Elbsandsteingebirge - Sandstones
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Das Wild wurde in Wildgattern gehalten, deren Häufigkeit und annähernde Lokalisierung<br />
können aus den Rechnungen für die Reparaturen dieser Einrichtungen ermittelt<br />
werden. Zu den alten Wildgattern gehörte zum Beispiel der Saugarten für das Schwarzwild<br />
in Nähe des Schlösschens Bynovec (hier blieben vereinzelt auch die Nachweise der Jagdbeuten<br />
in einem kurzen Zeitraum mit Unterscheidung des Alters der Stücke erhalten).<br />
Die Wildgatter erstreckten sich – zumindest auf dem Gelände des Herrschaftsgutes<br />
der Clary-Aldringen – in mehreren Revieren – Bynovec (z. B. auf dem Čabel, Flachen<br />
Busch), Hřensko (Winterberg, Hochhorn), Mezná, Vysoká Lípa (Wolfsgrund) oder Růžová<br />
(Folgen, Schüßgatter).<br />
Die Orte mit erhöhter Wildkonzentration können hypothetisch anhand der Hochsitzstandorte<br />
bestimmt werden; in den Rechnungen des Herrschaftsgutes Bynovec werden<br />
beispielsweise namentlich die Hochsitze in Mlýny, Mlýnská rokle des Reviers Vysoká Lípa;<br />
Viehgründel im Jagdrevier Mezná; Kohlgrund und Kurtze Heide im Revier Růžová 23 angeführt.<br />
Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit reagierte die Obrigkeit auf die Änderung der<br />
Wildtrassen, denn sie entschloss sich sogar, einige ältere Hochsitze an neue Standorte in<br />
anderen Revieren zu bringen. Seit dem 18. Jahrhundert kann festgestellt werden, dass das<br />
Wild mit Sicherheit künstlich zugefüttert wurde; es blieben Rechnungen für Heuböden<br />
sowie für Futterhäuser erhalten (einschließlich Präzisierung, ob es sich um ein eingezäuntes<br />
Objekt mit einem Hirschschlüssel handelte) oder für Salzlecken. Zum Beispiel im Jahre<br />
1730 wurde für die Herstellung von Steinsalzlecken den Herren Georg Wurm und Christian<br />
Kessler aus Kamenická Stráň 24 bezahlt. Auch bei diesen kleineren Produkten können<br />
manchmal weitere Details erforscht werden; das Material, aus welchem diese hergestellt<br />
wurden, für welches Wild sie bestimmt waren und in welchem Revier sie untergebracht<br />
wurden.<br />
3. Teichwirtschaft und Fischzucht<br />
Die Archivberichte liefern reichliche Informationen über die Fischzucht. Schon im<br />
ältesten Gedenkbuch des Herrschaftsgutes Česká Kamenice aus dem Jahre 1621 werden<br />
sechzehn Teiche erwähnt, welche regelmäßig mit Jungkarpfen besetzt wurden (Jedlovský,<br />
Nový jedlovský, Mlýnský in Horní Chřibská, Bielbachteich, Hraniční, Lindicht Teich bei<br />
Jetřichovice 25 , Kühnels Teich und Hammerteich in Srbská Kamenice, der Teich von Jetřichovice<br />
beim Sägewerk, Barberteich hinter Česká Kamenice, Noldenteich, der mittlere<br />
Eichler Teich, der obere Eichler Teich, Galgesteich, Schiefersteinteich und Kohlteich) 26 .<br />
Im Laufe der Jahre können nicht nur die Mengen der eingesetzten Fische, sondern<br />
natürlich auch sehr konkrete Angaben über Reparaturen und Wartungsarbeiten an Teichen<br />
verfolgt werden (vereinzelt auch mit erhaltenen Plänen, z. B. des Dammes beim<br />
23 SGA Litoměřice, Zweigstelle Děčín, GG Bynovec, Geldrechnungen, K 46 (1729) oder K 49 (1733). Es können jedoch<br />
mehrere Beispiele angeführt werden.<br />
24 SGA Litoměřice, Zweigstelle Děčín, GG Bynovec, Geldrechnungen, K 47, 1730.<br />
25 Lindicht Teich bei der späteren Griesel Mühle am Anfang des Tals Pavlínino údolí<br />
27 SGA Litoměřice, Zweigstelle Děčín, GG Česká Kamenice, K 1a, Memorialbuch d. beiden Herrschaften Kamnitz und<br />
80<br />
Bensen, 1621