Download Programmheft (pdf | 4,51 MB) - Internationale ...
Download Programmheft (pdf | 4,51 MB) - Internationale ...
Download Programmheft (pdf | 4,51 MB) - Internationale ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
A K A D EMIEKON Z E RT<br />
M O Z A R T<br />
Requiem<br />
8 . & 9 . O K T O B E R 2 0 1 1<br />
L I E D E R H A L L E B E E T H O V E N S A A L
J O H A N N S E B A S T I A N B A C H 1685 – 1750<br />
…<br />
Motette »Fürchte dich nicht, ich bin bei dir« bwv 228<br />
Motette »Komm, �esu, komm« bwv 229<br />
W O L F G A N G A M A D E U S M O Z A R T 1756 – 1791<br />
Offertorium »Venite, Populi« kv 260<br />
Requiem d-Moll kv 626 – ergän�t von Robert Levin<br />
i Introitus<br />
ii Kyrie<br />
iii Sequen�<br />
iv Offertorium<br />
v Sanctus<br />
vi Benedictus<br />
vii Agnus Dei<br />
viii Communio<br />
L E T I Z I A S C H E R R E R Sopran<br />
K I S M A R A P E S S A T T I Alt<br />
D O M I N I K W O R T I G Tenor<br />
M I C H A E L N A G Y Bass<br />
G Ä C H I N G E R K A N T O R E I &<br />
B A C H - C O L L E G I U M S T U T T G A R T<br />
H E L M U T H R I L L I N G Leitung<br />
P R O G R A M M<br />
... 1
D A T E N & f A K T E N<br />
... 2<br />
» V E N I T E P O P U L I «<br />
O F F E R T O R I U M D E V E N E R A B I L I S A C R A M E N T O<br />
kv 260 (248 a)<br />
T E x T (lateinisch): nichtliturgischer Text eines unbekannten Verfassers .<br />
B E S E T Z U N G : zwei Chöre SATB, drei Posaunen ad libitum, zwei Violinen und<br />
Generalbass /Orgel . D A U E R : ca. 5 Minuten . E N T S T E H U N G S Z E I T : 1776 .<br />
U R A U f f ü H R U N G : nicht nachgewiesen, wohl im selben Jahr zu einem Gottesdienst<br />
im Salzburger Dom . Q U E L L E N : Autograph in der Österreichischen Nationalbibliothek<br />
Wien; Originalstimmen im Erzbischöflichen Konsistorialarchiv Salzburg . A U S G A B E :<br />
Wolfgang Amadeus Mozart, Kleinere Kirchenwerke, herausgegeben von Hellmut Federhofer,<br />
Kassel u. a. (Bärenreiter) 1963 (=NMA, Serie I, Werkgruppe 3)<br />
M O T E T T E » F Ü R C H T E D I C H N I C H T , I C H B I N B E I D I R «<br />
bwv 228<br />
T E x T : Jesaja 41, 10 und 43, 1; Lied »Warum soll ich mich denn grämen?« von Paul Gerhard,<br />
Strophen 11 und 12 . B E S E T Z U N G : zwei Chöre SATB, Instrumente ad libitum<br />
. D A U E R : ca. 9 Minuten . E N T S T E H U N G Z E I T : unsicher. Möglicherweise<br />
komponiert 1726 zur Begräbnisfeier der Frau Stadthauptmann Susanna Sophia<br />
Winckler am 4. 2. in der Leipziger Nikolaikirche . Q U E L L E N : kein Autograph;<br />
verschiedene Abschriften aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und später .<br />
A U S G A B E : Neue Bach-Ausgabe, Serie iii, Band 1, herausgegeben von Konrad Ameln,<br />
Kassel u. a. (Bärenreiter) 1965<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E
M O T E T T E » k O M M , J E S U , k O M M «<br />
bwv 229<br />
T E x T : Erste und letzte Strophe des Liedes »Komm, Jesu, komm, mein Leib ist müde« von<br />
Paul Thymich, gedichtet zur Beerdigung des Thomasschulrektors Jakob Thomasius 1684<br />
. B E S E T Z U N G : zwei Chöre SATB . D A U E R : ca. 8 Minuten . E N T S T E H U N G S Z E I T<br />
und U R A U f f ü H R U N G : unbekannt, wohl Leipzig, nicht nach 1732 . Q U E L L E : kein<br />
Autograph; Partiturabschrift des Bach-Schülers Christoph Nichelmann, vor 1750<br />
. A U S G A B E : Neue Bach-Ausgabe, Serie iii, Band 1, herausgegeben von Konrad Ameln,<br />
Kassel u. a. (Bärenreiter) 1965<br />
R E � U I E M<br />
kv 626<br />
T E x T (lateinisch): Totenmesse (Requiem) . B E S E T Z U N G : Soli (SATB); Chor (SATB);<br />
Orchester (2 Bassetthr., 2 Fg., 2 Trp., 3 Pos., Pk., Str., Org.) . D A U E R : 55 Minuten (Fassung<br />
Levin) . E N T S T E H U N G S Z E I T : ab September 1791, Ergänzung durch Süßmayr Ende<br />
Februar/Anfang März 1792 . U R A U f f ü H R U N G : 2. 1. 1793 in Wien (Jahn-Saal) als Benefiz-<br />
Veranstaltung zugunsten der hinterbliebenen Familie Mozarts (Introitus und Kyrie könnten<br />
bereits bei den Exequien für Mozart am 10. 12. 1791 erklungen sein). Ergänzung von Robert<br />
D. Levin 1991 uraufgeführt . Q U E L L E N : Autograph in Wien (Österreichische Nationalbibliothek,<br />
mehrere Faksimileausgaben. Erstausgabe: W. A. Mozarts Seelenmesse mit unterlegtem<br />
deutschen Texte, Leipzig (Breitkopf & Härtel) o. J. [1800]. Quellenkritische Ausgabe:<br />
Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem kv 626, Leipzig 1877, Revisionsbericht von J. Brahms,<br />
Leipzig (Breitkopf & Härtel) 1886, S. 55–56 (Alte Mozart-Ausgabe, Serie 24. Supplement, Nr. 1);<br />
Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem, hrsg. von L. Nowak, Kassel etc. (Bärenreiter) 1965<br />
(=NMA, Serie I, Werkgruppe 1, Abteilung 2, Teilband 1: Mozarts Fragment; Teilband 2:<br />
Mozarts Fragment mit den Ergänzungen von Eybler und Süßmayr). Neuausgaben u. a.:<br />
Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem kv 626, ergänzt von Robert D. Levin, Neuhausen-<br />
Stuttgart (Hänssler bzw. Carus) 1994.<br />
... 3
E I N f ü H R U N G<br />
... 4<br />
F R E U D I g E B E g R ä B N I S M U S I k E N<br />
B A C H S M O T E T T E N bw v 228 & 229<br />
ALS Johann Sebastian Bach seine Motetten schrieb, war die Gattung eigentlich schon<br />
veraltet. Palestrina und Lasso hießen die Vorbilder, die sie im 16. Jahrhundert zur<br />
Blüte geführt hatten; auch die Werke von Heinrich Schütz wurden hoch geschätzt,<br />
bedeuteten aber schon das Ende einer Ära. Im Lauf des 17. Jahrhunderts wurde die vokalbetonte<br />
Gattung dann von der freieren Kantate verdrängt. Dennoch gehörte die ehrwürdige<br />
Motette bis ins 18. Jahrhundert hinein zum musikalischen Alltag, sie wurde in Schulen<br />
gesungen, Sammlungen wurden immer wieder aufgelegt. Bach selbst führte unter anderem<br />
Werke von Palestrina auf – und rettete durch eigene Kompositionen die alte Gattung in<br />
seine Gegenwart. Mozart wiederum hörte 1789 in Leipzig den Thomanerchor mit einer Bach-<br />
Motette, war tief beeindruckt und ließ sich der Legende nach mangels Partitur die Einzelstimmen<br />
in der Thomaskirche auslegen. Das 19. und 20. Jahrhundert brachte, im bewussten<br />
Rückgriff auf Bach und die Zeit vor ihm, eine jeweils eigene Renaissance der Motette.<br />
Neben vielen falsch oder zweifelhaft zugeordneten Motetten und einigen Kantaten- und<br />
Magnificatsätzen in Motettenform zählt man heute fünf originale Bach-Motetten (bwv 225–<br />
229), zu denen auch die beiden des heutigen Konzerts gehören. Es handelt sich ausnahmslos<br />
um Trauermusiken, die vermutlich unabhängig voneinander und zu bestimmten, heute teils<br />
unklaren Anlässen geschrieben wurden.<br />
Auch wenn Bachs Autorschaft der Motette »Fürchte dich nicht, ich bin bei dir« bwv 228 außer<br />
Zweifel steht, tappt die Forschung im Dunkeln, was Ort, Zeit und Anlass der Komposition<br />
angeht. Vermutungen ordnen sie einer Begräbnisfeier in Leipzig 1726 zu, aber auch die frühere<br />
Weimarer Zeit ist denkbar. Immerhin eine andere Unklarheit kann diese Motette ausräumen,<br />
nämlich die Frage nach der Aufführungspraxis. Mangels Autographen ist bis heute<br />
nicht klar, wie Bachs Motetten wiedergegeben wurden: rein vokal oder mit Unterstützung<br />
durch Instrumente und Generalbass. Gerade ihre Funktion als Trauermusiken könnte eine<br />
Wiedergabe ohne jede instrumentale Ausschmückung bedingt haben, doch auch hier waren<br />
die Praktiken unterschiedlich. In der erhaltenen Partitur von bwv 228 jedoch, vermutlich<br />
eine Abschrift der Originalpartitur, finden sich zwei Stellen in der Bassstimme, bei denen<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E
E R S T E R T E I L<br />
77 Takte<br />
Z W E I T E R T E I L<br />
77 Takte<br />
Fürchte dich nicht, ich bin bei dir;<br />
weiche nicht, denn ich bin dein Gott!<br />
Ich stärke dich, ich helfe dir auch,<br />
ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner<br />
Gerechtigkeit.<br />
Fürchte dich nicht,<br />
�esaja 41, 10<br />
�esaja 43, 1b<br />
denn ich habe dich erlöset;<br />
1. fugensubjekt<br />
ich habe dich bei deinem Namen gerufen, 2. fugensubjekt<br />
du bist mein!<br />
3. fugensubjekt<br />
parallel erklingendes Kirchenlied des Soprans<br />
Herr, mein Hirt, Brunn aller Freuden,<br />
du bist mein, ich bin dein,<br />
niemand kann uns scheiden.<br />
Ich bin dein, weil du dein Leben<br />
und dein Blut mir zugut<br />
in den Tod gegeben.<br />
Du bist mein, weil ich dich fasse<br />
und dich nicht, o mein Licht,<br />
aus dem Herzen lasse.<br />
Lass mich, lass mich hingelangen,<br />
da du mich und ich dich<br />
leiblich werd umfangen.<br />
M O T E T T E<br />
»Fürchte dich nicht, ich bin bei dir«<br />
bwv 228<br />
... 5
e i n f ü h r u n g<br />
... 6<br />
eine Ausführung mit Gesang sinnlos wäre. Die zweistimmige Balkung, die sehr tiefe Lage<br />
der Stimme und an anderer Stelle eine unsangliche Notenfolge deuten darauf hin, dass<br />
Bach hier eine Ausführung mit Generalbass im Sinn hatte.<br />
Eine gewisse Schwierigkeit bot die Textierung, die Bach in den Autographen wohl teils<br />
nur andeutete: Die ersten Worte der verwendeten Choralstrophen schrieb er auf, dann ging<br />
er davon aus, dass der Text dem Kopisten bekannt war oder nachgeschlagen werden konnte.<br />
Das stellte die Nachwelt vor Probleme. Bachs Schüler Johann Philipp Kirnberger konnte im<br />
Fall der Motette »Fürchte dich nicht« nach langer Suche erleichtert vermerken: »Endlich habe<br />
ich mit vieler Mühe das Lied im Porstschen Gesangebuche gefunden, in welchem die Strophe zu<br />
dem Canto firmo in der Bachischen Motette Fürchte dich nicht etc. vorkommt; es ist die 11te<br />
Strophe in dem Liede: Warum sollt ich mich denn grämen etc.« Dieses Lied Paul Gerhardts<br />
bildet den zweiten Text der Motette; der erste stammt aus dem Buch Jesaja: Kapitel 41,<br />
Vers 10 und Kapitel 43, Vers 1b.<br />
Die Motette ist symmetrisch aus zweimal 77 Takten aufgebaut, doch ist diese Symmetrie<br />
sehr originell ausgefüllt: Der Text ist keineswegs gleichmäßig auf beide Hälften verteilt.<br />
Bach betont den Ausruf »Fürchte dich nicht«, indem er ihn – dabei vom einen zum anderen<br />
Bibelvers springend – als Rahmen des ersten Teils seiner Motette verwendet. Der deutlich<br />
abgesetzte zweite Teil folgt der sogenannten thüringischen Bibelspruchmotette, die meist<br />
ein Kirchenlied als Hauptmelodie im Sopran führt. Während der Sopran nun im zweiten<br />
Teil dieses Kirchenlied in weiten Bögen einstreut, singen Alt, Tenor und Bass den Rest des<br />
zweiten Bibelverses – jedoch, entgegen der traditionellen Form dieses Motettentyps, nicht<br />
als homophone Gruppe, sondern als kunstvolles Fugato im doppelten Kontrapunkt mit drei<br />
Subjekten (s. Seite 5). Sie entsprechen den drei verbleibenden Zeilen, die Bach dem Inhalt<br />
folgend vertont: In absteigenden Halbtonschritten ist von Erlösung die Rede, implizit vom<br />
Leiden an der Sünde, die die Chromatik darstellt; ihr entgegen richtet sich die Aufwärtsbewegung<br />
des aufmunternden Rufens; die versichernde Schlussaussage »Du bist mein« endlich<br />
wird als schließender, durch Pausen markierter Quintfall formuliert. Nach kurzer Rückkehr<br />
zur anfänglichen Doppelchörigkeit bildet dieser Spruch denn auch die Summe dieser Trauermusik:<br />
Wer auf Gott vertraut, hat nichts zu fürchten.<br />
Ein gegensätzliches Bild entwirft der Anfang der Motette »Komm, Jesu, komm« bwv 229.<br />
Da erklingen klagende, aufsteigende, schließlich dissonant gespannte Ausrufe, unterbrochen<br />
von dramatischen Pausen. Ein Mensch ist seines Lebens überdrüssig. Die expressiven Pausen<br />
haben in der Gattung der Motette eine Tradition als Seufzer-Geste. Wahrscheinlich ist aber<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E
E R S T E R T E I L<br />
167 Takte<br />
Z W E I T E R T E I L<br />
28 Takte<br />
Komm, �esu, komm, mein Leib ist müde,<br />
die Kraft verschwindt je mehr und mehr.<br />
Ich sehne mich nach deinem Friede;<br />
der saure Weg wird mir zu schwer.<br />
Komm, komm, ich will mich dir ergeben;<br />
du bist der rechte Weg,<br />
die Wahrheit und das Leben<br />
Drum schließ ich mich in deine Hände Aria, schlichter Liedsatz<br />
und sage, Welt zu guter Nacht!<br />
Eilt doch mein Lebenslauf zu Ende,<br />
ist doch der Geist wohl angebracht.<br />
Er soll bei seinem Schöpfer schweben,<br />
weil �esus ist und bleibt der wahre Weg zum Leben.<br />
3/2-Takt, jeder Zeile wird ein eigenständiger Charakter zugewiesen<br />
4/4-Takt, fugato<br />
6/8--Takt, abwechselnd ein- oder mehrstimmig.Enorme Ausdehnung!<br />
M O T E T T E<br />
»Komm, Jesu, komm«<br />
bwv 229<br />
... 7
e i n f ü h r u n g<br />
... 8<br />
auch, dass Bach, Vivaldi-Verehrer und Kenner italienischer Musik, hier die knappen langsamen<br />
Einleitungen von italienischen Konzert-Kopfsätzen nachbildet. Er zeigt sich also auch hier als<br />
experimentierfreudiger Kenner, der Gattungen zum Zwecke höherer Komplexität vermengt.<br />
Nach diesem dramatischen Beginn folgt eine, zumindest formal, höchst traditionelle Motette.<br />
Jede Sinneinheit, in diesem Fall jede Zeile eines Liedes aus einem Leipziger Gesangbuch,<br />
bekommt einen je eigenen musikalischen Duktus, immer dem Inhalt angemessen. Anders als<br />
in der vorherigen Motette teilt Bach die zwei Verse genau in der Mitte auf zwei verschiedene<br />
musikalische Blöcke auf, doch auch hier kann er uns überraschen, wie sich noch zeigen wird.<br />
Bach selbst gewichtet im ersten Teil den Text, indem er die Taktarten wechselt: die ersten<br />
vier Zeilen erklingen im 3/2-Takt, die fünfte im 4/4- und die sechste im 6/8-Takt. Die Abwechslung<br />
von Zweier- und Dreier-Metrum lässt uns leicht die einzelnen Teile auseinanderhalten;<br />
zusätzlich trennt Bach die Abschnitte durch einen Halb- bzw. einen Ganzschluss. Inhaltlich<br />
lassen sich die Gewichtungen schnell nachvollziehen: Die Schilderung des Leidens macht die<br />
erste Sinneinheit aus, die Bitte um Erlösung die zweite. Einen Schwerpunkt setzt Bach auf die<br />
letzte Zeile des ersten Verses, »du bist der rechte Weg, die Wahrheit und das Leben«, für Bach fraglos<br />
die Essenz des Textes: Dieser Abschnitt erstreckt sich über etwa ein Drittel der Motette.<br />
Man rechnet nach diesem gewaltigen Abschnitt kaum noch mit einem weiteren Teil, doch<br />
gerade hier zeigt Bach nun seine ganze Meisterschaft und bringt den noch ausstehenden zweiten<br />
Vers als homophonen, knappen Liedsatz. Der Titel »Aria« deutet zwar an – und ein Blick<br />
in die Partitur bestätigt –, dass es sich um ein Kunstlied und keinen Gemeindegesang handelt.<br />
Doch der Höreindruck vermittelt einen schlichten Kirchengesang, der nach dem leidenden<br />
Beginn endlich Gottvertrauen und ein zuversichtliches Loslassen vermittelt. Zum Abschluss<br />
greift Bach noch einmal auf den polyphonen Motettenstil zurück, vermutlich auch, weil<br />
seine Lieblingszeile aus dem ersten Teil in Variation wieder erscheint: »Weil Jesus ist und<br />
bleibt der wahre Weg zum Leben.« Passend betont Bach durch Auszierung oder Dehnung<br />
die Worte »Schöpfer«, »Jesus« »bleibt« und »Weg zum Leben«.<br />
Klaus Hofmann schreibt über diese Motette: »Worin liegt die Kunst Bachs, abgesehen von der<br />
Erfindung der Melodie, abgesehen von jener geschilderten Variation der Barform und abgesehen von<br />
den erwähnten inhaltlichen Hervorhebungen? Sie liegt in der Schönheit des Satzes, in der Fülle der<br />
Harmonien, in der Erlesenheit der Akkorde. Bachs Satz ist unglaublich reich nicht nur an konsonanten<br />
Akkorden, sondern auch an wohlklingenden Dissonanzen…«<br />
Aufgrund des gewählten Textes, der nur in Leipzig im Umlauf war, muss die Motette dort<br />
