br />

dem Programm standen, qualifizierten sich<br />

die Vorlaufsieger sowie die nachfolgenden<br />

schnellsten Boote für die so klassierten Achtel-<br />

bzw. Viertelfinals. Am Sonntag standen dann<br />

die Halbfinals sowie das kleine und grosse<br />

Finale auf dem Programm. Schliesslich ging es<br />

bei den Senioren/-innen um nicht weniger als<br />

jeweils CHF 300.–, bei den Junioren/-innen<br />

um immerhin noch CHF 200.– Siegesprämie.<br />

Insgesamt wurden CHF 1’900,– an Preisgeldern<br />

verteilt. Leider konnten am Sonntagmor-<br />

menden Herausforderungen liegen. Auf<br />

inhaltlicher Seite waren für uns die zahlreichen<br />

Praxistests und das Feedback sowohl<br />

von Athleten als auch von erfahrenen Trainern<br />

sehr wertvoll. Es ist es uns ein grosses<br />

Anliegen, nicht nur ein technisch zuverlässiges<br />

System zu entwickeln, sondern auch ein<br />

praxistaugliches, das die Bedürfnisse der Trainer<br />

berücksichtigt.<br />

Wir bedanken uns für die sehr gute Zusammenarbeit<br />

mit dem SRV in der vergangenen<br />

Saison und würden uns freuen, diese auch in<br />

Zukunft fortsetzen und ausbauen zu können.<br />

Groupe Mutuel Rowing Trophy<br />

2012 mit doppeltem Preisgeld<br />

gen nur noch die Viertelfinals bei den Junioren<br />

ausgefahren werden. Ab 10.30 Uhr musste der<br />

veranstaltende Freiburger Regattaverein, nach<br />

Rücksprache mit den Obleuten, die Regatta<br />

leider absagen. Der Regen, der teilweise fast in<br />

Schnee überging, zusammen mit dem Wind<br />

und den tiefen Temperaturen, machten im<br />

Hinblick auf die Gesundheit eine Weiterführung<br />

unverantwortlich. Es wurde so entschieden,<br />

das Preisgeld in den Jackpot zu legen und<br />

somit die Beträge für 2012 zu verdoppeln.<br />

Damit stehen für die Regatta in 2012 in der<br />

REGAttAWESEn<br />

Am 17./18. September war der Schwarzsee in den Freiburger Voralpen zum fünften mal<br />

Kulisse für die Austragung der Groupe mutuel Rowing trophy.<br />

Vor dem Schlechtwetter-Abbruch: Zieleinlauf-Atmosphäre am Schwarzsee.<br />

Link: Sport-Sensorik der Wearable Computing<br />

Lab der ETH Zürich: http://www.wearable.<br />

ethz.ch/research/groups/sports<br />

Trophy insgesamt CHF 3’800.– an Preisgeldern<br />

zur Verfügung. Die Regatta, die dann am<br />

8. und 9. September stattfindet, sollten bereits<br />

jetzt die ambitionierten Doppelzweier in ihrem<br />

Terminkalender notieren. Der Freiburger<br />

Regattaverein freut sich, auch im September<br />

2012 wieder viele junge Sportler auf dem<br />

Schwarzsee begrüssen zu dürfen. Auch dann<br />

werden wieder die Mix-Rennen oder das Race<br />

Eltern & Kid den Samstag prägen; wo sonst<br />

kann man einmal mit der Kollegin zusammen<br />

ein Rennen bestreiten. Jens Lischewski<br />

16 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 17<br />

Bild: Peter Uhl


REGAttAWESEn<br />

Die Favoriten Gmelin und<br />

Achermann siegten in uster<br />

Karin Thalmann und Valentin Gmelin siegen<br />

im Doppelzweier Senioren Sie + Er.<br />

An der 48. Nationalen Ruderregatta vom<br />

4. September <strong>20<strong>11</strong></strong> auf dem Greifensee, organisiert<br />

vom Ruderclub Uster, bestritten rund<br />

190 Boote insgesamt 35 Rennen. Mit besonderer<br />

Spannung wurde das Rennen um <strong>11</strong>.52<br />

Uhr erwartet: der Doppelzweier Senioren und<br />

U23. Da Valentin Gmelin 19 Jahre alt geworden<br />

ist, müssen er und der erst 18-jährige Basil<br />

Achermann in der höheren Kategorie starten.<br />

Die zusätzliche Herausforderung lag darin,<br />

dass dieses Rennen zusammen mit Senioren<br />

durchgeführt wurde. Dass die beiden Ustermer<br />

die ganze Saison gemeinsam bestritten<br />

haben und perfekt harmonieren, zeigte sich<br />

bereits beim Start.<br />

Die Favoriten Gmelin und Achermann<br />

dominieren<br />

Valentin Gmelin und Basil Achermann kamen<br />

gut weg, gingen sofort in Führung und sicherten<br />

sich damit einen taktischen Vorteil. Die<br />

beiden hatten das ebenfalls starke und erfahrene<br />

Senioren-Team Markus Schärer und<br />

Dimitri Weitnauer vom Ruderclub Erlenbach<br />

jederzeit im Blick. Ihre Führung über die<br />

gesamte Distanz von 1000 Metern war denn<br />

auch nie in Gefahr. Die Leichtgewichtler<br />

Gmelin und Achermann <strong>rudern</strong> normalerwei-<br />

An der 48. nationalen Ruderregatta uster vom 4. September überzeugten die Favoriten:<br />

Die ustermer Valentin Gmelin und basil Achermann, 19- und 18-jährig, holten sich den<br />

Sieg im Doppelzweier Senioren.<br />

Valentin Gmelin und Basil Achermann holen<br />

im Doppelzweier Senioren U23 den Sieg.<br />

se über eine Distanz von 2000 Metern. Bei diesem<br />

Rennen gaben sie mit durchschnittlich 39<br />

bis 40 Schlägen ein hohes Tempo vor und<br />

erzielten eine Zeit von 3:10:04. Erlenbach fuhr<br />

bei 3:<strong>11</strong>.04 über die Ziellinie. Gmelin und<br />

Achermann fuhren eines der schnellsten Rennen<br />

an der Regatta. Geschlagen wurden sie nur<br />

von den zwei ersten Achtern, die eine Zeit von<br />

3.03, respektive 3:09 erreichten. Das Ziel der<br />

modellruderboote<br />

beiden jungen Ruderer ist, an der Olympiade<br />

2016 in Rio im Leichtgewichts-Doppelzweier<br />

anzutreten.<br />

Geglückte Premiere<br />

Zusammen mit Karin Thalmann startete<br />

Valentin Gmelin auch im Doppelzweier Senioren<br />

Sie+Er. Die in Riehen geborene Karin<br />

Thalmann bestritt 1991 ihre ersten Regatten.<br />

Nach bemerkenswerten Erfolgen als Juniorin<br />

beendete sie ihre Ruderkarriere, begann ein<br />

Studium und zog nach Uster. Im März <strong>20<strong>11</strong></strong><br />

startete die dreifache Mutter nach vergleichsweise<br />

wenigen, aber harten Trainingseinheiten<br />

mit dem Ruderclub Blauweiss Basel in einem<br />

Frauen-Achter am Head of the River Rennen<br />

auf der Londoner Themse und holte sich bei<br />

300 startenden Booten den sehr guten 18.<br />

Rang. Dass sie in Form ist, bewies sie an der<br />

Herbst-Regatta: Gmelin und Thalmann traten<br />

zum ersten Mal gemeinsam an und ruderten<br />

mit 3:32:65 nicht nur eine tolle Zeit, sondern<br />

holten sich gleich den Sieg. Mehr zur Regatta<br />

auf www.rcuster.ch. Peter Honegger<br />

Alle Bootsklassen im Massstab 1:30, vom Skiff (24 cm) bis zum Achter (58 cm)<br />

