abstracts 2010 - Schweizerische Gesellschaft für Gebirgsmedizin
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Rettungskompass<br />
Hans-Jürg Etter, Präsident IKAR Lawinenrettungskommission ARC,<br />
Lawinenprognostiker, WSL Institut <strong>für</strong> Schnee- und Lawinenforschung<br />
SLF, Davos.<br />
Reto Keller, Bergführer und Mitarbeiter WSL Institut <strong>für</strong> Schnee- und<br />
Lawinenforschung SLF, Davos. Diverse Rettungsspezialisten und<br />
Organisationen.<br />
Nicht nur die optimale Rettung von (verschütteten) Personen beschäftigt<br />
die Internationale Kommission <strong>für</strong> alpines Rettungswesen (IKAR),<br />
insbesondere die Lawinenrettungskommission (ARC) sowie die Schnee-<br />
und Lawinenforschung, sondern auch die Sicherheit der Retter. Immer<br />
wieder wird von gefährlichen Einsätzen, zeitweise auch von verletzten<br />
oder teilweise sogar tödlich verunglückten Rettern berichtet.<br />
Die meisten Such- und Rettungseinsätze finden bei der<br />
Lawinengefahrenstufe „erheblich“ teilweise auch bei „gross“ statt. Das<br />
heisst, die Retter nehmen teilweise ein grosses Risiko auf sich um von<br />
Lawinen verschüttete Personen zu orten und zu bergen.<br />
Basierend auf dem Referat von Krister Kristensen, N, „Risk a Life to<br />
Save a Life“ (IKAR-Tagung 2007 in Pontresina) in dem er eine Art<br />
Risikomanagement-Matrix primär <strong>für</strong> den Einsatz in<br />
Rettungseinsatzzentralen vorstellte, wuchs die Idee, dass es auch ein<br />
Risikobeurteilungstool <strong>für</strong> die Retter im Feld geben sollte. Dies bewusst<br />
ohne Bewertung mit Zahlen und Kalkulationen. Gefragt war ein<br />
Fragenkatalog mit günstigen oder eben risikoreichen Gegebenheiten im<br />
Bereich „Verhältnisse“, „Mensch/Ressourcen“ und „Gelände“. Das Ziel<br />
ist, eine möglichst objektive und umfassende Beurteilung der Aktion <strong>für</strong><br />
die Sicherheit der Retter zu erreichen. Der Rettungskompass soll diese<br />
Überlegungen, die sowohl auf der Basis wie auch im Feld bei längeren<br />
Aktionen immer wieder neu gemacht werden müssen, unterstützen.<br />
Das geplante Ziel des gesamten Tools soll sein, die Idee von Krister<br />
Kristensen <strong>für</strong> die Basis einzusetzen und den Rettungskompass <strong>für</strong> das<br />
Risikomanagement im Feld.<br />
Der Rettungskompass ist eine Entscheidungshilfe um das Risiko <strong>für</strong><br />
Retter möglichst objektiv zu evaluieren.<br />
Schlüsselwörter: Risikobeurteilung, Risikomanagement,<br />
Entscheidungshilfe.