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Elbsandsteingebirge - Sandstones

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stellt. Im natürlichen Laubwald, welcher Růžovský vrch bedeckt, wurde im Jahr 2004 das<br />

Vorkommen des Blattrollers Chonostropheus tristis festgestellt, der bis vor kurzem in der<br />

Tschechischen Republik als ausgestorben galt.<br />

Zu den weiteren untersuchten Gruppen gehört die Wanzenfauna (Heteroptera),<br />

von der aus den Gebieten des Nationalparks Böhmische Schweiz bis jetzt 138 und des<br />

LSG <strong>Elbsandsteingebirge</strong> 112 Arten bekannt sind (Baňař 2005, 2006). Die Untersuchungen<br />

werden in einigen kleinflächigen Reservaten im LSG fortgesetzt und die Anzahl<br />

der festgestellten Arten nimmt noch zu. Sehr interessante Ergebnisse bringt die Analyse<br />

der Wasserfauna (z.B. einige Arten der sehr schwer bestimmbaren Familie Corixidae<br />

werden taxonomisch bis zur Stunde noch bearbeitet).<br />

Durch die Untersuchungen der geradflügeligen Insekten wurden die einzelnen<br />

faunistischen Arbeiten auf eine bedeutende Art und Weise ergänzt und abgerundet<br />

(Chládek & Trýzna 2005). Sehr Erkenntnis bringend war die Verbreitungskartierung<br />

der starken Populationen der Heuschrecke Chorthippus pullus. Die bedeutendste Art ist<br />

Pholidoptera aptera bohemica, die als eine Art mit isoliertem Vorkommen nur an einem<br />

einzigen Standort in der Tschechischen Republik überlebt hat. Die Diskussion um den<br />

Status ist zwar immer noch nicht abgeschlossen. Die Notwendigkeit, diese Population zu<br />

schützen, ist jedoch bereits in diesem Kontext klar. In diesem Sinne wird eine Lösung zur<br />

Unterstützung der Heuschreckenpopulation in Form eines geeigneten Standortmanagements<br />

vorbereitet.<br />

Ein großer Beitrag zur Erweiterung der Kenntnisse zur postglazialen Entwicklung<br />

der Böhmisch-Sächsischen Schweiz ist der Fund der Höhlenschrecke (Troglophilus neglectus)<br />

(Chládek, Benda & Trýzna 2000, Zinke 2000). Durch die Entdeckung dieser mediterranen<br />

Art wurde deren Vorkommen im Mitteleuropa bestätigt und somit unsere<br />

Kenntnisse über deren Verbreitungsgebiet beträchtlich erweitert. In der Winterzeit können<br />

verschiedene Entwicklungsstadien vor allem in natürlichen Höhlen und in Stollen<br />

beobachtet werden. In der Vegetationszeit verlassen die Tiere offensichtlich sehr oft die<br />

Höhlen und kommen auch im Geröll und in anderen Hohlräumen in Wäldern vor.<br />

Untersuchungen von ausgewählten Insektengruppen werden seit 2004 durch die<br />

Mitarbeiter der Entomologieabteilung des Nationalmuseums in Prag (Macek, Švihla,<br />

Ježek & Chvojka 2004, 2005, Macek, Ježek, Chvojka 2006) durchgeführt. Die Kartierungsnachweise<br />

in der Gruppe Pflanzenwespen brachten überraschende Funde – zwei<br />

für Mitteleuropa neue Arten (eurosibirische boreoalpine Arten Alphastromboceros konowi<br />

und Dolerus subarcticus) sowie zwei für die Tschechische Republik neue Arten<br />

(Pristiphora tenuiserra und Amauronematus berolinensis; die erstgenannte Art ist bis<br />

jetzt nur aus Skandinavien und aus den bayerischen Alpen bekannt). Für diese Gruppe<br />

konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden, die bei deren Schutz zur Anwendung<br />

kommen können.<br />

Aus der Gruppe der Köcherfliegen (Trichoptera) wurden insgesamt 84 Arten bestätigt<br />

(in der Tschechischen Republik 252 Arten, 33 %). Zu den wichtigsten Funden gehört<br />

die kritisch gefährdete Art Tinodes kimminsi. Im Rahmen der durch die Mitarbeiter der<br />

Entomologieabteilung des Nationalmuseums durchgeführten Untersuchungen brachte<br />

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