Hergestellt in Handarbeit aus Aluminium, poliert<br />

Geeignet als Geschenk oder Erinnerung für alle,<br />

die mit dem Rudersport verbunden sind.<br />

Preise: Skiff SFr. 330.– bis Achter SFr. 680.–<br />

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121. Zürcher Ruderregatta<br />

auf dem Greifensee<br />

Die Ruderregatta am Greifensee verzeichnete<br />

mit einer Beteiligung von 894 Booten eine<br />

erfreuliche Beteiligung. Die Veranstaltung gilt<br />

jeweils als Generalprobe für die Schweizer<br />

Meisterschaften. Ab dem Jahre 2001 führte der<br />

organisierende Zürcher Regatta-Verein für<br />

die Kleinboote der Kategorien U19 und<br />

Senioren Innen den sonst an der SM üblichen<br />

Modus mit Vorläufen und Finals ein. Dieses<br />

Programm stiess einige Jahre auf eine erfreuliche<br />

Resonanz, vermittelt es doch die «klareren»<br />

Sieger als der ansonsten durchgeführte<br />

Serienmodus. Ein Nachteil dieses Modus ist<br />

jedoch, dass die Teilnehmer im Voraus nicht<br />

wissen, wieviele Rennen sie zu bestreiten<br />

haben. Auf Grund des Wunsches vieler Trainer,<br />

die Generalprobe noch für letzte Experimente<br />

und möglichst viele Rennen zu nutzen, veranlasste<br />

die Organisatoren, das Programm wieder<br />

im traditionellen Serienmodus anzubieten.<br />

Leider war die Regatta <strong>20<strong>11</strong></strong> nicht vom Wetterglück<br />

begünstigt. Am Samstag blies gleich<br />

bei Regattabeginn ein kräftiger Nordwestwind<br />

in die Regattabahn und Dauerregen bis in den<br />

frühen Nachmittag machten die Bedingungen<br />

ungemütlich. Die Rennleitung unter Führung<br />

von Schiedsrichterobmann Felix Peter sah sich<br />

schliesslich veranlasst, alle Rennen vorläufig<br />

lediglich über 1‘000 Meter abzuhalten. Ab<br />

Mitte des Nachmittags konnten die Rennen<br />

dann wieder über die Normaldistanz abgehalten<br />

werden. Die kühle Witterung, der starke<br />

Wind und die Tatsache, dass ein gekenterter<br />

Skiffier eine Unterkühlung erlitt, führte zum<br />

Entscheid, dass aus Gründen der Sicherheit die<br />

Rennen der Jüngsten in den Kleinbooten am<br />

Samstag ausfallen mussten. Das ist zu bedauern.<br />

Einige dieser Rennen konnten wenigstens<br />

am Sonntag durchgeführt werden.<br />

Der zweite Regattatag verzeichnete wärmeres<br />

Wetter. Ab 10 Uhr frischte der Westwind mit<br />

Spitzen bis zu 30 Knoten auf, so dass keine<br />

fairen Bedingungen mehr herrschten. Die<br />

Wo geht es hier zum Greifensee-Ponton?<br />

Sturmwarnung in Uster und die Wetterprognose<br />

aus dem Flughafen Zürich-Kloten<br />

führten zum Entscheid, die Rennen definitiv<br />

abzubrechen. Dennoch konnte gut die Hälfte<br />

der Rennen gefahren werden.<br />

Stark vertreten waren in diesem Jahr die Ruderer<br />

aus der Westschweiz, unter anderen der<br />

Klub Lausanne-Sports, der am Greifensee mit<br />

<strong>11</strong> gewonnenen Rennen der mit Abstand<br />

erfolgreichste Verein war. Weiter so und allez<br />

Lausanne!<br />

Während die nationalen Regatten in früheren<br />

Jahren regelmässig auch von den besten Schweizer<br />

Ruderern und Ruderinnen besucht wurden,<br />

zeichnen sich die Events heutzutage vornehmlich<br />

durch eine sehr breite Vertretung vor allem<br />

im JuniorenInnen- und Mastersbereich aus.<br />

Eine erfreuliche Ausnahme war allerdings die<br />

Teilnahme der zweifachen Weltmeisterin (2008<br />

und 2009) im Frauen-Leichtgewichts-Einer:<br />

Pamela Weisshaupt vom SC Küsnacht. Pamela<br />

Weisshaupt gewann ihr Rennen standesgemäss<br />

mit rund 2 Sekunden Vorsprung vor Katja Hauser<br />

(SC Wädenswil).<br />

Unter den vielen www.doppel2er.ch<br />

Teilnehmern der Masterskategorie<br />

darf an info@doppel2er.ch<br />

dieser Stelle Michael Benn vom<br />

REGAttAWESEn<br />

Die Greifenseeregatta, die als Generalprobe für die Schweizer meisterschaften galt, musste<br />

dieses Jahr aufgrund schwieriger Windverhältnisse vorzeitig abgebrochen werden. Dennoch<br />

fanden einige wichtige Rennen statt, die die Kräfteverhältnisse für die Sm erahnen liessen.<br />

doppel2er gmbh<br />

Rennruderboote und Zubehör<br />

Ueli Bodenmann<br />

Erich Pfister<br />

Filippi Boote<br />

Grasshopper Club Zürich erwähnt werden. Als<br />

Sportchef des Zürcher Regatta-Vereins war er<br />

in diesem Jahr nicht nur in der Vorbereitung,<br />

sondern auch auf dem Platz stark gefordert. Seine<br />

Verpflichtungen als OK-Mitglied hinderten<br />

ihn nicht daran, am Samstag im Einer selbst ins<br />

Renngeschehen einzugreifen und seinen Lauf<br />

mit Serienbestzeit für sich zu entscheiden.<br />

Ein besonderes Dankeschön gilt nicht nur dem<br />

organisierenden Zürcher Regatta-Verein, sondern<br />

auch allen involvierten Helfern. Speziell<br />

erwähnt sei dabei die regelmässig grosse Vertretung<br />

des Polytechniker Ruderclub Zürich.<br />

Resultate auf www.ruderverband.ch<br />

Reto Bügler<br />

doppel2er gmbh<br />

Rennruderboote und Zubehör<br />

Ueli Bodenmann<br />

Erich Pfister<br />

C-Line Boote<br />

www.doppel2er.ch<br />

info@doppel2er.ch<br />

18 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 19<br />

Bild: Reto Bügler


Bild: Stöh Grünig<br />

FitnESSRuDERn<br />

BILAC <strong>20<strong>11</strong></strong> – rencontre sur l’Aar<br />

Samedi 17 septembre <strong>20<strong>11</strong></strong> s’est déroulé la<br />

