Versorgungskosten von Rückenschmerzen und die Bedeutung der ...

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Originalarbeit hergestellt werden, da lediglich Jahressummen übermittelt wurden, die keinen Bezug zu den zugrunde liegenden Arbeitsunfähigkeitsmeldungen und den AU-Diagnosen mehr zuließen. Die tatsächlich in Zusammenhang mit der Behandlung der Rückenschmerzen entstandenen Ausgaben sind deshalb tendenziell leicht überschätzt. (Über einen Vergleich des hier verwendeten Ansatzes zur Identifizierung rückenschmerzbezogener Kosten mit einem alternativen regressionsanalytischen Ansatz zur Bereinigung der Gesamtkosten um nicht schmerzbezogene Einflüsse wurde an anderer Stelle berichtet [8, 9].) Ergebnisse ! Anzahl an Versicherten mit Rückenschmerzen Als Patienten mit Rückenschmerzen wurden identifiziert: 211216 Versicherte mit (anderen) spezifischen Rückenschmerzen, dies entsprach im Jahr 2006 4,1% der (in den Jahren 2006 und 2007 durchgängig bei der) DAK-Versicherten – darunter 65% mit einer Osteoporose ohne pathologische Fraktur (M81) und 32% mit einer Spondylopathie (M43); 195.272 Versicherte hatten Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen (M50 und M 51), dies waren 3,8% der DAK-Versicherten; 534195 Versicherte wurden dem Schmerztyp „nicht spezifische Rückenschmerzen“ zugewiesen, ohne dabei ein Diagnosemuster der übrigen Schmerztypen aufzuweisen – dies waren 10,3% der DAK-Versicherten. (andere) spezifische Rückenschmerzen Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen Zusammensetzung der Rückenschmerzkollektive Insgesamt ist das Versichertenkollektiv der DAK durch einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil gekennzeichnet (65%), der sich auch bei Versicherten mit Rückenschmerzen niederschlägt (●▶ Tab. 1). In der Gruppe der Versicherten mit (anderen) spezifischen Rückenschmerzen ist der Frauenanteil mit Abstand am höchsten (82%), was darauf zurückzuführen ist, dass in dieser Gruppe die bei Frauen wesentlich häufiger vorkommende Osteoporose einen großen Anteil ausmacht. Dies begründet auch das höhere Durchschnittsalter in dieser Gruppe. Die Gruppe der Versicherten mit nicht spezifischen Rückenschmerzen weist das geringste Durchschnittsalter auf. Einhergehend mit dem höheren Durchschnittsalter ist in der Gruppe der Versicherten mit (anderen) spezifischen Rückenschmerzen die Erwerbstätigkeit am geringsten und der Anteil der Versicherten, die Pflegeleistungen gemäß SGB IX beziehen, am höchsten. ●▶ Tab. 2 liefert mit den schmerzbezogenen Komorbiditäten der Versicherten ergänzende Informationen zur Charakteristik der drei Rückenschmerzkollektive. Folgende Aspekte fallen ins Auge: Dreiviertel der Versicherten mit (anderen) spezifischen Rückenschmerzen weisen gleichzeitig eine Diagnosekombination des Schmerztyps „Arthrosebedingte Schmerzen (inkl. Rheumatoide Arthritis)“ auf. Bei beiden Gruppen mit spezifischen Rückenschmerzen kommen in 28% der Fälle gleichzeitig Diagnosemuster des Schmerztyps „neuropathische Schmerzen“ vor. Zudem weisen alle Versicherten mit Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen auch eine Diagnosekombination aus nicht spezifische Rückenschmerzen Anzahl Versicherte 211216 195272 534195 Anteil an Grundgesamtheit 4,1% 3,8% 10,3% Anteil Frauen 82,2% 67,6% 66,1% Durchschnittsalter 68,0 Jahre 55,6 Jahre 49,3 Jahre Anteil Erwerbstätiger (zum 31.12.2006) 17,8% 47,8% 52,5% Versicherte mit Pflegestatus 7,9% 1,4% 1,5% (andere) spezifische Rückenschmerzen (n = 211216 VS) Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen (n = 195272 VS) Schmerzen bei Krebs – – – (andere) spezifische Rückenschmerzen 100% – – Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen 31% 100% – arthrosebedingte Schmerzen 75% 40% – Schmerzen bei traumatischen Frakturen 9% 2% – Schmerzen bei multimorbiden, pflegebedürftigen Patienten 5% 1% – neuropathische Schmerzen 28% 28% – Kopfschmerzen 17% 22% – nicht spezifische Rückenschmerzen 88% 100% 100% Freytag A et al. Versorgungskosten von Rückenschmerzen… Gesundh ökon Qual manag nicht spezifische Rückenschmerzen (n = 534195 VS) Tab. 1 Zusammensetzung der Rückenschmerzkollektive. Tab. 2 Schmerzbezogene (Ko-) Morbidität der Rückenschmerzkollektive. Heruntergeladen von: Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena. Urheberrechtlich geschützt.
