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Elbsandsteingebirge - Sandstones

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löschteich (SW von Niedergrund) und im Königsteich (Naturdenkmal NW von Maxdorf)<br />

gefunden und kam wieder auf die Liste der Flora der Tschechischen Republik als eine<br />

besonders geschützte, stark bedrohte Art. Die Anwesenheit beider Populationen in den<br />

Teichen ist relativ kurzzeitig. Der Königsteich wurde im Laufe der 1960er-1970er Jahre<br />

bis auf den lehmigen Teichboden ausgebaggert sowie mehrmals abgelassen und wieder<br />

bespannt. Den Löschteich hat man vor 40 Jahren errichtet (Jiří Pucholt, mündliche<br />

Mitteilung). Im Jahr 2001 gründete man eine Erhaltungspopulation des Froschkrauts in<br />

einem künstlichen Waldtümpel, der sich unweit der natürlichen Lokalitäten befindet.<br />

Zur Ökologie des Froschkrautes<br />

Das Froschkraut kommt in verschiedenen Typen der Wasser- und Feuchtbiotope<br />

vor. Es bevorzugt natürliche Fließgewässer mit geringer Strömung, man begegnet ihm<br />

aber auch in Gräben sowie trockenfallenden Tümpeln, wo jedoch die Ausläufer erfrieren.<br />

Im Hauptgebiet des Vorkommens, in Westeuropa, wächst es vorwiegend in oligotrophen<br />

bis mesotrophen Seen und Teichen oder Kanälen mit einem schwachen Schiffverkehr in<br />

Höhen bis ca. 400 m Meeresspiegelhöhe (Lansdown & Wade 2003).<br />

Die Art ist in Bezug auf die Wasserqualität sehr anspruchsvoll, sie gedeiht in oligotroph-mesotrophem<br />

Wasser mit einem pH-Wert von 6,1 - 8,2 und hoher Wassertransparenz<br />

(Trueman, Morton & Wainwright 1995, Hill et al. 1999). Das Froschkraut gehört<br />

unter zu den konkurrenzschwachen Arten, wobei es dem Vordringen konkurrenzstärkerer<br />

Arten kaum widerstehen kann (Hanspach 2001). Es besiedelt meistens die Standorte im<br />

Anfangstadium der Sukzession, und für seine Erhaltung auf den natürlichen sowie auch<br />

künstlichen Wasserflächen ist eine regelmäßige Disturbanz notwendig (Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in Brandenburg 11 (1, 2) 2002).<br />

In Großbritannien wurde auf den ursprünglichen Seelokalitäten eine relativ hohe<br />

genetische Interpopulationsvariabilität der Art festgestellt. Dagegen zeigt das Froschkraut<br />

im <strong>Elbsandsteingebirge</strong> eine niedrige genetische Variabilität, seine Populationen entwickelten<br />

sich wahrscheinlich nur aus einigen wenigen Exemplaren (Bartuška 2007). Diese<br />

Erscheinung wurde auch auf den künstlichen Kanälen in Dänemark und Großbritannien<br />

festgestellt, die das Froschkraut besiedelt (The UK Steering Group Biodiversity, 1995).<br />

Gefährdung<br />

Das Froschkraut wird gegenwärtig in seinem Verbreitungsgebiet vor allem durch die<br />

Eutrophierung und daraus resultierender Expansion konkurrenzstärkerer Arten negativ<br />

beeinflusst, oder durch mechanische Beschädigung der Pflanzen, die mit dem Schiffverkehr<br />

auf den Kanälen verbunden ist (Preston & Croft, 1997, Lansdown RV & Wade PM<br />

2003).<br />

Monitoringmethoden des Froschkrautes in Tschechien<br />

Die Froschkrautpopulation im Löschteich wird seit 2002 beobachtet. Einmal jährlich<br />

wird eine Fotoaufnahme vom Ufer gemacht. Durch den Bildvergleich wird die Ent-<br />

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