10ème édition de la Bilac. Bilac est<br />

l’événement phare en Suisse pour les<br />

rameurs-loisirs. Les vents modérés du Sud-<br />

Ouest sur les lacs, n’ont pas permis<br />

d’organiser cette manifestation sur le parcours<br />

Neuchâtel–Bienne. Les organisateurs<br />

disposent dans ce cas d’un parcours de remplacement<br />

identique sur le canal de l’Aar,<br />

avec un itinéraire en boucle menant de<br />

Soleure jusqu’à Büren et retour. Le départ à<br />

Zum 10. Mal fand die Bilac, das Ruderevent<br />

der Breitensportler, statt. Südwestwind auf<br />

den Juraseen verhinderte die Durchführung<br />

pu être donné à 9h30 sur un plan d’eau parfaitement<br />

plat, et le premier bateau rejoignait<br />

Soleure à <strong>11</strong>h45 déjà. Cette année, divers<br />

catégories de canoës et kayaks se sont ajoutées<br />

aux embarcations d’<strong>aviron</strong>.<br />

Le premier bateau d’<strong>aviron</strong> à franchir la ligne<br />

d’arrivée en 2h15’35 est le quatre sans barreur<br />

du Rowing Club Berne (Joel Schweizer,<br />

Jürg Häberli, Harro Wyss, Stefan Hauke).<br />

En kayak, le meilleur temps à été décroché<br />

par Pascal Sigg de Schaffhouse en 2h44’26.<br />

von Neuenburg nach Biel. Mit der Strecke<br />

Solothurn – Büren –Solothurn verfügt die<br />

Organisation bei problematischen Wasser-<br />

57 bateaux et 270 rameurs ont participé à<br />

l’événement de 36 km. La liste des arrivées et<br />

une galerie photos sont disponibles sur le site<br />

www.bilac.ch Christian Thiel<br />

Le mot du Président :<br />

«Ma vision était de réunir 100 bateaux pour la<br />

10ème Bilac qui s‘est déroulée le 17 septembre <strong>20<strong>11</strong></strong><br />

sur le parcours Soleure – Büren – Soleure sur un<br />

plan d‘eau parfait. Au final, la réalité était de moins<br />

de 60 embarcations au départ. Pour le comité, le<br />

temps est venu de réfléchir sur l‘événement. N‘ayez<br />

crainte, le 15 septembre 2012 nous donnerons le<br />

départ de la <strong>11</strong>ème Bilac – mais quelles mesures<br />

devons nous prendre pour que les 100 bateaux ne<br />

restent pas une simple vision mais deviennent réalité<br />

? Faites nous part de vos idées et commentaires et<br />

remplissez le petit questionnaire sur notre site<br />

(www.bilac.ch). Nous vous remercions d‘avance de<br />

prendre quelques minutes pour nous donner votre<br />

avis et permettre à notre manifestations de devenir<br />

encore plus attractive pour les sportives et sportifs.<br />

L‘objectif est clair : la Bilac ne doit pas seulement<br />

être une rencontre sportive mais doit être perçue<br />

comme une manifestation du sport populaire.»<br />

Thomas von Burg, Président du C.O.<br />

BILAC <strong>20<strong>11</strong></strong> – Aare-Wettkampf<br />

Das Wort des Präsidenten:<br />

«100 Boote waren meine Vision für die<br />

10. Bilac, die am 17. September <strong>20<strong>11</strong></strong> auf der<br />

Strecke Solothurn – Büren – Solothurn bei besten<br />

Verhältnissen stattfand. Rund 60 Boote am Start<br />

waren die Realität. Für das OK ist<br />

es nun Zeit um über den Anlass nachzudenken.<br />

Keine Angst, am 15. September 2012 wollen wir<br />

zur <strong>11</strong>. Bilac starten – doch welche Massnahmen<br />

müssen wir einleiten, damit die 100 Boote nicht<br />

Vision bleiben, sondern Realität werden? Ihre<br />

Ideen und Feedbacks interes sieren uns. Wir haben<br />

deshalb auf unserer Homepage (www.bilac.ch)<br />

einen kleinen Fragekatalog aufgeschaltet. Es würde<br />

uns freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen würden,<br />

uns Ihre Meinung mitzuteilen, damit unsere<br />

Veranstaltung für die Sportler und Sportlerinnen<br />

noch attraktiver wird. Das Ziel ist klar, die Bilac<br />

soll nicht nur ein sportliches Event sein, die Bilac<br />

soll auch als Manifestation des Breitensportes verstanden<br />

werden.»<br />

Thomas von Burg, OK Präsident<br />

und Windverhältnissen über einen gleichwertigen<br />

Ersatz.<br />

Bei besten Bedingungen erfolgte der Start<br />

um 9.30 Uhr und das erste Boot erreichte<br />

Solothurn bereits wieder kurz vor <strong>11</strong>.45 Uhr.<br />

Dieses Jahr nahmen neben Ruderbooten<br />

auch diverse Kanus an der Veranstaltung<br />

teil. Das schnellste Ruderboot stellte der<br />

Rowing-Club Bern (Joel Schweizer, Jürg<br />

Häberli, Harro Wyss, Stefan Hauke) mit<br />

einer Zeit von 2.15’35. Schnellstes Kanu war<br />

Pascal Sigg aus Schaffhausen in der Zeit von<br />

2.44’26. 57 Ruderboote und 270 RuderInnen<br />

haben am 36 km langen Rennen teilgenommen.<br />

Die ausführliche Rangliste und eine Bildergalerie<br />

sind auf www.bilac.ch. zu finden.<br />

Christian Thiel<br />

FitnESSRuDERn<br />

Ruderclub Aegeri trifft Westschweizer<br />

Gastfreundschaft<br />

Am Wochenende, Mitte Mai <strong>20<strong>11</strong></strong>, wurden wir<br />

von unserer Ruderkollegin Regula Hug in<br />

Yverdon erwartet. Doch von Ausschlafen am<br />

nächsten Morgen war nicht die Rede; gleich<br />

am Samstag früh um 07.30 Uhr wurden wir<br />

von den Ruderkollegen und -kolleginnen in<br />

ihrem geräumigen, modernen und schönen<br />

Bootshaus herzlich begrüsst.<br />

Um die günstigen Wasserbedingungen voll<br />

ausschöpfen zu können, wurden die Boote<br />

ohne Verzögerung zu Wasser gelassen, und mit<br />

Schwung ruderten wir durch den Kanal in den<br />

Neuenburgersee hinaus. Wir glitten am Nordufer<br />

entlang und waren beeindruckt von der<br />

Vielfalt, die uns umgab: Erst die schönen Häuser,<br />

Villen und das Schloss von Grandson, dann<br />

die Wildnis und Schönheit, die das Becken um<br />

Yverdon bot. Schwäne und Vögel, die auf<br />

Sandbänken und kleinen Inseln nisteten, Schilf<br />

und Trauerweiden, die das Ufer mit ihren<br />

Grüntönen umrandeten und zwischendurch<br />

immer wieder ein Bootshäuschen, ein Landgut<br />

oder Sand- und Steinbänke. Auch zum Wandern<br />

oder Biken ein Paradies, wie uns versichert<br />

wurde. Auf dem Rückweg streifte uns der<br />

für das Wochenende angekündigte Regen.<br />

Aber nur um uns eine herrliche Stimmung auf<br />

dem See zu vermitteln. Am Horizont schmolz<br />

Die Schweiz, ein Land der Seen – und an fast jedem See ein Ruderclub. Das ist eine<br />

wunderbare möglichkeit, andere Seen zu erkunden. Zu diesem Erlebnis verhalf uns<br />