dem Bereich der nicht spezifischen Rückenschmerzen auf, was daran liegt, dass das für Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen identifizierte Diagnosemuster [4] die Diagnosekombination für nicht spezifische Rückenschmerzen beinhaltet. Für die Interpretation der weiteren Ergebnisse bedeutet dies, dass die Versicherten der spezifischen Rückenschmerztypen gleichzeitig unter Schmerzen diverser anderer Ursachen wie z. B. einer Arthrose (Schmerztyp 4) oder Neuropathie (Schmerztyp 7) leiden können – mit Ausnahme krebsbedingter Schmerzen. Die Gruppe der Versicherten mit nicht spezifischen Rückenschmerzen umfasst dieser hierarchischen Anordnung der Schmerztypen folgend nur noch Versicherte ohne andere schmerzbezogene Komorbidität bzw. gleichzeitiges Vorliegen von Diagnosemustern der Schmerztypen 1 bis 8. Bei Stratifizierung der drei Rückenschmerzgruppen nach Chronifizierungshinweisen (●▶ Abb. 1) ergibt sich folgendes Bild: Je nach Rückenschmerztyp finden sich bei 60,3–78,8% der Versicherten keine Hinweise auf eine Chronifizierung des Rückenschmerzes. Wir gehen in diesen Fällen von akuten Schmerzen aus, die in vielen Fällen ggf. einmalig aufgetreten sind, ggf. aber auch rezidivierend sein können. Für bis zu einem Drittel der Versicherten mit spezifischen Rückenschmerzen (bei nicht spezifischen Rückenschmerzen sind dies 20%) könnte ein Risiko für eine zukünftige Schmerzchronifizierung vorliegen. Hinweise darauf, dass bereits eine Chronifizierung der Schmerzen eingetreten sein könnte, finden sich hingegen bei 6,8% der Versicherten mit (anderen) spezifischen Rückenschmerzen, bei 3,8% der Versicherten mit Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen und bei einer Quote von nur 0,5% bei nicht spezifischen Rückenschmerzen. Rückenschmerzbezogene Versorgungskosten Die Verteilung der durchschnittlichen schmerzbezogenen Versorgungskosten des Jahres 2006 in den drei Rückenschmerzkollektiven auf die berücksichtigten Kostenarten ist in ●▶ Abb. 2 dargestellt. Sie betrugen für (andere) spezifische Rückenschmerzen pro Patient 907 €, für Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen 718 € und bei nicht spezifischen Rückenschmerzen 265 €. Dies waren in Anteilen an den direkten Gesamtkosten der drei Rückenschmerzkollektive des Jahres 2006 23,8% (von 3805 €), 29,4% (von 2445 €) bzw. 20,9% (von 1280 €). Um eine vergleichende quantitative Einordnung zu erleichtern, wurden die entsprechenden durchschnittlichen ge- Anzahl an Versicherten 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 60,3% 64,4% 32,9% 31,8% 6,8% (And.) Spezifische Rückenschmerzen ohne Hinweis auf Chronifizierung mit Hinweis auf Chronifizierungsrisiko mit Hinweis auf Chronifizierung 3,8% Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen 78,8% samten (nicht schmerzbezogenen) Versorgungskosten der uns zur Verfügung stehenden Studienpopulation von 4,6 Mio. Versicherten ermittelt [4]. Sie betrugen 2006 je