Elbsandsteingebirge - Sandstones
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in Form von starken Quellen oder Sümpfen in tiefen Tälern, die sich auch durch eine reiche<br />
Flora und kleine Fauna mit einer Reihe von Relikten auszeichnen. Ein Beispiel davon sind<br />
die Sümpfe in grossen Tälern – in den Gründen von Polomené hory, im Bereich der Doksy-<br />
-Teiche und auch im Böhmischen Paradies.<br />
- Zu diesen, sagen wir grundlegenden Komponenten des Sandsteinphänomens<br />
treten dann verschiedene lokale Besonderheiten hinzu, welche dessen Ausdruck weiter<br />
hervorheben. Dies gilt vor allem für die Sandsteinformationen des Broumov-Bereiches,<br />
die im Bereich der Teplice- und Adršpach-Felsen sowie der Wände bei Broumov (Braunauer<br />
Wände) Schüttungen von Riesenblöcken bilden, durch die Bäche strömen und in sog.<br />
Schutthöhlen münden, welche Längen von mehreren hundert Metern erreichen könen und<br />
die grössten Pseudokarsthöhlen auf unserem Gebiet darstellen (Teplice-Höhle, Höhle Pod<br />
Luciferem in den Braunauer Wänden). In unserem Bereich stellen sie einen einzigartigen,<br />
durch einige spezialisierte kleine Tiere, vor allem Spinnen, bewohnten Standorttyp dar. Eine<br />
andere Besonderheit sind Wurzelstalagmite.<br />
Aus der angegebenen Übersicht ergibt sich, dass sich unsere Bereiche der Quadersandsteine<br />
durch alle Grundmerkmale des Sandsteinphänomens auszeichnen, wobei dessen<br />
charakteristisches Merkmal – der scharfe Kontrast zwischen der minimalen Diversität<br />
und der Oligotrophie des Sandsteinsubstrats auf der einen und der maximalen Diversität<br />
dessen Reliefs auf der anderen Seite hervortritt. Im Rahmen von unseren verschiedenen<br />
Ökophänomenen (des Fluss-, Gipfel-, Karstphänomens) nimmt das Sandsteinphänomen<br />
eine besondere Stellung ein, mit der es beträchtlich aus dieser Reihe heraus ragt. Das Ergebnis<br />
ist, dass sich dieses Phänomen im Landschaftsbild soweit bemerkbar macht, dass es in<br />
allen möglichen Aspekten wirklich unübersehbar ist. Es fesselt nicht nur Künstler, Naturwissenschaftler<br />
oder Touristen, auch ein Landwirt, ein Förster, ein Wasserwirt - einfach jeder,<br />
der auf eine bestimmte Art und Weise die Natur und die Landschaft nutzt, muss damit<br />
fertig werden.<br />
Dies haben auch unsere vorgeschichtlichen Ahnen gut erkannt. Das Böhmische Paradies<br />
hat bereits früher eine Reihe von archäologischen Funden geliefert (Filip 1947). Aber<br />
erst in den letzten Jahrzehnten hat es sich herausgestellt, dass die urzeitlichen Menschen<br />
das eigenständige Milieu der Sandsteinbezirke gut kannten, wie die immer häufigeren archäologischen<br />
Funde belegen. Insbesondere zählen dazu in den in dieser Hinsicht noch<br />
nicht untersuchten Gebiete wie Polomené hory, der Česká-Lípa-Bereich und offensichtlich<br />
auch das <strong>Elbsandsteingebirge</strong> (Svoboda 2003), ungeachtet der Neuentdeckungen im Böhmischen<br />
Paradies, die einen neuen Blick in die Vergangenheit in der Nacheiszeit werfen.<br />
Aus zahlreichen Funden in den Felsnischen und Höhlen geht hervor, dass die vorgeschichtlichen<br />
Menschen (insbesondere in einigen Zeiträumen), vor allem in der mittleren Steinzeit<br />
(Mesolithikum) und in der späten Bronzezeit - nicht nur beiläufig die Sandsteinlabyrinthe<br />
besuchten, sondern dass hier auch tiefgreifende Änderungen der belebten Natur, deren<br />
Ursache und Verlauf vorläufig eine Reihe von offenen Fragen lässt, über die Bühne gegangen<br />
sind (Ložek 1997).<br />
Es handelt sich hauptsächlich um den Umbruch in der Entwicklung der belebten Natur<br />
an der Wende der Bronze- und Eisenzeit, also in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends<br />
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