ägerern die Gastfreundschaft des Ruderclubs Yverdon am neuenburgersee.<br />

der See mit dem Himmel zusammen und die<br />

einzelnen kräftigen Regentropfen belebten<br />

den spiegelglatten See. Eine Segelregatta fand<br />

an diesem Wochenende statt und so fanden wir<br />

uns plötzlich in einem eigentümlichen Wettrennen<br />

zusammen mit einem Katamaran ohne<br />

Wind wieder. Am Steg empfing uns Frédéric<br />

Bloesch, der Präsident des Ruderclubs Yverdon.<br />

Er half gleich mit, die Boote aus dem<br />

Wasser zu nehmen und wir standen für ein<br />

Gruppenfoto zusammen. Im gut eingerichteten<br />

Clubhaus konnten wir uns duschen und<br />

frisch machen. Trotz der Regenwolken machten<br />

wir uns auf den Weg zum Creux-du-Van.<br />

Dieser, im mystischen Nebel und Nieselregen<br />

eingehüllt, liess uns die Ausmasse des grössten,<br />

natürlichen Amphitheaters der Schweiz nur<br />

erahnen. Zurück im Clubhaus erwartete uns<br />

Toni mit einer feinen Grillade. Es gab geräucherte<br />

Felchenfilets, eine ausgezeichnete Spezialität<br />

aus dem Neuenburgersee, Lamm und<br />

Ente und dazu Weine aus der Region, die herrlich<br />

mundeten. Am Abend feierte Yverdon-les-<br />

Bains die Nacht der Museen, was Regula die<br />

Gelegenheit bot, uns im Burg-Museum das<br />

2’500 Jahre alte Ruderboot von Yverdon zu<br />

zeigen. Schlafmöglichkeiten wurden uns bei<br />

Rudermitgliedern des Clubs angeboten. Wir<br />

genossen die sprichwörtliche welsche Gastfreundschaft<br />

und Herzlichkeit in vollen Zügen.<br />

Laut Wetterbericht sollte der Sonntag Regen<br />

und Gewitter mit sich bringen. Umso mehr<br />

waren wir erstaunt, als wir um 8 Uhr gleich<br />

mehrere Ruderkollegen aus Yverdon vor dem<br />

Bootshaus antrafen. Sie machten sich bereit,<br />

mit uns in einem Doppelachter-Boot und<br />

einem Doppelzweier in See zu stechen. Für<br />

manche von uns Ägerern eine Neuheit und ein<br />

Erlebnis in einem Doppelachter-Boot zu sitzen!<br />

Wir erlebten die Ausfahrt bei einem<br />

Gemisch aus Sonne und Wolken. Diesmal ging<br />

es dem Südufer entlang, der grössten an einem<br />

See gelegenen Sumpflandschaft der Schweiz,<br />

die für ihren Vogelreichtum bekannt ist und<br />

wo sich auch Biber aufhalten und «Horden»<br />

von Kormoranen die Bäume bevölkern.<br />

Bei Cheyres machten wir kehrt, da unsere<br />

erfahrene Steuerfrau Regula die ersten Anzeichen<br />

der berühmt-berüchtigten Bise spürte.<br />

Noch war das Wasser spiegelglatt, doch es<br />

sollte sich innerhalb weniger Minuten radikal<br />

ändern! Wir erlebten, wie schnell sich der<br />

sanfte See in einen wahren «Seeteufel» verwandeln<br />

konnte. Was für die Segelregatta-<br />

Teilnehmer eine helle Freude war, wurde für<br />

uns ein Kampf gegen die Wellen, den wir aber,<br />

Dank der grossen Rudererfahrung unserer<br />

Kollegen, gut überstanden.<br />

Auf unserem Heimweg auf der Autobahn<br />

kamen wir in das angesagte Unwetter mit<br />

Hagel. Wir freuten uns umso mehr über das<br />

tolle Wochenende. Neben dem guten Ruderwetter<br />

war es geprägt von der Offenheit, Spontaneität<br />

und Herzlichkeit unserer Gastgeber.<br />

Liebe Regula, Rudergkolleginnen und -kollegen<br />

von Yverdon, wir danken Euch ganz herzlich<br />

für dieses schöne Rudererlebnis! Ein<br />

Gedanke bewegte uns am Schluss: Wäre es<br />

nicht lohnenswert, wenn so ein Austausch<br />

unter Ruderclubs öfters stattfinden könnte?<br />

Sandra, Joachim, Jan, Lydia<br />

20 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 21


JuniOREn<br />

Blööterli-Cup:<br />

trotz Wetterpech ein Erfolg<br />

Der Blööterli-Cup <strong>20<strong>11</strong></strong> litt unter der schlechten<br />

Witterung. Am Morgen des 18. Septembers<br />

peitschten Sturmböen und Regengüsse<br />

über das Hornareal.<br />

Wettkampfluft schnuppern<br />

Eine besonders kräftige Böe beförderte das<br />

Startzelt ins Wasser, dabei zerriss das Zeltdach.<br />

Das Programm musst deshalb kurzerhand<br />

umgestellt und mit den Dis ziplinen<br />

Tischfussball und Ergometer gestartet werden.<br />

Nach der herbeigesehnten Wetterberuhigung<br />

konnte das 2,5 Kilometer-Langstreckenrennen<br />

auf dem Wasser doch noch stattfinden.<br />

Im Gegensatz zum Slalom parcours, der leider<br />

abgesagt werden musste. Teilgenommen<br />

haben dieses Jahr 14 Mannschaften mit je fünf<br />

Juniorinnen und Junioren aus acht verschiedenen<br />

Rudervereinen, die in den Kantonen<br />

Zürich, St. Gallen, Luzern und Zug beheimatet<br />

sind. Dank dem traditionellen Blööterli-<br />

Cup können sie erstmals richtig Wettkampfluft<br />

schnuppern.<br />

Tolle Stimmung<br />

Für viel Abwechslung und gute Unterhaltung<br />

sorgen bei normalen Wetterbedingungen die<br />

Disziplinen Langstreckenrennen, Slalom- und<br />

Geschicklichkeitsparcours im Skiff, Ergometerrennen<br />

und XXXL-Tischfussball. Trotz<br />

Wetterpech herrschte unter den <strong>11</strong>- bis<br />

16-jährigen Jugendlichen und den Helferinnen<br />

und Helfern des Seeclubs Richterswil<br />

eine tolle Stimmung. Dem Rudersport frönend<br />

ist man sich schliesslich einiges Wasser<br />

gewohnt. Und nach dem Regen scheint immer<br />

die Sonne und bringt das an alle Teilnehmer<br />

verteilte neue T-Shirt mit dem Blööterli-Cup<br />

Logo zur Geltung. Mehr Informa tionen und<br />

Bilder auf www.seeclub-richterswil.ch.<br />

Andreas Gnädinger<br />

immer im September findet in Richterswil auf dem Hornareal eine mannschafts regatta<br />

für gemischte teams aus jugendlichen Ruderanfängern statt: der blööterli-Cup.<br />

Aufgrund der abenteuerlichen Wetterverhältnisse waren dieses Jahr auch die Helferinnen<br />

