Elbsandsteingebirge - Sandstones

Elbsandsteingebirge - Sandstones Elbsandsteingebirge - Sandstones

28.02.2013 Aufrufe

Was sollte man in der Vorrede sagen? Das sagte Herr Oberbürgemeister Dipl.-Ing. Vladislav Raška ganz trefflich und schön. Denn die Werte des Elbsandsteingebirges sind ganz außerordentlich nicht nur im regionalen, sonder mindestens auch dem europäischen Kontext. In den vergangenen 35 Jahren bemühten sich die LSG-Mitarbeiter diese Werte zu erhalten und den Gebietszustand zu verbessern. Wenn man nun letztendlich aus dem Schlossturm gegenüber auf die Schäferwand hinausschaut, sieht man das wunderschöne Panorama, unter welchem der mächtige Elbstrom fließt. Und das ist eine der Naturschutzaufgaben: Erhaltung des Flussökosystems in seinem gegenwärtigen Zustand und nicht zulassen, dass er in einen Teich umgewandelt wird. Während ihrer Existenz musste die LSG-Verwaltung ca. zehnmal ihren Sitz ändern und heute hat sie schon ihre definitive Arbeitsstelle, die sehr gut für die Angestellten sowie für die Öffentlichkeitsarbeit (Vorträge, Ausstellungen usw.) ausgestattet ist. Heute werden wir vieles aus der fachlichen Hinsicht hören, nicht nur über die Vergangenheit und die Forschungsergebnisse aus den letzten Jahren, aber auch über die Blicke in die Zukunft. Die Böhmisch-Sächsische Schweiz stellt ein so wertvolles Gebiet dar, dass sich sogar ein Teil des Gebietes verdient, in die Welterbeliste UNESCO eingetragen zu werden. Bemühen wir uns mal alle, dass diese Möglichkeit zur Realität wird. Euch allen, die ihr unsere Einladung angenommen habt, wünsche ich einen recht schönen Aufenthalt im Elbsandsteingebirge. Ich hoffe gleichzeitig, dass Euch die Vorträge fesseln, und denjenigen, die an der morgigen Exkursion teilnehmen, wünsche ich unvergessliche Naturerlebnisse. 8 Dipl.-Ing. Werner Hentschel, ehemaliger Leiter der Verwaltung des LSG Labské pískovce

ELBSANDSTEINGEBIRGE - GESCHICHTE, AUSSTATTUNG UND NATURSCHUTZ, DĚČÍN 2007 Die Rolle der Sandsteinbereiche in der böhmischen Landschaft VOJEN LOŽEK Agentura ochrany přírody a krajiny ČR, Středisko Praha a Střední Čechy, U Šalamounky 41/769, 158 00 Praha 5 Wenn wir die Stellung der Sandsteinbereiche in der böhmischen Landschaft bewerten wollen, beginnen wir mit dem Blick auf die Landkarte der böhmischen Landschaftsschutzgebiete. Diese Karte zeigt uns auf den ersten Blick die auffällige Konzentration großflächiger Schutzgebiete in der nördlichen Hälfte von Böhmen, also in dem Bereich, der etwas nördlich vom Zusammenfluss der Ströme Sázava und Moldau liegt. Die Ursache liegt auf der Hand - die nördliche Hälfte weist eine wesentlich höhere Geodiversität als die südliche auf, wie man sich in den geologischen, pedologischen oder klimatischen Karten überzeugen kann. Ferner ist zu berücksichtigen, dass jedes großflächige Schutzgebiet eine bestimmte Auswahl der Naturwerte darstellt, von denen einige eine führende Stellung haben, wie z.B. die Kalksteinlandschaft im Böhmischen Karst, die neovulkanischen Phänomene des Böhmischen Mittelgebirges oder die subalpinen- bis alpinen Formationen des Riesengebirges. Bei näherer Betrachtung dieses Gesichtspunktes stellen wir fest, dass 4 LSGs (inklusive 1 Nationalparks) von den 12 großflächigen Gebieten in Nordböhmen die durch Quadersandsteine der oberen böhmischen Kreideformation aufgebauten Landschaften schützen. Die gerade diesen Sandsteinbezirken gewidmete außerordentliche Aufmerksamkeit spiegelt die bewundernswerte landschaftskundliche Eigenart dieser Bereiche wieder, die sowohl einen Naturwissenschaftler, als auch einen Künstler oder einen normalen Touristen fesseln, wie auch historische Daten zeigen. Durch die Sandsteine von Polomené hory war bereits der Dichter K.H. Mácha in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts bezaubert. Der Bereich von Hrubá skála wurde durch böhmische Intellektuelle in der 2. Hälfte des gleichen Jahrhunderts entdeckt, wo auch die Bezeichnung das „Böhmische Paradies“ entstanden ist. Es ist deshalb kein Wunder, dass das erste LSG auf unserem Gebiet hier bereits am 1. 3. 1955, also noch vor dem Erlass des ersten tschechischen Naturschutzgesetzes Nr. 40/1956 Slg., erklärt wurde. Es ist signifikant, dass beim Erklären des LSG eine besondere Rolle die landschaftskundlichen Aspekte spielten, während eine tiefere naturwissenschaftliche Bearbeitung meistens erst nach der Erklärung stattfand. Diese geschah in grösserem Umfang im Wesentlichen erst in den letzten zwei Dekaden, wo sich neben anderem herausgestellt hat, dass die Sandsteinformationen bereits in der Vorgeschichte viel mehr besiedelt waren als bisher angenommen. 9

