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Elbsandsteingebirge - Sandstones

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Schlussbetrachtung<br />

Die Böhmische Schweiz gehört zu den bryologisch bedeutenden Gebieten. Bis jetzt<br />

wurden hier 334 Moosarten (2 Hornmoose, 94 Lebermoose, 238 Laubmoose) nachgewiesen.<br />

Dies entspricht 39% der Moosflora der Tschechischen Republik. Von der<br />

Gesamtanzahl der gefundenen Arten sind 87 (26%) in der Roten Liste der Moose der<br />

Tschechischen Republik verzeichnet (Kučera et Váňa 2005). Von den rezent nachgewiesenen<br />

Arten sind das die stark gefährdeten Lebermoosarten Anastrophyllum michauxii,<br />

Geocalyx graveolens, Harpanthus scutatus, Hygrobiella laxifolia, Lophozia obtusa, Riccardia<br />

chamedryfolia, Scapania lingulata und die Laubmoose Bryum uliginosum, Fissidens<br />

arnoldii und Rhynchostegiella teneriffae, die gefährdeten Lebermoosarten Cephalozia catenulata,<br />

Jamesoniella autumnalis, Lophozia grandiretis, Riccia cavernosa und die Laubmoose<br />

Dicranum majus, Physcomitrium eurystomum, P. sphaericum und Tetrodontium<br />

brownianum sowie die potentiell gefährdeten Lebermoose Jungermannia hyalina, J.<br />

leiantha, J. pumila, Marsupella funckii, Pedinophyllum interruptum und die Laubmoose<br />

Campylostelium saxicola, Dicranum bonjeanii, Fissidens rufulus, Hypnum pratense, Physcomitrella<br />

patens, Plagiomnium medium, Pohlia elongata und Tetrodontium repandum.<br />

Neben diesen Arten kommen im Gebiet auch zahlreiche Arten der Vorwarnliste vor, bei<br />

denen es sich um regional gefährdete oder bedeutende Moose handelt (Kučera et Váňa<br />

2005), von denen z. B. das subatlantisch-montane Lebermoos Kurzia sylvatica und das<br />

atlantisch-montane Laubmoos Campylopus fragilis besonders erwähnenswert sind. Beide<br />

Arten kommen in der Tschechischen Republik aktuell nur in Sandsteinbereichen vor<br />

und besiedeln hier Sandsteinfelsen (Duda et Váňa 1986, 2005, Kučera 2004).<br />

Die verhältnismäßig hohe Moosartenzahl ist vor allem durch die hohe Standortdiversität<br />

begründet, die hier mit spezifischen an das Sandsteinphänomen gebundenen<br />

meso- und mikroklimatischen Erscheinungen kombiniert ist. Der subatlantische Charakter<br />

des Klimas und die Klimainversion in den Sandsteinschluchten bewirken, dass in<br />

der Böhmischen Schweiz im Vergleich mit anderen Sandsteinbereichen der Tschechischen<br />

Republik die meisten subatlantischen und temperat-montanen Arten vorkommen.<br />

Einen bedeutenden Anteil nehmen außerdem die subarktisch-subalpinen bis alpinen<br />

Arten ein.<br />

Zu den bryologisch bedeutendsten Standorten zählen die tiefen, eng eingeschnittenen,<br />

von periodisch austrocknenden Bächen durchflossenen Schluchten (z.B. Suchá<br />

Kamenice - Dürrkamnitzgrund, Soorgrund, Kachní potok - Jerschkenbach, Černá brána<br />

- Schwarzes Tor, Zlé díry bei Vysoká Lípa - Böse Löcher bei Hohenleipa, Vlčí rokle - Wolfsäcke),<br />

das Elbtal, die canyonartigen Täler der Flüsse Kamenice (Kamnitz) und Křinice<br />

(Kirnischt), das PR Pavlino údolí (Paulinengrund), die Basalthügel (vor allem Růžák-<br />

-Rosenberg und Holý vrch-Kahleberg), die vereinzelten Aufschlüsse von Kalksandstein,<br />

die Feuchtwiesen (z.B. PR Arba, PR Pekelský důl, PP Za pilou) und Moorbereiche (PR<br />

Čabel, PP Nad Dolským mlýnem, Jelení louže, Pryskyřičný důl, Pravčický důl, Rájecké<br />

rašeliniště).<br />

Eine bemerkenswerte Erscheinung der letzten Jahre ist die Rückkehr der auf Luftverschmutzung<br />

empfindlich reagierenden epiphytischen Moosarten in dieses in der Ver-<br />

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