und Helfer zu Lande gefordert.<br />

Auf dem Zürichsee erste Wettkampfluft schnuppern.<br />

Bilder: Michi Birrer/Jan Weiss<br />

Schiedsrichter –<br />

Dienstleister am Sport<br />

Eine kurze Internetrecherche zum Stichwort<br />

«Schiedsrichter» bringt folgendes zu Tage:<br />

«Ein Schiedsrichter, manchmal auch Spielleiter<br />

oder Unparteiischer genannt, ist eine<br />

unparteiische Person, die bei einer Sportart<br />

mit zwei gegeneinander antretenden Parteien<br />

das Spiel oder die Veranstaltung leitet oder<br />

überwacht. Er überwacht den regelgerechten<br />

Spielverlauf durch Tatsachenentscheidungen,<br />

disziplinarische Handlungen und häufig auch<br />

durch Zeitnahme.» (Wikipedia)<br />

Schlüsseln wir diese kurze Definition auf:<br />

Zunächst sticht der Begriff «unparteiisch» ins<br />

Auge. Unparteiisch bedeutet, dass jedes Team<br />

gleich behandelt wird. Dies lässt sich gut auf<br />

uns Ruderschiedsrichter übertragen, wir sind<br />

dieser Maxime in höchstem Masse verschrieben.<br />

Die Neutralität wird gut schweizerisch<br />

stets auf das Ausüben unserer Tätigkeit übertragen.<br />

Im Zitat steht weiter «...bei einer Sportart mit<br />

zwei gegeneinander antretenden Parteien...».<br />

Dies wiederum trifft wohl auf zahlreiche<br />

Sportarten zu und doch bedarf es hier einer<br />

ersten Präzisierung. Selbstverständlich ist<br />

Ihnen bewusst, dass wir im Rudersport eine<br />

andere Ausgangslage vorfinden. Eine Regatta<br />

muss gemäss Reglement mindestens auf sechs<br />

Bahnen ausgetragen werden. Dies ist gleichbedeutend<br />

mit einem TeilnehmerInnenfeld<br />

von bis zu sechs Booten (bisweilen auch acht).<br />

Diese sechs Teams, und seien es Ruderanfänger,<br />

gilt es im Griff zu haben.<br />

Das «Spiel oder die Veranstaltung zu leiten<br />

oder zu überwachen», wie es der Definition<br />

zu entnehmen ist, erhält im Rudersport eine<br />

grössere Dimension. Jene unter Ihnen, die<br />

bereits Rennrudererfahrungen sammeln<br />

konnten, wissen, dass es bei uns in der<br />

Schweiz Regatten gibt, wo zwei Boote in der<br />

selben Bahn <strong>rudern</strong>, im so genannten Halb-<br />

Albanosystem. Die Herausforderung, unter<br />

solchen Bedingungen beispielsweise Rie-<br />

oder «Überwachen» behält für uns bestimmt<br />

Gültigkeit.<br />

Der Schiedsrichter, so weiter, «...überwacht<br />

den regelgerechten Spielverlauf durch Tatsachenentscheidungen,<br />

disziplinarische Handlungen<br />

und häufig auch durch Zeitnahme».<br />

Diese Passage lässt sich so unterschreiben.<br />

Nun, diese etwas umständliche Herangehensweise<br />

an dieses Thema soll dazu dienen,<br />

Ihnen das Schiedsrichterwesen etwas näher<br />

vorzustellen. Das Schiedsrichterwesen ist für<br />

unseren schönen Rudersport, sollte er denn<br />

kompetitiv betrieben werden, unerlässlich.<br />

Ein Wohl oder ein Übel?, fragt man sich. Ich<br />

würde, Sie verstehen mich, diese Frage unbedingt<br />

mit der positiven Wendung beantworten.<br />

Fairness, Sportlichkeit, Sicherheit und<br />

nicht zuletzt das Anrecht auf korrekte Zeiten,<br />

dies sind Dinge, die man als Ruderer erwarten<br />

kann und soll. Um diesen Standard zu<br />

errechen stellen wir uns selbst hohe Ansprüche.<br />

Eine umfassende, rund einjährige Ausbildung<br />

gehört gleichermassen dazu, wie die<br />

erwartete, regelmässige Teilnahme an Regatten<br />

(vgl. folgenden Artikel). Nur so können<br />

wir diese Ziele erreichen. Der hohe Anteil an<br />

Schweizer Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern<br />

mit internationaler Lizenz führt<br />

Für jugendlichen (Nach)Schub ist gesorgt: Die Blööterli-Cup-Neueinsteiger. menboote zu leiten, ist gross. Das «Leiten» Eine der Aufgaben des Schiedsrichters: Rennbegleitung auf dem Beiboot.<br />

SCHiEDSRiCHtER<br />

Oftmals ist sich der besucher von Sportanlässen gar nicht bewusst, dass ohne Schieds-<br />

richter ein Wettkampfgeschehen gar nicht möglich ist. Wir zeigen auf, welche Rolle die<br />

