BDWS: Partner für Luftsicherheit
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angelegt.“ Weniger Einigkeit als die <strong>Luftsicherheit</strong>sexperten<br />
legten allerdings die<br />
nächsten Gäste des Potsdamer Konferenzhotels<br />
an den Tag. Unmittelbar im Anschluss<br />
trafen sich dort die Tarifparteien <strong>für</strong> den Öffentlichen<br />
Dienst. Nach dieser nunmehr dritten<br />
Runde erklärten sie die Verhandlungen<br />
gemeinsam <strong>für</strong> gescheitert und riefen die<br />
Schlichtung an. Unterschiedliche Ansichten<br />
darüber, was eine angemessene Entlohnung<br />
ist und was die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
erlauben, sind offenbar keine exklusive<br />
Besonderheit der privaten Wach- und<br />
Sicherheitsunternehmen.<br />
Falsche Konfliktlinien<br />
Die Vorfälle von Detroit und München – obwohl<br />
ganz unterschiedlich gelagert – hatten<br />
in den Medien zu großer Aufregung geführt.<br />
Nicht zuletzt die beiden großen Polizeigewerkschaften,<br />
die GdP und die DPolG, wurden<br />
mit kritischen Äußerungen zum Niveau der<br />
<strong>Luftsicherheit</strong> an deutschen Flughäfen zitiert.<br />
In diesem Zusammenhang fielen auch Begriffe<br />
wie „demotivierendes Lohn-Dumping“<br />
der privaten Sicherheitsdienstleister. Die<br />
Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) forderte,<br />
die Kontrolltätigkeit auf den Flughäfen<br />
müsse wieder „aus einem Guss“ erfolgen. Die<br />
Sicherheitslücke am Münchner Flughafen<br />
habe erneut gezeigt, „dass es im Bereich der<br />
Fluggastkontrollen weniger auf technische<br />
Verbesserungen als vielmehr auf personelle<br />
Qualitätssicherung ankommt.“<br />
DPolG-chef Rainer Wendt stellte sich<br />
in Potsdam persönlich dem Gespräch und<br />
räumte ein, die öffentliche Diskussion habe<br />
sich verselbständigt. Laut Beschlusslage der<br />
Gewerkschaft seien auch private Akteure ein<br />
wichtiger Teil der deutschen Sicherheitsarchitektur.<br />
Wendt zeigte sich durchaus beeindruckt<br />
von den Bemühungen um Qualitätssicherung,<br />
insbesondere von den vorgestellten<br />
Konzepten zur Motivation der Beschäftigten:<br />
„Das würde ich mir <strong>für</strong> den Öffentlichen Dienst<br />
auch wünschen.“ Der Gewerkschaftler will<br />
seine Äußerungen eher gegen permanenten<br />
Kostendruck durch Betreiber und Fluggesellschaften<br />
gerichtet verstanden wissen. „Wenn<br />
Qualität und Kosten auf einem Niveau bleiben<br />
sollen, müssen Effizienzsteigerungen<br />
zwingend zulasten der Belegschaft gehen“,<br />
Versöhnliche Signale von der Gewerkschaft: DPolG-Chef Rainer Wendt (l.), ließ sich von<br />
<strong>BDWS</strong>-Hauptgeschäftsführer Dr. Harald Olschok (r.) das Qualitätsmanagement der privaten<br />
Sicherheitswirtschaft erläutern.<br />
AVIATION<br />
„Es soll sogar schon B 9-Beamte gegeben haben, die Fehler machen.“ Wolfgang Bosbach<br />
(CDU), der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, fordert, Politiker sollten nicht<br />
versuchen, hundertprozentige Sicherheit zu garantieren.<br />
1 | 2010<br />
so Wendt. Es handle sich um ein generelles<br />
Problem: So hätten zum Beispiel auch in vielen<br />
Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen<br />
„lokale Effizienzgespräche“ stattgefunden –<br />
„und entsprechend sehen sie auch aus“.<br />
Maßnahmen zur<br />
Qualitätssicherung<br />
„Morgens kommen die Operations-Leute<br />
und fordern mehr Personal. Nachmittags<br />
kommen die Kaufleute und sagen: Ihr müsst<br />
die Kosten senken“, beschreibt Rupert Slavik<br />
vom Flughafen Nürnberg die unterschiedlichen<br />
Interessenlagen. Allen technischen<br />
und viel diskutierten Neuerungen wie Körperscannern<br />
zum Trotz: Die Fachleute zeigen<br />
sich einig, dass Flugsicherheit auch in Zukunft<br />
von qualifizierten und motivierten Menschen<br />
abhängen wird. Der Erfolg drücke sich nicht<br />
sofort in Euro und cent aus, so Gerhard Wirth,<br />
Geschäftsführer der cAP Flughafen München<br />
Sicherheits-GmbH.<br />
„Ich stelle schon die richtigen Weichen mit<br />
der Rekrutierung der Mitarbeiter“, ergänzt<br />
Bernd Jansen, Geschäftsführer SEcURITAS<br />
GmbH Aviation Service International. Er habe<br />
die Hoffnung, dass es „irgendwann einmal<br />
vielleicht eine einzige zuständige <strong>Luftsicherheit</strong>sbehörde<br />
geben werde“. Wenn man die<br />
Ausbildung modular gestalten dürfe, könne<br />
das Personal flexibler eingesetzt werden.<br />
Dies wäre nach Ansicht des <strong>BDWS</strong> auch im<br />
Interesse der Mitarbeiter, die verlässlicher<br />
geregelte Schichten kalkulieren könnten. Lutz<br />
Wermann, Stationsleiter Flughafen Hamburg,<br />
DSW Deutscher Schutz- und Wachdienst<br />
GmbH + co. KG, fordert überdies die tarifliche