BDWS: Partner für Luftsicherheit
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1 | 2010<br />
Vom Klimaschutz zum Persönlichkeitsschutz<br />
Das Sommerloch beschert uns mit bekannter Regelmäßigkeit Kurioses.<br />
Das Winterloch gab es bislang noch nicht. Nachdem die Teilnehmer<br />
der Klimakonferenz von Kopenhagen abgereist waren und<br />
der Winter in Europa einbrach, verstummte die journalistische Zunft.<br />
Fortan blieben Bildschirme schwarz und die Radiosender stumm. Das<br />
Thema, das uns seit langer Zeit jeden Tag verfolgte gab es nicht mehr.<br />
Man hörte und sah nichts mehr von der „Klimaerwärmung“. Auch wenn<br />
sich an den Fakten nichts geändert hat, ist die kollektive Verstummung<br />
der Medien höchst bemerkenswert.<br />
Doch dann dies: Pünktlich zum Weihnachtsfest bescherte uns und den<br />
Medien der 23-jährige Nigerianer Abdul Farouk Abdulmutallab auf dem<br />
Anflug nach Detroit das Ereignis, das eine kuriose Diskussion auslöste.<br />
Nacktscanner sind Gift<br />
Alle Experten, einschließlich der selbsternannten, und davon gibt es<br />
ja nun wirklich viele, meldeten sich spontan zu Wort. Die Medien ergriffen<br />
jede Gelegenheit beim Schopfe. Einer der Ersten – der Datenschutzbeauftragte<br />
Herr Peter Schaar. Da sei doch die Frage erlaubt, wessen<br />
Daten es zu schützen gilt? Den Bauchumfang der Herren oder gar die<br />
Körbchengröße der Damen? Nein liebe Leser, es sind die Bilder da auf<br />
den Monitoren, die den Sprengstoff am Körper von Menschen zeigen,<br />
die gehören weg! Falsch?<br />
Offensichtlich habe ich da in den Vorlesungen über die Wertigkeit<br />
von Würde und Leben etwas nicht richtig verstanden. Oder geht es<br />
vielleicht doch darum, das Leben von 250 Passagieren eines Fluges zu<br />
schützen?<br />
Nun ja, den Europa-Abgeordneten ging es vor zwei Jahren wohl<br />
eher um ihr Leben als um ihre Würde, als man Körperscanner <strong>für</strong> die<br />
Einlasskontrolle in das Europäische Parlament beschaffte … und ... ob<br />
der öffentlichen Debatte über dieses Teufelszeug vorerst in den Keller<br />
dieses ehrwürdigen Gebäudes stellte. Und wenn sie dort nicht mehr<br />
stehen ... dann wurden sie wahrscheinlich bei ebay <strong>für</strong> einen Euro das<br />
Stück verkauft.<br />
Einige Wochen vor dem vereitelten Terroranschlag von Detroit<br />
fragte ich am Flughafen Dallas Fort Worth mitreisende „Menschen“, ob<br />
sie dieses elektronische Ausziehen nicht widerlich fänden. Ich erntete<br />
nur ungläubige Blicke und den Kommentar: it´s for my own security,<br />
it´s ok!<br />
Es ist sicher hohe Zeit, die Diskussion zu versachlichen. Bei allem Verständnis<br />
<strong>für</strong> Würde und Intimsphäre der Passagiere ist gerade deshalb<br />
die Innovationsfähigkeit der Sicherheitsorganisatoren und Softwareentwickler<br />
gefragt.<br />
Ganzkörperscanner führen<br />
zu einem Mehr an Sicherheit<br />
… mit Sicherheit<br />
Gastkommentar von Dieter Bode<br />
Dieter bODe ist Diplom Verwaltungswirt / Polizei und war<br />
von 1986 bis 1991 Mitglied des Führungsstabes der Hamburger<br />
Polizei sowie <strong>Luftsicherheit</strong>sbeauftragter der Stadt Hamburg,<br />
von 1991 bis Juni 2009 Leiter Unternehmenssicherheit<br />
Flughafen Hamburg GmbH. Während dieser Zeit Gründung<br />
und Geschäftsführung des unternehmenseigenen Flughafen-Sicherheitsdienstleistungsunternehmens.<br />
Seit Juli 2009<br />
selbstständiger Unternehmensberater auf dem Gebiet „Aviation<br />
Security“.<br />
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