Schiedsrichter im Rudersport spielen.<br />

schliesslich auch dazu, dass wir ein hohes<br />

Niveau bieten können.<br />

Ich möchte Ihnen im Folgenden, anlehnend<br />

an die Vorgaben der FISA, unsere Aufgaben<br />

kurz näher bringen. Es sind an jeder Regatta<br />

die selben Aufgaben, denen wir uns zuwenden.<br />

Dies geht von der Kontrollkommission<br />

an Land über den Starter und dem Schiedsrichter<br />

am Start sowie dem Rennen-begleitenden<br />

Schiedsrichter bis zum Ziel. Koordiniert<br />

wird das Schiedsrichterwesen an einem<br />

Anlass von einem Schiedsrichterobmann<br />

oder einer -obfrau, die sich jeweils im Sekretariat<br />

aufhält.<br />

Kontrollkommission: Die Kontrollkommission<br />

arbeitet an Land bei den Stegen. Hier werden<br />

Sicherheitsbestimmungen (Fersenriemen,<br />

Bugbälle usw.) durchgesetzt sowie überprüft,<br />

welche Boote sich aufs Wasser begeben.<br />

So kann sichergestellt werden, dass am Start<br />

alle gemeldeten Teams zur Verfügung stehen.<br />

Wichtig ist auch, dass bei einer allfälligen<br />

Evakuation des Gewässers nachgeführt ist,<br />

welche Boote noch auf dem Wasser und welche<br />

bereits in Sicherheit sind.<br />

Start: Am Start befinden sich immer mindestens<br />

zwei Schiedsrichter. Der eine ist der<br />

Starter. Er befindet sich gemeinhin auf einem<br />

22 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 23


SCHiEDSRiCHtER<br />

festen Startturm hinter der Startlinie und ist<br />

für alle AthletInnen gut sichtbar. Der Starter<br />

ist für den korrekten Ablauf am Start verantwortlich<br />

und er gibt entsprechend das Startkommando.<br />

Der Schiedsrichter am Start<br />

fungiert als Aligneur. Er richtet die Boote<br />

aus, stellt sicher, dass alle Boote auf der Startlinie<br />

stehen und keine Vorteile bestehen.<br />

Gleichzeitig beurteilt dieser, ob der Start<br />

rechtmässig ist oder ob ein Fehlstart erfolgt<br />

ist. Die Kommunikation zwischen den<br />

Schiedsrichtern am Start ist optisch mit Fahnen<br />

oder per Funk.<br />

Schiedsrichter: Der Schiedsrichter, der das<br />

Rennen begleitet ist dann für das Rennen selbst<br />

verantwortlich, in dem er allen beteiligten<br />

Booten die grösstmögliche Fairness und<br />

Sicherheit bietet. Dies geschieht vorwiegend<br />

über die Überwachung der Fahrtrichtung der<br />

Obwohl an unseren nationalen Regatten so<br />

manche schwierige Situationen entstehen, ist es<br />

natürlich interessant, einmal an einem internationalen<br />

Wettbewerb oder gar einer Weltmeisterschaft<br />

teilzunehmen. Der wichtige Rahmen<br />

und die teilnehmenden Athletinnen und Athleten<br />

und das entsprechend höhere Niveau lassen<br />

einen träumen.<br />

Der erste Schritt ist die Prüfung, die vom internationalen<br />

Ruderverband FISA organisiert<br />

wird. Auf Antrag der Nationalverbände prüft<br />

die FISA interessierte Kandidaten/innen für die<br />

internationale Schiedsrichterlizenz. Diese befähigt<br />

den Schiedsrichter, an internationalen<br />

Regatten zu arbeiten. Der Weg zur Prüfung ist<br />

unterschiedlich. Während in einzelnen (grossen)<br />

Nationen ein langwieriger Prozess durchlaufen<br />

werden muss, können wir in der Schweiz<br />

nach mindestens dreijähriger Schiedsrichtertätigkeit<br />

und einer entsprechend grossen<br />

Erfahrung auf Vorschlag der Schiedsrichterkommission<br />

zur FISA-Prüfung antreten. Dieser<br />

Schritt ist recht gross, denn als internationaler<br />

Schiedsrichter gilt es, die gesamten Regeln<br />

Boote. Die Mannschaften dürfen andere Boote<br />

nicht behindern oder sich durch Steuermanöver<br />

einen Vorteil erarbeiten. Der Schiedsrichter<br />

ist der einzige, der beurteilt, ob ein Rennen<br />

rechtmässig war oder nicht.<br />

Bei unseren Regatten mit fliegenden Starts auf<br />

1000 m und auf 1500 m wechseln sich der Starter<br />

und der Schiedsrichter im Turnus ab. Es<br />

ergibt sich ein Kreislauf, wobei der Starter das<br />

betreffende Rennen gleich als Schiedsrichter<br />

übernimmt. Der nachfolgende Richter wird<br />

dann für «sein» Rennen Starter und vom nachfolgenden<br />

Schiedsrichter assistiert et cetera.<br />

Ziel: Im Ziel laufen alle Fäden zusammen.<br />

Das Zielhaus ist mit mindestens drei Schiedsrichtern<br />

besetzt. Hierbei wird die Kommunikation<br />

mit dem Start sichergestellt, der Zieleinlauf<br />

registriert sowie selbstverständlich<br />

die Zeit der Rennen genommen. Das Ziel<br />

nach einiger Zeit als nationaler Schiedsrichter sehnt man sich nach neuem. nämlich den<br />

Weg ins internationale Rudergeschehen.<br />

der FISA zu kennen, auswendig versteht sich.<br />

So ist auch die Prüfung eine Herausforderung.<br />

Sie ist in zwei Teile gegliedert: eine schriftliche<br />

Prüfung zu Regelfragen sowie eine mündliche<br />

Prüfung zu Rennsituationen und «Stichfragen»<br />

zu jeglichen Themen rund um den Regattasport.<br />

Wer sich die «Rules of Racing» der<br />

FISA schon einmal angeschaut hat, kennt dass<br />

umfassende und vielseitige Qualifikationsverfahren<br />

für die FISA-Events. Dies ist ein gutes<br />

Beispiel um zu veranschaulichen in welcher<br />

Tiefe die Materie geprüft wird. Hinzu kommen<br />

die für uns in der Schweiz weniger wichtigen<br />

Regeln in punkto Werbung und Sponsoring.<br />

Die Arbeit an internationalen Events unterscheidet<br />

sich nur marginal von dem, was hier<br />

bei uns geschieht. Die Aufgaben ergänzen sich<br />

mit einer umfassenderen Organisation der Athletenwaage,<br />

namentlich für die Leichtgewichtsathletinnen<br />

und -athleten und einer Bootswaage,<br />

wie sie bei unseren nationalen Regatten<br />

nicht installiert ist. Zudem werden gemeinhin<br />

die verschiedenen Posten mehrfach besetzt,<br />

was die grössere Anzahl an Schiedsrichtern<br />

generiert über das bestehende Informatiksystem<br />

auch die Resultatlisten.<br />

Die Einsätze werden jeweils vom Schiedsrichterobmann<br />

im Vorfeld einer Regatta<br />

geplant und kommuniziert. So kennt jeder<br />

Beteiligte seinen Einsatzplan mit allen Ablösungen.<br />

In der Regel hat man als Schiedsrichter<br />

drei bis vier unterschiedliche Aufgaben<br />

pro Regattatag, was eine angenehme<br />

Abwechslung ermöglicht.<br />

Es lässt sich also festhalten, dass wir Schiedsrichter<br />

vielseitige und wichtige Aufgaben im<br />

Umfeld einer Ruderregatta erfüllen. Mit<br />

einem guten, erfolgreichen Schiedsrichterteam<br />

macht dies viel Spass und bereitet Freude,<br />

die jungen Ruderinnen und Ruderer<br />

beim Ausüben ihres Sportes zu unterstützen.<br />

Der Weg ins internationale<br />

«Schiedsrichterwasser»<br />

Max Schubiger<br />

rechtfertigt. Insgesamt ist die Arbeit aber etwas<br />

anders, im Sinne, dass durch das herrschende<br />

höhere Niveau der Sportler weniger Eingriffe<br />

auf dem Wasser nötig sind. Rundherum, sprich<br />

im Sekretariat und an Land, gibt es mindestens<br />

gleich viel zu tun, da Trainer und Teammanager<br />

der beteiligten Nationen viele Extrawünsche<br />

anbringen und so dass Regelwerk in vollem<br />

Masse ausgereizt wird.<br />

Gegenwärtig sind weltweit rund 400 internationale<br />

Ruderschiedsrichter registriert. Für<br />

eine grosse Regatta vom Format eines Weltcups<br />

oder einer Weltmeisterschaft, sei es jene<br />

der Junioren oder die Elite-WM, werden etwa<br />

15 bis 20 Schiedsrichter eingesetzt. Die Beschickung<br />

an die verschiedenen Veranstaltungen<br />

wird von der FISA-Schiedsrichterkommission,<br />

der auch unsere Luzerner Kollegin Gaby Isenschmid-Weber<br />

angehört, auf Antrag der nationalen<br />

Ruderverbände vorgenommen. So melden<br />

sich Schiedsrichter/innen via nationale<br />

Schiedsrichter-Kommission und Nationalverband<br />

an und werden, je nach Erfahrung und<br />

Curriculum, angenommen oder nicht. Freilich<br />

Überwachung des Startprozederes: der Startturm verschafft die nötige Übersicht.<br />