etwa zwischen 1723 und 1732 entstanden sein. Aufführungsort und -anlass sind unbekannt.<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E
S A L z B U R g 1 7 7 6 – w I E N 1 7 9 1<br />
M O z A R T S O F F E R T O R I U M » V E N I T E , P O P U L I «<br />
U N D D A S R E � U I E M<br />
ALS Offertorium bezeichnet man in der katholischen Liturgie den Vorgang der<br />
Gabenbereitung und des Einsammelns der Kollekte. Schon im Mittelalter wurde<br />
zu diesem Anlass gesungen. Er ist fester Bestandteil der Liturgie und wird uns<br />
auch in Mozarts Requiem wieder begegnen. Das Singen ist dabei Ausdruck des Jubels und<br />
der Freude: »Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und<br />
nicht unter Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber« (2 Kor 9, 7).<br />
Wie gern oder ungern Mozart besonders seine kleineren Kirchenwerke komponierte,<br />
ist ein kontroverses Thema. Mit einer Ausnahme – die Mottete Ave verum corpus kv 618<br />
stammt aus dem Jahr des Requiems 1791 – schrieb Mozart alle kleineren Kirchenmusiken<br />
aufgrund dienstlicher Verpflichtung. Er war in Salzburg zunehmend an die Vorgaben des<br />
Fürsterzbischofs Colloredo gebunden. Die Kirchenmusik, die er zu schreiben hatte, war<br />
textlich meist liturgisch gebunden; wenn freie Zusammenstellungen möglich waren, wie<br />
im Fall von Venite, populi, dann nutzte Mozart sie – vielleicht Ausdruck eines persönlichen<br />
Glaubens. Besonders nach Mozarts Abgang aus Salzburg sorgte sich auch Mozarts Vater<br />
Leopold um die Kirchennähe seines Sohnes. Mozart antwortete: »Ich höre alle Sonn- und<br />
Feiertage meine Messe, und wenn es sein kann, die Werktage auch… übrigens seien Sie versichert,<br />
dass ich gewiss Religion habe.«<br />
Das Offertorium »Venite, populi« kv 260 entstand für den Salzburger Dom, und Mozart<br />
instru mentierte entsprechend den dortigen Gegebenheiten. Der »Favoritchor«, ein Ensemble<br />
aus doppelt besetzten Solisten, teilte sich eine Empore mit den ihn verstärkenden Posaunen;<br />
auf der gegenüberliegenden Empore waren die Streicher platziert, die bei Mozart zwischen<br />
erstem und zweitem Chor pendeln. Der zweite Chor wiederum war im Salzburger Dom im<br />
Presbyterium (Chorraum) untergebracht und stärker besetzt als der erste. Dieser ortsgebundenen<br />
Klangbalance ist die Besetzung des Favoritchors mit unterstützenden Posaunen geschuldet.<br />
Helmuth Rilling verzichtet beim heutigen Konzert auf die Posaunen und besetzt die<br />
Chöre gleich stark.<br />
... 9
e i n f ü h r u n g<br />
... 10<br />
Die Doppelchörigkeit war schon lange Salzburger Tradition, und Mozart weist ins<br />
beginnende 18. Jahrhundert zurück, wenn er sie aufgreift. Dabei verzichtet er jedoch<br />
auf schlichte Echo -wirkungen, variiert neue Einsätze leicht und modernisiert so das<br />
alte Modell. Zwei aus-gelassen bewegte Rahmenteile werden von einem pathetischeren<br />
Mittelteil unterbrochen, allen Teilen gemein ist die Lobpreisung Gottes und die Aufforderung<br />
zum gemeinsamen Brotbrechen.<br />
Wenig geschätzt wurden Mozarts kleine Kirchenmusiken im 19. Jahrhundert, besonders<br />
von den Vertretern des Cäcilianismus, der eine als würdig apostrophierte Beschränkung der<br />
Mittel und die Rückkehr zur strengen Kunst Palestrinas anstrebte. Erfreuliche Ausnahme in<br />
der mageren Rezeptionsgeschichte von kv 260 im 19. Jahrhundert bildet Johannes Brahms.<br />
Nicht nur mit der Redaktion von Teilen der Bach-Gesamtausgabe war Brahms betraut, auch<br />
zur ersten Mozart-Gesamtausgabe trug er bei. Und noch drei Jahre vor Beginn der Arbeit daran<br />
gab Brahms anonym Venite, populi beim Verleger Johann Peter Gotthard in Wien heraus.<br />
Man darf von persönlicher Begeisterung ausgehen, die Brahms dazu brachte, das Werk auch<br />
gleich noch am 8. Dezember 1872 im Wiener Musik verein zu dirigieren – ein Schritt gegen<br />
das Vergessen, der auch heute noch manchmal nötig ist.<br />
ALS Mozart am 5. Dezember 1791 während der Arbeit am Requiem in Wien starb,<br />
hinterließ er der Nachwelt nur den Torso einer Totenmesse und damit genügend<br />
Material für Forscher und Nachschöpfende, aber auch für Hochstapler. So setzte<br />
schon bald nach Mozarts Tod eine muntere Legendenbildung ein, bis hin zum Film Amadeus<br />
von 1984. Es gibt schaurig-schöne Geschichten von einem grauen Boten, von Vergiftung durch<br />
den vermeintlichen Konkurrenten Antonio Salieri und von der mörderischen Wirkung der<br />
Totenmesse auf Mozart.<br />
Eigentlich erstaunlich, wie wild die Mythen um Mozarts letztes Werk wucherten, waren<br />
doch die tatsächlichen Umstände schon ungewöhnlich genug: In Auftrag gegeben wurde<br />
die Totenmesse von Franz Graf von Walsegg-Stuppach, der das skurrile Hobby pflegte, seiner<br />
privaten Kapelle fremde Werke vorzusetzen, die er als eigene ausgab. Um den Spaß zu maximieren,<br />
ließ er seine Musiker raten, wer der Komponist sei, nur um dann seinen eigenen<br />
Namen vorzubringen. Mozarts früher Tod verhinderte derlei Spielchen, das Requiem musste<br />
nun ja erst einmal vervollständigt werden.<br />
Tatsächlich war kein einziger Satz von Mozart vollständig ausgeschrieben worden. Immer -<br />
hin hatte er den Introitus fast komplett niedergeschrieben, die dann folgenden Teile Kyrie,<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E
die Sequenz Dies irae und das Offertorium<br />
sind mit ausgeschriebenen Singstimmen<br />
und dem Orchesterbass immerhin<br />
skizziert. Für die letzten Teile haben sich<br />
jedoch keine Niederschriften von Mozart<br />
erhalten. Zumindest Handzettel mit<br />
weiteren Notizen dürften den zeitgenössischen<br />
Bearbeitern die Arbeit der Vervollständigung<br />
aber erleichtert haben.<br />
Mozarts Witwe Constanze war<br />
natürlich sehr daran interessiert, dem<br />
Auftrag- und Geld geber schnell ein<br />
abgeschlossenes Werk überreichen zu<br />
können, und bat befreundete Komponisten,<br />
das Requiem zu komplettieren.<br />
Der erste, der sich daraufhin ans Werk<br />
machte, war Joseph Eybler. Mozart<br />
hatte ihm noch ein Jahr vor seinem<br />
Tod bescheinigt, ein Komponist zu<br />
sein, »wo es nur zu bedauern ist, dass<br />
seinesgleichen so selten sind«. Eybler<br />
machte sich an das Ausfüllen der<br />
Orchesterstimmen vom Tuba mirum<br />
bis zum Lacrimosa und bewies dabei<br />
seine Erfahrung in der Kirchenmusik.<br />
Mit dem Stil Mozarts vertraut, balancierte<br />
er vor allem Orchester- und Singstimmen<br />
gegeneinander aus. Dabei war<br />
zu beachten, dass die Instrumente den<br />
Gesang meist unterstützen und nicht zudecken<br />
sollten. Weniger Geschick bewies<br />
Eybler in der Wahl des Notenpapiers:<br />
Er schrieb direkt in Mozarts Autograph!<br />
S A L Z B U R G E R D O M<br />
Stich, Melchior Küsel, wohl 1682,<br />
... 11
... 12<br />
Aus nicht geklärten Gründen stellte Eybler das Requiem aber nicht fertig. Daraufhin<br />
beauftragte Constanze Mozart Franz Xaver Süßmayr, einen Komponisten, dem Mozart in<br />
seinen letzten Lebensjahren Einblicke in seine Arbeitsweise gewährt hatte und der bei der<br />
Arbeit am Requiem assistiert hatte. Süßmayr war es nun, der das Requiem vervollständigte.<br />
Dabei griff er teilweise auf die Erweiterungen von Eybler zurück, schrieb aber auch vieles,<br />
insbesondere die fehlenden Schlussteile, zum ersten Mal aus. Man darf davon ausgehen, dass<br />
er Skizzen und Zettel von Mozarts Hand genauso wie eigene Kompositionen in den Prozess<br />
mit einbezog, es handelt sich also nicht um eine komplett neue Eigenkomposition – was<br />
Süßmayrs Leistung nicht schmälern soll. Seine eigentlichen Stärken lagen im Bereich der<br />
Theatermusik, und so flossen einige stilistische Merkwürdigkeiten in die erste vollständige<br />
Requiem-Ausgabe ein. Dennoch ist es ihm zu verdanken, dass das Werk überhaupt aufgeführt<br />
