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Elbsandsteingebirge - Sandstones

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ELBSANDSTEINGEBIRGE - GESCHICHTE, AUSSTATTUNG UND NATURSCHUTZ, DĚČÍN 2007<br />

Geschichte des Naturschutzes im <strong>Elbsandsteingebirge</strong><br />

WERNER HENTSCHEL<br />

Agentura ochrany přírody a krajiny ČR, Správa Chráněné krajinné oblasti Labské<br />

pískovce, Teplická 424/69, 405 02 Děčín, e-mail: werner.hentschel@nature.cz<br />

Der hiesige Naturschutz hat seinen Anfang schon in der Forstanordnung des Grafen<br />

Johann Josef von Thun aus dem J.1739. Diese Anordnung gab nicht bloß eine ordentliche<br />

Waldwirtschaft auf, sondern verbot auch die Waldweide. Was aber nicht nur in<br />

jener Zeit sondern auch für die heutigen Verhältnisse ziemlich überraschend wirkte, war<br />

ein Holzeinschlagsverbot zwischen dem 17.6.-17.10. zur Sicherung einer ungestörten<br />

Entwicklung junger Tiere. Es ist also klar, dass der Hauptgrund dieser Anordnung die<br />

Wildpflege und ein einfacheres Jagdwesen war.<br />

Aus der Sicht des heutigen Naturschutzes sicherten diese Maßnahmen einen absoluten<br />

Schutz des gesamten Ökosystems für ein halbes Jahr, denn in jenem Zeitraum<br />

konnten sich die Naturprozesse vollkommen regenerieren. Ähnlich war es auch auf<br />

der Herrschaft Böhmisch Kamnitz, wo es seit 1863 neue Waldabteilungen (No. 27 und<br />

No. 36) gab, wo ein Kahlschlagverbot galt und wo die Waldbestände einer natürlichen<br />

Entwicklung überlassen wurden.<br />

Genauso gab es auch im Rennersdorfer und dem Binsdorfer Revier Ruhezonen<br />

und Balzplätze für die Auerhuhnpopulation, an denen die Fürsten von Kinsky ein besonderes<br />

Interesse hatten. Ganz gezielt wurden auch die alten Kieferbestände oberhalb<br />

des Kirnitzschtals geschützt. Durch ein Holzeinschlagsverbot wurden viele Lokalitäten<br />

geschützt, wodurch man große Auer- und Haselhuhnpopulationen erzielte.<br />

Auch auf der Herrschaft Binsdorf im Revier Kirnitzsch wurde der Holzschlag seit<br />

1885 auf Wunsch der Obrigkeit in 12 Abteilungen beschränkt, damit die Ruhe für die<br />

Auerhuhnpopulation gesichert wurde. Aus heutiger Sicht handelte sich im Prinzip um<br />

zeitweilige Schutzflächen oder Reservate und um gegenwärtige Vogelschutzgebiete,<br />

die aber wesentlich kleiner waren als die heutigen Schutzgebiete. Man findet im Laufe<br />

der Geschichte mehrere ähnliche Taten. Aber leider wurde der Artenschutz allmählich<br />

schwächer, sodass das Auerhuhn im <strong>Elbsandsteingebirge</strong> in den 70. Jahren des 20. Jhds.<br />

ganz verschwand.<br />

Ähnliche Bemühungen leisteten einen großen Beitrag zur Erhaltung der Landschaftswerte<br />

und der reichen Artenvielfalt bis zu den heutigen Tagen. Ähnlicherweise<br />

geschah es auch in Sachsen, wo der Naturschutz auch eine lange Tradition hat.<br />

Da die Bedeutung des <strong>Elbsandsteingebirge</strong>s als ein bedeutendes Erholungsgebiet<br />

für die Rekreation, das Wandern und Bergsteigen wuchs, wurden auch die Bemühungen<br />

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