Elbsandsteingebirge - Sandstones
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der geeigneten Torflagerstätten ausgegangen. Die Ergebnisse deren Mappierung, stratigraphischer<br />
und hydrologischer Untersuchung hat uns F. Edom (siehe auch Edom 2003) bereitwillig<br />
zur Verfügung gestellt. Von den möglichen Standorten haben wir schliesslich drei<br />
so situierte Lagerstätten ausgewählt, damit die erworbenen Ergebnisse die Entwicklung<br />
der wichtigsten Landschaftstypen des studierten Gebietes widerspiegeln.<br />
Die Standorte Pryskyřičný důl und Jelení louže liegen auf dem Boden der Sandsteinschluchten<br />
im heute nicht besiedelten, bewaldeten Teil der Böhmischen Schweiz. Es handelt<br />
sich um topogene Moorgebiete, die unter dem Einfluss des durchsickernden Grundwassers<br />
entstanden sind. Bei solchen Sumpftypen gehen wir von einer mehr oder weniger<br />
regelmässigen Akkumulation der organischen Masse aus, was für die paläoökologische<br />
Untersuchung von Vorteil ist. Obwohl die beiden Moorgebiete in einem ähnlichen Geländetyp<br />
inmitten umfangreicher Felsstädte liegen, unterscheiden sie sich voneinander durch<br />
ihre relative Höhenlage. Der Sumpf im Pryskyřičný důl befindet sich auf dem Boden einer<br />
verhältnismässig tiefen Felsschlucht, während das Moorgebiet Jelení louže im oberen Teil<br />
eines Grabens, also näher zum oberen Niveau des Sandsteinplateaus liegt.<br />
Das Torfgebiet Nad Dolským mlýnem ist in einem diametral unterschiedlichen<br />
Gelände situiert. Es liegt am Rande des ausgedehnten Plateaus Růžovská plošina, 200 m<br />
östlich von der Gemeinde Kamenická Stráň. Das Sandsteinplateau bildet hier über dem Tal<br />
des Flusses Kamenice eine kleine Vertiefung mit einem Durchmesser von ca. 25 m. Diese<br />
wird nur durch das Niederschlagswasser versorgt (Edom 2003). Auf ähnlichen Standorttypen<br />
sind langsame Torfakkumulationen und Anwesenheit von Sedimentationshiatus zu<br />
befürchten. Diese Befürchtung wurde bald erfüllt, aufgrund des unikalen Standortes im<br />
Bezug auf das Studium der Vegetationsentwicklung im gegebenen Landschaftstyp haben<br />
wir jedoch trotzdem eine ausführliche Bearbeitung gewählt. Das Plateau Růžovská plošina<br />
selbst gehört zu den Randbereichen der Böhmischen Schweiz. Es wurde im Zuge des 13.<br />
und 14. Jahrhunderts kolonisiert. Die an diesen Standort anliegende Gemeinde Kamenická<br />
Stráň ist jedoch einer späteren Gründung - sie stammt aus dem 17. Jahrhundert.<br />
Die drei Profile, für welche die Pollenanalyse und die Radiokarbondatierung bearbeitet<br />
wurden, stellen die ersten Ergebnisse ihrer Art aus dem Gebiet der Böhmischen<br />
Schweiz dar. Sie können problemlos zur Rekonstruktion der Vegetationsentwicklung auf<br />
dem Sandsteingebiet in den letzten etwa 7000 Jahren eingesetzt werden. Als der älteste hat<br />
sich der untere Teil des Profils Nad Dolským mlýnem erwiesen. Alle drei Pollendiagramme<br />
erfassen ausführlich den Zeitraum vom älteren Subatlantikum (SA1) bis zur Gegenwart,<br />
also die für das Studium der Vegetationsentwicklung im Bezug auf ihre aktuelle Form<br />
wichtigste Periode. Wir haben die Pollendiagramme in einzelne lokale pollenanalytische<br />
Zonen (LPAZ) aufgeteilt und an dieser Gliederung halten wir uns in der nachfolgenden<br />
Beschreibung der gewonnenen Ergebnisse und bei deren Diskussion. Wie von vornherein<br />
erwartet, sind die Ergebnisse insbesondere im Bezug auf das Studium der Geschichte der<br />
Waldvegetation, welche übrigens die Böhmischen Schweiz bis zur Gegenwart dominiert,<br />
relevant.<br />
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