wird eine schrittweise Heranführung an Grossanlässe<br />

erwartet, man arbeitet sich hoch, bis zur<br />

Gelegenheit, einmal an der Olympia-Regatta<br />

schiedsrichtern zu dürfen. Das ist ein grosses<br />

Ziel und – das nicht immer erfüllte – Highlight<br />

eines internationalen Schiedsrichters. Der Weg<br />

dahin ist ein langer: zunächst wird man an<br />

internationale Regatten (z.B. Coupe de la Jeunesse)<br />

nominiert, um Erfahrungen zu sammeln<br />

und sich zu präsentieren, bevor man an Weltcup-Regatten<br />

eingesetzt wird. Dann muss man<br />

SCHiEDSRiCHtER<br />

24 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>11</strong> 25<br />

tESSin<br />

La FISA premia Viacheslav Ivanov, una<br />

leggenda del <strong>canottaggio</strong> mondiale<br />

Viacheslav Ivanov<br />

sich die Chance ergattern, an eine U23-WM<br />

oder an eine Junioren-WM zu gehen, bevor<br />

man sich überhaupt für eine Elite-WM anmelden<br />

kann. Sie sehen, es geht darum, eine Karriere<br />

vorzuweisen, um an die ganz grossen<br />

Anlässe zu kommen. Wie lange der Weg dahin<br />

ist, kann man nicht genau beziffern. Es müssen<br />

noch zahlreiche weitere Umstände berücksichtigt<br />

werden. Wenn man denn die Gelegenheit<br />

hatte, an einer Elite-WM zu schiedsrichtern,<br />

hätte man die Voraussetzung, sich für eine<br />

In conclusione della regata di Coppa del mondo<br />

di Lucerna, il presidente della Federremiera<br />

internazionale (FISA), il neocastellano Denis<br />

Oswald ha reso omaggio ad una «leggenda» del<br />

<strong>canottaggio</strong> mondiale: Viacheslav Ivanov,<br />

appartenente all’ex-Unione Sovietica.<br />

Ivanov è stato il primo canottiere a vincere tre<br />

medaglie d’oro in altrettante olimpiadi: Melbourne<br />

nel 1956, Roma (1960) e Tokyo (1964),<br />

eguagliato successivamente dal finlandese Pertti<br />

Karppinen, il «pompiere di Helsinki» Montreal,<br />

1976, Mosca, 1980, Los Angeles, 1984).<br />

Nato nel 1938, Ivanov, a soli 17 anni vince il suo<br />

primo titolo sovietico nello skiff junior e nel<br />

1956, a Bled, si laurea campione europeo. E’<br />

stato il primo vogatore a scendere sotto la bar-<br />

Olympia-Regatta zu bewerben. Ob dieses Vorhaben<br />

aber erfüllt werden kann ist erneut von<br />

vielen weiteren Faktoren (wie z.B. Kontinent,<br />

Jury-Zusammensetzung) abhängig. Die Teilnahme<br />

an solchen Events, ist seht interessant<br />

und schön. Der Rudersport kann dort in seiner<br />

höchsten Perfektion beobachtet und begleitet<br />

werden. Hautnah bei den Rennen dabei zu sein<br />

gibt einem das zurück, wofür man über Jahre<br />

hinarbeitet. Entsprechend ist die Vorfreude auf<br />

diese Anlässe besonders gross.<br />

In der Schweiz sind gegenwärtig 19 internationale<br />

Schiedsrichter registriert, eine grosse<br />

Anzahl, bedenkt man die Grösse unseres Landes.<br />

Durch die gute Arbeit, die hier geleistet<br />

wird, können wir pro Jahr fünf bis acht Kollegen/innen<br />

an internationale Anlässe schicken<br />

und so unsere wertvollen, den nationalen<br />

Regatten verdankten Erfahrungen nutzen.<br />

Ohne Unterstützung und Austausch mit<br />

unseren sehr erfahrenen «nationalen» Kolleginnen<br />

und Kollegen wäre das nicht möglich.<br />

Die entstehenden Synergien sind zweifellos für<br />

alle Beteiligten sehr wertvoll und so ergeben<br />

sich neben dem aktiven Sport interessante<br />

Bekanntschaften und Freundschaften. Grossartige<br />

Persönlichkeiten machen die Rudererfamilie<br />

weltweit zu einem beeindruckenden und<br />

interessanten Netzwerk. Max Schubiger<br />

riera dei 7’: 6’58”8, per la precisione. A soli 18<br />

anni sul lago Wendouce di Melbourne ottiene il<br />

suo primo «oro» olimpico al termine di una<br />

gara entusiasmante. Buon ultimo a 100 metri<br />

dal traguardo, il giovane moscovita, grazie ad<br />

un rush finale strabiliante, riesce a superare di<br />

slancio, in rapida successione il polacco Teodor<br />

Kocerka, lo statunitense John B. Kelly jr e, infine,<br />

il padrone di casa, l’australiano Stuart Mac<br />

Kenzie, che aveva comandato la gara sin dalla<br />

partenza.<br />

Viacheslav Ivanon, 73 anni portati in modo<br />

splendido, ha ritirato il riconoscimento FISA,<br />

con una certa commozione, fiero, comunque,<br />

per i risultati conseguiti nella sua lunga ed onorata<br />

carriera. Americo Bottani


SiCHERHEit<br />

Rettungsmittel<br />

auf Renn-Ruderbooten<br />

Rettungsmittel auf Renn-Ruderbooten: was<br />

soll das? Schliesslich kann ein geübter Ruderer<br />

sein gekentertes Boot wieder aufrichten<br />

und einsteigen. Und wenn dies nicht gelingt,<br />

kann man sich immer noch am gekenterten<br />

Ruderboot festhalten. Eine Person kann<br />

jedoch je nach Wassertemperatur, körperlicher<br />

Verfassung und individuellen<br />

Schwimmkünsten rasch auskühlen, erschöpft<br />

sein oder Krämpfe bekommen. Ein Besteigen<br />

des gekenterten Ruderbootes muss im kalten<br />

Wasser sofort gelingen, sonst fehlt rasch die<br />

erforderliche Kraft und auch das Festhalten<br />

am Bootsrumpf ist in der Kälte schnell nicht<br />

mehr möglich. Aber auch bei wärmeren Wassertemperaturen<br />

kann früher oder später eine<br />

Erschöpfung eintreten.<br />

Wenn in einer gewissen Distanz zum Ufer die<br />

Rettung nicht rasch erfolgen kann, befinden<br />

sich die gekenterten Personen früher oder später<br />

in Lebensgefahr. Die Wasserschutzpolizei<br />

hat von Anfang 2010 bis Mitte <strong>20<strong>11</strong></strong> auf Stadtgebiet<br />

