StromNot - eXperimenta.de

Lad’ mich ein
Lad’ mich zu Dir ein,
mach’ mir die Tür auf
und schließ‘ bitte ab.
Verweiger‘ mir den fremden Atem,
jedoch nicht den Deiner Bettücher!
Lad‘ mich ein, zu gehen
über diese Wege,
über die Du immer gehst.
Verweiger‘ mir den fremden Atem,
jedoch nicht den Deiner Bettücher!
Erlaub’ mir, daß ich Dir helfe, Dich auszuziehen,
während die Liebebewässerung mich einholt.
Lad‘ mich zu einem sanften Kuß ein
und öffne meinen Mund langsam,
so daß die Ahnung der Liebe
ihr Nest in Deinen Augen baut
und Deine Brust Frucht trägt.
Streichle mir die Seele
mit den Wassern Deiner Glieder.
Quäle mich, wenn Du willst,
mit der Verneinung eines einzigen Kusses.
Aber säume nicht, ich flehe Dich an,
mich zum Bett einzuladen,
zum beklemmenden See mit tiefer Bestürzung,
der mir droht, mich nicht zu empfangen.
Dring‘ tief und ruhig in mich ein,
eingetaucht in endlosen Nächten.
Lad‘ mich bald ein,
Lad‘ mich ein mit einem Kuß
auf die Stirn
oder auf die Fingerspitzen.
Der Geruch Deines Bettes
macht mich trunken.
Was tust Du meinem Leben an,
daß ich, noch ohne Dich zu sehen,
die Zeit auflöse,
Deine Schritte erfinde?
Auf jeder Spitze meiner Haare
ein Wunsch, der auf Deine Hände wartet.
Deine begnadeten Hände,
die Feldblumen bergen.
Dezember 2012 15
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