werden konnte und dass ihm rasch solche Popularität zuwachsen konnte.<br />
R E Q U I E M . M A N U S C R I P T Original in der Österreichischen Nationbalbibliothek Wien
Noch 2004 veröffentlichte Nikolaus Harnoncourt, Urgestein der »historisch informierten<br />
Aufführungspraxis«, eine Einspielung in Süßmayrs Fassung, wenn auch mit Ergänzungen,<br />
die Franz Beyer 1979 vorgenommen hatte. Dessen Überarbeitung, die erste umfassende<br />
Korrektur von Süßmayrs Version, gab den Startschuss für eine Serie von Ergänzungen<br />
oder Neukompositionen. Besonders Süßmayrs Instrumentation und andere handwerkliche<br />
Schwächen wie unnötige Quint- und Oktavparallelen oder in damaliger Kirchenmusik<br />
unübliche Albertibässe wurden in diesen Neuausgaben korrigiert. Es folgten im Lauf<br />
der Jahre noch vier weitere Versionen von Mozarts Totenmesse. 1994 legte dann der<br />
amerikanische Musikwissenschaftler und Mozart-Fachmann Robert D. Levin seine<br />
Forschungsergebnisse vor.<br />
Levin legte sein Hauptaugenmerk auf eine korrekte Stilistik. Er korrigierte Details<br />
wie Instrumentierung, aber auch die Länge von Abschnitten, die Wiederholung von<br />
Texten und die harmonischen Abfolgen. Dabei richtete er sich unter anderem nach der<br />
damaligen Liturgie, nach Mozarts anderen Kirchmusiken und nach kirchlichen Werken<br />
von Zeitgenossen. Er selbst schreibt zu seiner Arbeit: »In letzter Zeit haben sich mehrere<br />
Musiker bemüht, die Unzulänglichkeiten Süßmayrs aus der Requiem-Partitur zu bereinigen.<br />
[…] Der Umfang dieser Bearbeitungen ist ganz verschieden: Franz Beyer retuschiert die Orchesterstimmen,<br />
lässt dabei die Fehler und Stilbrüche der Gesangsstimmen bzw. des Aufbaus unberührt.<br />
[…] Eine radikalere Umgestaltung versucht Duncan Druce: Lacrimosa, Amen-Fuge, Sanctus/<br />
Hosanna, Benedictus, Agnus Dei und sogar Lux aeterna liegen in wagemutigen Umbrüchen<br />
vor. Dagegen versucht die heute erklingende Ergänzung, die 200-jährige Tradition des Requiems<br />
zu respektieren. Es wird nicht möglichst viel, sondern möglichst wenig retuschiert, um den angepassten<br />
mozartischen Charakter, Gefüge, Stimmführung, Verlauf und Struktur nachzuahmen.<br />
Wo die überlieferte Fassung Mozarts Verfahren entspricht, wird sie beibehalten. Die etwas durchsichtigere<br />
Instrumentation ist Mozarts sonstiger Kirchenmusik entnommen.«<br />
Die Bachakademie vergab 1987 den Auftrag zu dieser neuen Requiem-Ausgabe an Levin,<br />
die Uraufführung fand im Rahmen des Europäischen Musikfests 1991 statt. Musikalischer<br />
Leiter damals wie heute: Helmuth Rilling.<br />
Daniel Frosch<br />
... 13
G E S A N G S T E x T E<br />
... 14<br />
w O L F g A N g A M A D E U S M O Z A R T<br />
Offertorium »Venite, Populi« kv 260<br />
Venite, populi, venite<br />
de longe venite,<br />
et admiramini gentes.<br />
Venite, populi, venite,<br />
an alia natio tam grandis,<br />
quae habet Deos appropinquantes sibi,<br />
sicut Deus noster adest nobis,<br />
cujus in ara veram praesentiam<br />
contemplamur jugiter per fidem vivam,<br />
an alia natio tam grandis?<br />
O sors cunctis beatior,<br />
O sors sola fidelium,<br />
quibus panis fractio<br />
et calicis communio<br />
est in auxilium.<br />
Eja ergo epulemur<br />
in azymis veritatis et sinceritatis,<br />
eja ergo epulemur<br />
et inebriemur vino laetitiae sempiternae;<br />
an alia natio tam grandis?<br />
Venite, populi, venite.<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E<br />
Kommt, ihr Völker, kommt,<br />
kommt von weither<br />
und verwundert euch, ihr Stämme.<br />
Kommt, ihr Völker, kommt,<br />
denn gibt es ein Volk so groß,<br />
dem seine Götter so nahe sind,<br />
wie unser Gott uns,<br />
dessen wahrhaftige Gegenwart wir an seinem Altar<br />
beständig bedenken in lebendigem Glauben,<br />
gibt es ein Volk so groß?<br />
O Los, glücklicher als alle anderen,<br />
o Los allein der Gläubigen,<br />
denen das Brechen des Brotes<br />
und das Teilen des Kelches<br />
zur Hilfe ist.<br />
So lasst uns denn feiern<br />
mit den ungesäuerten Broten der Wahrheit<br />
[und der Beständigkeit,<br />
so lasst uns denn feiern<br />
und uns berauschen am Wein ewiger Freude;<br />
denn gibt es ein Volk so groß?<br />
Kommt, ihr Völker, kommt.
j<br />
J O H A N N S E B A S T I A N B A C H<br />
Motette »Fürchte dich nicht, ich bin bei dir« bwv 228<br />
Fürchte dich nicht, ich bin bei dir;<br />
weiche nicht, denn ich bin dein Gott!<br />
Ich stärke dich, ich helfe dir auch,<br />
ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.<br />
Fürchte dich nicht,<br />
denn ich habe dich erlöset;<br />
ich habe dich bei deinem Namen gerufen,<br />
du bist mein!<br />
C H o r A l Herr, mein Hirt, Brunn aller Freuden,<br />
du bist mein, ich bin dein<br />
niemand kann uns scheiden.<br />
Ich bin dein, weil du dein Leben<br />
und dein Blut mir zu gut<br />
den Tod gegeben.<br />
Du bist mein, weil ich dich fasse<br />
und dich nicht, o mein Licht,<br />
aus dem Herzen lasse!<br />
Laß mich hingelangen,<br />
da du mich und ich dich<br />
lieblich werd umfangen.<br />
Fürchte dich nicht, du bist mein!<br />
... 15
J O H A N N S E B A S T I A N B A C H 1685 – 1750<br />
Motette »Komm, �esu, komm« bwv 229<br />
Komm, Jesu, komm, mein Leib ist müde,<br />
die Kraft verschwindt je mehr und mehr,<br />
ich sehne mich nach deinem Friede;<br />
der saure Weg wird mir zu schwer!<br />
Komm, ich will mich dir ergeben;<br />
du bist der rechte Weg,<br />
die Wahrheit und das Leben.<br />
Drum schließ ich mich in deine Hände<br />
und sage, Welt, zu guter Nacht!<br />
Eilt gleich mein Lebenslauf zu Ende,<br />
ist doch der Geist wohl angebracht.<br />
Er soll bei seinem lSchöpfer schweben,<br />
weil Jesus ist und bleibet<br />
der wahre Weg zum Leben.<br />
... 17
G E S A N G S T E X T E<br />
... 18<br />
I I N T R O I T U S<br />
Requiem<br />
II K Y R I E<br />
III S E Q U E N Z<br />
Dies irae<br />
Tuba mirum<br />
W O L F G A N G A M A D E U S M O Z A R T<br />
Requiem d-Moll kv 626 – ergän�t von Robert Levin<br />
Requiem aeternam dona eis Domine:<br />
et lux perpetua luceat eis.<br />
Te decet hymnus Deus in Sion,<br />
et tibi reddetur votum in Jerusalem.<br />
exaudi orationem meam,<br />
ad te omnis caro veniet.<br />
Requiem aeternam dona eis Domine:<br />
et lux perpetua luceat eis.<br />
Kyrie eleison.<br />
Christe eleison.<br />
Kyrie eleison.<br />
Dies irae, dies illa,<br />
Solvet saeclum in favilla,<br />
Teste David cum Sibylla.<br />
Quantus Tremor est futurus,<br />
Quando judex est venturus,<br />
Cuncta stricte discussurus!<br />
Tuba mirum spargens sonum<br />
Per sepulcra regionum,<br />
Coget omnes ante thronum.<br />
Mors stupebit et natura,<br />
Cum resurget creatura,<br />
Judicanti responsura.<br />
Liber scriptus proferetur,<br />
In quo totum continetur,<br />
Unde mundus judicetur.<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E<br />
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,<br />
und das ewige Licht leuchte ihnen.<br />
Dir, o Gott, gebührt ein Loblied in Zion,<br />
und in Jerusalem soll dir Anbetung werden.<br />
Erhöre mein Gebet,<br />
alles Fleisch wird zu dir kommen.<br />
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,<br />
und das ewige Licht leuchte ihnen.<br />
Herr, erbarme dich unser.<br />
Christe, erbarme dich unser.<br />
Herr, erbarme dich unser.<br />
Tag der Rache, Tag der Sünden,<br />
Wird das Weltall sich entzünden:<br />
Wie Sibyll und David künden.<br />
Welch ein Graus wird sein und Zagen,<br />
Wenn der Richter kommt mit Fragen,<br />
Streng zu prüfen alle Klagen!<br />
Laut wird die Posaun’ erklingen,<br />
Durch der Erde Gräber dringen,<br />
Alle hin zum Throne zwingen.<br />
Schaudernd sehen Tod und Leben<br />
Sich die Kreatur erheben,<br />
Rechenschaft dem Herrn zu geben.<br />
Und ein Buch wird aufgeschlagen,<br />
Treu darin ist eingetragen<br />
Jede Schuld aus Erdentagen.
