Elbsandsteingebirge - Sandstones
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ELBSANDSTEINGEBIRGE - GESCHICHTE, AUSSTATTUNG UND NATURSCHUTZ, DĚČÍN 2007<br />
Die Moosflora der Böhmischen Schweiz<br />
IVANA MARKOVÁ<br />
Správa NP České Švýcarsko, Pražská 52, 407 46 Krásná Lípa, i.markova@npcs.cz<br />
Einleitung<br />
Die Böhmische Schweiz ist ein aus bryologischer Sicht interessantes und bedeutendes<br />
Gebiet. Bis jetzt wurden hier 334 Moosarten nachgewiesen (2 Hornmoose, 94<br />
Lebermoose, 238 Laubmoose). Dies entspricht 39% der Moosflora der Tschechischen<br />
Republik. Diese Zahl ist bestimmt nicht endgültig und es ist davon auszugehen, dass<br />
bei der weiteren mooskundlichen Untersuchung des Gebietes die Artenzahl noch steigen<br />
wird. Von den vorkommenden Arten sind 87 (26%) in der Roten Liste der Moose<br />
der Tschechischen Republik verzeichnet (Kučera et Váňa 2005). Von diesen 87 Arten<br />
sind 42 als vom Aussterben bedroht (CR), stark gefährdet (EN), gefährdet (VU) und<br />
potentiell gefährdet (LR-nt) eingestuft (siehe Tab. Nr. 1). Die restlichen 45 Arten stehen<br />
auf der Vorwarnliste. Dieser Kategorie werden regional gefährdete oder bedeutende<br />
beziehungsweise ungenügend bekannte Arten zugeordnet, bei denen eine Gefährdung<br />
mit keiner ausreichenden Sicherheit angenommen werden kann (Kučera et Váňa 2003,<br />
2005).<br />
Die Nomenklatur der Moose und die Kategorien der Roten Liste richten sich in der<br />
vorliegenden Arbeit nach Kučera et Váňa (2003, 2005). Die biogeographische Bewertung<br />
der Moose wird nach Düll (1983, 1984, 1985) und Dierßen (2001) vorgenommen.<br />
Die Geschichte der bryologischen Erforschung<br />
Die Geschichte der bryologischen Erforschung der Böhmischen Schweiz ist in der<br />
Diplomarbeit von J. Hubáčková (1987) zusammengefasst. Die ersten bryologischen Daten<br />
aus der Böhmischen Schweiz stammen aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, als im<br />
Gebiet einige deutsche und tschechische Bryologen tätig waren. Diese Erforschungswelle<br />
setzt sich bis Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts fort. Dann folgt eine lange<br />
Pause. Einzelne bryologische Angaben stammen aus den 70er und 80er Jahren des 20.<br />
Jahrhunderts. Die ersten umfangreicheren Arbeiten zur Bryoflora des Gebietes stellen<br />
die Diplom- und Rigorosumarbeit von J. Kurková (Kurková 1974 und 1977) und vor<br />
allem die Diplomarbeit von J. Hubáčková (Hubáčková 1987, 1990) dar, weitere Angaben<br />
führen I. Novotný et al. (1986) an. Dann folgt wieder eine mehrjährige Pause, unterbrochen<br />
durch die Arbeit von L. Němcová (Němcová-Pujmanová 1995), die sich mit der<br />
Kartierung der Moose des Flusses Křinice (Kirnischt) befasst.<br />
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Eine systematische bryologische Erforschung der Böhmischen Schweiz begann erst