Was sollte man in der Vorrede sagen? Das sagte Herr Oberbürgemeister Dipl.-Ing.<br />

Vladislav Raška ganz trefflich und schön. Denn die Werte des <strong>Elbsandsteingebirge</strong>s sind<br />

ganz außerordentlich nicht nur im regionalen, sonder mindestens auch dem europäischen<br />

Kontext. In den vergangenen 35 Jahren bemühten sich die LSG-Mitarbeiter diese Werte<br />

zu erhalten und den Gebietszustand zu verbessern. Wenn man nun letztendlich aus dem<br />

Schlossturm gegenüber auf die Schäferwand hinausschaut, sieht man das wunderschöne<br />

Panorama, unter welchem der mächtige Elbstrom fließt. Und das ist eine der Naturschutzaufgaben:<br />

Erhaltung des Flussökosystems in seinem gegenwärtigen Zustand und nicht<br />

zulassen, dass er in einen Teich umgewandelt wird. Während ihrer Existenz musste die<br />

LSG-Verwaltung ca. zehnmal ihren Sitz ändern und heute hat sie schon ihre definitive<br />

Arbeitsstelle, die sehr gut für die Angestellten sowie für die Öffentlichkeitsarbeit (Vorträge,<br />

Ausstellungen usw.) ausgestattet ist.<br />

Heute werden wir vieles aus der fachlichen Hinsicht hören, nicht nur über die Vergangenheit<br />

und die Forschungsergebnisse aus den letzten Jahren, aber auch über die Blicke in<br />

die Zukunft. Die Böhmisch-Sächsische Schweiz stellt ein so wertvolles Gebiet dar, dass sich<br />

sogar ein Teil des Gebietes verdient, in die Welterbeliste UNESCO eingetragen zu werden.<br />

Bemühen wir uns mal alle, dass diese Möglichkeit zur Realität wird.<br />

Euch allen, die ihr unsere Einladung angenommen habt, wünsche ich einen recht<br />

schönen Aufenthalt im <strong>Elbsandsteingebirge</strong>. Ich hoffe gleichzeitig, dass Euch die Vorträge<br />

fesseln, und denjenigen, die an der morgigen Exkursion teilnehmen, wünsche ich unvergessliche<br />

Naturerlebnisse.<br />

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Dipl.-Ing. Werner Hentschel,<br />

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