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Elbsandsteingebirge - Sandstones

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welcher im Mittelalter üblich war, wurde im 18. Jahrhundert der Kahlschlag eingeführt.<br />

Obwohl Kahlschläge bei Böhmisch Kamnitz schon im Jahre 1780 üblich waren, erhielt<br />

sich noch in den 30-er Jahren des 19. Jahrhunderts der Plenterhieb als Hauptart der<br />

Waldwirtschaft. Dass die Wälder des <strong>Elbsandsteingebirge</strong>s nicht unter vielen Besitzern<br />

zerteilt wurden, erwies sich als ein großer Vorteil. Trotz allen Veränderungen in den<br />

Besitzverhältnissen blieb der größte Teil des Gebiets für lange Zeit im Besitz von vier Familien.<br />

Es handelte sich um das Besitztum, welches in die Landtafeln eingetragen wurde<br />

(siehe Bild 17 im Anhang). Linkselbisch handelte es sich um die Herrschaft Tetschen,<br />

die der Familie Thun-Hohenstein gehörte, rechtselbisch der Großgrundbesitz Binsdorf<br />

(Clary Aldringen), der Großgrundbesitz Böhmisch-Kamnitz (von Kinsky), der Großgrundbesitz<br />

Hainspach (heute Lipová)–von Thun-Hohenstein (vorher von Salm-Reifferscheid).<br />

Auf einem kleineren Teil des Gebietes befand sich der Großgrundbesitz Bensen,<br />

der bis 1856 der Familie Clary-Aldringen gehörte. Nachdem Bensen mehrmals verkauft<br />

wurde, gehörte der Grundbesitz verschiedenen Besitzern, am längsten aber dem Fabrikanten<br />

Grohmann. Heute gehört das Gebiet überwiegend dem Staat, teilweise aber auch<br />

der Stadt Děčín, und den Gemeinden Ludvíkovice, Arnoltice, Labská Stráň. Nur winzige<br />

Teile sind im privaten Besitztum. Die Staatswälder werden von dem Staatsbetrieb LČR<br />

verwaltet. Der Betrieb hat auf dem LSG-Gebiet <strong>Elbsandsteingebirge</strong> zwei Forstverwaltungen:<br />

in Děčín und in Rumburk.<br />

Mit den Veränderungen in der Waldwirtschaft erfolgten auch große Veränderungen<br />

in der Zusammensetzung der Baumarten, der Altersstruktur und des Bestandesvorrates.<br />

In der Vergangenheit war die Situation vollkommen anders als heute. Ursprünglich<br />

(vor der Eiszeit) war das Gebiet von der Kiefer und der Birke bewachsen,<br />

anscheinend kamen auch manche subtropische bis tropische Arten vor z.b. Liriodendron<br />

spec., Engelhardia orsbergensis, Laurophyllum sp., Taxodium dubium, Dafnogene<br />

spec., Tetraclinis salicornioides ( Funde bei Lipová 2006). In der Eiszeit trat die Kiefer<br />

in den Hintergrund und an ihrer Stelle verbreiteten sich die Weide und die Birke, am<br />

Ende der Eiszeit kam noch die Haselnuss dazu. Nach der Eiszeit verbreiteten sich vor<br />

allem die Erlen, die Eichen, die Linden und die Ulmen, hie und da auch die Fichte. In<br />

der folgenden trockenen Zeit verbreiteten sich im ganzen Gebiet auch die Buchen und<br />

die Tannen und zwar zum Nachteil der Fichte. Als es dann wieder feuchter wurde, verwandelten<br />

sich die Bestände in Mischwälder. Die weiteste Verbreitung behielt sich die<br />

Tanne, nur mit gering weniger Anteil vertreten war die Buche, die Fichte, die Kiefer und<br />

die Erle, eingestreut die Eiche, die Linde, die Ulme und die Birke. Eine ähnliche Zusammensetzung<br />

(Hainbuche, Ahorn, Espe) wurde schon Ende des 17. Jahrhunderts in den<br />

ältesten schriftlichen Berichten beschrieben. Im 17. und 18. Jahrhundert erreichten die<br />

Waldbestände ein Alter von 300 bis 400 Jahren, und dieser Tatsache entsprach auch der<br />

Bestandesvorrat. Auch im Laufe des 19.Jahrhunderts stellten 300 Jahre alte Bäume (und<br />

älter) keine Ausnahme dar. Der Bestandesvorrat in jener Zeit war wesentlich größer als<br />

der heutige. Nach den ersten Waldwirtschaftsplänen erreichte der Bestandesvorrat 650-<br />

1000 m 3 pro Hektar (bei einer Umtriebszeit von 150-190 Jahren). Forstmeister Anton<br />

Pensch erwähnt im Jahre 1834 Tannen mit bis zu 42 m 3 . Die größte Veränderung erfolgte<br />

jedoch in der Verbreitung der einzelnen Baumarten. Die Verbreitung der Weißtanne war<br />

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