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BDWS: Partner für Luftsicherheit

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Aus einem solchen Fragenkatalog kann<br />

auch leicht ein Anforderungskatalog werden.<br />

Da wären dann zum Beispiel doch noch folgende<br />

Fragen zu stellen: Muss ein gescannter<br />

Körper denn unbedingt in einer Kontrollstelle<br />

sichtbar gemacht werden, wo alle anderen<br />

Passagiere zuschauen können? Geht das nicht<br />

in einem entfernten Raum, wo der Betrachter<br />

des Monitors den Passagier gar nicht sieht,<br />

aber den Durchsuchungskontrolleur beim<br />

Passagier warnt, pass auf, der hat was an seinem<br />

Bein befestigt?<br />

Oder, wie wäre es denn mit einer Anonymisierung<br />

der Bilder? Muss ein Kontrolleur denn<br />

einen Körper sehen? Oder reicht ihm nicht die<br />

Meldung des Systems: „Du musst an seinem<br />

rechten Bein oberhalb des Fußgelenks sehr<br />

genau nachsehen, der hat dort etwas befestigt.“<br />

Zweimal ist besser als einmal<br />

Ein Sprengstoffexperte der Bundespolizei<br />

ist laut seiner Dienstanweisung dazu verpflichtet,<br />

sich allein auf die Ergebnisse seines<br />

technischen Gerätes zu verlassen. Ein sprengstoffverdächtiger<br />

Gegenstand in einem Terminal<br />

eines Flughafens führt zu umfangreichen<br />

Sicherheitsmaßnahmen der Aufklärung über<br />

den Inhalt eines solchen Gegenstandes. Also<br />

wird dieser Gegenstand, vielleicht ein Koffer,<br />

geröntgt und der Sprengstoffexperte hat sein<br />

Urteil zu fällen. Dabei würde er sich gern noch<br />

eine weitere Informationsquelle erschließen.<br />

Zum Beispiel die mit vieltausendfachen<br />

Riechzellen ausgestattete Nase eines gut<br />

ausgebildeten Sprengstoffspürhundes. Zum<br />

AVIATION<br />

Glück handeln diese praxiserprobten Experten<br />

konsequent und logisch. Sie beschaffen sich<br />

ein zweites Untersuchungsergebnis über den<br />

Untersuchungsgegenstand … und sind sich<br />

sicherer hinsichtlich ihres Urteils.<br />

Wenn das hier konsequent logisch erscheint,<br />

warum nicht auch bei der Kontrolle<br />

von Passagieren? Zweimal ist eben besser als<br />

einmal wenn der Verdacht besteht, dass etwas<br />

auf der Haut befestigt wurde, was dort normaler<br />

Weise nicht hin gehört.<br />

Ganzkörpermassage versus<br />

Ganzkörperscanner<br />

Luftverkehr ist eine Massenbewegung.<br />

Zigtausend Passagiere fliegen zum Beispiel<br />

täglich vom Flughafen Amsterdam, Frankfurt<br />

oder Dallas ab. Alle müssen zu unserer Sicherheit<br />

durchsucht werden. Das ist ein harter Job<br />

<strong>für</strong> die Kontrolleure. Hut ab vor den tausenden<br />

Durchsuchungen, die freundlich, umsichtig<br />

und zielorientiert von diesen Kontrolleuren<br />

täglich absolviert werden. Und das bei dem<br />

Verdienst!<br />

Versetzen wir uns in einen dieser Kontrolleure.<br />

Seine Durchsuchungsanweisung<br />

schreibt ihm vor, dass er da<strong>für</strong> die Hand so zu<br />

benutzen hat, dass er auf der Körperoberfläche<br />

befindliche Gegenstände erspürt.<br />

Wie war das gleich noch mal mit<br />

dem Schutz der Intimsphäre ?<br />

Liebe Leser, das geht nur mit Kontakt. Kontakt<br />

zur Hautoberfläche, gerade noch getrennt<br />

durch ein Kleidungsstück. Und dazu<br />

gehört natürlich auch der Genitalbereich<br />

1 | 2010<br />

oder konkreter ausgedrückt: Es muss bis zum<br />

Beinansatz ertastet werden, ob sich dort ein<br />

Gegenstand befindet, der dort nicht hin gehört.<br />

Gerade das ist ganz bestimmt sowohl <strong>für</strong><br />

Frauen und Männer die (sicher) fliegen wollen<br />

als auch <strong>für</strong> die Kontrolleure eine besondere<br />

Herausforderung.<br />

Dass einige Menschen und wohl insbesondere<br />

Prominente einen Missbrauch ihrer<br />

Nacktbilder be<strong>für</strong>chten, ist nachvollziehbar.<br />

Doch hier gibt es eine einfache Lösung: Die<br />

Untersuchung mit dem Ganzkörperscanner<br />

könnte vorerst durchaus freiwillig bleiben.<br />

Wer sie nicht will, wird eben einer Leibesvisitation<br />

unterzogen – so, wie das heute schon<br />

bei Verdachtsfällen geschieht.<br />

Klimakonferenz und <strong>Luftsicherheit</strong><br />

Ein wenig Wasser muss ich dann doch in<br />

den Wein kippen. Allen, die sich <strong>für</strong> diese<br />

bestimmt noch zu verfeinernde Technik aussprechen<br />

sei gesagt, dass Abdul Farouk Abdulmutallab<br />

nicht bis Detroit hätte warten müssen.<br />

Er hätte auch den Anflug auf Amsterdam<br />

<strong>für</strong> seine grausige Tat nutzen können. So darf<br />

der Appell an verantwortungsbewusste Regierungen<br />

dieser flugvernetzten Welt nicht<br />

fehlen:<br />

sie können <strong>für</strong> einen sicheren luftverkehr<br />

nur durch welteinheitliche standards aller<br />

sicherheitsmaßnahmen sorgen. besonders<br />

unter dieser Voraussetzung führen ganzkörperscanner<br />

zu einem mehr an sicherheit<br />

… mit sicherheit!

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