Zürich in 6 Fällen insgesamt 12 Ruderer<br />

aus dem See gerettet. In 3 Fällen betrug die<br />

Wassertemperatur weniger als 6°C und die<br />

Situation war entsprechend kritisch. Aber auch<br />

bei einer Skiff-Kenterung bei über 17°C Wassertemperatur<br />

war die Person schon nach kurzer<br />

Zeit sehr entkräftet und konnte sich nur<br />

noch mit grosser Mühe am Boot festhalten.<br />

Eine Schwimmweste kann übrigens im Wasser<br />

– entgegen einer verbreiteten Meinung –<br />

problemlos angezogen werden. Problematischer<br />

zum Anziehen mögen Rettungskrägen<br />

in aufgeblasenem Zustand sein. Selbstaufblasende<br />

Rettungskrägen sind auch nur dann zu<br />

empfehlen, wenn sie direkt getragen werden.<br />

Werden diese in einem Staufach mitgeführt<br />

und unabsichtlich ausgelöst, können sie sich<br />

eventuell im Bootsrumpf verkeilen.<br />

Zertifizierte Rettungswesten und -krägen<br />

drehen eine Person automatisch in Rücklage,<br />

sodass auch der Kopf einer bewusstlosen Person<br />

über Wasser bleibt und die Überlebenschancen<br />

steigen. Die für Renn-Ruderboote<br />

als Erleichterung zugelassenen Schwimmhilfen<br />

sind für Bewusstlose nicht sicher. Es ist<br />

keineswegs meine Absicht, Ihnen die Freude<br />

am Rudern zu vergällen. Da kritische Situationen<br />

auf dem Wasser aber für die Betroffenen<br />

schnell sehr gefährlich werden können,<br />

appelliere ich an Ihre Eigenverantwortung, je<br />

nach gewählter Fahrstrecke und Jahreszeit die<br />

erforderlichen Rettungsmittel konsequent<br />

Verhaltenstipps<br />

– Wenn Sie mit Ihrem Ruderboot auf dem See<br />

innerhalb der Uferzone von 300 m bleiben,<br />

müssen Sie keine Rettungsmittel mitführen!<br />

– Nehmen Sie beim Rudern auf Flüssen und auf<br />

Seen ausserhalb der Uferzone von 300 m pro<br />

Person an Bord eine zertifizierte Rettungsweste<br />

oder Schwimmhilfe mit.<br />

– Verwenden Sie selbstaufblasende Rettungskrägen<br />

nur dann, wenn Sie diese direkt tragen oder<br />

so mitführen können, dass sich diese auch im<br />

verstauten Zustand nach dem Aufblasen nicht<br />

im Bootsrumpf verkeilen können.<br />

– Tragen Sie in der kalten Jahreszeit beim Rudern<br />

konsequent einen Rettungskragen oder eine<br />

Rettungsweste bzw. Schwimmhilfe.<br />

– Und nebenbei: Führen Sie auf Ihrem Ruderboot<br />

bei Nacht, Dämmerung und unsichtigem<br />

Wetter stets die erforderlichen Lichter mit.<br />

Rechtliches<br />

Art. 2, 134 und Art. 134a der Binnenschifffahrtsverordnung<br />

des Bundes vom 8.<strong>11</strong>.1978<br />

– Jedes Schiff muss pro Person an Bord ein Einzelrettungsmittel<br />

mitführen (Rettungsweste<br />

oder -kragen; Rettungsringe und Sammelrettungsmittel<br />

kommen aus praktischen Gründen<br />

für Renn-Ruderboote kaum in Frage).<br />

– Auf Wassersportgeräten (u.a. Rennruderboote)<br />

können statt Rettungswesten auch Schwimmhilfen<br />

(in der Regel ohne Kragen) mitgeführt<br />

werden.<br />

– Rettungswesten, -krägen und Schwimmhilfen<br />

müssen der Norm EN 393:1994 (neue Bezeichnung<br />

EN ISO 12402-5; siehe Herstellerangaben<br />

bzw. Etikett beim Kauf) entsprechen.<br />

– Ruderboote und Wassersportgeräte müssen auf<br />

dem See in der inneren und äusseren Uferzone<br />

(bis 300 m) keine Rettungsmittel mitführen.<br />

mitzuführen. Im Interesse Ihrer eigenen<br />

Sicherheit.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin<br />

viel Freude bei der Ausübung Ihres Sports!<br />

André Graf<br />

Chef Wasserschutzpolizei, Stadtpolizei Zürich<br />

– Die Anwendung des Ordnungsbussenverfahrens<br />

(analog Parkbusse im Strassenverkehr) ist<br />

für die Binnenschifffahrtsgesetzgebung nicht<br />

möglich. Deshalb kommt es im Falle einer Verzeigung<br />

bei einer ausgesprochenen Busse stets<br />

auch zu Verfahrenskosten. Insgesamt kann dies<br />

schnell mehrere Hundert Franken kosten.<br />

Rettungsweste<br />

Selbstaufblasender Rettungskragen<br />

125 Jahre SRV-Jubiläums-<br />

poster jetzt verfügbar<br />

Aus Anlass des 125-Jahre-Jubiläums des SRV<br />

wurde das seit einigen Jahren nicht mehr verfügbare<br />

SRV-Poster mit allen Club-Ruderfarben<br />

nachgeführt und neu gestaltet. Das<br />

Poster wurde an der SRV-Jubiläumsregatta<br />

vorgestellt und kann jetzt bei der SRV-<br />

Geschäftsstelle in Sarnen bestellt werden.<br />

Die Zustellung des Posters erfolgt per Post.<br />

Format: 50 x 70 cm (Hochformat)<br />

Preis: CHF 5.– pro Stück zzgl. Porto<br />

und Verpackung<br />

Bestellungen bitte per E-Mail an die folgende<br />

Adresse: info@swissrowing.ch (bei der<br />

Bestellung bitte Name, Vorname, Adresse,<br />

PLZ, Ort und Stückzahl angeben). Besten<br />

Dank für Ihre Bestellung.<br />

Daten SRV-Präsidentenkonferenz und<br />

SRV-Delegiertenversammlung <strong>20<strong>11</strong></strong><br />

Die traditionell im Herbst stattfindende<br />

Präsidentenkonferenz sowie die Dele -<br />

giertenversammlung finden wie folgt statt:<br />

Samstag, 29. <strong>Okt</strong>ober <strong>20<strong>11</strong></strong>; 09:30 Uhr,<br />

Präsidentenkonferenz, Gasthof Sternen, Murzelen<br />

Samstag, 26. November <strong>20<strong>11</strong></strong>; ab 09:00 Uhr,<br />

Delegiertenversammlung, Thun<br />

Dates pour la Conférence des Présidents<br />

et l’Assemblée des Délégués FSSA <strong>20<strong>11</strong></strong><br />

Les réunions traditionelles de la FSSA qui ont<br />

lieu en automne sont prévues pour les dates suivantes:<br />

Samedi, 29 octobre <strong>20<strong>11</strong></strong>; 09h30,<br />

Conférence des Présidents, Restaurant Sternen, Murzelen<br />

Samedi, 26 novembre <strong>20<strong>11</strong></strong>;<br />

à partir de 09h00, Assemblée des Délégués, Thoune<br />

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Rennruderboote und Zubehör<br />

Ueli Bodenmann<br />

Erich Pfister<br />

Filippi Boote<br />

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info@doppel2er.ch<br />

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SRV-Jubiläums-<br />

T-Shirt<br />

An der SRV-Jubiläumsregatta wurden aus<br />

Anlass des 125-Jahre-Jubiläums mit grossem<br />

Erfolg spezielle T-Shirts mit einem Sonderdruck<br />

erstellt. Wenige Exemplare in allen<br />

Damen- und Herrengrössen sind noch verfügbar.<br />

Die T-Shirts haben vorne auf der Brust<br />

den Aufdruck «Swiss Rowing» und auf der<br />

Rückseite sind alle Club-Ruderfarben (analog<br />

Poster) abgebildet.<br />

T-Shirt: erima T-Shirt Style (weiss),<br />

leichter Stretch-Stoff<br />

Grössen: Damen (38, 40, 42, 44) und<br />

Herren (M, L, XL, XXL)<br />

Preis: CHF 30.– pro Stück zzgl. Porto<br />

und Verpackung<br />

Bestellungen bitte per E-Mail an die folgende<br />

Adresse: info@swissrowing.ch (bei der Bestellung<br />

bitte Name, Vorname, Adresse, PLZ,<br />

Ort, T-Shirt-Grösse und Stückzahl angeben).<br />

Besten Dank für Ihre Bestellung.<br />

SRV-Empacher-Boote als<br />

Occasionen für die Clubs<br />

Im Verlaufe des Winterhalbjahres werden verschiedene Empacher-Boote<br />

der SRV-Kadermannschaften nach ein- bis zweijähriger Nutzungsdauer in<br />

den Occasionsverkauf gelangen. Die Boote können von den Vereinen zu<br />

sehr vorteilhaften Konditionen erstanden werden. Betreffend die genauen<br />

Verkaufs- und Lieferzeitpunkte sowie die genauen Preise kann mehr ausgesagt<br />

werden, wenn die Ablösung der Boote geklärt ist. Per dato werden<br />

die folgenden Boote frei werden:<br />

4x/4-: Modell R42, 75kg Mannschaftsgewicht<br />

(U23-Bronze Doppelvierer, U23-WM Amsterdam)<br />

4-: Modell R40, 75kg Mannschaftsgewicht<br />

(Vierer ohne Stm. Leichtgewichte)<br />

2x: Modell R32, 95kg Mannschaftsgewicht (Männer-Doppelzweier)<br />

2x/2-: Modell R37, 75kg Mannschaftsgewicht<br />

(Doppelzweier/Zweier ohne Stm. Leichtgewichte)<br />

Ueli Bodenmann Bei Interesse und www.doppel2er.ch<br />

für konkrete Angebote melden Sie bitte ihr Interesse di rekt<br />

Erich bei Pfister SRV-Direktor info@doppel2er.ch<br />

Christian Stofer (christian.stofer@swissrowing.ch) an.<br />

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