Rex tremendae<br />
Recordare<br />
Judex ergo cum sedebit,<br />
Quidquid latet apparebit:<br />
Nil inultum remanebit.<br />
Quid sum miser tunc dicturus?<br />
Quem patronum rogaturus?<br />
Cum vix justus sit securus?<br />
Rex tremendae majestatis,<br />
Qui salvandos salvas gratis,<br />
Salva me, fons pietatis.<br />
Recordare Jesu pie,<br />
Quod sum causa tuae viae:<br />
Ne me perdas illa die.<br />
Quaerens me, sedisti lassus:<br />
Redemisti crucem passus:<br />
Tantus labor non sit cassus.<br />
Juste judex ultionis,<br />
Donum fac remissionis,<br />
Ante diem rationis.<br />
Ingemisco, tamquam reus:<br />
Culpa rubet vultus meus:<br />
Supplicanti parce Deus.<br />
Qui Mariam absolvisti,<br />
Et latronem exaudisti,<br />
Mihi quoque spem dedisti.<br />
Preces meae non sunt dignae:<br />
Sed tu bonus fac benigne,<br />
Ne perenni cremer igne.<br />
Sitzt der Richter dann zu richten,<br />
Wird sich das Verborg’ne lichten;<br />
Nichts kann vor der Strafe flüchten.<br />
Weh! Was werd’ ich Armer sagen?<br />
Welchen Anwalt mir erfragen,<br />
Wenn Gerechte selbst verzagen?<br />
König schrecklicher Gewalten,<br />
Frei ist deiner Gnade Schalten:<br />
Gnadenquell, laß Gnade walten!<br />
Milder Jesus, wollst erwägen,<br />
Daß du kamest meinetwegen,<br />
Schleudre mir nicht Fluch entgegen.<br />
Bist, mich suchend, müd’ gegangen,<br />
Mir zum Heil am Kreuz gehangen,<br />
Mög’ dies Müh’n zum Ziel gelangen.<br />
Richter du gerechter Rache,<br />
Nachsicht üb’ in meiner Sache,<br />
Eh’ ich zum Gericht erwache.<br />
Seufzend steh ich schuldbefangen,<br />
Schamrot glühen meine Wangen;<br />
Laß mein Bitten Gnad’ erlangen.<br />
Hast vergeben einst Marien,<br />
Hast dem Schächer dann verziehen,<br />
Hast auch Hoffnung mir verliehen.<br />
Wenig gilt vor dir mein Flehen;<br />
Doch aus Gnade laß geschehen,<br />
Daß ich möcht’ der Höll’ entgehen.<br />
... 19
G E S A N G S T E X T E<br />
... 20<br />
Confutatis<br />
Segue: Lacrimosa<br />
Segue: Amen<br />
IV O f f E R T O R I U M<br />
Domine Jesu<br />
Inter oves locum praesta,<br />
Et ab haedis me sequestra,<br />
Statuens in parte dextra.<br />
Confutatis maledictis,<br />
Flammis acribus addictis:<br />
Voca me cum benedictis.<br />
Oro supplex et acclinis,<br />
Cor contritum quasi cinis:<br />
Gere curam mei finis.<br />
Lacrimosa dies illa,<br />
Qua resurget ex favilla,<br />
Judicandus homo reus:<br />
Huic ergo parce Deus.<br />
Pie Jesu Domine,<br />
Dona eis requiem.<br />
Amen<br />
Domine Jesu Christe, Rex gloriae,<br />
libera animas omnium fidelium defunctorum<br />
de poenis inferni,<br />
et de profundo lacu:<br />
libera eas de ore leonis,<br />
ne absorbeat eas tartarus,<br />
ne cadant in obscurum:<br />
sed signifer sanctus Michael<br />
repraesentet eas in lucem sanctam:<br />
Quam olim Abrahae promisisti,<br />
et semini ejus.<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E<br />
Bei den Schafen gib mir Weide,<br />
Von der Böcke Schar mich scheide,<br />
Stell mich auf die rechte Seite.<br />
Wird die Hölle ohne Schonung<br />
Den Verdammten zur Belohnung,<br />
Ruf mich zu der Sel’gen Wohnung.<br />
Schuldgebeugt zu dir ich schreie,<br />
Tief zerknirscht in Herzensreue;<br />
Sel’ges Ende mir verleihe.<br />
Tag der Tränen, Tag der Wehen,<br />
Da vom Grabe wird erstehen<br />
zum Gericht der Mensch voll Sünden;<br />
Laß ihn, Gott, Erbarmen finden.<br />
Milder Jesus, Herrscher du,<br />
Schenk den Toten ew’ge Ruh.<br />
Amen.<br />
Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,<br />
bewahre die Seelen aller verstorbenen Gläubigen<br />
vor den Qualen der Hölle<br />
und vor den Tiefen der Unterwelt.<br />
Bewahre sie vor dem Rachen des Löwen,<br />
daß die Hölle sie nicht verschlinge,<br />
daß sie nicht hinabstürzen in die Finsternis.<br />
Vielmehr geleite sie Sankt Michael,<br />
der Bannerträger, in das heilige Licht,<br />
das Du einstens dem Abraham verheißen<br />
und seinen Nachkommen.
Hostias<br />
V S A N C T U S<br />
VI B E N E D I C T U S<br />
VII A G N U S D E I<br />
VIII C O M M U N I O<br />
Hostias et preces tibi Domine<br />
laudis offerimus:<br />
tu suscipe pro animabus illis,<br />
quarum hodie memoriam facimus:<br />
fac eas, Domine,<br />
de morte transire ad vitam.<br />
Quam olim Abrahae promisisti,<br />
et semini ejus.<br />
Sanctus, Sanctus, Sanctus<br />
Dominus Deus Sabaoth.<br />
Pleni sunt caeli et terra<br />
gloria tua.<br />
Hosanna in excelsis.<br />
Benedictus qui venit<br />
in nomine Domini.<br />
Hosanna in excelsis.<br />
Agnus Dei,<br />
qui tollis peccata mundi:<br />
Dona eis requiem.<br />
Agnus Dei,<br />
qui tollis peccata mundi:<br />
Dona eis requiem.<br />
Agnus Dei,<br />
qui tollis peccata mundi:<br />
Dona eis requiem sempiternam.<br />
Lux aeterna luceat eis, Domine:<br />
Cum sanctis tuis in aeternum,<br />
quia pius es.<br />
Requiem aeternam dona eis Domine:<br />
et lux perpetua luceat eis.<br />
Cum sanctis tuis in aeternum,<br />
quia pius es.<br />
Opfergaben und Gebete bringen wir<br />
zum Lobe Dir dar, o Herr;<br />
nimm sie an für jene Seelen,<br />
deren wir heute gedenken.<br />
Herr, laß sie<br />
vom Tode hinübergehen zum Leben.<br />
Das Du einstens dem Abraham verheißen<br />
und seinen Nachkommen.<br />
Heilig, Heilig, Heilig,<br />
Herr, Gott der Heerscharen.<br />
Himmel und Erde sind erfüllt<br />
von Deiner Herrlichkeit.<br />
Hosanna in der Höhe.<br />
Hochgelobt sei, der da kommt<br />
im Namen des Herrn!<br />
Hosanna in der Höhe.<br />
Lamm Gottes,<br />
Du nimmst hinweg die Sünden der Welt:<br />
gib ihnen die Ruhe.<br />
Lamm Gottes,<br />
Du nimmst hinweg die Sünden der Welt:<br />
gib ihnen die Ruhe.<br />
Lamm Gottes,<br />
Du nimmst hinweg die Sünden der Welt:<br />
gib ihnen die ewige Ruhe.<br />
Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr,<br />
bei deinen Heiligen in Ewigkeit:<br />
denn Du bist mild.<br />
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,<br />
und das ewige Licht leuchte ihnen.<br />
Bei deinen Heiligen in Ewigkeit:<br />
denn du bist mild.<br />
... 21
B I O G R A P H I E N<br />
... 22<br />
L E T I T I A S C H E R R E R .<br />
Foto Agentur<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E<br />
L E T I z I A S C H E R R E R<br />
DI E Schweizer Sopra-<br />
nistin begann ihre musikalische<br />
Ausbildung<br />
am Konservatorium Feldkirch,<br />
um sie später in Zürich, an der<br />
Samuel-Rubinstein-Akademie in<br />
Tel Aviv bei Tamar Rachum und<br />
an der Musikhochschule Basel<br />
bei Kurt Widmer abzuschließen.<br />
Bei international renommierten<br />
Wettbewerben erhielt die Sängerin<br />
zahlreiche Auszeichnungen:<br />
u. a. 1998 den 2. Preis beim<br />
»XI. <strong>Internationale</strong>n Johann-<br />
Sebastian-Bach-Wettbewerb<br />
Leipzig«, 2000 den 1. Preis beim<br />
»Franz Schubert und die Musik<br />
der Moderne« Wettbewerb Graz<br />
und 2003 den hochdotierten<br />
Karajan-Preis des »Eliettevon-Karajan-Kulturfonds«.<br />
Bereits 1999 gab Letizia<br />
Scherrer unter der Leitung<br />
von Jordi Savall ihr Debüt bei<br />
den Salzburger Festspielen. Im<br />
gleichen Jahr war sie in der New<br />
Yorker Carnegie Hall mit Brahms<br />
Requiem unter der Leitung von<br />
Helmuth Rilling zu hören.
