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Elbsandsteingebirge - Sandstones

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fügung stehen, die beste Informationsquelle zur Entwicklung der Vegetation. Bei einem<br />

derartigen Aufzeichnungstyp ist es wichtig, die sich insbesondere aus den Erhaltungsmöglichkeiten<br />

dieser Schichten sowie aus den Eigenschaften der für die Rekonstruktion der<br />

Vegetation wichtigen Pollenspektren ergebenden Beschränkungen zu berücksichtigen. Die<br />

Torfschichten können am besten in Bedingungen eines feuchten und kalten Klimas entstehen.<br />

In wärmeren und trockeneren Zeiträumen kann ihr Wachstum eingestellt werden<br />

und die Lagerstätten können einfach einer Erosion unterlegen. Die älteste Zeitperiode, die<br />

durch organische Schichten in den Sandsteingeländen erhalten ist, ist der Zeitraum des<br />

Spätglazials, bzw. dessen kalte Schlussperiode – der sog. Jüngere Dryas, der in den Zeitraum<br />

zwischen 11 und 12 000 Jahren datiert ist. Es handelt sich, leider, um den Fall eines<br />

einzigen Profils – der Schlucht Vlčí rokle in den Adršpach-Teplice-Felsen, dessen Sedimentation<br />

glücklicherweise ohne Unterbrechung bis in die Gegenwart fortgesetzt wurde<br />

(Kuneš, Jankovská 2000). Im Zuge des trockenen, warmen und relativ kontinental gestimmten Zeitraums<br />

vom Altholozän waren die Bedingungen für das entstehen ähnlicher Lagerstätten<br />

ungünstig. Die meisten bekannten Torflagerstätten fangen deshalb an, erst am Abschluss<br />

des sog. „klimatischen Optimums“, also rund vor 6 bis 7 000 Jahren, zu entstehen. Als eine<br />

ergänzende Informationsquelle zur Vegetation der Altholozän-Hälfte können wir deshalb<br />

die Funde von verkohlten Pflanzenresten in den unter den Felsüberhängen untersuchten<br />

archäologischen Situationen nutzen.<br />

Die Pollenaufzeichnung in der Umgebung der Felsstädte ist von einem verhältnismässig<br />

lokalen Charakter. Das heisst, dass sie den Vegetationscharakter in einer relativ<br />

kleinen Umgebung der Entnahmebohrung (einer Bohrung oder eines Schurfs) erfasst.<br />

Die einzelnen Pollendiagramme stellen blosse „Fallstudien“ der Vegetationsentwicklung in<br />

einem beschränkten Abschnitt des Schluchtbodens und auf den nächsten Felsaufschlüssen<br />

dar. Zum Glück ist es wahrscheinlich, dass die abiotischen Bedingungen innerhalb der Felsstädte<br />

insofern bestimmend waren, dass auch die einzelnen kleinen Geländeausschnitte in<br />

einem erheblichen Mass den ganzen Sandsteinbereich repräsentieren. Unter Berücksichtigung<br />

der gerade erwähnten Tatsache beschreiben wir im folgenden Text die Entwicklung<br />

der Vegetation des Sandsteingebietes der Böhmischen Schweiz ohne weitere ausdrückliche<br />

Kritik der eingesetzten Methoden.<br />

2. Das auf die Untersuchung der Entwicklung der natürlichen Vegetation der<br />

Böhmischen Schweiz ausgerichtete Projekt<br />

Das Ziel des unlängst fertiggestellten Projektes (VaV/620/7/03; das Umweltministerium<br />

der ČR) war die Sammlung eines Datenkomplexes für das Gebiet des Nationalparks<br />

Böhmische Schweiz, der eine Bewertung der Entwicklungsdynamik der Vegetation und<br />

der Landschaft von der Perspektive der Grössenordnung von Jahrhunderten und Jahrtausenden<br />

aus ermöglichen würde. Eine derart langfristige Perspektive ist für konkrete<br />

Entscheidungen in praktischen Fragen der Reservatmanagements wichtig. Im Zuge der<br />

Projektlösung ist es gelungen, drei auf von vornherein ausgewählten Standorten durch eine<br />

Bohranlage entnommene Profile einer Pollenanalyse und einer Radiokarbondatierung zu<br />

unterwerfen und auszuwerten. Die Wahl des Materials ist primär von der Erreichbarkeit<br />

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