Elbsandsteingebirge - Sandstones
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in der Vergangenheit ziemlich hoch und betrug 10-15 %, aber auch bei anderen Baumarten<br />
war die Verbreitung höher als heute. (es handelt sich dabei um Eiche, Ulme, Ahorn,<br />
Hainbuche, Espe und Erle). Die ursprünglichen, an Arten und Formen reichen Waldbestände,<br />
in die nur durch den Plenterhieb eingegriffen wurde, wurden nach und nach<br />
in gleichförmige Bestände umgewandelt. Die Verjüngung war von nun an überwiegend<br />
künstlich. Die ursprünglich natürliche Waldverjüngung war durch das Waldweiden bedroht.<br />
Man musste sie durch eine künstliche Verjüngung erneuern. Zuerst half man mit<br />
der Saat (die Samenverjüngung mit eigenem Saatgutmaterial). Da die Saat besonders<br />
auf den Kahlschlägen nicht erfolgreich war, folgte die Pflanzung von Setzlingen aus eigenem<br />
Saatgutmaterial. Noch im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde ausschließlich das<br />
Saatgutmaterial aus den hiesigen Beständen genutzt. Mit dem steigenden Holzeinschlag<br />
wuchs aber auch die Nachfrage nach Saatgut. Aus verschiedenen Gründen (Fehlernte,<br />
Verteuerung der eigenen Samenernte) wurde das Saatgutmaterial von Kiefer und Fichte<br />
aus dem Ausland importiert, besonders aus Österreich.<br />
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurden hier versuchsweise auch nordamerikanische<br />
Baumarten angepflanzt. Es handelt sich dabei um Weymouthskiefer (Pinus strobus),<br />
Douglasie (Pseudotsuga mengenzis), Bankskiefer (Pinus banksiana), Thuja (Thuja<br />
gigantea), Lawsons Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana), Japanische Lärche<br />
(Larix leptolepis) und viele andere Nadelbäume. Im 19. Jahrhundert, vor allem in den<br />
letzten Jahrzehnten, wurde hier auch die Roteiche (Quercus rubra) gepflanzt; von den europäischen<br />
Baumarten die Lärche (Larix decidua). Diese stammten vorwiegend aus dem<br />
Altvatergebirge und den Alpen. Zum Glück wurden die meisten importierten Baumarten<br />
in der hiesigen Natur nicht heimisch und verschwanden allmählich. Trotzdem findet<br />
man interessanterweise auf ganz kleinen Flächen auch natürliche Verjüngung der<br />
Thuja und der Zypresse von damals. Die Lärche, die Weymouthskiefer, die Douglasie<br />
und die Roteiche wurden im Gebiet heimisch. Die Verbreitung der Lärche stieg unaufhörlich<br />
besonders in den letzten 30 Jahren des 20. Jahrhunderts.<br />
Bei der Ausweisung des Landschaftsschutzgebiets (1972) war die Lärche mit 3 %<br />
verbreitet, im Jahre 1995 schon mit 7,65 %, wobei der Anteil in der ersten Altersklasse<br />
sogar 20,43 % betrug. Die ersten erhaltenen schriftlichen Nachweise vom Einkauf und<br />
der Pflanzung der Weymouthskiefer stammen aus dem Jahre 1798 und beziehen sich auf<br />
das Revier Vorder-und Hinterdaubitz. Die Weymouthskiefer mit ihrer starken natürlichen<br />
Verjüngung verursacht den Zerfall des gesamten Ökosystems. Ihre Vorkommen<br />
sind vollkommen untolerant in der Beziehung zu den anderen Baumarten, der Moos-<br />
und Kräuterschicht. Es werden nicht einmal die wertvollsten Ökosysteme der Felsriffe<br />
und Lokalitäten mit dem Vorkommen der autochthonen Fichten geschont.<br />
Die schlimmen Folgen der Kahlschlagwirtschaft ließen nicht lange auf sich warten.<br />
Die ersten Schäden brachten die Windkalamitäten. Die ersten großen Schäden entstanden<br />
in den Jahren 1833-34, wo nur in der Herrschaft von Böhmisch-Kamnitz auf<br />
einer Fläche von ca.10 000 ha 253 000 m3 Holz fielen. Weitere Kalamitäten folgten in<br />
den Jahren 1876-77, 1894 und 1909. In den 20-er Jahren des 20. Jahrhunderts vermehrten<br />
sich die Nonnen in den künstlich gegründeten Fichtenmonokulturen. Dazu kamen<br />
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