Inzwischen kann die vielseitige Sopranistin, deren weitgespanntes Repertoire vom Barock<br />
bis zur Moderne reicht, auf eine rege Konzerttätigkeit in vielen Ländern Europas, Südame-<br />
rikas und den USA blicken, wo sie u. a. mit Dirigenten wie Michel Corboz, Marcus Creed,<br />
Philippe Herreweghe, Manfred Honeck, Gérard Korsten, Roger Norrington, Helmuth Rilling,<br />
Jordi Savall, Wolfgang Sawallisch, Mario Venzago und Jörg-Peter Weigle zusammenarbeitete.<br />
Auch als Liedinterpretin hat sich Letizia Scherrer einen Namen gemacht. So war sie zuletzt<br />
im Rahmen des Europäischen Musikfestes in Stuttgart sowie in Basel, Zürich und verschiedenen<br />
Städten Spaniens mit Liederabenden zu Gast.<br />
In den letzten Jahren hat sie verschiedene Tourneen u. a. mit dem Orchestre des Champsélysées<br />
sowie dem Collegium Vocale Gent in Belgien, Frankreich, den Niederlanden,<br />
Deutschland, den USA und Russland absolviert, gab Konzerte beim Gulbenkian Festival<br />
Lissabon, mit dem RIAS Kammerchor und dem Dresdner Kreuzchor und trat in der<br />
Philharmonie Berlin, beim Europäischen Musikfest Stuttgart und dem Schleswig Holstein<br />
Musik Festival mit dem NDR Chor und der Akademie für Alte Musik Berlin auf. Soeben<br />
hat sie im Concertgebouw Amsterdam unter Philippe Herreweghe in Bruckners f-Moll-Messe<br />
die Sopranpartie gesungen.<br />
CD Produktionen sind u. a. beim Hänssler Verlag mit Felix Mendelssohn-Bartholdys<br />
Athalia zusammen mit der Gächinger Kantorei und dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart<br />
des SWR unter Helmuth Rilling, bei Oehms Classics (Schuberts Der Graf von Gleichen) mit<br />
dem Symphonieorchester Voralberg unter Christoph Eberle und bei Carus (Mendelssohn-<br />
Bartholdys Elias) unter Frieder Bernius erschienen. Darüber hinaus nahm sie bei Brillant<br />
Classic eine CD mit allen Brahms Duetten für Alt und Sopran auf.<br />
... 23
i o g r a p h i e n<br />
... 24<br />
k i s m a r a p e s s a t t i<br />
Di e aus Brasilien stammende<br />
Altistin Kismara<br />
Pessatti studierte Schauspiel<br />
und Gesang in ihrer Heimatstadt<br />
Curitiba, wo sie unter Neyde<br />
Thomas ihren Gesangsbachelor<br />
absolvierte. in Berlin beendete sie<br />
daraufhin ihr Gesangsstudium an<br />
der Hochschule für Musik »Hanns<br />
eisler« bei Prof. Norma Sharp und<br />
Ks. Julia Varady. es folgten Meisterklassen<br />
mit Alberto Zedda, Thomas<br />
Hampson, Reri Grist, Jeanette<br />
Scovotti, Francisco Araiza, Roland<br />
Hermann und Ruth Rohner. Frau<br />
Pessatti erhielt ein Stipendium der<br />
Richard Wagner Stiftung für die<br />
Bayreuther Festspiele und war<br />
Finalistin des 5. internationalen<br />
Wagner Stimmen Wettbewerbs<br />
im Teatro La Fenice in Venedig<br />
sowie Finalistin des 13. Concours<br />
international de chant im Théâtre<br />
du Capitole in Toulouse.<br />
Noch während ihres Studiums<br />
debütierte Kismara Pessatti im<br />
Sommer 2001 als Matilda in der<br />
Oper Ottone von Händel/Telemann<br />
am Theater Magdeburg.<br />
k i s m a r a p e s s a t t i . Foto Almer & Dixon
In den Spielzeiten 2003 – 2005 war Kismara Pessatti Mitglied des internationalen<br />
Opernstudios Zürich, und von 2005 bis 2008 wurde sie ins Ensemble des Opernhauses<br />
Zürich berufen. Dort sang sie u. a. die Altpartie in Strawinskys Le Noces, die Dritte<br />
Dame in Die Zauberflöte, Filipjewna in Eugen Onegin, Rosalia in Tiefland, die Amme<br />
in Boris Godunow, 1. Magd in Elektra, Marthe Schwerdtlein in Faust, Annina in La<br />
Traviata und Rosenkavalier und vieles mehr.<br />
Kismara Pessatti hat auch erfolgreich an folgenden Häusern gastiert: in der<br />
Bunkamura Orchard Hall in Tokio als Annina im Rosenkavalier und in La Traviata<br />
unter der Leitung von Franz Welser-Möst; im Konzerthaus Berlin in der Altpartie von<br />
Beethovens 9. Symphonie; in der Royal Festival Hall in London in einer konzertanten<br />
Aufführung als Annina im Rosenkavalier und als Nutrice in L’incoronazione di Poppea.<br />
Sie sang bisher u. a. unter dem Dirigat von Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev,<br />
Franz Welser-Möst, Christoph von Dohnányi, Ingo Metzmacher, Thomas Adès,<br />
Laurent Campellone und Nikolaus Harnoncourt. 2010 gab die Künstlerin ihr<br />
Debüt als Erda in Siegfried am Aalto-Theater Essen unter Stefan Soltesz und<br />
wurde sofort erneut eingeladen, in der kommenden Spielzeit sowohl die<br />
Siegfried-, wie auch die Rheingold-Erda zu singen.<br />
Neben ihren Erfolgen auf der Opernbühne darf Kismara Pessatti auch große<br />
Erfolge im Konzertbereich feiern. So sang sie im Sommer 2010 Mahlers Symphonie<br />
Nr. 8 unter Lorin Maazel und wird seit einem Jahr regelmäßig von Helmuth Rilling<br />
für die <strong>Internationale</strong> Bachakademie engagiert. Sie singt in Konzerten und CD-<br />
Einspielungen u. a. Bachs h-Moll-Messe und die Johannes-Passion in Moskau,<br />
Honeggers Jeanne d’Arc au bûcher in Caracas, Händels Messiah sowie das<br />
Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart.<br />
... 25
i o g r a p h i e n<br />
... 26<br />
D O M I N I k W O R T I G<br />
DE R in Neuwied am Rhein geborene Tenor Dominik Wortig erhielt seinen ersten<br />
Musikunterricht bereits im Alter von fünf Jahren. Nach Studien in Klavier, Orgel,<br />
Dirigieren und Kirchenmusik in Bonn, Köln, Essen und Düsseldorf, studierte er<br />
Gesang bei Werner Lechte und Reinhard Leisenheimer. Wichtige künstlerische Impulse<br />
erhielt er durch die Arbeit mit Brigitte Fassbaender und Kurt Moll.<br />
Schon zu Beginn seines Studiums wurde er von Christine Mielitz an das Staatstheater Meiningen<br />
mit der Titelpartie in Monterverdis Il ritorno d’Ulisse in patria engagiert. Dem folgte<br />
ein mehrjähriges Engagement am Theater Hagen mit allen wichtigen Partien des lyrischen<br />
Tenorfaches. Darüber hinaus erweiterte er, von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert,<br />
sein Repertoire um ausgewählte Rollen des jugendlich-dramatischen Faches. Bald schon<br />
führten Gastverträge den jungen Tenor an zahlreiche deutsche Theater, bevor er schließlich<br />
2006 mit der Titelpartie der Oper Æneas in Karthago (Kraus) in der Inszenierung von Peter<br />
Konwitschny an der Staatsoper Stuttgart auch international auf sich aufmerksam machte.<br />
Mit dem Tamino in Achim Freyers Inszenierung von Mozarts Zauberflöte – einer Partie, die<br />
er mit größtem Erfolg an vielen Theatern des In- und Auslandes bereits über 60 mal sang –<br />
folgte 2007 sein Debüt an der Sächsischen Staatsoper Dresden (Semperoper). 2009 bis 2011<br />
war Dominik Wortig Ensemblemitglied der Wuppertaler Bühnen.<br />
Als Konzertsänger ist Dominik Wortig regelmäßig ein gefragter Gast bei internationalen<br />
Festivals und in allen wichtigen Konzertsälen Deutschlands, in ganz Europa, Amerika und<br />
Asien. So arbeitete er mit Dirigenten wie Helmuth Froschauer, Georg Schmöhe, Thierry<br />
Fischer, Michael Jurowski, Claus-Peter Flor, Dennis Russel Davis, Ion Marin, Michael Gielen,<br />
Herbert Blomstedt, Lothar Zagrosek und Thomas Hengelbrock zusammen. Mit Helmuth<br />
Rilling und der <strong>Internationale</strong>n Bachakademie Stuttgart verbindet ihn seit mehreren Jahren<br />
schon eine enge, prägende und erfolgreiche Zusammenarbeit. Dominik Wortig wirkte in<br />
unzähligen Rundfunk- und CD-Produktionen mit, erst kürzlich erschien eine enthusiastisch<br />
gefeierte Neuaufnahme der 9. Symphonie von Beethoven unter Emmanuel Krivine bei Naïve.<br />
Höhepunkte des letzten Jahres markierten im Bereich des Musiktheaters zum einen die<br />
Partie des Manolios in Bohuslav Martinus Oper Greek Passion an den Wuppertaler Bühnen,<br />
sowie sein mit großer Begeisterung aufgenommenes Debüt im italienischen Fach als<br />
Alfredo in La Traviata von Verdi, mit dem er als Gast an das Theater Hagen zurückkehrte.<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E
d o m i n i k w o r t i g . Foto Agentur<br />
Engagements der nächsten Zukunft umfassen, neben zahlreichen Liederabenden<br />
mit dem Pianisten Xannick Wirner, auf dem Konzertpodium Eine Faust-Symphonie von<br />
Liszt mit den Klangkörpern des MDR unter Jun Märkl, Mendelssohns Lobgesang mit<br />
Christopher Hogwood für die RAI in Torino, Liszts Missa Solemnis mit Philippe Herreweghe,<br />
sowie wiederum mit der <strong>Internationale</strong>n Bachakademie Stuttgart und Helmuth Rilling<br />
Mendelssohns Elias und Paulus und das Requiem von Mozart in Stuttgart und Baden-Baden.<br />
Im Frühjahr 2013 wird Dominik Wortig am Teatro alla Scala/Milano sein Debüt als<br />
Steuermann in Richard Wagners Der fliegende Holländer geben.<br />
Zum Wintersemester 2011/12 folgt Dominik Wortig einem Ruf als Dozent für Gesang<br />
an das »Leopold-Mozart-Zentrum« der Universität Augsburg.
