Elbsandsteingebirge - Sandstones
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Liste der Moose der Tschechischen Republik (Kučera et Váňa 2005) in der Vorwarnliste<br />
steht, vor.<br />
Die bedeutendsten aquatischen Biotope sind jedoch die periodisch austrocknenden<br />
Bäche, welche die tief eingeschnittenen Schluchten durchfließen. Auf den Steinblöcken<br />
in den Betten solcher Ströme kommen viele seltene Arten der Roten Liste (Kučera<br />
et Váňa 2005) vor. Es sind dies das stark gefährdete Lebermoos Hygrobiella laxifolia, das<br />
gefährdete Laubmoos Tetrodontium brownianum, die potentiell gefährdete Art Campylostelium<br />
saxicola und die regional bedeutende Art Brachydontium trichodes. Charakteristische<br />
Arten auf den Steinen und Steinblöcken der periodisch austrocknenden Ströme<br />
sind die Laubmoose Brachythecium plumosum, Dichodontium pellucidum, Fissidens<br />
pusillus, Heterocladium heteropterum, Hygrohypnum ochraceum, Racomitrium aciculare<br />
und das Lebermoos Scapania undulata.<br />
Eine spezielle Moosflora weisen feuchte Schlammböden entlang der Elbe auf, die<br />
eine Reihe von sehr seltenen Moosen beherbergen. Diese Moose sind von der Schwankung<br />
des Wasserspiegels im Laufe des Jahres direkt abhängig, da sie auf vegetationsfreien<br />
Flächen wachsen, auf denen sich bedingt durch den schwankenden Wasserspiegel keine<br />
dauernd geschlossene Vegetation von Phanerogamen entwickeln kann (Němcová 2001).<br />
Zu den seltensten Elementen dieses Standortkomplexes zählen die gefährdeten Sippen<br />
Riccia cavernosa, Physcomitrium eurystomum und Physcomitrium sphaericum sowie die<br />
potentiell gefährdete Art Physcomitrella patens (Němcová 2001). Das Laubmoos Physcomitrium<br />
sphaericum ist auch im Roten Buch der europäischen Moose (ECCB 1995)<br />
als eine seltene Art verzeichnet. Von nicht gefährdeten Arten kommen auf den feuchten<br />
Schlammböden entlang der Elbe die Laubmoose Bryum klinggraeffii, Dicranella schreberiana,<br />
D. staphylina und Pseudephemerum nitidum (Němcová 2001) vor.<br />
Ein bedeutendes Substrat für Moose sind Steine und Steinmauern, die ab und<br />
zu vom Wasser überschwemmt werden. An solchen Stellen hat L. Němcová (2001)<br />
das Laubmoos Fissidens arnoldii gefunden, das in der Roten Liste der Moose der Tschechischen<br />
Republik (Kučera et Váňa 2005) als stark gefährdete Arten eingruppiert ist.<br />
Diese Art ist im Roten Buch der europäischen Moose als sehr seltene (ECCB 1995)<br />
und im Roten Buch der Slowakischen und Tschechischen Republik (Kotlaba et al.<br />
1995) als kritisch gefährdete Art aufgeführt. Die Fundorte dieser Art zwischen Děčín<br />
und Hřensko und bei Teplice nad Bečvou sind offensichtlich die einzigen rezenten<br />
Vorkommen in der Tschechischen Republik (Hradílek 2005). Fissidens arnoldii<br />
wächst oft eingesprengt zwischen anderen Vertretern der Gattung Fissidens, z.B.<br />
mit der Art Fissidens rufulus (Němcová 2001), die in der Roten Liste der Moose der<br />
Tschechischen Republik als potentiell gefährdet eingestuft ist (Kučera et Váňa 2005).<br />
Moorgebiete<br />
Moore sind in der Böhmischen Schweiz nur kleinflächig entwickelt. Sie stellen jedoch<br />
ein aus der Sicht der Moose bedeutungsvolles Biotop dar, in dem eine ganze Reihe<br />
von Arten, z.B. die Lebermoose Cephaloziella spinigera (eine gefährdete Art nach Kučera<br />
et Váňa 2005), Gymnocolea inflata, Mylia anomala, Nardia geoscyphus und die Laubmoose<br />
Dicranella cerviculata, Polytrichum commune, Warnstorfia fluitans, Sphagnum cuspidatum,<br />
S. fallax, S. fimbriatum, S. magellanicum, S. palustre, S. papillosum, S. riparium<br />
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