Versicherten 2029 € und entfielen zu 40,9% auf Krankenhausaufenthalte, 25,0% auf die ambulante ärztliche Versorgung, 24,4% auf Arzneimittel, 4,5% auf Heil- und Hilfsmittel, 2,6% auf Krankengeld und 2,4% auf Rehabilitation. Anders als der hohe Anteil, den Krankenhauskosten an den durchschnittlichen Leistungsausgaben in der DAK-Vergleichspopulation haben, ist der Anteil der Krankenhauskosten an den schmerzbezogenen Versorgungskosten bei Rückenschmerzpatienten vergleichsweise gering: 40,9 versus 13,7%, 15,2 bzw. nur 0,7%. Vielmehr entfällt der größte Ausgabenanteil bei Rückenschmerzen auf die ambulanten ärztlichen Leistungen. Darin enthalten sind auch die Ausgaben für den Einsatz bildgebender Verfahren. An zweiter Stelle liegen bei Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen bereits die Ausgaben für Krankengeldzahlungen, die hier einen Anteil von nahezu einem Viertel der Gesamtkosten ausmachen, während in den anderen zwei Rückenschmerztypen Heil- (und Hilfs-)mittel den zweitgrößten Ausgabenanteil stellen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass in dieser Kostenart kein Bezug zu Rückenschmerzen herstellbar war, demnach alle Heil- und Hilfsmittelverordnungen des Jahres 2006 eingeschlossen wurden. In diesen beiden Ausgabenarten liegen Rückenschmerzpatienten deutlich über dem Durchschnitt der DAK-Studienpopulation. Die Ausgaben für Analgetika liegen bei spezifischen Rückenschmerzen etwa gleichauf mit den Krankenhausausgaben. Die ermittelten Versorgungskosten gründen auf die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, welche in ●▶ Tab. 3 anhand verschiedener Kennzahlen illustriert werden. Soweit verfügbar wurden die korrespondierenden Vergleichswerte der DAK-Studienpopulation von 4,6 Mio. Versicherten angegeben. Es zeigt sich, dass die Inanspruchnahme sowohl im ambulanten ärztlichen Bereich, beim Einsatz von Analgetika, bei den Heil- und Hilfsmitteln, im stationären Bereich als auch bei der Rehabilitation bei den Versicherten mit (anderen) spezifischen Rückenschmerzen am höchsten ist, gefolgt von Versicherten mit Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen und nicht spezifischen Rückenschmerzen. Lediglich bei der bildgebenden Diagnostik und den AU-Tagen bei rückenschmerzbezogener Diagnose rangieren Versicherte mit Schmerzen bei Bandscheibenerkrankungen vor den Versicherten mit anderen 20,7% 0,5% Nicht spezifische Rückenschmerzen Originalarbeit Abb. 1 Versicherte mit Rückenschmerzen, nach Hinweisen auf Schmerzchronifizierung. Freytag A et al. Versorgungskosten von Rückenschmerzen… Gesundh ökon Qual manag Heruntergeladen von: Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena. Urheberrechtlich geschützt.
Seite 1 und 2: Versorgungskosten von Rückenschmer
Seite 3: Daten und Methoden ! Es handelt sic
Seite 7 und 8: Ausgaben in € 3500 3000 2500 2000
Seite 9: noch nichts ausgesagt. Hierzu liege

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