i o g r a p h i e n<br />
... 28<br />
M I C H A E L N A G Y<br />
DE R 1976 geborene Bariton studierte Gesang bei Rudolf Piernay,<br />
Liedgestaltung bei Irwin Gage sowie Dirigieren und gewann<br />
2004 den <strong>Internationale</strong>n Wettbewerb für Liedkunst der<br />
Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart.<br />
Nach zwei Spielzeiten an der Komischen Oper Berlin wechselte er 2006<br />
bis 2011 ins Ensemble der Oper Frankfurt, wo er neben den lyrischen<br />
Mozartpartien seines Fachs zahlreiche Rollendebüts sang, darunter den<br />
Wolfram in Tannhäuser, Valentin in Faust, Jeletzki in Pique Dame, Marcello<br />
in La Bohème, Albert in Werther und Frank in Die tote Stadt.<br />
Gastengagements führten ihn zuletzt ans Opernhaus Oslo (Wolfram<br />
in Tannhäuser), die Bayerische Staatsoper (Graf Luna in Palestrina) und<br />
ans Theater an der Wien (Nardo in La finta giardiniera). Höhepunkt<br />
seiner bisherigen Opernkarriere ist für den Sänger sein Debüt bei den<br />
100. Bayreuther Festspielen als Wolfram unter Sebastian Baumgarten<br />
(Regie) und Thomas Hengelbrock (Dirigat).<br />
Als Konzertsänger gastierte Michael Nagy u. a. im Concertgebouw<br />
Amsterdam, der NHK Hall Tokio und der Carnegie Hall New York. Mit<br />
Adam Fischer und dem Chamber Orchestra of Europe (Haydns Schöpfung),<br />
Paavo Järvi mit dem hr-Sinfonieorchester (Nielsens 3. Sinfonie), Thomas<br />
Hengelbrock und dem Balthasar-Neumann-Chor (Brahms Ein deutsches<br />
Requiem) sowie Christoph Eschenbach und dem NDR-Sinfonieorchester<br />
(Mahlers 8. Symphonie) finden sich in jüngster Vergangenheit prominente<br />
musikalische Partner für sein breit gefächertes Konzertrepertoire. Einladungen<br />
beim BR-Sinfonieorchester (Mahlers Wunderhornlieder) und eine<br />
Reise mit René Jacobs nach Seoul (Bachs h-Moll-Messe) stehen im aktuellen<br />
Kalender. Zusammen mit Gerold Huber präsentiert sich Michael Nagy im<br />
März 2012 mit einem Liederabend beim Deutschlandfunk Köln<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E
M I C H A E L N A G Y . Foto Agentur<br />
... 29
i o g r a p h i e n<br />
... 30<br />
D I E g ä C H I N g E R K A N T O R E I<br />
DI E Gächinger Kantorei wurde 1954 von Helmuth Rilling gegründet und ist<br />
nach einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb benannt. Die Gächinger<br />
Kantorei ist ein Profichor mit einer festen Stammbesetzung, die projektweise<br />
zusammentritt und gehört seit vielen Jahrzehnten zu den herausragenden Konzertchören<br />
der Welt. Die Gächinger Kantorei ist seit 1981 in der Trägerschaft der <strong>Internationale</strong>n Bachakademie<br />
Stuttgart. Sie tritt regelmäßig mit dem ebenfalls von Helmuth Rilling gegründeten<br />
Bach-Collegium auf und arbeitet weltweit auch mit anderen Orchestern zusammen,<br />
z. B. mit den Wiener Philharmonikern, dem New York Philharmonic Orchestra und dem<br />
Israel Philharmonic Orchestra. Jüngste Kooperationen gibt es mit dem Bonner Beethovenorchester,<br />
dem Sinfonie orchester Basel und dem Ensemble Orchestral de Paris. Eine beson-<br />
ders enge Partnerschaft besteht zum Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR.<br />
In Stuttgart unterhält die Bachakademie mit der Gächinger Kantorei eine große Konzert-<br />
reihe mit Oratorien aller Jahrhunderte sowie eine Bach-Kantaten-Reihe. Für das Musik-<br />
fest Stuttgart hat der Chor eine profilgebende Rolle. Die Gächinger Kantorei pflegt eine<br />
umfangreiche Gastspieltätigkeit: Helmuth Rilling und die Gächinger Kantorei traten auf<br />
bei den Festspielen in Salzburg, Luzern und Prag sowie in New-York, Paris, London, Wien,<br />
Straßburg, Seoul und anderen Städten. Regelmäßig ist der Chor in den Musikzentren und<br />
großen Festivals in Deutschland zu Gast (z. B. Beethovenfest Bonn, Rheingau Musikfestival,<br />
Schleswig-Holstein Musik Festival). 2011 findet gemeinsam mit dem Bach-Collegium<br />
eine große China-Tournee statt, für 2012 ist eine Reise nach Südamerika geplant.<br />
Von der großen künstlerischen Vielfalt des Chores zeugen zahlreiche Tonträger vor<br />
allem beim Label hänsslerCLASSIC. Neben der Einspielung des gesamten Vokalwerks<br />
Johann Sebastian Bachs in der Edition Bachakademie liegen die Schwerpunkte auf vokalsinfonischen<br />
Raritäten des 18. bis 20. Jahrhunderts sowie neuer Musik, darunter etliche<br />
Uraufführungen, z. B. Litany von Arvo Pärt (1994), Requiem der Versöhnung (1995) oder Deus<br />
Passus von Wolfgang Rihm (2000). Einen besonderen Akzent setzte 2004 die Ersteinspielung<br />
von Felix Mendelssohn Bartholdys Oper Der Onkel aus Boston. Jüngste Aufnahmen<br />
sind die Vesper von Alessandro Grandi (Halls) und Honneggers Jeanne d’Arc (Rilling).<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E
D I E G ä C H I N G E R K A N T O R E I<br />
Foto Holger Schneider<br />
Helmuth Rilling ist künstlerischer Leiter der Gächinger Kantorei – der Chor arbeitet<br />
aber vielfach mit Gastdirigenten; darunter Masaaki Suzuki, Krzysztof Penderecki, Sir Roger<br />
Norrington, Ton Koopman, Martin Haselböck, Alexander Liebreich, Morten Schuldt-Jensen,<br />
Stefan Parkman, Dennis Russell Davies, Christoph Rademann, Olari Elts, Matthew Halls,<br />
Peter Dijkstra und Hansjörg Albrecht.<br />
S O P R A N . Florence Günther . Beate Heitzmann . Anne Hellmann .<br />
Lara Langguth . Stephanie Lönne . Barbara Mehr . Christiane Opfermann .<br />
Alevtina Prokhorenko . Marnie Reckenberg . Martina Rilling . Anja Scherg .<br />
Seraina Spohr . Agnieszka Trzeciecka . Anna Ullrich<br />
A L T . Susanne Bandlow . Tanja Conrad . Carola Göbel . Sofia Gvirts .<br />
Tanja Haßler . Susanne Hermann . Angela Müller . Katrin Rüsse .<br />
Miranda Schielein . Patricia Wagner . Susanne Wehse . Sandra Marks<br />
T E N O R . Christian Aretz . Dieter Bernhardt . Jörg Deutschewitz .<br />
Martin Frobeen . Robert Heimann . Marc Heines . Andrejus Kalinovas .<br />
Jens Krekeler . Rembert Marliani . Richard Resch<br />
B A S S . Christian Dahm . Bernhard Kempter . Ben Königes . Stefan Müller-Ruppert .<br />
Christian Palm . Hanns Pommerien . Florian Schmitt-Bohn . Christoph Wagner .<br />
Stefan Weiler . Andreas Würtenberger<br />
... 31
i o g r a p h i e n<br />
D A S B A C H - C O L L E G I U M S T U T T g A R T<br />
DA S Bach-Collegium Stuttgart wurde 1965 von Helmuth Rilling als<br />
instrumentaler Partner für die Gächinger Kantorei gegründet und ist<br />
seit 1981 in der Trägerschaft der <strong>Internationale</strong>n Bachakademie Stuttgart.<br />
Insbesondere im Verlauf der zum 300. Geburtstag von Johann Sebastian Bach (1985)<br />
veröffentlichten Gesamteinspielung der geistlichen Kantaten und Oratorien hat es<br />
sich zu einem historisch informierten profilierten Klang körper für Barockmusik<br />
entwickelt. Das Bach-Collegium nutzt dabei überwiegend ein modernes Instrumentatrium.<br />
So konnte es auch sein Repertoire stets erweitern und ist heute ein<br />
flexibel einsetzbares Orchester, das Werke aller Epochen meisterhaft interpretieren<br />
kann. Davon zeugen zahlreiche Einspielungen – auch etlicher Uraufführungen –<br />
vor allem beim Haus-Label der Bachakademie hänssler CLASSIC.<br />
In Stuttgart unterhält die Bachakademie mit dem Bach-Collegium eine große<br />
Konzer treihe mit Oratorien aller Jahrhunderte sowie eine Bach-Kantaten-Reihe.<br />
Regelmäßig präsent ist das Orchester auch im Musikfest Stuttgart. Immer wieder<br />
tritt das Bach-Collegium mit eigenständigen Instrumentalprogrammen hervor,<br />
so etwa zum jährlichen Geburtstagskonzert für Johann Sebastian Bach am<br />
21. März sowie bei Gastspielen im In- und Ausland. Dabei verbindet es eine<br />
besonders enge Zusammenarbeit mit der Pianistin Angela Hewitt, die es seit<br />
2009 bereits zu drei Italientourneen begleitete, sowie zu Evgeni Koroliov, mit<br />
dem es 2011 auf Tournee geht.<br />
Helmuth Rilling ist künstlerischer Leiter des Bach-Collegiums Stuttgart –<br />
das Orchester arbeitet aber vielfach mit Gastdirigenten; darunter Masaaki<br />
Suzuki, Ton Koopman, Martin Haselböck, Alexander Liebreich, Olari Elts,<br />
Hansjörg Albrecht und Matthew Halls – mit ihm hat es zuletzt die Vesper<br />
von Alessandro Grandi aufgenommen. Die von der Bachakademie und<br />
Helmuth Rilling durch geführten Bach-Workshops in aller Welt werden<br />
durch die Kursarbeit von Dozenten aus den Kreisen des Bach-Collegiums<br />
entscheidend mitgeprägt.<br />
w w w . B A C H A k A D E M I E . D E
B A C H - C O L L E G I U M S T U T T g A R T<br />
O B O E . Julia Ströbel-Bänsch<br />
E N G L I S C H H O R N . Kirsty Wilson . Sarah Weinbeer<br />
B A S S E T T H O R N . Ralf Forster . Jörg Angerer<br />
f A G O T T . Günter Pfitzenmaier . Gernot Friedrich<br />
T R O M P E T E . Eckhard Schmidt . Eberhard Kübler<br />
P O S A U N E . Hennig Wiegräbe . Eckart Wiegräbe . Tobias Hildebrandt<br />
P A U K E N . Jochen Brenner<br />
O R G E L P O S I T I V . Klaus Rothaupt<br />
V I O L I N E I . Wolf-Dieter Streicher . Anne Roser . Martina Bartsch .<br />
Dietlind Mayer . Florian Bachofer . Adam Markowski<br />
V I O L I N E I I . Anna Rokicka . Julia Greve . Julia Glocke . Sophie Müller .<br />
Judith Feistle<br />
V I O L A . Michael Hanko . Carolin Kriegbaum . Sara Rilling . Isolde Jonas<br />
V I O L O N C E L L O . Martin Dörfler . Joachim Hess . Bettina Kessler<br />
K O N T R A B A S S . Frithjof Martin Grabner . Albert Michael Locher<br />
... 33
B I O G R A P H I E N<br />
... 34<br />
H E L M U T H R I L L I N G . Elias . Aufführung im Rahmen des Musikfestuttgart 2011 . Foto Holger Schneider
H E L M U T H R I L L I N G<br />
HE L M U T H Rilling, 1933 in Stuttgart geboren, ist Dirigent, Lehrer und<br />
Botschafter Bachs in der ganzen Welt. 1954 gründete Helmuth Rilling die<br />
Gächinger Kantorei, 1965 kam das Bach-Collegium Stuttgart als instru mentaler<br />
Partner dazu. Ab dieser Zeit datiert seine intensive Beschäftigung mit dem Werk<br />
Johann Sebastian Bachs. Er hat außerdem zur Wiederentdeckung der romantischen<br />
Chormusik beigetragen und fördert durch regelmäßige Kompositionsaufträge die<br />
zeitgenössische Musik. Mit seinen Ensembles gibt Rilling international Konzerte<br />
und ist gefragter Gastdirigent bei führenden Orchestern in aller Welt – darunter die<br />
Wiener Philharmoniker, das New York Philharmonic, das japanische NHK Symphony<br />
Orchestra und andere. Eine besondere Freundschaft bindet ihn seit über dreißig<br />
Jahren an das Israel Philharmonic Orchestra.<br />
Seit 1970 ist er künstlerischer Leiter des von ihm mitbegründeten Oregon Bach Festivals<br />
– eines der profiliertesten Musikfestivals in den USA. 1981 gründete er die <strong>Internationale</strong><br />
Bachakademie Stuttgart. Rillings musikpägagogischer Impetus manifestiert<br />
sich international in Workshops und Arbeitsphasen an Universitäten und Hochschulen<br />
weltweit, den so genannten Bachakademien, sowie in der Zusammenstellung internationaler<br />
Jugendensembles. 2011 gastiert Rilling vielfach in den USA sowie in Venezuela<br />
und Italien. Erstmals leitet er eine Bachakademie in Hong-Kong und unternimmt eine<br />
Konzertreise durch China.<br />
Als erster Dirigent spielte Helmuth Rilling sämtliche Kantaten Johann Sebastian Bachs<br />
ein; zum Bach-Jahr 2000 erschien unter seiner künstlerischen Gesamtleitung die Gesamtaufnahme<br />
des Bachschen Werkes auf 172 CDs. Mit der Einspielung von Pendereckis Credo<br />
gewann er den Grammy 2000 für die beste Chor-Darbietung und wurde erneut 2001 für<br />
die Einspielung von Deus Passus von Wolfgang Rihm nominiert. Auf CD sind zuletzt<br />
Werke von Haydn, Händel, Gubaidulina, Brittens War Requiem, der von Rilling initiierte<br />
Messiah von Sven-David Sandström und das Verdi-Requiem erschienen. Rillings jüngste<br />
Aufnahme, Honeggers Jeanne d’Arc, erscheint voraussichtlich 2012. Für sein vielfältiges<br />
Engagement wurde Helmuth Rilling mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2011 erhält<br />
er den renommierten Herbert-von-Karajan-Musikpreis des Festspielhauses Baden-Baden.<br />
... 35
HERZLICHEN DANK!<br />
... 36<br />
Die gesamte Arbeit der <strong>Internationale</strong>n Bachakademie Stuttgart ist nur<br />
durch die Treue und großzügige Unterstützung vieler Partner möglich.<br />
Z USCHUSSGEBER<br />
HAUPTS PONSOREN UND PARTNER<br />
®<br />
Robert Bosch GmbH . Robert Bosch Sti�ung GmbH . Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH .<br />
Ernst & Young GmbH . Ernst Klett Aktiengesellscha� . Alfried Krupp von Bohlen Halbach-Sti�ung<br />
. Wüstenrot & Württembergische AG . Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
STIF TER . F Ö RDERER. SPENDER<br />
Allianz Deutschland AG, Region Südwest . Baden-Württemberg Sti�ung gGmbH .<br />
Bansbach Schübel Brösztl & Partner GmbH . Dr. Christine Bechtle-Kobarg . Gisela von Behr † .<br />
Adalbert † und Hilla Bohle . CMS Hasche Sigle . Dekra AG / e. V. . Deutsche Bank Sti�ung .<br />
J. Eberspächer GmbH & Co. KG . E.ON AG . Evangelische Landeskirche in Württemberg .<br />
Evonik Industries GmbH & Co. KG . fischerwerke GmbH & Co. KG . Dr. Wolfram Freudenberg .<br />
Dr. Manfred und Ingrid Gentz . Anne Liese Henle † . Georg-Dieter von Holtzbrinck Sti�ung .<br />
Johannes Kärcher . Roland Klett † . Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen .<br />
Emil Kriegbaum GmbH & Co. KG . L-Bank Musiksti�ung . Berthold Leibinger Sti�ung GmbH .<br />
Familie Dr. Leibinger-Kammüller . Elisabeth † und Ludwig Lehmann-Binz . Friedhelm Loh .<br />
Mahle GmbH . Sti�ung van Meeteren . Inge Messerschmidt . Helmut Nanz Sti�ung .<br />
Renate Pilz . Hugo Rupf-Sti�ung . SKS Erwin Russ GmbH . Sparkassen Kulturfonds des<br />
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V. . Sparkassenverband Baden-Württenberg .<br />
Sti�erverband für die Deutsche Wissenscha� e. V. . Andreas Stihl AG & Co. KG .<br />
HSBC Trinkaus & Burkhardt AG . Voith AG . Senator E. h. Horst Weitzmann .<br />
Siegfried Weishaupt . Wieland-Werke AG . Joseph Wohlwend Treuhand AG<br />
FÖRDERKREIS<br />
INTERNATIO NALE<br />
BACHAKADEMIE<br />
STUTTGART